(19)
(11) EP 0 387 486 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
19.09.1990  Patentblatt  1990/38

(21) Anmeldenummer: 90100483.8

(22) Anmeldetag:  11.01.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B41F 31/14, B41F 31/30, B41F 7/36, B41F 7/40
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 13.03.1989 DE 3908044

(71) Anmelder: M.A.N.-ROLAND Druckmaschinen Aktiengesellschaft
63012 Offenbach (DE)

(72) Erfinder:
  • Höll, Roland
    D-6108 Weiterstadt (DE)
  • Rebel, Herbert
    D-6054 Rodgau (DE)
  • Hummel, Peter
    D-6050 Offenbach/Main (DE)

(74) Vertreter: Marek, Joachim, Dipl.-Ing. 
c/o MAN Roland Druckmaschinen AG Patentabteilung/FTB S, Postfach 10 12 64
D-63012 Offenbach
D-63012 Offenbach (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Antriebsmechanismus an Offsetdruckmaschinen zum axialen Hin- und Herbewegen der ersten oder der ersten und zweiten Walze eines umstellbaren Walzenpaares


    (57) Um einen Antriebsmechanismus zum axialen Hin- und Herbewegen einer ersten oder ersten und zweiten Walze eines Walzenpaares, das wahlweise dem ersten Farbreibzylinder eines Farbwerkes oder der letzten Auftragwalze eines Feuchtwerkes eines kombinierten Feucht- und Farbwerkes zuordbar ist zu schaffen, ist eine Hubkopplung der Steckachse (13) der ersten Walze (3) mit dem ersten Farbreibzylinder (8) vorgesehen. Diese Hubkopplung wird nur bei gemeinsam an der Feuchtauftragwalze anliegenden Walzen (3, 4′) auf die Steckachse (12′) der zweiten Walze (4′) weitergegeben, wäh­rend in der Verbindungsposition der zweiten Walze (4) zwischen Feucht- und Farbwerk deren Steckachse (12) axial fixiert von der Hubkopplung getrennt ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Antriebsmechanismus an Offsetdruckmascninen zum axialen Hin- und Herbewegen der ersten oder der ersten und zweiten Walze eines Walzenpaares eines kombinierten Feucht- und Farbwerkes nach dem Oberbegriff des ersten Patentanspruches.

    [0002] Mit der ersten Einstellung zweier Walzen als Verbindungswalzen zwischen Feucht- und Farbwerk besitzt die Vorrichtung nach dem Oberbegriff des ersten Patentanspruches vier Spaltstellen zur ersten Farbauftragwalze, wobei die zweite Walze als Speicher- und Glättwalze am ersten Farbreib­zylinder wirkt. Mit einer zweiten Einstellung bei gemeinsam an der Auf­tragwalze des Feuchtwerkes seitlich anliegenden Walzen kann infolge Feucht- und Farbwerkstrennung durch die zwei Reiterwalzen auf der Auf­tragwalze des Feuchtwerkes Schablonieren infolge Kanalrückwirkungen des Plattenzylinders bekämpft werden. Mit einer dritten Walze in die Lager­stelle der zweiten Walzen eingelegt, ist ohne die Funktion der beiden Walzen zu beeinträchtigen zugleich wieder eine Farb-Feuchtwerksverbindung hergestellt. Letztere Einstellung ermöglicht durch drei zusammenwirkende Walzen eine sehr schnelle Herstellung des Farb-Feuchtmittelgleichge­wichtes und ist zugleich hochwirksam gegen Schablonieren sowohl in Farb- als auch im Feuchtwerk.

    [0003] Aufgabe der Erfindung ist es zu ermöglichen, daß bei der ersten Ein­stellung der beiden Walzen als Verbindungswalzen zwischen Feucht- und Farbwerk nur die erste Walze als Reibwalze arbeitet, während in der zweiten Einstellung bei gemeinsam an der Auftragwalze des Feuchtwerkes seitlich anliegenden Walzen beide Walzen als Reibwalzen arbeiten und daß der Antriebsmechanismus zur axialen Hin- und Herbewegung vom Farbreib­zylinder im Hub untersetzt abgeleitet werden kann.

    [0004] Der Vorteil der Erfindung besteht in einer optimal wirksamen Verrei­bungsleistung in den je nach Einstellung vorhandenen Spaltstellen der beiden Walzen. Durch Ableiten der axialen Hin- und Herbewegung vom Farbwerks-Changierantrieb werden Störungen ausgeschlossen, die ein separater Changierantrieb für die beiden Walzen mit sich bringen würde.

    [0005] Nachstehend wird die Erfindung anhand einer Zeichnung in einem Aus­führungsbeispiel erläutert.

    [0006] Es zeigt:

    Fig. 1 die Seitenansicht auf den Verreibungsantrieb eines Feucht- und Farbwerkes, schematisch,

    Fig. 2 eine Seitenansicht auf das kombinierte Feucht- und Farbwerk mit den Lagerhebeln für die um­stellbaren und seitlich changierend antreibbaren Walzen,

    Fig. 3 die Seitenansicht auf die Hubkopplung der ersten Walze mit dem Verreibungsantrieb des Farbreib­zylinders,

    Fig. 4 die Ansicht aus Richtung X nach Fig. 3 auf das Getriebegehäuse des Feuchtwerkes,

    Fig. 5 einen Ausschnitt des oberen Teiles des Getriebe­gehäuses des Feuchtwerkes mit Teilen der Hub­kopplung zwischen Farbreibzylinder und erster Walze,

    Fig. 6 eine Draufsicht auf das kombinierte Feucht- und Farbwerk nach Fig. 2 mit Teilen der Hubkopplung der ersten oder ersten und zweiten Walze zum ersten Farbreibzylinder, teilweise im Schnitt.



    [0007] Die Vorrichtung umfaßt gemäß Fig. 1, 2 und 6 einen Plattenzylinder 1, der mittels Zapfen an beiden Enden in Seitenwänden 32 der Druckmaschine gelagert ist. Die Zapfen sind in bekannter, nicht näher dargestellten Weise durch außerhalb der Seitenwände 32 angeordnete Zahnräder vom Haupt­antrieb der Maschine aus angetrieben. Zur Zufuhr der Feuchtflüssigkeit ist ein Wasserkasten vorgesehen, in dem eine Wasserkastenwalze 5 teil­weise eintaucht. Die Stärke der Feuchtflüssigkeit wird mittels einer Dosierwalze 6 eingestellt.

    [0008] Das gezeichnete Film-Feuchtwerk 2, 5, 6 führt somit die Feuchtflüssigkeit direkt auf die Druckplatte des Plattenzylinders 1 und zwar auf einem sehr kurzen Weg, so daß die Feuchtmittelverdunstung gering gehalten ist. Antrieb der Feuchtwerkswalzen bzw. auch der Farbwerkswalzen ist bekannt und wird nicht näher erläutert. Alle Feuchtwerkswalzen 2, 5, 6 und die Walzen 3, 4 zwischen Feuchtwerk und Farbwerk sind zueinander einstellbar, wobei dies in bekannter Weise z.B. durch Lagerung der Walzen auf verstellbaren Exzenterbuchsen, durch Anordnung von Stellschrauben, durch Anbringen von Federn bzw. durch gegenseitiges Verspannen der Lagerhebel der Walzen erfolgen kann.

    [0009] Gleiches gilt für die erforderliche Druckabstellung bzw. die Nachtab­stellung der Walzen durch geeignete Stellmittel zur Walzentrennung.

    [0010] Auf dem Zapfen des im Plattenzylinderdrehrichtung gesehenen ersten Farbreibzylinders 8 ist beidseitig ein um den Mittelpunkt des Farb­reibzylinders 8 verschwenkbarer, axial z.B. an den Seitenwänden 32 abgestützter erster Lagerhebel 10 gelagert. Innen neben dem ersten Lagerhebel 10 ist beidseitig auf den Zapfen des Farbreibzylinders 8 ebenfalls in axialer Richtung abgestützt ein um dessen Mittelpunkt verschwenkbarer zweiter Lagerhebel 11 gelagert, der die Steckachse 12 der zweiten Walze 4 der beiden Walzen 3, 4 in einer einseitig offenen Lager­stelle mittels eines Walzenschlosses 15 aufnimmt. Als Walzenschloß 15 dient ein Abschnitt 21 der Steckachse 12 im Bereich dar Lagerstelle, der zweikantig abgeflacht ist und durch einen Schlitz 19 in die Lagerstelle eingelegt werden kann. Durch Drehen wird die Steckachse 12 und somit die zweite Walze 4 in der Lagerstelle gesichert. Der Walzenmantel der zweiten Walze 4 ist über Wälzlager auf der Steckachse 12 drehbar aufgenommen.

    [0011] Außerdem ist beidseitig in der Nähe der Stirnseiten der ersten Walze 3 auf einem koaxialen Abschnitt der Steckachse 13 der ersten Walze 3 auf einer Buchse 17 ein Schwenkhebel 9 angelenkt, welcher am oberen Ende in einer einseitig offenen Lagerstelle mittels eines Walzenschlosses 14 die obere Walze 4 zusätzlich aufnimmt. Als Walzenschloß 14 dient ein Ab­schnitt 20 der Steckachse 12 im Bereich der Lagerstelle, der zweikantig abgeflacht ist und durch einen Schlitz 18 in die Lagerstelle eingelegt werden kann. Beide Schlitze 18, 19 und die abgeflachten Abschnitte 20, 21 sind winkelversetzt, so daß die Steckachse 12 beim Entriegeln aus dem Lagerhebel 11 weiterhin im Schwenkhebel 9 verriegelt bleibt, so daß die zweite Walze 4 umstellbar ist und erst in der umgestellten Position durch Drehen der Steckachse 12′ nach Lösen eines Druckstückes 31′ entriegelt und somit entnommen werden kann. Das Druckstück 31 fixiert den Schwenk­hebel 9 auf der Steckachse 12, wenn das Walzenschloß 15 betätigt wird.

    [0012] Als Stellmittel zum Verdrehen, d.h. zum Ver- und Entriegeln der Steck­achse 12 der zweiten Walze 4, ist ein mit der Steckachse 12 verstifteter Stellring 29 mit Stellbohrung 30 so zwischen den Hebeln 9 und 11 vorge­sehen, daß in der ersten Stellung bei verbundenem Farb- und Feuchtwerk die axiale Position der Hebel 10, 11 gegenüber den Seitenwänden 32 der Druckmaschine fest fixiert ist.

    [0013] Zur Umstellung der zweiten Walze 4, d.h. zur Farb- und Feuchtwerks­trennung wird das Walzenschloß 15 durch Drehen der Steckachse 12 um ca. 90° geöffent, so daß die zweite Walze 4 entriegelt ist. Der Schwenkhebel 9 weist Führungsmittel 16, 17 in Form der koaxialen Buchse 17 auf einem Abschnitt der Steckachse 13 sowie ein Langloch 16 auf, dessen Lage so gewählt ist, daß bei sich berührenden Walzen 3, 4 die obere Anlagefläche des Langloches 16 auf der Buchse 17 aufsitzt. Zuglech sichert die Buchse 17 als Distanz- bzw. Sicherungsbuchse die mit einem Kreuz in der Zeichnung schematisch angedeuteten Innenringe der Wälzlager der ersten Walze 3 in axialer Richtung auf der Steckachse 12. Entsprechend werden die Wälzlager der zweiten Walze 4 in axialer Richtung durch Sicherungs­ringe 22 fixiert.

    [0014] Durch die Langloch-Buchsenführung 16, 17 ist es möglich von Hand oder auch gegebenenfalls über geeignete, in der Zeichnung nicht dargestellte Stellmittel die zweite Walze 4 von der ersten Position, in der Kontakt mit der Walze 3 und dem ersten Farbreibzylinder besteht zur Farb-Feucht­werkstrennung in eine zweite Position umzustellen, in der die zweite Walze 4′ als Überreiter (Tandemwalze) unter Walzentrennung der Walzen 3, 4 von der ersten Walze 3 abgesenkt gemeinsam mit dieser seitlich an die Auftragwalze 2 des Feuchtwerkes angestellt ist.

    [0015] Die Bezugszeichen der Teile in der Zeichnung in der zweiten Stellung der zweiten Walze 4′ sind jeweils mit dem′-Index oben versehen worden.

    [0016] Der Antriebsmechanismus zum axialen Hin- und Herbewegen der ersten oder der ersten und zweiten Walzen des Walzenpaares 3, 4 eines kombinierten Feucht- und Farbwerkes ist den Fig. 3 bis 6 zu entnehmen.

    [0017] Der erste Lagerhebel 10 nimmt beidseitig die Steckachse 13 der Zwischen­walze 3 in einer einseitig offenen Lagerstelle mittels eines Walzen­schlosses 26 mit Kugelhülse 34 auf. Als Walzenschloß 26 dient ein Mit­nehmer 27 mit integrierter Kugelhülse 34, der mit der die Walze 3 tragen­de Steckachse 13 durch einen Schlitz 28 in die einseitig offene Lager­stelle der ersten Lagerhebels 10 eingelegt werden kann. Durch Drehen wird der Mitnehmer 27 in der Lagerstelle gesichert. Auf der Steckachse 13 ist über Wälzlager der Walzenmantel der ersten Walze 3 drehbar aufgenommen. Der Schwenkhebel 9 weist einen schmalen Steg 25 auf, sowie in Richtung der zweiten Walze 4 einen wesentlich breiteren Steg 24. Der schmale Steg 25 ist Y-dick gewählt, während der breite Steg 24 gemäß Zeichnung X-dick gewählt ist.

    [0018] Im Schwenkbereich des Schwenkhebels 9 sind mit der Steckachse 13 der ersten Walze 3 zwei Kupplungsteile 23 in einem Abstand voneinander ver­stiftet, welcher die Größe des X breiten Steges 24 des Schwenkhebels 9 aufweist. Die Kupplungsteile 23 weisen bezogen auf den Mittelpunkt der Steckachse 13 einen langen Abschnitt A und einen kurzen Abschnitt B auf, derart, daß in der Verbindungsposition der zweiten Walze 4 zwischen Feucht- und Farbwerk der schmale Steg 25 des Schwenkhebels 9 zwischen die Kupplungsteile 23 in deren Abschnitt B zu liegen kommt, sowie in der umgestellten Tandemwalzenposition der zweiten Walze 4′ auf der Auftrags­walze 2 des Feuchtwerkes getrennt vom Farbwerk der breite Steg 24 genau passend zwischen die Kupplungsteile 23 in deren Abschnitt A zu liegen kommt.

    [0019] Über eine kinematische Kette von zwei den axialen Hub des Farbreibzylin­ders 8 auf einen vorbestimmten Hub (a₀) der Steckachse 13 der ersten Walze 3 untersetzenden Verreibkoppeln 36, 47 ist eine Hubkopplung der Steck­achse 13 der ersten Walze 3 mit dem ersten Farbreibzylinder 8 erreicht.

    [0020] Der erste Farbreibzylinder 8 wird in axialer Richtung in bekannter Weise über Antriebsrohr 38, Antriebshebel 40 und Antriebsrolle 39 angetrieben, welche in der Kulisse 37 läuft. Die kinematische Kette aus zwei Verreib­koppeln 36, 47 besteht aus einem verschwenkbaren Rollenhebel 36 und einer axial verschiebbaren Schubstange 47. Der Rollenhebel 36 gleitet dabei in einem breiten Schlitz 44 des Getriebegehäuses 41 des Feuchtwerkes um einen Bolzen 42. Der Rollenhebel 36 weist an seinem einen Ende eine Mitnehmerrolle 35 auf, die in der Kulisse 37 am Farbreibzylinder 8 ge­führt ist, während das andere Ende des verschwenkbaren Rollenhebels 36 mittels des Bolzens 42 gelenkig am Getriebegehäuse 41 drehbar abgestützt ist. Am verschwenkbaren Rollenhebel 36 ist über eine erste Mitnehmerver­bindung 43, 45, 46, 48 eine Schubstange 47 angelenkt, die in Richtung der Steckachse 13 der ersten Walze 3 durch die Seitenwände 32 axial über Kugelhülse 52 verschiebbar geführt ist und über eine zweite Mitnehmerver­bindung 49, 50, 51 am Anfang der Steckachse 13 angelenkt ist. Die erste Mitnehmerverbindung 43, 45, 46, 48 weist am Mitnehmer 43 ein bolzenför­miges Teil 46 auf, das im Rollenhebel 36 drehbar gelagert ist und einen prismatischen Teil 48 auf, das in einem Schlitz 45 der Schubstange 47 gleitend geführt ist. Die zweite Mitnehmerverbindung 49, 50, 51 weist ein prismatisches Teil 51 am zweiten Mitnehmer 49 auf, das in einem Quer­schlitz 50 der Steckachse 13 gleitend geführt ist.

    [0021] Der Abstand b₀ des Drehpunktes des bolzenförmigen Teiles 46 des ersten Mitnehmers 43 ist im verschwenkbaren Rollenhebel 36 zum Drehpunkt des Bolzens 42 entsprechend der vorgesehenen Hubuntersetzung a₀ gewählt worden. Außerdem ist die Differenz der Dicke Y des schmalen Steges 25 von der Dicke X des breiten Steges 24 des Schwenkhebels 9 etwas kleiner gewählt als das zweifache des Hubes a₀ der Steckachse 13 der ersten Walze 3, während der Abstand der Kupplungsflächen der zwei Kupplungsteile 23 entsprechend der Dicke X des breiten Steges 24 des Schwenkhebels 9 ge­wählt ist.

    [0022] Auf diese Weise liegt, wenn die zweite Walze 4 sich in der Verbindungs­postion zum Farbwerk befindet, der Y-dicke schmale Steg 25 des Schwenk­hebels 9 zwischen den beiden Kupplungsteilen 23 im Bereich B. Da eine axiale Bewegung der Steckachse 12 der Walze 3 einschließlich der Hebel 10, 11 durch seitliche Abstützung an den Seitenwänden 32 verhindert ist, führt die erste Walze 3 ihren axialen Hub a₀ aus, ohne die Abwicklung der Walze 4 zu beeinflussen. Befindet sich die zweite Walze 4′ in der Tandem­walzenposition als Überreiter zur ersten Walze 3 an der Auftragwalze 2 des Feuchtwerkes, wird, da kein Axialspiel zwischen den Kupplungsflächen der Kupplungsteile 23 und dem breiten Steg 24 des Schwenkhebels 9 vor­handen ist, der Axialhub a₀ von der Steckachse 13 auf die Steckachse 12′ weitergegeben, wobei die zweite Walze 4′ in dieser Position nicht axial fixiert ist. Dies führt zu einer bisher nicht bekannten parallelen Ver­reibung zweier Reiterwalzen auf der Auftragwalze 2 des Feuchtwerkes mit einem Hub a₀, der gegenüber dem Hub des Farbreibzylinders 8 störunan­fällig untersetzt ist, weil von diesem direkt abgeleitet.

    [0023] In der vom Farbwerk getrennten Position der Zwischenwalzen 3, 4′ besteht außerdem die Möglichkeit mit einer dritten Walze 33 in der Position der zweiten Walze 4 eine Farb- und Feuchtwerksverbindung wieder herzustellen, ohne die zweite Walze 4′ in ihre Ausgangsposition zurückschwenken zu müssen. Die dritte Zwischenwalze 33 ist hierzu in einer Parkposition zwischen den Seitenwänden 32 der Druckmaschine im Feuchtwerk aufgenommen und wird nur bei Einsatz im Lagerhebel 11 für die umgestellte zweite Walze 4 eingewechselt. Diese weitere Zwischenwalze 33 ist dann ohne Schwenkhebel 9 auf der Steckachse 13 ausgeführt, da sie lediglich aus dem Walzenschloß 15 zum Parken im Feuchtwerk entnommen werden braucht, falls kein Einsatz vorgesehen ist. Letztere Einstellung ermöglicht es eine Ver­bindung zwischen Feuchtwerk und Farbwerk herzustellen und beide Walzen 3, 4′ verreibend auf der Auftragwalze 2 des Feuchtwerkes anzuordnen.

    Bezugszeichenliste



    [0024] 

    1 Plattenzylinder

    2 Auftragwalze des Feuchtwerkes

    3 erste Walze des Walzenpaares 3, 4

    4 zweite Walze des Walzenpaares 3, 4

    5 Wasserkastenwalze

    6 Dosierwalze

    7 Farbauftragwalze

    8 Farbreibzylinder

    9 Schwenkhebel

    10 Lagerhebel

    11 Lagerhebel

    12 Steckachse

    13 Steckachse

    14 Walzenschloß

    15 Walzenschloß

    16 Langloch

    17 Buchse

    18 Schlitz

    19 Schlitz

    20 abgeflachter Abschnitt

    21 abgeflachter Abschnitt

    22 Sicherungsring

    23 Kupplungsteile

    24 breiter Steg

    25 schmaler Steg

    26 Walzenschloß

    27 zweikantig abgeflachter Mitnehmer

    28 Schlitz

    29 Stellring

    30 Bohrung

    31 Druckstück

    32 Seitenwand

    33 dritte Walze

    34 Kugelhülse

    35 Mitnehmerrolle

    36 Rollenhebel

    37 Kulisse

    38 Antriebsrohr

    39 Antriebsrolle

    40 Antriebshebel

    41 Getriebegehäuse

    42 Bolzen

    43 erster Mitnehmer

    44 Schlitz

    45 Querschlitz

    46 bolzenförmiges Teil

    47 Schubstange

    48 prismatisches Teil

    49 zweiter Mitnehmer

    50 Querschlitz

    51 prismatisches Teil

    52 Kugelhülse




    Ansprüche

    1.) Antriebsmechanismus an Offsetdruckmaschinen zum axialen Hin- und Herbewegen der ersten oder der ersten und zweiten Walze eines Walzenpaares eines kombinierten Feucht- und Farbwerkes, wobei das Walzenpaar wahlweise in Plattenzylinderdrehrichtung gesehen dem ersten Farbreibzylinder oder der letzten Auftragwalze des Feucht­werkes zugeordnet werden kann und die erste Walze beidseitig mit der Steckachse an dem Ende je eines um den Mittelpunkt des ersten Farb­reibzylinders schwenkbaren und axial gestellfest abgestützten ersten Lagerhebels aufgenommen ist, ferner die zweite Walze beidseitig mit der Steckachse an dem Ende je eines um den Mittelpunkt des ersten Farbreibzylinders verschwenkbaren und axial gestellfest abgestützten zweiten Lagerhebels mittels Walzenschloß ortsveränderlich aufge­nommen ist und beidseitig auf der Steckachse der ersten Walze ein Schwenkhebel angelenkt ist, welcher mittels Walzenschloß die zweite Walze zusätzlich aufnimmt und im Schwenkhebel Führungsmittel zur Führung der zweiten Walze zwischen einer ersten Position, in der die zweite Walze mit der ersten Walze und dem ersten Farbreibzylinder in Kontakt steht, sowie einer zweiten Position in der die zweite Walze abgesenkt von der ersten Walze gemeinsam mit dieser als Tandemwalze seitlich an der Auftragwalze des Feuchtwerkes angestellt ist,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß beidseitig der erste Lagerhebel (10) die Steckachse (13) der ersten Walze (3) in einer einseitig offenen Lagerstelle mittels eines Walzenschlosses (26) mit Kugelhülse (34) aufnimmt, daß der Schwenkhebel (9) einen schmalen Steg (25) aufweist und in Richtung der zweiten Walze (4) einen wesentlich breiteren Steg (24) aufweist, daß im Schwenkbereich des Schwenkhebels (9) zwei Kupplungsteile (23) mit der Steckachse (13) der ersten Walze (3) in einem Abstand X voneinander verstiftet sind, welcher der Größe des breiten Steges (24) des Schwenkhebels (9) entspricht, daß die Kupplungsteile (23) bezogen auf den Mittelpunkt der Steckachse (13) einen langen Ab­schnitt (A) und einen kurzen Abschnitt (B) aufweisen, derart, daß in der Verbindungsposition der Walze (4) zwischen Feucht- und Farbwerk der schmale Steg (25) des Schwinghebels (9) zwischen die Kupplungsteile (23) in deren Abschnitt (B) zu liegen kommt sowie in der umgestellten Tandemwalzenposition der zweiten Walze (4′) auf der Auftragwalze (2) des Feuchtwerkes getrennt vom Farbwerk der breite Steg (24) des Schwenkhebels (9) genau passend zwischen die Kupplungsteile (23) in deren Abschnitt (A) zu liegen kommt und daß eine Hubkopplung der Steckachse (13) der ersten Walze (3) mit dem ersten Farbreibzylinder (8) über eine kinematische Kette von zwei den axialen Hub des Farbreibzylinders (8) auf einem vorbestimmten Hub (a₀) der Steckachse (13) der ersten Walze (3) untersetzenden Verreibkoppeln (36, 47) vorgesehen ist.
     
    2.) Antriebsmechnismus nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß eine aus verschwenkbarem Rollenhebel (36) und axial verschieb­barer Schubstange (47) bestehende kinematische Kette von Verreib­koppeln (36, 47) vorgesehen ist, wobei der verschwenkbare Rollen­hebel (36) eine Mitnehmerrolle (35) aufweist, die an einem Ende in der Kulisse (37) des Farbreibzylinders (8) geführt ist, während das andere Ende des verschwenkbaren Rollenhebels (36) mittels Bolzen (42) gelenkig am Getriebegehäuse (41) des Feuchtwerkes abgestützt ist, daß am verschwenkbaren Rollenhebel (36) ferner über eine erste Mitnehmerverbindung (43, 45, 46, 48) eine in Richtung der Steckachse (13) der ersten Walze (3) durch die Seitenwand (32) axial verschieb­bare und über eine Kugelhülse (52) geführte Schubstange (47) ange­lenkt ist, die über eine zweite Mitnehmerverbindung (49 bis 51) am Anfang der Steckachse (13) angelenkt ist und daß der Abstand (b₀) des Drehpunktes des bolzenförmigen Teiles (46) des ersten Mitnehmers (43) im verschwenkbaren Rollenhebel (36) zum Drehpunkt des Bolzens (42) im Getriebegehäuse (41) entsprechend der gewählten Hubunter­setzung (a₀) gewählt ist.
     
    3.) Antriebsmechanismus nach Anspruch 1 und 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Differenz der Dicke Y des schmalen Steges (25) von der Dicke X des breiten Steges (24) des Schwenkhebels (9) etwas kleiner ge­wählt ist als der zweifache Hub (a₀) der Steckachse (13) der ersten Walze (3).
     




    Zeichnung