(19)
(11) EP 0 387 759 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
19.09.1990  Patentblatt  1990/38

(21) Anmeldenummer: 90104649.0

(22) Anmeldetag:  12.03.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5E03F 7/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE DK ES FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 14.03.1989 DE 8903134 U

(71) Anmelder: Assmann, Peter
D-74348 Lauffen/Neckar (DE)

(72) Erfinder:
  • Assmann, Peter
    D-74348 Lauffen/Neckar (DE)

(74) Vertreter: Müller, Hans, Dipl.-Ing. 
Patentanwaltskanzlei Müller, Clemens & Hach Lerchenstrasse 56
74074 Heilbronn
74074 Heilbronn (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Kanalreinigungsfahrzeug


    (57) Ein Kanalreinigungsfahrzeug mit Schlammwasser- und Brauchwas­serabteil sowie verschiedenen Filteranordnungen und einer Hochdruckpumpe in einer von dem Brauchwasserabteil wegführen­den Leitung zeichnet sich durch folgende Merkmale aus.
    Ein Zwischenabteil (22) ist leitungsmäßig zwischen dem Schlammwasserabteil (14) und dem Brauchwasserabteil (82) vor­handen; ferner ist ein zusätzliches Vorderabteil (24) lei­tungsmäßig zwischen diesem Zwischenabteil (22) und dem Schlammwasserabteil (14) vorhanden, wobei eine erste Leitung (32) zwischen dem Schlammwasserabteil (14) und dem Vorderab­teil (24), eine zweite Leitung (66) zwischen dem Vorderabteil (24) und dem Zwischenabteil (22) und eine dritte Leitung (76) zwischen dem Zwischenabteil (22) und dem Brauchwasserabteil (82) besteht; Schlammwasserabteil (14), Zwischenabteil (22) und Vorderabteil (24) liegen in Reihe hintereinander und sind in einem gemeinsamen Tankbehälter (14) vorhanden; das Brauch­wasserabteil wird durch zwei, jeweils seitlich am Tankbehäl­ter angeordnete Tanks (82) gebildet; in der ersten (32) und dritten Leitung (76), höhenmäßig unterhalb des Tankbehälters (10), ist jeweils eine Niederdruckpumpe (42, 78) vorhanden; der zweite Filter (44) ist im Vorderabteil (24), oberhalb seines Bodens, angeordnet, wobei über der Mantelfläche (47) der Siebtrommel (48) dieses Filters (44) die erste Leitung (32) einmündet und von diesem zweiten Filter (44) die zweite Leitung (66) in das Zwischenabteil (22) hineinführt, sowie eine Saugleitung (58) von dem unteren Innenbereich (56) des Vorderabteils (24), von unterhalb des zweiten Filters (44) aus, in das Schlammwasserabteil (14) zurückführt und dort von oben in dasselbe einmündet.




    Beschreibung

    TECHNISCHES GEBIET



    [0001] Die Erfindung betrifft ein Kanalreinigungsfahrzeug mit einem durch eine schwenkbare Heckklappe zu verschließendes Schlamm­abteil und mit einem Brauchwasserabteil, die beide leitungs­mäßig miteinander verbunden sind. Im Schlammwasserabteil ist ein erster Filter zum Grobsieben des in diesem Abteil vorhan­denen, durch einen Schlammschlauch von außerhalb des Fahr­zeugs angesaugten Schlammwassers vorhanden. In dieser Lei­tung ist außerdem ein zweiter Filter in Form einer mit Ab­streifern versehenen, rotierenden Siebtrommel vorhanden. In der von dem Brauchwasserabteil wegführenden anderen Leitung ist eine Hochdruckpumpe eingebaut.

    [0002] Mit dem in einen Abwasserkanal oder dergleichen abgesenkten Schlammschlauch kann das dort vorhandene Schlammwasser in das unter Vakuum stehende Schlammwasserabteil abgesaugt wer­den. Dieses Schlammwasser wird in ein anderes Brauchwasserab­teil umgepumpt, wobei es mehrere Filtersysteme durchfließt. Das Brauchwasser ist daher in Bezug zum Schlammwasser rela­tiv sauber, so daß es nicht entsorgt, sondern wieder weiter­verwendet werden kann. Dies Brauchwasser kann mittels einer Hochdruckpumpe in einen Spülschlauch geschickt werden, der mit einem Düsenkopf versehen ist und ebenfalls in den zu rei­nigenden Kanal abgesenkt wird. Mit Hilfe des aus dem Düsen­kopf austretenden Druckstrahls wird der im Kanal vorhandene feste Schlamm aufgelockert und zum Kanalschacht hergezogen, so daß er durch den Schlammschlauch abgesaugt werden kann.

    STAND DER TECHNIK



    [0003] Aus der DE-OS 31 40 200 ist ein derartiges Kanalreinigungs­fahrzeug bekannt. Schlammwasserabteil und Brauchwasserabteil sind bei diesem Fahrzeug in einem gemeinsamen Tankbehälter, hintereinanderliegend, vorhanden. Die gemeinsame Trennwand zwischen den beiden Abteilen ist in Form eines in dem Kessel längs verschieblichen Kolbens ausgebildet, so daß durch Ver­schieben dieses Kolbens das eine Abteil volumenmäßig kleiner und das andere Abteil entsprechend größer ausgebildet werden können. In dem Brauchwasserabteil ist eine zum Feinsieben vorgesehene mit Abstreifern ausgestattete rotierende Sieb­trommel vorhanden, über deren Mantelfläche die von dem Schlammwasserabteil führende Zuleitung in das Brauchwasserab­teil endet. Das im Inneren dieser Siebtrommel anfallende, ge­reinigte Wasser wird aus dem Brauchwasserabteil weg- und zu der Hochdruckpumpe hingeführt. Vor der Einflußöffnung der von dem Schlammwasserabteil wegführenden und zu dem Brauch­wasserabteil hinführenden Leitung ist im Schlammwasserabteil eine in Form eines Grobsiebes ausgebildete Zwischenwand ein­gebaut, durch die die Mündungsöffnung von dem sich in dem Schlammabteil absenkenden Schlamm und sonstigen Verunreini­gungen freigehalten werden soll.

    [0004] Von der Hochdruckpumpe kann aus dem Brauchwasserabteil Was­ser nur durch die Siebtrommel hindurch abgezapft werden. Die Förderleistung hängt damit von der Leistungsfähigkeit dieses Filters ab. Eine zusätzliche Entnahme direkt aus dem Brauch­wasserabteil ist nicht vorgesehen und auch nicht sinnvoll, da der von der Mantelfläche der Siebtrommel durch deren Ab­streifern abgestreifte Schmutz in dem im Brauchwasserabteil aufgestauten Wasser vorhanden ist. Das im Brauchwasserabteil vorhandene Wasser bildet damit keinen echten Wasserspeicher zum Beschicken der Hochdruckpumpe.

    DARSTELLUNG DER ERFINDUNG



    [0005] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Kanalreinigungsfahrzeug der ein­gangs genannten Art anzugeben, das die aus dem Stand der Technik bekannten Nachteile nicht aufweist und das optimal eingesetzt werden kann.

    [0006] Diese Erfindung ist durch die Merkmale des Hauptanspruchs ge­geben. Das aus dem Stand der Technik bekannte Kanalreini­gungsfahrzeug zeichnet sich insbesondere dadurch aus, daß in dem gemeinsamen Tankbehälter das Schlammwasserabteil ein Zwi­schenabteil und ein weiteres Vorderabteil, jeweils in Reihe hintereinanderliegend, vorhanden sind. Das eigentliche Brauchwasserabteil wird durch zwei seitlich an diesem Tank­behälter vorhandene Zusatztanks gebildet. Der in Form einer rotierenden Siebtrommel ausgebildete zweite Filter ist in dem Vorderabteil, oberhalb des Bodens des Tankbehälters ange­ordnet. Das von diesem Filter weggehende, gereinigte Wasser wird in das Zwischenabteil eingeleitet, während der durch die Filtration anfallende Schmutz sich im Bodenbereich die­ses Vorderabteils ansammelt und nicht in das Zwischenabteil hineinströmen kann. Aus dem Bodenbereich dieses Vorderab­teils führt ferner eine Saugleitung in das Schlammwasserab­teil zurück, so daß der anfallende Schmutz wieder in das Schlammwasserabteil zurückgeführt und nicht weiter in dem Leitungssystem zum Brauchwasserabteil hin mitgeschleppt wer­den kann. Von dem Zwischenabteil wird dann das dort anfallen­de Wasser durch eine separate Leitung in die Brauchwasser­tanks gepumpt. Aus den Tanks kann daher Brauchwasser von der Hochdruckpumpe abgezogen werden unabhängig davon, ob die ro­tierende Siebtrommel in diesem Augenblick auch in Betrieb ist oder nicht. Bei dem erfindungsgemäßen Kanalreinigungs­fahrzeug wird damit der Prozeß des Wiederaufbereitens des angefallenen Schlammwassers durch die vorhandenen mehreren verschiedenen Wasserabteile räumlich und funktionsmäßig von dem Entnahmeprozeß des Brauchwassers getrennt. Die Brauchwas­sertanks kommen durch ihre separate Anordnung auch nie mit Schlammwasser in Berührung, so daß ihre Reinigung problemlos erfolgen kann. Dies hat den Vorteil, daß ohne großen Aufwand auch die Erstversorgung des Kanalreinigungsfahrzeuges mit Trinkwasser in diese Tanks hinein möglich ist.

    [0007] Um ein Überfluten des im Vorderabteil vorhandenen Filters durch das sich im Bodenbereich dieses Abteils angesammelten Schmutzwassers zu verhindern, ist ein oberer Schwimmerschal­ter so vorhanden, daß bei einem entprechenden maximalen Was­serstand innerhalb des Vorderabteils die Pumpe, die in der zum Vorderabteil führenden Leitung vorhanden ist, abgeschal­tet wird. Zusätzlich ist ein weiterer Schwimmerschalter vor­handen, der bei einem entsprechenden minimalen Schmutzwasser­stand im Vorderabteil die in das Schlammwasserabteil führen­de Saugleitung verschließt. Bei in dem Schlammwasserabteil herrschenden Vakuum kann daher durch die Saugleitung hin­durch nicht auch in dem Vorderabteil ein Vakuum erzeugt wer­den.

    [0008] Um die Brauchwasserqualität zu verbessern, ist nach einem weiteren Merkmal der Erfindung in der von dem Zwischenabteil zu den Brauchwassertank hinführenden Leitung ein weiterer Filter eingebaut. Dieser Filter wirkt als Feinfilter und ent­fernt aus dem verschmutzten Wasser Schmutzpartikel, die grös­ser als 0,08 mm groß sind. Diese Schmutzpartikel können noch durch die strömungsmäßig vorgeschaltete Siebtrommel hindurch­wandern, da von derselben nur Schmutzpartikel der Größe bis etwa 0,3 mm herausgesiebt werden können. Dieser in der Lei­tung zu den Brauchwassertanks befindliche Feinfilter wird hinsichtlich seiner wirksamen Filterfläche automatisch über­wacht. Diese Überwachung steuert den Reinigungsvorgang der Filterfläche ohne Beeinträchtigung des Rückgewinnungsprozes­ses. Dadurch kann von Brauchwassertanks auch unabhängig da­von, ob dieser Feinfilter in Betrieb ist, Brauchwasser für die Hochdruckpumpe abgezogen werden.

    [0009] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist das in dem Schlammabteil vor der Mündung der zu dem Vorderabteil hinfüh­ renden Leitung vorhandene Grobsieb nicht bis auf den Boden hinunter ausgebildet, sondern an einem Zwischenboden befe­stigt. Dadurch wird ein Zusetzen dieses Grobsiebes weitestge­hend verhindert, da Schlamm und sonstigen größere Verunreini­gungen sich unterhalb desselben im Bodenbereich des Schlamm­wasserabteils absetzen können. Die Siebfläche dieses Grobsie­bes bleibt damit praktisch voll wirksam. Dies ändert sich erst, wenn der sich im Boden dieses Schlammwasserabteils nie­dergesetzte Schlamm und Schmutz volumenmäßig so groß sind, daß er höher als der Zwischenboden hoch ist. Bevor dies ein­tritt, ist aber das im Schlammwasserabteil vorhandene Wasser so hochgestiegen, daß das Fahrzeug vollbeladen ist und nicht mehr weiterarbeiten kann.

    [0010] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist zwischen dem Schlammwasserabteil und dem Zwischenabteil die aus dem Stand der Technik an sich bekannte kolbenmäßige Ausbildung der ge­meinsamen Trennwand vorhanden. Die Anordnung des Kolbens hier zwischen diesen beiden Abteilen hat keine Auswirkung auf das zur Verfügung stehende Nutzvolumen in den Brauchwas­sertanks. Sofern prozentual viel Schlamm durch den Schlamm­schlauch angesaugt wird, kann das Schlammwasserabteil rela­tiv groß und das Zwischenabteil entsprechend klein gewählt werden, ohne daß der Wiederaufbereitungsprozeß dadurch beein­trächtigt würde; aus den Brauchwassertanks steht nach wie vor die dort voll verfügbare Brauchwassermenge zur Verfü­gung. Umgekehrt kann bei prozentual relativ wenig anfallen­den festen Schmutzanteilen das Schlammwasserabteil entspre­chend klein und dafür das Zwischenabteil entsprechend groß gewählt werden. Auch dies hat keinen Einfluß auf die in den Brauchwassertanks anfallende und dort zur Verfügung stehende Wassermenge.

    [0011] Damit das aus dem Schlammwasserabteil oder aus dem Zwischen­abteil jeweils abzuziehende Wasser möglichst schlammfrei ist, sind die entsprechenden Leitungsöffnungen an in diesen Abteilen vorhandenen mechanischen Schwinneranzeigen befe­stigt. Die Öffnungen sind damit wünschenswert weit oberhalb des entsprechenden Abteilbodens positioniert.

    [0012] Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung sind den in den Ansprüchen ferner aufgeführten Merkmalen sowie dem nachstehenden Ausführungsbeispiel zu entnehmen.

    KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNG



    [0013] Die Erfindung wird im folgenden anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher beschrieben und er­läutert. Es zeigen:

    Fig. 1 einen schematischen Längsschnitt durch die ver­schiedenen Wasserabteile eines erfindungsgemäßen Kanalreinigungsfahrzeuges mit schematisierter Dar­stellung der verschiedenen Leitungsverbindungen zwischen den Abteilen und

    Fig. 2 eine schematisierte Darstellung des in der Vorder­kammer vorhandenen Siebtrommel-Filters.


    WEGE ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG



    [0014] Auf einem nicht näher dargestellten Kanalreinigungsfahrzeug ist ein Tankbehälter 10 befestigt. Dieser Tankbehälter 10 hat eine im Querschnitt kreiszylindrische Form. Seine bezüg­lich des Fahrzeuges hintere Stirnseite ist in Form einer Heckplatte 12 ausgebildet, die sich durch eine oben liegende Schanieranordnung nach oben hochklappen und damit vom Tankbe­hälter 10 wegklappen läßt.

    [0015] Die Heckklappe 12 ist die hintere stirnseitige Begrenzung eines Schlammwasserabteils 14, das auf seiner vom Führerhaus weggerichteten, gegenüberliegenden Stirnseite durch eine Stirnwand 16 begrenzt wird. Diese Stirnwand 16 ist Teil einer Kolbenanordnung 18, die an dieser Stelle den Tankbehäl­ter 10 querschnittsmäßig verschließt. Durch ein umlaufendes Dichtungsprofil 20 ist das Schlammwasserabteil 14 von einem durch die Kolbenanordnung 18 getrennten Zwischenabteil 22 ge­trennt.

    [0016] Vor diesem Zwischenabteil 22 ist ein Vorderabteil 24 noch innerhalb des Tankbehälters 10 vorhanden. Das Vorderabteil 24 wird auf seiner Vorderseite von der Stirnseite 26 des Tankbehälters 10 begrenzt. In dem Tankbehälter 10 sind damit in Reihe hintereinanderliegend das Schlammwasserabteil 14, das Zwischenabteil 22 und das Vorderabteil 24 vorhanden.

    [0017] In das Schlammwasserabteil 14 ragt von oben ein Saugschlauch 28 hinein, durch den von außerhalb Schlammwasser in das Schlammwasserabteil 14 hineingesaugt werden kann. Das Ansau­gen erfolgt durch in dem Schlammwasserabteil 14 erzeugten Unterdruck.

    [0018] An der Heckklappe 12 ist ein Zwischenboden 30 befestigt, der über als Grobsieb 31 ausgebildete Wandbereiche mit der über dem Zwischenboden 30 liegenden übrigen Wandung des Tankbehäl­ters 10 verbunden ist. Die Grobsieb-Wandbereiche 31 können durch ein Scharnier 33 nach oben geklappt werden.

    [0019] In der Heckklappe 12, oberhalb des Zwischenbodens 30, mündet von außen eine erste Leitung 32 in das Schlammwasserabteil 14 hinein, die innerhalb des Schlammwasserabteils 14 in einem flexiblen Schlauchstück 34 endet. Die an seinem freien Ende vorhandene Mündungsöffnung 36 dieses flexiblen Schlauch­stückes 34 ist an einer mechanischen Schwimmeranzeige 38 be­festigt. Dadurch wird sichergestellt, daß sich die Mündungs­öffnung 36 immer im Bereich des im Schlammwasserabteil 14 vorhandenen Wasserspiegels 40 befindet.

    [0020] Die Leitung 32 führt zu einer unterhalb des Tankbehälters 10 vorhandenen Niederdruckpumpe 42 und von dort weiter zum Vor­derabteil 24 des Tankbehälters 10. Die Leitung 32 mündet dort in dies Vorderabteil 24 hinein und endet dort im Be­reich eines zweiten Vorfilters, eines Siebtrommelfilters 44. Das an der Siebtrommel anstehende, durch die Leitung 32 zuge­ führte Wasser 46 fließt durch die Mantelfläche 47 der Sieb­trommel 48 von der Außenseite nach innen und von dort unten durh die Mantelfläche nach außen hindurch, wobei sich die Oberfläche der Mantelfläche 47 mit Schmutzpartikel 50, die größer als 0,3 mm im Durchmesser sind, belegt. Beim Rotieren der Siebtrommel 48, das durch den Pfeil 52 dargestellt wird, werden diese Schmutzpartikel 50 von einem Abstreifer 54 wie­der von der Mantelfläche 47 entfernt. Diese Schmutzpartikel 50 fallen in den Bodenbereich des Vorderabteils 24 und bil­den dort eine mehr oder weniger dichte Schmutzwasserschicht 56.

    [0021] In die Schmutzwasserschicht 56 ragt mit ihrem einen Ende eine Saugleitung 58 hinein. Diese Saugleitung 58 führt von oben in das Schlammwasserabteil 14 zurück.

    [0022] In dem Vorderabteil ist ein unterer Schwimmerschalter 60 und ein oberer Schwimmerschalter 62 vorhanden. Der untere Schwim­merschalter 60 steuert ein in der Saugleitung eingebautes Ab­sperrventil 64, das er verschließt, wenn die Schmutzwasser­schicht 56 eine extrem niedrige Wasserhöhe einnimmt. Der obe­re Schwimmerschalter 62 schaltet die in der ersten Leitung 32 vorhandene Niederdruckpumpe 42 aus, wenn der Wasserstand der Schmutzwasserschicht 56 einen maximalen oberen Wasser­stand erreicht hat. Dieser maximale obere Wasserstand liegt noch unterhalb des Siebtrommelfilters 44, so daß dieser Fil­ter 44 durch die Schmutzwasserschicht 56 in seiner Reini­gungswirkung nicht beeinträchtigt werden kann.

    [0023] Das durch den Siebtrommelfilter 44 gereinigte Wasser fließt über eine zweite Leitung 66 in freiem Fluß durch die zwi­schen dem Zwischenabteil und dem Vorderabteil vorhandene Trennwand 68 hindurch in das Zwischenabteil 22.

    [0024] In dem Zwischenabteil 22 sind Schwimmkörper 72 in einem nicht dargestellten Führungskasten zum Schutz vor Schwallbe­wegungen vorhanden, an denen die Mündungsöffnung eines fle­xiblen Schlauchstückes 74 befestigt ist. Dies Schlauchstück 74 mündet an seinem einen Ende in eine dritte Leitung 76 ein, in der eine zweite Niederdruckpumpe 78 eingebaut ist und die zu einem Feinfilter 80 führt. In diesem Feinfilter wird das aus dem Zwischenabteil 22 durch das flexible Schlauchstück angesaugte Wasser bis auf eine Schmutzpartikel­größe von 0,08 mm Durchmesser weiter gereinigt. Das aus dem Filter austretende, gereinigte Wasser wird mittels dieser Niederdruckpumpe 78 weiter in jeweils seitlich neben dem Tankbehälter 10 angeordnete, separate Brauchwassertanks 82 geführt.

    [0025] Die in dem Feinfilter 80 anfallenden Schmutzanteile werden über eine Rückführleitung 84, die von oben in das Schlammwas­serabteil 14 einmündet, zurück in dieses Abteil 14 gepumpt.

    [0026] Der Feinfilter 80 verfügt über eine integrierte Druckdiffe­renzsteuerung, die bei einem Differenzdruck zwischen Filter­eingang und Filterausgang den Grad der Verschmutzung bei­spielsweise optisch anzeigt und einen Reinigungsvorgang für diesen Filter einleitet, wobei der Rückgewinnungsprozeß nicht unterbrochen wird.

    [0027] Aus den beiden Brauchwassertanks 82 führt jeweils eine Lei­tung 88 zu einer nicht näher dargestellten Hochdruckpumpe. Diese Hochdruckpumpe versorgt einen Spülschlauch, der in den zu reinigenden Kanal abgesenkt werden kann, mit Brauchwas ­ser.

    [0028] Von dieser Hochdruckpumpe führt eine Abzweigleitung 90 zu dem Siebtrommelfilter 44 zurück, so daß das in dem Brauchwas­sertank 82 vorhandene Brauchwasser 92 auch zum Reinigen der Siebtrommel 48 verwendet werden kann. Dies geschieht durch Düsen 93, die die Siebtrommel 48 von innen nach außen frei­spülen.

    [0029] Um Verwirbelungen beim Absaugen von Wasser aus den Brauchwas­sertanks 82 zu vermeiden, ist im Bereich der Einlaßöffnung der jeweiligen Leitung 88 ein sogenannter Strudelbrecher 96 vorhanden.

    [0030] In die beiden Brauchwassertanks 82 bzw. das Zwischenabteil 22 führen jeweils von oben Leitungen 98 bzw. 100, die je­weils an eine Trinkwasserversorgungsquelle 102 angeschlossen werden können. In der Leitung 98 befindet sich ein Feinfil­ter, so daß auch beim Befüllen mit Frischwasser z. B. aus einem Hydranten keine Verunreinigungen in die Tanks und von dort zur Hochdruckpumpe gelangen können. Sowohl in die Brauchwassertanks 82 als auch in das Zwischenabteil 22 kann somit Trinkwasser eingefüllt werden.

    [0031] Bei Reinigungsarbeiten mit Frischwasser wird z. B. auch die Zwischenkammer vollständig zumindest einmal mit Leitungswas­ser gefüllt.

    [0032] In den verschiedenen Leitungen sind außerdem Ventile vorhan­den, so daß die entsprechenden Leitungen entsprechend der je­weiligen Arbeitsweise des Kanalreinigungsfahrzeuges abge­sperrt oder geöffnet werden können.


    Ansprüche

    01) Kanalreinigungsfahrzeug mit
    - einem Schlammwasserabteil, das durch eine von demselben wegschwenkbare Heckklappe verschließbar ist,
    - einem Brauchwasserabteil
    - einer ersten aus mehreren Leitungen bestehenden Leitungs­verbindung zwischen dem Schlammwasserabteil und dem Brauch­wasserabteil,
    - einem ersten Filter innerhalb des Schlammwasserabteils zum Grobsieben des in diesem Abteil vorhandenen, durch einen Schlammschlauch von außerhalb des Fahrzeuges angesaugten Schlammwassers,
    - einem zweiten Filter in Form einer mit Abstreifern ver­sehenen, rotierenden Siebtrommel in der ersten Leitungsver­bindung,
    - einer Hochdruckpumpe in einer von dem Brauchwasserabteil wegführenden anderen Leitung,
    daduch gekennzeichnet, daß
    - ein Zwischenabteil (22) leitungsmäßig zwischen dem Schlamm­wasserabteil (14) und dem Brauchwasserabteil (82) vorhanden ist,
    - ein zusätzliches Vorderabteil (24) leitungsmäßig zwischen diesem Zwischenabteil (22) und dem Schlammwasserabteil (14) vorhanden ist, wobei
    - eine erste Leitung (32) zwischen dem Schlammwasserabteil (14) und dem Vorderabteil (24),
    - eine zweite Leitung (66) zwischen dem Vorderabteil (24) und dem Zwischenabteil (22),
    - eine dritte Leitung (76) zwischen dem Zwischenabteil (22) und dem Brauchwasserabteil (82) besteht,
    - Schlammwasserabteil (14), Zwischenabteil (22) und Vorderab­teil (24) in Reihe hintereinanderl iegend in einem gemein­samen Tankbehälter (10) vorhanden sind,
    - das Brauchwasserabteil durch zwei, jeweils seitlich am Tankbehälter angeordnete Tanks (82) gebildet wird,
    - in der ersten (32) und dritten Leitung (76), höhenmäßig unterhalb des Tankbehälters (10), jeweils eine Niederdruck­pumpe (42, 78) vorhanden ist,
    - der zweite Filter (44) im Vorderabteil (24), oberhalb seines Bodens, angeordnet ist, wobei
    -- über der Mantelfläche (47) der Siebtrommel (48) dieses Filters (44) die erste Leitung (32) einmündet,
    -- von diesem zweiten Filter (44) die zweite Leitung (66) in das Zwischenabteil (22) hineinführt,
    -- eine Saugleitung (58) von dem unteren Innenbereich (56) des Vorderabteils (24), von unterhalb des zweiten Filters (44) aus, in das Schlammwasserabteil (14) zurückführt und dort von oben in dasselbe einmündet.
     
    02) Fahrzeug nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    im Vorderabteil (24) ein oberer Schwimmerschalter (62) so an­gebracht ist, daß bei einem diesem Schwimmerschalter (62) entsprechenden maximalen Wasserstand innerhalb des Vorderab­teils (24), der noch unterhalb des zweiten Filters (44) liegt, die erste Pumpe (42) angeschaltet und die Saugleitung (58) geöffnet wird.
     
    3) Fahrzeug nach Anspruch 2,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    im Vorderabteil (24) ein unterer Schwimmerschalter (60) so angebracht ist, daß bei einem diesem Schwimmerschalter (60) entsprechenden minimalen Wasserstand innerhalb des Vorderab­teils (24) die in bei diesem Wasserstand noch eingetaucht vorhandene, zum Schlammwasserabteil (14) führende Sauglei­tung (58) verschließbar (64) ist.
     
    04) Fahrzeug nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    in der dritten Leitung (76) ein weiterer Filter (80) vorhan­den ist, wobei dieser Filter (80) zusätzlich an einer in den oberen Bereich des Schlammwasserabteils (14) einmündenden Rückführleitung (84) angeschlossen ist, durch die hindurch der bei diesem Filter (80) anfallende Schmutz in das Schlamm­ wasserabteil (14) zurückführbar ist.
     
    05) Fahrzeug nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    - dieser Filter (80) über eine integrierte Druckdifferenz­steuerung verfügt, die bei Differenzdruck zwischen Filterein­gang und Filterausgang einen Reinigungsvorgang einleitet,
    - durch den Differenzdruck zwischen der Rückführleitung (84) und der Filterreinseite die Schmutzpartikel vom Filter abge­rissen werden und durch eine sich drehende, von einem Hydro­motor angetriebene, Saugdüse der Rückführleitung (84) zuge­führt werden, die in den oberen Bereich des Schlammwasser­behälters mündet,
    - dieser Rückführvorgang durch das Vakuum im Schlammwasser­behälter unterstützt wird,
    - dieser Rückführvorgang vollautomatisch arbeitet und der Rückgewinnungsprozeß nicht unterbrochen wird, weil volumen­mäßig nur ein gringer Teil über die Rückführleitung zum Schlammbehälter zurückgelangt.
     
    06) Fahrzeug nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    - im Schlammwasserabteil (14) teilweise ein Zwischenboden (30) mit sich nach oben anschließenden, teilweise als Sieb ausgebildete Seitenwände (31) vorhanden ist,
    - oberhalb dieses Zwischenbodens (30) die Mündungsöffnung (36) der ersten Leitung (32) vorhanden ist.,
    - der als Sieb ausgebildete Wandbereich durch ein Scharnier (33) hochklappbar ist.
     
    07) Fahrzeug nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    die zwischen dem Schlammwasserabteil (14) und dem Zwischenab­teil (22) vorhandene gemeinsame Trennwand als durch den Tank­behälter (10) hindurch verschiebbarer Kolben (18) ausgebil­det ist, so daß einer Vergrößerung des Schlammwasserabteils (14) durch Verschieben dieses Kolbens (18) eine entsprechen­de Verkleinerung des Zwischenabteils (22) entspricht.
     
    08) Fahrzeug nach Anspruch 7,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    daß bei weggeschwenkter Heckklappe (12) der Kolben (18) durch das Schlammwasserabteil (14) vollständig hindurchführ­bar ist, so daß der in diesem Abteil vorhandene Schlamm bei weggeschwenkter Heckklappe (12) durch den Kolben (18) heraus­schiebbar ist.
     
    09) Fahrzeug nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    aus den beiden Tanks (82) und dem Zwischenabteil (22) je­weils oben eine Leitung (98, 100) zum Anschluß an eine Frischwasserversorgung (102) herausragt.
     
    10) Fahrzeug nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    die Mündungsöffnung (36) der in das Schlammwasserabteil (14) hineinragenden ersten Leitung (32) und die Mündungsöffnung der in das Zwischenabteil einmündenden dritten Leitung (74, 76) jeweils an mechanischen Schwimmeranzeigen (38, 72) befe­stigt sind.
     
    11) Fahrzeug nach Anspruch 1 oder 9,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    in dem Zwischenabteil (22) eine mechanische Schwimmeranzeige (69) vorhanden ist, durch den bei extrem niedrigem Wasser­stand die in der dritten Leitung (76) vorhandene Pumpe (78) ausschaltbar und bei extrem hohen Wasserstand die in der ersten Leitung (32) vorhandene Pumpe (42) einschaltbar ist.
     
    12) Fahrzeug nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    in den Tanks (82) eine mechanische Schwimmeranzeige (99) vor­handen ist, durch die bei extrem hohem Wasserstand die drit­te Leitung (76) verschließbar ist.
     
    13) Fahrzeug nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    die Tanks (82) leitungsmäßig verbunden sind.
     




    Zeichnung