[0001] Die Erfindung betrifft einen Schwingboden, der aus einer aus Platten zusammengesetzten
Bodenfläche und unter den Platten angeordneten Federn besteht.
[0002] Schwingböden finden vor allem in Turnhallen und überall dort Verwendung, wo Fußböden
mit einer gewissen Elastizität ausgerüstet sein sollen. Sie bestehen aus einer aus
Platten zusammengesetzten Bodenfläche, wobei unter den Platten einzelne Federn angeordnet
sind, die die Platten in einem gewissen Abstand vom Unterboden halten. Solche Federn
werden vornehmlich aus Stahl hergestellt und sind in einem bestimmten regelmäßigen
Muster angeordnet. Es kommt vor, daß die eine oder andere Feder bricht. Der Bruch
einer Feder hat die ungünstige Folge, daß benachbarte Federn umso stärker belastet
werden. Der Bruch mehrerer benachbarter Federn hat zur Folge, daß die Funktionsfähigkeit
des gesamten Schwingbodens infrage gestellt ist.
[0003] Ein Schwingboden verhindert sehr wirksam die Übertragung von Trittschall, wie dieses
auch schwimmende Estriche tun, die meist aus monolithisch hergestellten Zement-Kiesmischungen
oder Asphalt bestehen und auf einer Unterlage aus Naturfasermatten oder Mineralfasermatten
oder -platten bestehen. Diese schwimmenden Estriche werden vornehmlich in Wohnungen
und Büros eingebaut, wo die Belastungen nicht schwer und schlagartig auftreten.
[0004] Sind die schwimmenden Estriche aus Asphalt hergestellt, so zeichnen sich die Aufstellpunkte
schwerer Möbel mit der Zeit erheblich ab und machen den Boden uneben. Sind diese schwimmenden
Estriche aus Zement-Kiesmischungen hergestellt, so können schwere Möbel an den Aufstellpunkten
zu einem Bruch des Estrichs führen. Diese Estriche haben auch die Eigenschaft, beim
Altern zu reißen.
[0005] Die vorliegende Erfindung vermeidet die Nachteile des Standes der Technik. Es ist
die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen einfach aufgebauten und preiswert herstellbaren
Schwingboden zu schaffen, der sich durch lange Lebensdauer und hohe Wirksamkeit auszeichnet.
[0006] Die Erfindung besteht darin, daß die Federn aus Polyurethan-Schaumstoffmatten bestehen,
daß die Platten unverbunden mit den Schaumstoffmatten auf diese aufgelegt sind, und
daß die Platten durch eine Nut-Feder-Verbindung oder Metallklammern oder durch einen
aufgebrachten Belag miteinander verbunden sind.
[0007] Ein derartiger Schwingboden hat eine sehr hohe Lebensdauer. Denn der verwendete Polyurethan-Schaumstoff
verliert auch nach mehreren Jahrzehnten nicht seine Elastizität und Formstabilität.
Die Verlegung ist höchst einfach, da die Platten unverbunden mit dem Schaumstoff dicht
aufgelegt werden und dann nur untereinander so verbunden werden, daß sie sich entsprechend
Temperaturschwankungen dehnen und schrumpfen können.
[0008] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Schaumstoffmatten aus einer Vielzahl von Schaumstoff-Flocken
vorzugsweise unterschiedlichen spezifischen Gewichtes bestehen, die zu einer dichten
Lage verpreßt und durch einen Kleber miteinander verbunden sind. Diese Schaumstoffmatten
zeichnen sich durch eine besonders hohe Trittschalldämmung aus, wenn sie in diesem
Schwingboden verarbeitet sind. Sie weisen offenbar durch das verschiedene spezifische
Gewicht der Flocken besondere Federungseigenschaften auf, haben dabei aber keine
deutlich hervortretenden spezifischen Resonanzen.
[0009] Zweckmäßig ist es, wenn die Polyurethan-Schaumstoffläche aus dicht nebeneinander
angeordneten auszurollenden Bahnen oder aus dicht nebeneinander angeordneten Platten
besteht.
[0010] Dabei ist es besonders vorteilhaft, wenn der Polyurethan-Schaumstoff ein spezifisches
Gewicht von 80 - 180 kg/cbm aufweist.
[0011] Dabei ist es zweckmäßig, wenn der Schaumstoff ein Polyurethan, vorzugsweise der Bezeichnung
VB 160, vorzugsweise mit einer Belastungsfähigkeit von 120 - 180 kg pro Quadratmeter
ist.
[0012] Die Platten sind zweckmäßigerweise aus Holzwerkstoff hergestellt. Es können Spanplatten,
Tischlerplatten, aber auch Holzbohlen und -bretter sein, die einfach auf die Schaumstoff-Flächen
aufgelegt werden und dann durch einen aufgebrachten Belag miteinander verbunden werden.
[0013] Ein solcher Schwingboden ist einfach herstellbar. Er zeichnet sich durch hohe Wirksamkeit
aus und hat eine lange Lebensdauer.
[0014] Zweckmäßig ist es, wenn der Schaumstoff ein Polyurethan ist, das vorzugsweise eine
Belastungsfähigkeit von 120 - 180 kg pro Quadratmeter aufweist. Aber auch andere,
langlebig formbeständige Kunststoff-Schaumstoffe sind hier verwendbar.
[0015] Zweckmäßig ist es, wenn der Belag ein Parkett, ein Stäbchenparkett, ein Teppichboden
oder ein Kunststoff- oder Gummibelag ist, die zweckmäßigerweise fest auf den Platten
oder Bohlen aufgeklebt sind.
[0016] Das Wesen der Erfindung ist nachstehend anhand eines in der Zeichnung schematisch
dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt durch einen Teil des Schwingbodens,
Fig. 2 eine Ansicht der Platten eines Schwingbodens ohne aufgebrachten Belag,
Fig. 3 eine Ansicht der Bohlenlage eines Schwingbodens ohne aufgebrachten Belag,
Fig. 4 eine Ansicht eines Teiles einer Polyurethan-Schaumstoffmatte.
[0017] Auf dem Unterboden 1, z.B. einer Betonplatte oder Betondecke, sind Schaumstoffplatten
2 oder Schaumstoffmatten aufgelegt. Diese bestehen vorzugsweise aus Polyurethan der
Bezeichnung VB 160 und weisen eine Tragfähigkeit von 160 - 180 kg pro Quadratmeter
auf. Auf diesen Schaumstoffplatten 2 sind Platten 3 aus Holzwerkstoff oder Holzbohlen
4 aufgelegt, die durch einen fest aufgeklebten Belag 5 miteinander verbunden sind.
Dieser Belag 5 kann aus Parkett, Stäbchenparkett, Teppichboden oder einem Kunststoff-
oder Gummibelag bestehen.
[0018] Zweckmäßig ist es, wenn die Platten oder Bohlen an ihrer Unterseite mit Rillen 6
versehen sind. Durch diese Rillen 6 werden die Federungseigenschaften verbessert und
die unverschiebbare Lage der Platten gesichert.
[0019] Die Schaumstoffplatte 2 ist aus einer Vielzahl von Schaumstoff-Flocken 7, 8, 9 unterschiedlichen
spezifischen Gewichtes hergestellt. Bei der Herstellung dieser Schaumstoffplatte
sind die Flocken oberflächlich mit einem Kleber versehen, dann verpreßt und nach dem
Aushärten des Klebers auf die erforderliche Stärke geschnitten. Die Flocken sind an
sich aus offenporigem Schaum hergestellt, sind jedoch an den Klebestellen durch den
Kleber weitgehend in ihrer Porosität geschlossen. Durch die unterschiedlichen spezifischen
Gewichte der Flocken ist erreicht, daß diese bei Belastungen sich unterschiedlich
stark komprimieren lassen. Dadurch wird innerhalb der Matte bei dynamischen Belastungen
erhebliche Walkarbeit geleistet, die zu einer Dämpfung von Schwingungen förderlich
ist.
[0020] Dieser Schwingboden kann in Turnhallen, Gaststätten, Kegelbahnen, Billardsälen, aber
auch in Fabriken, Flugzeughallen und dergleichen verwendet werden. Ebenso gut kann
er im Wohnungsbau anstelle der bisher dort verwendeten schwimmenden Estriche Verwendung
finden, wo er leichter herstellbar ist und unmittelbar nach dem Verlegen betreten
werden kann.
[0021] Die Polyurethan-Schaumplatten bzw. -matten werden zweckmäßigerweise aus Abfallstücken
hergestellt, die vorher zu Flocken zerrissen sind und dann verpreßt mit Klebstoff
zu den Platten bzw. zu Körpern, aus denen die Platten geschnitten werden, abgebunden
sind. Das Besondere hieran ist, daß aus Abfall hergestellte Matten bzw. Platten eine
noch günstigere Trittschalldämmung als orignal hergestellte Platten bzw. Matten haben.
Auf diese Weise gelingt es, Kunststoffabfälle aus Polyurethanschaum für einen dauerhaften
Gebrauch wiederzuverwenden.
[0022] Als Klebstoff für das Zusammenkleben der Polyurethan-Schaumstofflocken wird zweckmäßigerweise
wiederum Polyurethan verwendet, wobei die Polyurethan-Schaumstoff-Flocken möglichst
auf ihrer gesamten Oberfläche mit diesem Kleber beschichtet werden, was in großen
rotierenden Trommeln erfolgen kann, aus denen die mit Kleber versehenen Schaumstoff-Flocken
vor Beendigung der Standzeit des Klebers in eine Preßform geschüttet werden, in der
sie bis zum Ende der Standzeit des Klebers, also bis zur Beendigung des Klebvorganges,
unter Druck und zweckmäßigerweise auch unter Hitze gehalten werden.
[0023] Der Kern der vorliegenden Erfindung besteht in der Verwendung von aus Polyurethan-Schaumstofflocken
unterschiedlichen spezifischen Gewichts durch Verkleben unter Druck hergestellten
Platten oder Matten als Unterlage unter Estrichen und anderen Bodenplatten. Diese
werden zweckmäßigerweise locker, d.h. ohne Verklebung, auf die Unterlage aus diesen
Platten oder Matten aufgelegt und lediglich untereinander gegen seitliches Verschieben
befestigt.
Liste der Bezugszeichen:
[0024]
1 Unterboden
2 Schaumstoffplatte
3 Platte
4 Bohle
5 Belag
6 Rillen
7 Flocken
8 Flocken
9 Flocken
1. Schwingboden,
bestehend aus einer aus Platten zusammengesetzten Bodenfläche und unter den Platten
angeordneten Federn,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Federn aus Polyurethan-Schaumstoffmatten (2) bestehen,
daß die Platten unverbunden mit den Schaumstoffmatten auf diese aufgelegt sind,
und daß die Platten (3,4) durch eine Nut-Feder-Verbindung oder Metallklammern oder
durch einen aufgebrachten Belag (5) miteinander verbunden sind.
2. Schwingboden nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schaumstoffmatten aus einer Vielzahl von Schaumstoff-Flocken vorzugsweise
unterschiedlichen spezifischen Gewichtes bestehen, die zu einer dichten Lage verpreßt
und durch einen Kleber miteinander verbunden sind.
3. Schwingboden nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Polyurethan-Schaumstoffläche aus dicht nebeneinander angeordneten auszurollenden
Bahnen oder aus dicht nebeneinander angeordneten Platten besteht.
4. Schwingboden nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Polyurethan-Schaumstoff ein spezifisches Gewicht von 80 - 180 kg/cbm aufweist.
5. Schwingboden nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schaumstoff ein Polyurethan, vorzugsweise der Bezeichnung VB 160, vorzugsweise
mit einer Belastungsfähigkeit von 120 - 180 kg pro Quadratmeter ist.
6. Schwingboden nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Platten aus Holzwerkstoff hergestellt sind oder aus Holzbohlen bestehen.
7. Schwingboden nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Platten an ihrer Unterseite mit Rillen (6) versehen sind.
8. Schwingboden nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Belag ein Parkett oder Stäbchenparkett, welche fest auf die Platten aufgeklebt
sind, oder ein Teppichboden, Kunststoff- oder Gummibelag ist, die vorzugsweise ebenfalls
fest aufgeklebt sind.
9. Verwendung von aus Polyurethan-Schaumstofflocken unterschiedlichen spezifischen
Gewichts durch Verkleben unter Druck hergestellte Platten oder Matten als Unterlage
unter Estrichen und anderen Bodenplatten.