[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Signalübertragungssystem mit einem Sender,
der einen Strom im Bereich zwischen einem vorbestimmten ersten Wert und einem vorbestimmten
zweiten Wert gleicher Polarität, insbesondere zwischen 4 und 20 mA, über eine Leitung
an mindestens einen Empfänger sendet.
[0002] In der Prozeßsteuerungs- und Anlagentechnik ist die Meßwertübertragung mittels eines
eingeprägten 4...20 mA-Stromes (Live Zero-Normsignal) weit verbreitet. Damit kann
eine analoge Größe kontinuierlich übertragen werden. Gleichzeitig steht dem Empfänger
aufgrund des Mindeststromes eine Leistung zur Weiterverarbeitung oder Auswertung
zur Verfügung. Darüberhinaus kann eine Überwachung auf Leitungsbruch (Strom = 0) oder
Meßbereichsüberschreitung (Strom > 20 mA) erfolgen. In diesen Fällen weiß der Empfänger,
daß er die ankommenden Meßwerte nicht auswerten darf.
[0003] In zunehmendem Maß wird gewünscht, auf den bereits für die Übertragung des Normsignales
vorhandenen Leitungen zusätzliche Informationen zu übertragen, z.B. Selbstüberwachungsmeldung,
Alarmmeldungen, Grenzwertüberschreitungsmeldungen oder Anforderungen für ein Überprüfungssignal,
weil man die Kosten für eine zusätzliche Leitungsführung sparen möchte. Für diesen
Zweck werden Geräte angeboten, die das Normsignal modulieren, beispielsweise mit
Hilfe einer Pulsdauer- oder Frequenzmodulation. Dies führt neben dem hohen Schaltungsaufwand
für Sender und Empfänger zu dem zusätzlichen Nachteil, daß andere Geräte in der Stromschleife,
beispielsweise bereits vorhandene Empfänger, die nicht für die aufmodulierten höherfrequenten
Bestandteile des Signals ausgelegt sind, stark gestört und in ihrer Funktion beeinträchtigt
werden können. Insbesondere ist es nur unter Schwierigkeiten möglich, ein bereits
vorhandenes Meßwertübertragungssystem für die Übertragung weiterer Daten nachzurüsten,
wenn die Empfänger von älterer Bauart sind und die höherfrequenten Anteile des überlagerten
Digitalsignals nicht verkraften. Zudem ist in der Regel ein Eingriff in den Sender
erforderlich.
[0004] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Signalübertragungssystem anzugeben,
das neben einem analogen Stromsignal ein digitales Signal übertragen kann, ohne den
oder die Empfänger zu stören.
[0005] Diese Aufgabe wird bei einem Signalübertragungssystem der eingangs genannten dadurch
gelöst, daß in der Leitung zwischen dem Sender und dem Empfänger an einem Ende eine
Umpoleinrichtung angeordnet ist, die die Polarität des gesendeten Stromes in Abhängigkeit
von einem zu übertragenden Signal invertiert und daß am anderen Ende ein Absolutwertbildner
angeordnet ist, der unabhängig von der Polarität seines Eingangsstromes einen Aus
gangsstrom mit vorbestimmter Polarität erzeugt, wobei die Stärke des Ausgangsstroms
der Stärke des Eingangsstromes proportional ist, und eine Auswerteeinrichtung aufweist,
die die Polarität des Eingangsstromes ermittelt.
[0006] Die Information des zusätzlich übertragenen Signals steckt also in der Stromrichtung,
die über die Leitung übertragen wird. Da der Absolutwertbildner an seinem Ausgang
aber immer die gleiche Stromrichtung ausgibt und am Eingang der Umpoleinrichtung der
Strom auch immer in die gleiche Richtung fließt, ist der Empfänger nicht dem Einfluß
der Stromrichtung auf der Leitung unterworfen. Auf diese Weise bleibt für den Empfänger
das Verhalten des herkömmlichen Signalübertragungssystems erhalten und man muß ihn
nicht für das Ausfiltern irgendwelcher aufmodulierten Signale vorbereiten. Trotzdem
ist es nun erfindungsgemäß möglich, zusätzlich Signale über die gleiche 4...20 mA-Stromschleife
zu übertragen, wobei der Aufwand sehr gering ist und damit eine wirtschaftliche Lösung
möglich wird. Die nachträgliche Aufrüstung von Stromkreisen ist ohne Eingriff in die
vorhandenen Geräte möglich. Diese können weiter arbeiten wie bisher. Durch eine entsprechende
Codierung und anschließende Impulszählung in der Auswerteeinheit können auch mehrere
verschiedene Signale übermittelt werden. Vorteilhafterweise eignet sich die Art der
Signalübertragung hauptsächlich für einen begrenzten Vorrat an bestimmten Signalen,
beispielsweise ein Warnsignal, ein Abschaltsignal, ein Meßbereichsüberschreitungssignal
oder ein Meldungsanforderungssignal.
[0007] In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Ausgangsstromstärke gleich der Eingangsstromstärke.
Durch die Übersetzung 1 : 1 wird sichergestellt, daß sich das Betriebsverhalten des
Systems am Eingang des Empfängers nicht von dem eines herkömmlichen Systems unterscheidet.
[0008] Mit besonderem Vorteil ist der Absolutwertbildner durch eine Gleichrichterbrückenschaltung
gebildet. Dies ist eine einfache, wirtschaftlich zu fertigende Ausführungsform, die
praktisch trägheitslos den Absoultwert des Stromes ermittelt. Unabhängig von der Polarität
des Stromes, d.h. der Stromrichtung, wird immer der Strom mit der gleichen vorbestimmten
Richtung am Ausgang ausgegeben. Lediglich die Stromstärke wird von der Stärke des
Eingangsstromes beeinflußt.
[0009] Zur Feststellung der Polarität des Stromes kann die Auswerteeinrichtung vor dem Absolutwertbildner
angeordnet sein. Bevorzugterweise ist sie aber in einem Zweig der Gleichrichterbrückenschaltung
angeordnet. Die Gleichrichterbrückenschaltung hat die Eigenschaft, daß jeweils paarweise
in zwei Zweigen nur Strom einer Richtung fließt. Stellt nun die Auswerteeinrichtun
fest, daß in dem Zweig, in dem sie angeordnet ist, ein Strom fließt, lassen sich daraus
zuverlässige Rückschlüsse auf die Stromrichtung in der Leitung ziehen.
[0010] Mit Vorteil ist die Auswerteeinrichtung durch eine Leuchtdiode gebildet, die mit
gleicher Durchlaßrichtung in Reihe mit der Diode in dem Zweig der Gleichrichterbrückenschaltung
liegt. Wenn der Strom in der Leitung in der vorbestimmten Richtung fließt, leuchtet
die Leuchtdiode auf, was für eine Bedienperson ein optisches Warnsignal bedeutet.
Der Zustand der Leuchtdiode kann natürlich auch über einen Fototransistor abgegriffen
und automatisch weiterverarbeitet werden. Bevorzugterweise wird ein Optokoppler verwendet,
um die Gefahr von Störungen durch externes Licht gering zu halten. Dadurch läßt sich
eine Potentialtrennung des Signalausgangs gegenüber der Stromschleife erzielen.
[0011] Eine andere Art der automatischen Weiterverarbeitung kann dadurch realisiert werden,
daß die Auswerteeinrichtung einen Widerstand, insbesondere einen Shuntwiderstand,
und eine Spannungsermittlungsschaltung, die einen Spannungsabfall über den Widerstand
feststellt, aufweist. Viele Schaltungen lassen sich einfacher mit einer Signalspannung
als Eingangsgröße betreiben als mit einem Strom.
[0012] Es kann auch ein Stromverstärker oder ein Strom/Spannungswandler verwendet werden,
der keinen Spannungsabfall verursacht und beispielsweise einen Operationsverstärker
aufweist.
[0013] Beispielsweise kann die Spannungsermittlungsschaltung einen Komparator aufweisen.
Dieser Komparator stellt fest, ob eine Spannung am Widerstand abfällt oder nicht.
Wenn eine Spannung abfällt, ist dies ein Zeichen dafür, daß in der Leitung der Strom
in die vorbestimmte Richtung fließt. Da praktisch nur zwei Spannungen auftreten können,
nämlich einmal die Spannung Null und zum anderen die Spannung, die dem Produkt aus
fließendem Strom und Widerstand entspricht, und der Strom mindestens 4 mA betragen
muß, läßt sich die Schwellwertgrenze für den Komperator leicht festlegen. Diese muß
darüberhinaus nicht übermäßig genau sein.
[0014] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist die Gleichrichterbrückenschaltung
im Rückkopplungszweig eines Verstärkers mit hohem Verstärkungsfaktor, insbesondere
eines Operationsverstärkers, angeordnet und die Auswerteeinrichtung ist zwischen dem
Ausgang des Verstärkers und Masse angeordnet. Auf diese Art und Weise läßt sich praktisch
ohne Spannungsabfall feststellen, welche Polarität der Strom in der Leitung hat,
d.h. in welche Richtung der Strom in der Leitung fließt.
[0015] Mit Vorteil ist am Ausgang des Absolutwertbildners ein Kondensator angeordnet. Dieser
Kondensator dient zur Glättung der beim Umschalten der Polarität möglichen Spannungseinbrüche.
[0016] Bevorzugterweise ist die Umpoleinrichtung als 2-poliger Umschalter ausgebildet. Dieser
Umschalter läßt sich auf einfache Art und Weise mechanisch oder auch elektronisch
verwirklichen und erfüllt mit geringem Aufwand die Aufgabe, die Polarität des Stromes
zu invertieren. Beispielsweise kann der Umschalter einen relaisbetätigten mechanische
Schalter aufweisen oder mit Halbleiterschaltern realisiert werden. Insbesondere in
Verbindung mit einem Optokoppler läßt sich bei einem mechanischen Schalter eine potentialgetrennte,
d.h. von der Spannung des 4...20 mA-Stromes entkoppelte, Signalübertragung durchführen.
[0017] In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Sender am gleichen Ende der Leitung
wie die Umpoleinrichtung angeordnet. Die Übertragungsrichtung des vom Sender gesendeten
Signals, nämlich die Variation der Stromstärke, und des von der Umpoleinrichtung
gesendeten Signals, nämlich die Stromrichtung, ist die gleiche.
[0018] Mit Vorteil sind die Umpoleinrichtung und der Sender in eine Baueinheit integriert.
Dies erfordert nur einen geringen zusätzlichen Platzbedarf. Darüberhinaus kann der
im Sender für die Stromquelle vorhandene Leistungsversorgungsteil auch für den Umschalter
verwendet werden.
[0019] Besonders einfach wird der Aufbau, wenn die Endstufe des Senders bipolar aufgebaut
ist. Dann kann sie direkt als Umschalteinrichtung verwendet werden.
[0020] In einer anderen bevorzugten Ausführungsform ist der Sender an dem Ende der Leitung
angeordnet, an dem auch der Absolutwertbildner angeordnet ist. Der Sender ist zusätzlich
mit der Auswerteeinrichtung verbunden und bewirkt nach einem Polaritätswechsel des
Stroms in eine vorbestimmte Richtung eine vorbestimmte Änderung der Stärke des Sendestroms.
Sender und Umpoleinrichtung senden in diesem Fall in entgegengesetzte Richtungen.
Dies ist immer dann von Vorteil, wenn beispielsweise der Sender entfernt und für eine
direkte Überprüfung unzugänglich angeordnet ist. In diesem Fall kann die Umpoleinrichtung
ein Zustandsmeldungs-Anforderungssignal aussenden, auf das hin der Sender durch Rücksenden
einer bestimmten Stromstärkeänderung anzeigt, ob er in Ordnung ist oder nicht. Entspricht
die Rückmeldung nicht dem erwarteten Signal, liegt eine Störung beim Sender vor. Der
Absolutwertbildner ist dabei so ausgebildet, daß nicht nur der Ausgangsstrom eine
Funktion des Eingangsstromes darstellt, sondern auch der Eingangsstrom abhängig
vom Ausgangsstrom ist. Wenn also durch den Sender am Ausgang der Absolutwertbildners
ein höherer Strom bewirkt wird, ändert sich dementsprechend die Stromstärke am Eingang
und damit auf der Leitung. Das Anforderungssignal ist deshalb von Vorteil, weil damit
der Beginn für einen definierten Zustand im System gesetzt werden kann, in dem die
nachfolgende Stromänderung als Zustandsmeldung aufgefaßt wird.
[0021] Mit Vorteil unterschreitet der Sender nach einem Polaritätswechsel für eine vorbestimmte
Zeitdauer den vorbestimmten ersten Stromwert oder überschreitet den vorbestimmten
zweiten Stromwert. Eine solche Überschreitung des Senderbereichs kann zuverlässig
erfaßt werden.
[0022] In einer bevorzugten Ausführungsform bewirkt der Sender in Abhängigkeit von seinem
technischen Zustand nach einem Polaritätswechsel für die Dauer von etwa einer Sekunde
einen Strom von der Stärke 21 mA. Je nachdem, wie der Sender ausgebildet ist, wird
dieses Signal also nur dann erzeugt, wenn der Sender einen Defekt aufweist, oder,
in einer anderen Ausbildung, wenn er in Ordnung ist.
[0023] Die Erfindung wird im folgenden anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen in Verbindung
mit der Zeichnung näher erläutert. Darin zeigen:
Fig. 1 eine Anordnung eines Signalübertragungssystems,
Fig. 2 eine weitere Anordnung,
Fig. 3 eine dritte Ausführungsform des Absolutwertbildners,
Fig. 4 eine vierte Ausführungsform des Absolutwertbildners mit Auswerteeinrichtung
und
Fig. 5 eine dritte Ausführungsform des Signalübertragungssystems.
[0024] Ein Signalübertragungssystem weist einen Sender 1 auf, der über eine Leitung 2 einen
eingeprägten Strom im Bereich zwischen zwei vorbestimmten Werten an einen Empfänger
3 überträgt. Die Leitung 2 ist zweipolig ausgeführt, d.h. sie weist einen Pfad für
den Stromfluß vom Sender 1 zum Empfänger 3 und einen Pfad für den Stromfluß vom Empfänger
3 zum Sender 1 auf. Der Strom kann zwischen 4 und 20 mA variieren. Ein solches Signal
ist unter dem Namen "Live Zero-Normsignal" bekannt. Zur Erzeugung des Stromsignals
weist der Sender eine Stromquelle 4 mit konstantem, einstellbarem Stromausgang auf.
[0025] Hinter dem Sender 1 ist eine Umpoleinrichtung 5 angeordnet, die in Abhängigkeit
von einem Signal auf einer Eingangsleitung 9 die Polarität des Stromes in der Leitung
2 invertiert. In Abhängigkeit vom Eingangssignal auf dem Signaleingang 9 wird nämlich
ein zweipoliger Umschalter 7 betätigt, so daß der Strom, der bisher auf den einen
Strompfad der Leitung 2 geleitet wurde, nun auf den anderen Strompfad geleitet wird.
[0026] Am anderen Ende der Leitung 2 ist ein Absolutwertbildner 6 angeordnet, der eine Gleichrichterbrückenschaltung
aufweist. Die Gleichrichterbrückenschaltung weist vier Dioden 11-14 mit niedrigem
Spannungsabfall auf, die in bekannter Weise zwischen einem Eingang 10 und einem Ausgang
15 des Absolutwertbildners 6 angeordnet sind. Ein Strom mit positiver Richtung fließt
vom Eingang 10 durch die Diode 12 zum Ausgang 15 und von dort zum Empfänger 3. Der
Strom vom Empfänger 3 fließt über den Ausgang 15 und die Diode 13 zum Eingang 10 und
von dort in die Leitung 2. Bei positivem Strom werden also lediglich die Dioden 12
und 13 der Gleichrichterbrückenschaltung verwendet. Bei der anderen Polarität fließt
der Strom vom Eingang 10 durch die Diode 14 zum Ausgang 15 und von dort zum Empfänger
3 und auf dem Rückweg durch den Ausgang 15 und die Diode 11 zum Eingang 10 und zur
Leitung 2. Bei negativer Polarität werden also nur die Dioden 11 und 14 vom Strom
durchflossen. Für den Empfänger 3 ist die Polarität des Stromes auf der Leitung 2
ohne Bedeutung. Wie gezeigt, hat der Strom in den Empfänger 3 immer die gleiche Richtung.
[0027] Im Zweig der Diode 14, d.h. in dem Zweig, in dem lediglich bei negativer Strompolarität
ein Strom fließt, ist eine Leuchtdiode 16 angeordnet. Diese Leuchtdiode 16 hat die
gleiche Durchlaßrichtung wie die Diode 14. Wenn nun ein Strom negativer Polarität
fließt, wird auch die Leuchtdiode 16 durchflossen und leuchtet. Damit wird ein optisches
Warnsignal realisiert. Natürlich kann das Signal der Leuchtdiode auch von einem Fototransistor
aufgenommen und automatisch weiterverarbeitet werden.
[0028] Am Ausgang des Absolutwertbildners ist ein Kondensator 22 angeordnet, der eine Pufferfunktion
beim Umschalten der Polarität des Stromes übernimmt.
[0029] Je nach Stellung des Umschalters 7 in der Umpoleinrichtung 5 erscheint also ein
Signal am Signalausgang 19 des Absolutwertbildners 6. Trotzdem wird nach wie vor der
gleiche eingeprägte Strom vom Sender 1 an den Empfänger 3 übertragen.
[0030] In Fig. 2 ist eine weitere Ausgestaltung des Signalübertragungssystems dargestellt.
Elemente, die mit denen der Fig. 1 identisch sind, sind mit gleichen Bezugszeichen
versehen, Elemente, die denen der Fig. 1 entsprechen sind mit um 100 erhöhten Bezugszeichen
versehen.
[0031] Der Sender 101 weist eine Stromquelle 104 auf, die einen eingeprägten Strom zwischen
4 und 20 mA erzeugt und an die Leitung 2 sendet. In dem Sender 101 ist die Umpoleinrichtung
105 integriert, die den zweipoligen Umschalter 7 aufweist. Der Umschalter 7 wird
mit Hilfe eines Relais 8 in Abhängigkeit von einem an der Signalleitung 109 anstehenden
Signal betätigt.
[0032] Am anderen Ende der Leitung ist nicht nur ein Empfänger 3 angeordnet, sondern ein
weiterer Empfänger 3′ und ein Schreiber 21. Grundsätzlich sind noch weitere Empfänger
möglich, die beispielsweise jeweils nur auf einen vorbestimmten Stromstärkebereich
ansprechen.
[0033] Der Absolutwertbildner 106 ist ähnlich aufgebaut wie in Fig. 1. Anstelle der Leuchtdiode
16 weist die Auswerteeinrichtung einen Widerstand 17 auf, der von Strom durchflossen
wird, wenn in der Leitung 2 ein Strom mit negativer Polarität fließt. Der Widerstand
17 ist bevorzugterweise als Shunt-Widerstand ausgebildet, so daß an ihm sehr genau
die abfallende Spannung gemessen werden kann. Die abfallende Spannung wird mit Hilfe
eines Komparators 18 daraufhin untersucht, ob sie über- oder unterhalb einem vorbestimmtem
Schwellwert liegt. Liegt sie überhalb einem vorbestimmten Schwellwert, erscheint ein
Signal am Signalausgang 119. Dieses Signal kann beispielsweise dazu verwendet werden,
ein Relais zu betätigen, das z.B. ein Signalhorn oder einen anderen Verbraucher mit
erhöhtem Leistungsbedarf einschaltet. Natürlich ist auch eine automatische Weiterverarbeitung
des Signals am Signalausgang 119 möglich.
[0034] Der Absolutwertbildner 206 nach Fig. 3 weist wiederum eine Gleichrichterbrückenschaltung
211-214 auf, die aber in den Rückkopplungszweig eines Operationsverstärkers 20, d.h.
in den Zweig zwischen Ausgang und invertierendem Eingang des Operationsverstärkers
20, geschaltet ist. Der nicht-invertierende Eingang des Operationsverstärkers liegt
auf Masse. Damit wird ein aktiver Gleichrichter realisiert. Zwischen dem Ausgang
des Operationsverstärkers und Masse läßt sich ein Signalausgang 219 bilden, an dem
bei positiver Stromrichtung am Eingang 210 eine negative Spannung anliegt und umgekehrt.
[0035] Fig. 4 zeigt eine vierte Ausführungsform des Absolutwertbildners 306. In den Zweig
der Gleichrichterbrückenschaltung, in dem die Diode 314 angeordnet ist, ist ein Optokoppler
316 angeordnet. Dieser Optokoppler weist ein lichtemittierendes Element 317 und ein
lichtaufnehmendes Element 318 auf. Das lichtemittierende Element 317 ist als Leuchtdiode
ausgebildet, während das lichtaufnehmende Elemente 318 ein Fototransistor ist. Wenn
nun ein Strom durch diesen Zweig fließt, leuchtet die Leuchtdiode 317 und verändert
die Eigenschaften des Fototransistors 318, so daß am Ausgang 319 ein Signal abgenommen
werden kann. Insbesondere mit einer mechanisch betätigten Umschalteinrichtung am
Ausgang des Senders, wie sie in den Fig. 1 und 2 dargestellt ist, läßt sich damit
eine potentialmäßig von dem 4...20 mA-Strom entkoppelte Signalübertragung realisieren.
Dies erleichtert die Handhabung des Signalübertragungssystems ganz erheblich.
[0036] Bei den Ausführungsformen der Fig. 1 und 2 ist die Richtung des mit Hilfe der variierenden
Stromstärke gesendeten Signals die gleiche wie die Richtung des mit Hilfe der Spannungspolarität
gesendeten Signals. In dem in Fig. 5 dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Richtungen
dagegen entgegengesetzt. Elemente, die denen der Fig. 1 entsprechen, sind mit um 400
erhöhten Bezugszeichen versehen.
[0037] Eine Spannungsquelle 423 ist über einen Stromstärkemesser 403, der als Empfänger
dient, mit der Umpoleinrichtung 405 verbunden. Der Ausgang der Umpoleinrichtung ist
über die Leitung 402 mit dem Eingang 410 des Absolutwertbildners 406 verbunden, mit
dessen Ausgang 415 der Sender 401 verbunden ist. Ein zweiter Eingang des Senders 401
ist über den Ausgang 419 des Absolutwertbildners mit der Auswerteeinrichtung 416 verbunden.
[0038] Die Spannungsquelle 423 erzeugt eine konstante Spannung von beispielsweise 24 V.
Der Sender 401 stellt sich in Abhängigkeit von dem zu sendenden Signal so ein, daß
in der Leitung 402 ein Strom mit der gewünschten Stromstärke im Bereich zwischen 4
und 20 mA fließt. Wenn nun beispielsweise der Sender 401 entfernt und für eine Inspektion
unzugänglich angeordnet ist, ist es wünschenswert, den Zustand des Senders 401 per
Fernab frage ermitteln zu können. Dazu wird das Relais 408 erregt, das die Umpoleinrichtung
405 umpolt. Die Spannung und auch der Strom auf der Leitung 402 werden dadurch invertiert.
Am Ausgang 415 des Absolutwertbildners 406 ändert sich dagegen nichts. Die Polarität
des Stromes bleibt erhalten. Die Stromstärke wird ausschließlich vom Sender 401 beeinflußt.
Andererseits erzeugt die Auswerteeinrichtung 416 ein Signal am Ausgang 419 des Absolutwertbildners
406, das dem Sender 401 ebenfalls zugeht. In Abhängigkeit von seinem Zustand ändert
der Sender sein Verhalten und ändert die Stromstärke auf eine vorbestimmte Art und
Weise, oder er zeigt keine Reaktion. Beispielsweise sendet er für die Dauer von einer
Sekunde eine Stromstärke von 21 mA, wenn er einen Defekt anzeigen muß. Wenn man dafür
Sorge trägt, daß vor dem Umpolen der Umpoleinrichtung 405 alle Elemente aus dem System
entfernt oder abgekoppelt worden sind, für die eine derartige Stromstärke nicht erwünscht
ist, ist die Übertragung eines 21 mA-Signals ohne weiteres möglich. Ein Abkoppeln
von Elementen wird aber in der Regel nicht nötig sein, da die Elemente des Systems
im allgemeinen auch höhere Stromstärken in der Größenordnung 30 bis 50 mA vertragen.
Der Sender zeigt durch das Aussenden dieses Signals an, daß er nicht in Ordnung ist.
Bleibt das erwartete Signal aus, ist dies ein Zeichen dafür, daß der Sender in Ordnung
ist und keiner näheren Überprüfung bedarf. Natürlich kann man das Verfahren auch
umdrehen und das 21 mA-Signal bei intaktem Sender aussenden. Das Ausbleiben des Signals
zeigt dann einen Defekt an.
[0039] Der Empfänger 403 ist im vorliegenden Fall als Anzeigeinstrument dargestellt. Natürlich
ist es auch möglich, den Empfänger 403 als Auswerteeinheit auszubilden, die eine automatische
Auswertung der übertragenen Meßwerte ermöglicht.
1. Signalübertragungssystem mit einem Sender, der einen Strom im Bereich zwischen
einem vorbestimmten ersten Wert und einem vorbestimmten zweiten Wert gleicher Polarität,
insbesondere zwischen 4 und 20 mA, über eine Leitung an mindestens einen Empfänger
sendet, dadurch gekennzeichnet, daß in der Leitung (2) zwischen dem Sender (1, 101,
401) und dem Empfänger (3, 3′, 403) an einem Ende eine Umpoleinrichtung (5, 105, 405)
angeordnet ist, die die Polarität des Stromes in Abhängigkeit von einem zu übertragenden
Signal invertiert, und daß am anderen Ende ein Absolutwertbildner (6, 106, 206, 406)
angeordnet ist, der unabhängig von der Polarität seines Eingangsstromes einen Ausgangsstrom
mit vorbestimmter Polarität erzeugt, wobei die Stärke des Ausgangsstroms der Stärke
des Eingangsstroms proportional ist, und eine Auswerteeinrichtung (16, 17, 18, 416)
aufweist, die die Polarität des Eingangsstromes ermittelt.
2. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgangsstromstärke gleich
der Eingangsstromstärke ist.
3. System nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Absolutwertbildner
(6, 106, 206) durch eine Gleichrichterbrückenschaltung (11-14, 111-114, 211-214) gebildet
ist.
4. System nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Auswerteeinrichtung (16,
17, 18, 316, 416) in einem Zweig der Gleichrichterbrückenschaltung (11-14, 111-114)
angeordnet ist.
5. System nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Auswerteeinrichtung durch
eine Leuchtdiode (16) gebildet ist, die mit gleicher Durchlaßrichtung in Reihe mit
der Diode (14) in dem Zweig der Gleichrichterbrückenschaltung (11-14) liegt.
6. System nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Auswerteeinrichtung einen
Optokoppler (316, 416) aufweist.
7. System nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Auswerteeinrichtung einen
Widerstand (17), insbesondere einen Shunt-Widerstand, und eine Spannungsermittlungsschaltung
(18), die einen Spannungsabfall über den Widerstand (17) feststellt, aufweist.
8. System nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannungsermittlungsschaltung
einen Komparator (18) aufweist.
9. System nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannungsermittlungsschaltung
(18) bei Auftreten einer Spannung am Widerstand (17) ein Relais betätigt.
10. System nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleichrichterbrückenschaltung
(211-214) im Rückkopplungszweig eines Verstärkers (20) mit hohem Verstärkungsfaktor,
insbesondere eines Operationsverstärker, angeordnet ist und die Auswerteeinrichtung
zwischen dem Ausgang (219) des Verstärkers und Masse angeordnet ist.
11. System nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß am Ausgang
des Absolutwertbildners (6) ein Kondensator (22) angeordnet ist.
12. System nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Umpoleinrichtung
(5, 105) als zweipoliger Umschalter (7) ausgebildet ist.
13. System nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Umpoleinrichtung (5,
105) einen relaisbetätigten mechanischen Umschalter (7) aufweist.
14. System nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Umpoleinrichtung (5,
105) einen Halbleiterschalter aufweist.
15. System nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Sender
(1, 101) am gleichen Ende der Leitung wie die Umpoleinrichtung (5, 105) angeordnet
ist.
16. System nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Umpoleinrichtung (105)
und der Sender (101) in eine Baueinheit integriert sind.
17. System nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß der Sender (101) als Umschalteinrichtung
(105) eine bipolare Endstufe aufweist.
18. System nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Sender
(401) an dem Ende der Leitung (402) angeordnet ist, an dem auch der Absolutwertbildner
(406) angeordnet ist, und daß der Sender (401) zusätzlich mit der Auswerteeinrichtung
(416) verbunden ist und nach einem Polaritätswechsel des Stroms in eine vorbestimmte
Richtung eine vorbestimmte Änderung der Stärke des Sendestroms bewirkt.
19. System nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß der Sender (401) nach dem
Polaritätswechsel für eine vorbestimmte Zeitdauer den vorbestimmten ersten Stromwert
unterschreitet oder den vorbestimmten zweiten Stromwert überschreitet.
20. System nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß nach einem Polaritätswechsel
der Sender (401) in Abhängigkeit von seinem technischen Zustand für die Dauer von
etwa einer Sekunde einen Strom von der Stärke 21 mA auf der Leitung (402) bewirkt.