[0001] Die Erfindung betrifft einen Einschubeinheitenträger, gemäß dem Oberbegriff von Anspruch
1.
[0002] Bei derartigen Einschubeinheitenträgern wird eine Mutterplatine (ein sog. Motherboard),
das für den Anschluß und die elektrische Verbindung einer Mehrzahl von Einschubeinheiten
dient, über einen Netzteil-Einschub versorgt, der auf der Rückseite des Motherboards,
bezogen auf die Einschubeinheiten, angebracht ist.
[0003] Der Netzteil-Einschub kann dann in verschiedenen Leistungsstärken, entsprechend
verschiedenen Ausbaustufen des Einschubeinheitenträgers, bereitgestellt werden.
[0004] Digitalschaltungen, wie beispielsweise Computer, benötigen eine stabile Spannungsversorgung
mit ausreichender Strombelastbarkeit. Andererseits neigen Logikschaltungen in der
sog. TTL-Technik dazu, die Spannungsversorgungsleitungen kurzzeitig intensiv zu belasten,
was zu unerwünschten Beeinflussungen anderer Logikschaltungen in dem System führen
kann. Daher werden üblicherweise Glättungs- und Siebungskondensatoren über die Spannungsversorgungsleitungen
der Logikschaltungen geschaltet, um die Spannungsversorgung verschiedener Logikschaltungen
nach Möglichkeit voneinander wechselspannungsmäßig zu entkoppeln.
[0005] Ein niedriger (dynamischer) Innenwiderstand des verwendeten Netzteileinschubs ist
zudem günstig, um die Spannungsversorgung der verwendeten Logikschaltungen voneinander
zu entkoppeln. Hierzu werden bei dem bekannten Stand der Technik entsprechend dimensionierte
Elektrolytkondensatoren in dem Netzteil-Einschub verwendet, und der Anschluß des Motherboards
an den Netzteileinschub erfolgt über Leitungen, die zur Verminderung des Innenwiderstands
teilweise, nämlich für die Spannungsversorgung von +5V und Masse, mehrfach ausgebildet
sind.
[0006] Die Verwendung von Mehrfachleitungen zur Verminderung des Innenwiderstands weist
jedoch verschiedene Nachteile auf.
[0007] Zum anderen steigen die Kosten für die Bereitstellung der Leitungen nahezu linear
mit der Anzahl der Leitungen an. Zum anderen können sich leicht verdeckte Fehler einschleichen.
Wenn nämlich ein Anschluß der parallelgeschalteten Leitungen defekt oder zumindest
zeitweise defekt ist, ermittelt eine statische Messung stets dennoch das ausreichende
Versorgungsspannungspotential, da dieses durch die weiteren, parallelgeschalteten
Leitungen bereitgestellt wird. Die Schwierigkeit der Fehlersuche steigt mit der Anzahl
der parallelgeschalteten Leitungen an. Im Grunde muß dann jede Leitungen isoliert
und von den weiteren Leitungen isoliert gemessen werden, um den bestehenden Fehler
zu lokalisieren.
[0008] Andererseits ist es an sich bekannt, Netzgeräte über Stecker, an die je diskrete
Einzelleitungen angeschlossen sind, mit einem Motherboard zu verbinden. Hierbei können
auch sog. Sense- oder Meßleitungen als je diskrete Leitungen auf dem Motherboard angesteckt
sein, so daß die vom Netzteil abgegebenen Spannungen zu dem Netzteil rückgekoppelt
werden und somit der Ohm'sche Widerstand der Leitungen und der Anschluß-Steckverbindungen
in den Regelkreis zur Spannungskonstanthaltung im Netzteil einbezogen werden können.
[0009] Diese vorgeschlagene Lösung hat sich jedoch als unpraktikabel erwiesen. Zum einen
hat man die Anschlußstecker der Meßleitungen zum Zwecke der leichteren Erreichbarkeit
in dem häufig beengten Computer-Gehäuse ziemlich am Rand des Motherboards angeordnet.
Zum anderen unterblieb das Anschließen der vorbereiteten Meßleitungen doch vergleichsweise
häufig, insbesondere, wenn der Computer auch ohne diese Leitungen, wenn auch nicht
allzu zuverlässig, arbeitete. Schließlich waren die hiermit verursachten Fehler häufig
schwierig zu finden und wurden teilweise einem sog. "Soft-error" zugeschrieben. Daher
ist man von dieser Lösung abgegangen, so daß heute üblicherweise eine Mehrzahl von
Spannungsversorgungsleitungen, die parallelgeschaltet sind, oder wenige Spannungsversorgungsleitungen
mit entsprechend vergrößertem Querschnitt, üblich sind, obwohl deren Nachteile erkannt
sind und nach wie vor bestehen, und zwar sowohl bei den fest eingebauten Netzgeräten
als auch bei den (austauschbaren) Netzteileinschüben.
[0010] Demgegenüber ist es Aufgabe der Erfindung, einen Einschubeinheitenträger gemäß dem
Oberbegriff von Anspruch 1 zu schaffen, dessen Spannungsversorgung zuverlässig arbeitet
und mit vergleichsweise geringem elektromechanischen Aufwand auskommt.
[0011] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0012] Mit den erfindungsgemäßen Maßnahmen läßt sich erstaunlich einfach und preisgünstig
eine konstruktive Lösung bereitstellen, die den Anforderungen der Praxis an die Stabilisierung
und Fehlertoleranz der Netzteileinschübe in vollem Umfange Rechnung trägt, ohne die
Herstellungskosten besonders groß wären. Zwei Aspekte lassen sich besonders günstig
ausnutzen: Zum einen steigert die Anzahl der Anschlußstecker einer Mehrfachsteckbuchse
keineswegs linear die Herstellungskosten, sondern erheblich unterproportional. Zum
anderen sind in den (sekundär-)geregelten Netzteileinschüben ohnehin Meßleitungen
vorgesehen, die üblicherweise ziemlich am Ausgang des Netzteileinschubs angeordnet
sind und für die Erfindung lediglich durch die Steckverbindung durchverbunden werden
müssen, so daß eigentlich kein elektronischer Zusatzaufwand erforderlich ist.
[0013] Die Bereitstellung der - bezogen auf das Motherboard - mittig angeschlossenen Meßleitungen
bietet folgende verschiedene Vorteile: Der Ohm'sche Widerstand der Leiterbahnschichten
für die Spannungsversorungen wird betriebsgünstig in großem Umfange in die Regelstrecke
einbezogen. Dies wird dadurch erreicht, daß die Anschlußlängen innerhalb der Leiterbahnschichten
zu den äußersten Steckbuchsenleisten auf das jeweils erreichbare Minimum optimiert
werden. Zum anderen können die Meßleitungen äußerst kurz, d.h. praktisch ohne separate
Kabel, gehalten sein, was das Einstreuen von externen Störungen vermindert.
[0014] Bei dem zuvor erläuterten Vorschlag, der sich nicht durchgesetzt hatte, waren die
Meßleitungen versuchsweise auch einmal als Koaxialleitungen ausgeführt, um das Einstreuen
von Störungen zu verhindern.
[0015] Man kann einfach die vorhandenen Mehrfach-Flachsteckverbindungen der Netzteileinschübe
zur Mitte des Motherboards hin um ein Polpaar erweitern, sollten nicht ohnehin noch
freie Steckverbindungen innerhalb der Mehrfachsteckverbindungen bestehen. Besonders
günstig ist es auch, wenn bei den vorhandenen Mehrfachleitungen ohne Schaltungsänderung
auf dem Motherboard das der Mitte des Motherboards nächstliegende Polpaar lediglich
auf Seiten des Netzteil-Einschubs durch ein Umklemmen des entsprechenden Leitungspaars
als Meßleitung verwendet wird.
[0016] Weitere Vorteile der erfindungsgemäßen Lösung lassen sich daraus ableiten, daß durch
die Anbringung der mittigen Meßleitungen auf der Steckverbinderleiste des Netzteil-Einschubs
ein sicherer Anschluß unabhängig von beengten räumlichen Verhältnissen im Rechnerinneren
gewährleistet ist. Ferner erfolgt der Anschluß stets automatisch, sobald nur der Netzteil-Einschub
eingesteckt ist, so daß bislang auftretende Bedienerfehler ausgeschaltet sind.
[0017] Die in den Unteransprüchen angegebenen Merkmale erlauben einen elektrisch besonders
günstigen Anschluß des erfindungsgemäßen Netzteil-Einschubs.
[0018] Weitere Vorteile, Einzelheiten und Merkmale der Erfindung sind in der nachstehenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung näher erläutert.
[0019] Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Motherboards eines erfindungsgemäßen Einschubeinheitenträgers,
wobei der erfindungsgemäße Einschubeinheitenträger zusätzlich gestrichelt perspektivisch
dargestellt ist.,
Fig. 2 eine schematische Ansicht eines Spannungsversorgungs-Layers des Motherboards
gemäß Fig. 1;
Fig. 3 ein Schaltkreisdiagramm eines an sich bekannten Netzteils eines Netzteileinschubs
mit mehreren Spannungs- und Masseversorgungsleitungen für den Anschluß an den Steckverbinder
gemäß Fig. 1; und
Fig. 4 eine schematische Ansicht der erfindungsgemäßen Abwandlung des Schaltbilds
gemäß Fig. 3 zur Verwendung in einem erfindungsgemäßen Einschubeinheitenträger.
[0020] Ein erfindungsgemäßer Einschubeinheitenträger 10 weist eine Mutterplatine oder ein
Motherboard 12 auf, das eine Netzteilseite 14 des Einschubeinheitenträgers 10 von
einer Vorderseite 16 des Einschubeinheitenträgers 10 trennt. Das Motherboard 12 stellt
einen Systembus für eine Mehrzahl von Einschubeinheiten, von denen eine Einschubeinheit
18 auf der Vorderseite in Fig. 1 gestrichelt dargestellt ist, bereit.
[0021] Auf der Netzteilseite 14 des Motherboards 12 ist ein Netzteil=Einschub 20 in den
Einschubeinheitenträger 10 eingeführt, der über eine Steckverbindung 22 mit dem Motherboard
12 elektrisch und mechanisch verbunden ist. Von der Steckverbindung 22 ist in Fig.
1 eine zweireihige Messerkontaktleiste 24 dargestellt, die in an sich bekannter Weise
auf dem Motherboard angebracht ist und in welche entsprechende Mehrfachstecker des
Netzteil-Einschubs 20 einsteckbar sind.
[0022] In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Steckverbindung 22 in horizontaler
Richtung nicht genau, jedoch etwa in der Mitte des Motherboards 12 vorgesehen und
erstreckt sich in vertikaler Richtung. Dementsprechend ist ein Teil 26 der Steckverbindung
22 etwa in der Mitte des Motherboards 12 angeschlossen. Dieser Teil 26 weist zwei
Messerkontakte 28a und 28b auf.
[0023] Wie es weiter unten dargestellt ist, werden die Messerkontakte 28a und 28b für den
Anschluß der Meßleitungen verwendet.
[0024] Auch wenn nicht exakt die Mitte des Motherboard 12 von den Messerkontakten 28a und
28b abgedeckt ist, so sind diese doch zumindest innerhalb der Steckverbindung 22 der
Mitte des Motherboards 12 am nächsten. Es versteht sich, daß die Mitte des Motherboards
12 durch die elektrischen Gegebenheiten bestimmt ist, so daß möglichst der gesamte,
durch die verschiedenen Einschubeinheiten 18 erzeugte Spannungsabfall auf den Spannungsversorgungsleitungen
innerhalb des Motherboards 12 mit den Messerkontakten 28a und 28b erfaßt wird.
[0025] Wenn, wie es in Fig. 1 dargestellt ist, die Einschubeinheiten senkrecht nebeneinander
in den Einschubeinheitenträger 10 einsteckbar sind, ist es günstig, wenn sowohl die
Spannungsversorgung etwa in der horizontalen Mitte, bezogen auf die Steckplätze für
die Einschubeinheiten 18, als auch die Erfassung der Spannung über die Meßleitungen
dort, aber beabstandet von der Spannungsversorgung, erfolgt. Die durch die Leiterbahnen
auf dem Motherboard 12 erzeugten Spannungsabfälle sind dann minimiert, auch wenn
ungünstige Betriebszustände vorliegen, wie das Einstecken der stärksten stromverbrauchenden
Einschubeinheiten 18 an den äußersten Steckplätzen.
[0026] In einem Ausführungsbeispiel, das eine Änderung des Motherboards 12 erfordert, ist
es vorgesehen, einen (geringen) Teil der Leiterbahnen für die Spannungsversorgung
auf dem Motherboard 12 abzutrennen und für den Anschluß der Meßleitungen bereitzustellen,
so daß auch die Spannungserfassung je an dem Steckbuchsen für die Einschubeinheiten
18 erfolgen kann.
[0027] Auch wenn in dem dargestellten Ausführungsbeispiel in Fig. 1 nur eine Einschubeinheit
18 auf der Vorderseite 16 des Motherboards 12 dargestellt ist, versteht es sich, daß
weitere Einschubeinheiten auf der Netzteilseite 14 neben dem Netzteil-Einschub 20
eingesteckt werden können. Gemäß einer weiteren Ausführungsform können Vorderseite
16 und Netzteilseite 14 auch zusammenfallen. Das Motherboard 12 kann in bekannter
Weise mehrlagig in der sog. Multilayertechnik ausgebildet sein, so daß eine Schicht
als Masseschicht ausgebildet ist und eine weitere Schicht als Spannungsversorgungsschicht,
beispielsweise mit dem Potential +5V, ausgebildet ist.
[0028] Einer der Messerkontakte 28a ist dann an einer günstigen Stelle mit der Masseschicht,
und der Messerkontakt 28b an einer entsprechenden Stelle mit der Spannungsversorgungsschicht
verbunden.
[0029] Es kann auch günstig sein, die normalerweise sehr breiten Spannungsversorgungs-Leiterbahnen
aufgeschlitzt vorzusehen, so daß ein sehr schmaler Teil als Verlängerung der Meßleitung
unmittelbar zu den Stromsenken geführt ist.
[0030] In Fig. 2 ist ein beispielhafter Leiterbahn-Aufbau vereinfacht dargestellt. Über
die Steckverbindung 22 ist eine Stromversorgungs-Leiterbahn 30 bei dem Anschlußpunkt
32 an eine Spannungsquelle des Netzteileinschubs 20 gemäß Fig. 1 angeschlossen. An
einem weiteren Anschlußpunkt 34, der auf der Leiterbahn 30 etwas von dem Anschlußpunkt
32 entfernt ist, ist eine in Fig. 2 nicht dargestellte Meßleitung über den Messerkontakt
28a gemäß Fig. 1 angeschlossen. Die Leiterbahn 30 verbindet ferner verschiedene Anschlußpunkte
36a bis 36c sowie weitere, nicht dargestellte Anschlußpunkte, die je an Stromsenken
angeschlossen sind.
[0031] Galvanisch mit der Stromversorgungs-Leiterbahn 30 verbunden sind Busleitungen 38a
bis 38d, wobei der Anschluß je über Drahtbrücken oder über durchkontaktiert angeschlossene
Leiterbahnen in einer anderen Schicht des Multilayer-Motherboards 12 erfolgt. Die
Busleitungen 38a bis 38d dienen je zur Spannungsversorgung de Anschlußstecker für
die Einschubeinheiten 18, die in den Einschubeinheitenträger 10 eingesteckt werden
können.
[0032] Bei Belastung der Stromversorgung durch eine Stromsenke an einem der Anschlußpunkte
36a bis 36c bzw. der Busleitungen 38a bis 38d entsteht nun in der Stromversorgungs-Leiterbahn
30 ein, wenn auch geringer, Spannungsabfall zwischen dem Anschlußpunkt 32 und der
jeweiligen Stromsenke. Durch die mittige Anordnung des Anschlußpunkts 34 für die
Meßleitung, beabstandet von dem Anschlußpunkt 32, wird der durch die Stromsenken
erzeugte Spannungsabfall in der Stromversorgungs-Leiterbahn 30 in den Regelkreis
des Netzteileinschubs 20 einbezogen und damit ausgeregelt.
[0033] Hierbei läßt sich günstigerweise die Tatsache ausnutzen, daß bei entsprechender Belastung
mit den Stromsenken das Leiterbahn-Teilstück zwischen den Anschlußpunkten 36a und
32, sowie 36b und 32, sowie 34 und 32 je den etwa gleichen Spannungsabfall zeigt,
so daß der erwähnte erwünschte Effekt der mittigen Anordnung sich hierdurch einstellt.
[0034] In Fig. 2 ist eine entsprechende Ausbildung lediglich für die Spannungsversorgungs-Leiterschicht
dargestellt. Selbstverständlich ist es möglich, eine entsprechende Ausführung der
Masse schicht innerhalb des Multilayer-Motherboards 12 vorzusehen und einen für die
Meßleitungen günstigen Anschlußpunkt zu wählen. In vielen Fällen wird jedoch die Masseschicht
nahezu vollflächig in dem Motherboard 12 vorgesehen sein, so daß eine beabstandete
Anordnung zwischen dem Anschlußpunkt für die Meßleitung und dem Anschlußpunkt für
die Stromquelle entbehrlich ist.
[0035] Anhand der Figuren 3 und 4 wird eine Schaltungsänderung eines handelsüblichen Netzteils
40 in Längsregeltechnik gezeigt, wobei die Schaltungsänderung sich wiederum nur auf
einen Anschluß bezieht, jedoch ohne weiteres bei Masse und ggf. bei weiteren Potentialausgängen
des Netzteils entsprechend vorgenommen werden kann. Selbstverständlich ist eine entsprechende
Schaltungsänderung auch bei einem Netzteil 40 in primär- oder sekundärgetakteter Schalttechnik
möglich, wenn eine entsprechende Sense-Leitung verwendet oder nachgerüstet werden
kann.
[0036] Das in Fig. 3 dargestellte Netzteil weist in bekannter Weise einen Transformator
42, einen an diesen angeschalteten Gleichrichter 44, einen an den Ausgang des Gleichrichters
44 angeschlossenen, nicht dargestellten Kondensator, einen parallel hierzu geschalteten
Spannungsteiler 46 mit einer Referenzspannungsquelle 48, sowie einen Regelverstärker
50 auf, der zwei Differenzeingänge 52 und 54 und einen Ausgang aufweist, der an einen
Längsregel-Transistor 56 angeschlossen ist.
[0037] In der Darstellung gemäß Fig. 3 ist bei dem üblichen Netzteil 40 der Ausgang des
Längsregel-Transistors 56 sowohl mit einem Eingang 54 des Regelverstärkers 50, der
als Differenzverstärker ausgebildet ist, als auch mit Ausgangsklemmen 58a bis 58d
verbunden, die je über entsprechende Leitungen mit der Steckverbindung 22 gemäß
Fig. 1 verbunden sind. Durch diese Verbindung wird das Netzteil geregelt und die Ausgangsspannung,
beispielsweise bei +5V, konstant gehalten.
[0038] Entsprechend den Ausgangsanschlüssen 58a bis 58d sind masseseitig Ausgangsanschlüsse
60a bis 60d vorgesehen, die über entsprechende Leitungen ebenfalls mit der Mehrfach-Steckverbindung
22 verbunden sind.
[0039] Während die Leitung 62 zwischen dem Ausgang des Transistors 56 und dem Eingang 54
des Regelverstärkers 50 ziemlich dünn bemessen ist, sind bei dem bekannten Netzteil
40 die Leitungen an den Ausgangsanschlüssen 58 und 60, sowie auch die entsprechende
Steckverbindung 22, mehrfach und mit ziemlich großem Querschnitt realisiert, um den
dort auftretenden Spannungsabfall zu verringern.
[0040] Andererseits zeigen Steckverbindungen bei häufigerem Betätigen eine Zunahme des Übergangswiderstandes,
wenn nicht die vergleichsweise teuren Goldkontakte verwendet werden.
[0041] Mit dem erfindungsgemäßen Einschubeinheitenträger lassen sich durch eine sehr einfache
Änderung die vorstehend aufgeführten Nachteile der bekannten Einschubeinheitenträger
vermeiden. Die Leitung 62 wird hierzu von dem Ausgang des Transistors 56 getrennt
und mit dem Ausgangsanschluß 58d verbunden, dessen galvanische Verbindung mit den
übrigen Ausgangsanschlüssen 58a bis 58c ebenfalls unterbrochen wird. Hierdurch wird
die Leitung 62 zur Meßleitung 64. Bereits durch diese Maßnahme wird überraschend
die in der Praxis bestimmende Stabilität der Spannungsversorgung erheblich besser.
Die in Fig. 4 dargestellte Schaltungsänderung kann dementsprechend auch nachträglich
erfolgen, so daß die bei den bekannten Geräten bestehenden Probleme mit zu instabilen
Spannungen mit geringem Aufwand beseitigt werden können.
[0042] Selbstverständlich kann bei den Ausgangsanschlüssen 60a bis 60d entsprechend verfahren
werden, und eine Masse-Meßleitung kann direkt zur Referenzspannungsquelle 48 geführt
werden.
[0043] Die Einstellung der gewünschten Ausgangsspannung in dem Netzteil 40 kann dann zweckmäßigerweise
nach folgendem Schema erfolgen: Es wird der maximale Spannungsabfall zwischen den
äußersten Stromsenken auf dem Motherboard 12 und dem Anschlußpunkt 34 gemessen oder
berechnet, der im ungünstigsten Betriebsfall auftritt. Um diesen Spannungsabfall wird
die Sollwert-Einstellung an der Referenzspannungsquelle 48 erhöht, so daß der auch
bei den näher der Mitte angeordneten Einschubeinheiten 18 auftretende Spannungsabfall,
unabhängig von der Bestückung des Einschubeinheitenträgers, stets innerhalb dieses
Limits, und damit innerhalb der erlaubten Grenzen, bleibt.
[0044] In einer Abwandlung des erfindungsgemäßen Einschubeinheitenträgers ist es vorgesehen,
die Meßleitung 64 oder eine weitere, separat aus dem Netzteil 40 herausgeführte Meßleitung
zugleich als Schaltleitung zu verwenden, die, beispielsweise softwaregesteuert, in
der Lage ist, das Netzteil 40 komplett abzuschalten, beispielsweise, wenn die Betriebstemperatur
des Einschubeinheitenträgers die erlaubten Werte überschreitet. Dann kann diese Meßleitung
als Busleitung für die Steckplätze der Einschubeinheiten 18 ausgelegt sein, um so
die Möglichkeit einer beliebigen interruptgesteuerten Vollabschaltung des Computers
zu eröffnen.
[0045] Besonders günstig zur Bereitstellung eines derartigen Abschaltsignales ist es, wenn
das Abschalten auch softwaregesteuert erfolgen kann, indem beispielsweise eine bestimmte
Speicherstelle im I/O-Adreßraum des Computers für die Abschaltung reserviert wird,
wobei das Schreiben einer bestimmten Information in diese Speicherstelle durch eine
entsprechende Decodierung erfaßt wird, die dann das Abschaltsignal weiterleitet.
[0046] Ein weiterer besonderer Aspekt der Erfindung, aus dem sich in der Praxis erhebliche
Vorteile ziehen lassen, ist die Verwendung eines kompakten Netzteil-Einschubs, ohne
zusätzliche und separat zu steckende Signalverbindung.
[0047] Wenn eine Leerlauffestigkeit des in Fig. 4 dargetellten Netzteils 40 gewünscht ist,
kann dies auf einfache Weise durch Verschaltung einer entsprechend gepolten Diode
zwischen der Leitung 62 und dem Ausgang des Transistors 56 erreicht werden.
1. Einschubeinheitenträger, mit einer Vorderseite, über welche eine Mehrzahl von Einschubeinheiten,
insbesondere Steckkarten, Hintergrund-Speichermedien und Zubehör, in dem Einschubeinheitenträger
unter elektrisch sicherer Kontaktgabe einsteckbar sind, und mit einer Netzteilseite,
über welche ein Netzteil-Einschub in den Einschubeinheitenträger ebenfalls unter
elektrisch sicherer Kontaktgabe einschiebbar ist, wobei die Einschubeinheiten und
der Netzteil-Einschub über eine Mutterplatine mechanisch und elektrisch miteinander
verbunden sind und wobei eine Steckverbindung die Verbindung zwischen dem Netzteil-Einschub
und der Mutterplatine herstellt, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Teil (26) der Steckverbindung (22) im wesentlichen mittig auf
der Mutterplatine (12) angeordnet ist, welcher Teil (26) zwei Meßleitungen (64) aufweist,
deren Ausgänge in den Netzteil-Einschub (20) rückgekoppelt werden.
2. Einschubeinheitenträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mutterplatine
(12) in Multilayertechnik ausgebildet ist und eine erste Spannungsversorgungsschicht
(30) und eine Masseschicht aufweist und die Meßleitungen (64) im wesentlichen im
Flächenschwerpunkt dieser Schichten angeschlossen sind.
3. Einschubeinheitenträger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß insbesondere bei asymmetrischer Anordnung des Spannungsanschlusses (32) in der
Steckverbindung (22), bezogen auf die Mutterplatine (12), der Anschluß der Meßleitungen
(64) im wesentlichen in der Mitte (34) der Strecke zwischen dem äußersten Steckplatz
(38d) auf der Mutterplatine (12) auf der von dem Spannungsanschluß (32) abgewandten
Seite und dem Spannungsanschluß (32) angeordnet sind.
4. Einschubeinheitenträger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß mit einem in einem Netzteil (40) angeordneten Stellglied für die Sollwerteinstellung
die gewünschte Spannung in dem Netzteil-Einschub (20) so einstellbar ist, daß dem
Spannungsanschluß (32) unmittelbar benachbarte Einschubeinheiten-Steckplätze eine
Spannung aufweisen, die die Sollwertspannung etwa um den gleichen Betrag übersteigen,
um den die Spannungen an den von dem Spannungsanschluß (32) am entferntesten angeordneten
Einschubeinheiten-Steckplätzen unterhalb dieses Sollwerts liegen.
5. Einschubeinheitenträger nach dem Oberbegriff von Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß eine weitere Steuerleitung in der Steckverbindung vorgesehen ist, mit welcher
in Abhängigkeit von einem über eine Decodierung erfaßten Zustand auf einer der Einschubeinheiten
(18) der Netzteil-Einschub (20) abschaltbar ist.