[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur konservativen Behandlung von Personen
mit akuten und/oder chronischen Schmerzen in der Lendenwirbelsäule, mit einem oberhalb
einer etwa horizontal verlaufenden Liegefläche für die zu behandelnde Person verstellbar
angeordneten Stützteil für die Beine.
[0002] Schmerzen in der Lendenwirbelsäule entstehen als Folge von muskulären Dysbalancen,
durch die Lendenwirbelsäulenform, sowie auch Übergewicht und der daraus resultierenden
Fehlhaltung im Becken-Lenden-Bereich.
[0003] Der normalen lumbalen Lordose liegen zwei Faktoren zugrunde. Der erste Faktor besteht
aus der skeletteigenen anatomischen Struktur der Lendenwirbelsäule. Dafür ist die
Form des Kreuzbeines, der Bandscheiben und die Konfiguration der einzelnen Lendenwirbelkörper,
speziell der 5.Lendenwirbelkörper, verantwortlich.
[0004] Der zweite von der Struktur des Skeletts unabhängige Faktor betrifft das Gesamtkörpergewicht
und den Funktionszustand der Muskulatur. Diese zwei Faktoren modifizieren den Grad
der lumbalen Lordosierung und somit das Ausmaß der Hyperlordosierung, die immer dann
vorhanden ist, wenn Kreuzschmerzen auftreten.
[0005] Speziell bei Hyperlordosierungen ist die muskuläre Balance im Becken-Lenden-Bereich
nicht mehr vorhanden. Die muskuläre Stabilisation des Beckens geht in erster Linie
durch die Schwäche der Bauch- und Gesäßmuskulatur, durch die Verkürzung der Hüftbeuger,
der Muskulatur auf der Oberschenkelvorderseite und der lumbalen Rückenstrecker verloren.
Die Folge ist eine Störung des äußeren Gleichgewichtes, d.h. die Muskulatur ist nicht
mehr in der Lage, die Erdanziehungskraft zu kompensieren.
[0006] Dadurch wird eine Beckenkippung nach ventral bewirkt, die nach einiger Zeit zu einer
Beckenfehlkoordination innerhalb des Gesamtbewegungsverhaltens führt und negative
Anpassungsprozesse auslöst. Somit tritt eine Störung des inneren Gleichgewichts ein,
d.h. es kommt zu einer Fixierung der Hyperlordosierung, wodurch die Beweglichkeit
der Lendenwirbelsäule nach dorsal entscheidend eingeschränkt ist oder meistens völlig
verloren geht.
[0007] Es hat sich gezeigt, daß Patienten je nach Ausprägungsgrad einer unphysiologischen
lumbalen Krümmungskurve im Sinne eines Hohlkreuzes zeit weilig oder sogar dauernd
an Kreuzschmerzen leiden.
[0008] Die Ursache der Schmerzsymtomatik liegt in einer dorsalen Kompression der Bandscheiben
durch die Lendenwirbelkörper im Bereich der maximalen Lordosierung und Hyperlordosierung.
Diese fortwährende Fehlbelastung der Lendenwirbelsäule und der Bandscheiben führt
zu Verschleißerscheinungen dieser beiden Materialien, die in weiterer Folge verschiedene
Formen von Bandscheibenvorfällen auslösen können.
[0009] Es sind bereits zahlreiche Vorrichtungen zur Behandlung der Wirbelsäule, und zwar
auch des Bereiches der Lendenwirbelsäule, bekannt. Alle diese bekannten Vorrichtungen
bewirken eine Zwangsstreckung der verschiedenen Wirbelsäulenpartien entweder in vertikaler
oder in horizontaler Richtung. So offenbart die US-PS 3 124 126 eine Vorrichtung,
die eine horizontal verlaufende Liegefläche für den Oberkörper der zu behandelnden
Person aufweist, an deren einem Ende ein Stützteil für den Kopf und an derem anderen
Ende ein Stützteil für die hochgelagerten Beine vorgesehen ist. Beide Stützteile sind
um quer zur Längsrichtung der Liegefläche verlaufende Achsen entgegen der Kraft von
Federn schwenkbar, wobei der Stützteil für die Beine die zu behandelnde Person im
Bereich der Kniekehlen abstützt. Der Kopf der zu behandelnden Person wird durch ein
Stirnband am Stützteil fixiert und die über den Stützteil für die Beine hinausragenden
Unterschenkel werden durch einen aufgelegten Polster belastet, also im Bereich der
Füße nach unten gedrückt. Durch diese Anordnung wird die Wirbelsäule nach ventral
gebogen, wodurch, ebenso wie bei den anderen bekannten Geräten, die bereits bestehende
Fehlhaltung der Lendenwirbelsäule im Sinne einer Hyperlordosierung nicht aufgehoben
wird, sondern die verstärkte nach ventral gerichtete Fehlhaltung der Lendenwirbelsäule
vergrößert wird. Diese verstärkte nach ventral gerichtete lumbale Krümmungskurve
bleibt somit weiterhin bestehen und es stellt sich weder kurz- noch langfristig ein
therapeutischer Effekt ein.
[0010] Die vorliegende Erfindung, hat sich zur Aufgabe gestellt, die Nachteile der bekannten
Vorrichtungen zu vermeiden und eine Vorrichtung zu schaffen, mit welcher eine Regeneration
der Lendenwirbelsäule und eine dauerhafte Therapie von Schmerzen in der Lendenwirbelsäule
möglich ist. Die vorliegende Erfindung geht hiebei von der Erkenntnis aus, daß es
möglich ist, Kreuzschmerzen mit Hilfe der Schwerkraft zu bekämpfen, wenn eine nach
dorsal gerichtete Beckenkippung hervorgerufen wird. Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt
die Erfindung vor, daß der Stützteil aus einer die Unterschenkel der zu behandelnden
Person abstützenden Unterschenkelaufla ge besteht, die in Richtung zur Liegefläche
derart nach unten geneigt ist, daß sie mit einer Vertikalen einen Winkel zwischen
120° und 130° einschließt, und die in ihrer Neigungsrichtung verschiebbar gelagert
ist, und daß an der Unterschenkelauflage für die Fixierung der Unterschenkel eine
Schienbeinhalterung vorgesehen ist. Die Liegefläche kann hiebei auch vom Fußboden
eines Raumes gebildet sein, auf dem beispielsweise eine Matratze aufgelegt wird, und
auf dem die Unterschenkelauflage abgestützt ist.
[0011] Die erfindungsgemäße Ausbildung ermöglicht die Beseitigung der Hyperlordosierung
im Lendenwirbelsäulenbereich mit Hilfe der Schwerkraft. Dadurch, daß nämlich lediglich
die Unterschenkel der zu behandelnden Person abgestützt werden, daß die Unterschenkelauflage
in Richtung zur Liegefläche unter dem angegebenen Winkel geneigt ist und daß die
Beine auf dieser Unterschenkelauflage fixiert sind, wird dann, wenn der Abstand des
Beckens der zu behandelnden Person von der Liegefläche zwischen 10 und 30 cm beträgt,
eine maximale nach dorsal gerichtete Beckenkippung bei waagrechter Lagerung des Oberkörpers
der zu behandelnden Person, der auf der Liegefläche aufliegt, sichergestellt, und
eine Dehnung und eine vollkommene Entspannung der tiefen und oberflächlichen lumbalen
Rückenstrecker erreicht. Dies führt zu einer Belastungsreduzierung des thorakolumbalen
Überganges, der Lendenwirbelsäule und des lumbo-sakralen Überganges, wodurch eine
lumbale Kyphosierungstendenz entsteht. Die zu behandelnde Person erlangt hiebei sofort
oder nach wenigen Minuten völlige Schmerzfreiheit. In weiterer Folge wird bei Anwendung
der erfindungsgemäßen Vorrichtung auch eine Beseitigung der dorsalen Bandscheibenkompression
bewirkt, d.h., die Bandscheiben werden effektiv entlastet, wodurch sie sich schneller
mit Flüssigkeit aufsaugen und somit ihre Pufferkapazität verbessert wird. Bandscheibenvorfälle
im Bereich der Lendenwirbelsäule und dadurch hervorgerufene neurologische Ausfälle
bilden sich wieder zurück.
[0012] Wie bereits erwähnt, ist es notwendig, daß der Bodenabstand des Beckens der zu behandelnden
Person zur Liegefläche zwischen 10 und 30 cm beträgt, da dann für die Erzielung des
angestrebten Effektes erforderliche exakt definierte Schwerkraftlagerung des Beckens
gewährleistet ist. Damit dieser Abstand bei Personen verschiedener Größe eingehalten
werden kann, ist die Unterschenkelauflage in ihrer Neigungsrichtung verschiebbar gelagert
und kann somit der Größe der zu behandelnden Person entsprschend eine Stellung gebracht
werden, in der dieser Abstand vorhanden ist.
[0013] Um die Unterschenkelauflage auf einfache Weise in ihrer Neigungsrichtung verschieben
zu können, ist gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung diese Unterschenkelauflage
an einander gegenüberliegenden Längsseiten in Schienen verschiebbar geführt, welche
Schienen über ein Gestell abgestützt sind. Dieses Gestell steht, wenn die Liegefläche
vom Fußboden eines Raumes gebildet ist, am Fußboden auf. In diesem Fall, wenn somit
die Liegefläche nicht konstruktiver Bestandteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist, kann diese Vorrichtung platzsparend aufbewahrt werden, wenn gemäß einem weiteren
Merkmal der Erfindung das Gestell aus zwei Stützpaaren besteht, die miteinander drehbar
verbunden sind, wobei die Enden der Stützen des einen Paares mit dem einen Ende der
Schienen schwenkbar verbunden sind und die Enden der Stützen des anderen Paares am
anderen Ende der Schienen lösbar befestigt sind. Nach Lösen dieser Befestigung kann
das Gestell zusammengeklappt werden, so daß sich alle Teile etwa in einer Ebene befinden,
wodurch der Platzbedarf für die Aufbewahrung wesentlich verringert wird.
[0014] Die Schienbeinhalterung besteht zweckmäßig aus wenigstens einer an der Unterschenkelauflage
befestigten Manschette, deren Teile durch einen Klettverschluß miteinander verbindbar
sind. Eine solche Schienbeinhalterung ist einfach in ihrem Aufbau und ermöglicht
eine rasche Befestigung und ein rasches Lösen der Beine der zu behandelnden Person,
wobei allerdings zum Schließen und Öffnen des Klettverschlußes eine weitere Person
erforderlich ist.
[0015] Um diesen Nachteil zu vermeiden, kann gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung
die Schienbeinhalterung aus zwei an der Unterschenkelauflage fixierbaren, vorzugsweise
miteinander verbundenen, Bügeln bestehen, wobei jeweils eine seitliche Begrenzung
jedes Bügels derart ausgebildet und angeordnet ist, daß ein seitliches Einführen der
Beine in den Bügeln ermöglicht wird. Die Bügel können hiebei beispielsweise derart
angeordnet sein, daß die seitliche Begrenzung in Abstand von der Unterschenkelauflage
endet.
[0016] Zweckmäßig ist es jedoch, wenn zumindest die der Unterschenkelauflage zugewendete
Seite der Schienbeinhalterung aus einem elastischen Material besteht, vorzugsweise
mit einer Schaumstoffeinlage versehen ist. Diese Ausbildung bewirkt nicht nur ein
angenehmes Abstützen der Unterschenkel und vermeidet Druckstellen an denselben, sondern
ermöglicht infolge der Nachgiebigkeit des elastischen Materials bei Anordnung von
Bügeln auch ein seitliches Einführen der Unterschenkel in diese Bügel, wenn deren
seitliche Begrenzung bis zur Unterschenkelauflage reicht.
[0017] Um die Lage der Schienbeinhalterung an verschiedene Beingrößen anpassen zu können,
kann diese auf der Unterschenkelauflage in Neigungsrichtung derselben verschiebbar
und fixierbar angeordnet sein. Hiezu kann die Unterschenkelauflage wenigstens einen
in Neigungsrichtung derselben verlaufenden Schlitz aufweisen, in dem eine Fixiereinrichtung
für die Schienbeinhalterung verschiebbar geführt ist.
[0018] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung besteht die Fixiereinrichtung
aus wenigstens einem mit der Schienbeinhalterung verbundenen, den Schlitz durchsetzenden
Stift, an dessem freien Ende ein mit der Unterseite der Unterschenkelauflage zusammenwirkendes
Halteglied befestigbar ist, das vorzugsweise auf ein Gewinde des Stiftes aufschraubbar
ist.
[0019] In der Zeichnung ist die Erfindung an Hand eines Ausführungsbeispieles schematisch
veranschaulicht. Fig 1 zeigt das Prinzip der erfindungsgemäßen Vorrichtung in Seitenansicht
und Fig.2 eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung in perspektiver
Darstellung. Fig.3 zeigt in perspektiver Darstellung die Unterschenkelauflage mit
einer besonders ausgebildeten Schienbeinhalterung und Fig.4 stellt einen Schnitt nach
der Linie IV - IV in Fig.3 dar.
[0020] Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist ein Gestell auf, das aus zwei Stützpaaren
1,2 besteht, die zur Abstützung von zwei zueinander parallel angeordneten Schienen
3 dienen. Das Gestell steht am Fußboden eines Raumes, der als Liegefläche für die
zu behandelnde Person dient, wobei zur bequemeren Lagerung des Oberkörpers derselben
auf diesem Fußboden eine Matratze w od.dgl. vorgesehen ist. Die Schienen 3 sind in
Richtung zur vom Fußboden gebildeten Liegefläche geneigt ausgebildet, und zwar derart,
daß sie mit einer Vertikalen einen Winkel z zwischen 120° und 130° einschließen.
In den Schienen 3 ist eine Unterschenkelauflage 4 verschiebbar geführt. Durch Veränderung
der Lage dieser Unterschenkelauflage 4 in den Schienen 3 kann eine Anpassung der Stellung
der Unterschenkelauflage 4 an die Größe der zu behandelnden Person vorgenommen werden.
Die Unterschenkel der zu behandelnden Person werden auf der Unterschenkelauflage
4 durch eine Schienbeinhalterung 5 fixiert, die beispielsweise aus zumindest einer
an der Unterschenkelauflage 4 befestigten Manschette bestehen kann, deren Teile durch
einen Klettverschluß miteinander verbindbar sind.
[0021] Bei der Behandlung einer Person wird die Unterschenkelauflage 4 entlang der Schienen
3 in eine Lage verschoben, in welcher der Abstand x zwischen dem Boden und dem Becken
der zu behandelnden Person zwischen 10 und 30 cm beträgt, und dieser Lage fixiert.
Durch diesen Abstand und durch die erwähnte Neigung der Unterschenkelauflage 4, durch
welche sich ein charakteristischer dorsaler Kniewinkel ergibt, wird erreicht, daß
durch die Schwerkraft eine maximale nach dorsal gerichtete Beckenkippung bei waagrechter
Lagerung des Oberkörpers der zu behandelnden Person eintritt, wodurch die vorher
nach ventral ausgerichtete Lendenwirbelsäule nach dorsal mobilisiert wird, so daß
eine Dehnung und Entspannung der lumbalen Rückenstrecker und eine Belastungsreduzierung
der Lendenwirbelsäule erfolgt. Die zu behandelnde Person wird dadurch innerhalb kurzer
Zeit schmerzfrei.
[0022] Bei der in Fig.2 dargestellten bevorzugten Ausführungsform, bei welcher die Schienbeinhalterung
zwecks besserer Übersichtlichkeit weggelassen ist, sind die beiden Stützen 1 an ihrem
unteren Ende, wo diese Stützen am Fußboden aufruhen, durch einen Querteil miteinander
verbunden, wogegen das obere Ende der beiden Stützen 1 über ein Gelenk 7 mit den Schienen
3 schwenkbar verbunden ist. Die beiden Stützen 2 sind über eine Achse 8 an den zugehörigen
Stützen 1 drehbar gelagert und an ihren oberen Enden über einen Querteil miteinander
verbunden, der in an den Schienen 3 angeordneten Einhängeeinrichtungen 6 eingehängt
werden kann. Diese Ausbildung ermöglicht ein Zusammenklappen der erfindungsgemäßen
Vorrichtung und damit ein platzsparendes Unterbringen derselben beim Heimgebrauch.
[0023] Die Fig. 3 und 4 zeigen eine spezielle Ausführungsform der auf der Unterschenkelauflage
4 befestigten Schienbeinhalterung 5. Diese besteht aus zwei miteinander verbundenen
Bügeln 9, an deren der Unterschenkelauflage 4 zugewendeten Seite eine Schaumstoffauflage
10 befestigt ist, deren Form der Form der Unterschenkel angepaßt ist und diese bequem
auf der Unterschenkelauflage hält. Wie aus der Zeichnung ersichtlich ist, ist die
seitliche Begrenzung jedes Bügels 9 in Abstand von der Unterschenkelauflage 4 angeordnet,
sodaß ein seitliches Einführen der Unterschenkel möglich ist und für die Fixierung
der Unterschenkel auf der Unterschenkelauflage 4 keine Hilfsperson erforderlich ist.
Das seitliche Einführen der Unterschenkel wird auch durch die Schaumstoffauflage 10
erleichtert, die infolge ihrer Elastizität beim Einführen der Unterschenkel zurückweicht.
[0024] Der beiden Bügeln 9 gemeinsame Steg 11 stützt sich auf der Unterschenkelauflage
4 ab und ist mit einem Stift 12 verbunden, der einen in Neigungsrichtung der Unterschenkelauflage
4 verlaufenden Schlitz 13 in dieser Unterschenkelauflage durchsetzt und an seinem
freien Ende mit einem Gewinde versehen ist, auf das beispielsweise eine Rändelmutter
14 aufschraubbar ist. Anstelle der Rändelmutter kann auch eine auf den Stift 12 aufschiebbare
Klemmeinrichtung vorgesehen sein. Diese Ausbildung ermöglicht eine Fixierung der Schienbeinhalterung
5 auf der Unterschenkelauflage 4 in verschiedenen Lagen und dadurch eine Anpassung
an die Beingröße der zu behandelnden Person.
[0025] Mit dem Einsatz der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird effektiv auch die Haltungsproblematik
in der Becken-Lenden-Region verbessert.
[0026] Dies geschieht durch eine aktive Zustandsänderung der Muskulatur, da die lumbalen
Rückenstrecker einer funktionellen passiven Dehnung und die Wirbelkörper der Lendenwirbelsäule
einer passiven dorsalen Mobilisation ausgesetzt sind, wodurch eine Beschleunigungseffekt
in der Regeneration und im Therapieverlauf von Kreuzschmerzen ausgelöst wird.
[0027] Durch diese positiven Anpassungsreize kann das Gerät auch sinnvoll für die Kombination
von extremen Lendenwirbelsäulenbeanspruchungen im Leistungs- und Hochleistungssport
eingesetzt werden.
1. Vorrichtung zur konservativen Behandlung von Personen mit akuten und/oder chronischen
Schmerzen in der Lendenwirbelsäule, mit einem oberhalb einer etwa horizontal verlaufenden
Liegefläche (w) für die zu behandelnde Person verstellbar angeordneten Stützteil
(4) für die Beine, dadurch gekennzeichnet, daß der Stützteil aus einer die Unterschenkel
der zu behandelnden Person abstützenden Unterschenkelauflage (4) besteht, die in Richtung
zur Liegefläche (w) derart nach unten geneigt ist, daß sie mit einer Vertikalen einen
Winkel (z) zwischen 120° und 130° einschließt, und die in ihrer Neigungsrichtung verschiebbar
gelagert ist und daß an der Unterschenkelauflage (4) für die Fixierung der Unterschenkel
eine Schienbeinhalterung (5) vorgesehen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterschenkelauflage
(4) an einander gegenüberliegenden Längsseiten in Schienen (3) verschiebbar geführt
ist, welche Schienen (3) über ein Gestell (1,2) abgestützt sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1,2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Gestell aus
zwei Stützpaaren (1,2) besteht, die miteinander (bei 8) drehbar verbunden sind, wobei
die Enden der Stützen (1) des einen Paares mit dem einen Ende der Schienen (3) schwenkbar
verbunden sind und die Enden der Stützen (2) des anderen Paares am anderen Ende der
Schienen (3) lösbar befestigt sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1,2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schienbeinhalterung
aus wenigstens einer an der Unterschenkelauflage (4) befestigten Manschette (5) besteht,
deren Teile durch einen Klettverschluß miteinander verbindbar sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schienbeinhalterung
(5) aus zwei an der Unterschenkelauflage (4) fixierbaren, vorzugsweise miteinander
verbundenen Bügeln (9) besteht, wobei jeweils eine seitliche Begrenzung jedes Bügels
(9) derart ausgebildet und/oder angeordnet ist, daß ein seitliches Einführen der Beine
in die Bügel ermöglicht wird.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest
die der Unterschenkelauflage (4) zugewendete Seite der Schienbeinhalterung (5) aus
einem elastischen Material besteht, vorzugsweise mit einer Schaumstoffauflage (10)
versehen ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schienbeinhalterung (5) auf der Unterschenkelauflage (4) in Neigungsrichtung derselben
verschiebbar und fixierbar angeordnet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterschenkelauflage
(4) wenigstens einen in Neigungsrichtung derselben verlaufenden Schlitz (13) aufweist,
in dem eine Fixiereinrichtung (12,14) für die Schienbeinhalterung (5) verschiebbar
geführt ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Fixiereinrichtung
aus wenigstens einem mit der Schienbeinhalterung (5) verbundenen, den Schlitz (13)
durchsetzenden Stift (12) besteht, an dessen freiem Ende ein mit der Unterseite der
Unterschenkelauflage (4) zusammenwirkendes Halteglied (14) befestigbar ist, das vorzugsweise
auf ein Gewinde des Stiftes (12) aufschraubbar ist.