(19)
(11) EP 0 387 534 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
19.09.1990  Patentblatt  1990/38

(21) Anmeldenummer: 90102843.1

(22) Anmeldetag:  14.02.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B64C 1/20
(84) Benannte Vertragsstaaten:
FR GB

(30) Priorität: 14.03.1989 DE 3908257

(71) Anmelder: Deutsche Airbus GmbH
D-21129 Hamburg (DE)

(72) Erfinder:
  • Engel, Hinrich
    D-2800 Bremen (DE)
  • Palme, Gerhard
    D-2875 Ganderkesee (DE)
  • Sempert, Hartmut
    D-2870 Delmenhorst (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zum automatischen Einführen und Ausrichten von Frachtbehältern


    (57) Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum automatischen Einführen und Ausrichten von Frachtbehältern, wie Paletten oder Container in mobilen Frachträumen. Die Vorrichtung besteht aus ei­nem im Torbereich des mobilen Frachtraumes an einer Einfahrführung angeordneten schwenkbaren Führungshebel (11) mit einem Niederhalter (12). Der Führungshebel (11) wird durch einen aus dem Boden des Frachtraumes hervorstehenden aus zwei Richtungen überfahrbaren Stellhebel (15) zum Einfahren der Frachtbehälter verstellt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum automatischen Einführen und Ausrichten von Frachtbehältern, wie Paletten oder Container in mobilen Frachträumen, mit aus den Stellplätzen der Frachtbehälter bestehenden Förderwegen und daraus hervorstehenden Riegelelementen, welche zum Einführen und Arretieren der Frachtbe­hälter über daran vorgesehene Führungselemente greifen.

    [0002] Beim Transport von Frachtbehältern, wie Paletten oder Container in mobilen Frachträumen besteht der Wunsch das jeweils benutzte Ver­kehrsmittel schnell zu be- und entladen. Dies gilt insbesondere dort, wo lange Be- und Entladezeiten teure Verkehrsmittel, wie Transportflugzeuge, blockieren. Das Be- und Entladen von mobilen Frachträumen führt aber häufig zu einer Überbeanspruchung der Frachtbehälter, so daß sich insbesondere Paletten an Ecken und Rändern durch Überspannungen defomieren. Solche Deformierungen sind aber häufig Ursache von Störungen, weil die Ränder, bzw. Kanten oder Führungselemente der Frachtbehälter nicht ordnungsge­mäß von den Riegelelementen der Frachträume erfaßt werden.

    [0003] Zur Vermeidung von Störungen ist bisher ein zwangsweises Einfädeln bzw. Herabdrücken deformierter Frachtbehälter mit schräg nach un­ten weisenden staren Führungsschienen vorgenommen worden, doch solche Führungsschienen sind nur dort einsetzbar, wo ausschließ­lich Paletten transportiert werden. Da Container im Gegensatz zu den Haltestegen der Paletten Nuten besitzen ist ein gemeinsamer Transport von Paletten und Containern wegen der zum Einfädeln er­forderlichen Führungsschiene nicht möglich.

    [0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde eine Vorrichtung zum automatischen Einführen und Ausrichten von Frachtbehältern vorzusehen, die es gestattet Paletten und Container gemeinsam zu trans­ portieren. Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Vorrichtung einen schwenkbaren Führungshebel mit einem Nieder­halter aufweist, und daß der Führungshebel durch einen aus dem Bo­den des Frachtraumes hervorstehenden aus drei Richtungen überfahr­baren Stellhebel zum Einfahren der Frachtbehälter verstellbar ist.

    [0005] Die erfindungsgemäße Vorrichtung gestattet durch das Schwenken des Führungshebels deformierte Paletten und Container automatisch aus­zurichten und einzufädeln und damit gemeinsam zu transportieren. Dabei ist es zweckmäßig den Führungshebel an einer Einfahrführung im Torbereich des mobilen Frachtraumes anzuordnen und über Koppel­glieder mit dem Stellhebel zu verbinden. Der Niederhalter ist da­bei so einzustellen, daß dieser im eingeschwenkten Zustand des Führungshebels in Höhe der sog. "Z-Riegel" eines Frachtladesystems liegt.

    [0006] Weiterbildungen und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den Ansprüchen 4 bis 10 zu entnehmen.

    [0007] Die Erfindung wird anhand der bei liegenden Zeichnung näher erläu­tert. Es zeigen:

    Fig. 1 eine Vorrichtung zum automatischen Einführen und Ausrichten von Frachtbehältern in Schrägdarstellung,

    Fig. 2 eine Vorderansicht der Vorrichtung nach Fig. 1,

    Fig. 3 eine Draufsicht der Vorrichtung nach Fig. 1,

    Fig. 4 zwei Schnitte IV-IV gemäß Fig. 1,

    Fig. 5 einen Ausrichtvorgang einer Palette und

    Fig. 6 einen Ausrichtvorgang eines Containers.



    [0008] Wie die Schrägdarstellung nach Fig. 1 zeigt, ist die Vorrichtung zum automatischen Einführen und Ausrichten von Frachtbehältern an einer Einfahrführung 10 im Torbereich eines Transportflugzeuges angeordnet. In der Seitenwand dieser Einfahrführung 10 ist ein Führungshebel 11 mit einem Niederhalter 12 an einem Lagerbolzen 13 schwenkbar gelagert. Der Niederhalter 12 bildet eine schräge und schwenkbare Führungsschiene, die im eingeschwenktem Zustand waagerecht ist und mit der Höhe des nachgeordneten Z-Riegels 14 übereinstimmt. Zum Schwenken des Führungshebels 11 dient ein Stellhebel 15, der aus einem länglichen an seinen Stirnseiten etwa unter 45° abgeschrägten Körper besteht. Dieser Stellhebel 15 ist quer zu seiner Längsrichtung an der Einfahrführung gelagert, d.h. seine Lagerachse verläuft parallel zu seiner Längsausdehnung. Der Stellhebel 15 ist dabei so an der Einfahrführung 10 gelagert und angeordnet, daß er aus dem Boden des Frachtraumes hervorsteht. Die Darstellungen nach Fig. 2 und Fig. 4 lassen dieses Hervorstehen erkennen und außerdem zeigen diese Darstellungen, daß der Stellhe­bel 15 von den Frachtbehältern überfahrbar ist. Im überfahrenen Zustand gemäß Fig. 4 liegt der Stellhebel 15 in der Bodenebene des Frachtraumes.

    [0009] Die Bewegung des Stellhebels 15 wird wie Fig. 4 und Fig. 4′zeigen auf den Führungshebel 11 übertragen, so daß beim Überfahren des Stellhebels 15 der Führungshebel 11 geschwenkt wird. Dazu ist der Stellhebel 15 mit einem Bolzen 16 an einer Lasche 17 angekoppelt, die ihrerseits über einen Bolzen 18 mit einem Übertragungshebel 19 gekoppelt ist. Der Übertragungshebel 19 ist an einem Lagerbolzen 20 in der Einfahrführung 10 gelagert und über eine Feder 21 mit einem ebenfalls an dem Lagerbolzen 20 angelenkten Absenkhebel 22 gekoppelt. Am Absenkhebel 22 greift eine Koppelstange 23 mit einem Gelenklager an, deren anderes Ende ebenfalls mit einem Gelenklager und einem Lagerbolzen 24 an die an der Rückseite des Führungshe­bels 11 vorgesehene Lagerlasche 25 angreift. Eine Rückstellfeder 26, die am Lagerbolzen 20 vorgesehen ist und zwischen der Einfahr­ führung und dem Übertragungshebel 19 wirkt, bewirkt stets eine Rückstellung des Stellhebels 15 und damit des Führungshebels 11 in die hochgeschwenkte Position (Fig. 4).

    [0010] Wie die Darstellung nach Fig. 5 zeigt, wird eine Palette 30 mit ihren Führungselementen beim Einfahren vom Niederhalter 12 des Führungshebels erfaßt und unter den Z-Riegel 14 eines Frachtlade­systems geleitet. Bei Containern 35, die als Führungselement ei­ne Nut besitzen, erfolgt die Einführung durch Niederdrücken des Führungshebels 11, wie Fig. 6 zeigt. Ein gemeinsamer Transport von Paletten und Containern kann daher mit der beschriebenen Vor­richtung zum automatischen Einführen der Frachtbehälter ohne Pro­bleme vorgenommen werden.

    10 Einfahrführung

    11 Führungshebel

    12 Niederhalter

    13 Lagerbolzen

    14 Z-Riegel

    15 Stellhebel

    16 Bolzen

    17 Lasche

    18 Bolzen

    19 Übertragungshebel

    20 Lagerbolzen

    21 Feder

    22 Absenkhebel

    23 Koppelstange

    24 Lagerbolzen

    25 Lagerlasche

    26 Rückstellfeder

    30 Palette

    35 Container




    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum automatischen Einführen und Ausrichten von Frachtbehältern, wie Paletten oder Container in mobilen Frachträumen, mit aus den Stellplätzen der Frachtbehälter be­stehenden Förderwegen und daraus hervorstehenden Riegelelementen, welche zum Führen und Arretieren der Frachtbehälter über daran vorgesehene Führungselemente greifen, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Vorrichtung einen schwenkbaren Führungs­hebel (11) mit einem Nierderhalter (12) aufweist, und daß der Führungshebel (11) durch einem aus dem Boden des Frachtraumes her­vorstehenden aus drei Richtungen überfahrbaren Stellhebel (15) zum Einfahren der Frachtbehälter (30, 35) verstellbar ist.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, daß der Führungshebel (11) an einer Einfahrfüh­rung (10) im Torbereich des mobilen Frachtraumes angeordnet ist und über Koppelglieder mit dem Stellhebel (15) in Verbindung steht.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge­kennzeichnet, daß der Niederhalter (12) am Führungshe­bel (11) im eingeschwenkten Zustand mit der Höhe der "Z-Riegel" (14) eines Frachtladesystems übereinstimmt.
     
    4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da­durch gekennzeichnet, daß der Führungshebel (11) an der Einfahrführung (10) auf einem Lagerbolzen (13) gelagert ist und mit zwei Lagerlasche (25) auf seiner Rückseite durch einen Durchbruch in der Wand der Einfahrführung (10) greift, und daß an den Lagerlaschen (25) eine Koppelstange (23) angelenkt ist, deren anderes Ende an einem in der Einfahrführung (10) angelenkten Ab­senkhebel (22) angreift.
     
    5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da­durch gekennzeichnet, daß der Absenkhebel (22) gemeinsam mit einem Übertragungshebel (19) in der Einfahrführung (10) angelenkt und über eine Feder (21) damit gekoppelt ist, und daß das andere Ende des gegen eine Rückstellfeder (25) schwenkba­ren Übertragungshebels (19) über eine Lasche (17) mit dem Stell­hebel (15) gekoppelt ist.
     
    6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da­durch gekennzeichnet, daß die Schwenkbewegung des Führungshebels (11) durch Auflaufen der Lagerlasche (25) im Durchbruch der Einfahrführung (10) begrenzt ist.
     
    7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da­durch gekennzeichnet, daß die Koppelstange (23) mit Glenklagern an die Lagerlasche (25) des Führungshebels (11) und an den Absenkhebel (22) angeschlossen ist.
     
    8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, da­durch gekennzeichnet, daß der Stellhebel (15) aus einem länglichen an seinen beiden Stirnseiten abgeschrägten und quer zur Längsrichtung gelagerten Körper besteht.
     
    9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, da­durch gekennzeichnet, daß die Stirnseiten des Stellhebels (15) unter etwa 45° abgeschrägt sind.
     
    10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­durch gekennzeichnet, daß eine Längsseite des Stellhebels (15) unter etwa 60° abgeschrägt ist.
     




    Zeichnung