[0001] Die Erfindung betrifft eine elektronische Schützansteuerung gemäß den Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Für die Ansteuerung von elektromagnetischen Aktuatoren, die z.B.als Abschlagmagnete
in Typenraddruckern, Hubmagnete oder in Magnetventilen eingesetzt werden, ist die
Verwendung von Special-IC's, bekannt. Ein solcher Special-IC ist z.B. der Controller-Baustein
L5832 der Firma SGS, der in der "Databuch" dieser Firma vom Januar 1987 beschrieben
ist. Der Baustein ermöglicht eine getaktete Stromregelung des Einschaltstromes von
Aktuatoren, wobei sein Treiberausgang für die Basisansteuerung eines Darlingtontransistors
verwendet wird, der als Stellglied in dem Stromregelkreis eingesetzt ist. Die Istwerterfassung
des Einschaltstromes erfolgt dabei über einen niederohmigen Meßwiderstand, wobei der
Meßeingang auf ein Spannungssignal von 450 mV begrenzt ist. Nach Ablauf einer einstellbaren
Einschaltstromdauer schaltet dei Bauste in den Betriebsstrom auf den Haltestrom um,
der im Gegensatz zum Einschaltstrom nicht geregelt ist. Der Einschaltstromzeitgeber
des Bausteins wird erst gestartet, wenn der Betriebsstrom den vorgegebenen Einschaltstromwert
überschritten hat.
[0003] Aus der US-PS 4 453 194 ist ein integrierter, bipolarer Schaltkreis bekannt, bei
dem zur Strommessung ein Bruchteil des Gesamtstromes abgezweigt und über einen Messtransistor
mit einem Strom-Spannungsumsetzer verbunden ist. Das entsprechend erzeugte Signal
des Strom-Spannungsumsetzers steuert die zur Stromregelung verwendete Schaltung. Der
bipolaren Technik haftet der Nachteil einer begrenzten Betriebsspannung an, die für
in Niederspannungsnetzen übliche Grössenordnungen nicht ausreicht.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Ansteuerung mit hoher Strom- und Spannungsbelastbarkeit
zu schaffen und eine verlustarme und genaue Strommessung für die Istwerterfassung
des Regelkreises zu gewährleisten sowie eine definierte, betriebssichere Einschaltung.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebenen
Merkmale gelöst.
[0006] Die Erfindung hat den Vorteil, daß größere Ströme als bei Verwendung des Kontrollerbausteines
L5832 geregelt werden können, da der Meßeingang 3 dieses Bausteines den Einschaltstrom
auf I
p - 0.45/R
s begrenzt. Da Meßwiderstände mit einem geringeren Wert als 0,1 Ω mit vertretbarem
Aufwand nicht eingesetzt werden können, ist damit der maximal mit dem Baustein regelbare
Strom auf etwa 4A begrenzt. Neben der höheren Strombelastbarkeit bietet die erfindungsgemäße
Lösung noch den Vorteil, daß auf den teuren niederohmigen Meßwiderstand verzichtet
werden kann, der neben dem Preisnachteil auch mit einer schwierigen Liefersituation
behaftet ist und dadurch Probleme bei der Fertigung bereiten kann.
[0007] In den Unteransprüchen sind vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung angegeben.
Dazu gehört einmal die Regelung des Einschalt- und des Ausschaltstromes, die in vorteilhafter
Weise den Wirkungsgrad der Schützansteuerung verbessert. Weiterhin wird durch die
Unabhängigkeit des Zeitgeberstarts von der Höhe des Einschaltstromes die Sicherheit
der Schützansteuerung erhöht. Der Controller-Baustein L5832 startet den Einschaltstromzeitgeber
erst nachdem der Einschaltstrom seinen vorgegebenen Wert erreicht hat. Wird dabei
der vorgegebene Einschaltstrom nicht erreicht, dann schaltet der Baustein nicht auf
Haltestrom um und die Halbleiterbauteile werden thermisch durch den hohen Dauerstrom
zerstört. Ein anderer Vorteil liegt in der Verwendung eines von der Eingangsspannung
gesteuerten Schwellwertschalters im Eingang der Schützansteuerung, womit ein Flattern
des Schützes infolge undefinierten Ein- und Ausschaltens vermieden wird.
[0008] Anhand der Zeichnung wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert.
Fig. 1 zeigt eine elektronische Schützansteuerung mit einem Leistungs-FET,
Fig. 2 zeigt diese Schützansteuerung für zwei Stromsollwerte mit Umschalter, Zeitsteuerung
und Schwellwertschalter.
[0009] Die in Fig. 1 gezeigte elektronische Schützansteuerung zur Steuerung eines Gleichstromschützes
wird an der Eingangsklemme 1 mit einer Versorgungsspannung beaufschlagt. Der Strom
durch die Schützspule 2 wird mit der integrierten Leistungshalbleiterschaltung 3
zum Zwecke der Stromregelung getaktet. Damit das Schütz in den Abschaltphasen der
Taktung nicht abfällt, ist ein für den Betrieb von Gleichstromschützen bekannter
Freilaufkreis mit einer Diode 13 vorgesehen. Für die Stromregelung ist eine Messung
des durch die Schützspule fließenden Stroms erforderlich. Dazu dient der Meßausgang
6 der integrierten Leistungshalbleiterschaltung 3. Als Schaltung 3 ist ein HEXSense-Baustein
der Firma International Rectifier eingesetzt. In diesem Baustein sind etwa 1600 MOSFET's
parallel geschaltet. Der Strom teilt sich dabei gleichmäßig auf die einzelnen MOSFET's
auf. Der Source-Anschluß eines MOSFET's ist mit einem Extraanschluß, dem Meßausgang
6, nach außen geführt. An diesem Anschluß wird etwa ein Eintausendsechshundertstel
des Gesamtstromes erfaßt. Das genaue Verhältnis der Anzahl der MOSFET's zum messenden
MOSFET wird vom Hersteller mit einem dem jeweiligen Baustein zugeordneten Maßstabfaktor
angegeben. Der Strom des Meßausganges 6 wird mit einem Operationsverstärker 8 in eine
Spannung umgewandelt, die auf den negativen Eingang eines Komperators 10 gegeben wird.
Auf den positiven Eingang dieses Komperators 10 ist das Ausgangssignal eines Referenzspannungsgebers
11 geschaltet. Wenn die Istwertspannung für den Schützstrom größer ist als die Referenzspannung,
dann kippt der Ausgang des Komperators von einem positiven Spannungswert auf OV und
startet damit den Ausschaltzeitgeber 12, der die Ausschaltphasen der Stromtaktung
steuert.
[0010] In Fig.2 ist eine Schützansteuerung gezeigt, mit der sowohl der Einschalt- als auch
der Haltestrom eines Schützes geregelt wird. Dazu werden zwei unterschiedliche Referenzspannungen
von einem Referenzspannungsgeber 14 bereitgestellt; eine im Spannungswert höhere Referenzspannung
für den kurzzeitigen Einschaltstrom und eine im Spannungswert niedrigere Referenzspannung
für den Haltestrom des Schützes. Die Umschaltung der Referenzwerte erfolgt mit einem
elektronischen Umschalter 15, der von einem elektronischen Zeitgeber 16 gesteuert
wird und nacheinander die Referenzspannungen auf den Komperator 10 schaltet. Der
Zeitgeber 16 startet sofort wenn die Versorgungsspannung anliegt mit der Einschaltstromphase.
Das Anliegen der Versorgungsspannung wird mit einem elektronischen Schwellwertschalter
17 kontrolliert, der in den Eingang der Schützansteuerung angeordnet ist. Hat die
Versorgungsspannung eine festgelegte Finschaltschwelle nicht überschritten, dann
wird der Start des Zeitgebers 16 verhindert. Damit liegt an dem Komperator kein Referenzsignal
an und die Drain-Source-Strecke der integrierten Halbleiterschaltung 3 ist gesperrt;
es fließt kein Strom durch die Schützspule 2. Der Schwellwertschalter 17 kontrolliert
ebenfalls den Ausschaltvorgang der Schützansteuerung. Sinkt die Versorgungsspannung
unterhalb einer festgelegten Ausschaltschwelle, dann liegt am Komperator 10 keine
Referenzspannung an und die Halbleiterschaltung 3 ist gesperrt. Mit dem Schwellwertschalter
17 wird somit ein definiertes Ein- und Ausschalten des Schützes erreicht und das
Flattern des Schützes vermieden.
Elektronische Schützansteuerung zür Regelung der Gleichstromeinspeisung bei schwankender
Versorgungsspannung und sich änderndem Wicklungswiderstand der Antriebsspule mittels
einer Stromtaktung und einem Freilaufkreis für die Schützhaltung in den Stromabschaltphasen,
gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
a) das Stellglied des Regelkreises ist als integrierte Leistungshalbleiterschaltung
ausgebildet, die eine Vielzahl von parallel geschalteten FET's enthält, von denen
mindestens einer als Meßausgang (6) zur Erfassung des durch die anderen Parallelzweige
fließenden Laststromes dient;
b) das Stromsignal des Meßausganges (6) beaufschlagt einen als Strom- und Spannungsumsetzer
ausgebildeten Operationsverstärker (8) zwecks Umwandlung in ein Spannungssignal (9),
das als Istwert auf den Eingang der Regelglieder (10, 11, 12) zur Stromtaktung geschaltet
ist;
c) einen Referenzspannungsgeber (14) für zwei verschiedene Referenzsignale mit unterschiedlichen
Spannungswerten zur Regelung des Einschalt- und Haltestromes;
d) einen Zeitgeber (16) zur Umschaltung der Referenzspannungssignale, der beim Anlegen
der Versorgungsspannung den Zeitablauf startet und die Referenzsignale in zeitlicher
Reihenfolge auf den Komparator (10) der Stromtaktung aufschaltet;
e) einen von der Eingangsspannung gesteuerten Schwellwertschalter (17), der die Schützansteuerung
erst einschaltet, wenn die Versorgungsspannung eine vorgegebene Einschaltschwelle
überschreitet und die Schützansteuerung ausschaltet, wenn die Versorgungsspannung
eine vorgegebene Ausschaltschwelle unterschreitet;