[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine elektronische Zeitmeßeinrichtung mit einer elektronischen
Bildaufnahmekamera und einem elektronischen Bildschirm für eine elektronische Bildwiedergabevorrichtung.
[0002] Elektronische Zeitmeßeinrichtungen werden bei sportlichen Wettkampfveranstaltungen
eingesetzt, aber auch andere, innerhalb der Zeit ablaufende Ereignisse, die mit der
Erreichung eines Zieles verbunden sind, können auf diese Weise aufgezeichnet und
beobachtet werden. Eine solche Einrichtung ist aus mehreren Baueinheiten zusammengesetzt,
in der Regel einem Zeitgeber (Timer), einer digitalen Anzeigetafel, einem Aufzeichnungsgerät
(Rekorder), einem Drucker (Printer), einer Kamera (Videokamera), einer Bildwiedergabevorrichtung
mit einem Bildschirm (Monitor) sowie der Ziellinie, die in der Regel durch eine oder
mehrere Lichtschranken gebildet ist. Diese Lichtschranke, die die Ziellinie darstellt,
ist nicht sichtbar, nur ihre Unterbrechung wird von einem elektronischen Baustein
registriert (Stoppen der Zeitangabe).
[0003] Bei zahlreichen sportlichen Wettkämpfen ist es von Interesse, am Bildschirm der Bildwiedergabevorrichtung
diese Ziellinie zu sehen, um beispielsweise den Zieleinlauf beobachten und vielleicht
analysieren zu können, unabhängig davon, ob das am Bildschirm wiedergegebene Ereignis
gerade und gleichzeitig in der Wirklichkeit abläuft, oder aber, ob es sich dabei um
die Wiedergabe einer Aufzeichnung eines Ereignisses handelt. Die Erfindung schlägt
zur Lösung dieser Aufgabe vor, daß zur Darstellung einer vertikalen Ziellinie auf
dem Bildschirm das Bildsignal für den Bildschirm im Mittelbereich einer jeden Bildzeile
unterdrückt und durch ein Fremdpotential (Schwarz- oder Weißpegel) ersetzt ist.
[0004] Es ist in diesem Zusammenhang zu erwähnen, daß aus der DE-OS 3 437 501 ein Fernsehempfänger
bekannt ist mit Vorkehrungen zur Darstellung einer Hilfsinformation auf dem Schirm
einer Bildwiedergaberöhre, und zwar zusätzlich zur normalen Videosignalinformation,
wobei für eine Bildschirmaustastung in Verbindung mit der Wiedergabe der Hilfsinformation
gesorgt ist. Auch weitere bekannte Fernsehempfänger enthalten Einrichtungen zur Darstellung
von Hilfszeichen zur Angabe der Zeit, des Datums oder der Kanalnummer, auf welche
der Empfänger abgestimmt ist. Die Darstellung alphanumerischer Zeichen für die Kanalabstimmung
beinhaltet typischerweise komplexe Abstimmsysteme und zugehörige Symbolgeneratoren,
beispielsweise wird eine Abstimmanzeige in Form eines vertikalen Balkens erzeugt,
wenn der Empfänger abgestimmt wird. Die Position des Balkens bezüglich der die Kanäle
angebenden Nummern, die auf einer Skala neben dem Bildschirm vorgesehen sind, gibt
die Nummer des Kanals an, auf welchen der Empfänger jeweils abgestimmt ist. Das Abstimmsystem
ist ein Signalsuchsystem, bei welchem sich der Abstimmanzeigebalken in Abhängigkeit
von den im Kanalsuchbetrieb erzeugten Abstimmspannungen über den Schirm bewegt, wenn
der Benutzer den Kanalwähler betätigt.
[0005] Es ist auch bekannt, den Bildschirm auszutasten, wobei der Abstimmbalken auf dem
dunkel getasteten Schirm erscheint, wenn der Empfänger über einen unbenutzten Kanal
abgestimmt wird, in dem keine Videoinformation vorliegt, oder wenn der Empfänger über
einen Kanal abgestimmt wird, dessen Videosignalinformation so schwach ist, daß sie
vom Hintergrundrauschen nicht mehr unterschieden werden kann. Dadurch wird erreicht,
daß der Betrachter die Kanäle, einschließlich unbenutzter Kanäle, auf die der Empfänger
in einem bestimmten Zeitpunkt abgestimmt ist, klar identifizieren kann. Es müssen
dabei Maßnahmen vorgesehen sein, damit das wiedergegebene Hintergrundrauschen nicht
stört, weil bei einem solchen Abstimmsystem der Betrachter auf den Abstimmbalken schaut.
Tastet man den Bildschirm um den Abstimmbalken herum nicht dunkel, wenn der Empfänger
über unbrauchbar schwache oder nicht aktive Kanäle abgestimmt wird, dann erscheint
der Abstimmbalken gestört oder verdunkelt durch wiedergegebenes Hintergrundrauschen,
so daß es für den Betrachter schwierig ist, die Nummer des zugehörigen Kanals zu bestimmen.
Durch geeignete Maßnahmen wird diesem Mangel begegnet.
[0006] Ferner ist es bekannt, bei Fernsehsystemen Einrichtungen und Mittel vorzusehen, mit
welchen ein Markierungssignal in einen Übertragungskanal eingeschleust werden kann,
das dann auf dem Bildschirm aufscheint und das in das übertragene und am Bildschirm
aufscheinende Bild eingeblendet ist, wobei dieses Markierungssignal über den Bildschirm
bewegt werden kann. Damit hat ein Fernsehkommentator die Möglichkeit, den Zuschauer
auf einen besonderen Gegenstand in diesem Bild, auf ein besonderes Ereignis oder eine
besondere Person aufmerksam zu machen und diese sozusagen aus dem Bild herauszuheben.
Es handelt sich hier also um eine elektronische Zeigevorrichtung. Vergleichbare optische
Zeigeeinrichtungen werden bei Dia-Vorträgen gerne verwendet. Die Lichtaustrittsöffnung
einer Lampe ist hier durch eine Maske abgedeckt, in der ein kleiner Pfeil ausgespart
ist. Der im Querschnitt pfeilförmige Lichtstrahl wird dann von demjenigen, der den
Vortrag kommentiert, auf das gezeigte Bild gerichtet bzw. auf einen besonderen Teil
dieses Bildes.
[0007] Die gegenständliche Erfindung geht nun aber doch von einer ganz anderen Überlegung
aus, und sie bezieht sich weder auf eine Einrichtung für Fernsehübertragungen, mit
welcher ausgewählte Übertragungskanäle anzeigbar sind, noch handelt es sich um eine
elektronische Anzeigeeinrichtung wie vorstehend näher erläutert worden ist.
[0008] Die Erfindung hingegen bezieht sich auf eine moderne Zeitmeßeinrichtung, wie sie
bei sportlichen Ereignissen und Wettkämpfen verwendet wird. Die Ziellinie, die bei
solchen Wettkampfveranstaltungen durchfahren oder durchlaufen werden muß, ist ja nicht
sichtbar, sie wird durch einen Lichtschranken gebildet, der nicht fotografiert werden
kann und der auch nicht mit einer elektronischen Bildaufnahmeeinrichtung aufgenommen
werden kann.
[0009] Die elektronische Ziellinie hat zum einen die Aufgabe, eine fehlende, natürliche
Ziellinie zu ersetzen oder eine vorhandene natürliche Ziellinie, die durch die Wettkämpfer
bzw. Fahrzeuge beim Zieleinlauf verdeckt wird (Leichtathletik, Motorsport, Radsport,
usw.), deutlich zu machen. Erst diese elektronische Ziellinie ermöglicht es den Zieleinlauf
exakt zu analisieren bzw. auszuwerten. Trotzdem aber besteht das Bedürfnis und auch
das Interesse, bei solchen Wettkämpfen und Veranstaltungen den Zieleinlauf exakt beobachten
und analysieren zu können, was aber selbstverständlich nur dann möglich ist, wenn
eine solche Ziellinie auch sichtbar wird. Die Erfindung schafft dafür eine Möglichkeit.
[0010] Nach einem bevorzugten Markmal der Erfindung steuert das die Zeilenschreibung des
Elektronenstrahles für den Bildschirm steuernde Signal (Impuls) zusätzlich eine Verzögerungsschaltung
oder ein Zeitglied, dessen Ausgangsimpuls etwa der halben Periode des die Zeilenschreibung
steuernden Signales entspricht und der Ausgangsimpuls dieser ersten Verzögerungsschaltung
oder des ersten Zeitgliedes eine zweite Verzögerungsschaltung oder ein zweites Zeitglied
steuert, dessen im nano-sekunden-Bereich liegender Ausgangsimpuls über einen in der
Leitung für das Bildsignal liegenden elektronischen Schalter für die Dauer dieses
Ausgangsimpulses diese Leitung auf ein Fremdpotential (Schwarz-oder Weißpegel) schaltet.
[0011] Ist darüberhinaus nach einem weiteren Merkmal der Erfindung vorgesehen, daß die Dauer
der Ausgangsimpulse beider Verzögerungsschaltungen oder Zeitglieder regelbar ist,
so kann innerhalb des Bildschirmes einerseits die Ziellinie nach rechts oder nach
links verschoben werden und darüberhinaus kann die Stärke der Ziellinie selbst eingestellt
werden. Zweckmäßigerweise sind die Verzögerungsschaltungen oder Zeitglieder als monostabile
Kippschaltungen (Flip-Flop) ausgebildet.
[0012] Die Erfindung wird anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein Blockschaltbild und
Fig. 2 ein Diagramm der hier wesentlichen Impulse;
Fig. 3 den Zieleinlauf einer sportlichen Laufbahn im Grundriß.
[0013] Auf dem Bildschirm 1 eines Bildwiedergabegerätes 2 (Monitor) läuft ein von einer
Aufnahmekamera 20 aufgenommenes sportliches Ereignis im Zielraum einer Sportarena
(Fig. 3) ab. Auf dem Bildschirm 1 ist der Zeitablauf 3 eingeblendet und ferner eine
elektronische Ziellinie 4, die sich hier als vertikalen schwarzen Strich darstellt.
Die Aufnahmekamera 20 ist dabei auf die imaginäre, nicht sichtbare, durch Lichtstrahlen
gebildete Ziellinie 4′ des Zielraumes ausgerichtet, die quer über die Laufbahn 21
verläuft (Fig 3). Die Achse der Aufnahmekamera 20 liegt in einer Ebene mit der Ziellinie
4′.
[0014] Die für die Erfindung wesentlichen Schaltelemente sind in dieser Fig. 1 dargestellt:
Die das von der Aufnahmekamera 20 gelieferte Bildsignal führende Leitung 5 führt über
einen Videoverstärker 6 zur Bildröhre des Bildwiedergabegerätes 2. Die Leitung 7
führt das die Zeilenschreibung auf dem Bildschirm 1 bewirkende Signal 8, dessen Impulsdauer
nach einheitlichem Standard 64 µsec beträgt. In der das Bildsignal führenden Leitung
5 ist ein elektronischer Schalter 9 integriert, dessen eine Schaltglied 10 diese
Leitung 5 durchschaltet, um das Bildsignal zur Bildröhre zu leiten und dessen andere
Schaltglied dazu dient, die vom Schaltglied 10 unterbrochene Leitung 5 auf ein Fremdpotential
12 (Schwarz- oder Weißpegel) zu schalten. Zwischen den beiden, die Schaltglieder 10
und 11 steuernden Leitungen 13 und 14 liegt ein Inverter 15.
[0015] In der Leitung 7, die das der Zeilenschreibung dienende Signal 8 führt, ist ein Impulsabtrenner
16 und die hier abgezweigte Leitung 17 führt zu zwei in Reihe liegenden, monostabilen
Kippschaltungen (flip-flop) 18 und 19, wobei die Ausgangsleitung 22 der Kippschaltung
19 die Steuerleitungen 13, 14 für den elektronischen Schalter 9 darstellt. Der Ausgangsimpuls
24 der in der Reihe ersten Kippschaltung 18 beträgt ca. 32 µsec, der Ausgangsimpuls
25 der zweiten Kippschaltung 19 ca. 400 nsec. Die zeitliche Lage und die Dauer dieser
Im pulse 8, 14 und 15 ist im Diagramm nach Fig. 2 veranschaulicht. Vorzugsweise sind
beide Kippschaltungen 18 und 19 regelbar, beispielsweise über ein, hier nicht dargestelltes
Potentiometer, durch das die jeweilige Dauer der Ausgangsimpulse 24 und 25 veränderbar
ist. Impulsabtrenner, Kippschaltung 18 und Kippschaltung 19 bilden zweckmäßigerweise
Teile eines integrierten Schaltkreises.
[0016] Beginnt der Elektronenstrahl in der Bildröhre eine Zeile zu schreiben, gesteuert
vom 64 µsec dauernden Impuls 8, so wird dadurch über die Leitung 17 die erste Kippschaltung
18 angeregt, die ihrerseits nach ca. 32 µsec die zweite Kippschaltung 19 ansteuert,
deren Ausgangsimpuls 25 ca. 400 nsec beträgt und der während dieser Zeitspanne über
den Schalter 9 die das Bildsignal führende Leitung 5 auf ein Fremdpotential 12 (Schwarz-
oder Weißpegel) schaltet. Dadurch wird das Bildsignal jeweils in der Mitte einer Bildzeile
unterdrückt, so daß auf dem Bildschirm 1 im Mittelbereich ein schwarzer oer weißer
Punkt geschrieben wird, wobei die Summe aller Punkte aller Zeilen eines Bildes die
hier sichtbare vertikale Ziellinie 4 ergibt. Über Potentiometer können die Impulse
24 bzw. 25 hinsichtlich ihrer Dauer verändert werden mit der Folge, daß sich bei einer
Veränderung des Impulses 24 die Ziellinie 4 auf dem Bildschirm nach rechts bzw. links
verschiebt, je nach dem, ob die Impulsdauer verkürzt oder verlängert wird. Bei der
Veränderung dieses Impulses 24 wird die auf dem Bildschirm dargestellte Ziellinie
4 breiter oder schmäler.
[0017] Dank dieser Maßnahmen ist es möglich, die an sich nicht sichtbare Ziellinie 4 in
einem Zieleinlauf eines Sportgeländes auf dem Bildschirm 1 eines Monitors 2 darzustellen
und sichtbar zu machen und so den Zieleinlauf exakt prüfen und analysieren zu können.
Die in Fig. 1 erläuterten Schaltglieder bilden Teile von integrierten Schaltkreisen.
1. Elektronische Zeitmeßeinrichtung mit einer elektronischen Bildaufnahmekamera und
einem elektronischen Bildschirm für eine elektronische Bildwiedergabevorrichtung,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Darstellung einer vertikalen Ziellinie auf dem Bildschirm
das Bildsignal für den Bildschirm im Mittelbereich einer jeden Bildzeile unterdrückt
und durch ein Fremdpotential (Schwarz- oder Weißpegel) ersetzt ist.
2. Elektronische Zeitmeßeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
die Zeilenschreibung des Elektronenstrahles für den Bildschirm (1) steuernde Signal
(Impuls) (8) zusätzlich eine Verzögerungsschaltung oder ein Zeitglied (18) steuert,
dessen Ausgangsimpuls (24) etwa der halben Periode des die Zeilenschreibung steuernden
Signales (8) entspricht und der Ausgangsimpuls (24) dieser ersten Verzögerungsschaltung
oder des ersten Zeitgliedes (18) eine zweite Verzögerungsschaltung oder ein zweites
Zeitglied (19) steuert, dessen im Nano-sekunden-Bereich liegender Ausgangsimpuls
(25) über einen in der Leitung (5) für das Bildsignal liegenden elektronischen Schalter
(9) für die Dauer dieses Ausgangsimpulses (25) diese Leitung (5) auf ein Fremdpotential
(12) (Schwarz- oder Weißpegel) schaltet.
3. Elektronische Zeitmeßeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verzögerungsschaltung oder das Zeitglied eine monostabile Kippschaltung verwendet
ist.
4. Elektronische Zeitmeßeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Dauer der Ausgangsimpulse regelbar ist.
5. Elektronische Zeitmeßeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 4, dadurch gekennzeichnet,
daß in der Leitung (7), die das die Zeilenschaltung des Elektronenstrahles für den
Bildschirm steuernde Signal (8) führt, ein Impulsabtrenner (16) liegt, und die von
diesem Impulsabtrenner abgezweigte Leitung (17) über zwei hintereinander geschaltete,
Verzögerungsschaltungen oder Zeitglieder (18, 19) zu einem in der Leitung (5) für
das Bildsignal liegenden elektronischen Schalter (9) führt, der diese Leitung (5)
in Ab hängigkeit seiner jeweiligen, von den Verzögerungsschaltungen oder Zeitglieder
(18, 19) gesteuerten Schaltstellung entweder zur Weiterleitung des Bildsignales durchschaltet
oder zur Unterdrückung desselben auf ein Fremdpotential (12) (Schwarz- oder Weißpegel)
legt.