[0001] Die Erfindung betrifft ein Dichtungsprofil gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Strangförmige Dichtungsprofile aus elastomerem Werkstoff, d.h. aus Gummi oder gummiähnlichem
Kunststoff (z.B. Polychloropren, EPDM, Nitrilkautschuk), mit symmetrischem Grundaufbau
werden bisher überwiegend zum Abdichten von Tunnelfugen verwendet (EP-A-0 210 326,
EP-A-0 222 968, DE-A-36 17 797, DE-A-37 14 869).
[0003] Zum Abdichten von Dächern mit flachem Untergrund sind spezielle Dichtungsbahnen entwickelt
worden (DE-C-31 08 473, DE-C-33 41 682, DE-C-33 42 560), die sich bewährt haben. Dabei
erfolgt die Abdichtung durch Verschweißen thermoplastischer Schichten im Überlappungsbereich
der Bahnen oder mittels Klebesysteme, insbesondere in Form von Schmelzklebern (DE-C-29
03 769, DE-C-33 06 439).
[0004] Viele Dächer bestehen jedoch aus Wellplatten (z.B. aus Eternit), die gegebenenfalls
auf einer Tragkonstruktion ruhen. Die Wellplatten haben zumeist ein regelmäßiges,
wellenförmiges Profil. Sie sind überlappend sowohl in Längsrichtung als auch in Querrichtung
verlegt. Im Bereich der Überlappungsstöße der Wellplatten kann jedoch leicht Regenwasser
eindringen.
[0005] Aus der DE-A-36 43 059 ist eine Wärmeschutzabdeckung für Dächer aus Wellplatten bekannt,
die aus nebeneinander verlegten Wärmedämmplatten aus Polystyrol-Hartschaum besteht,
welche unterseitig an das Profil der Wellplatten angepaßt und an ihrer ebenen Oberseite
jeweils mit einer aufkaschierten Dichtungsbahn versehen sind, wobei sich zwischen
den Wärmedämmplatten Fugenfüllstreifen befinden, die zur Anpassung an unterschiedliche
Überlappungsbreiten der Wellplatten in ihrer Querrichtung zusammendrückbar sind. Eine
derartige Dachkonstruktion ist zwar auch regendicht, kommt jedoch wegen ihres äußerst
material- und kostenaufwendigen Aufbaus nur im beschränkten Maße zur Anwendung.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es daher, Dächer aus Wellplatten in deren Kopplungsbereich
auf möglichst einfache und material- sparende Weise unter Einsatz eines gattungsgemäßen
Dichtungsprofils regendicht zu machen. Dabei muß gewährleistet sein, daß eine Längenausdehnung
bei der Montage des Dichtungsprofils verhindert wird. Gelöst wird diese Aufgabe durch
ein Profil mit einem Aufbau gemäß Kennzeichen des Anspruchs 1.
[0007] Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen 2 bis
7 genannt, wobei hinsichtlich der Dicke, Zug- und Haftfestigkeit des Fadens die in
den Ansprüchen 5 bis 7 angegebenen Mindestanforderungen erfüllt sein sollen.
[0008] Die Erfindung wird nun anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme zweier
schematischer Zeichnungen beschrieben. Dabei zeigt
Fig. 1 das Profil im unbelasteten Zustand und
Fig. 2 das Profil im gekoppelten Zustand.
[0009] Nach Fig. 1 besteht das Dichtungsprofil (1) aus einem mittig angeordneten Grundkörper
(2), der im Querschnitt gesehen im wesentlichen rechteckig ist, und vier vorgespannten,
bogenförmigen Rippen (3, 4, 5, 6), wobei die Außenrippen (3, 4) um etwa 1/3 länger
sind als die Innenrippen (5, 6). Zudem weisen die Außenrippen Riefen (7) auf. Um Längenausdehnung
bei der Montage zu verhindern, ist der Grundkörper (2) mit einem Faden (8) bemustert.
[0010] Nach Fig. 2 koppelt nun das erfindungsgemäße Profil (1) unter Klemmspannung die Enden
(11, 12) der wellenförmigen Dachplatten (9, 10) miteinander, u.z. völlig regendicht.
Gegenüber dem unbelasteten Zustand erfahren dabei die bogenförmigen Rippen (3, 4,
5, 6) eine Formänderung. Der Faden (8) im Grundkörper (2) ist auch nach der Kopplung
Bestandteil des Dichtungsprofils.
1) Dichtungsprofil aus quell-, witterungs- und chemikalienbeständigem Elastomerwerkstoff
mit symmetrischer Grundstruktur, dadurch gekennzeichnet, daß das Profil (1) zur Kopplung
von wellenförmigen Dachplatten (9, 10) folgenden Aufbau aufweist:
a) von dem mittig angeordneten Grundkörper (2), der im Querschnitt gesehen im wesentlichen
rechteckig ist, erstrecken sich zur Seite hin vier vorgespannte, bogenförmige Rippen
(3, 4, 5, 6), wobei jeweils zwei Rippen, nämlich Ober- und Unterrippe, das Dachplattenende
(11, 12) unter Klemmspannung umgreifen;
b) der Grundkörper (2) besitzt wenigstens einen eingebetteten Faden (8) mit ausreichender
Haftfestigkeit gegenüber dem Elastomer, Dicke und Zugfestigkeit.
2) Dichtungsprofil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Außenrippen
(3, 4) Riefen (7) aufweisen.
3) Dichtungsprofil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenrippen
(3, 4) um etwa 1/3 länger sind als die Innenrippen (5, 6).
4) Dichtungsprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Faden (8) aus Aramid, Polyester oder Glasfaser besteht.
5) Dichtungsprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
Faden (8) eine Mindesthaftfestigkeit von 50 N/cm aufweist.
6) Dichtungsprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der
Faden (8) eine Mindestdicke von 0,4 mm aufweist.
7) Dichtungsprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der
Faden (8) eine Mindestzugfestigkeit von 50 N aufweist.