(19)
(11) EP 0 386 749 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
12.09.1990  Patentblatt  1990/37

(21) Anmeldenummer: 90104393.5

(22) Anmeldetag:  08.03.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5E04D 3/38, E04D 3/36
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 10.03.1989 DE 3907774

(71) Anmelder: PHOENIX AKTIENGESELLSCHAFT
21079 Hamburg (DE)

(72) Erfinder:
  • Grabe, Werner, Dr.-Ing.
    D-2090 Winsen (DE)
  • Glang, Siegfried
    D-2104 Hamburg 92 (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Dichtungsprofil zur Kopplung von wellenförmigen Dachplatten


    (57) Das Dichtungsprofil aus quell-, witterungs- und chemikalienbeständigem Elastomerwerkstoff mit symmetrischer Grundstruktur weist folgenden Aufbau auf:

    a) von dem mittig angeordneten Grundkörper (2), der im Querschnitt gesehen im wesentlichen rechteckig ist, erstrecken sich zur Seite hin vier vorgespannte, bogenförmige Rippen (3, 4, 5, 6), wobei jeweils zwei Rippen, nämlich Ober- und Unterrippe, das Dachplatten­ende (11, 12) unter Klemmspannung umgreifen;

    b) der Grundkörper (2) besitzt wenigstens einen einge­betteten Faden (8) mit ausreichender Haftfestigkeit gegenüber dem Elastomer, Dicke und Zugfestigkeit.






    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Dichtungsprofil gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1.

    [0002] Strangförmige Dichtungsprofile aus elastomerem Werkstoff, d.h. aus Gummi oder gummiähnlichem Kunststoff (z.B. Polychloropren, EPDM, Nitrilkautschuk), mit symmetrischem Grundaufbau werden bisher überwiegend zum Abdichten von Tunnelfugen verwendet (EP-A-­0 210 326, EP-A-0 222 968, DE-A-36 17 797, DE-A-37 14 869).

    [0003] Zum Abdichten von Dächern mit flachem Untergrund sind spezielle Dichtungsbahnen entwickelt worden (DE-C-31 08 473, DE-C-33 41 682, DE-C-33 42 560), die sich bewährt haben. Dabei erfolgt die Abdichtung durch Verschweißen thermoplastischer Schichten im Überlappungsbereich der Bahnen oder mittels Klebesysteme, insbesondere in Form von Schmelzklebern (DE-C-29 03 769, DE-C-­33 06 439).

    [0004] Viele Dächer bestehen jedoch aus Wellplatten (z.B. aus Eternit), die gegebenenfalls auf einer Tragkonstruktion ruhen. Die Well­platten haben zumeist ein regelmäßiges, wellenförmiges Profil. Sie sind überlappend sowohl in Längsrichtung als auch in Querrichtung verlegt. Im Bereich der Überlappungsstöße der Wellplatten kann jedoch leicht Regenwasser eindringen.

    [0005] Aus der DE-A-36 43 059 ist eine Wärmeschutzabdeckung für Dächer aus Wellplatten bekannt, die aus nebeneinander verlegten Wärmedämmplatten aus Polystyrol-Hartschaum besteht, welche unterseitig an das Profil der Wellplatten angepaßt und an ihrer ebenen Oberseite jeweils mit einer aufkaschierten Dichtungsbahn versehen sind, wobei sich zwischen den Wärmedämmplatten Fugenfüllstreifen befinden, die zur Anpassung an unterschied­liche Überlappungsbreiten der Wellplatten in ihrer Querrichtung zusammendrückbar sind. Eine derartige Dachkonstruktion ist zwar auch regendicht, kommt jedoch wegen ihres äußerst material- und kostenaufwendigen Aufbaus nur im beschränkten Maße zur Anwendung.

    [0006] Aufgabe der Erfindung ist es daher, Dächer aus Wellplatten in deren Kopplungsbereich auf möglichst einfache und material- sparende Weise unter Einsatz eines gattungsgemäßen Dichtungs­profils regendicht zu machen. Dabei muß gewährleistet sein, daß eine Längenausdehnung bei der Montage des Dichtungsprofils verhindert wird. Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Profil mit einem Aufbau gemäß Kennzeichen des Anspruchs 1.

    [0007] Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen 2 bis 7 genannt, wobei hinsichtlich der Dicke, Zug- und Haftfestigkeit des Fadens die in den Ansprüchen 5 bis 7 angegebenen Mindestanforderungen erfüllt sein sollen.

    [0008] Die Erfindung wird nun anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme zweier schematischer Zeichnungen beschrieben. Dabei zeigt

    Fig. 1 das Profil im unbelasteten Zustand und

    Fig. 2 das Profil im gekoppelten Zustand.



    [0009] Nach Fig. 1 besteht das Dichtungsprofil (1) aus einem mittig angeordneten Grundkörper (2), der im Querschnitt gesehen im wesentlichen rechteckig ist, und vier vorgespannten, bogen­förmigen Rippen (3, 4, 5, 6), wobei die Außenrippen (3, 4) um etwa 1/3 länger sind als die Innenrippen (5, 6). Zudem weisen die Außenrippen Riefen (7) auf. Um Längenausdehnung bei der Montage zu verhindern, ist der Grundkörper (2) mit einem Faden (8) bemustert.

    [0010] Nach Fig. 2 koppelt nun das erfindungsgemäße Profil (1) unter Klemmspannung die Enden (11, 12) der wellenförmigen Dachplatten (9, 10) miteinander, u.z. völlig regendicht. Gegenüber dem unbelasteten Zustand erfahren dabei die bogenförmigen Rippen (3, 4, 5, 6) eine Formänderung. Der Faden (8) im Grundkörper (2) ist auch nach der Kopplung Bestandteil des Dichtungsprofils.


    Ansprüche

    1) Dichtungsprofil aus quell-, witterungs- und chemikalien­beständigem Elastomerwerkstoff mit symmetrischer Grund­struktur, dadurch gekennzeichnet, daß das Profil (1) zur Kopplung von wellenförmigen Dachplatten (9, 10) folgenden Aufbau aufweist:

    a) von dem mittig angeordneten Grundkörper (2), der im Querschnitt gesehen im wesentlichen rechteckig ist, erstrecken sich zur Seite hin vier vorgespannte, bogenförmige Rippen (3, 4, 5, 6), wobei jeweils zwei Rippen, nämlich Ober- und Unterrippe, das Dachplatten­ende (11, 12) unter Klemmspannung umgreifen;

    b) der Grundkörper (2) besitzt wenigstens einen einge­betteten Faden (8) mit ausreichender Haftfestigkeit gegenüber dem Elastomer, Dicke und Zugfestigkeit.


     
    2) Dichtungsprofil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Außenrippen (3, 4) Riefen (7) aufweisen.
     
    3) Dichtungsprofil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenrippen (3, 4) um etwa 1/3 länger sind als die Innenrippen (5, 6).
     
    4) Dichtungsprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Faden (8) aus Aramid, Polyester oder Glasfaser besteht.
     
    5) Dichtungsprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Faden (8) eine Mindesthaftfestigkeit von 50 N/cm aufweist.
     
    6) Dichtungsprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Faden (8) eine Mindestdicke von 0,4 mm aufweist.
     
    7) Dichtungsprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Faden (8) eine Mindestzugfestigkeit von 50 N aufweist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht