[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Trennen von Lebensmitteln von ihrer Verpackung
sowie eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
[0002] Es ist bereits bekannt, Lebensmittel, die für den menschlichen Verbrauch nicht oder
nicht mehr zugelassen sind und zu Tierfutter verarbeitet werden sollen, mit Hand von
ihrer Verpackung zu trennen und/oder zu zerkleinern.
[0003] Diese Behandlung ist aber sehr kostenaufwendig, so daß Lebensmitteln, die nicht
oder nicht mehr zum menschlichen Verbrauch geeignet sind, oft auf Sondermüll-Deponien
deponiert werden müssen.
[0004] Bei den infrage kommenden Lebensmitteln handelt es sich um solche, bei denen bei
der Herstellung Fehler auftraten, deren Haltbarkeitsdatum überschritten wurde oder
die eingeführt wurden, obwohl sie nach deutschen Vorschriften nicht verkehrsfähig
sind. Weiterhin kommen solche Lebensmittel infrage, bei denen zwar keine Haltbarkeitsdaten
vorgegeben sind, die aber durch zu lange Lagerung, Lagerung unter falschen Bedingungen
oder anderen Umständen nicht mehr verkehrsfähig sind.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur maschinellen Aufbereitung der genannten
Lebensmittel zu finden, welches nicht nur einfach mit verhältnismäßig geringen maschinellen
Mitteln durchführbar ist, sondern welches es auch gestattet, verschiedenste Arten
von Lebensmitteln zu verarbeiten, wobei der an den Verpackungsresten weiterhin haftende
Lebensmittelanteil unbeachtlich klein sein soll.
[0006] Das erfindungsgemäße Verfahren soll sich auch zur Verarbeitung von nicht verpackten
Lebensmitteln, z.B. Wurst in Naturdarm oder Brot ohne Verpackung eignen, wobei für
die verpackten Lebensmittel eine derart gute Trennung von Verpackung und Lebensmitteln
erfolgen soll, daß diese als Tierfutter verwendbar werden.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Lebensmittel mit den
Verpackungen durch Quetschen vorzerkleinert und zu einem Strang geformt werden, der
Strang geschnitten und danach die Trennung der Lebensmittel von den Verpackungsresten
durch Durchpressen durch ein Sieb erfolgt.
[0008] Zur Erleichterung der Trennung kann vorteilhaft vor dem Pressen Heißdampf in die
zerkleinerte Masse eingeführt werden.
[0009] Die Vorrichtung zur Lösung der erfindungsgemäßen Aufgabe kennzeichnet sich vorteilhaft
dadurch, daß sie eine Zerkleinerungs-Doppelschnecke, ein rotierendes mehrflügeliges
Messer und eine Siebpressse aufweist.
[0010] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen dieser Vorrichtung sind in den Patentansprüchen
4 bis 7 angegeben.
[0011] Da der angestrebte Erfolg auf einfachste Weise erreicht wird, kann von einer idealen
Lösung der anstehenden Probleme gesprochen werden.
[0012] Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand von Zeichnungen näher
beschrieben. Es zeigen:
Figur 1 schematisch den Aufbau einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Figur 2 einen Schnitt durch die verwendete Doppelschnecke,
Figur 3 einen Schnitt durch den Messerbereich des Vorzerkleinerers und
Figur 4 eine schematische Seitenansicht der verwendeten Siebpresse.
[0013] Das erfindungsgemäße Verfahren wird wie folgt durchgeführt:
[0014] Die hart verpackten Lebensmittel und feste Lebensmittel (z.B. Dauerwurst) werden
in einem Vorzerkleinerer 12 mittels zweier elektrisch angetriebener, gegenläufig laufender
Schnecken 1 mit Vierkantwendeln gequetscht, wobei die Verpackungen aufgerissen und
feste Lebensmittel grob zerkleinert werden. Danach wird das zerkleinerte Gemisch als
quasi homogene Masse nach dem Durchgang durch eine Platte mit Öffnungen 11 mittels
einer elektrisch angetriebenen Preßförderschnecke von einem mehrflügeligen Messer
2 nochmals zerkleinert.
[0015] Die Masse wird dann einer elektrisch angetriebenen Förderschnecke 4 zugeführt, in
deren Anfang auch Lebensmittel mit Weichverpackung eingegeben werden können.
[0016] Die Förderschnecke 4 wirft in einen Eingabetrichter 9 mit elektrisch angetriebenem
Förderf lügel 10 ab. An dieser Stelle kann Heißdampf zur besseren Abtrennung der Lebensmittel
von der Verpackung hinzugegeben werden.
[0017] Die Masse wird dann in eine Siebpresse 3 gegeben und dort kontinuierlich zwischen
einer elektrisch angetriebenen Siebtrommel 5 und einem getrennt elektrisch angetriebenen
Druckband 6 gequetscht, so daß die Lebensmittel von der Verpackung getrennt durch
die Öffnungen der Trommel 5 nach innen gedrückt werden, während die Verpackungsmittel
an der Außenwand der Trommel 5 zurückgehalten werden.
[0018] Die Verpackungsreste werden dabei durch einen äußeren Abstreifer 7 von der Außenwand
der Trommel entfernt, während die sauber ausgepreßten Lebensmittel mittels eines
von außen befestigten inneren Abstreifers 8 aus dem Inneren der einseitig offenen
Siebtrommel 5 zurückgewonnen werden.
[0019] Das Verfahren kann also mit einfachen Mitteln ohne eine energieaufwendige Auslaugung
durchgeführt werden.
1. Verfahren zum Trennen von Lebensmitteln von ihrer Verpakkung, dadurch gekennzeichnet, daß die Lebensmittel mit den Verpackungen durch Quetschen vorzerkleinert und zu einem
Strang geformt werden, der Strang geschnitten und danach die Trennung der Lebensmittel
von den Verpackungsresten durch Durchpressen durch ein Sieb erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Durchpressen Heißdampf
in die Masse eingeführt wird.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß sie eine Zerkleinerungs-Doppelschnecke (1), ein rotierendes
mehrflügeliges Messer (2) und eine Siebpresse (3) aufweist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Messer (2)
und der Siebpresse (3) ein Schneckenförderer (4) angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Siebpresse (3) eine rotierende Siebtrommel (5) mit einem an Teilen des Umfangs der
Trommel (5) anliegenden Druckband (6) aufweist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß an der Siebtrommel (5)
ein äußerer (7) und ein innerer (8) Abstreifer anliegt.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Siebpresse (3) einen Eingabetrichter (9) mit einem rotierenden Förderflügel (10) aufweist.