[0001] Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Halterung von unter thermischer Belastung
sich plastisch verformenden ebenen Bauteilen an Gebäuden, die zwischen Dichtelementen
und auf diese wirkende Halteelementen angeordnet sind.
[0002] Dabei handelt es sich vorzugsweise um eine brandsichere Haltung von Gebäude- oder
Sheddachverglasungen oder von Fassadenverkleidungen mit Acrylglas oder Kunststoffplatten.
Bei diesen, im folgenden vereinfacht als Verglasungen und Platten, bezeichneten Bauteilen
besteht die Gefahr, daß unter Hitzeeinwirkung oberhalb einem durch das Material bestimmten
Wert eine plastische Verformung auftritt als deren Folge die Platten sich aus der
Halterung lösen und herabfallen und damit eine Gefährdung darstellen. Dabei kann es
sich um Einfach- oder Doppelverglasungen handeln und der Einbau senkrecht oder geneigt
erfolgen. Bei den bekannten Anordnungen, wie z. B. Druckverglasungen, erfolgt das
Einspannen durch Halteelemte, an denen Dichtelemente befestigt sind oder die auf Dichtelemente
wirken, wobei die Halteelemente, das innere und das äußere Halteelement, über eine
Verschraubung angepreßt werden. Es sind auch Halterungen bekannt, bei denen eine federnde
Klemmleiste zwischen der Platte und dem Halteelement angeordnet ist.
[0003] In der EU-A-0 257 568 ist eine Anordnung für die Abdeckung von Fugen zwischen Betonwänden
aufgezeigt, bei welcher ein Dichtband mit einer Vermiculit- (Glimmer-) Einlage die
Dichtfunktion übernehmen soll, falls infolge von Wärmebelastung der vorhandene Dichtstreifen
zwischen den Betonwänden herausbrennt. Damit soll ein Durchschlagen von Flammen vermieden
und damit ein verbesserter Brandschutz erzielt werden. Eine Haltefunktion übernimmt
dieser Dichtungsstreifen mit Vermiculiteinlage nicht.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Halterung aufzuzeigen,
die einfach zu montieren ist und die die Verglasung auch beim Auftreten sehr hoher
Temperaturen sicher hält, auch wenn sich die Platten plastisch verformen.
[0005] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß als Dichtelement ein Streifen
mit in einem Trägerstoff eingebetteten Glimmerpartikeln zwischen Bauteil (Platten)
und Halteelement angeordnet ist.
[0006] Diese Glimmerpartikel bewirken unter Hitzeeinfluß eine erhebliche Ausdehnung des
Dichtstreifens, die mehr als 20 % bei 100° C Temperatursteigerung betragen kann und
die bewirkt, daß mit zunehmender Temperatur zum einen die Einpreßkräfte zunehmen
und dabei zum anderen eventuell infolge unterschiedlicher Ausdehnung von metallischen
Halteelementen und nichtmetallischen Platten auftretende Spalte überbrückt werden,
so daß auch die Dichtwirkung erhalten bleibt. Dabei hat sich als Trägerstoff Mineralfaser
aus Aluminiumsilikat besonders bewährt. Die Einlagerung der Glimmerpartikel kann jedoch
auch in anderen temperaturfesten Stoffen wie z. B. Basaltwolle erfolgen. Ein Dichtelement
mit Mineralfaser aus Aluminiumsilikat als Trägerstoff und einer Einlagerung von Vermiculit
hat sich z. B. bei der Lagerung von katalytischen Abgaskonvertern in Kraftfahrzeugen
bewährt, bei welchen ein keramischer Körper in einem Metallgehäuse gehalten und gasdicht
abgedichtet werden muß.
[0007] Gemäß einer Weiterführung der Erfindung kommen als Einlagerungsstoffe Glimmerpartikel
von Phlogopit oder Muscovit in Frage. Dabei hat es sich als besonders zweckmäßig erwiesen,
diese aus einer Vielzahl von dünnen Lagen unter Druck mit einem Trägerstoff aus einem
organischen Silicon-Binder zu verbinden und so das Dichtelement zu formen. Unter Druck
und hoher Temperatur zersetzt sich der Binder und das Dichtelement stellt sich auf
eine etwas größere Dicke als zuvor ein (von z. B. 6 auf 8 mm), was zu einer hohen
Anpreßwirkung führt. Ein derartiges Dichtelement ist in der US Patentschrift 3 966
419 ebenfalls in Verbindung mit einem katalytischen Konverter beschrieben.
[0008] Das zuvor genannte und als besonders zweckmäßig herausgestellte Material Vermiculit
ist ein Glimmer, der aus Biolit und Phlogopit entstanden ist und dessen Eigenschaft,
sich bei Erwärmung aufzublähen, ausgenutzt wurde, um Abgaskatalysatoren zu isolieren
und zu lagern.
[0009] Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, daß der Anteil der eingebetteten Glimmerpartikel
größer als 70 % der Gesamtmasse beträgt. Dadurch wird erreicht, daß auch bei einem
Ausbrennen der Trägersubstanz ein sicheres Halten der eingespannten Scheiben erreicht
wird.
[0010] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der vereinfachten
und schematischen Darstellung näher erläutert. Sie zeigt einen Horizontalstoß einer
Doppelverglasung im Schnitt.
[0011] Gemäß der Figur sind bei einer Doppelverglasung die Scheiben 1a bzw. 1b mit den von
ihnen durch Distanzelemente 3a, 3b getrennten Scheiben 2a, 2b jeweils aus einem Brandschutzglas
an dem rauminnenseitigen Tragprofil 4 eingespannt. Diese Scheiben 1a, 1b, 2a, 2b haben
die Eigenschaft, unter der im Brandfall auftretenden hohen thermischen Belastung nicht
zu zerspringen, sondern in einen plastischen Zustand überzugehen und unter Schwerkrafteinwirkung
infolge ihres Eigengewichts sich zu verformen. Es muß daher eine Halterung aufgezeigt
werden, die ein Herausfließen aus der Halterung verhindert und die Scheibe hält. Die
Scheiben 1a, 2a liegen auf einem Lagerelement 5 eventuell unter Zwischenlage eines
elastischen Streifens 6 auf. Dieses Lagerelement 5 ist im Ausführungsbeispiel ein
abgewinkelter Blechstreifen, der mittels der Verschraubung 7 mit dem Tragprofil 4verbunden
ist. Hierzu ist in dem Tragprofil 4 ein Gewinde vorgesehen, in das die Verschraubung
7 mit einem Schraubbolzen 8 eingeschraubt und einer Mutter 9 festgezogen ist.
[0012] Die brandsichere Halterung der Scheibe 1a, 1b, 2a, 2b erfolgt zwischen dem inneren
Dichtelement 10 und dem äußeren Dichtelement 11. Diese Dichtelemente 10, 11 bestehen
aus einer Quellmatte, die den Vorteil hat, bei auftretender hoher Temperatur zu quellen,
ohne jedoch an Elastizität oder der Dichtfähigkeit zu verlieren, so daß bei höherer
Temperatur die Anpreßkraft zunimmt bzw. Verringerungen in der Scheibenstärke bei
gleichem oder höherem Anpreßdruck ausgeglichen werden.
[0013] Dieses Dichtelement 10 wird durch das nach dem Ausführungsbeispiel einen C-förmigen
Querschnitt aufweisenden Halteprofil 12 über dessen nach innen gerichteten Schenkel
13 angepreßt, wobei in dem Ausführungsbeispiel zum Erzielen einer maximalen Anpreßfläche
zwischen den Schenkeln 13 des Halteprofils 12 und dem Dichtelement 10 ein Abdeckelement
14 angeordnet ist. Dieses weist einen U-förmigen Querschnitt auf, dessen Schenkel
15 nach außen parallel zum Steg abgewinkelt sind und zwischen den Schenkeln 13 des
Halteprofiles 12 und dem Dichtelement 10 verlaufen und die Anpreßkraft des Halteprofiles
12 auf das Dichtelement 10 übertragen. Das Abdeckelement 14 ist mittels des Schraubbolzens
8 und der Mutter 9 mit dem Tragprofil 4 lösbar verbunden. Diese Klemmverbindung kann
natürlich entweder durchgehend über die gesamte Scheibenlänge angeordnet sein oder
nur an einzelnen Stellen. In dem Ausführungsbeispiel überragt das Tragprofil 4 das
Halteprofil 12, so daß sich eine Wasserabzugsrinne 16 bildet. Auf der Raumaußenseite
ist das äußere Dichtelement 11 mittels der Halteleiste 17 angepreßt, wobei die Halteleiste
17 ebenfalls über die Verschraubung 7 befestigt und angepreßt ist. Es kann auch bei
der Anordnung der Figur zur Erhöhung und genaueren Einstellung der Anpreßkraft auf
das Dichtelement 11 über einen Schraubenbolzen eine Druckfeder angeordnet sein,die
über eine Unterlegscheibe und eine Mutter gespannt wird. Falls die Halteleiste 17
nur abschnittsweise angeordnet ist, wird aus ästhetischen und Dichtungs-Gründen eine
- nicht dargestellte - Abdeckleiste vorgesehen. Diese Leiste weist vorzugsweise U-Form
auf und kann in den Schenkeln Dichtelemente aufweisen und wird über die Verschraubung
7 befestigt.
1. Anordnung zur Halterung von unter thermischer Belastung sich plastisch verformenden
ebenen Bauteilen an Gebäuden, die zwischen Dichtelemente und auf diese wirkenden Halteelementen
angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet,
daß als Dichtelement (10, 11) ein Streifen mit in einen Trägerstoff eingebetteten
Glimmerpartikel zwischen Scheiben (1a, 1b bzw. 2a, 2b) und den Halteelementen (12,
17) angeordnet ist.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Trägerstoff aus einer
Mineralfaser aus Aluminium-Silikat besteht.
3. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Trägerstoff aus einem
organischen Silicon-Binder besteht.
4. Anordnung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlagerung
aus Phlogopit besteht.
5. Anordnung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlagerung
aus Muscovit besteht.
6. Anordnung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlagerung
aus Vermiculit besteht.
7. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil
der eingebetteten Glimmerpartikel größer als 70 % der Gesamtmasse beträgt.