[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Siebtrommelvorrichtung zum durchströmenden Wärmebehandeln
von gasdurchlässigen Warenbahnen, wie Textilgut, mit einem im wesentlichen geschlossenen
Gehäuse, dessen Innenraum durch eine Wandung in einen Behandlungs- und einen Ventilatorraum
unterteilt ist, wobei in dem Behandlungsraum als Transportelement zumindest eine unter
Saugzug stehende, im vom Gut nicht bedeckten Umfangsbereich abgedeckte Siebtrommel
drehbar gelagert und dieser im Ventilatorraum ein Ventilator stirnseitig zugeordnet
ist, der das aus der Siebtrommel abgesaugte Behandlungsgas nach Aufheizung mittels
einer zugeordneten Heizeinrichtung wieder zurück in den Behandlungsraum über eine
die Siebtrommel konzentrisch umgebende, perforierte Siebdecke bläst.
[0002] Eine Vorrichtung dieser Art ist aus der DE-OS 30 06 758 bekannt. Die die Siebtrommel
konzentrisch umgebende Siebdecke hat den Vorteil, daß die der Siebtrommel zuströmende
Luft nicht nur vor der Siebdecke gestaut wird, sondern auch gleichmäßiger über den
Umfang auf die Siebtrommel zuströmt. Nachteilig bei dieser Konstruktion ist jedoch,
daß dann wenn sich irgendein zu behandelndes Material auf der Siebtrommel stauen sollte,
evtl. in dem verengten Raum zwischen der Siebdecke und der Siebtrommel ein Knoten
entstehen könnte und dann ein Entwirren dieses Knotens kaum möglich ist. Auch ist
ein Reinigen der Siebdecke nur unter erschwerten Bedingungen möglich, weil die Siebdecke
die Siebtrommel rundum dicht umgibt und damit Reinigungsgeräte an die Unterseite
der Siebdecke nicht gelangen können.
[0003] Ausgehend von der Vorrichtung anfangs genannter Art liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, eine Siebtrommelvorrichtung zu bauen, bei der die Vorteile der konzentrischen
Anordnung der Siebdecke gewahrt, jedoch deren Nachteile vermieden sind.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung vor, daß die Sieb decke siebtrommelachsparallel
verschwenkbar im Behandlungsraum angelenkt ist. Ist nunmehr die Siebdecke von der
Siebtrommel weg verschwenkbar, so kann z.B. beim Reinigen der Siebdecke von Flusen
ohne weiteres auch die Unterseite der Siebdecke erreicht werden, oder bei einem Stau
des Materials dieser Knoten leicht von der Siebtrommel gelöst werden. Es ist zweckmäßig,
die Bewegung der Siebdecke von einer Stelle außerhalb des Gehäuses zu bewirken, wozu
die Siebdecke an einer Kette od. dgl. aufgehängt sein sollte, die über ein Rad läuft,
das von außen bewegt werden kann.
[0005] Eine besonders günstige Konstruktion ist bei einer Siebtrommelvorrichtung denkbar,
bei der mehrere Siebtrommeln hintereinander angeordnet sind und die Siebdecke der
ersten Siebtrommel im gutauflaufenden und die Siebdecke der zweiten Siebtrommel im
gutablaufenden Bereich verschwenkbar gelagert ist. In einem solchen Fall werden die
einander zugekehrten Enden der beiden Siebdecken über eine Kette od. dgl. miteinander
fest verbunden und diese Kette um ein Rad umgelenkt, das mit Abstand von den Siebdecken
im Behandlungsraum angeordnet ist. Wenn nunmehr das Rad, um das die Kette od. dgl.
gelegt ist, von außen gedreht wird, so bewegen sich gleichzeitig beide Siebdecken
entweder nach außen, also von der zugeordneten Siebtrommel weg, oder bei entgegengesetzter
Drehung wieder in die Betriebsstellung.
[0006] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung nach der Erfindung dargestellt.
Es zeigen:
Figur 1: einen Schnitt quer durch eine Siebtrommelvorrichtung in Warentransportrichtung
und
Figur 2: einen Schnitt entlang der Linie II-II nach Figur 1.
[0007] Die Konstruktion einer Siebtrommelvorrichtung ist allgemein bekannt. Die hier von
einer Docke 1 abgezogene Warenbahn 2 wird in die Siebtrommelvorrichtung geführt, deren
Siebtrommeln von dem Gehäuse 3 umgeben sind. Innerhalb dieses Gehäuses sind zwei Siebtrommeln
4, 5 horizontal hintereinander angeordnet und werden vom Textilgut 2 mäanderförmig
umschlungen. Nach der Wärmebehandlung auf den beiden Siebtrommeln 4, 5 läuft das Textilgut
2 über eine Kühltrommel 6 wieder auf eine Docke 7 auf.
[0008] Gemäß Figur 2 ist das Gehäuse 1 der Siebtrommelvorrichtung durch die Wandung 8 in
einen Behandlungsraum 9 und einen Ventilatorraum 10 unterteilt. Stirnseitig der Siebtrommeln
4, 5 ist zentrisch zu diesen im Ventilatorraum jeweils der Ventilator 11 angeordnet,
der die Behandlungsluft aus der Siebtrommel absaugt und entsprecchend der Pfeile wieder
zurück in den Behandlungsraum 9 bläst. Auf demWege vom Ventilator 11 zum Behandlungsraum
wird die Luft mittels der Heizeinrichtung 13 aufgeheizt. Im nicht vom Gut 2 bedeckten
Bereich der Siebtrommeln 4, 5 hat die jeweilige Siebtrommel eine Innenabdeckung 12.
[0009] Die zur Vergleichmäßigung der Behandlungsluft über die Arbeitsbreite der Siebtrommel
im Behandlungsraum angeordnete Siebdecke 14 ist gemäß Figur 1 jeweils konzentrisch
um die beiden Siebtrommeln 4, 5 angeordnet. Aufgrund dieses gleichbleibenden Abstandes
zwischen der Siebdecke 14 und der jeweiligen Siebtrommel 4, 5 ist eine gleichmäßigere
Verteilung der Behandlungsluft über die Arbeitsbreite und auch über den Umfang der
Siebtrommel gewährleistet. Um die Siebdecken von dieser Betriebsstellung entfernen
zu können, sind die beiden Siebdecken 14, 15 um je ein Gelenk 16, 17 verschwenkbar
gelagert. Dabei ist das Gelenk 17 bei der ersten Siebtrommel 4 im gutauflaufenden
Bereich und bei der zweiten Siebtrommel 5 das Gelenk 16 im gutablaufenden Bereich
der Trommel vorgesehen. Damit sind die einander zugekehrten Enden der beiden Siebdecken
14, 15 jeweils nach oben oder unten verschwenkbar. Wie aus der Figur 1 ersichtlich,
sind diese freien Enden der Siebdecken mit einer Kette 18 fest verbunden, die über
ein Zahnrad 19 oberhalb der beiden Siebtrommeln 4, 5 gelegt ist. Wenn jetzt dieses
Zanrad 19 gemäß Fig. 1 nach links dreht, so werden beide Siebdecken 14, 15 von der
zugeordneten Siebtrommel weg verschwenkt. Bei entgegengesetzter Drehung können die
Siebdecken, ohne daß die Bedienungsperson in die Behandlungsvorrichtung langen muß,
leicht wieder in die Betriebsstellung verbracht werden. Um dies zu bewirken, sind
die Zahnräder 19, 19′ gemäß Figur 2 auf einer Achse 20 angeordnet, die nach außen
durch das Gehäuse 1 dringt und somit von dort entsprechend des Pfeiles 21 leicht
drehbar ist.
1. Siebtrommelvorrichtung zum durchströmenden Wärmebehandeln von gasdurchlässigen
Warenbahnen, wie Textilgut, mit einem im wesentlichen geschlossenen Gehäuse, dessen
Innenraum durch eine Wandung in einen Behandlungs- und einen Ventilatorraum unterteilt
ist, wobei in dem Behandlungsraum als Transportelement zumindest eine unter Saugzug
stehende, im vom Gut nicht bedeckten Umfangsbereich abgedeckte Siebtrommel drehbar
gelagert und dieser im Ventilatorraum ein Ventilator stirnseitig zugeordnet ist, der
das aus der Siebtrommel abgesaugte Behandlungsgas nach Aufheizung mittels einer zugeordneten
Heizeinrichtung wieder zurück in den Behandlungsraum über eine die Siebtrommel konzentrisch
umgebende, perforierte Siebdecke bläst, dadurch gekennzeichnet, daß die Siebdecke
(14, 15) siebtrommelachsparallel verschwenkbar im Behandlungsraum (9) angelenkt ist.
2. Siebtrommelvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Siebdecke
(14, 15) von ihrer konzentrischen Anordnung von der Siebtrommel (4, 5) weg verschwenkbar
gelagert ist.
3. Siebtrommelvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das der Anlenkstelle
(16, 17) der Siebdecke (14, 15) entgegengesetzte Ende an einer Kette (18) od. dgl.
befestigt ist, die über eine im Behandlungsraum (9) angeordnete Antriebsvorrichtung
(19, 19′) antreibbar ist.
4. Siebtrommelvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsvorrichtung
als drehbar gelagertes Rad (19, 19′)ausgebildet ist, das von außerhalb des Gehäuses
(1) antreibbar ist.
5. Siebtrommelvorrichtung nach Anpruch 1 - 4 mit zwei hinter einander angeordneten
Siebtrommeln, die von der Warenbahn mäanderförmig umschlungen sind, dadurch gekennzeichnet,
daß die Siebdecke (15) der ersten Siebtrommel (4) im gutauflaufenden und die Siebdecke
(14) der zweiten Siebtrommel (5) im gutablaufenden Bereich verschwenkbar gelagert
und die einander zugekehrten Enden der beiden Siebdecken (14, 15) über eine Kette
(18) od. dgl.miteinander fest verbunden sind, wobei diese Kette (18) od. dgl. um ein
Rad (19, 19′) umgelenkt ist, das mit Abstand von den Siebdecken (14, 15) im Behandlungsraum
(9) angeordnet ist.