[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Schneidanlage zum Ausschneiden von Zuschnitten
aus Bandmaterial, beispielsweise ein- oder beidseitig folienbedeckte Prepregs, mit
einem unterdruckbeaufschlagbaren Schneidtisch, der ein die Arbeitsfläche bildendes
Förderband aufweist, einem über die Arbeitsfläche verfahrbaren Schneidaggregat, das
vorzugsweise ein auf eine bestimmte Schnittiefe einstellbares Schneidwerkzeug besitzt,
sowie einem Materialspender in Förderrichtung vor und einer Materialablage in Förderrichtung
nach dem Schneidtisch.
[0002] Unter Prepregs wird auf dem Gebiet der faserverstärkten Kunststoffe vorimprägniertes
Faserwerk verstanden, das mit einem vorbestimmten Anteil Reaktionsharzmasse imprägniert
und ohne weitere Zusätze unter Wärme härtbar ist. Aus diesem in aufrollbarer Bandform
mit ein- oder beidseitiger Deckfolie vorgefertigten Ausgangsbandmaterial werden dann
auf einer geeigneten Schneidanlage die gewünschten Zuschnitte nach einer auf das
eigentliche Endprodukt abgestimmten Umrißlinie ausgeschnitten, wobei zur Minimierung
des Verschnittes die einzelnen Zuschnitte ein möglichst eng aneinandergerücktes Schnittmuster,
ein sogenanntes Nest bilden sollen. Die Schneidanlagen selbst weisen einen Schneidtisch
mit unterdruckbeaufschlagbarer Ar beitsfläche zum Festhalten des Schnittmaterials
und ein Schneidaggregat mit einem auf eine bestimmte Schnitttiefe einstellbaren Schneidmesser,
insbesondere ein Ultraschallmesser, das ist ein mit Ultraschallfrequenz schwingendes
Schneidmesser, zum automatisierten Ausschneiden der Zuschnitte auf, wobei es auch
bereits bekannt ist, als Schneidtisch sogenannte Conveyortische einzusetzen, die ein
über die Saugkästen des Tisches geführtes Förderband besitzen. Dieses schrittweise
antreibbare Förderband ergibt abschnittsweise jeweils die Arbeitsfläche und dient
gleichzeitig zur Materialzu- und -abfuhr, wobei das Material von einem zufuhrseitig
dem Schneidtisch vorgelagerten Materialspender auf das Förderband abgezogen und abfuhrseitig
vom Förderband in eine Materialablage eingebracht wird. Bei diesen bekannten Schneidanlagen
wird das Bandmaterial zufuhrseitig in der jeweiligen Arbeitsfläche entsprechenden
Abschnitten abgelängt und jeder Abschnitt für sich bearbeitet, so daß der Schneidvorgang
auf eine begrenzte Nestlänge abgestimmt sein muß, was zwangsweise wegen der eingeengten
Freiheit in der Nestauslegung größere Abfallanteile mit sich bringt. Insbesondere
ist aber ein Trennen von Zuschnitten und Abfall unmittelbar nach dem Schneidvorgang
am Tisch außer durch zeitraubende Handarbeit nicht möglich und die Zuschnitte werden
samt Abfall in die Materialablage gefördert.
[0003] Gemäß der GB-B 2 040 778 gibt es auch schon eine Fertigungsanlage zum Herstellen
von Klebebuchstaben od. dgl., bei der ein Verbundmaterial für die Buchstaben und eine
zugehörende Abdeckung auf einem schrittweise vorwärtsbewegten Trägerband aufgebracht
und mit diesem fortlaufend einer Stanzstation zum Stanzen von die Buchstaben aufweisenden
Plättchen zuführbar ist. Die Ausstanzungen werden anschließend in einer Abnahmestation
durch Preßluftbeaufschlagung weggeblasen und in einer Saugbox gesammelt, worauf
die gestanzten Buchstabenplättchen in einer nachgeordneten Abgabestation durch Umlenkung
des Trägerbandes auf ein Förderband zum Abtransport abgelegt werden. Es kommt hier
zwar zu einer selbsttätigen Abfalltrennung, doch eignet sich diese Art der Abfallabnahme
und Zuschnittsabgabe lediglich für einzeln hintereinandergereihte Zuschnitte einfacher
Form und keinesfalls für kompliziertere Schnittmuster oder eine Anwendung bei gattungsgemäßen
Schneidanlagen.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, diese Mängel zu beseitigen und eine
Schneidanlage der eingangs geschilderten Art zu schaffen, die auf verhältnismäßig
einfache Weise einen besonders rationellen Betrieb erlaubt, das Bearbeiten beliebig
langer Nester gewährleistet und vor allem auch eine automatische Abfallbeseitigung
ermöglicht.
[0005] Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß der Schneidtisch einen Abfallsammler
aufnimmt, der aus einem dem Förderband entlang hin- und herverschiebbaren Längsschlitten
mit einer quer zur Förderrichtung liegenden, am Bandmaterial aufsetzbaren Umlenkrolle
und einer oberhalb der Umlenkrolle dreh- und antreibbar gelagerten Speicherrolle besteht.
Das in Abhängigkeit vom zurückgelegten Förderweg ansteuerbare Förderband erlaubt eine
wunschgemäße Vergrößerung der Arbeitsfläche und dadurch eine zumindest schrittweise
Bearbeitung beliebiger Nestlängen, wobei nach jedem Schneidvorgang unmittelbar am
Schneidtisch auch der Abfall über den Abfallsammler abgenommen und von den Zuschnitten
getrennt wird. Nach jedem Förderschnitt des Förderbandes wird das dadurch neu in den
Arbeitsflächenbereich gebrachte Bandmaterial mit dem Schneidaggregat bearbeitet und
anschließend oder in überlappender Arbeitsweise vom Abfall befreit, wozu der Längsschlitten
des Abfallsammlers gegen die Förderrichtung verschoben und dabei der Abfall über die
am Bandmaterial aufgesetzte Umlenkrolle gezogen und auf die Speicherrolle aufgewickelt
wird. Selbstverständlich setzt das Abziehen des Abfalls voraus, daß dieser auch nach
dem Schnittvorgang über einen gewissen Zusammenhalt verfügt und die Zuschnitte auf
der Arbeitsfläche zurückgehalten werden, was durch die zwischen den Zuschnitten verbleibenden,
gitterförmig zusammenhängenden Materialstege einerseits und die bleibende Unterdruckbeaufschlagung
der Arbeitsfläche anderseits erreicht wird. Bei Beginn des Abfallabzuges braucht daher
lediglich der Anfangsbereich des Abfalles händisch von den Zuschnitten abgehoben und
über die Umlenkrolle auf die Speicherrolle gewickelt zu werden und die weitere Abfalltrennung
ergibt sich fortlaufend durch einen an die Längsschlittenbewegung angepaßten Drehantrieb
der Speicherrolle, so daß es während der Längsschlittenbewegung automatisch zu einem
Abheben und Aufwickeln des Abfalles kommt. Auf dem Förderband liegt dann nur mehr
das vom Abfall befreite Bandmaterial, also je nach Art des Bandes allein die Zuschnitte
oder bei einem Schneiden auf Tiefe eines folienbedeckten Bandes die untere Deckfolie
und die daraufklebenden Zuschnitte, und ein anschließender Förderschritt bringt dieses
abfallfreie Bandstück in die an den Schneidtisch anschließende Materialablage. Während
des Förderschrittes fährt der Längsschlitten synchron in die Ausgangsposititon zurück
und nach Beendigung dieses Förderschrittes ist die Anlage für einen neuerlichen Schnitt-
und Abfalltrennvorgang bereit, wobei es keine Beschränkung auf Prepregs-Bänder gibt,
sondern beliebiges Bandmaterial bearbeitet werden kann.
[0006] Ist nach einer besonders vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung zwischen Abfallsammler
und Materialablage eine Schneideinrichtung zum Ablängen des Bandmaterials vorgesehen,
kann wunschgemäß bei folienbedecktem Bandmaterial, dessen Zuschnitte ja auch nach
der Abfalltrennung über die ungeschnittene Folie zusammenhängen, nach jedem einzelnen
Förderschritt oder erst nach mehreren Förderschritten die Schneideinrichtung betätigt
und das fertige Bandmaterial zur Abnahme abgeschnitten werden, das dann in gewünschter
Stücklänge der Materialablage zu entnehmen ist. Da der Abfall vor dem Ablängen der
die Zuschnitte tragenden Bandstücke abgezogen wird, bleibt der Abfall im ganzen und
läßt sich ohne Unterbrechung über die ganze Bandmateriallänge abnehmen, was häufigeres
händisches Einspannen des Abfalles in die Speicherrolle erübrigt und den Trennvorgang
rationalisiert. Schrittweise lassen sich daher Nester unterschiedlichster Länge bearbeiten
und wunschgemäß können auch Zuschnitte einzelner Nester oder mehrerer zusammenhängender
Nester abgelängt und aufgerollt werden, wobei die Unterdruckbeaufschlagung des Schneidtisches
während der einzelnen Förderschritte aus funktionstechnischen und wirtschaftlichen
Gründen unterbrochen wird.
[0007] Umfaßt die Materialablage erfindungsgemäß eine Aufrolleinrichtung für das Bandmaterial,
welche Aufrolleinrichtung einen Auffangkorb od.dgl. aufweist, dessen Wandung eine
sich im Anschluß an den Eingangsbereich aufwärts und rückwärts krümmende Umlenkbahn
für das Bandmaterial bildet, kommt es bei der Ablage des Bandmaterials durch das Einschieben
in den Auffangkorb selbständig zu einem losen Aufrollen des Bandes ohne einen Wickelkern
od. dgl. und das Aufwickeln der abgelängten Bandstücke bedarf keines händischen Zutuns
mehr. Ohne eine Verzögerung des Arbeitsablaufes und ohne Beeinträchtigung des übrigen
Arbeitsverfahrens können dann diese fertigen Bandrollen aus der Materialablage entnommen
und auf beliebige Weise weiterverarbeitet oder -behandelt werden.
[0008] Die Umlenkbahn des Auffangkorbes hat für ein Umschlagen des in den Korb eingeschobenen
Bandmaterials und damit das kernlose Aufrollen des Bandes zu sorgen, so daß die Bahn
in Verlauf und spezieller Ausgestaltung an das je-weilige Bandmaterial anzupassen
ist. Ein sich in Umlenk- und Aufrollrichtung mitbewegender Wandungsteil, wie ein bogenförmig
geführter Bandförderer oder zusätzliche Luftstrahleinrichtungen u. dgl., können das
Aufrollen unterstützen, wobei es besonders vorteilhaft ist, wenn nach einer Weiterbildung
der Erfindung die Wandung aus quer zur Förderrichtung liegenden, dreh- und antreibbar
gelagerten Stäben, Rohren od. dgl. besteht, die jeweils paarweise durch Riemenschlaufen
od. dgl. miteinander verbunden sind. Auf konstruktiv einfache Weise ergibt sich so
eine das Band weiterfördernde Korbwandung, die ein sicheres Ein- und Umschlagen und
Aufrollen des Bandes gewährleistet.
[0009] Um die Handhabung des Abfallsammlers zu erleichtern, ist erfindungsgemäß die Umlenkrolle
am Längsschlitten heb- und senkbar geführt und im Aufsetzbereich der Umlenkrolle eine
Schneideinrichtung vorgesehen, wodurch einerseits ein Anheben der Umlenkrolle das
Einlegen eines neuen Bandes od. dgl. unbehindert läßt, der Abfallsammler auf unterschiedliche
Bandstärken eingestellt werden kann u. dgl. oder anderseits das Abfallmaterial bedarfsweise
ablängbar ist usw.
[0010] Wird außerdem nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung im
ablageseitigen Endbereich des Schneidtisches oberhalb des Förderbandes eine Aufnahme
für eine zusätzliche Materialspenderrolle angeordnet, läßt sich der Abfallsammler
nicht nur zum Trennen des Abfalles vom am Förderband liegenden Bandmaterial nutzen,
sondern auch zum Aufbringen einer oder mehrerer Lager solchen Bandmaterials, um zwei-
oder mehrschichtige Schnittmaterialien herzustellen. Dazu braucht dann lediglich in
die Aufnahme eine Materialspenderrolle eingesetzt und das eine Trägerfolie od. dgl.
aufweisende Zusatzband von der Spenderrolle über die Umlenkrolle des Abfallsammlers
zu dessen Speicherrolle geführt und dort fixiert zu werden. Nun fährt der Längsschlitten
bei angehobener Umlenkrolle gegen die Förderrichtung vor und zieht das Band mit obenliegender
Trägerfolie von der Spenderrolle ab, dann wird die Umlenkrolle auf das vorhandene
Bandmaterial am Förderband aufgesetzt, über die Trenneinrichtung im Aufsetzbereich
das neue Band ohne Durchschneiden der Trägerfolie durchschnitten und beim Zurückfahren
des Längsschlittens das von der Spenderrolle abgezogene neue Band durch die Umlenkrolle
auf das vorhandene Bandmaterial am Tisch aufgerollt, während gleichzeitig die Trägerfolie
auf die Speicherrolle gewickelt wird. In der Ausgangsstellung wird das Band wieder
geschnitten und wegen der auch hier umgeschnitten bleibenden Trägerfolie kann bei
angehobener Umlenkrolle von vorne begonnen werden.
[0011] So läßt sich schrittweise mehrlagiges Bandmaterial für das Ausschneiden von Zuschnitten
herstellen, das dann auf gleiche Weise wie das einlagige Bandmaterial bearbeitbar
ist.
[0012] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise rein schematisch veranschaulicht,
und zwar zeigen
Fig. 1 ein auf einer erfindungsgemäßen Schneidanlage zu bearbeitendes Bandmaterial
im teilgeschnittenen Schaubild,
Fig. 2 eine erfindungsgemäße Schneidanlage in teilgeschnittener Seitenansicht,
Fig. 3 den materialablageseitigen Teil einer etwas abgeänderten Schneidanlage ebenfalls
in teilgeschnittener Seitenansicht und
Fig. 4 einen Teil der Materialablage in Stirnansicht.
[0013] Um aus Bandmaterial 1, beispielsweise Prepregs, das unter- und oberseitig mit einer
Deckfolie 2 abgedeckt sein kann, nach einem bestimmten Schnittmuster auf rationelle
Weise einzelne Zuschnitte 3 auszuschneiden und dann die zwischen den Zuschnitten 3
verbleibenden, gitterförmig zusammenhängenden Materialstege 4 als Abfall vom übrigen
Band abzuziehen, gibt es eine Schneidanlage 5, die einen unterdruckbeaufschlagbaren
Schneidtisch 6 und ein über die Saugkästen 7 des Schneidtisches 6 geführtes, die Arbeitsfläche
bildendes Förderband 8 sowie ein über die Arbeitsfläche verfahrbares Schneidaggregat
9 aufweist. Dieses Schneidaggregat 9 besitzt ein Schneidmesser 10, das dem Schneidvorschub
entsprechend geführt wird und ein Schneiden auf Tiefe, also ein Schneiden mit exakt
einstellbarer Schnittiefe erlaubt. Wie in Fig. 2 angedeutet, kann dabei das Schneidaggregat
9 mit einer zusätzlichen Vorschubeinrichtung 11, einer Greifereinrichtung 12 u. dgl.
Zusatz- und Hilfseinrichtungen zur Erleichterung der Schneid- und Vorschub arbeiten
ausgerüstet sein.
[0014] Der Materialtransport am Schneidtisch 6 erfolgt über das Förderband 8, das über Umlenkrollen
13 von einer Abwickeltrommel 14 im zulaufseitigen Endbereich des Tisches 6 auf eine
Aufwickeltrommel 15 im ablaufseitigen Endbereich des Schneidtisches läuft und durch
einen nicht weiter dargestellten Antrieb in Abhängigkeit vom zurückgelegten Förderweg
schrittweise vorwärtsbewegt werden kann. Ist das Förderband von der Abwickeltrommel
vollständig abgezogen, wird rückgespult und das Förderband 8 steht neuerlich in voller
Länge zur Verfügung, was den Förderbandverschleiß verringert und auch das Förderbandwechseln
zu einem einfachen Austausch der Förderbandrollen macht.
[0015] Das zu bearbeitende Bandmaterial 1 kommt über einen dem Schneidtisch 6 in Förderrichtung
des Förderbandes 8 vorgelagerten Materialspender 16 auf die Arbeitsfläche, der ein
oder mehr Materialspenderrollen 17 aufnimmt. Das zu bearbeitende Bandmaterial 1 wird
von der jeweils in einer entsprechenden Abgabestellung gehaltenen Spenderrolle 17
abgezogen und auf das Förderband 8 aufgelegt, das dann das Material in Anpassung an
den Bearbeitungsablauf zufuhrseitig von der Spenderrolle 17 abwickelt und ablaufseitig
in eine dem Schneidtisch 6 nachgeordnete Materialablage 18 fördert. Im materialablageseitigen
Ende des Tisches 6 gibt es außerdem eine Schneideinrichtung 19, so daß ein Band, dessen
Zuschnitte nach der Bearbeitung noch zusammenhängen in gewünschten Stücken abgelängt
wird und die Bandstücke einzeln in die Materialablage 18 kommen.
[0016] Die Materialablage 18 ist mit einer Aufrolleinrichtung 20 ausgerüstet, um die fertigen
Bandstücke zusammenrollen und einzeln der Schneidanlage 5 entnehmen zu können. Diese
Aufrolleinrichtung 20 weist einen Auffangkorb 21 auf, dessen Wandung aus quer zur
Förderrichtung liegenden Stäben 22 und diese jeweils paarweise miteinander verbindenden
Riemenschlaufen 23 besteht. Die Stäbe 22 sind in Seitenwangen 24 drehbar und über
einen nur angedeuteten Kettentrieb 25 antreibbar gelagert, so daß der Auffangkorb
21 eine sich im Fördersinne bewegende,sich aufwärts und rückwärts krümmende Umlenkbahn
für das eingeschobene Bandmaterial 1 bildet. Wie in Fig. 2 angedeutet, kann durch
diese Umlenkbahn ohne einen Wickelkern das Bandmaterial lose zusammengerollt und nach
dem Ablängen sofort der Materialablage 20 entnommen werden.
[0017] Zur Trennung des Abfalls vom übrigen Bandmaterial ist am Schneidtisch 6 ein Abfallsammler
26 vorgesehen, der aus einem dem Förderband 8 entlang hin- und herverschiebbaren Längsschlitten
27 mit einer quer zur Förderrichtung liegenden, der Höhe nach verstellbar geführten
und am Bandmaterial aufsetzbaren Umlenkrolle 28 sowie einer oberhalb der Umlenkrolle
28 dreh- und antreibbar gelagerten Speicherrolle 29 besteht. Befindet sich nun das
Bandmaterial auf dem Förderband 8, kann nach der Bearbeitung durch die Bearbeitungseinheit
bzw. das Schneidaggregat 9 der Abfall automatisch von den Zuschnitten getrennt werden,
indem, wie in Fig. 2 angedeutet, der Abfall über die Umlenkrolle 28 abgezogen und
auf die Speicherrolle 26 aufgewickelt wird, während der Längsschlitten 27 des Abfallsammlers
entgegen der Förderrichtung verfahren wird. Lediglich der Beginn der Abfalltrennung
bedarf einer händischen Hilfe aufgrund des anfänglichen Einspannens des Abfalls in
die Speichertrommel 29, die weitere Abfalltrennung erfolgt ohne händisches Zutun automatisch.
Ist der Längsschlitten 27 über die Arbeitsfläche gefahren und der Abfall dieses Bandbereiches
abgezogen, bewegen sich Förderband 8 und Längsschlitten 27 synchron in Förderrichtung,
wobei einerseits der Abfallsammler 26 wieder in seine Ausgangsposition gelangt, anderseits
das vom Abfall befreite Band in der Materialablage 18 zusammengerollt wird, worauf
ein neuer Arbeitsschritt durch Bearbeitung des Bandes bzw. Einsatz des Abfallsammlers
erfolgen kann und wunschgemäß auch die Schneideinrichtung 19 die fertigen, abfallfreien
Bandstücke in vorbestimmter Länge ablängt. Voraussetzung für ein ordnungsgemäßes Abfalltrennen
und eine Ablage des abfallfreien Bandes ist selbstverständlich ein verbleibender
Zusammenhang der Materialstege 4 u. dgl. des Abfalls einerseits und ein Haften der
Zuschnitte 3 auf der Arbeitsfläche oder der durchgehenden Deckfolie 2 anderseits auch
nach der Barbeitung, so daß auf ein entsprechendes Schnittmuster, eine Unterdruckbeaufschlagung
des Tisches und gegebenenfalls auf eine ungeschnitten zu belassende Deckfolie 2 geachtet
werden muß.
[0018] Ist, wie in Fig. 3 angedeutet, am Längsschlitten 27 des Abfallsammlers 26 im Bereich
der Umlenkrolle 28 eine Schneideinrichtung 30 angeordnet und außerdem im ablageseitigen
Endbereich des Schneidtisches 6 eine Aufnahme 31 für eine zusätzliche Materialspenderrolle
32 vorgesehen, läßt sich der Abfallsammler 26 außer zum Trennen des Abfalles vom Bandmaterial
auch zum Übereinanderschichten zweier oder mehrerer Bänder verwenden. Dazu braucht
lediglich das neue Band 33, das mit einer Trägerfolie versehen ist, von der Materialspenderrolle
32 abgezogen und über die Umlenkrolle 28 zur Speichertrommel 26 geführt und eingespannt
zu werden und das Auflegen des neuen Bandes 33 auf das am Förderband 8 liegende Band
1 erfolgt durch Verfahren des Längsschlittens 27 im Zusammenwirken mit der Umlenkrolle
28. Bei angehobener Umlenkrolle 28 und einem Zurückfahren des Längsschlittens 27 wird
das neue Band 33 in gewünschter Länge abgezogen, dann wird die Umlenkrolle 28 abgesenkt
und drückt das neue Band 33 auf das Band 1 auf, so daß nach einem Abschneiden des
Bandes 33 mit der Schneideinrichtung 30, bei dem jedoch die obenliegende Trägerfolie
ungeschnitten bleibt und einem Zurückfahren des Längsschlittens 27 das neue Band 33
über die Umlenkrolle 28 auf das Band 1 aufgerollt und gleichzeitig die Trägerfolie
abgezogen und auf die Speichertrommel 26 aufgewickelt wird. Durch entsprechendes
Wiederholen dieses Vorganges, was natürlich ein neuerliches Durchschneiden des Bandes
33 in der Ausgangsstellung erfordert, können mehrlagige Bänder geschaffen und dann
Zuschnitte aus mehrlagigen Prepregs od. dgl. ausgeschnitten werden, und durch ein
entsprechendes Aneinanderreihen der einzelnen, an die Arbeitsflächen angepaßten Abschnitte
ist es möglich, solche mehrlagigen Bänder beliebig lange herzustellen.
[0019] Die erfindungsgemäße Schneidanlage 5 zeichnet sich durch ihre rationelle Arbeitsweise
und insbesonders durch die Möglichkeit aus, unmittelbar am Schneidtisch nach der jeweiligen
Bearbeitung eine automatische Abfalltrennung vorzunehmen und nicht nur schrittweise
beliebig lange Bandstücke zu bearbeiten, sondern auch die fertigen, abfallfreien Bandstücke
in beliebiger Länge zu teilen, aufgerollt abzulegen und abzunehmen.
1. Schneidanlage (5) zum Ausschneiden von Zuschnitten aus Bandmaterial (1), beispielsweise
ein- oder beidseitig folienbedeckte Prepregs, mit einem unterdruckbeaufschlagbaren
Schneidtisch (6), der ein die Arbeitsfläche bildendes Förderband (8) aufweist, einem
über die Arbeitsfläche verfahrbaren Schneidaggregat (9), das ein vorzugsweise auf
eine bestimmte Schnittiefe einstellbares Schneidwerkzeug (10) besitzt, sowie einem
Materialspender (16) in Förderrichtung vor und einer Materialablage (18) in Förderrichtung
nach dem Schneidtisch (6), dadurch gekennzeichnet, daß der Schneidtisch (6) einen
Abfallsammler (26) aufnimmt, der aus einem dem Förderband (8) entlang hin- und herverschiebbaren
Längsschlitten (27) mit einer quer zur Förderrichtung liegenden, am Bandmaterial (1)
aufsetzbaren Umlenkrolle (28) und einer oberhalb der Umlenkrolle (28) dreh- und antreibbar
gelagerten Speicherrolle (29) besteht.
2. Schneidanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Abfallsammler
(26) und Materialablage (18) eine Schneideinrichtung (19) zum Ablängen des Bandmaterials
(1) vorgesehen ist.
3. Schneidanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Materialablage
(18) eine Aufrolleinrichtung (20) für das Bandmaterial (1) umfaßt, welche Aufrolleinrichtung
(20) einen Auffangkorb (21) od.dgl. aufweist, dessen Wandung eine sich im Anschluß
an den Eingangsbereich aufwärts und rückwärts krümmende Umlenkbahn für das Bandmaterial
(1) bildet.
4. Schneidanlage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandung aus quer
zur Förderrichtung liegenden, dreh- und antreibbar gelagerten Stäben (22) od.dgl.
besteht, die jeweils paarweise durch Riemenschlaufen (23) od.dgl. miteinander verbunden
sind.
5. Schneidanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Umlenkrolle (28)
des Abfallsammlers (26) am Längsschlitten (27) heb- und senkbar geführt und im Aufsetzbereich
der Umlenkrolle (26) eine Schneideinrichtung (30) vorgesehen ist.
6. Schneidanlage nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß im ablageseitigen Endbereich
des Schneidtisches (6) oberhalb des Förderbandes (8) eine Aufnahme (31) für eine zusätzliche
Materialspenderrolle (32) angeordnet ist.