(19)
(11) EP 0 387 406 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
19.09.1990  Patentblatt  1990/38

(21) Anmeldenummer: 89121278.9

(22) Anmeldetag:  17.11.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5F41H 5/22
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE LI NL SE

(30) Priorität: 17.03.1989 DE 3908790

(71) Anmelder: Rheinmetall GmbH
40880 Ratingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Metz, Josef
    D-4040 Neuss 1 (DE)
  • Pehker, Manfred
    D-4000 Düsseldorf (DE)

   


(54) Turminnenseitig bedienbarer Mechanismus zum Öffnen und Ablegen eines mit Panzerschutz ausgerüsteten Dachlukendeckels


(57) Die Erfindung betrifft einen mit Panzerschutz ausgerüste­ten und um eine horizontale sowie um eine vertikale Achse schwenkbaren Dachlukendeckel.
Damit der Dachlukendeckel nicht nur manuell turminnensei­tig gesichert geöffnet, sondern auch unter Panzerschutz außenseitig auf dem Panzerturmdach abgelegt, arretiert und anschließend wieder geschlossen werden kann, ist vorgese­hen, daß eine Schwenkvorrichtung (20) eine mit einer Anhe­bevorrichtung (16) verbundene Führungsvorrichtung (32) auf­nimmt, die die Auf- und Zuschwenkbewegung des Dachlukendek­kels formschlüssig in Zwangsfolge steuert und den Dachlu­kendeckel (10) in verschiedenene Öffnungspositionen (26, 38), vorzugsweise zur Einnahme einer Freigangsstellung (26) und einer auf dem Dach des Panzerturmes (12) befind­lichen Ablagestellung (38) manuell vom Turminnenraum (18) her bedienbar feststellt.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Dachlukendeckel nach den im Oberbegriff des Patentanspruches 1 angegebenen Merkmalen.

[0002] Ein derartiger Dachlukendeckel ist aus der DE 35 25 737 Al bekannt. Bei diesem Dachlukendeckel erfolgt der Auf­schwenkvorgang durch Tellerfedern, deren Einsatz jedoch nur einen geringen Federhub zuläßt, so daß der Dachluken­deckel auch nur unter einem vergleichsweise kleinen Win­kel geöffnet werden kann. Dieser Dachlukendeckel ist des­weiteren vom Panzerturminnenraum um eine vertikale Achse schwenkbar. Aufgrund des kleinen Öffnungswinkels ist ein Herumschwenken um die vertikale Achse jedoch nur bei einem vergleichsweisen flachen Turmdach möglich. Dieser bekannte Aufschwenkmechanismus stößt insbesondere dann auf Grenzen, wenn es gilt, auf ein mit Panzerschutz verse­henes und deshalb vergleichsweise hochbauendes Turmdach einen ebenso hochbauenden und aufgrund des Panzerschutzes auch wesentlich schwereren Dachlukendeckel nur mit Hilfe von Tellerfedern um die horizontale Achse zu schwenken und anschließend um die vertikale Achse manuell auf das Turmdach zu drehen, weil aufgrund des Panzerschutzes ein wesentlich größerer Aufschwenkhub bei annähernd konstan­ter Kraftreserve notwendig ist, dessen Realisierung beim Einsatz von Tellerfedern jedoch einen zu großen Raumbe­darf erfordert.

[0003] Durch die Tellerfedern wird der Dachlukendeckel desweite­ren in vertikaler Richtung elastisch gehalten, wodurch ein Auf- und Abschwingen eines schweren, insbesondere mit Panzerschutz versehenen Dachlukendeckels, beispielsweise während der Fahrt, sich nicht vermeiden ließe.

[0004] Demgegenüber ist es Aufgabe der Erfindung, einen Mechanis­mus bereitzustellen,durch den ein mit Panzerschutz verse­hener Dachlukendeckel nicht nur manuell turminnenseitig gesichert geöffnet, sondern auch unter Panzerschutz außen­seitig auf dem Turmdach abgelegt, arretiert und an­schließend wieder geschlossen werden kann.

[0005] Gelöst wird diese Aufgabe durch die im Kennzeichen des Pa­tentanspruches 1 angegebenen Merkmale.

[0006] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung gehen aus den Merkmalen der Unteransprüche hervor.

[0007] Die Erfindung ermöglicht es in vorteilhafter Weise, die Bewegungen eines beim Hochschschwenken unter der Kraft ei­ner Anhebevorrichtung im wesentlichen ausgeglichenen Dach­lukendeckels definiert und kontrolliert vom Turminnenraum her durchzuführen. Durch die Anbindung einer Führungsvor­richtung an die Anhebevorrichtung und Anordnung der Füh­rungsvorrichtung auf einer um die vertikale Achse drehba­ren Schwenkeinrichtung lassen sich sowohl die Öffnungs- und Schließbewegungen des Dachlukendeckels gezielt turmin­nenseitig steuern, als auch eine direkte Schwenkbewegung um die vertikale Achse und eine anschließende Absenkung sowie Feststellung des Dachlukendeckels in einer auf dem Turmdach vorgesehenen Ablageposition unmittelbar von der Führungsvorrichtung durchführen.

[0008] Die Führungsvorrichtung gestattet insbesondere einen leichten Aufschwenkvorgang eines mit Panzerschutz ausgerüsteten schweren und hochbauenden Dachlukendeckels in einem für das seitliche Herumschwenken notwendigen und gegenüber dem bekannten Dachlukendeckel wesentlich größeren Winkelbereich von beispielsweise 50 ° bis 90 °.

[0009] Die manuell aufzubringende Kraft zum Öffnen und Schließen des Dachlukendeckels ist äußerst gering und wird inner­halb der Führungsvorrichtung von einem Kurbeltrieb beziehungsweise Übersetzungsgetriebe auf eine mit der Anhebevorrichtung verbundene Zahnstange formschlüssig übertragen.

[0010] Die Zahnstange ermöglicht es desweiteren, daß der Dachlukendeckel beim Öffnen in der höchsten Freigangstellung und in der Ablagestellung durch Einrasten einer Sperrvorrichtung arretiert werden kann. Dadurch wird beispielsweise weiter vorteilhaft ein störungsfreies Fahren des Panzerfahrzeugs bei einem auf dem Turmdach abgelegten Dachlukendeckel erzielt.

[0011] Die Anhebevorrichtung ist mit einer das Gewicht des Dach­lukendeckels in dem Winkelbereich α ausgleichenden Tor­sionsfeder ausgerüstet, die um die horizontale Schwenk­achse des Dachlukendeckels angeordnet ist, wobei eine dia­metrale Anordnung dieser Schwenkachse und der Zahnstange gegenüber der vertikalen Achse der Schwenkeinrichtung ein­mal eine Anordnung der Zahnstange zwischen der Schwenk­achse und dem Dachlukendeckel und zum anderen eine An­ordnung hinter der Schwenkachse gestattet.

[0012] Die zuletzt genannte Anordnung verringert den Abstand der horizontalen Schwenkachse zum Dachlukendeckel, so daß der äußere Raumbedarf im Bereich der Anhebevorrichtung noch verringert und die Kraftreserven der Torsionsfedern verbessert werden.

[0013] Die Erfindung wird anhand eines in den Zeichnungen darge­stellten Ausführungsbeispieles des näheren erläutert.

[0014] Es zeigt:

Fig. 1 einen geschlossenen Dachlukendeckel mit einer Anhebe-, Schwenk- und Führungsvorrichtung im Quer­schnitt;

Fig. 2 ein vergrößerte Darstellung eines in der Fig. 1 mit II gekennzeichneten Bereiches;

Fig. 3 die Führungsvorrichtung mit einem Kurbeltrieb ge­mäß einer in der Fig. 2 mit III gekennzeichneten Ansicht;

Fig. 4 ein in die Führungsvorrichtung einsetzbares Über­setzungsgetriebe für den Kurbeltrieb;

Fig. 5 eine in der Fig. 3 mit V gekennzeichnete Ansicht der Führungsvorrichtung;

Fig. 6 einen in der Fig. 2 mit VI-VI gekennzeichneten Schnittverlauf;

Fig. 7 eine in der Fig. 5 mit VII-VII gekennzeichneten Schnittverlauf;

Fig. 8 eine Sperrscheibe gemäß dem in der Fig. 7 mit VIII-VIII gekennzeichneten Schnittverlauf;

Fig. 9 eine Sperrscheibe gemäß dem in der Fig. 7 mit IX-IX gekennzeichneten Schnittverlauf;

Fig. 10, 11 verschiedene Einstellungen der in den Figuren 8 und 9 dargestellten Sperrscheiben;

Fig. 12 den Dachlukendeckel in einer geöffneten und auf dem Panzerdach abgelegten Stellung.



[0015] Die Fig. 1 verdeutlicht einen Dachlukendeckel in einer gegenüber einem nicht näher dargestellten Kampfpanzerturm 12 verriegelten Stellung. Das Dach des Kampfpanzerturmes 12 und der Dachlukendeckel 10 sind außenseitig mit einem im einzelnen nicht näher dargestellten, vorzugsweise ak­tiven Panzerschutz 11 ausgerüstet. Der Dachlukendeckel 10 ist außenseitig und vom Turminnenraum 18 her durch einen Verriegelungsmechanismus 14 ver- und entriegelbar, wobei in der geöffneten Stellung des Dachlukendeckels 10 eine Sperrvorrichtung 15 dafür sorgt, daß die für die Verriege­lung vorgesehenen Verriegelungsschieber 14.1 nicht durch den Verriegelungsmechanismus 14 verstellt werden können und dadurch beispielsweise beim Zuschwenken des Dachluken­deckels Schäden an der Dachlukendichtung verursachen. Um den Dachlukendeckel 10 herum ist zur Auflage eines MG's ein nicht zur Erfindung gehörender Fla-MG-Ring 17 an dem Kampfpanzerturm 12 angeschlossen.

[0016] Der durch den Panzerschutz 11 gegenüber herkömmlichen Dachlukendeckeln um über 100% schwerere Dachlukendeckel 10 ist an einer waagerechten und turmfest gelagerten Schwenkachse 24 schwenkbar befestigt und wird durch mindestens eine, vorzugsweise sechs innerhalb einer An­hebevorrichtung 16 nebeneinander angeordnete und um die Schwenkachse 24 gewickelte Torsionsfedern 22 innerhalb eines relativ großen Öffnungsbereichs zwischen einem Öff­nungswinkel α von 50° bis 90° in etwa gewichtsmäßig aus­geglichen. Der notwendige Öffnungswinkel α wird dabei im wesentlichen durch die beim Herumschwenken des Dachluken­deckels 10 zu überwindende Höhe des Panzerschutzes 11 be­stimmt. In hochgeschwenkter Stellung nimmt dabei der Dachlukendeckel 10 gegenüber dem Turmdach 12 eine Frei­gangsstellung 26 ein. Die Torsionsfeder 22 stützt sich dabei innenseitig auf der Schwenkachse 24 und außenseitig in einem Gehäuse 25 der Anhebevorrichtung 16 ab. Die Be­festigung der Torsionsfedern 22 auf der Schwenkachse 24, die Sperrvorrichtung 15 und der Verriegelungsmechanismus 14 sind Bestandteile einer zeitgleich eingereichten Paral­lelanmeldung, so daß eine ausführliche Beschreibung die­ser Vorrichtungen in dieser Anmeldung entbehrlich ist.

[0017] Die nachfolgend näher beschriebenen Teile sind strichpunk­tiert eingerahmt und werden vergrößert in der Fig. 2 dar­gestellt.

[0018] Danach ist die Schwenkachse 24 mit einer um eine vertika­le Achse 28 aus der Freigangsstellung 26 in eine Öffnungs­stellung 30 (Fig. 12) bewegbare Schwenkvorrichtung 20 ver­bunden. Danach ist das Gehäuse 25 der Anhebevorrichtung 16 und der daran angeschlossene Dachlukendeckel 10 in der Lage, seitlich auf das Dach des Kampfpanzerturmes 12 ge­schwenkt zu werden.

[0019] Die Schwenkvorrichtung 20 besteht aus einem rohrartigen und vorzugsweise über Schrauben 19 an dem Panzerturmdach 12 starr befestigten Gehäuse 20.1, das für die Drehbewe­gung eines zentralen Schwenkteiles 20.2 zwischen einer oberen Schulter 20.3 und einer Stirnfläche 20.5 des Ge­häuses 20.1 ein axiales Lager 20.4 und zwischen dem Man­tel 20.6 des Schwenkteiles 20.2 und der Gehäuseinnenflä­che 20.7 ein oberes und ein unteres Radiallager 20.8 vor­sieht, wobei die Lager 20.4, 20.8 vorzugsweise als raum­sparende Nadellager ausgebildet sind.

[0020] Die untere Stirnseite des Gehäuses 20.1 enthält eine ab­gestufte Bohrung 20.9, die eine Scheibe 20.10 zur axialen Befestigung es Schwenkteiles 20.2 aufnimmt. Die Scheibe 20.10 ist über in der Fig. 6 dargestellte Schrauben 20.11 mit dem Schwenkteil 20.10 verbunden, wobei zwischen der Scheibe 20.1 und der radialen Fläche 20.13 der Bohrung 20.9 ein Gleitring 20.12 insbesondere auch zur Einstel­lung des axialen Spieles vorgesehen ist und die Scheibe 20.10 gegenüber dem Schwenkteil 20.2 in radialer Richtung durch eine Bohrung 20.14 zentriert ist.

[0021] Als Verdrehsicherung und zur Übertragung von Drehmomenten befindet sich zwischen der Scheibe 20.10 und dem Schwenk­teil 20.2 eine in Nuten 20.15 eingelegte Paßfeder 20.16.

[0022] Auf der äußeren Seite dieser Scheibe 20.10 ist einstückig ein Gehäuse 32.1 einer mit der Anhebevorrichtung 16 ver­bundenen Führungsvorrichtung 32 angeschlossen. Mit Hilfe der Führungsvorrichtung 32 wird die Auf- und Zuschwenkbe­wegung des Dachlukendeckels 10 formschlüssig in Zwangsfol­ge gesteuert und der Dachlukendeckel 10 in verschiedenen Öffnungspostionen 26, 38, vorzugsweise zur Einnahme der Freigangsstellung 26 und einer auf dem Dach 36 (Fig. 12) des Panzers 12 befindlichen Ablagestellung 38 manuell vom Turminnenraum 18 bedienbar festgestellt.

[0023] Zur Verbindung der Führungsvorrichtung 32 mit der Anhebe­vorrichtung 16 ist innerhalb des Schwenkteils 20.2 der Schwenkvorrichtung 20 und innerhalb des Gehäuses 32.1 der Führungsvorrichtung 32 eine in Führungsbuchsen 20.17 und 32.2 geführte Zahnstange 40 angeordnet, deren Verzahnung 41 in ein Zahnrad 42 eines zum Heben und Senken manuell bedienbaren kurbeltriebes 44 eingreift.

[0024] Das obere freie aus dem Schwenkteil 20.2 herausragende Ende der Zahnstange 40 ist über eine schwenkbare Lasche 40.1 mit dem Gehäuse 25 der Anhebevorrichtung 16 verbun­den. Mit Hilfe des in der Figur 3 dargestellten und zum Kurbel­trieb 44 gehörenden Handhebels 45 läßt sich über das Zahn­rad 42 die Zahnstange 40 axial bewegen und dadurch der Dachlukendeckel 10 formschlüssig auf- und zusteuern.

[0025] Eine besonders leichte und exakte Auf- und Zusteuerung des Dachlukendeckels 10 wird durch ein zwischengeschalte­tes und in der Figur 4 dargestelltes Übersetzungsgetriebe 48 erzielt, welches aus beispielsweise vier nicht selbst­hemmenden Zahnrädern besteht, wobei das letzte Zahnrad 47 in die Zähne 41 der Zahnstange 40 eingreift und an dem ersten Zahnrad 47.1 ein im Hebelarm verkleinerter Handhe­bel 46 (nicht näher dargestellt) aufsteckbar ist.

[0026] Zum Feststellen des Dachlukendeckels 10 in der Freigangs­stellung 26 zur Durchführung der Schwenkbewegung um die vertikale Achse 28 und zur Arretierung des Dachlukendek­kels 10 in der Ablagestellung 38 (Fig. 12) ist die Zahn­stange 40 auf der gegenüberliegenden Seite der Verzahnung 41 mit im Abstand a angeordneten Aussparungen 50, 51 ver­sehen, in die ein außenseitig im Bereich des Kurbeltrie­bes 44 an der Führungsvorrichtung 32 über Schrauben 53 befestigbarer Sperrmechanismus 52 automatisch eingreift.

[0027] Unter Zuhilfenahme der Fig. 3, 5 und 7 bis 11 wird dieser Sperrmechanismus 52 nachfolgend näher beschrieben.

[0028] Zum automatischen Einrasten in die Aussparungen 50, 51 der Zahnstange 40 ist ein an dem Sperrmechanismus 52 schwenkbar gelagerter Kipphebel 54 mit einem in dem Ge­häuse 52.1 des Sperrmechanismus 52 verschiebbar angeordne­ten und von der Kraft einer Feder 56 beaufschlagbaren Kol­ben 58 verbunden. Zum Entsichern der beim Eingreifen des Kipphebels 54 in die Aussparungen 50, 51 erzeugten Rast­stellungen ist der Kolben 58 über einen Verbindungsstift 59 mit einem am Gehäuse 56 angelenkten Handhebel 60 ver­bunden und gegen die Federkraft zurückschiebbar. Zur Bewe­gung des Stiftes enthält das Gehäuse 56 einen zum Kolben 58 achsparallelen Schlitz 55 und der Handhebel 60 einen in Hebellängsrichtung weisenden kleineren Schlitz 57.

[0029] Der Kipphebel 54 ist mit dem Kolben 58 über ein U-förmig ausgebildetes Verbindungsstück 63 gelenkig verbunden. Ein Schenkel des Verbindungstückes 63 ist als Sperrglied 62 ausgebildet und stützt sich während des Hebens und Sen­kens des Dachlukendeckels 10 zur Sperrung der Einrastbewe­gung des Kipphebels 54 unter der Kraft der Feder 56 auf dem jeweiligen Mantel 64, 66 von zwei koaxial zum Zahnrad 42, 47 des Kurbeltriebes 44, 46 angeordneten Scheiben 70, 72 ab.

[0030] Die eine Scheibe 72 ist an einem Wellenansatz 68 des Kur­beltriebes 44, 46 fest angeschlossen, während die andere Scheibe 70 durch Reibschluß mit einer im Gehäuse 32.1 der Führungsvorrichtung 32 ruhenden Buchse 69 verbunden ist. Die fest an dem Kurbeltrieb 44, 46 angeschlossene Scheibe 72 enthält einen achsparallel angeordneten Stift 74, der in einem kreisbogenförmig geformten Schlitz 76 der ande­ren Scheibe 70 eingreift und diese nur bei Kontaktierung einer Schlitzendung 73.1, 73.2 formschlüssig mitnimmt.

[0031] Die den Schlitz 76 enthaltende Scheibe 70 weist eine 78 und die den Stift 74 aufnehmende Scheibe 72 zwei 79, 80 auf dem jeweiligen Mantel 64, 66 angeordnete Aussparungen 78, 79, 80 auf. Diese Aussparungen sind mit den Anordnungen des Stiftes 4 und des Schlitzes 76 derartig abgestimmt, daß beim Öffnen des Dachlukendeckels 10 dieser zur Einnah­me der Freigangsstellung 26 und nach dem anschließenden Absenken zur Einnahme der vorhandenen Ablageposition 38 auf dem Dach 36 eine Übereinstimmung der Lage der einzi­gen Aussparung 78 der einen Scheibe 70 mit je einer Aus­sparung 79, 80 der anderen Scheibe 72 erzielt und das Sperrglied 62 in die überlappten Aussparungen 79, 80 bzw. 78, 80 sowie der Kipphebel 54 in eine der Aussparungen 50, 51 der Zahnstange 40 einrasten.

[0032] Um eine Überlappung der Aussparungen 78, 79 für den Ein­rastvorgang des Sperrgliedes 62 und somit des Kipphebels 54 in die Aussparung 51 der Zahnstange 40 zu gewährlei­sten, muß die in der Figur 9 dargestellte Scheibe 72 so lange in die Richtung 65 durch den Kurbeltrieb 44 bewegt werden, bis der in der Fig. 10 dargestellte Kreisbogen 66.1 erreicht ist. Die Scheibe 70 wird dabei durch den Stift 74 aus der in der Fig. 8 dargestellten Position in die in der Fig. 10 dargestellte Position mitgenommen. Das Sperrglied 62 ruht während der durchgehenden Hubbewegung des Dachlukendeckels 10 aus der Schließstellung in die Freigangsstellung 26 auf dem äußeren Mantel 64 der Schei­be 70, so daß der Kipphebel 54 daran gehindert ist, in die oberhalb der Aussparung 51 auf der Zahnstange 40 ange­ordnete Aussparung 50 einzurasten.

[0033] Beim Herabsenken des Dachlukendeckels 10 aus der dem Schwenkwinkel der Freigangsstellung 26 entsprechenden Öff­nungsstellung 30 (Fig. 12) in die Ablageposition 38 auf dem Panzerdach 36 wird die Scheibe 72 durch den Kurbel­trieb 44 in die entgegengesetzte Richtung 65.2 bewegt. Dabei dreht sie sich aus der in der Fig. 10 dargestellten Position innerhalb eines in der Fig. 11 dargestellten Kreisbogens 66.2. Während dieses Vorganges kann sich der Stift 74 innerhalb des Schlitzes 76 der Scheibe 70 frei bewegen, so daß die Scheibe 70 ihre in der Fig. 1.0 einge­nommene Position nicht verändert.

[0034] Die vorbeschriebenen Blockierstellungen des Kipphebels 54 können durch manuelles Bedienen des Handhebels 60 wieder aufgehoben werden. Die Fig. 5 verdeutlicht die möglichen Bedienpositionen des Handhebels, wobei in der rechten Handhebelposition der Kipphebel 54 die Zahnstange 40 blockiert, in der mittleren Handhebelposition der Kipphe­bel 54 durch die Scheibe 70 blockiert ist, jedoch automa­tisch beim Erreichen der Freigangsstellung 26 bzw. Ablage­stellung 38 in die Aussparungen 50, 51 der Zahnstange 40 einrasten kann. Beim Verlassen des Panzerturmes 12 ist es zweckmäßig, die Einschnappautomatik des Kipphebels 54 ganz auszuschalten. Dazu ist der Handhebel 60 mit einer Vorrichtung 82 zum Feststellen der Ausraststellung 84 des Kipphebels 54 aus der Aussparung 50, 51 der Zahnstange 40 versehen. Diese Vorrichtung ist ebenfalls als Hebel 83 ausgebildet, der unter der Kraft einer Torsionsfeder 81 an einer Nase 77 des Gehäuses 52.1 des Sperrmechanismus 52 während des Verschiebens des Handhebels in die links in der Fig. 5 dargestellte Position manuell feststellbar und lösbar ist.

[0035] Zur Festlegung der vorzugsweise zwei am Ende der Schwenk­bewegungen es Dachlukendeckels 10 in der Schließ- bzw. Freigangsstellung 26 oder Öffnungsstellung 30 um die ver­tikale Achse 28 einnehmbaren Endstellungen 86, 88, ist die Schwenkvorrichtung 20 zusätzlich außenseitig an der Scheibe 20.11 mit einem unter der Kraft einer Feder 91 in Ausnehmunge 93, 94 des Gehäuses 20.1 der Schwenkvorrich­tung 20 einrastbaren Sperrhebel 92 ausgerüstet. Dieser Sperrhebel 92 ist ebenfalls als Kipphebel ausgebildet und wird in den eingenommenen Sperrstellungen stabil durch seitlich angeordnete Führungen 95, 96 gehalten. Die Sperr­stellungen werden automatisch durch einen an dem von der Sperrklinke abgewandten Ende des Sperrhebels 92 anschla­genden und in radialer Richtung weisenden Stift 90 der Zahnstange 40 aufgehoben. Am Ende der Hochschwenkbewegung des Dachlukendeckels 10 in die Freigangsstellung 26 bzw. in die Öffnungsstellung 30 löst dabei der Stift 90 auf­grund der gleichzeitigen Bewegung der Zahnstange 40 die Sperrstellung des Sperrhebels 92 in den Ausnehmungen 93, 94 auf. Dadurch wird einerseits ein seitliches Schwenken des Dachlukendeckels 10 um die vertikale Achse 28 während des Hochschwenkens und Absenkens des Dachlukendeckels 10 vermieden, jedoch andererseits kann der Dachlukendeckel 10 unmittelbar nach Erreichen seiner höchsten Position aus der Freigangsstellung 26 in die Öffnungsstellung 30 und umgekehrt um die vertikale Achse 28 geschwenkt werden.

[0036] Die Fig. 12 verdeutlicht, daß der Dachlukendeckel 10 in der Ablagestellung 38 auf einem am Dach 36 des Panzer­turmes 12 befestigten Anschlag 97 aufliegt. In der Ablage­stellung 38 nimmt der Dachlukendeckel aufgrund des ver­gleichsweise hohen Panzerschutzes 11 eine Schräglage ge­genüber dem Dach 36 ein, die durch den Winkel β darge­stellt ist und im Bereich zwischen 15° und 30° liegen kann. Der Anschlag 97 ist dieser Schräglage angepaßt und stützt den Dachlukendeckel 10 stabil im Zentrum des Ver­riegelungsmechanismus 14 ab. Die Fig. 12 läßt aufgrund der Drehbewegung der Schwenkvorrichtung 20 um die vertika­le Achse 28 des weiteren die veränderte Lage der Zahnstan­ge 40 erkennen und verdeutlicht darüberhinaus auch die Ab­senkbewegung des Dachlukendeckels 10 aus der Öffnungsstel­lung 30 in die Ablagestellung 38.

[0037] Die Fig. 1, 2 und 12 verdeutlichen, daß die Mittenachsen der Zahnstange 40 und der horizontalen Schwenkachse 24 des Dachlukendeckels 10 diametral zur vertikalen Achse 28 der Schwenkvorrichtung 20 angeordnet sind. Dadurch wird die Zahnstange 40 beim Öffnungsvorgang des Dachluken­deckels 10 auf Druck und beim Schließvorgang auf Zug bean­sprucht. In einer nicht dargestellten Weise kann die Mit­tenachse der Zahnstange 40 und die horizontale Schwenkach­se 24 auch genau entgegengesetzt angeordnet sein, wobei die Zahnstange 40 beim Öffnungsvorgang des Dachluken­deckels 10 auf Zug und beim Schließvorgang auf Druck bela­stet würde. In beiden Einsatzfällen ragt die Zahnstange 40 entweder in geschlossene Dachlukenstellung oder bei ei­nem geöffneten Dachlukendeckel 10 nach unten aus der Füh­rungsvorrichtung 32 heraus, weshalb die Zahnstange 40 in diesem Bereich von einem Schutzrohr 34 umgeben ist.

Bezugszeichen-Liste



[0038] 

10 Dachlukendeckel

11 Panzerschutz

12 Kampfpanzerturm

13 Dichtung

14 Verriegelungsmechanismus

14.1 Verriegelungsschieber

15 Sperrvorrichtung

16 Anhebevorrichtung

17 FLA-MG-Ring

18 Turminnenraum

19 Schrauben

20 Schwenkvorrichtung

20.1 Gehäuse

20.2 Schwenkteil

20.3 Schulter

20.4 Lager

20.5 Stirnfläche

20.6 Mantel

20.7 Gehäuseinnenfläche

20.8 Lager

20.9 Bohrung

20.10 Scheibe

20.11 Schraube

20.12 Gleitring

20.13 Fläche

20.14 Bohrung

20.15 Nute

20.16 Paßfeder

20.17 Buchse

22 Feder

24 Schwenkachse

25 Gehäuse

26 Freigangsstellung

28 Achse

30 Öffnungsstellung

32 Führungsvorrichtung

32.1 Gehäuse

32.2 Buchse

34 Schutzrohr

36 Dach

38 Ablagestellung

40 Zahnstange

40.1 Lasche

41 Verzahnung

42 Zahnrad

44 Kurbeltrieb

45 Handhebel

46 Kurbeltrieb

47 Zahnrad

47.1 Zahnrad

48 Übersetzungsgetriebe

50 Aussparung

51 Aussparung

52 Sperrmechanismus

52.1 Gehäuse

53 Schraube

54 Kipphebel

55 Schlitz

56 Feder

57 Schlitz

58 Kolben

59 Stift

60 Handhebel

62 Sperrglied

63 Verbindungsstück

64 Mantel

65.1 Richtung

65.2 Richtung

66 Mantel

66.1 Kreisbogen

66.2 Kreisbogen

68 Wellenansatz

69 Buchse

70 Scheibe

72 Scheibe

73.1 Endung

73.2 Endung

74 Stift

76 Schlitz

77 Nase

78 Aussparung

79 Aussparung

80 Aussparung

81 Feder

82 Vorrichtung

83 Hebel

84 Stellung

86 Endstellung

88 Endstellung

90 Stift

91 Feder

92 Sperrhebel

93 Ausnehmung

94 Ausnehmung

95 Führung

96 Führung

97 Anschlag

a Abstand

α Öffnungswinkel

β Ablegewinkel




Ansprüche

1. Dachlukendeckel für einen Kampfpanzerturm (12), mit einem Verriegelungsmechanismus (14), einer Anhebevor­richtung (16) und einer im Turminnenraum (18) angeord­neten Schwenkvorrichtung (20), wobei die Anhebevorrich­tung (16) nach dem Entriegeln unter der Kraft einer Feder (22) den Dachlukendeckel (10) um eine horizonta­le Schwenkachse (24) in eine Freigangsstellung (26) schwenkt und die Schwenkvorrichtung (20) den Dachluken­deckel (10) aus der Freigangsstellung (26) um eine ver­tikale Achse (28) in eine Öffnungsstellung (30) be­wegt,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Schwenkvorrichtung (20) eine mit der Anhebevorrich­tung (16) verbundene Führungsvorrichtung (32) auf­nimmt, die die Auf- und Zuschwenkbewegung des Dachlu­kendeckels (10) formschlüssig in Zwangsfolge steuert und den Dachlukendeckel (10) in verschiedenen Öffnungs­positionen (26, 38), vorzugsweise zur Einnahme der Freigangsstellung (26) und einer auf dem Dach (36) des Panzerturmes (12) befindlichen Ablagestellung (38) ma­nuell vom Turminnenraum (18) her bedienbar feststellt.
 
2. Dachlukendeckel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsvorrichtung (32) eine mit der Anhebevor­richtung (16) verbundene Zahnstange (40) enthält, de­ren Verzahnung (41) in ein Zahnrad (42, 47) eines zum Heben und Senken manuell bedienbaren Kurbeltriebes (44, 46) eingreift.
 
3. Dachlukendeckel nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Kurbeltrieb (46) und der Zahnstange (40) ein Übersetzungsgetriebe (48) angeordnet ist.
 
4. Dachlukendeckel nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zahnstange (40) in Längsrichtung mit im Abstand (a) angeordneten Aussparungen (50, 51) versehen ist, in die zum Feststellen des Dachlukendeckels (10) in der Freigangsstellung (26) und in der Ablagestellung (38) ein an der Führungsvorrichtung (32) angeordneter Sperrmechanismus (52) automatisch eingreift.
 
5. Dachlukendeckel nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Sperrmechanismus (52) zum automatischen Einrasten in die Aussparungen (50, 51) der Zahnstange (40) einen Kipphebel (54) und einen mit ihm verbundenen sowie von der Kraft einer Feder (56) beaufschlagbaren Kolben (58) und zum Entsichern der Raststellungen des Kipphe­bels (54) einen den Kolben (58) gegen die Federkraft manuell zurückschiebbaren Handhebel (60) aufweist.
 
6. Dachlukendeckel nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
gekennzeichnet durch folgende Merkmale:

a) der Kipphebel (54) ist mit dem Kolben (58) über ein Sperrglied (62) verbunden, das während des Hebens und Senkens des Dachlukendeckels (10) zur Aufhebung der Raststellung des Kipphebels (54) sich unter der Kraft der Feder (56) auf dem jeweiligen Mantel (64, 66) von zwei koaxial zum Zahnrad (42, 47) des Kur­beltriebes (44, 46) angeordneten Scheiben (70, 72) abstützt;

b) eine Scheibe (72) ist an einem Wellenansatz (68) des Kurbeltriebes (44, 46) fest angeschlossen, wäh­rend die andere Scheibe (70) durch Reibschluß mit einer ruhenden Buchse (69) verbunden ist, wobei die fest angeschlossene Scheibe (72) einen achsparallel angeordneten Stift (74) enthält, der in einen kreis­bogenförmig geformten Schlitz (76) der anderen Scheibe (70) eingreift und diese nur bei Kontaktie­rung einer Schlitzendung (73.1, 73.2) formschlüssig mitnimmt;

c) die den Schlitz (76) enthaltende Scheibe (70) weist eine (78) und die den Stift (74) aufnehmende Schei­be (72) zwei (79, 80) auf dem jeweiligen Mantel (64, 66) angeordnete Aussparungen (78, 79, 80) auf, die mit den Anordnungen des Stiftes (74) und des Schlitzes (76) derartig abgestimmt sind, daß beim Öffnen des Dachlukendeckels (10) dieser zur Ein­nahme der Freigangsstellung (26) und nach dem an­schließenden Absenken zur Einnahme der vorhandenen Ablageposition (38) auf dem Dach (36) eine Über­einstimmung der Lage der einzigen Aussparung (78) der einen Scheibe (70) mit je einer Aussparung (79, 80) der anderen Scheibe (72) erzielt und das Sperr­glied (62) in die überlappten Aussparungen (79, 80) bzw. (78, 80) sowie der Kipphebel (54) in eine der Aus­sparungen (50, 51) der Zahnstange (40) einrasten.


 
7. Dachlukendeckel nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der Handhebel (60) mit einer Vorrichtung (82) zum Fest­stellen der Ausraststellung (84) des Kipphebels (54) aus der Aussparung (50, 51) der Zahnstange (40) verse­hen ist.
 
8. Dachlukendeckel nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zahnstange (40) einen in radiale Richtung weisen­den Stift (90) enthält, der derartig mit einem die End­stellungen (86, 88) der um die vertikale Achse (28) drehbaren Schwenkvorrichtung (20) festlegenden Sperrhe­bel (92) in Wirkverbindung steht, daß er in der einge­nommenen Freigangsstellung (26) bzw. Öffnungsstellung (30) des Dachlukendeckels (10) die Sperrposition des Sperrhebels (92) aufhebt.
 
9. Dachlukendeckel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Anhebevorrichtung (16) mindestens eine um die Schwenkachse (24) angeordnete Torsionsfeder (22) ent­hält, die in einem an der Schwenkvorrichtung (20) ange­schlossenen Gehäuse (25) befestigt ist.
 
10. Dachlukendeckel nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittenachsen der Zahnstange (40) und der Schwenk­achse (24) des Dachlukendeckels (10) diametral zur vertikalen Achse (28) der Schwenkvorrichtung (20) angeordnet sind.
 




Zeichnung