[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Umlenkung einer vorlaufenden, entlang
ihrer Längsmittellinie zu einem Halbschlauch flach gefalteten Folienbahn zur Umhüllung
von vorlaufendem Verpackungsgut mit zwei freitragenden, parallel zueinander verlaufenden,
vertikal und seitlich relativ zueinander verstellbaren Führungsschienen und mit unter
den Führungsschienen freitragend angeordneten Führungsplatten, die seitlich relativ
zueinander und vertikal relativ zu den Führungsschienen verstellbar sind.
[0002] Eine Vorrichtung dieser Art ist in der EP-PS 68 141 beschrieben. Kritische Bereiche
im Umlenkweg der Folienbahn liegen bei der bekannten Vorrichtung an den freien Enden
der Führungsschienen und Führungsplatten sowie jeweils zwischen den freien Enden
einer Führungsschiene und der darunterliegenden Führungsplatte. Da die Folienbahn
zwischen den Enden der Führungsschienen und Führungsbahnen nicht abgestützt ist,
neigt sie zwischen diesen Enden zu einem flatternden Verlauf und zum Hängenbleiben
und Einreißen. Eine Abstützung der vorlaufenden Folienbahn im Bereich zwischen den
freien Enden von Führungsschienen und darunterliegenden Führungsplatten ist deswegen
schwierig, weil diese Vorrichtungsteile in Anpassung an unterschiedliche Größen von
in die Folienbahn zu verpackenden Gütern relativ zueinander verstellbar sind, ihre
freien Enden also nicht durch starre Führungsglieder stationär untereinander verbunden
werden können.
[0003] Es ist Aufgabe der Erfindung, eine gattungsgemäße Vorrichtung so zu verbessern, daß
unter Beibehaltung der Verstellbarkeit von Führungsschienen und Führungsplatten die
Folienbahn auch zwischen den Enden dieser Vorrichtungsteile sicher geführt und an
einem Hängenbleiben oder Einreißen gehindert ist.
[0004] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das freie Ende jeder Führungsschiene
mit dem freien Ende der darunterliegenden Führungsplatte durch ein Seil oder dergleichen
flexibles, langgestrecktes Element verbunden ist, daß das Seil am freien Ende jeder
Führungsplatte verschieblich geführt und im wesentlichen parallel zur Ebene der Führungsplatte
umgelenkt ist, und daß das dem freien Ende der Führungsschiene abgekehrte Ende des
Seils mit einer Kraft beaufschlagt ist, die das Seil zwischen den freien Enden von
Führungsschiene und Führungsplatte straff hält.
[0005] Durch die verschiebliche Führung des Seiles am freien Ende jeder Führungsplatte
und die Beaufschlagung des Seiles mit einer Kraft können die Abstände zwischen den
freien Enden von Führungsschiene und Führungsplatte beliebig verändert werden.
[0006] Die nachstehende Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung dient
im Zusammenhang mit beiliegender Zeichnung der weiteren Erläuterung. Es zeigen:
Fig. 1 schematisch die Umlenkung einer halbschlauchförmig gefalteten Folienbahn zur
schlauchförmigen Umhüllung von Verpackungsgut;
Fig. 2 eine schematische Seitenansicht einer Umlenkvorrichtung;
Fig. 3 eine Draufsicht der Vorrichtung aus Fig. 2;
Fig. 4 eine schematische Frontansicht der Vorrichtung und
Fig. 5 eine Umlenkführung für ein Seil an einer Führungsplatte.
[0007] In Fig. 1 wird eine Folienbahn 1 in Richtung des Pfeiles A von oben nach unten vorlaufend
zugeführt. Die Folienbahn 1 ist entlang ihrer Längsmittellinie 2 zu einem Halbschlauch
flach gefaltet, der aus einer vorderen Folienlage 3 und einer hinteren Folienlage
4 besteht und an seiner der Längsmittellinie 2 gegenüberliegenden Seite offen ist.
Die Folienbahn 1 wird über zwei obere, horizontal freitragend ortsfest gehaltene Führungsschienen
5, 6 sowie über zwei unter diesen Schienen liegende, ebenfalls freitragend ortsfest
gehaltene, horizontal angeordnete Führungsplatten 7, 8 geführt. Dabei wird die zu
einem Halbschlauch gefaltete Folienbahn 1 geöffnet, so daß die vordere Folienlage
3 über die Führungsschiene 6, die Führungsplatte 8 und die hintere Folienlage 4 über
die Führungsschiene 5 und die Führungsplatte 7 geführt und umgelenkt werden. Zwischen
den sich dachartig spreizenden Folienlagen 3, 4 bildet sich zwischen den freien Enden
9, 10 der Führungsschienen 5, 6 und der Stelle 11, wo sich die Folienlagen 3, 4 von
der Längsmittellinie 2 trennen, eine schrägliegende Dreiecksfläche 12 aus. An der
Basislinie dieser Dreiecksfläche 12 zwischen den Enden 9, 10 wird die Folienbahn 1
horizontal nach innen umgelenkt. Eine entsprechende Umlenkung erfolgt an den Verbindungslinien
zwischen den freien Enden 9, 10 der Führungsschienen 5, 6 und der darunterliegenden
freien Enden 13, 14 der Führungsplatten 7, 8 sowie an schräg zueinander verlaufenden
Kanten der Führungsplatten 7, 8 selbst, so daß sich schließlich aus der Folienbahn
1 eine in Richtung des Pfeiles B vorlaufende, schlauchförmig ringsum geschlossene
Umhüllung 15 ergibt, die an ihrer Unterseite längs einer in Vorlaufrichtung verlaufenden
Mittellinie 16 einen Öffnungsschlitz aufweist, der seinerseits von den dort wieder
zusammengelaufenen, freien Kanten der vorderen und hinteren Folienlage 3, 4 gebildet
ist. Die genannten freien Kanten werden entlang der Linie 16 miteinander verschweißt,
so daß nunmehr ein in sich ringsum geschlossener Folienschlauch entstanden ist, in
welchen (in Fig. 1 von links her) über die von den freien Enden 9, 10, 13, 14 der
Führungsschienen 5, 6 und Führungsplatten 7, 8 bestimmten Öffnung zu verpackende
Gegenstände fortlaufend eingeführt werden können.
[0008] Um die Größe der schlauchförmigen Umhüllung 15 an die Größe der zu verpackenden Güter
anpassen zu können, sind die Führungsschienen 5, 6 und Führungsplatten 7, 8 in noch
zu beschreibender Weise relativ zueinander vertikal und horizontal verstellbar.
[0009] Wie dargestellt, wird die Folienbahn 1 zwischen den untereinander liegenden Enden
9, 13 und 10, 14 der Führungsschienen bzw. Führungsplatten 5, 7 und 6, 8 frei geführt
und um etwa 180° umgelenkt, was leicht zu einem Flattern und Einreißen der Folie
in diesen Bereichen führen kann. Um hier Abhilfe zu schaffen, verläuft zwischen den
freien Enden 9, 13 bzw. 10, 14 ein Seil 17 bzw. 18. Der Ausdruck "Seil" bedeutet hier
generell ein flexibles, langgestrecktes Element, also beispielsweise auch ein Kabel,
ein Band, einen Draht oder dergleichen. Es wurde gefunden, daß sich durch die Ausspannung
der Seile 17, 18 zwischen den genannten Enden von Führungsschienen und Führungsplatten
eine sichere Führung und Umlenkung der Folienbahn 1 bewerkstelligen läßt, und es dabei
nicht mehr zu einem Hängenbleiben oder Zerreißen der Folie kommt.
[0010] Um trotz der Anordnung der Seile 17, 18 oder dergleichen die Verstellbarkeit der
Führungsschienen 5, 6 und Führungsplatten 7, 8 aufrechtzuerhalten, sind diese Seile
17, 18 lediglich mit ihren einen Enden fest mit den Enden 9, 10 der Führungsschienen
5 bzw. 6 verbunden. An den Enden 13, 14 der Führungsplatten 7 bzw. 8 sind sie in noch
zu beschreibender Weise verschieblich geführt und im wesentlichen parallel zur Ebene
der Führungsplatten 7, 8 umgelenkt. Das dem freien Ende 9, 10 der betreffenden Führungsschiene
abgekehrte Ende jedes Seils 17, 18 ist hinter den Führungsplatten 7, 8 (in ebenfalls
noch zu beschreibender Weise) mit einer Kraft beaufschlagt, die das Seil 17, 18 zwischen
den freien Enden von Führungsschiene und Führungsplatte straff hält, jedoch im Bereich
dieser freien Enden eine Verlängerung oder Verkürzung der Seile 17, 18 ermöglicht,
wenn der Abstand zwischen Führungsschienen und Führungsplatten verändert wird.
[0011] Die Fig. 2 zeigt schematisch in Seitenansicht eine Vorrichtung zur Durchführung der
beschriebenen Umlenkung der Folienbahn 1. Von einem Maschinengestell 21 stehen freitragend
wenigstens zwei nebeneinanderliegende, frei umlaufende oder angetriebene Walzen 22
ab, zwischen denen die zugeführte, zu einem Halbschlauch gefaltete Folienbahn 1 zugeführt
wird. Die Folienbahn 1 wird von einer Vorratsrolle 23 abgewickelt und über mehrere
Umlenkwalzen in der aus Fig. 4 ersichtlichen Weise zugeführt. Durch die Walzen 22
ist auch diejenige, aus Fig. 1 ersichtliche Linie bestimmt, an welcher sich die beiden
Lagen 3, 4 der Folienbahn in der wiederum aus Fig. 4 ersichtlichen Weise dachartig
trennen.
[0012] Die Fig. 2, 3 und 4 zeigen weiterhin auch wiederum die am Maschinengestell 21 freitragend
gelagerten Führungsschienen 5, 6 und Führungsplatten 7, 8, wobei im Gegensatz zu Fig.
1 die Führungsplatten 7, 8 von den jeweils darüberliegenden Führungsschienen 5, 6
einen kleineren Abstand haben, so daß sich eine insgesamt flachere, schlauchförmige
Umhüllung 15 ergibt, welche zu verpackende Gegenstände 24 (Fig. 4) aufnimmt.
[0013] Teile des Verstellmechanismus für die Führungsschienen 5, 6 und Führungsplatten 5,
8 sind in Fig. 2, 3 und 4 in Form von Gelenken, Schraubspindeln und Lagern angedeutet.
Dieser Verstellmechanismus ist an sich bekannt (EP-PS 68 141) und bildet keinen Bestandteil
der Erfindung.
[0014] Wie aus Fig. 2, 3 und 4 ersichtlich, verlaufen die Seile 17, 18, ausgehend von den
freien Enden 9, 10 der Führungsschienen 5, 6, wo sie fest verankert sind, frei zu
den zugehörigen, darunterliegenden Führungsplatten 7, 8, wo sie verschieblich geführt
und umgelenkt werden, um anschließend an der Unterseite der Führungsplatten 7, 8 weiter
zu verlaufen, bis zu einer weiteren Umlenkstelle 25 bzw. 26, wo die Seile 17, 18 nach
unten geführt sind. An den nach unten gerichteten Enden der Seile 17, 18 sind Gewichte
27 bzw. 28 befestigt. Die Umlenkung an den Stellen 25, 26 erfolgt vorzugsweise mit
Hilfe von freilaufenden Umlenkrollen.
[0015] Wenn der Abstand zwischen einer Führungsschiene 5, 6 und der darunterliegenden Führungsplatte
7, 8 verändert wird, verkürzt oder verlängert sich das Seil 17, 18 im Bereich zwischen
den freien Enden von Führungsschienen und Führungsplatte, wobei die Verkürzung oder
Verlängerung durch das sich absenkende oder anhebende Gewicht 27 bzw. 28 ausgeglichen
wird.
[0016] Anstelle der Gewichte 27, 28 könnten auch Federn vorgesehen sein, welche die betreffenden
Enden der Seile 17, 18 mit der nötigen Kraft beaufschlagen und zwischen Führungsschiene
und Führungsplatte straff halten.
[0017] Es ist wichtig, daß an den Befestigungsstellen der Seile 17, 18 an den Führungsschienen
5, 6 und an den Umlenkstellen dieser Seile an den Enden 13, 14 der Führungsplatten
7, 8 keine scharfen Kanten oder Ecken entstehen, welche den Vorlauf der Folienbahn
1 behindern oder gar zu einem Hängenbleiben oder Zerreißen der Folie führen könnten.
Die betreffenden Stellen müssen also möglichst glatt und reibungslos ausgebildet werden.
In Fig. 5 ist die Umlenkung des Seiles 17 an der zugehörigen Führungsplatte 7 schematisch
dargestellt. An der freien, leicht schräg verlaufenden Vorderkante der Führungsplatte
7 ist ein Rohr 29 befestigt, beispielsweise angeschweißt, welches entlang der Vorderkante
der Führungsplatte 7 verläuft und alsdann an der Unterseite dieser Platte entlanggeführt
ist. Von dem Rohr 29 wird das Seil 17 glatt und nahezu reibungslos geführt. Das freie
Ende des Rohres 29 ist so geformt und an die Gestalt der Führungsplatte 7 angepaßt,
daß der Vorlauf der Folienbahn 1 glatt und hindernislos erfolgen kann.
1. Vorrichtung zur Umlenkung einer vorlaufenden, entlang ihrer Längsmittellinie zum
einem Halbschlauch flach gefalteten Folienbahn zur Umhüllung von vorlaufendem Verpackungsgut
mit zwei freitragenden, parallel zueinander verlaufenden, vertikal und seitlich relativ
zueinander verstellbaren Führungsschienen und mit unter den Führungsschienen freitragend
angeordneten Führungsplatten, die seitlich relativ zueinander und vertikal relativ
zu den Führungsschienen verstellbar sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß das freie Ende (9, 10) jeder Führungsschiene (5, 6) mit dem freien Ende (13,.
14) der darunterliegenden Führungsplatte (7, 8) durch ein Seil (17, 18) oder dergleichen
flexibles, langgestrecktes Element verbunden ist, daß das Seil (17, 18) am freien
Ende (13, 14) jeder Führungsplatte (7, 8) verschieblich geführt und im wesentlichen
parallel in die Ebene der Führungsplatte (7, 8) umgelenkt ist, und daß das dem freien
Ende (9, 10) der Führungsschiene (5, 6) abgekehrte Ende des Seils (17, 18) mit einer
Kraft (27, 28) beaufschlagt ist, die das Seil (17, 18) zwischen dem freien Ende von
Führungsschiene und Führungsplatte straff hält.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Seil (17, 18) mit
einem Gewicht (27, 28) belastet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Seil (17, 18) an der
Führungsplatte (7, 8) durch ein gekrümmtes Rohr (29) umgelenkt ist.