[0001] Die Erfindung betrifft einen Doppel-Schwingkopf-Rasierapparat mit einem am vorderen
Ende eines Handgriffs angeordneten Rasierapparatekopf, in dem eine zur Schneidkante
waagerechte Schwingachse definierende Halterung für eine um eine federbelastete Nullage
schwingbare Rasierklingeneinheit angeordnet ist, wobei die Rasierklingeneinheit zusätzlich
um eine in der Längssymmetrieebene des Rasierapparates liegende, senkrechte Achse
ebenfalls ausgehend von einer federbelasteten Nullage schwingbar im Rasierapparatekopf
gelagert ist.
[0002] Ein Doppel-Schwingkopf-Rasierapparat dieser Art ist aus der EP-OS 0 195 602 bekannt.
Dabei ist am vorderen Ende eines Handgriffs ein Rasierapparatekopf angeordnet, der
den kombinierten Halte- und Schwingmechanismus für eine Rasierklingeneinheit aufnimmt.
Zu diesem Zweck ist innerhalb des Handgriffs sowie innerhalb des Rasierapparatekopfes
eine Y-förmige Blattfeder angeordnet. Innerhalb des Handgriffs verlaufen dabei zwei
zueinander parallele Federarme, die am unteren Ende einstückig miteinander verbunden
und durch das Verbindungsstück innerhalb des Handgriffs derart festgelegt sind, daß
die Federarme sich frei biegen können. Im Bereich des Rasierapparatekopfes sind die
vorderen Enden der Federarme nach außen hin abgewinkelt und darüber hinaus bezüglich
der Längserstreckung innerhalb des Handgriffes abgeknickt. Die vorderen Enden der
Federarme sind nach innen derart koaxial zueinander abgewinkelt, daß sie eine Halterung
für eine Rasierklingeneinheit mit einer zur Schneidkante der Rasierklinge parallelen,
waagerechten Schwingachse definieren. Um diese Schwingachse ist die Rasierklingeneinheit
um eine federbelastete Nullage schwingbar, wobei zur Definierung dieser Nullage ein
rückseitiger Nocken der Rasierklingeneinheit am Rasierapparatekopf anliegt. Durch
die Ausbildung der Federarme als Blattfedern und darüber hinaus durch die Abknickung
im Bereich des Überganges zwischen dem Handgriff und dem Rasierapparatekopf ist die
Rasierklingeneinheit zusätzlich um eine Achse schwingbar, die senkrecht bezüglich
der durch die Federarme im Bereich des Rasierapparatekopfes definierten Ebene liegt.
[0003] Der bekannte Doppel-Schwingkopf-Rasierapparat kann mit seiner Rasierklingeneinheit
zwar eine zwei-dimensionale Schwingbewegung mit zwei Schwingachsen ausführen, so daß
eine optimale Anpassung der Rasierklingeneinheit an die Gesichtsform des Benutzers
während der Rasur möglich ist, doch ist der konstruktive Aufbau sehr kompliziert und
es bedarf bei der Montage manuelles Geschick, um die relativ lange, Y-förmige Feder
sowohl in den Handgriff als auch in den Rasierapparatekopf einzufügen, wobei darüber
hinaus die vorderen Enden der Federarme durch Öffnungen im Rasierapparatekopf hindurchgesteckt
werden müssen. Darüber hinaus müssen die Federarme sehr exakt gebogen werden, damit
sie genau in das Gehäuse hineinpassen. Abweichungen von der vorgegebenen Krümmung
führen dazu, daß das Schwingverhalten der Rasierklingeneinheit beeinträchtigt ist.
[0004] Davon ausgehend liegt der Erfindung die
Aufgabe zugrunde, einen konstruktiv vereinfachten Doppel-Schwingkopf-Rasierapparat zu schaffen,
der vor allem leicht montierbar ist.
[0005] Als technische
Lösung wird mit der Erfindung vorgeschlagen, daß der Rasierapparatekopf einen äußeren Apparatekörper
mit einem frontseitigen Fenster aufweist, in das die Halterung für die Rasierklingeneinheit
als separate Baugruppe eingesetzt und im Apparatekörper festgelegt ist, wobei diese
separate Baugruppe innerhalb des Apparatekörpers schwingbar um die senkrechte Achse
gelagert ist.
[0006] Auf diese Weise ist ein technisch sehr einfacher Doppel-Schwingkopf-Rasierapparat
geschaffen, der auf überaus einfache Weise zusammengesetzt werden kann. Das eigentliche
Gehäuse des Rasierapparates, also der Handgriff mit dem äußeren Apparatekörper für
den Rasierapparatekopf, kann in einem einzigen Spritzvorgang hergestellt werden. Ebenso
kann die separate Baugruppe mit der Halterung für die Rasierklingeneinheit vorgefertigt
werden. Es ist lediglich dann nur noch erforderlich, die vorgefertigte separate Baugruppe
in den Apparatekörper einzusetzen, ohne daß es dazu eines besonderen Aufwandes bedarf.
Dabei ist die separate Baugruppe für die Querbewegungen der Rasierklingeneinheit
verantwortlich, wohingegen die in der separaten Baugruppe integrierte Halterung der
herkömmlichen Schwingbewegungen um die waagerechte Schwingachse dient. Eine derartige
separate Baugruppe stellt somit eine technisch einfache Möglichkeit dar, um einerseits
den Haltemechanismus für die Rasierklingeneinheit innerhalb des Rasierapparatekopfes
anordnen zu können und andererseits auf technisch einfache Weise eine Querbewegung
der Rasierklingeneinheit zu ermöglichen.
[0007] Dabei liegt in einer Weiterbildung die senkrechte Achse vorzugsweise im Bereich
des Fensters des Apparatekörpers. Auf diese Weise ergibt sich ein optimales Schwingverhalten
der separaten Baugruppe und damit der Rasierklingeneinheit.
[0008] Um eine technisch einfache schwingbare Lagerung der separaten Baugruppe innerhalb
des Apparatekörpers zu schaffen, ist diese in einer Weiterbildung durch oben und unten
an der separaten Baugruppe ausgebildete Zapfen sowie dazu korrespondierende, jeweils
eine Hinterschneidung aufweisende Aufnehmungen im Apparatekörper gebildet, in die
die Baugruppe eingerastet ist. Auf diese Weise ist auch eine technisch einfache Montage
der separaten Baugruppe innerhalb des Apparatekörpers möglich.
[0009] Für die federbelastete Nullage der separaten Baugruppe wird in einer konstruktiven
Ausführungsform vorgeschlagen, daß zwischen der Rückwand des Apparatekörpers und der
Rückseite der separaten Baugruppe zumindest eine Feder angeordnet ist. In einer ersten
Alternative ist dabei beidseitig der mittleren Längssymmetrieebene jeweils eine Druckfeder
zwischen der Rückwand des Apparatekörpers und der Rückseite der separaten Baugruppe
angeordnet, wobei die Druckfeder vorzugsweise als Wendelfeder ausgebildet ist, die
auf an der Rückwand des Apparatekörpers und der Rückseite der separaten Baugruppe
angeformte Zapfen aufgesteckt ist. Als zweite Alternative ist an der Rückseite der
separaten Baugruppe eine in der Längssymmetrieebene liegende, nach hinten ragende
Blattfeder fest angeordnet und mit ihrem freien anderen Ende in einer schlitzförmigen
Aufnehmung an der Rückwand des Apparatekörpers frei beweglich festgelegt. All diese
Federanordnungen stellen eine technisch einfache Möglichkeit dar, um die separate
Baugruppe in ihre Nullage zu bringen, von der ausgehend die Baugruppe dann die Schwingbewegungen
ausführen kann.
[0010] Um dem Benutzer die Möglichkeit zu eröffnen, je nach Wunsch die Rasierklingeneinheit
schwingen oder feststehen zu lassen, wird schließlich in einer Weiterbildung des Schwingkopf-Rasierapparates
vorgeschlagen, daß die Rasierklingeneinheit in ihrer Rasierposition durch eine vom
Benutzer zu tätigende Sperrvorrichtung arretierbar ist.
[0011] Zwei Ausführungsbeispiele eines erfindungsgemäßen Doppel-Schwingkopf-Rasierapparates
werden nachfolgend anhand der rein schematischen Zeichnungen beschrieben. In diesen
zeigt:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines Rasierapparates mit in den Rasierapparatekopf
eingesetztem Haltemechanismus in Form einer separaten Baugruppe für die Rasierklingeneinheit;
Fig. 2 eine erste Ausführungsform der separaten Baugruppe vor dem Einsetzen in den
Rasierapparatekopf;
Fig. 3 eine zweite Ausführungsform der separaten Baugruppe vor dem Einsetzen in den
Rasierapparatekopf.
[0012] Der Doppel-Schwingkopf-Naßrasierapparat weist einen Rasierapparatekopf 1 auf, der
am vorderen Ende eines Handgriffs 2 angeordnet ist. Der Rasierapparatekopf 1 ist dabei
durch einen Apparatekörper 3 mit einem frontseitigen Fenster 4 gebildet, in das die
zur eigentlichen Halterung der nicht dargestellten Rasierklingeneinheit gehörenden
Teile in Form einer separaten Baugruppe 5 eingeschoben werden kann.
[0013] Diese separate Baugruppe 5 besteht in beiden Ausführungsformen aus einem Gehäuse
6, in dem zunächst eine Halterung 7 in Form einer Gabelhalterung mit Aufnahmegabeln
8 gelagert ist. Mittels eines nicht dargestellten Betätigungselements beispielsweise
in Form eines Schiebers oder eines Druckknopfes sind die freien Enden der Aufnahmegabeln
8 der Halterung 7 derart nach außen verschwenkbar, daß nach dem Zurückschwenken die
Aufnahmegabeln 8 in entsprechende Ausnehmungen der Rasierklingeneinheit greifen und
diese aufnehmen und halten. Dabei ist durch die Verbindungslinie der freien, nach
innen gerichteten Enden der Aufnahmegabeln 8 eine Schwingachse S definiert, um die
herum die Rasierklingeneinheit verschwenkbar ist und sich beim Rasieren der Gesichtsform
unter Beibehaltung eines günstigen Rasierwinkels durch die Verschwenkbewegungen anpassen
kann.
[0014] Um die Rasierklingeneinheit dabei in einer federbelasteten Nullage halten zu können,
ist im Gehäuse 6 der separaten Baugruppe 5 weiterhin ein eindrückbarer Federnocken
9 gelagert, der an der Rückseite der Rasierklingeneinheit abgestützt ist, wobei zu
diesem Zweck diese mit einer in der Längssymmetrieebene liegenden Rippe versehen ist.
[0015] Zusätzlich zu der Verschwenkbewegung der Rasierklingeneinheit um die Schwingachse
S ist diese noch um eine in der Längssymmetrieebene des Rasierapparatekopfes 1 liegende,
senkrechte Achse A schwingbar. Zu diesem Zweck ist die separate Baugruppe 5 innerhalb
des Apparatekörpers 3 um die Achse A verschwenkbar gelagert. Dazu dienen an der Oberseite
und an der Unterseite des Gehäuses 6 angeformte Zapfen 10, die in der Achse A liegend
diese definieren. Dazu korrespondierend sind im Innern des Apparatekörpers 3 Hinterschneidungen
11 aufweisende Ausnehmungen 12 vorgesehen, die mit den Zapfen 10 des Gehäuses 6 der
Baugruppe 5 korrespondieren. Durch Einsetzen der Baugruppe 5 mit ihrem Gehäuse 6
in den Apparatekörper 3 rasten die Zapfen 10 nach Passieren der Hinterschneidungen
11 in den Aussparungen 12 ein, wobei die Durchmesserverhältnisse derart sind, daß
die Baugruppe 5 eine Drehbewegung innerhalb des Apparatekörpers 3 ausführen kann.
Zu diesem Zweck sind auch die Seitenwände 13 des Gehäuses 6 abgerundet.
[0016] Damit die separate Baugruppe 5 ausgehend von einer federbelasteten Nullage schwingen
kann, ist zwischen der Rückwand 14 des Apparatekörpers 3 und der Rückseite 15 der
Baugruppe 5 eine Federanordnung vorgesehen. Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 2 sind
hierfür zwei wendelförmige Druckfedern 16 vorgesehen, die von der Längssymmetrieebene
des Rasierapparatekopfes 1 gleichbeabstandet sind. Um die Position dieser Druckfedern
16 zu fixieren, sind an der Rückseite 15 der Baugruppe 5 sowie an der Rückwand 14
des Apparatekörpers 3 jeweils zwei Zapfen 17 angeformt, auf die die wendelförmigen
Druckfedern 16 aufgesteckt sind.
[0017] Bei der in Fig. 3 dargestellten Ausführungsform ist als Feder eine einzige Blattfeder
18 vorgesehen. Diese liegt senkrecht stehend in der Längssymmetrieebene des Rasierapparatekopfes
1 und ist mit ihrem vorderen Ende im Gehäuse 6 der Baugruppe 5 befestigt. Das hintere,
freie Ende der Blattfeder 18 greift in eine schlitzförmige Aufnehmung 19, die an der
Rückwand 14 des Apparatekörpers 3 ausgebildet ist und in der die Blattfeder 18 längsverschiebbar
ist.
[0018] Bei beiden Ausführungsformen ist die separate Baugruppe 5 und damit die Rasierklingeneinheit
um die Achse A schwingbar, wie durch den Pfeil P angedeutet ist. Bei einer Verschwenkbewegung
der Baugruppe während des Rasiervorganges wird dabei die Feder derart gespannt, daß
bei Loslassen die Baugruppe 5 in ihre Nullage wieder zurückkehrt und die Grundposition
einnimmt. Auf diese Weise kann die Rasierklingeneinheit eine Schwingbewegung um zwei
Achsen ausführen, so daß sich die Rasierklingeneinheit beim Rasieren der Gesichtsform
optimal anpassen kann.
[0019] Sofern der Benutzer je nach Wunsch die Rasierklingeneinheit schwingen oder feststehen
lassen will, kann der Rasierapparatekopf 1 zusätzlich noch mit einer nicht dargestellten
Sperrvorrichtung ausgestattet sein, mittels der eine entsprechende Arretierung möglich
ist.
Bezugszeichenliste
[0020]
1 Rasierapparatekopf
2 Handgriff
3 Apparatekörper
4 Fenster
5 Baugruppe
6 Gehäuse
7 Halterung
8 Aufnahmegabel
9 Federnocken
10 Zapfen
11 Hinterschneidung
12 Ausnehmung
13 Seitenwand
14 Rückwand
15 Rückseite
16 Druckfeder
17 Zapfen
18 Blattfeder
19 Aufnehmung
S Schwingachse
A Achse
P Pfeil
1. Doppel-Schwingkopf-Rasierapparat mit einem am vorderen Ende eines Handgriffs (2)
angeordneten Rasierapparatekopf (1), in dem eine eine zur Schneidkante der Rasierklinge
parallele, waagerechte Schwingachse (S) definierende Halterung (7) für eine um eine
federbelastete Nullage schwingbare Rasierklingeneinheit angeordnet ist, wobei die
Rasierklingeneinheit zusätzlich um eine in der Längssymmetrieebene des Rasierapparates
liegende, senkrechte Achse (A) ebenfalls ausgehend von einer federbelasteten Nullage
schwingbar im Rasierapparatekopf (1) gelagert ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Rasierapparatekopf (1) einen äußeren Apparatekörper (3) mit einem frontseitigen
Fenster (4) aufweist, in das die Halterung (7) für die Rasierklingeneinheit als separate
Baugruppe (5) eingesetzt und im Apparatekörper (3) festgelegt ist, wobei diese separate
Baugruppe (5) innerhalb des Apparatekörpers (3) schwingbar um die senkrechte Achse
(A) gelagert ist.
2. Doppel-Schwingkopf-Rasierapparat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
senkrechte Achse (A) im Bereich des Fensters (4) des Apparatekörpers (3) liegt.
3. Doppel-Schwingkopf-Rasierapparat nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die schwingbare Lagerung der separaten Baugruppe (5) innerhalb des Apparatekörpers
(3) durch oben und unten an der separaten Baugruppe (5) ausgebildete Zapfen (10)
sowie dazu korrespondierende, jeweils eine Hinterschneidung (11) aufweisende Ausnehmungen
(12) im Apparatekörper (3) gebildet ist, in die die Baugruppe (5) eingerastet ist.
4. Doppel-Schwingkopf-Rasierapparat nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß für die federbelastete Nullage der separaten Baugruppe (5) zwischen der Rückwand
(14) des Apparatekörpers (3) und der Rückseite (15) der separaten Baugruppe (5) zumindest
eine Feder angeordnet ist.
5. Doppel-Schwingkopf-Rasierapparat nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
beidseitig der mittleren Längssymmetrieebene jeweils eine Druckfeder (16) zwischen
der Rückwand (14) des Apparatekörpers (3) und der Rückseite (15) der separaten Baugruppe
(5) angeordnet ist.
6. Doppel-Schwingkopf-Rasierapparat nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Druckfeder (16) als Wendelfeder ausgebildet ist, die auf an der Rückwand (14)
des Apparatekörpers (3) und der Rückseite (15) der separaten Baugruppe (5) angeformte
Zapfen (17) aufgesteckt ist.
7. Doppel-Schwingkopf-Rasierapparat nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß an
der Rückseite (15) der separaten Baugruppe (5) eine in der Längssymmetrieebene liegende,
nach hinten ragende Blattfeder (18) fest angeordnet und mit ihrem freien anderen Ende
in einer schlitzförmigen Aufnehmung (19) an der Rückwand (14) des Apparatekörpers
(3) frei beweglich festgelegt ist.
8. Doppel-Schwingkopf-Rasierapparat nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Rasierklingeneinheit in ihrer Rasierposition durch eine vom Benutzer zu tätigende
Sperrvorrichtung arretierbar ist.