(19)
(11) EP 0 384 332 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
29.08.1990  Patentblatt  1990/35

(21) Anmeldenummer: 90103097.3

(22) Anmeldetag:  17.02.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5F26B 13/16, D06B 5/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE IT

(30) Priorität: 18.02.1989 DE 3905001

(71) Anmelder: FLEISSNER Maschinenfabrik AG
CH-9445 Rebstein (CH)

(72) Erfinder:
  • Fleissner, Gerold
    CH-7000 Chur (CH)

(74) Vertreter: Neumann, Gerd, Dipl.-Ing. 
Alb.-Schweitzer-Strasse 1
79589 Binzen
79589 Binzen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Siebtrommelvorrichtung mit Siebdecke


    (57) Bei der Siebtrommelvorrichtung ist die Siebdecke (14, 15) nicht wie üblich horizontal bei z.B. nebeneinander angeordneten Siebtrommeln (4, 5) angeord­net, sondern sie umgibt die jeweilige Siebtrommel (4, 5) im vom Gut bedeckten Bereich konzentrisch. Um eine leichtere Reinigung der Siebdecke (14, 15) zu ermöglichen, ist sie um ein Gelenk (16, 17), das parallel zur Siebtrommelachse angeordnet ist, verschwenkbar.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Siebtrommelvorrichtung zum durchströmenden Wärmebehandeln von gasdurchlässigen Warenbahnen, wie Textilgut, mit einem im wesentlichen geschlossenen Gehäuse, des­sen Innenraum durch eine Wandung in einen Behandlungs- und einen Ventilatorraum unterteilt ist, wobei in dem Behandlungsraum als Transportelement zumindest eine unter Saugzug stehende, im vom Gut nicht bedeckten Umfangsbereich abgedeckte Siebtrommel drehbar gelagert und dieser im Ventilatorraum ein Ventilator stirnseitig zuge­ordnet ist, der das aus der Siebtrommel abgesaugte Behandlungsgas nach Aufheizung mittels einer zugeordneten Heizeinrichtung wieder zurück in den Behandlungsraum über eine die Siebtrommel konzen­trisch umgebende, perforierte Siebdecke bläst.

    [0002] Eine Vorrichtung dieser Art ist aus der DE-OS 30 06 758 bekannt. Die die Siebtrommel konzentrisch umgebende Siebdecke hat den Vorteil, daß die der Siebtrommel zuströmende Luft nicht nur vor der Siebdecke gestaut wird, sondern auch gleichmäßiger über den Umfang auf die Siebtrommel zuströmt. Nachteilig bei dieser Konstruktion ist jedoch, daß dann wenn sich irgendein zu behandelndes Material auf der Siebtrommel stauen sollte, evtl. in dem verengten Raum zwischen der Siebdecke und der Siebtrommel ein Knoten entstehen könnte und dann ein Entwirren dieses Knotens kaum möglich ist. Auch ist ein Reinigen der Siebdecke nur unter erschwerten Bedingungen möglich, weil die Siebdecke die Siebtrommel rundum dicht umgibt und damit Reinigungs­geräte an die Unterseite der Siebdecke nicht gelangen können.

    [0003] Ausgehend von der Vorrichtung anfangs genannter Art liegt der Er­findung die Aufgabe zugrunde, eine Siebtrommelvorrichtung zu bauen, bei der die Vorteile der konzentrischen Anordnung der Siebdecke gewahrt, jedoch deren Nachteile vermieden sind.

    [0004] Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung vor, daß die Sieb­ decke siebtrommelachsparallel verschwenkbar im Behandlungsraum angelenkt ist. Ist nunmehr die Siebdecke von der Siebtrommel weg verschwenkbar, so kann z.B. beim Reinigen der Siebdecke von Flusen ohne weiteres auch die Unterseite der Siebdecke erreicht werden, oder bei einem Stau des Materials dieser Knoten leicht von der Siebtrommel gelöst werden. Es ist zweckmäßig, die Bewegung der Siebdecke von einer Stelle außerhalb des Gehäuses zu bewirken, wozu die Siebdecke an einer Kette od. dgl. aufgehängt sein sollte, die über ein Rad läuft, das von außen bewegt werden kann.

    [0005] Eine besonders günstige Konstruktion ist bei einer Siebtrommelvor­richtung denkbar, bei der mehrere Siebtrommeln hintereinander ange­ordnet sind und die Siebdecke der ersten Siebtrommel im gutauflau­fenden und die Siebdecke der zweiten Siebtrommel im gutablaufenden Bereich verschwenkbar gelagert ist. In einem solchen Fall werden die einander zugekehrten Enden der beiden Siebdecken über eine Kette od. dgl. miteinander fest verbunden und diese Kette um ein Rad umgelenkt, das mit Abstand von den Siebdecken im Behandlungsraum angeordnet ist. Wenn nunmehr das Rad, um das die Kette od. dgl. gelegt ist, von außen gedreht wird, so bewegen sich gleichzeitig beide Siebdecken entweder nach außen, also von der zugeordneten Siebtrommel weg, oder bei entgegengesetzter Drehung wieder in die Betriebsstellung.

    [0006] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung nach der Erfindung dargestellt. Es zeigen:

    Figur 1: einen Schnitt quer durch eine Siebtrommelvorrichtung in Warentransportrichtung und

    Figur 2: einen Schnitt entlang der Linie II-II nach Figur 1.



    [0007] Die Konstruktion einer Siebtrommelvorrichtung ist allgemein bekannt. Die hier von einer Docke 1 abgezogene Warenbahn 2 wird in die Siebtrommelvorrichtung geführt, deren Siebtrommeln von dem Gehäuse 3 umgeben sind. Innerhalb dieses Gehäuses sind zwei Siebtrommeln 4, 5 horizontal hintereinander angeordnet und werden vom Textilgut 2 mäanderförmig umschlungen. Nach der Wärmebehandlung auf den beiden Siebtrommeln 4, 5 läuft das Textilgut 2 über eine Kühltrommel 6 wieder auf eine Docke 7 auf.

    [0008] Gemäß Figur 2 ist das Gehäuse 1 der Siebtrommelvorrichtung durch die Wandung 8 in einen Behandlungsraum 9 und einen Ventilatorraum 10 unterteilt. Stirnseitig der Siebtrommeln 4, 5 ist zentrisch zu diesen im Ventilatorraum jeweils der Ventilator 11 angeordnet, der die Behandlungsluft aus der Siebtrommel absaugt und entsprecchend der Pfeile wieder zurück in den Behandlungsraum 9 bläst. Auf demWege vom Ventilator 11 zum Behandlungsraum wird die Luft mittels der Heizeinrichtung 13 aufgeheizt. Im nicht vom Gut 2 bedeckten Bereich der Siebtrommeln 4, 5 hat die jeweilige Siebtrommel eine Innenabdeckung 12.

    [0009] Die zur Vergleichmäßigung der Behandlungsluft über die Arbeitsbreite der Siebtrommel im Behandlungsraum angeordnete Siebdecke 14 ist gemäß Figur 1 jeweils konzentrisch um die beiden Siebtrommeln 4, 5 angeordnet. Aufgrund dieses gleichbleibenden Abstandes zwischen der Siebdecke 14 und der jeweiligen Siebtrommel 4, 5 ist eine gleich­mäßigere Verteilung der Behandlungsluft über die Arbeitsbreite und auch über den Umfang der Siebtrommel gewährleistet. Um die Siebdecken von dieser Betriebsstellung entfernen zu können, sind die beiden Siebdecken 14, 15 um je ein Gelenk 16, 17 verschwenkbar gelagert. Dabei ist das Gelenk 17 bei der ersten Siebtrommel 4 im gutauflaufenden Bereich und bei der zweiten Siebtrommel 5 das Gelenk 16 im gutablaufenden Bereich der Trommel vorgesehen. Damit sind die einander zugekehrten Enden der beiden Siebdecken 14, 15 jeweils nach oben oder unten verschwenkbar. Wie aus der Figur 1 ersichtlich, sind diese freien Enden der Siebdecken mit einer Kette 18 fest verbunden, die über ein Zahnrad 19 oberhalb der beiden Siebtrommeln 4, 5 gelegt ist. Wenn jetzt dieses Zanrad 19 gemäß Fig. 1 nach links dreht, so werden beide Siebdecken 14, 15 von der zugeordneten Siebtrommel weg verschwenkt. Bei entgegengesetzter Drehung können die Siebdecken, ohne daß die Bedienungsperson in die Behandlungsvorrichtung langen muß, leicht wieder in die Betriebsstellung verbracht werden. Um dies zu bewirken, sind die Zahnräder 19, 19′ gemäß Figur 2 auf einer Achse 20 angeordnet, die nach außen durch das Gehäuse 1 dringt und somit von dort ent­sprechend des Pfeiles 21 leicht drehbar ist.


    Ansprüche

    1. Siebtrommelvorrichtung zum durchströmenden Wärmebehandeln von gasdurchlässigen Warenbahnen, wie Textilgut, mit einem im wesentlichen geschlossenen Gehäuse, dessen Innenraum durch eine Wandung in einen Behandlungs- und einen Ventilatorraum unterteilt ist, wobei in dem Behandlungsraum als Transport­element zumindest eine unter Saugzug stehende, im vom Gut nicht bedeckten Umfangsbereich abgedeckte Siebtrommel drehbar gelagert und dieser im Ventilatorraum ein Ventilator stirnseitig zugeordnet ist, der das aus der Siebtrommel abgesaugte Behand­lungsgas nach Aufheizung mittels einer zugeordneten Heizein­richtung wieder zurück in den Behandlungsraum über eine die Siebtrommel konzentrisch umgebende, perforierte Siebdecke bläst, dadurch gekennzeichnet, daß die Siebdecke (14, 15) siebtrommel­achsparallel verschwenkbar im Behandlungsraum (9) angelenkt ist.
     
    2. Siebtrommelvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Siebdecke (14, 15) von ihrer konzentrischen Anordnung von der Siebtrommel (4, 5) weg verschwenkbar gelagert ist.
     
    3. Siebtrommelvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich­net, daß das der Anlenkstelle (16, 17) der Siebdecke (14, 15) entgegengesetzte Ende an einer Kette (18) od. dgl. befestigt ist, die über eine im Behandlungsraum (9) angeordnete Antriebsvor­richtung (19, 19′) antreibbar ist.
     
    4. Siebtrommelvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich­net, daß die Antriebsvorrichtung als drehbar gelagertes Rad (19, 19′)ausgebildet ist, das von außerhalb des Gehäuses (1) antreibbar ist.
     
    5. Siebtrommelvorrichtung nach Anpruch 1 - 4 mit zwei hinter­ einander angeordneten Siebtrommeln, die von der Warenbahn mäanderförmig umschlungen sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Siebdecke (15) der ersten Siebtrommel (4) im gutauflaufen­den und die Siebdecke (14) der zweiten Siebtrommel (5) im gutablaufenden Bereich verschwenkbar gelagert und die einander zugekehrten Enden der beiden Siebdecken (14, 15) über eine Kette (18) od. dgl.miteinander fest verbunden sind, wobei diese Kette (18) od. dgl. um ein Rad (19, 19′) umgelenkt ist, das mit Abstand von den Siebdecken (14, 15) im Behandlungsraum (9) angeordnet ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht