TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Entleeren von Behältern, insbesondere
von Müllbehältern. Eine derartige Vorrichtung weist eine Hub-Kippvorrichtung auf,
die mit zwei Hub-Kipprahmen zum Aufnehmen von einem oder zwei zu entleerenden Behältern
versehen ist. Die Hub-Kippbewegung eines jeden Hub-Kipprahmens erfolgt über eine entsprechende
Aktivierung seines insbesondere hydraulischen Druckmittel-Leistungskreises. Außerdem
besitzt die Vorrichtung eine Einrichtung zum Erzeugen eines Gleichlaufs beider Hub-Kipprahmen.
STAND DER TECHNIK
[0002] Eine derartige Vorrichtung ist aus der DE-OS 34 05 997 bekannt. Diese Vorrichtung
weist zwei als Doppel- oder Zwillingsschüttung benutzbare Hub-Kippvorrichtungen auf.
Das entsprechende Antriebs- und Steuerungssystem für die beiden Schüttungen besitzt
zwei hydraulische Druckmittel-Leistungskreise, die über ein Umschaltventil wahlweise
getrennt oder miteinander verbunden werden können. In der zu den HubKippzylindern
führenden Vorlaufleitung eines jeden Druckmittel-Leistungskreises ist jeweils ein
weiteres Umschaltventil vorhanden, das entweder in eine den Vorlauf versperrende oder
freigebende Stellung schaltbar ist. Die beiden Umschaltventile sind umgekehrt geschaltet
und zwar derart, daß sich im Einzelbetrieb beider Schüttungen das die beiden Druckmittel-Leistungskreise
verbindende Umschaltventil in Sperrstellung und das in der einen Vorlaufleitung befindliche
Umschaltvetil in Durchlaßstellung befindet. Infolge der gleichen Ausbildung der
Druckmittelmotore und der Druckmittelkreise werden die Hub- und Schwenkzylinder beider
Hub-Kipp rahmen mit der gleichen Druckmittel-Strömungsmenge beschickt wie bei der
entsprechenden Einzelsteuerung von jeweils nur einem der beiden Hub-Kipprahmen. Um
den Gleichlauf beider Einzelschüttungen im Falle ihrer Benutzung als Kombinationsschüttung
sicherzustellen, ist vorgesehen, beide Hub-Kipprahmen über einen Verbindungs- und
Trägerbalken miteinander zu verschrauben. Die Anwesenheit dieses Verbindungs- und
Trägerbalkens bewirkt, daß die vorstehend genannten beiden Umschaltventile in ihrer
"Kombinations-"Stellung verstellt werden. Abgesehen davon, daß beim Umrüsten der
beiden Schüttungen von Zwillings- in Kombinationsbetrieb durch das Anbringen bzw.
Entfernen des Verbindungs- und Trägerbalkens ein den Umrüstvorgang nicht unerheblich
vergrößernder Arbeitsaufwand anfällt, ist zum Sicherstellen des Gleichlaufs eine gleiche
Ausbildung der beiden Druckmittel-Leistungskreise erforderlich. Im Einzelbetrieb,
als Zwillingsschüttung, bewegen sich die beiden Einzelschüttungen daher immer mit
gleicher Hub-Kippgeschwindigkeit, unabhängig davon, wie schwer der einzelne Behälter
ist. Obwohl ansich aus wirtschaftlichen Gründen eine möglichst hohe Hub-Kippgeschwindigkeit
gewünscht wird, wird die maximal mögliche Hub-Kippgeschwindigkeit auch dadurch begrenzt,
daß der Anprall der Behälter in ihrer jeweiligen oberen Entleerstellung am Aufnahmerahmen
nicht zu groß sein kann. Andernfalls würden Beschädigungen am Behälter oder an der
Aufnahme nicht zu vermeiden sein.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0003] Ausgehend von diesem vorbekannten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, unter Vermeidung der aus dem Stand der Technik bekannten Nachteile eine
für Einzel-, Zwillings- oder Kombinationsbetrieb und damit auch für unterschiedlich
große und unterschiedlich schwere Behälter optimale Schüttung und Schüttungsaufnahme
anzugeben.
[0004] Die Lösung dieser Erfindung ist durch die Merkmale des Hauptanspruchs gegeben. Die
eingangs genannte Vorrichtung zum Entleeren von Behältern, insbesondere von Müllbehältern
zeichnet sich erfindungsgemäß dementsprechend dadurch aus, daß eine die Hub-Kippbewegung
beider Hub-Kipprahmen feststellende Überwachungseinrichtung vorhanden ist, durch
die ein elektrisches Steuersignal bei voneinander unterschiedlichen jeweiligen Position
der beiden Hub-Kipprahmen erzeugt wird, daß ferner in jedem Druckmittel-Leistungskreis
ein hydraulisches Steuerventil vorhanden ist, das mittels der elektrischen Steuersignale
so umschaltbar ist, daß bei gegenseitig unterschiedlicher jeweiliger Position der
beiden Hub-Kipprahmen eine Teilmenge an Druckmedium aus der zu den Hubzylindern
eines HubKipprahmens führenden Vorlaufleitung von zumindest einem Druckmittel-Leistungskreis
in die in den Druckspeicher führende Rücklaufleitung abgeführt werden kann. Aus dem
Druckmittel-Leistungskreis eines der beiden Druckmittel-Leistungskreise wird damit,
bei Vorlauf des betreffenden Hub-Kipprahmens gegenüber dem anderen Hub-Kipprahmen
Druckmedium abgezogen. Dadurch kann die Bewegungsgeschwindigkeit des betreffenden
Hub-Kipprahmens abgebremst und somit der Synchronlauf beider Hub-Kipprahmen wieder
hergestellt werden.
[0005] Der Gleichlauf der beiden Einzelschüttung, der bei einer Kombinationsschüttung unbedingt
hergestellt werden muß, wird damit nicht dadurch hergestellt, daß beide Druckmittel-Leistungskreise
gleich ausgebildet und bei Kombinationsbetrieb zu einem einzigen Druckmittel-Leistungskreis
miteinander verkoppelt werden sondern dadurch, daß beide einzelnen Druckmittel-Leistungskreise
voneinander getrennt bleiben und ein Steuermechanismus vorgesehen wird, der eine ungleiche
Bewegungsgeschwindigkeit feststellt und daraufhin die Geschwindigkeit von zumindest
einem Hub-Kipprahmen entsprechend verändert, so daß beide Hub-Kipprahmen wieder synchron
zueinander ausgerichtet werden.
[0006] Das Überwachen und Angleichen erfolgt in beliebig kurzen Zeiträumen, so daß für den
praktischen Betrieb gleichsam ein Quasi-Gleichlauf erzeugt wird. Diese Ausbildung
ermöglicht es, beide Druckmittel-Leistungskreise unterschiedlich auszubilden. Es
ist damit möglich, im Einzelbetrieb beide Schüttungen mit unterschiedlichen Hub-Kippgeschwindigkeiten
arbeiten zu lassen. Dies kann beispielsweise sinnvoll sein in Fällen, wo regelmäßig
zwei Sorten von unterschiedlich schweren Behältern zu entleeren sind. Dadurch, daß
die Separierung von Müll bereits bei den Haushalten erfolgt, ist bei der Verwendung
von zwei Typen von Behältern davon auszugehen, daß ein Behälter regelmäßig schwerer
sein wird als der jeweils andere Behälter. Bei gleichzeitiger Aufnahme dieser beiden
Behälter in ein Müllfahrzeug mit entsprechend unterschiedlichen Müllkammern hinein,
könnten die beiden Behältern somit trotz ihres unterschiedlichen Gewichts mit gleicher
Geschwindigkeit entleert werden. Dies kommt dem Arbeitsrhythmus der Bedienpersonen
sehr entgegen.
[0007] Nach einer Ausführungsform der Erfindung besitzt jeder der beiden Hub-Kipprahmen
ein Kontaktelement, die beide miteinander ein Schaltelement darstellen, das das elektrische
Steuersignal erzeugt. Die beiden Kontaktelemente können berührungslos miteinander
in Kontaktstellung gebracht werden was bedeutet, daß das Schaltelement magnetisch,
induktiv, fotoelektrisch oder dergleichen arbeitet. Die Kontaktelemente können auch
durch entsprechende gegenseitige Berührung in ihre Kontaktstellung gebracht werden.
Letzteres läßt sich beispielsweise durch eine Kulissenführung oder dergleichen herstellen.
[0008] Nach einer im praktischen Betrieb als vorteilhaft sich herausgestellten Ausbildung
ist ein elektrisch gesteuertes 2-Wege-Ventil in der Leitungsverbindung des Druckmittel-Leistungskreises
vorhanden, wobei die Leitungsverbindung die zu den Hubzylindern des betreffenden Hub-Kipprahmens
führende Vorlaufleitung mit der zu dem Vorratsspeicher für das Druckmedium führenden
Rücklaufleitung miteinander verbindet. Dieses 2-Wege-Ventil gibt in einer ersten Stellung
die Fließrichtung zu der Rücklaufleitung frei, während es in einer zweiten Stellung
dieselbe unterbricht. Die elektrische Steuerung dieses 2-Wege-Ventils erfolgt durch
ein elektrisches Steuersignal der Überwachungseinrichtung. So kann damit beispielsweise
dieses 2-Wege-Ventil durch ein entsprechendes elektrisches Steuersignal kurzzeitig
geöffnet werden, so daß Druckmedium aus dem Vorlauf und damit aus diesem Druckmittel-Leistungskreis
abgezogen werden kann. Dies hat zur Folge, daß der entsprechende Hub-Kipprahmen langsamer
bewegt wird, so daß ein entsprechender Vorlauf dieses Hub-Kipprahmens gegenüber dem
anderen Hub-Kipprahmen rückgängig gemacht werden kann.
[0009] Sofern gewünscht, können beide Druckmittel-Leistungskreise eine gemeinsame Druckmittel-Versorgungspumpe
und einen gemeinsamen Druckmittelspeicher besitzen und gegebenenfalls dazu auch beide
Druckmittel-Leistungskreise gleich ausgebildet sein.
[0010] Da die erfindungsgemäße Vorrichtung dazu vorgesehen ist, Müllbehälter, sofern es
ihr Gewicht zuläßt, möglichst schnell zu entleeren, was bedeutet, daß die entsprechenden
Behälter möglichst schnell in ihre obere Entleerstellung gebracht werden, ist nach
einer ganz wesentlichen Erkenntnis vorgesehen, daß im Bereich der Einfüllöffnung der
Aufnahme zwei voneinander getrennte, dem jeweiligen Hub-Kipprahmen zugeordnete Behälter-Abstützeinrichtung
vorhanden sind, die jeweils eine elastisch nachgiebige obere Abstützung für einen
in seiner Entleerstellung befindlichen Behälter bilden. Die elastisch nachgiebige
obere Abstützung für einen jeden der beiden Behälter erlaubt eine rasche Anlage des
Behälters an die Einfüllöffnung. Diese Pufferausbildung im Bereich der Einfüllöffnung
wirkt für jeden der Behälter unabhängig davon, ob an dem Puffer bereits ein Behälter
anliegt.
[0011] In diesem Zusammenhang ist im Stand der Technik eine quer über die Einfüllöffnung
gespannte Stange bekannt, die jeweils in Querrichtung seitlich an ihren beiden Enden
nachgiebig und schwenkbar gelagert ist. Bei zeitlich voneinander unabhängiger Entleerung
von zwei Behältern kann diese Stange nur jeweils für den ersten der beiden Behälter
ihren vorbestimmten "Puffer"-zweck erfüllen, da sie in ihrer durch die Anlage dieses
Behälters verursachten verschobenen Stützposition für den anderen Behälter keine
elastisch nachgiebige Position mehr besitzt.
[0012] Auf vorteilhafte Weise läßt sich diese getrennte Ausbildung der Behälter-Abstützeinrichtungen
dadurch bewerkstelligen, daß jede Abstützeinrichtung eine Auflagevorrichtung für einen
Behälter besitzt, die oberhalb der Einfüllöffnung schaukelartig aufgehängt und nach
unten, in die Einfüllöffnung hinein elastisch nachgiebig ausgebildet ist. Konstruktive
Einzelheiten für eine derartige Abstützeinrichtung sind in den Ansprüchen 12 bis 14
angegeben. Es ist dort auch eine Möglichkeit angegeben, wie diese Abstützeinrichtung
mit die Einfüllöffnung abdeckenden Staubvorhängen kombiniert werden könnte. Derartige
Staubvorhänge sind ansich in Form eines Vorhanges, Tuchs oder Folie bekannt (DE-OS
25 15 929).
[0013] Weitere Ausgestaltungen und Vorteile der Erfindung sind den in den Ansprüchen weiterhin
aufgeführten Merkmalen sowie dem nachfolgenden Ausführungsbeispiel zu entnehmen.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNG
[0014] Die Erfindung wird im folgenden anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher beschrieben und erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein sich auf das erfindungsgemäß Wesentliche beschränkendes Schaltschema für
eine Vorrichtung zum Entleeren von Müllbehältern mit schematischer Darstellung einer
Überwachungseinrichtung nach der Er findung,
Fig. 2 eine perspektivische Teildarstellung der Abstützeinrichtung für einen zu entleerenden
Behälter im Bereich seiner oberen Entleerstellung,
Fig. 3 eine perspektivische Darstellung der Rückansicht dieser Abstützeinrichtung
nach Fig. 2 und
Fig. 4 eine Vorderansicht dieser Abstützeinrichtung nach Fig. 2 und 3.
WEGE ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDNG
[0015] Aus einem Druckmittel-Versorgungstank 10 wird mittels einer Pumpe 12 Druckmittel
in eine Leitung 14 und von dort in einen linken Leitungsast 16 sowie rechten Leitungsast
18 gedrückt.
[0016] Die linke Leitung 16 führt über ein Drosselventil 19 zu einem 3-Wege-Ventil 20. In
der dargestellten Stellung ist dieses 3-Wege-Ventil 20 verschlossen, während es in
seiner linken Stellung den Durchfluß aus der Leitung 16 in eine weitere Leitung 22
freigeben würde. Die Leitung 22 führt zu den schematisch dargestellten Hubzylindern
24, von denen lediglich einer symbolisch dargestellt ist. Diese Hubzylinder 24 dienen
zum Heben und Verschwenken des zugehörigen linken Hub-Kipprahmens 26 (Fig. 2).
[0017] Von der Leitung 22 zweigt eine Leitung 27 zu einem 2-Wege-Ventil 28 ab. In seiner
in Fig. 1 dargestellten linken Stellung ist dieses 2-Wege-Ventil 28 verschlossen.
In seiner rechten Stellung wirkt dieses Ventil 28 als Drosselventil und gibt den Durchfluß
aus der Leitung 27 in eine weitere Leitung 30 frei. Diese Leitung 30 mündet in eine
Leitung 32, die die Leitung 16 mit dem Tank 10 kurzschließt. In dieser Leitung 32
sitzt im Bereich zwischen ihrer Abzweigstelle 34 in der Leitung 16 und der Stelle
36, wo die Leitung 30 in diese Leitung 32 einmündet, ein Druckbegrenzungsventil 38,
das bei zu großem Druck die Fließrichtung für das Druckmedium aus der Leitung 16
in die Leitung 32 und damit in den Tank 10 hinein erlaubt.
[0018] Der zu den Hubzylindern 64 des anderen Hub-Kipprahmens führende Druckmittel-Leistungskreis
ist in gleicher Weise wie der zu den Arbeitszylindern 24 führende Druckmittel-Leistungskreis
aufgebaut. So fließt das von der Pumpe 12 in die Leitung 18 gedrückte Druckmedium
über ein Drosselventil 66 zu einem 3-Wege-Ventil 68. In seiner nach rechts verschobenen
Stellung ist der Durchfluß in eine weitere Leitung 69 freigegeben. Die Leitung 69
ist an die Hubzylinder 64 ebenso wie die Leitung 22 an die Hubzylinder 24 angeschlossen.
[0019] Von der Leitung 69 zweigt eine Leitung 70 zu einem 2-Wege-Ventil 72 ab. In seiner
nach rechts verschobenen Stellung ist ein ebenfalls gedrosselter Durchfluß von Druckmedium
aus der Leitung 70 in eine Leitung 74 freigegeben, die in die Leitung 32 einmündet
und damit ebenfall zum Tank 10 hinführt.
[0020] Die Steuerung des 2-Wege-Ventils 28 erfolgt elektrisch und zwar über eine Steuerleitung
40. Das entsprechende Steuersignal wird durch eine elektrische Steuereinheit 42 vermittelt.
Diese Steuereinheit 42 ist über elektrische Leitungsverbindungen 44, 46, 48, 50 mit
entsprechenden vier Fühlern 52, 54, 56, 58 verbunden. Auch das 2-Wege-Ventil 72 ist
über eine Steuerleitung 76 mit der elektrischen Steuereinheit 42 verbunden.
[0021] Die Fühler 52, 54, 56, 58 sitzen im vorliegenden Beispielsfall an einem lediglich
symbolhaft angedeuteten Hubwagen 59 der Hub-Kippvorrichtung und dort im Bereich der
für den jeweils zu entleerenden Behälter vorgesehenen Anschlagplatte. Sie haben einen
geringen Abstand zu einer metallischen Platte 60, die - den Fühlern gegenüberliegend
- auf dem Hubwagen 61 der benachbarten anderen Hub-Kippvorrichtung vorhan den ist.
Die Fühler 52, 54, 56, 58 wirken zusammen mit der Platte 60 als ein Schaltelement.
Bei einer gleich großen Hub-Kippbewegung der beiden Hub-Kipprahmen und darüber hinaus
bei einem entsprechenden Gleichlauf dieser beiden Hub-Kipprahmen wird sich die Position
der Fühler bezüglich der Platte 60 nicht ändern. Sobald aber einer der beiden Hubwagen
und damit einer der beiden Hub-Kipprahmen eine bezüglich des anderen Hub-Kipprahmens
unterschiedliche Stellung im Raum einnimmt, wird einer oder mehrere der Fühler 52,
54, 56, 58 seitlich von der Platte 60 wegwandern. Dies löst durch den jeweils von
der Platte 60 seitlich weggewanderten Fühler ein elektrisches Signal aus, das in der
Steuereinheit 42 entsprechend verarbeitet wird und dazu führt, daß eines der beiden
in den beiden Druckmittel-Leistungskreisen vorhandenen 2-Wege-Ventile 28, 72 kurzzeitig
geöffnet wird, so daß aus der entsprechenden Vorlaufleitung 22 bzw. 68 eine Teilmenge
an Druckmedium in den Tank 10 abgezogen werden kann. Die beispielsweise an der Vorlaufleitung
22 angeschlossenen Arbeitszylinder 24 werden sich infolgedessen langsamer bewegen,
so daß deren Hub-Kippbewegung verlangsamt wird bzw. ganz zum Stillstand kommt. Dadurch
können die beiden Hub-Kipprahmen wieder in gegenseitig gleicher Position ausgerichtet
werden. Über die elektrische Steuereinheit 42 können damit die beiden 2-Wege-Ventile
28, 72 entsprechend geöffnet oder geschlossen werden, so daß aus den entsprechenden
Leitungen 22 bzw. 68 Druckmedium in den Tank 10 zurückgespritzt werden kann.
[0022] Statt des Zurückspritzens könnte auch ein zusätzliches Hieindrücken von Druckmedium
in den entsprechenden Druckmittel-Leistungskreis erfolgen. Technisch einfacher ist
aber die in der Zeichnung dargestellte Lösung, bei der Druckmedium abgezogen wird.
[0023] Sofern beide Druckmittel-Leistungskreise nicht gleich ausgebildet sind, kann trotzdem
auf einfache Weise ein Gleichlauf der beiden zugehörigen Hub-Kippzylinder ermöglicht
werden. In diesem Falle ist das eine der beiden 2-Wege-Ventile 28, 72 beispielsweise
mehr oder weniger andauernd geöffnet, so daß der schneller ausgelegte Hub-Kipprahmen
schrittweise oder kontinuierlich in seiner Bewegungsgeschwindigkeit abgebremst wird.
[0024] Um somit die durch die erfindungsgemäße Vorrichtung möglich werdende optimal hohe
Entleergeschwindigkeit bei allen Betriebsarten zu verwirklichen, was insbesondere
bei Zwillingsbetrieb bzw. bei Einzelbetrieb wünschenswert ist, ist die Einfüllöffnung
der Müllaufnahme mit der in den Figuren 2, 3 und 4 dargestellten Abstützeinrichtung
auf erfindungsgemäße Weise ausgebildet.
[0025] So sind im Bereich des oberen Rahmens 90 der Einfüllöffnung zwei in ihrer Längsrichtung
elastische Bänder 92, 94 verankert. An ihren unteren Enden ist eine relativ steife
Kunststoffplatte 96 befestigt. Aus Richtung eines zu entleerenden Behälters gesehen,
befindet sich vor dieser Platte 96 ein Vorhang 98, der ebenfalls im Bereich des oberen
Rahmens 90 aufgehängt ist und als Staubschutz dient. Dieser Vorhang 98 füllt in der
Höhe die gesamte Einfüllöffnung aus. Seine Breite entspricht in etwa der Systembreite
eines Hub-Kipprahmens. Beim Vorhandensein von zwei Hub-Kipprahmen sind dementsprechend
auch zwei dieser Staubvorhänge 98 und Platten 96 vorhanden. Diese beiden Staubvorhänge
füllen dann die gesamte Einfüllöffnung aus.
[0026] In dem Staubvorhang 98 sind zwei senkrechte Schlitze 100, 102 vorhanden. Durch diese
Schlitze ragt jeweils ein Vorsprung 104, 106 hindurch. Beide Vorsprünge 104, 106
sind mittels einer Verbindungsplatte 108 auf der Rückseite der Platte 96 verankert.
Die Vorsprünge 104, 106 können sich damit relativ zu dem Staubvorhang 92 nach oben
und unten, zusammen mit der Platte 96, bewegen.
[0027] Über eine auf der Vorderseite des Staubvorhanges die Schlitze 100, 102 in Querrichtung
überspannende Leiste 110, die durch die Schlitze hindurch an der Platte 96 mittels
Schrau ben 112 befestigt ist, kann sich der Staubvorhang 92 nicht relativ zur Platte
96 - etwa nach vorne - wegbewegen; der Staubvorhang 92 ist insofern zwischen den Platten
96, 110 gehalten. Die beiden Platten 96, 110 haben einen derartigen Abstand voneinander,
daß die Platte 96 und damit die Vorsprünge 104, 106 sich relativ zum Vorhang 98 in
ihrer Plattenebene nach oben und unten frei bewegen können.
[0028] Die Abstützeinrichtung funktioniert auf folgende Weise.
[0029] Die Vorsprünge 104, 106 sind so angebracht, daß ein in seiner Entleerstellung sich
befindender Behälter 114 sich an ihnen mit seinem maximal in die Einfüllöffnung hineinragenden
Bereich abstützen kann. Im vorliegenden Fall sind die Vorsprünge 104, 106 so angebracht,
daß sich der Behälter 114 im Bereich seiner für den Deckel 116 vorgesehenen Scharniere
118 auf diesen Vorsprüngen 104, 106 abstützen kann. Ein in die Öffnung sich hineinbewegender
Behälter, was in Fig. 2 strichpunktiert dargestellt ist, kann damit sowohl den Staubvorhang
als auch die Platte 96 und damit auch die Vorsprünge 104, 106 nach hinten aus der
Ebene der Einfüllöffnung nachgiebig wegbewegen. Gleichzeitig werden sich die Platte
96 und damit auch die Vorsprünge 104, 106 mehr oder weniger nach unten ebenfalls elastisch
nachgiebig bewegen. Diese Bewegungen der Platte 96 wird durch die elastische Aufhängung
derselben mittels der elastischen Bänder 92, 94 ermöglicht.
[0030] Mit dieser Abstützeinrichtung erfolgt eine sehr schonende Anlage des zu entleerenden
Behälters an der jeweils gewünschten Einfüllöffnung, so daß ein sehr rasches Entleeren
möglicht wird. Trotzdem ist eine sehr schonende Behandlung der Aufnahme und der entsprechenden
Behälter sichergestellt. Durch die Verwendung von Kunststoffmaterialien bei der Platte
96 und den Vorsprüngen 104, 106 muß auch die Anlage des Behälters an der Einfüllöffnung
nicht mehr in derart lärmender Weise erfolgen, wie es bisher beim Stand der Technik
der Fall ist. Darüber hinaus wird auch ein Entleeren unter weitgehender Staubfreiheit
ermöglicht.
01) Vorrichtung zum Entleeren von Behältern, insbesondere von Müllbehältern, mit
- einer Hub-Kippvorrichtung, die mit zwei Hub-Kipprahmen zum Aufnehmen von einem oder
zwei zu entleerenden Behältern versehen ist,
- einem Druckmittel-Leistungskreis für jeden Hub-Kipprahmen zum Betätigen desselben,
- eine Einrichtung zum Erzeugen eines Gleichlaufs beider Hub-Kipprahmen,
dadurch gekennzeichnet, daß
- eine die Hub-Kippbewegung beider Hub-Kipprahmen (26) feststellende Überwachungseinrichtung
(52, 54, 56, 58, 60) vorhanden ist,
- ein elektrisches Steuersignal (42) durch diese Überwachungseinrichtung bei voneinander
unterschiedlichen jeweiligen Positionen der beiden Hub-Kipprahmen erzeugbar ist,
- in jedem Druckmittel-Leistungskreis ein hydraulisches Steuerventil (28, 72) vorhanden
ist, die beide unabhängig voneinander mittels der elektrischen Steuersignale (42)
so umschaltbar sind, daß bei gegenseitig unterschiedlicher jeweiliger Position der
beiden Hub-Kipprahmen aus der zu den Hubzylindern eines Hub-Kipprahmens führenden
Vorlaufleitung (22, 70) von zumindest einem Druckmittel-Leistungskreis (26) eine Teilmenge
an Druckmedium in die in den Druckspeicher (10) führende Rücklaufleitung (32) einführbar
ist.
02) Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
jeder der beiden Hub-Kipprahmen jeweils ein Kontaktelement (52, 54, 56, 58, 60) besitzt,
die beide miteinander ein Schaltelement zum Erzeugen des elektrischen Steuersignals
bilden.
03) Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Kontaktelemente (52, 54, 56, 58, 60) berührungslos miteinander in Kontaktstellung
bringbar sind.
04) Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Schaltelement magnetisch, induktiv, photoelektrisch oder dergleichen betätigbar
ist.
05) Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Kontaktelemente bei entsprechender gegenseitiger Berührung in Kontaktstellung
bringbar sind.
06) Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Schaltelement durch eine entsprechende Kulissenführung oder dergleichen in Schaltstellung
bringbar ist.
07) Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
- ein elektrisch gesteuertes 2-Wege-Ventil (28, 72) in einer Leitungsverbindung (27,
78) des Druckmittel-Leistungskreises vorhanden ist, wobei die Leitungsverbindung die
zu den Hubzylindern (24, 64) des betreffenden Hub-Kipprahmens führende Vorlaufleitung
(22, 69) mit der zu dem Vorratsspeicher (10) für das Druckmedium führenden Rücklaufleitung
(32) miteinander verbindet und dieses 2-Wege-Ventil (28, 72) in einer ersten Stellung
die Fließrichtung zu der Rücklaufleitung (32) freigibt und in einer zweiten Stellung
dieselbe unterbricht,
- die elektrische Steuerung dieses 2-Wege-Ventils (28, 72) durch elektrische Steuersignale
(42) der Überwachungseinrichtung (52, 54, 56, 58, 60) erfolgt.
08) Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
beide Druckmittel-Leistungskreise eine gemeinsame Druckmittelversorgungspumpe (12)
und einen gemeinsamen Druckmittelspeicher (10) besitzen.
09) Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
beide Druckmittel-Leistungskreise gleich ausgebildet sind.
10) Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
im Bereich der Einfüllöffnung zwei voneinander getrennte, dem jeweiligen Hub-Kipprahmen
zugeordnete Behälter-Abstützeinrichtungen (96, 104, 106) vorhanden sind, die jeweils
eine elastisch nachgiebige obere Abstützung für einen in seiner Entleerstellung befindlichen
Behälter (114) bilden.
11) Vorrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
jede Abstützeinrichtung eine Auflagervorrichtung (96, 104, 106) für einen Behälter
(114) besitzt, die oberhalb der Einfüllöffnung (90) schaukelartig aufgehängt ist
und die nach unten, in die Öffnung hinein elastisch nachgiebig ist.
12) Vorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Abstützeinrichtung umfaßt:
- eine Platte (96),
- Aufhängeglieder (92, 94),
-- die in ihrer Länge elastisch nachgiebig sind,
-- an denen die Platte (96) aufgehängt ist,
-- die schaukelartig nachgiebig im oberen Randbereich (90) der Öffnung gehalten sind,
- dornartige Vorsprünge (104, 106) an der Platte (96), an denen ein in der Öffnung
positionierter Behälter (114) abstützbar gehalten ist.
13) Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet, daß
- im Bereich der Einfüllöffnung zwei voneinander getrennte, jedem Hub-Kipprahmen zugeordnete
Staubvorhänge (98) vorhanden sind, die beide im oberen Randbereich (90) der Einfüllöffnung
aufgehängt sind,
- jeder Vorhang (98) der Anzahl der dornartigen Vorsprünge (104, 106) entsprechende
Anzahl von vertikalen Schlitzen (100, 102) aufweist,
- die Platte (96) in Bezug zum Hub-Kipprahmen hinter dem Vorhang (98) positioniert
ist
- die dornartigen Vorsprünge (104, 106) der Platte (96) durch die Schlitze (100, 102)
hindurchragen und in denselben verschiebbar sind.
14) Vorrichtung nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Vorhang (98) im Bereich seiner Schlitze (100, 102) beidseitig von Platten (96,
110) teilweise bedeckt ist, die hintere Platte (96) die hintere Abstützung darstellt
und die vordere Platte (110) im Abstand zur hinteren Platte an derselben so befestigt
ist, daß beide Platten bezüglich ihrer Ebene relativ zum Vorhang (98) bewegbar sind.