[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Whirlpoolwanne od. dgl. Sanitärwanne mit einem
eine Druckwasserleitung und eine Luftzufuhrleitung aufweisenden Rohrleitungssystem,
über welches mittels mindestens einer Düse ein Wasser-Luft-Gemisch in den Wanneninnenraum
eingebracht wird. Es kann sich hierbei bspw. um eine Pulsatordüse handeln, wie sie
aus der EP 0 115 603 A1 bekannt ist. In der dortigen Luftzufuhrleitung ist ein Ventil
vorgesehen, welches mit Hilfe eines Schaltmechanismus mit vorgegebener Pulsfrequenz
öffnet und schließt, um so dem aus der Düse austretenden Wasserstrahl durch Pulsieren
einen besonderen Massageeffekt zu vermitteln. Die Regulierung der Luftmenge, d.h.
das mehr oder weniger große Öffnen des Ventils, neben dem pulsierenden Öffnen und
Schließen, ist bisher nur mit aufwendigen mechanischen Mitteln möglich, wie bspw.
aus der EP 0 119 582 A3 bekannt.
[0002] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die Luftmenge ohne mechanische Regulierung
des Öffnungsquerschnittes des Ventils elektrisch betätigbar, d.h. auch fernbedienbar,
verändern zu können.
[0003] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß im wesentlichen dadurch gelöst, daß sich die Luftleitung
in zwei Luftleitungsabschnitte aufteilt, daß jede Düse mit dem einen oder anderen
Luftleitungsabschnitt verbunden ist, daß in dem ersten Luftleitungsabschnitt hintereinander
wenigstens zwei elektrisch betätigbare als Auf-Zu-Ventile ausgebildete Magnetventile
angeordnet sind, daß in dem zweiten Luftleitungsabschnitt wenigstens ein als Auf-Zu-Ventil
ausgebildetes Magnetventil angeordnet ist, und daß das Leitungsstück zwischen dem
ersten und dem zweiten Magnetventil mit dem zweiten Luftleitungsabschnitt vor dem
in dem zweiten Luftleitungsabschnitt angeordneten Magnetventil in Strömungsverbindung
steht. Die genannten Magnetventile können, wenn ein Pulsationseffekt erzielt werden
soll, wie bei der Pulsatordüse nach der EP 0 1156 603 A1 bspw. mit vorgegebener oder
regulierbarer Pulsfrequenz öffen- und schließbar sein. Die Magnetventile können also
wahlweise ständig offen, intermittierend offen oder ständig geschlossen sein.
[0004] Durch die erfindungsgemäße Ventilkombination ist es möglich, den einzelnen mit einem
Luftabschnitt verbundenen Düsen in der Wannenwand bzw. dem Wannenboden entweder überhaupt
keine Luft, je 50 % der der Luftzufuhrleitung zugeführten und auf die jeweilige Düse
entfallende Luftmenge oder 100 % der der Luftzufuhrleitung zugeführten und auf die
jeweilige Düse entfallende Luftmenge zuzuführen, und zwar abhängig davon, welches
der betreffenden Ventile ständig geschlossen und welches der betreffenden Ventile
geöffnet bzw. intermittierend geöffnet ist. Je nachdem, ob den Düsen Druckluft zugeführt
werden soll oder ob die Luft lediglich nach Art eines Venturi-Effektes von dem Wasserstrahl
in der Düse mitgerissen werden soll, kann sich in der Luftzufuhrleitung ein Luftdruckerzeuger,
bspw. ein Kompressor befinden.
[0005] Um eine vielseitige Variationsmöglichkeit des Massageeffektes zu erreichen, können
bspw. die Düsen, welche mit dem ersten Luftleitungsabschnitt verbunden sind, mit den
Düsen, welche mit dem zweiten Luftleitungsabschntit verbunden sind, über den Wannenumfang
gesehen einzeln oder zu Gruppen abwechseln.
[0006] Dabei ist es bspw. möglich daß die Düsen, welche mit dem ersten Luftleitungsabschnitt
verbunden sind, in einer Wannenseitenwand und die Düsen, welche mit dem zweiten Luftleitungsabschnitt
verbunden sind, in der gegenüberliegenden Wannenseitenwand angeordnet sind, so daß
wechselweise von der einen und/oder der anderen Wannenseite aus ein Wasser-Luft-Gemisch
in den Wanneninnenraum eingedüst wird, dessen Luftanteil entweder 0 %, 50 % oder 100
% der vollen der Luftzufuhrleitung zugeführten und auf die einzelne Düse entfallende
Luftmenge beträgt.
[0007] Badewannen, insbesondere auch Whirlpoolwannen haben in der Regel eine Überlaufeinrichtung
in einer Wannenseitenwand im Abstand oberhalb des Wannenbodens, welche an den Abfluß
angeschlossen ist, so daß das Badewasser im Wanneninnenraum ein bestimmtes Niveau
nicht überschreiten kann. Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung des Erfindungsgedankens
wird vorgeschlagen, diese Überlaufeinrichtung als Einlaß für die Luftzufuhrleitung
auszunutzen. In der Regel sind nämlich Badewannen, wie Whirlpoolwannen, in einem verhältnismäßig
luftdichten Träger- und Verkleidungssystem aufgenommen, so daß ein Ansaugen der Luft
aus dem verhältnismäßig geschlossenen Raum unter der Wanne unter Umständen behindert
wird oder eine gesonderte Luftansaugöffnung in der Wannenverkleidung vorgesehen werden
müßte. Dies wird mit dem zuvorgenannten weiterbildenden Erfindungsvorschlag vermieden.
[0008] Übliche Wannen, so auch Whirlpoolwannen, sind mit einer Abflußeinrichtung im Wannenboden
für das gebrauchte Badewasser ausgestattet. Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung
ist es von Vorteil, wenn die Druckwasserleitung an die Abflußeinrichtung angeschlossen
und mit einer Umwälzpumpe ausgestattet ist. Auf diese Weise kann das im Wanneninnenraum
vorhandene Badewasser während des Badens über die Abflußeinrichtung abgesaugt und
über die Düsen wieder in den Badeinnenraum eingeführt werden. Damit bleibt das insgesamt
verwendete Wasservolumen im wesentlichen konstant und den Düsen braucht nicht immer
wieder Frischwasser zugeführt und überschüssiges Wasser über die Abflußleitung abgeführt
werden. Der Betrieb im Umlaufsystem hat ferner den Vorteil, daß sich das in den Wanneninnenraum
eingedüste Wasser in seiner Temperatur kaum von derjenigen des im Wanneninnenraum
vorhandenen Wasserbades unterscheidet, ohne daß eine besondere Heizeinrichtung für
das einzudüsende Wasser-Luft-Gemisch erforderlich wäre.
[0009] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist in einer Wannenseitenwand ein
Niveau-Sensor angeordnet, welcher über Steuerleitungen mit der Umwälzpumpe und/oder
den Magnetventilen verbunden ist. Über einen solchen Niveau-Sensor kann sichergestellt
werden, daß die Umwälzpumpe nur dann angeschaltet werden kann, und die Magnetventile
erst dann ggf. pulsierend geöffnet werden können, wenn das Badewasser im Wanneninnenraum
ein vorgegebenes Niveau erreicht hat. Der Niveau-Sensor ist dabei so angeordnet, daß
die Düsen dann hinreichend unterhalb des Wasserspiegels in der Badewanne liegen, so
daß ein unerwünschtes Verspritzen von Wasser aus den Düsen bei vorzeitiger Anschaltung
der Wasserzufuhr und/oder Luftzufuhr verhindert wird.
[0010] Weitere Ziele, Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand
der Zeichnung. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale
für sich oder in beliebiger sinnvoller Kombination den Gegenstand der vorliegenden
Erfindung, auch unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren
Rückbeziehung.
[0011] Die einzige Figur veranschaulicht schematisch die erfindungsgemäße Whirlpoolwanne
mit Magnetventilkombination in der Luftzufuhrleitung, wobei das Verbindungsstück zwischen
dem Leitungsstück des ersten Wasserleitungsabschnitts und dem zweiten Wasserleitungsabschnitt
vor dem darin befindlichen Ventil vergrößert und im Schnitt herausgezeichnet ist.
[0012] Die dargestelle Whirlpoolwanne 1 ist mit einem eine Druckwasserleitung W und eine
Luftzufuhrleitung L aufweisenden Rohrleitungssystem S ausgestattet. Über die Druckwasserleitung
W wird den in der Wannenseitenwand 2 bzw. dem Wannenboden 3 angeordneten Düsen D
Wasser unter Druck zugeführt. Dies erfolgt in dem dargestellten Falle dadurch, daß
Badewasser über eine im Wannenboden 3 angeordnete Abflußein richtung A dem Wanneninnenraum
I entnommen und über eine Umwälzpumpe P den Düsen D zugeführt wird. Im dargestellten
Fall verzweigt sich die Druckwasserleitung W in einen ersten Wasserleitungsabschnitt
W1 und einen zweiten Wasserleitungsabschnitt W2, welche zu je einer Gruppe von Düsen,
im dargestellten Fall auf der einen oder anderen Wannenseite, zugeordnet sind. Die
Abflußeinrichtung A führt über ein Abschlußventil AV, vor welcher die Druckwasserleitung
W abzweigt, in die Kanalisation K.
[0013] In der einen Wannenseitenwand 2 ist eine Überlaufeinrichtung Ü vorgesehen, über welche
Badewasser bei Überschreiten eines durch die Lage der Überlaufeinrichtung Ü bestimmten
Niveaus hinter dem Abflußventil AV in die Kanalisation K geführt wird. Mit der Überlaufeinrichtung
Ü kann auch ein Sensor mit einer Steuerung des Abflußventils AV verknüpft sein, welche
aus Sicherheitsgründen auch das Abflußventil AV bei übermäßiger Wasserzufuhr selbsttätig
öffnet. An die normalerweise mit dem Luftraum über dem Badewasserniveau in Verbindung
stehende Überlaufeinrichtung Ü ist erfindungsgemäß eine Luftzufuhrleitung L angeschlossen,
welche sich in einen ersten Luftleitungsabschnitt L1 und einen zweiten Luftleitungsabschnitt
L2 verzweigt, welche jeweils zu einer Gruppe von Düsen D geführt sind, im dargestellten
Fall der erste Luftleitungsabschnitt L1 zu den Düsen D in der hinteren Wannenseitenwand
2 und der zweite Luftleitungsabschnitt L2 zu den Düsen D in der vorderen Wannenseitenwand
2. In dem ersten Luftleitungsabschnitt L1 sind im Abstand voneinander zwei Magnetventile
V3 und V1 angeordnet, welche elektrisch angesteuert entweder vollständig geschlossen
oder vollständig, ggf. mit einer vorgegebenen Pulsfrequenz intermittierend, geöffnet
sind. In dem zweiten Luftleitungsabschnitt L2 befindet sich ein gleichartiges Magnetventil
V2. Das Leitungsstück LS zwischen den Magnetventilen V3 und V1 in dem ersten Luftleitungsabschnitt
L1 steht über ein Verbindungsstück 4 mit dem zweiten Luftleitungsabschnitt L2 vor
dem Magnetventil V2 in Strömungsverbindung. Das Verbindungsstück 4 hat zwei durchgehende
Kanäle 5, 6 und einen diese verbindenden Querkanal 7. Je nach Schließstellung bzw.
ggf. intermittierender Offenstellung der Ventile V1 bis V3 wird von dem jeweiligen
Luftleitungsabschnitt L1, L2 entweder 0 %, 50 % oder 100 % der von der Luftzufuhrleitung
L gelieferten Luftmenge übernommen und an die entsprechenden, entsprechend anteiligen
Düsen D weitergeleitet, und zwar entweder, indem die Luft in den Düsen D mittels
des Wasserstrahls angesaugt wird oder indem ein nicht dargestellter Kompressor für
den entsprechenden Luftdruck in der Luftzufuhrleitung L sorgt. Ist bspw. das Magnetventil
V3 vollständig geschlossen, sind aber die Ventile V1 und V2 ganz oder intermittierend
geöffnet, so wird von beiden Luftleitungsabschnitten L1, L2 im wesentlichen 50 %
der Luftzufuhrmenge der Luftzufuhrleitung L übernommen. Sind die Magnetventile V3
und V1 geschlossen, ist aber das Magnetventil V2 ganz oder intermittierend geöffnet,
so führt der Luftleitungsabschnitt L2 100 % der Luftmenge. Sind alle drei Magnetventile
V1 bis V3 geschlossen, übernehmen selbstverständlich beide Luftleitungsabschnitte
L1, L2 keine Luft, d.h. 0 % der zugeführten Luftmenge. Ist bspw. das Magnetventil
V3 geschlossen, das Magnetventil V1 geöffnet und das Magnetventil V2 geschlossen,
so übernimmt der Luftleitungsabschnitt L1 100 % der Luftmenge, während der Luftleitungsabschnitt
L2 0 % übernimmt. Die gleichen Variationsmöglichkeiten ergeben sich bei geöffnetem
Magnetventil V3.
[0014] In der einen Wannenseitenwand 2 befindet sich ferner ein Niveau-Sensor NS, welcher
über (nicht dargestellte) Steuerleitungen mit der Umwälzpumpe P und/oder den Magnetventilen
V1 bis V3 verbunden ist. Die Steuerung erfolgt in der Weise, daß die Umwälzpumpe P
nicht angeschaltet und die Magnetventile V1 bis V3 nicht, auch nicht intermittierend,
geöffnet werden können, solange der durch die Lage des Niveau-Sensors NS bestimmte
Wasserpegel im Wanneninnenraum I nicht erreicht ist. Wie dargestellt, befindet sich
der Niveau-Sensor NS etwas oberhalb der Düsen D in der Wannenseitenwand 2, so daß
auf diese Weise ein Wasserstrahl aus den Düsen D erst dann austreten kann, wenn sie
von einem hinreichenden Wasservolumen überdeckt sind. Auf diese Weise wird unerwünschtes
Wasserspritzen vermieden.
Bezugszeichenliste:
[0015]
1 Whirlpoolwanne
2 Wannenseitenwand
3 Wannenboden
4 Verbindungsstück
5 durchgehender Kanal
6 durchgehender Kanal
7 Querkanal
A Abflußeinrichtung
AV Abflußventil
D Düse
I Wanneninnenraum
K Kanalisation
L Luftzufuhrleitung
L1 erster Luftleitungsabschnitt
L2 zweiter Luftleitungsabschnitt
LS Leitungsstück
NS Niveau-Sensor
P Umwälzpumpe
S Rohrleitungssystem
Ü Überlaufleitung
V1 Magnetventil
V2 Magnetventil
V3 Magnetventil
W Druckwasserleitung
W1 erster Wasserleitungsabschnitt
W2 zweiter Wasserleitungsabschnitt
1. Whirlpoolwanne od. dgl. mit einem eine Druckwasserleitung (W) und eine Luftzufuhrleitung
(L) aufweisenden Rohrleitungssystem (S), über welches mittels mindestens einer Düse
(D) ein Wasser-Luft-Gemisch in den Wanneninnenraum (I) eingebracht wird, dadurch gekennzeichnet,
daß sich die Luftleitung (L) in zwei Luftleitungsabschnitte (L1, L2) aufteilt, daß
jede Düse (D) mit dem einen oder anderen Luftleitungsabschnitt (L1, L2) verbunden
ist, daß in dem ersten Luftleitungsabschnitt (L1) hintereinander wenigstens zwei elektrisch
betätigbare, als Auf-Zu-Ventile ausgebildete Magnetventile (V3, V1) angeordnet sind,
daß in dem zweiten Luftleitungsabschnitt (L2) wenigstens ein als Auf-Zu-Ventil ausgebildetes
Magnetventil (V2) angeordnet ist, und daß das Leitungsstück (LS) zwischen dem ersten
und dem zweiten Magnetventil (V3, V1) mit dem zweiten Luftleitungsabschnitt (L2) vor
dem in dem zweiten Luftleitungsabschnitt (L2) angeordneten Magnetventil (V2) in Strömungsverbindung
steht.
2. Whirlpoolwanne nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Düsen (D),
welche mit dem ersten Luftleitungsabschnitt verbunden sind, mit den Düsen (D), welche
mit dem zweiten Luftleitungsabschnitt (L2) verbunden sind, über den Wannenumfang gesehen
einzeln oder zu Gruppen abwechseln.
3. Whirlpoolwanne nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Düsen (D),
welche mit dem ersten Luftleitungsabschnitt (L1) verbunden sind, in einer Wannenseitenwand
(2) und die Düsen (D), welche mit dem zweiten Luftleitungsabschnitt (L2) verbunden
sind, in der gegenüberliegenden Wannenseitenwand (2) angeordnet sind.
4. Whirlpoolwanne nach einem der Ansprüche 1 bis 3, mit einer Überlaufeinrichtung
(Ü) in einer Wannenseitenwand (2) im Abstand oberhalb des Wannenbodens (3), dadurch
gekennzeichnet, daß die Luftzufuhrleitung (L) an die Überlaufeinrichtung (Ü) angeschlossen
ist.
5. Whirlpoolwanne nach einem der Ansprüche 1 bis 4, mit einer Abflußeinrichtung (A)
im Wannenboden (3), dadurch gekennzeichnet, daß die Druckwasserleitung (W) an die
Abflußeinrichtung (A) angeschlossen und mit einer Umwälzpumpe (P) ausgestattet ist.
6. Whirlpoolwanne nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß in
einer Wannenseitenwand (2) ein Niveau-Sensor (NS) angeordnet ist, welcher über Steuerleitungen
mit der Umwälzpumpe (P) und/oder den Magnetventilen (V1, V2, V3) verbunden ist.