[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Wechselkassette für ein Handgerät zum Übertragen
eines Filmes von einem Trägerband auf ein Substrat, in der eine Vorratsspule mit einem
mit dem Film beschichteten Trägerband sowie eine Aufwickelspule enthalten sind und
das Trägerband von der Vorratsspule über ein aus der Kassette vorragendes Auftragelement
zurück zur Aufwickelspule geführt und diese mit einer Rücklaufsperre versehen ist.
[0002] Solche Wechselkassetten (Einmalkassetten) werden in das Handgerät eingelegt, wobei
beim Einlegevorgang die Vorrats- und die Aufwickelspule über geeignete formschlüssige
Steckverbindungen sowie ein in das Handgerät integriertes Getriebe mit zwischengeschalteter
Rutschkupplung für die Aufrechterhaltung der erforderlichen Bandspannung miteinander
verkoppelt werden. Diese Wechselkassetten mit zugehörigem Handgerät werden seit einiger
Zeit hergestellt sowie vertrieben und sind z. B. in der deutschen Patentanmeldung
P 37 36 357.3-27 beschrieben.
[0003] Bei dieser bekannten Wechselkassette erfolgt die Führung des Trägerbandes derart,
daß, falls der Film auf dem Trägerband aus einer Klebstoffbeschichtung besteht, das
vom Auftragelement in die Kassette zurücklaufende Leerband (d. h. Trägerband ohne
Klebstoff) vor seinem Einlauf auf die Aufwickelspule an die (aus dem Klebefilm bestehende)
Außenoberfläche der Aufwickelspule zur Anlage gelangt und dabei am Klebstoff des Vorratswickels
anhaftet. Wenn das Trägerband nun aller dings nicht mit einer Klebstoffbeschichtung,
sondern mit einer Beschichtung geringer Haftkraft (etwa bei Cover-up-Bändern mit einer
Abdeckbeschichtung) versehen ist, tritt der Nachteil auf, daß, obgleich das Band in
der Kassette in einem zwischen den beiden Spulen gespannten Zustand montiert wurde,
sich bis zum Einsetzen der Kassette in das Handgerät ein Lockern der gestrafften Bandführung
einstellen kann, z. B. während des Verpackens der Kassette, während des Transportes
der Kassette zum Verbraucher oder während der Zeit, bei der sich eine Kassette außerhalb
des Gerätes befindet, wenn etwa bei einem Handgerät Kassetten unterschiedlicher Beschichtungsart
oder Bandbreite benutzt und vorübergehend eine Kassette dem Gerät entnommen sowie
zwischengelagert wird, weil gerade eine andere Kassette benutzt werden soll.
[0004] Um eine optimales Abzugsverhalten des Bandes zu erreichen, hat es sich bei solchen
Antrieben als zweckmäßig erwiesen, die durch die Rutschkupplung ausgeglichene Drehzahldifferenz
zwischen Antriebs- und Aufwickelspule gegen Ende des Banddurchlaufes (also dann, wenn
auf der Vorratswickelspule nur noch ein geringer Restvorrat an beschichtetem Trägerband
vorliegt und demgemäß eine relativ große Antriebsdrehzahl der Vorratsspule mit dem
sich leerenden Bandvorrat einer demgegenüber relativ niedrigen Abtriebsdrehzahl der
Aufwickelspule mit dem sich füllenden Wickel gegenübersteht) klein zu halten. Um dies
zu erreichen, kann für den Anlauf (d. h. im Anfangsbereich der Benutzung einer neuen
Kassette) nur ein minimaler Schlupf vorgehalten werden, was insbesondere bei einer
Kassette, deren Trägerband sich zwischenzeitlich lockern konnte, den sehr unerwünschten
Effekt mit sich bringt, daß des geringen Anfangsschupfes wegen eine unerwünscht lange
Abwickel- bzw. Filmtransferstrecke erforderlich ist, um das Band wieder funktionsgerecht
zu straffen. In dieser Phase kann es leicht zum Auftreten einer Schlaufenbildung am
Auftragelement kommen, was zum einen das genaue Positionieren der Abdeckfläche auf
dem Substrat erschwert, wenn nicht sogar unmöglich macht, und zum anderen sogar zu
einem Bandriß führen kann, wenn nämlich die Schlaufe seitlich vom Auftragelement abgleitet,
da bei einem gelockerten Band die Führungs- und Leitelemente nicht mehr wirksam werden
können. Dieses Problem wird allerdings mit zunehmendem Verbrauch an Trägerband immer
weniger dringlich und löst sich schließlich von alleine, wenn mit zunehmendem Bandverbrauch
(also zunehmender Abwickellänge des Bandes von der Vorratsspule) der Schlupf in der
Rutschkupplung immer größer und schließlich groß genug wird, um das Band fast sofort
bzw. nur auf einer ganz geringen Abwickelstrecke zu straffen, weil die Drehzahldifferenz
zwischen beiden Spulen ausreichend groß ist.
[0005] Um das Problem einer unerwünschten Entspannung des Bandes z. B. während des Transportes
oder der Lagerung der Kassette zu lösen, ist es beispielsweise bei Farbbandkassette
für Drucker oder Schreibmaschinen bekannt, beidseitig abgewinkelte Pappstreifen in
die Kupplungs-Innenprofile der beiden Spulenkerne der zwei Kassettenspulen einzuführen,
um so eine durch Erschütterungen ausgelöste Dreh- und Lockerungsbewegung zu verhindern.
Doch auch hier kann noch eine Bandlockerung auftreten, wenn nämlich die Kassette nicht
unmittelbar nach Entfernen des Sicherungsstreifens in das Gerät eingesetzt wird oder
wenn, wie weiter oben bereits beschrieben, ein kurzzeitiger Kassettenwechsel erfolgt
und vorübergehen zwischengelagerte Kassetten nicht mehr mit dem Sicherungsstreifen
versehen werden, da dieser üblicherweise nicht aufbewahrt, sondern beim Einlegen
der Neu-Kassette in die Maschine weggeworfen wird.
[0006] Wenn auch nicht bei Kassetten für Handgeräte der eingangs genannten Art, so ist es
dennoch bei Farbbandkassetten für Drucker und Schreibmaschinen bekannt, in das Kassettenunter-
und/oder -Oberteil integrierte Federzungen einzusetzen, die kontinuierlich über den
gesamten Abrollzyklus der Kassette hinweg eine Bremswirkung auf den Spulenkern der
Vorratsspule ausüben. Hierbei ergibt sich allerdings der Effekt, daß, ausgehend von
einem erforderlichen Start-Mindestbremsdrehmoment, die Bremswirkung der Vorratsspule
mit zunehmender Umdrehungsanzahl anwächst, d. h. in jener Abwickelphase, in der wegen
des sich später einstellenden ausreichendes Schlupfes kaum mehr eine Bremsung erforderlich
ist, tritt ein unerwünscht hoher Bremswiderstand auf, der sich in ungünstiger Weise
noch der ohnehin durch Abnahme des Vorratswickeldurchmessers systembedingten stetigen
Zunahme des Abrollwiderstandes aufaddiert, was schließlich zu einer nicht mehr vertretbaren
Schwergängigkeit gegen Ende des Bandvorrats führt, weshalb eine solche Lösung zwar
bei Farbbandkassetten für mechanische Geräte, bei denen der Spulenantrieb maschinell
erfolgt, hinnehmbar ist, nicht jedoch bei Handgeräten, bei denen die Abwickelkraft
von der Bedienungsperson selbst aufgebracht werden muß und mit zunehmender Abwickelstrecke
eine immer größere Bedienungskraft erforderlich würde.
[0007] Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Wechselkassette
(Einwegkassette) für ein Handgerät zum Übertragen eines Films von einem Trägerband
auf ein Substrat der eingangs genannten Art so weiterzubilden, daß bei einfachem,
kostengünstigem und leicht montierbarem Aufbau das unerwünschte Auftreten einer Bandlockerung,
insbesondere bei Benutzung einer neuen, nur wenig gebrauchten Kassette, wirkungsvoll
vermieden wird, auch wenn die Kassette nicht in ein Geräte eingelegt ist, und gleichzeitig
dennoch eine für den Gebrauch hinderliche Schwergängigkeit im Verlauf der weiteren
Kassettenbenutzung nicht auftritt.
[0008] Erfindungsgemäß wird dies bei einer Wechselkassette der eingangs genannten Art dadurch
erreicht, daß der Vorratsspule eine in deren Abwickelrichtung wirksame Bremseinrichtung
zugeordnet ist, deren auf die Vorratsspule wirkendes Bremsmoment zumindest nach einer
anfänglichen, sehr geringen Anzahl von Umdrehungen der Vorratsspule ("Einlauf"- bzw.
"Einschleifphase" des Gerätes) mit zunehmender weiterer Umdrehungsanzahl der Vorratsspule
bis hin zur vollständigen Abwicklung des Bandvorrats von dieser abnimmt.
[0009] Die erfindungsgemäße Wechsel kassette weist zunächst einen bemerkenswert einfachen
Aufbau auf und ist in ihrer Montage nicht komplizierter als die bereits bekannten,
im Handel befindlichen Kassetten. Dabei wird eine wirksame Abbremsung des Vorratswickels
besonders im Bereich der anfänglichen Benutzungsphase bei einer Neu-Kassette erreicht,
bei dem die in der Rutschkupplung auszugleichende Drehzahldifferenz nur relativ klein
ist, jedoch jegliches Auftreten einer unerwünschten Lockerung der Bandführung sicher
verhindert. Dadurch, daß erfindungsgemäß bei der Bremseinrichtung deren Bremsmoment
im Lauf der Benutzungsdauer (d. h. mit zunehmender Anzahl von Abwickel-Umdrehungen
der Abwickelspule) bis zum vollständigen Abwickeln des Bandvorrats ebenfalls laufend
abnimmt, wird aber sichergestellt, daß die ansonsten eintretende Schwergängigkeit,
die eine Benutzung des Handgerätes mit einer solchen eingelegten Kassette deutlich
behindert, wenn nicht gar unmöglich machen würde, gleich gar nicht erst auftritt.
Weil die erfindungsgemäßen Maßnahmen ansonsten keinerlei Änderungen an den Außenabmessungen
der Kassette bedingen, wird auch noch der zusätzliche Vorteil erreicht, daß die erfindungsgemäßen
Wechselkassetten auch anstelle der bisherigen Wechselkassetten in bereits ausgelieferte
Handgeräte bei ungeänderter Funktionsfähigkeit eingelegt werden können, so daß selbst
Altgeräte mit solchen neuen Auswechselkassetten bestückt werden können, ohne daß es
hierzu irgendwelcher zusätzlicher Änderungen bedarf. Zudem ist das Einlegen der Kassette
und das gesamte "Kassetten-Handling" mit keinerlei extra zu beachtenden Voraussetzungen
verbunden bzw. erfordert keine zusätzlichen Manipulationen im Vergleich zu herkömmlichen
Wechselkassetten, so daß auch insoweit keinerlei Irritierung des Anwenders bzw. Benutzers
eintreten kann.
[0010] Besonders bevorzugt wird bei der erfindungsgemäßen Wechselkassette die Bremseinrichtung
so ausgebildet, daß sie ein als Verschleißteil ausgeführtes Bremsglied aufweist,
das mit relativ zu ihm bei einer Verdrehung der Vorratsspule bewegbaren Gegenelementen
zur Erzeugung des Bremsmomentes kraftschlüssig in Wirkeingriff steht und zwar derart,
daß der Kraftschluß mit zunehmendem Verschleiß des als Verschleißteil ausgeführten
Bremsgliedes laufend geringer wird. Vorteilhafterweise besteht dabei das als Verschleißteil
ausgeführte Bremsglied aus einer am freien Ende einer federnden Zunge angebrachten
dachförmigen Querrippe aus Kunststoff, die mit einer ringförmig geschlossenen, auf
einer Kreisbahn liegenden Reihe einer Vielzahl von Rastnoppen kämmt. Hierdurch wird
ein ganz besonders einfacher und leicht herstellbarer Aufbau der erfindungsgemäßen
Wechselkassette geschaffen, wobei durch das Zusammenwirken der aus Kunststoff bestehenden
dachförmigen Querrippe mit einer großen Vielzahl von eine geschlossene umlaufende
Reihe ausbildenden Rastnoppen je Umdrehung der Vorratsspule eine so große Anzahl
von Rasteingriffen stets formschlüssig neu gebildet und dann wieder aufgehoben wird,
daß die vielen Noppen relativ bald an der mit ihnen kämmenden Querrippe, an der sie
noch dazu nur über einen gewissen Teilbereich deren Breite angreifen, Verschleißerscheinungen
in Form von zunehmend größer werdenden Ausbrechungen bewirken. Je ausgeprägter jedoch
diese Verschleißerscheinungen werden und je tiefer sich die durch die kämmenden Noppen
an der Querrippe hervorgerufenen Abtragemulden ausbilden, desto kleiner wird das dann
noch zwischen Querrippe und Rastnoppen übertragbare Bremsmoment beim Drehen der Vorratsspule.
Dies kann schließlich soweit führen, daß gegen Ende des Bandvorrats die Noppen eine
ihrer Formgebung im wesentlichen entsprechende Ausnehmung in die Querrippe "eingefräst"
haben, so daß dann überhaupt kein nennenswertes Bremsmoment mehr auftritt.
[0011] Als Material für das Verschleißglied lassen sich alle für den genannten Zweck geeigneten
Materialien einsetzen, die also im Zusammenwirken mit einer Vielzahl von Rastnoppen
relativ frühzeitig zum Auftreten eines entsprechenden örtlichen Verschleißes an der
Querrippe im Bereich des Rasteingriffes führen. Besonders bevorzugt wird hierfür jedoch
als Kunststoff ein schlagfestes Polystyrol, etwa ein Styrol-Butadien-Copolymeres
eingesetzt, wie es auch als mittelschlagfester Typ für die Herstellung fließtechnisch
komplizierter Spritzlinge für geringe mechanische Schlag- und Stoßbelastungen verwendet
wird (ein solcher Kunststoff ist im Handel unter der Bezeichnung "Vestyron 512" erhältlich).
Dabei ist es noch nicht einmal erforderlich, daß unbedingt die verschleißfeste Querrippe
aus einem anderen Material als die mit ihr kämmenden Rastnocken besteht, da selbst
bei einer Ausbildung beider Elemente aus demselben Material infolge der vielen Rasteingriffe
pro Umdrehung der Vorratsspule in jedem Fall an der Querrippe ein deutlich größerer
Verschleiß als an der einzelnen Nocke auftritt. Selbstverständlich können die Rastnoppen
auch aus einem verschleißfesteren Material, wie etwa aus Metall, bestehen, wenn dies
im Einzelfall trotz der höheren Kosten und der schwierigeren Montage wünschenswert
ist und jeglicher Verschleiß an den Rastnoppen möglichst vollständig vermieden werden
soll. Die Ausführung der Noppen und der Querrippe aus demselben Kunststoff dürfte
jedoch für die allermeisten Einsatzfälle ausreichend sein und bietet überdies den
Vorteil großer Preisgünstigkeit und leichter Herstellbarkeit.
[0012] Die Rastnoppen können in jeder geeigneten Form ausgebildet sein, besonders bevorzugt
werden sie jedoch in Form von Kegelspitzen vorgesehen, wodurch eine gute Rastwirkung
bei gleichzeitig planmäßigem Verschleißeffekt an der dachförmigen Querrippe erzielt
werden kann.
[0013] Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Wechselkassette besteht
auch darin, daß die Federzunge an einer Kassetten-Seitenwand und die Rastnoppen auf
einer neben dieser Kassetten-Seitenwand angebrachten, mit der Vorratsspule konzentrisch
verbundenen Bordscheibe vorgesehen sind. Hierbei liegen die Rastnoppen radial in Form
einer Vielzahl gleichmäßig auf einem Teilkreis des Spulenkerns des Vorratswickels
verteilter Noppen vor, die mit der Querrippe auf der Federzunge kämmen, wobei die
Federzunge bei Vorbeilauf einer Rastnoppe elastisch ausfedert und so den Durchlauf
für die Rastnoppe freigibt.
[0014] In bevorzugter Weiterbildung der erfindungsgemäßen Wechselkassette wird die Querrippe
einstückig mit der sie tragenden federnden Zunge (bevorzugt als Teil einer Kassetten-Seitenwand)
ausgebildet, so daß ein leicht herstellbares, gut wirksames und dennoch einfaches
Kunststoffteil entsteht.
[0015] Weiterhin bevorzugt wird bei der erfindungsgemäßen Wechselkassette der Querschnitt
jeder Rippe im wesentlichen dreieckförmig vorgesehen, wobei - erneut bevorzugt - dieser
Querschnitt an seiner von der federnden Zunge vorragenden Spitze der Querrippe einen
Öffnungswinkel von wenigstens 30
o und höchstens 60
o, besonders bevorzugt jedoch von 45
o ausbildet. Dabei ist lediglich die Spitze der Querrippe selbst geringfügig abgerundet,
was sich schon aus herstellungstechnischen Gründen ergibt. Bei Winkeln größer als
60
o ist der später auftretende Verschleiß in aller Regel für den angestrebten Effektes
zu gering, bei Winkeln kleiner als 30
o tritt zwar ein erheblicher Verschleiß auf, hierbei werden jedoch die anfänglichen
Bremsmomentwerte zu klein. Für die meisten Einsatzfälle dürfte ein Winkel von etwa
45
o eine Optimierung von Bremsmomentwert und Verschleiß bieten
[0016] Ganz besonders bevorzugt ist ferner, wenn die Rastnoppen mittig zur Querrippe angeordnet
sind, so daß der angestrebte Verschleiß auch etwa mittig in der Querrippe auftritt.
[0017] Eine weitere vorzugsweise Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Wechselkassette ergibt
sich auch dann, wenn nicht nur eine, sondern zwei bezüglich der ringförmig geschlossenen
Reihe von Rastnoppen um 180
o zueinander versetzte, jeweils mit einer Querrippe versehene federnde Zungen vorgesehen
sind. In bestimmten Fällen kann es sogar von Vorteil sein, wenn drei oder vier gleichmäßig
über den Umfang des von den Rastnoppen gebildeten Kreises versetzt angeordnete Federzungen
mit jeweils einer Querrippe eingesetzt werden, wobei in den meisten Fällen jedoch
bereits die Verwendung einer oder zweier solcher mit einer Querrippe versehener Federzungen
ausreicht.
[0018] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung im Prinzip beispielshalber noch
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein Handgerät mit einer eingelegten erfindungsgemäßen Wechselkassette in Prinzipdarstellung
(in geöffnetem Zustand);
Fig. 2 die Prinzipdarstellung einer erfindungsgemäßen Wechselkassette, bei der eine Kassetten-Seitenwand
entfernt und der Wickelvorrat auf der Aufwickelspule zur Darstellung einer Federzunge
in der (gezeigten) Seitenwand teilweise unterbrochen ist;
Fig. 3 den Schnitt längs III-III aus Fig. 2;
Fig. 4 eine Prinzipdarstellung der kreisförmigen Anordnung von Rastnoppen an der Bordscheibe
einer Aufwickelspule;
Fig. 5 die Perspektivdarstellung einer (noch nicht benutzten) Federzunge mit einer Verschleiß-Querrippe
(in stark vergrößerter Darstellung);
Fig. 6 die Darstellung aus Fig. 5, jedoch nach einiger Einsatzdauer und nach Auftreten eines
deutlichen Verschleißes an der Querrippe;
Fig. 7 eine Diagrammdarstellung gemessener Bremsmoment-Verläufe verschiedener Kassetten
über der Umdrehungsanzahl der Vorratsspule (mit Angabe des Endverschleißes) sowie
Fig. 8 eine Diagrammdarstellung gemessener Band-Abzugskräfte der Gesamteinheit Handgerät/erfindungsgemäße
Kassette, die der Benutzer bei Gebrauch des Gerätes aufbringen muß, über der Abwickeldrehzahl
der Vorratsspule.
[0019] In Fig. 1 ist ein Handgerät zum Übertragen eines Filmes von einem Trägerband auf
ein Substrat gezeigt, das eine Getriebeplatte 1, eine Wechselkassette 2 sowie einen
Schwenkdeckel 3 aufweist, der über einen Drehbolzen 4 verschwenkbar an der Getriebeplatte
1 befestigt ist.
[0020] Die Wechselkassette 2 ist in eine Vertiefung 5 in der Getriebeplatte 1 eingelegt,
wobei auf den Drehbolzen 6 eine in der Wechselkassette 2 vorgesehene Vorratsspule
8 (Fig. 2) und auf den Drehbolzen 7 eine ebenfalls in der Wechselkassette 2 angeordnete
Aufwickelspule 9 drehschlüssig aufgesteckt werden können. Dabei ist jede für ein
drehschlüssiges Aufstecken geeignete Ausbildung von Drehbolzen und Spulen einsetzbar.
Eine besonders geeignete Form ist beispielshalber in Fig. 2 in Verbindung mit der
Vorratsspule 8 gezeigt: dort ragen am Spulenkern radial nach innen vorstehend einige
Mitnehmernoppen 10 vor, die in entsprechende Nutenaufnahmen am zugehörigen Drehbolzen
6 beim Einlegen der Wechselkassette 2 eingeführt werden, so daß die Spule 8 in Drehrichtung
formschlüssig mit der Vorratsspule 6 gekoppelt ist. Gleiche Maßnahmen können auch
z. B. für den Spulenkern der Aufwickelspule 9 und den zugehörigen Drehbolzen 7 vorgesehen
sein, sind in den Figuren jedoch nicht dargestellt.
[0021] Die Getriebeplatte 1 verdeckt ein Getriebe, das den Drehbolzen 6 (als Antriebsbolzen)
mit dem Drehbolzen 7 (als Abtriebsbolzen) unter Zwischenschaltung einer Rutschkupplung
verbindet. Durch dieses Getriebe wird sichergestellt, daß beim Abwickeln der Vorratsspule
8 über die dadurch ausgelöste Verdrehung des Drehbolzens 6 ein entsprechender Antrieb
auf die Aufwickelspule 9 übertragen wird und zwar derart, daß dabei die Führung des
Trägerbandes 11 zwischen Vorratsspule 8 und Aufwickelspule 9 immer gespannt gehalten
wird. Die auftretenden Drehzahldifferenzen zwischen der Vorratsspule 8, deren Wickeldurchmesser
laufend abnimmt, und der Aufwickelspule 9, deren Wickeldurchmesser stets wächst, werden
durch die (in den Figuren nicht gezeigte) Rutschkupplung innerhalb des Getriebes
ausgeglichen.
[0022] Auf der Vorratsspule 8 befindet sich ein Wickelvorrat 12 an Trägerband 11, das mit
einem Film, z. B. einem Abdeckfilm (Cover-up-Film) beschichtet ist. Aus der Darstellung
nach Fig. 2, in der eine Wechselkassette 2 mit einer abgenommenen Seitenwand zur
Darstellung der Innenverhältnisse der Kassette gezeigt ist, ist ferner entnehmbar,
daß in der Wechselkassette 2 ein federnder Stützfuß 13 angeordnet ist, der mit seinem
einem Ende, an dem eine Auftragsleiste 14 befestigt ist, aus der Kassette 2 herausragt.
[0023] Das von dem Wickelvorrat 12 der Vorratsspule 8 ablaufende Trägerband 11 wird zunächst
zu dieser Auftragsleiste 14 geführt, an ihr umgelenkt, wieder in die Kassette 2 zurückgeführt
und über einen zwischengeschalteten Federspanner 15 an die Aufwickelspule 9 weitergeleitet.
[0024] In der Darstellung der Fig. 2, bei der die eine (obere) Seitenwand der Wechselkassette
2 abgenommen ist, ist deren andere (untere) Seitenwand 16 erkennbar, in der eine Federzunge
17 ausgebildet ist, die in eine (in Fig. 2 verdeckte und daher nicht dargestellte)
Verzahnung an dem dieser Seitenwand 16 zugewandten Ende der Aufwickelspule 9 eingreift.
Dabei ist die Formgebung der Zahnflanken und des Endes der Federzunge 17 so gewählt,
daß die Aufwickelspule 9 in Aufwickelrichtung (vgl. Pfeil in Fig. 2) durch das Übersetzungsgetriebe
frei verdreht werden kann, in gegenläufiger Drehrichtung jedoch gesperrt ist. Hierdurch
wird eine Rücklaufsperre ausgebildet, die verhindert, daß sich die Aufwickelspule
9 unerwünscht abwickelt.
[0025] Die Seitenwand 16 der Wechselkassette 2 ist mit der (in Fig. 2 nicht dargestellten,
abgenommenen) Seitenwand unter Zwischenschaltung von Abstandsbolzen 18 in geeigneter
Weise befestigt.
[0026] In der Seitenwand 16 der Wechselkassette 2 sind zwei weitere, federnde Zungen 20
ausgebildet, die in den Fig. 5 und 6 in vergrößerter perspektivischer Darstellung
gezeigt sind. Wie insbesondere aus diesen Figuren deutlich entnehmbar ist, sind die
federnden Zungen 20 im Bereich ihres freien Endes mit dachförmigen Querrippen 21 versehen,
die einen dreieckförmigen Querschnitt aufweisen und an ihrer von der Federzunge 20
vorspringenden Kante in einem Winkel α zusammenlaufen, der nicht kleiner als 30
o und nicht größer als 60
o, bevorzugt 45
o ist.
[0027] Aus Fig. 3, die einen Schnitts längs Linie III-III aus Fig. 2 zeigt, ist ersichtlich,
daß die Vorratsspule 8 an ihrem der Seitenwand 16 der Wechselkassette 2 zugewandten
Ende mit einer radial überstehenden Bordscheibe 23 versehen ist, gegen die der Wickelvorrat
12 an beschichtetem Trägerband auf dieser Seite anliegt.
[0028] Fig. 4 zeigt einen Blick auf die Aufwickelspule 8 von der Seite der Bordscheibe
23 her, woraus entnehmbar ist, daß auf der Bordscheibe 23 eine konzentrisch zur deren
Mittelachse angeordnete umlaufende Reihe von vorspringenden Rastnoppen 22 ausgebildet
ist, die, wie Fig. 3 zeigt, von der Bordscheibe 23 in Richtung auf die Seitenwand
16 der Wechselkassette 2 hin vorstehen. Wie ebenfalls aus Fig. 3 ersichtlich ist,
ragt die Querrinne 21 der Federzungen 20 in den zwischen zwei aufeinander folgende
Rastnoppen 22 ausgebildeten Zwischenraum hinein, so daß die Rastnoppen 22 beim Verdrehen
der Vorratsspule 8 laufend gegen die schrägen Seitenwände der Querrinne 21 anlaufen
und bei weiterer Drehbewegung die Federzunge 21 federnd nach außen drücken, bis die
betreffende Rastnoppe 22 unter der Querrinne 21 hindurchlaufen kann. Anschließend
federt die Federzunge 20 sofort wieder ein, wodurch die Querrippe 21 in den Zwischenraum
zwischen der soeben durchgelaufenen und der nächsten Rastnoppe 22 eingreift. Auf diese
Art und Weise wird während eines Umlaufes der Trägerscheibe 23 eine Vielzahl von Aus-
und Einfederbewegungen der Federzungen 20 durch die Rastnoppen 22 erzwungen und dadurch
ein entsprechendes Bremsmoment auf die Trägerscheibe 23 ausgeübt.
[0029] Die Rastnoppen 22 sind bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel als kleine Kegelstümpfe
ausgebildet und so ausgerichtet, daß sie beim Vorbeilauf mit der Querrinne 21 jeweils
im mittleren Bereich deren Gesamtbreite kontaktieren
[0030] Die Querinne 21 ist einstückig mit der federnden Zunge 20 als Bestandteil der Seitenwand
16 aus einem halbschlagfestem Polystyrol hergestellt, wie es auf dem Markt unter dem
Handelsnamen "Vestyron 512" erhältlich ist. Dieser Kunststoff weist eine Durchschlagfestigkeit
(gem. DIN 53481) >50kV/mm, eine Grenzbiegespannung (gem. DIN 53452, Normstab 2) von
600kp/cm², einen Elastizitätsmodul (gem. DIN 53457 - aus Zugversuch nach DIN 53455)
von 28.000kp/cm² sowie eine Kerbschlagzähigkeit (Schlagbiegeversuch nach Charpy gem.
DIN 53453, Normstab nach Abb. 2, bei +20
oC) von 4cmkp/cm² auf.
[0031] Durch das ständige Zusammenwirken mit den Rastnoppen 22 werden die Querrippen 21
einer laufenden mechanischen Beanspruchung unterzogen, was infolge des geeignet gewählten
Kunststoffmateriales für die Querrippen dazu führt, daß dort an der Stelle des Zusammenwirkens
mit den Rastnoppen zunehmend größere Verschleißerscheinungen 24 auftreten. Fig. 5
zeigt eine federnde Zunge 20 mit einer noch unbeschädigten Querrippe 21, also etwa
noch im Zustand vor der ersten Benutzung der Kassette, während Fig. 6 dieselbe Federzunge
und Querrippe nach einer längeren Benutzung (mit nur noch geringem Wickelvorrat 12
auf der Vorratsspule 8) darstellt. Hierbei ist an der Querrippe 21 eine deutliche,
verschleißbedingte Ausnehmung 24 in Form einer unregelmäßigen Furche mit einer Tiefe
T erkennbar. Diese Furche 24 wurde durch die Vielzahl der vorbeilaufenden Rastnoppen
22 während der Benutzungsdauer der Kassette in die Querrippe 21 eingebracht.
[0032] Durch die verschleißbedingte Einfurchung 24 wird nun aber der Kraftschluß zwischen
den Rastnoppen 22 und der Federzunge 20 (über die Querrippe 21) laufenden geringer,
wobei insbesondere auch der Ausfederweg der Federzunge bei Vorbeilauf der Rastnoppen
22 um die Größe der Tiefe T der Furche 24 kleiner als im unbeschädigten Zustand der
Querrippe 21 wird, was letztlich die zwischen Federzunge 20 bzw. Querrippe 21 und
Bordscheibe 23 erzeugte Bremskraft entsprechend absenkt. Sollte die Furchentiefe T
der Verschleißfurche 24 gar letztlich so groß werden, daß sie der Überdeckung zwischen
der Querrippe 21 (im Ruhezustand der Federzunge 20) und den Rastnoppen 22 entspricht,
dann würde dies bedeuten, daß die Rastnoppen 22 im wesentlichen ungehindert durch
die Furche 24 hindurchlaufen und an der Querrippe 21 vorbeilaufen könnten, so daß
schließlich gar kein Bremsmoment mehr übertragen würde.
[0033] Durch die Wahl der Querschnittsform der Querrippe 21 und der Form der mit dieser
kämmenden Rastnoppen 22, insbesondere durch die Wahl des Anstellwinkels α zwischen
den beiden die Querrippe 21 begrenzenden Seitenflächen und die Höhe der Anfangsüberdeckung
der Rastnoppen 22 sowie der Querrippe 21, und ferner durch die Auswahl des Materials
für die Querrippe 21 kann deren planmäßig angestrebtes Verschleißverhalten so beeinflußt
werden, daß das auf die Vorratsspule 8 ausgeübte Bremsmoment in Abhängigkeit von der
Abwickelstrecke des beschichteten Trägerbandes 11 den gewünschten Verlauf zeigt, d.
h. in gewünschter Weise absinkt.
[0034] Die Richtung der Relativbewegung zwischen Rastnoppen 22 und Querrippen 21 verläuft
senkrecht zur freien Endkante 25 der Querrippen 21, um beim Zusammentreffen von Querrippen
21 und Rastnoppen 22 möglichst nur in Ausfederrichtung der Federzungen 20 Kräfte auf
diese zu übertragen und sie möglichst weitgehend vom Auftreten seitlich wirkender
Auslenkungskräfte freizuhalten. Mit zunehmender, abriebsbedingter Ausfurchung an
den Querrippen 21 ist allerdings auch das Auftreten von seitlich auf die federnden
Zungen 20 einwirkenden Kräften nicht mehr verhinderbar, weshalb jede Federzunge 20
in Richtung der Erstreckung der Querrippen 21 möglichst steif ausgebildet werden sollte,
damit zumindest keine seitlichen Auslenkungen beim Vorbeilauf der Rastnoppen 22 auftreten.
[0035] Die Vorratsspule 8 sowie die Bordscheibe 23 und die auf dieser angeordneten Rastnoppen
22 werden bevorzugt einstückig ausgebildet, wobei für sie derselbe Kunststoff verwendet
werden kann, wie er auch für die Federzunge 20 und Querrippe 21 eingesetzt wurde.
Denn dadurch, daß jede Querrippe 21 bei einer Umdrehung der Bordscheibe 23 mit einer
großen Vielzahl von Rastnoppen 22 kämmt, wird bewirkt, daß in jedem Fall ein an der
Endkante 25 der Querrippe 21 auftretender Verschleiß relativ sehr viel größer ist
als der an den kämmenden Noppen 22 feststellbare Verschleiß, so daß letzterer gegenüber
ersterem im wesentlichen unbeachtlich ist.
[0036] In Fig. 7 ist der Verlauf des gemessenen Bremsmomentes M
D über der Anzahl der Abwickelumdrehungen n der Vorratsspule 8 für verschiedene Ausgestaltungen
der Wechselkassette und in Fig. 8 der gemessene Verlauf der Band-Abzugskräfte P der
Gesamteinheit, die aus dem Handgerät mit eingelegter Wechselkassette besteht, also
der Kraftaufwand, den der Benutzer bei Verwendung eines solchen Gerätes ausüben muß,
ebenfalls über der Anzahl der Abwickelumdrehungen der Vorratsspule 8 dargestellt.
[0037] Die für die Meßwerte der Fig. 7 und 8 eingesetzten Vorratsspulen ergaben einen vollständigen
Verbrauch des Trägerbandes eines Vorratswickels im Verlauf von 130 Abwickelumdrehungen,
wobei nur das reine Bremsmoment M
D ohne Beeinflußung durch Wirkungsgrade der Gesamt mechanik Handgerät/Wechselkassette
gemessen wurde, um eine möglichst genaue Analyse des angestrebten Effektes zu erreichen.
[0038] In Fig. 7 zeigt zunächst Kurve 1 den Bremsmomenten-Verlauf, wie er sich ergibt, wenn
man federnde Zunge axial gegen eine ebene Stirn-Endfläche des Spulenkerns einer Vorratsspule
andrücken läßt, wobei die Federzungen in ebene Anlage mit dieser Fläche gelangen und
das Bremsmoment allein durch die Reibung der elastisch gegen den Spulenkern angedrückten
Federzungen ausgebaut wird. Die Messungen erfolgten hierbei (wie auch bei allen anderen
in den Diagrammen 7 und 8 dargestellten Messungen) erst ab der zweiten Umdrehung der
Vorratsspule 8, um das Aufwickeln des Vorlaufbandes zu berücksichtigen, das während
der Kassettenmontage grundsätzlich von der Bedienungsperson vorgespult wird, während
bei der hier vorzunehmenden Betrachtung jedoch nur interessant ist, was der Benutzer
danach, nämlich bei Anwendung des Handgerätes zur Übertragung eines Filmes, empfindet.
Es überrascht nicht, daß bei dieser Ausführungsform das Bremsmoment nicht konstant
bleibt, sondern nahezu über die gesamte Abwickelstrecke hinweg ansteigt, wobei sich,
unerwünschterweise, gerade am Anfang, wo Abbremsung erforderlich ist, die geringsten
Werte für das Bremsmoment und im weiteren Verlauf, wo zusätzliche Bremswiderstände
unerwünscht, wenn nicht sogar schädlich sind, die größten Bremsmomentwerte einstellen.
[0039] Die Kurve II, III und IV, die mit einer Wechselkassette der erfindungsgemäßen Art
mit gezieltem Verschleiß erstellt wurden, zeigen demgegenüber den erwünschten Abfall
des Bremsmomentes mit zunehmendem Bandverbrauch. Bei diesen Kurven ist zwar anfänglich
ebenfalls ein gewisses Ansteigen des Bremsmomentes (allerdings in einem nur geringen
Anfangsbereich, der zwischen 10 und etwa 30 Umdrehungen der Vorratsspule 8 liegt)
feststellbar: hierbei handelt es sich um einen Anstieg, der durch das Einschleifen
der Gesamtmechanik der Kassette anfänglich auftritt, jedoch bezüglich des erwünschten
Gesamtverhaltens des Drehmomentes in dieser Abrollphase des Vorratsbandes von unwesentlicher
Bedeutung ist und gegenüber dem wichtigen, hiernach eintretenden und sich bis zur
vollständigen Abwicklung des gesamten Wickelvorrats 12 feststellbaren, laufenden
Absinken des Bremsmomentes M
D unerheblich ist.
[0040] Bei den Kurven II, III und IV wurden jeweils Federzungen mit dachförmig (im Querschnitt
dreieckförmigen) Querrippen 21 eingesetzt, wobei der Dachwinkel der bremsenden Querrippen
bei der Meßkurve II 30
o, bei Kurve III 45
o und bei Kurve IV 60
o betrug. Rechts neben der Diagrammdarstellung der Fig. 7 findet sich ein Balkendiagramm,
auf dem den Kurven II, III und IV zugeordnet die Abriebtiefe T der Abriebfurche 24
jeweils nach vollständigem Abwickeln des Bandvorrats angegeben ist und das zeigt,
daß mit zunehmend spitzerem Dachwinkel ein deutlicher Anstieg des Abriebs auftritt.
Dabei ergibt sich ferner, daß trotz der unterschiedlichen Dachwinkel der Querrippen
die angestrebte Grundtendenz des Bremsmomenten-Verlaufes über der Abwickeldrehzahl
prinzipiell auch bei den unterschiedlichen Winkeln gleichbleibt und über die Wahl
des Winkels eine geeignete Abstimmung der Bremskraft auf die jeweiligen Erfordernisse
möglich ist, wobei, wie Fig. 7 erkennen läßt, mit zunehmender Verflachung der Querrippen
höhere Bremsmomentwerte auftreten.
[0041] Der in Fig. 8 dargestellte Verlauf der Band-Abzugkräfte P der Gesamteinheit Handgerät/Wechselkassette
gibt bei Kurve V die Kräfte an, die erforderlich sind, um über den Abzug des Trägerbandes
11 von der Vorratsspule 8 die Aufwickelspule 9 für den Leerbandwickel anzutreiben,
wobei insgesamt ein (zwangsläufiger) Anstieg der Kurve von ihrem Ausgangswert zu einem
(höherem) Endwert erkennbar ist, der daraus resultiert, daß der Abzugs-Hebelarm an
der Vorratsspule 8 mit zunehmendem Bandverbrauch stetig abnimmt und damit die Abzugskraft
P ansteigen muß.
[0042] Wird nun die Vorratsspule 8 über den Aufbau eines Bremsmomentes abgebremst, dann
addiert sich die Bremskraft zu diesen Grund-Kraftwerten gemäß Kurve V hinzu.
[0043] In Fig. 8 zeigt die Kurve I′ den Kurvenverlauf, der sich für die Abzugskraft bei
den Meßbedingungen der Kurve I aus Fig. 7 ergibt, also wenn die Vorratsspule 8 über
reine Reibung durch an ihrer stirnseitigen Endfläche elastisch angedrückte Bremsfedern
(ohne Verschleißeffekt) abgebremst wird. Hierbei zeigt sich, daß über die gesamten
Abwickelstrecke hinweg, von einer bestimmten, zur Ingangsetzung der Kassette erforderlichen
Startkraft ausgehend, eine für die praktische Benutzung des Gerätes nicht vertretbare,
außerordentlich große Zunahme P′ der Abzugskraft am Ende der Abwickelstrecke (nämlich
nach 130 Umdrehungen der Vorratsspule 8) auftritt.
[0044] Die Kurve II′ wurde für dasselbe Handgerät und dieselbe Wechselkassette gemessen,
die dem Kurvenverlauf II aus Fig. 7 entspricht. Hierbei ergibt sich eine sehr viel
geringer Zunahme P˝ der Abzugskraft am Ende des Bandvorrats auf der Aufwickelspule
8, obgleich die Kurve von demselben Ausgangswert wie die Kurve 1′ ausgeht.
[0045] Anstelle der in den vorausgegangenen Figuren dargestellten Anordnung der Federzungen
20, Querrippen 21 und Rastnoppen 22 könnte auch jede andere, geeignete Anordnung für
den Aufbau eines Bremsmomentes mit dem gewünschten Verlauf über der Abwickelstrecke
eingesetzt werden, beispielsweise eine mit einer Stirnverzahnung versehene Bordscheibe
23, in die um 90
o abgewinkelt federnde Zungen eingreifen, die wiederum an der Seitenwand 16 ausgebildet
sind.
[0046] Als weitere geeignete Kunststoffe für die Ausbildung der Verschleißglieder (Querrippen
21) kommen z. B. auch Kunststoffe auf der Basis von Polyolefinen infrage.
1. Wechselkassette für ein Handgerät zum Übertragen eines Filmes von einem Trägerband
auf ein Substrat, in der eine Vorratsspule mit einem mit dem Film beschichteten Träger
band sowie eine Aufwickelspule enthalten sind und das Trägerband von der Vorratsspule
über ein aus der Kassette vorragendes Auftragelement zurück zur Aufwickelspule geführt
und diese mit einer Rücklaufsperre versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorratsspule (8) eine in deren Abwickelrichtung wirksame Bremseinrichtung
(20, 21, 22) zugeordnet ist, deren auf die Vorratsspule (8) wirkendes Bremsmoment
(MD) zumindest nach einer anfänglichen Anzahl von Umdrehungen der Vorratsspule (8) mit
zunehmender Abwickeldrehzahl der Vorratsspule (8) bis zum vollständigen Abwickeln
des Bandvorrates (12) von dieser abnimmt.
2. Wechselkassette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremseinrichtung
ein als Verschleißteil ausgeführtes Bremsglied (21) aufweist, das mit relativ zu ihm
bei einer Verdrehung der Vorratsspule (8) bewegbaren Gegenelementen (22) kämmt, wobei
die zwischen Bremsglied (21) und Gegenelementen (22) übertragbare Kraft mit zunehmendem
Verschleiß des Bremsgliedes (21) abnimmt.
3. Wechselkassette nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das als Verschleißteil
ausgeführte Bremsglied aus einer am freien Ende einer federnden Zunge (20) angebrachten
dachförmigen Querrippe (21) aus Kunststoff besteht, die mit einer ringförmig geschlossenen
Reihe einer Vielzahl von Rastnoppen (22) kämmt.
4. Wechselkassette nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Rastnoppen in
Form von Kegelspitzen (22) ausgebildet sind.
5. Wechselkassette nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Federzunge
(20) an einer Kassetten-Seitenwand (16) und die Rastnoppen (22) konzentrisch auf
einer neben dieser Kassetten-Seitenwand (16) angebrachten Bordscheibe (23) der Vorratsspule
(8) ausgebildet sind.
6. Wechselkassette nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Querrippe (21) einstückig mit der sie tragenden Federzunge (20) ausgebildet ist.
7. Wechselkassette nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
der Querschnitt jeder Querrippe (21) im wesentlichen dreieckförmig ist.
8. Wechselkassette nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Querrippe (21)
an ihrer von der federnden Zunge (20) vorstehenden Endkante (25) im Querschnitt einen
Öffnungswinkel (α) von wenigsten 30o und höchstens 60o, bevorzugt von 45o ausbildet.
9. Wechselkassette nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Rastnoppen (22) mittig zur Querrippe (21) angeordnet sind.
10. Wechselkassette nach einem der Ansprüche 3 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
zwei bezüglich der ringförmig geschlossenen Reihe von Rastnoppen (22) um 180o zueinander versetzte federnde Zungen (20) mit jeweils einer Querrippe (21) vorgesehen
sind.