[0001] Die Erfindung betrifft eine Sanitärgarnitur für Badewannen, deren Wasserzufluß am
Wannenboden, vorzugsweise im Bereich des Wasserablaufs angeordnet bzw. mit diesem
kombiniert ist. Badewannen weisen bisher ein Ablaufloch im Boden sowie ein Überlaufloch
von 45-52 mm auf, dessen Oberkante ca. 20-35 mm unter dem Wannerand liegt (DIN 4470,
EN 232). Der Verschlußstöpsel im Ablaufloch wird entweder von Hand eingesetzt oder
durch einen im Überlaufloch angeordneten Drehknopf betätigt. Dem Zufluß des Wassers
dient eine Sanitärarmatur, die meistens an der Wand über dem Wannenrand angebracht
ist. Neuerdings werden auch Armaturen angeboten, wobei zusätzlich eine Mischbatterie
in der Wand erforderlich ist.
[0002] Es ist auch schon vorgeschlagen worden (DE 26 17 643 A 1), den Wasserzufluß am Wannenboden
anzuordnen. Dieser Vorschlag konnte jedoch nicht verwirklicht werden, weil das Vorurteil
bestand, man dürfe Badewannen nicht von unten her befüllen.
[0003] Die bekannten Armaturen der eingangs genannten Art stehen aus der Einbaufläche hervor,
so daß man sich daran stoßen kann. Das plätschernde Geräusch beim Zufließen des Wassers
in die Wanne ist störend und Herstellung sowie Montage der Armaturen sind aufwendig.
[0004] Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, eine Sanitärgarnitur für Badewannen
zu schaffen, die diese Nachteile vermeidet, mehr Komfort bietet sowie Wasser und Energie
spart. Ausgehend von einer Garnitur mit Wasserzufluß am Wannenboden, der im Bereich
des Wasserablaufs angeordnet bzw. mit diesem kombiniert sein kann, ist die Lösung
dieser Aufgabe gekennzeichnet durch eine neben der Wanne befindliche, vorzugsweise
unter dem Wannenrand angeordnete, vom Wasserstand in der Wanne betätigte Wasserstandsautomatik,
die bei Erreichen eines bestimmten, voreinstellbaren Wasserstandes das Wasserzuflußventil
automatisch verschließt.
[0005] Unter Beibehaltung der Vorteile, die sich aus der Anordnung des Wasserzuflusses am
Wannenboden ergeben, wie zum Beispiel die Vermeidung von plätschernden Geräuschen
durch das zufliessende Wasser und einer optimalen Durchmischung des Wassers beim
Füllen der Wanne und beim Nachfüllen, wird in einfacher Weise zuverlässig erreicht,
daß der Wasserzufluß beendet wird, wenn ein voreinstellbarer Wasserstand erreicht
ist. Zu Überschwemmungen durch "Vergessen der Badewanne" kann es daher nicht kommen.
Eine Zuflußarmatur wird nicht mehr benötigt, so daß keinerlei Gegenstände mehr in
die Wanne hineinragen, an denen man sich stoßen oder verletzen könnte.
[0006] Aus Gründen der Wasserersparnis ist es vorteilhaft, das Wasserablaufventil derart
mit der Wasserstandsautomatik funktionell zu verknüpfen, daß diese das Wasserzuflußventil
- unabhängig vom Wasserstand - sperrt, wenn das Wasserablaufventil geöffnet ist. Dadurch
ist die Vergeudung von Wasser ausgeschlossen. Dabei soll es möglich sein, das Wasserzuflußventil
- entgegen der Sperre durch die Wasserstandsautomatik - vorübergehend von Hand zu
öffnen, beispielsweise um die Wanne bei geöffnetem Ablauf mit frischem Wasser reinigen
oder um Wasser einlassen zu können, während man in der Wanne liegt.
[0007] Es kommt sehr darauf an, diese zunächst kompliziert erscheinenden funktionellen
Verknüpfungen dem Benutzer leicht verständlich darzubieten. Dies geschieht in weiterer
Ausbildung der Erfindung durch einen kombinierten Betätigungsgriff, durch dessen Drehen
(z.B. nach links) zunächst das Wasserablaufventil gesperrt, dann - beim Weiterdrehen
- der gewünschte Wasserstand an einer Skala eingestellt wird, wobei,
entweder durch Hereindrücken des Betätigungsgriffes entgegen einer Federkraft das
Wasserzuflußventil - unabhängig von der Drehstellung des Betätigungsgriffes - geöffnet
wird, solange diese Betätigung von Hand dauert,
oder durch Weiterdrehen des Betätigungsgriffes über einen dem Wasserstand "voll" auf
der Skala entsprechenden Druckpunkt hinaus entgegen der Kraft einer Rückstellfeder
das Wasserzuflußventil - unabhängig vom Wasserstand - geöffnet wird, solange diese
Betätigung von Hand dauert,
oder der Betätigungsgriff einen seitlich angeordneten Sperrknopf aufweist, bei dessen
Hineindrücken und Weiterdrehen des Betätigungsgriffes über die Stellung "voll" an
der Skala hinaus das Wasserzuflußventil - unabhängig vom Wasserstand - geöffnet wird,
und durch dessen Zurückdrehen (ganz nach rechts) das Wasserzuflußventil wieder gesperrt
sowie das Wasserablaufventil geöffnet wird.
[0008] Mit der erfindungsgemäßen Losung wird auch das weit verbreitete Vorurteil überwunden,
man dürfe Badewannen nicht von unten befüllen, weil dann Schmutzwasser in die Frischwasserleitüng
zurückfließen könne. Ein Rückfließen von Schmutzwasser in die Frischwasserleitung
läßt sich aber verhindern, wenn man bei einem Badewanneneinlauf unterhalb des Wannenrandes
entweder einen freien Auslauf 20 mm oberhalb des Wannenrandes oder einen Rohrunterbrecher
vorsieht, dessen Einbauhöhe mindestens 150 mm über dem kritischen Wasserstand (Wannenrand)
beträgt.
[0009] Bei Anwendung des Rohrunterbrechers wird erfindungsgemäß die sonst nur bei Druckspülern
gebräuchliche Ausführung mit stets offenen Belüftungsöffnungen eingesetzt und mindestens
150 mm oberhalb des höchstmöglichen Wasserspiegels (tiefste Stelle des Wannenrandes)
angeordnet, so daß am Wannenboden ein Wasser-Luft-Gemisch zufließt. Zum Zwecke der
Höheneinsparung kann er horizontal eingebaut werden. Bei Anwendung des freien Auslaufs
wird dieser erfindungsgemäß mit einem Sicherungsabstand von mindestens 20 mm zwischen
Unterkante Zulauf und höchstmöglichem Wasserstand (tiefste Stelle des Wannenrandes)
so über der Wasserzuflußleitung angeordnet, daß der frei austretende Wasserstrahl
bei seinem Eintritt in die Wasserzuflußleitung nach Art einer Wasserstrahlpumpe Luft
mitreißt, so daß am Wannenboden ein Wasser-Luft-Gemisch zufließt. So erzeugt durch
die Erfindung allein der Wasserdruck einen Luftsprudeleffekt, wie er sonst nur durch
teure elektrische Zusatzgeräte erzielt werden kann.
[0010] Es ist vorteilhaft, einen Teil des Wannenrandes, vorzugsweise im Bereich des Kopfendes,
so weit hochzuziehen, daß darunter auch der Rohrunterbrecher oder der freie Auslauf,
gegebenenfalls mit weiteren Aggregaten (Mischbatterie, Mischthermostat, Durchlauferhitzer,
Luftsprudlergebläse, Whirlpoolpumpe usw.), untergebracht werden kann, wobei ebenfalls
die Betätigungsgriffe, insbesondere derjenige für Ablaufventil und Wasserstandsautomatik,
aber auch z. B. der Einstellgriff für einen Mischthermostaten, ein Brauseventil und
eine Wannenrandschlupfdusche im hochgezogenen Teil des Wannenrandes angeordnet sind.
Für den Benutzer ergibt sich so der Vorteil, sämtliche Betätigungsgriffe leicht erreichen
und sich zurücklehnen zu können, ohne befürchten zu müssen, daß die Badewanne hinter
seinem Rücken überschwappt. Selbstverständlich können alle diese Funktionsteile auch
in der Wand über oder neben der Badewanne untergebracht werden. Man verzichtet dann
allerdings auf den großen Vorteil, dem Kunden eine vollständig vormontierte Badewanne
anliefern zu können, bei welcher der Installateur nur noch Frischwasser und Abwasser
anschließen muß.
[0011] In weiterer Ausbildung der Erfindung wird der an der Außenseite der Wanne angeordnete
Überlaufanschluß unterhalb des hochgezogenen Teils des Wannenrandes so ausgebildet,
daß er aus den Belüftungsöffnungen des Rohrunterbrechers oder der freien Auslaufstrecke
eventuell austretendes Spritzwasser mit auffängt. Es empfiehlt sich, die Überlauföffnung
ebenfalls am Kopfende anzuordnen und als Reihe von horizontalen Schlitzen auszubilden,
die auf der Höhe des oberen Randes des bisher üblichen Überlaufloches, d.h. ca. 4
cm unter der tiefsten Stelle des Wannenrandes liegen, wobei die Maximaleinstellung
"voll" der Wasserstandsautomatik einem Wasserstand entspricht, der um das durchschnittliche
Volumen eines menschlichen Körpers (ca. 60 Liter entsprechend ca. 7 cm) unter der
Höhe der Schlitzreihe, d.h. ca. 11 cm unterhalb der tiefsten Stelle des Wannenrandes
liegt. Dadurch ergibt sich für die in der Wanne liegende Person ein um ca. 4-5 cm
höherer Wasserstand als bisher, ein Vorteil insbesondere für größere Menschen, die
nun in der Wanne keine kalten Schultern und Knie mehr bekommen. Trotzdem ist die Gefahr
von Überschwemmungen beim Einsteigen in die gefüllte Wanne nicht größer als bisher,
weil die Begrenzung des Einlaß-Wasserstandes, die bisher durch die Unterkante des
Überlaufloches gegeben war, jetzt durch die Wasserstandsautomatik auf gleicher Höhe
sichergestellt ist. Die Wassermenge, die bisher beim Einsteigen in die volle Wanne
durch das Überlaufloch ablief und damit als Wasser und Heizenergie vergeudet wurde,
bleibt jetzt nutzbar in der Wanne. Die Einsparung liegt darin, daß die Notwendigkeit,
Wasser nachzufüllen, wegen des höheren Wasserstandes nicht mehr empfunden wird.
[0012] Besonders vorteilhaft ist es, zumindest eine in üblicher Weise mit den Teilen für
den Überlauf kombinierte Wasserzufluß/Wasserablauf-Kombination am Kopfende im Gesäßbereich
des Wannenbodens anzuordnen. Sie kann mit einem im Wannenboden liegenden, herausnehmbaren
Abflußsieb abgedeckt sein.
[0013] Es ist vorteilhaft, das Ablaufsieb in die Breite zu ziehen, etwas im Wannenboden
zu versenken und/oder seine Öffnungen zorizontal auszurichten, damit einerseits die
Wasser-Luft-Strömung auf der ganzen Breite des Rückens austritt und andererseits
das Ablaufsieb durch das Gesäß nicht vollständig verschlossen werden kann.
[0014] Bei Verwendung eines handelsüblichen Stöpsels im Wannenboden als Ventil für den Wasserablauf
kann der Wasserzufluß auch als kreisförmige oder U-förmige Lochreihe um den Ablaufstöpsel
herum angeordnet sein. Es können auch zwei dicht beieinanderliegende Lochreihen im
Wannenboden vorgesehen werden, von denen eine dem Wasserzufluß, die andere dem Wasserablauf
dient. Zweckmäßig liegt dabei die Wasserzufluß-Lochreihe außen und einige Millimeter
höher als die Wasserablauf-Lochreihe, damit sich die Wasserzufluß-Lochreihe beim Ablassen
der Wanne vollständig entleeren kann.
[0015] Durch die Anordnung der Wasserzufluß/Wasserablauf-Kombination am Kopfende im Gesäßbereich
des Wannenbodens wird erreicht, daß nachfließendes Wasser im Bereich des Rückens und
um den Körper herum aufsteigt und unmittelbar den Wirbelsäulenbereich erwärmt und
massiert. Dieser Effekt wird noch verstärkt durch die mit dem Frischwasser zuströmenden
Luftblasen.
[0016] Eine Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß von der Wasserzufluß/Wasserablauf-Kombination
am Wannenboden die Leitungen für Wasserzufluß und Wasserablauf zu einem neben der
Wanne befindlichen, vorzugsweise unter dem Wannenrand angeordneten Behälter geführt
sind, der das Ventil für den Wasserzufluß und das Ventil für den Wasserablauf enthält.
Der Behälter erstreckt sich über die ganze Wannenhöhe, so daß sein Wasserstand mit
demjenigen in der Wanne kommuniziert, und enthält einen sich über die ganze Wannenhöhe
erstreckenden Auftriebskörper, wobei der Auftriebskörper das vorzugsweise als Membran-Servoventil
ausgebildete Wasserzuflußventil betätigt, dessen Abschaltpunkt durch die Auftriebskraft
des Auftriebskörpers und eine dieser entgegenwirkende, einstellbare Federkraft bestimmt
ist.
Die Verwendung eines rein mechanisch arbeitenden Membran-Servoventils ist deshalb
besonders vorteilhaft, weil es, ohne eines elektrischen Anschlusses zu bedürfen, bei
nur geringer Betätigungskraft schlagartig öffnet und abschaltet, wobei durch die Differenz
der Betätigungskräfte beim Öffnen und Abschalten das Auftreten von Regelschwingungen
vermieden wird.
[0017] Eine Dosierung der Wasserzuflußrate ist weder erforderlich noch zweckmäßig, da selbst
beim Einlassen der Wanne mit vollem Wasserdruck nichts mehr spritzen kann und das
Geräusch ohnehin stark vermindert ist. Das Membran-Servoventil hat nur die Betriebszustände
"auf" und "zu".
[0018] Anstelle des Auftriebskörpers kann der Behälter auch einen auf dem Wasserspiegel
schwimmenden Magnetkörper enthalten, der längs der Außenseite des Behälters angeordnete
Reedkontakte schaltet, die vom Betätigungsgriff angewählt werden und das mit elektrischer
Schaltspule ausgestattete Membran-Servoventil in der Wasserzuflußleitung bei Erreichen
des jeweils angewählten Niveaus abschalten. Diese Anordnung mit Reedkontakten arbeitet
nicht mehr voll mechanisch, sondern benötigt einen elektrischen Netzanschluß oder
zumindest Batteriebetrieb.
[0019] In die Wasserablaufleitung können zwei Sifone hintereinander gelegt werden, von denen
einer in bekannter Weise unter dem Wannenboden, der zweite unter dem Behälter angeordnet
ist. Die Wasserzuflußleitung mündet vor dem ersten Sifon, die unterhalb des Wannenrandes
ansetzende Überlaufleitung hinter dem Ablaufventil vor dem zweiten Sifon in die Wasserablaufleitung
ein. So stellt der erste Sifon sicher, daß Luftblasen nur in die Wanne und nicht in
den Behälter aufsteigen können, während der zweite Sifon in an sich bekannter Weise
den Geruchsverschluß gegen die Kanalisation bildet.
Anstelle eines offenen Systems in Form eines sich über die ganze Wannenhöhe erstreckenden
Auftriebskörpers oder Magnetkörpers, der in einem offenen Behälter schwimmt, kann
als Wasserstandsautomatik im Rahmen der Erfindung auch ein geschlossenes System in
Form einer vom Wasserdruck in der Wanne beaufschlagten Membran oder eines Faltenbalges
die vom Wasserstand in der Wanne abhängige Kraft zur Betätigung des Wasserzuflußventils
liefern.
Dieses geschlossene System weist ein wasserdicht verschlossenes, vom Wasserdruck in
der Wanne beaufschlagtes Schaltmembrangefäß auf, dessen Inneres über eine Öffnung
im Boden der Badewanne, vorzugsweise als Membran-Servoventil ausgebildete Wasserzuflußventil
einwirkt und dieses verschließt, sobald die Schaltmembrankraft die Gegenkraft einer
voreinstllbaren, den gewünschten Wasserstand bestimmenden Feder überschreitet. Diese
Anordnung hat eine kleinere Bauhöhe und ist unempfindlicher gegen Verschmutzung als
ein offenes System.
[0020] Erfindungsgemäß kann das Wasserzuflußventil berührungslos durch einen außen liegenden,
vorzugsweise ringförmig ausgebildeten Permanentmagneten betätigt werden, der von
der Schaltmembran bewegt wird und einen aus unmagnetischem Material bestehenden
Schaft umschließt, in dem ein innen liegender, als Ventilkegel wirkender Weicheisenstift
beweglich geführt ist. Diese Konstruktion hat den großen Vorteil, ohne Rundschurring-
Durchführung am Membran-Servoventil reibungsfrei und doch voll mechanisch zu arbeiten.
[0021] Zur Vergrößerung des verfügbaren Schaltweges ist es zweckmäßig, die Schaltmembran
wellenförmig oder die Wand des Schaltmembrangefäßes faltenbalgartig auszubilden.
Dem Wasserzuflußventil wird durch Vorschalten einer Mischbatterie mit Rückflußverhindern,
eines Mischthermostaten oder eines durchflußmengenunabhängig temperaturgeregelten
elektrischen Durchlauferhitzers Wasser mit konstanter, voreinstellbarer Temperatur
zugeführt. Dabei ist der Thermostat als komfortabelste Lösung zu bevorzugen. Der Durchlauferhitzer
als teuerste Lösung kommt in Betracht, wenn nur ein Kaltwasseranschluß vorhanden
ist. Er erfordert im allgemeinen einen Drehstromanschluß.
Außer der vom Frischwasser mitgeführten Luft kann selbstverständlich zusätzlich durch
ein vorzugsweise elektrisch angetriebenes Luftgebläse, dessen Luftstrom erfindungsgemäß
mit in die Wasserzuflußleitung geführt ist, auch dann am Wannenboden Luft zugeführt
werden, wenn kein Wasser zufließt. Hierbei muß in die Wasserzuflußleitung zwischen
dem Ansatzpunkt der Luftleitung und dem Rohrunterbrecher bzw. dem freien Auslauf ein
Rückflußverhinderer eingebaut sein, so daß die Luft nicht rückwärts zum Rohrunterbrecher
bzw. dem freien Auslauf strömen und dort austreten kann.
Auch die Gebläse-Luftleitung benötigt eine Rückschlagklappe, die jedoch zumeist in
handelsübliche Gebläse für Badewannen eingebaut ist. Es empfiehlt sich zusätzlich,
in bekannter Weise eine Schleife der Gebläse-Luftleitung bis über den höchstmöglichen
Wasserstand (tiefster Punkt des Wannenrandes) zu ziehen, um auch bei Defekt der Rückschlagklappe
das Eindringen von Wasser in das Gebläse auszuschließen. Aus Sicherheitsgründen
kann außerdem Niederspannung angewendet werden. Will man einen Elektroanschluß ganz
vermeiden, kann erfindungsgemäß ein mit Wassermotor angetriebenes Luftgebläse eingesetzt
werden, dessen Abwasserstrom in die Überlaufleitung geführt ist.
[0022] Zum Durchspülen der Frischwasserleitung nach dem Baden kann die Automatik durch ein
Zeitglied ergänzt werden, das nach dem Ablassen der Wanne bei geöffneten Wasserablaufventil
die Frischwasserzufuhr und/oder die Luftzufuhr selbsttätig für kurze Zeit einschaltet.
[0023] Bei einer Badewanne mit der erfindungsgemäßen Garnitur, bei der die Wasserzufluß/Wasserablauf-Kombination
am Kopfende im Gesäßbereich des Wannenbodens angeordnet ist, kann der Gesäßbereich
gleichzeitig als Standfläche zum Duschen ausgebildet sowie der Wannenboden am Fußende
etwas angehoben und als Einstiegshilfe und Sitzfläche ausgebildet werden. Hier kann
ein Erwachsener sitzen, um lediglich ein Fußbad zu nehmen. Oder ein Kind kann dort
zwischen den hochgelegten Unterschenkeln eines ein Vollbad nehmenden Erwachsenen
sitzen. So schafft das erfindungsgemäße Verlegen des Wasserablaufs in den Gesäßbereich
völlig neue Möglichkeiten der Wannengestaltung.
[0024] In den Figuren sind Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes schematisch
dargestellt. Es zeigen
Fig. 1 einen Längsschnitt eines ersten Ausführungsbeispiels,
Fig. 2 eine Ansicht des ersten Ausführungsbeispiels mit Blickrichtung vom Fußende
her,
Fig. 3 eine Ansicht einer Kurvenscheibe des ersten Ausführungsbeispieles,
Fig. 4 einen unvollständig dargestellten Längsschnitt eines zweiten Ausführungsbeispieles,
Fig. 5 eine Ansicht des zweiten Ausführungsbeispieles mit Blickrichtung auf das Kopfende,
Fig. 6 einen Schnitt durch die Wasserstandsautomatik des zweiten Ausführungsbeispieles
bei geöffnetem Ablaufstöpsel,
Fig. 7 einen Schnitt entsprechend Fig. 6 bei geschlossenem Ablaufstöpsel.
[0025] Fig. 1 zeigt einen Schnitt durch die von der Seite gesehene Badewanne 1 mit der daran
montierten Sanitärgarnitur für Badewannen nach der Erfindung. Der Wasserzufluß 2
ist am Wannenboden angeordnet und mit dem Wasserablauf 3 kombiniert, der am Kopfende
im Gesäßbereich des Wannenbodens angeordnet und mit einem im Wannenboden liegenden
Abflußsieb 4 abgedeckt ist.
[0026] Die Leitungen für Wasserzufluß 2 und Wasserablauf 3 sind zu einem neben der Wanne
1 angeordneten Behälter 5 geführt, der ein Ventil 6 für den Wasserzufluß und ein Ventil
7 für den Wasserablauf aufweist. Als Vorrichtung, die bei Erreichen eines bestimmten,
voreinstellbaren Wasserstandes das Wasserzuflußventil 6 automatisch verschließt,
schwimmt in dem Behälter 5 ein sich über die ganze Wannenhöhe erstreckender Auftriebskörper
8. Sein Auftrieb und die Kraft einer diesem entgegenwirkenden Feder 9 bestimmen den
Schaltpunkt des Wasserzuflußventils 6, d.h. den Wasserstand, bei dessen Erreichen
das Wasserzuflußventil 6 den Wasserzufluß sperrt.
[0027] Ein in Fig. 1 als Funktionspfeil 10 angedeutetes Hebelgestänge überträgt die Schaltkraft
vom Auftriebskörper 8 auf das Wasserzuflußventil 6. Die Kraft, mit der die Feder
9 den Auftriebskörper 8 nach unten drückt, wird an einer Stellwelle 11 durch eine
auf der Stellwelle 11 befestigte, in Fig. 1 nicht dargestellte, in Fig. 3 vergrößert
gestrichelt skizzierte Kurvenscheibe 26 eingestellt.
[0028] Unter dem Wannenboden befindet sich ein erster Sifon 12, unter dem Behälter 5 ein
zweiter Sifon 13. Die Wasserzuflußleitung 2 mündet vor dem ersten Sifon 12, die Überlaufleitung
14 hinter dem Ablaufventil 7 und vor dem zweiten Sifon 13 in die Wasserablaufleitung
3 ein.
[0029] Unter einem Teil 15 des Wannenrandes, der im Bereich des Kopfendes der Wanne hochgezogen
ist, liegt oberhalb des Behälters 5 ein horizontal eingebauter Rohrunterbrecher, der
in Fig. 1 nicht dargestellt ist, da er hinter dem Wasserzuflußventil 6 liegt. Es ist
zweckmäßig, Wasserzuflußventil 6 und nachgeschalteten Rohrunterbrecher als konstruktive
Einheit auszuführen.
[0030] Eine Feder 16 erfüllt die Aufgabe, das Wasserzuflußventil 6 - unabhängig vom Wasserstand
- zu sperren, wenn das Wasserablaufventil 7 geöffnet ist, indem sie beim Anheben
des Stöpsels 7 den Auftriebskörper 8 zwangsweise mit anhebt, der dann über das Hebelgestänge
10 das Wasserzuflußventil 6 sperrt.
[0031] Der Stöpsel 7 ist an einer Zentralstange 17 befestigt, die durch eine Längsbohrung
im Auftriebskörper 8 nach oben geführt ist und dort von einer zweiten, auf der Stellwelle
11 befestigten Kurvenscheibe 18 betätigt wird.
[0032] Auf der Stellwelle 11 sitzen also zwei Kurvenscheiben, die miteinander gedreht werden,
nämlich die erste Kurvenscheibe 26 (Fig. 3) zum Einstellen der Federkraft 9 und damit
des gewünschten Wasserstandes, die zweite Kurvenscheibe 18 zum Betätigen des Stöpsels
7.
[0033] Die Gesamtanordnung ist in den Fig. 1 und 3 im Zustand Wanne "voll" dargestellt,
d.h. mit geschlossenem Stöpsel 7 und voll gespannter Feder 9.
[0034] Wird die Stellwelle 11 entgegen einem abgefederten Druckpunkt noch weiter nach links
gedreht, so greift ein Nocken 19 der Kurvenscheibe 18 in das Hebelgestänge 10 im Sinne
der Öffnung des Wasserzuflußventils 6 ein, und zwar unabhängig vom Wasserstand und
nur, solange die Betätigung von Hand andauert. Wird die Stellwelle 11 aus der gezeichneten
Stellung bis zu 180° nach rechts gedreht, so wird durch die Kurvenscheibe 26 die Feder
9 kontinuierlich entspannt (Einstellen des gewünschten Wasserstandes von Wanne "voll"
= 0° bis Wanne "leer" = 180°) . Dabei ändert sich an der Stellung des Stöpsels 7 nichts,
da die Kurvenscheibe 18 in diesem Winkelbereich kreisförmige ausgeführt ist. Wird
nun über den Einstellpunkt "leer" hinaus weiter nach rechts gedreht, so erfaßt die
in die Scheibe 18 eingeschnittene Kurve den Stift 20 am oberen Ende der Zentralstange
17 und zieht den Stöpsel 7 nach oben, öffnet also das Wasserablaufventil 7, hebt gleichzeitig
über die Feder 16 den Auftriebskörper 8 an und sperrt damit das Wasserzuflußventil
6. Dies geschieht im Drehbereich 180° bis 270°. In diesem Bereich ist die Kurvenscheibe
26, die auf einen zweiten, hinter dem Stift 20 liegenden Stift einwirkt, kreisförmig
ausgeführt, so daß die Feder 9 unverändert entspannt bleibt. Damit ist eine Losung
für die in Anspruch 12 beschriebene Funktionsweise dargestellt.
[0035] Der eingezeichnete Wasserstand in der Badewanne 1 entspricht mit ca. 11 cm unter
dem Wannenrand der Einstellung "voll" an der Stellwelle 11. Steigt eine Person in
die volle Wanne, so steigt der Wasserstand um ca. 7 cm bis zum Überlauf 21 an, der
als Reihe von horizontalen Schlitzen ausgebildet ist, die ca. 4 cm unter dem Wannenrand
liegen.
[0036] In Fig. 2 ist die Gesamtanordnung vom Fußende her gesehen schematisch dargestellt.
Dabei sind die gleichen Bezeichnungen verwendet wie in Fig. 1.
[0037] Auf dem hochgezogenen Teil 15 des Wannenrandes sind auf der linken Schrägseite ein
Betätigungsgriff 22 für die beschriebene Wasserstandsautomatik und ein Betätigungsgriff
23 für den nicht dargestellten, unter dem Wannenrand montierten Mischthermostaten,
auf der rechten Schrägseite ein Betätigungsgriff 24 für ein Brauseventil und der Kopf
einer Handbrause 25 in Form einer aus dem Wannenrand 15 herausziehbaren Schlauchbrause
angeordnet. Alle Bedienungselemente sind damit sowohl von einer vor der Wanne stehenden
als auch von einer in der Wanne liegenden Person leicht zu erreichen.
[0038] Der Betätigungsgriff 22 wirkt über ein nicht dargestelltes Kardangelenk auf die Stellwelle
11. Der unter dem Betätigungsgriff 23 montierte handelsübliche Mischthermostat ist
in bekannter Weise mit seinen Eingängen an eine Kaltwasserleitung bzw. eine Warmwasserleitung
anzuschließen. Der Wannenabgang des Mischthermostaten ist zum Wasserzuflußventil 6,
sein Duschabgang zu dem vom Griff 24 betätigten Brauseventil geführt. Die Handbrause
25 kann damit jederzeit und unabhängig von der Wasserstandsautomatik benutzt werden.
Die Außenkante des überhöhten Wannenrandes 15 kann als Wulst ausgebildet sein, damit
eventuell aus der Handbrause 25 tropfendes Wasser in die Wanne geleitet wird. Sämtliche
beschriebenen Teile können im Werk an der Wanne montiert werden, so daß am Bau nur
noch Kaltwasser, Warmwasser und Abwasser anzuschließen sind.
[0039] Für ein zweites Ausführungsbeispiel zeigt Fig. 4 schematisch dargestellt und von
der Seite gesehen einen Längsschnitt durch die Mitte des Kopfendes einer Badewanne
27 mit einer daran montierten Sanitärgarnitur nach der Erfindung. Fig. 5 zeigt die
gleiche Wanne vom Kopfende her gesehen. In beiden Figuren sind die gleichen Bezeichnungen
verwendet. Als Wasserablaufventil ist ein handelsüblicher Ablaufstöpsel 28 am Kopfende
im Gesäßbereich des Wannenbodens in einer Versenkung 29 angeordnet, die so ausgebildet
ist, daß der Ablaufstöpsel 28 im geöffneten Zustand im Gesäßbereich nicht stört.
Zum Kanal hin schließt sich ein handelsüblicher Sifon 30 als Geruchsverschluß an.
Der Wasserzufluß 31 am Wannenboden ist als U-förmige Lochreihe 31 um den Ablaufstöpsel
28 herum angeordnet und liegt um einige Millimeter höher als dieser. Die Zuflußlöcher
31 sind durch Schläuche 32 mit einem Zuflußverteiler 33 verbunden, in den eine Wasserzuflußleitung
34, eine Wasserstandsmeßleitung 35 und eine vom Gebläse 36 kommende Gebläseluftleitung
37 einmünden. Die Gebläseluftleitung 37 ist als Schleife bis über den tiefsten Punkt
des Randes der Badewanne 27 gezogen. In die Wasserzuflußleitung 34 ist ein Rückflußverhinderer
38 eingesetzt. Oberhalb des höchstmöglichen Wasserstandes (tiefster Punkt des Wannenrandes)
ist die Wasserzuflußleitung durch den freien Auslauf unterbrochen, der aus einer Auslaufdüse
39, einem Zuflußtrichter 40 und einer mindestens 20 mm betragenden Luftstrecke 41
besteht. Diese Teile sind so geschaltet, daß der aus der Auslaufdüse 39 frei austretende
Wasserstrahl bei seinem Eintritt in den Zuflußtrichter 40 nach Art einer Wasserstrahlpumpe
Luft mitreißt, so daß am Wannenboden ein Wasser-Luft-Gemisch zufließt. Das ganze
Wasserzuflußsystem entleert sich beim Ablassen der Wanne dank der Luftstrecke 41 vollständig,
da die Zuflußlocher 31 den tiefsten Punkt des Systems bilden und etwas höher als der
Ablaufstöpsel 28 liegen. Der Zuflußtrichter 40 ist innerhalb des Überlaufanschlusses
42 so angeordnet, daß aus der Luftstrecke 41 eventuell austretendes Spritzwasser
aufgefangen und durch ein Überlaufrohr 43 zum Sifon 30 abgeleitet wird. Die Überlauföffnung
der Wanne ist als Reihe von horizontalen Schlitzen 44 ausgebildet.
[0040] Der Ablaufstöpsel 28 wird in bekannter Weise mit einem Bowdenzug 45 betätigt. Eine
Wasserstandsmeßleitung 35 und der Bowdenzug 45 sind zu einer Wasserstandsautomatik
46 geführt, die mit einem Betätigungsgriff 47, der einen Sperrknopf 48 trägt, eingestellt
wird. In den Betätigungsgriff 47 kann zusätzlich auf der Oberseite für das Gebläse
36 ein Schalter oder, wenn der Betätigungsgriff 47 groß genug ausgeführt wird, eine
ein stellbare Zeitschaltuhr eingebaut werden. Außerdem ist eine von einem Mischthermostaten
49 kommende Mischwasserleitung 50 sowie die Auslaufdüse 39 an die Wasserstandsautomatik
46 angeschlossen. Der Mischthermostat 49 wird mit seinen Zuleitungen 51 für Kaltwasser
und 52 für Warmwasser an das Wassernetz des Hauses angeschlossen. Dies sind die einzigen
Arbeiten, die der Installateur außer dem Anschluß des Sifons 30 an den Abwasserkanal
ausführe muß. Ferner ist eine Handbrause 53 mit Brauseventil 54 vorgesehen, die unabhängig
von der Wasserstandsautomatik 46 betätigt werden kann.
[0041] Alle Aggregate sind am Kopfende der Badewanne 27 unter dem hochgezogenen Teil 55
des Badewannenrandes untergebracht.
[0042] Die Wasserstandsmeßleitung 35, die einen sehr kleinen Querschnitt aufweist, ist
über eine Verdickung 56 an den Zuflußverteiler 33 angeschlossen. Die Verdickung 56
weist ein Innenvolumen auf, das etwa demjenigen des in der Wasserstandsautomatik
46 enthaltenen, wasserdicht verschlossenen Schaltmembrangefäßes entspricht. Dadurch
wird erreicht, daß beim Schalten der Wasserspiegel innerhalb der Verdickung 56 sich
nur um geringfügige Beträge bewegt, so daß durch die darüber in der Wasserstandsmeßleitung
35 stehende Luftsäule der Wasserdruck in der Wanne 27 unverfälscht auf das Schaltmembrangefäß
übertragen wird.
[0043] Eine konstruktive Ausführung der Wasserstandsautomatik 46 mit dem faltenbalgartig
ausgebildeten Schaltmembrangefäß 57 in den Figuren 6 und 7 dargestellt, wobei Fig.
6 den Zustand mit geöffnetem Ablaufstöpsel 28 und geschlossenem Membran-Servoventil
58 zeigt. In den Figuren 6 und 7 sind, soweit es sich um gleiche Teile handelt, die
gleichen Bezeichnungen verwendet wie in den Figuren 4 und 5.
[0044] Die Wasserstandsautomatik 46 wird mit dem den Sperrknopf 48 enthaltenden Betätigungsgriff
47 eingestellt, der auf einer Welle 59 befestigt ist, die in einem Träger 60 gelagert
ist, an dem sämtliche Teile der Wasserstandsautomatik 46 montiert sind. Der Träger
60 ist mit dem hochgezogenen Teil 55 des Badewannenrandes verschraubt. Der Betätigungsgriff
47 überdeckt die Schrauben. Ein Kurvenrad 61 sitzt auf der gleichen Welle 59 wie
der Betätigungsgriff 47 und steuert sämtliche Funktionen der Wasserstandsautomatik
46. Über eine Doppelkurve 61a, einen Bowdenzughebel 62 und den Bowdenzug 45 wird
der Ablaufstöpsel 28 betätigt. Über eine Kurve 61b und einen Stift 63 wird die auf
das Schaltmembrangefäß 57 einwirkende, den gewünschten Wasserstand bestimmende Feder
64 eingestellt. Die Kurve 61c und ein Sperrhebel 64 halten über einen Winkelarm 65
in der in Fig. 6 gezeichneten Stellung das Schaltmembrangefäß 57 im gedehnten Zustand
fest und bewirken so, daß das Membran-Servoventil 58 (Wasserzuflußventil) - unabhängig
vom Wasserstand - gesperrt ist, wenn der Stöpsel 28 (Wasserablaufventil) geöffnet
ist. Kurve 61b und Feder 64 sind so ausgelegt und aufeinander abgestimmt, daß diejenige
Stellung des Betätigungsgriffes 47, in welcher der Stift 66 des Sperrknopfes 48 an
einer Nase 67 des Trägers 60 ansteht, dem Wasserstand "voll" (ca. 11 cm unter Wannenrand,
ca. 4 cm unter Schlitzreihe 44) in der Badewanne entspricht. Wird der gefederte Sperrknopf
48 gedrückt und dann der Betätigungsgriff 47 über die Nase 67 hinaus weitergedreht,
so wird über den Stift 63 und die Feder 4 das Schaltmembrangefäß 57 zusammengedrückt
und damit das Membran-Servoventil 58 - entgegen der Sperre durch die Wasserstandsautomatik
- von Hand geöffnet. Zu diesem Zweck kann die Kurve 61b in diesem Drehwinkelbereich
entsprechend steiler gestaltet sein.
[0045] Der Wasserdruck in der Badewanne wird durch die Wasserstandsmeßleitung 35 auf das
Schaltmembrangefäß 57 übertragen. Die Unterseite des Schaltmembrangefäßes 57 ist,
ebenso wie das Membran-Servoventil 58, fest am Träger 60 montiert. Ein auf der oberen,
beweglichen Seite des Schaltmembrangefäßes 57 montiertes Joch 68 greift nach unten
durch und trägt dort einen Permanent-Ringmagneten 69, der einen aus unmagnetischem
Material bestehenden Schaft 70 des Membran-Servoventils 58 berührungslos umschließt.
Wird der Permanent-Ringmagnet 69 nach unten bewegt, so hebt er einen (nicht dargestellten)
Weicheisenstift nach oben, der im Inneren des Schaftes 70 beweglich geführt ist und
als Ventilkegel wirkt. Damit wird das Membran-Servoventil 58 geöffnet und gibt den
vom Thermostat 49 aus der Mischwasserleitung 50 kommenden Mischwasserstrom zur Auslaufdüse
39 frei. Wird durch steigenden Wasserstand in der Badewanne 27 der Permanent-Ringmagnet
69 vom Schaltmembrangefäß 57 bei Kraftgleichheit mit der Feder 64 angehoben, so fällt
bei Erreichen einer bestimmten Höhe der (nicht dargestellte) Weicheisenstift wieder
herunter und sperrt das Membran-Servoventil 58 schlagartig.
[0046] Die vorstehende Beschreibung und die Zeichnungen beschränken sich nur auf die Angabe
von Merkmalen, die für die beispielsweise Verkörperung der Erfindung wesentlich sind.
Soweit daher Merkmale in der Beschreibung und in den Zeichnungen offenbart und in
den Ansprüchen nicht genannt sind, dienen sie erforderlichenfalls auch zur Bestimmung
des Gegenstandes der Erfindung.
1. Sanitärgarnitur für Badewannen (1; 27), deren Wasserzufluß am Wannenboden, vorzugsweise
im Bereich des Wasserablaufs angeordnet bzw. mit diesem kombiniert ist, gekennzeichnet
durch eine neben der Wanne (1; 27) befindliche, vorzugsweise unter dem Wannenrand
angeordnete, vom Wasserstand in der Wanne (1; 27) betätigte Wasserstandsautomatik
(5,6,8-11, 17,26;46), die bei Erreichen eines bestimmten, voreinstellbaren Wasserstandes
das Wasserzuflußventil (6; 58) automatisch verschließt.
2. Garnitur nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Wasserablaußventil (7;
28) derart mit der Wasserstandsautomatik (5,6,8-11,17,26;46) funktionell verknüpft
ist, daß diese das Wasserzuflußventil (6; 58) - unabhängig vom Wasserstand - sperrt,
wenn das Wasserablaufventil (7; 28) geöffnet ist.
3. Garnitur nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Wasserzuflußventil (6;
58) - entgegen der Sperre durch die Wasserstandsautomatik (5,6,8-11,17,26;46) - von
Hand geöffnet werden kann.
4. Garnitur nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch einen kombinierten Betätigungsgriff
(22;47), durch dessen Drehen (z.B. nach links) zunächst das Wasserablaufventil (7;28)
gesperrt, dann - beim Weiterdrehen - der gewünschte Wasserstand an einer Skala eingestellt
wird, wobei
entweder durch Hereindrücken des Betätigungsgriffes (22;47) entgegen einer Federkraft
das Wasserzuflußventil (6; 58) - unabhängig von der Drehstellung des Betätigungsgriffes
(22; 47) - geöffnet wird, solange diese Betätigung von Hand dauert,
oder durch Weiterdrehen des Betätigungsgriffes (22;47) über einen dem Wasserstand
"voll" auf der Skala entsprechenden Druckpunkt hinaus entgegen der Kraft einer Rückstellfeder
das Wasserzuflußventil (6; 58) - unabhängig vom Wasserstand - geöffnet wird, solange
diese Betätigung von Hand dauert,
oder der Betätigungsgriff (47) einen seitlich angeordneten Sperrknopf (48) aufweist,
bei dessen Hereindrücken und Weiterdrehen des Betätigungsgriffes (47) über die Stellung
"voll" an der Skala hinaus das Wasserzuflußventil (58) - unabhängig vom Wasserstand
- geöffnet wird, und durch dessen Zurückdrehen (ganz nach rechts) das Wasserzuflußventil
(6;58) wieder gesperrt sowie das Wasserablaußventil (7; 28) geöffnet wird.
5. Garnitur nach einem der Ansprüche 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, daß die bei Wasserzufluß
unterhalb des Wannenrandes erforderliche Vorrichtung zur Verhinderung des Zurückfliessens
von Schmutzwasser in die Frischwasserleitung als Rohrunterbrecher mit stets offenen
Belüftungsöffnungen ausgeführt, mindestens 150 mm oberhalb des höchstmöglichen Wasserspiegels
(tiefste Stelle des Wannenrandes) angeordnet und zum Zwecke der Höheneinsparung vorzugsweise
horizontal eingebaut ist, so daß am Wannenboden ein Wasser-Luft-Gemisch zufließt.
6. Garnitur nach einem der Anspruch 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, daß die bei Wasserzufluß
unterhalb des Wannenrandes erforderliche Vorrichtung zur Verhinderung des Zurückfließens
von Schmutzwasser in die Frischwasserleitung als freier Auslauf (39) mit einem Sicherungsabstand
von mindestens 20 mm zwischen Unterkante Zulauf und höchstmöglichem Wasserspiegel
(tiefste Stelle des Wannenrandes) ausgeführt ist, der über der Wasserzuflußleitung
(34) so angeordnet ist, daß der frei austretende Wasserstrahl bei seinem Eintritt
in die Wasserzuflußleitung (34) nach Art einer Wasserstrahlpumpe Luft mitreißt, so
daß am Wannenboden ein Wasser-Luft-Gemisch zufließt.
7. Badewanne zum Einbau einer Garnitur nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Teil (15; 55) des Wannenrandes, vorzugsweise im Bereich des
Kopfendes, so weit hochgezogen ist, daß darunter auch der Rohrunterbrecher oder der
freie Auslauf, gegebenenfalls mit weiteren Aggregaten (Mischbatterie, Mischthermostat,
Durchlauferhitzer, Luftsprudlergebläse, Whirlpoolpumpe usw.) untergebracht werden
kann, wobei ebenfalls die Betätigungsgriffe (22,23,24;47), insbesondere derjenige
für Ablaufventil (7;28) und Wasserstandsautomatik, (5,6,8-11,17,26;46), aber auch
z.B. der Betätigungsgriff (23) für einen Mischthermostaten, ein Brauseventil und eine
Wannenrandschlupfdusche (25;53,54) im hochgezogenen Teil (15; 55) des Wannenrandes
angeordnet sind.
8. Garnitur nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
an der Außenseite der angeordnete Überlaufanschluß (42) unterhalb des hochgezogenen
Teils (15;55) des Wannenrandes so ausgebildet ist, daß er aus den Belüftungsöffnungen
des Rohrunterbrechers oder aus der freien Auslaufstrecke (41) eventuell austretendes
Spritzwasser mit auffängt.
9. Badewanne zum Einbau einer Garnitur nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Überlauföffnung am Kopfende angeordnet und als Reihe von horizontalen Schlitzen
(21;44) ausgebildet ist, die auf der Höhe des oberen Randes des bisher üblichen Überlaufloches,
d.h. ca. 4 cm unter der tiefsten Stelle des Wannenrandes, liegen, und daß die Maximaleinstellung
"voll" der Wasserstandsautomatik (5,6,8-11,26;46) einem Wasserstand entspricht, der
um das durchschnittliche Volumen eines menschlichen Körpers (ca. 60 Liter entsprechend
ca. 7 cm) unter der Höhe der Schlitzreihe (21;44), d.h. ca. 11 cm unterhalb der tiefsten
Stelle des Wannenrandes, liegt.
10. Badewanne zum Einbau einer Garnitur nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß zumindest eine in üblicher Weise mit den Teilen für den Überlauf
kombi nierte Wasserzufluß/Wasserablauf-Kombination am Kopfende im Gesäßbereich des
Wannenbodens angeordnet und vorzugsweise mit einem im Wannenboden liegenden Abflußsieb
(4) abgedeckt ist.
11. Badewanne nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß bei Verwendung eines handelsüblichen
Stöpsels (28) im Wannenboden als Ventil für den Wasserablauf der Wasserzufluß als
kreisförmige oder U-förmige Lochreihe (31) um den Ablaufstöpsel (28) herum angeordnet
ist.
12. Garnitur nach einem der Anspruch 1 - 10, dadurch gekennzeichnet, daß von der Wasserzufluß/Wasserablauf-Kombination
am Wannenboden die Leitungen für Wasserzufluß und Wasserablauf zu einem neben der
Wanne (1) befindlichen, vorzugsweise unter dem Wannenrand angeordneten Behälter (5)
geführt sind, der das Ventil (6) für den Wasserzufluß und das Ventil (7) für den Wasserablauf
enthält.
13. Garnitur nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (5) sich über
die ganze Wannenhöhe erstreckt, so daß sein Wasserstand mit dem in der Wanne kommuniziert,
und daß er einen sich über die ganze Wannenhöhe erstreckenden Auftriebskörper (8)
enthält, wobei der Auftriebskörper (8) das vorzugsweise als Membran-Servoventil augebildete
Wasserzuflußventil (6) betätigt, dessen Abschaltpunkt durch die Auftriebskraft des
Auftriebskörpers (8) und eine dieser entgegenwirkende, einstellbare Federkraft (9)
bestimmt ist.
14. Garnitur nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (5) sich über
die ganze Wannenhöhe erstreckt, so daß sein Wasserstand mit dem in der Wanne kommuniziert,
und daß er einen auf dem Wasserspiegel schwimmenden Magnetkörper enthält, der längs
der Außenseite des Behälters angeordnete Reedkontakte schaltet, die vom Betätigungsgriff
angewählt werden und das mit elektrischer Schaltspule ausgestattete Membran-Servoventil
in der Wasserzflußleitung bei Erreichen des jeweils angewählten Niveaus abschalten.
15. Garnitur nach einem der Ansprüche 12- 14, gekennzeichnet durch zwei Sifone (12,13),
die hintereinander in der Wasserablaufleitung (3) liegen, von denen einer in bekannter
Weise unter dem Wannenboden, der zweite unter dem Behälter (5) angeordnet ist, und
daß die Wasserzuflußleitung (2) vor dem ersten Sifon (12), die unterhalb des Wannenrandes
ansetzende Überlaufleitung (14) hinter dem Ablaufventil (7), vor dem zweiten Sifon
(13) in die Wasserablaufleitung (3) einmündet.
16. Garnitur nach einem der Ansprüche 1 - 11, gekennzeichnet durch ein wasserdicht
verschlossenes, vom Wasserdruck in der Wanne beaufschlagtes Schaltmembrangefäß (57),
dessen Inneres über eine Öffnung (31) im Boden der Badewanne, vorzugsweise über die
Wasserzuflußleitung (34), dauernd mit dem Wanneninneren in Verbindung steht, und
dessen Schaltmembrankraft auf das vorzugsweise als Membran-Servoventil ausgebildete
Wasserzuflußventil (58) einwirkt und dieses verschließt, sobald sie die Gegenkraft
einer voreinstellbaren, den gewünschten Wasserstand bestimmenden Feder (64) überschreitet.
17. Garnitur nach Anspruch 13 oder 16, dadurch gekennzeichnet, daß das Wasserzuflußventil
(58) berührungslos durch einen außen liegenden, vorzugsweise ringförmig ausgebildeten
Permanentmagneten (69) betätigt wird, der von der Schaltmembran bewegt wird und einen
aus unmagnetischem Material bestehenden Schaft (70) umschließt, in dem ein innen
liegender, als Ventilkegel wirkender Weicheisenstift beweglich geführt ist.
18. Garnitur nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß zur Vergrößerung des verfügbaren
Schaltweges die Schaltweges die Schaltmembran wellenförmig oder die Wand des Schalt
membrangefäßes (57) faltenbalgartig ausgebildet ist.
19. Garnitur nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
dem Wasserzuflußventil (6; 58) durch Vorschalten einer Mischbatterie mit Rückflußverhinderern,
eines Mischthermostaten (49) oder eines durchflußmengenunabhängig temperaturgeregelten
elektrischen Durchlauferhitzers Wasser mit konstanter, voreinstellbarer Temperatur
zugeführt wird.
20. Garnitur nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch ein vorzugsweise
elektrisch angetriebenes Luftgebläse (36), dessen Luftstrom mit in die Wasserzuflußleitung
(32) geführt ist, wobei in diese zwischen dem Ansatzpunkt der Luftleitung und dem
Rohrunterbrecher bzw. dem freien Auslauf ein Rückflußverhinderer (38) eingebaut ist.
21. Garnitur nach Anspruch 20, gekennzeichnet durch ein mit Wassermotor angetriebenes
Luftgebläse, dessen Abwasserstrom mit in die Überlaufleitung geführt ist.
22. Garnitur nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
nach Ablassen der Wanne (1; 27) bei geöffnetem Wasserablaufventil (7; 28) die Frischwasserzufuhr
und/oder die Luftzufuhr selbsttätig für kurze Zeit eingeschaltet wird.
23. Badewanne mit Garnitur nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der die Wasserzufluß/Wasserablauf-Kombination
am Kopfende im Gesäßbereich des Wannenbodens angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet,
daß der Gesäßbereich gleichzeitig als Standfläche zum Duschen ausgebildet sowie der
Wannenboden am Fußende etwas angehoben und als Einstiegshilfe und Sitzfläche ausgebildet
ist.