[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen öl- oder gasbefeuerten Heizkessel - insbesondere
in vertikaler Betriebsstellung mit stirnseitig oben angeordnetem Sturzbrenner - mit
einem Feuerraum, der an seiner dem Brenner gegenüberliegenden Stirnseite offen in
einen Umlenkraum mündet, mit einem ein- oder mehrzügigen Rauchgaskanal, der von dem
Umlenkraum ausgehend außenseitig des von einem Feuerraumeinsatz ummantelten Feuerraumes
in einen im brennerseitigen Kesselstirnbereich ausgebildeten Rauchgas-Sammelraum geführt
ist, und mit einem Wasserraum, der den Feuerraum unter Einschluß des Rauchgaskanals
außenseitig des Feuerraumeinsatzes umfaßt. Ein solcher Kessel ist beispielsweise in
der EP-Patentanmeldung 292 580 beschrieben.
[0002] Zur Erzielung einer guten Verbrennung unter geringerem Ausstoß an Schadstoffen, wie
Stickoxiden, Kohlenmonoxiden, Kohlenwasserstoffen und Ruß ist beim Gegenstand dieser
EP-Patentanmeldung davon ausgegangen worden, den Feuerraum in einer ersten, an den
Brenner anschließenden Zone durch unmittelbares Angrenzen eines Bereiches des Wassermantels
zu kühlen und die anschließende verbleibende Zone des Feuerraumes verhältnismäßig
heiß zu halten. Dabei wird eine gravierende Reduzierung von Stickoxiden NOx erreicht,
wie sie bei der Verfeuerung von fossilen Brennstoffen neben anderen Verbrennungsprodukten
entstehen. Die Stickoxide im Abgas (Rauchgas) bestehen zu etwa 95 % aus Stickstoffmonoxid
NO und etwa 5 % aus Stickstoffdioxyd NO₂.
[0003] Die Entstehungsmechanismen für NO sind allgemein bekannt und können durch die folgenden
Vorgänge
- thermische NO-Bildung
- prompte NO-Bildung
und
- NO-Bildung durch die Oxidation des atomar im Brennstoff enthaltenen Stickstoffes,
des sogenannten Brennstoff NO, beschrieben werden.
[0004] Der Hauptanteil der Stickoxide bei Feuerungen ist insbesondere bei Verwendung von
stickstoffreien bzw. -armen Brennstoffen, wie gasförmigen Brennstoffen und Heizöl
EL, auf thermisches NO, das bei Temperaturen oberhalb von 1200° C in der Flamme durch
Oxidation des von der Luft mitgeführten molekularen Stickstoffes N₂ mit dem Sauerstoff
entsteht, zurückzuführen. Es ist grundsätzlich bekannt, durch Zurückführen eines Teilabgasstromes
in den Verbrennungsprozeß insbesondere die Entstehung von thermischem NO zu reduzieren.
[0005] Durch das Zurückführen von Abgasteilmengen in den Verbrennungsvorgang wird einerseits
eine Reduktion der Flammentemperatur und andererseits eine Minderung des relativen
Anteils des Sauerstoffes erzielt. Das Abgas weist aufgrund seines Gehaltes an Kohlendioxid
und Wasserdampf eine verhältnismäßig große spezifische Wärmekapazität auf.
[0006] Eine Abgasrückführung kann man sich grundsätzlich auf zwei Arten vorstellen, nämlich
die externe Abgasrückführung, d.h. das Abgas wird irgendwo außerhalb des Kessels
auf dem Wege zum Kamin oder dergleichen entnommen und dem Verbrennungsprozeß zugeführt,
beispielsweise durch Einführen in die Verbrennungsluft eines Brennergebläses, zum
anderen kann man sich vorstellen, einen Teil des Abgases in der Brennerkammer selbst
so zu rezirkulieren, daß das Abgas in die Flammenwurzel zurückgeführt wird.
[0007] Ausgehend von einem Kessel der eingangs beschriebenen Art wird im Rahmen der Erfindung
eine Rauchgasrückführung innerhalb des Kessels vorgenommen, also "kesselintern". Dabei
wird von der Grundvorstellung ausgegangen, daß das dem Brennrohr entströmende Brennstoffgemisch,
welches zur Flamme entzündet wird, mit einer bestimmten Geschwindigkeit in die Brennkammer
übertritt und daher im Bereich vor der Mündung des Brennrohres einen Unterdruck erzeugt
(man spricht auch vom Flammenimpuls, d.h. die gerichtete Größe aus dem Produkt von
Masse und Geschwindigkeit des Gases in Richtung von der Düsenmündung fort). Das aus
der Brennkammer in den außerhalb dieser gelegenen Wärmetauscherbereich übertretende
Abgas gibt Wärme ab und erleidet Strömungswiderstandsverluste, so daß sich ein Druckgefälle
einstellt. An einem Ort dieses Druckgefälles, bei dem der Druck stabil höher ist als
der Unterdruck im Flammenbildungsbereich, wird ein Teil des Abgases entnommen und
dem Flammenbildungsbereich aufgrund dieses Druckgefälles zugeführt, wodurch sich ein
stabiler Strömungszustand einstellt. Die Abgasteilmenge, die zurückgeführt wird, kann
grundsätzlich irgendwo im Bereich des Wärmetauscherweges außerhalb des Brennraumes
bis einschließlich zum Sammelraum erfolgen, der an den Kamin angeschlossen ist. Wichtig
ist in jedem Falle, daß ein zuverlässiges Druckgefälle vom Ort der Entnahme der Teilabgasmenge
zum Unterdruckbereich im Entstehungsgebiet der Flamme sichergestellt ist. Es darf
mit anderen Worten also keine Gefahr gegeben sein, daß die heißen Gase aus dem Verbrennungsraum
über die Abgasrückführleitung in den Wärmetauscherraum des Abgases gelangen, dies
würde - abgesehen von den umweltschädlichen Einflüssen, die damit verbunden sein könnten,
einen "thermischen Kurzschluß" bedeuten.
[0008] Die Erfindung wird bevorzugt bei einem Kessel angewandt, der besonders dafür ausgelegt
ist, am Abgasausgangsraum eine niedrige Abgastemperatur aufzuweisen, bei dem also
im letzten Bereich der Wärmeabgabe eine große Fläche zum angrenzenden aufzuheizenden
Wassermantel gegeben ist. Vorzugsweise wird erfindungsgemäß das Abgas vor dieser letzten
flächenintensiven Wärmeübergangsstrecke abgegriffen, das Abgas hat dort beispielsweise
noch eine Temperatur von etwa 400° C, ist also deutlich kühler als die heißen Gase
im Verbrennungsbereich, die für die NO
x-Bildung verantwortlich sind.
[0009] Geht man von einem Heizkessel aus, wie er aus der EP-Patentanmeldung 292 580 bekannt
ist, so wird in besonders einfacher Ausführung der vorzugsweise rohrförig ausgebildete
Feuerraumeinsatz, der den Brennraum umgreift, nach oben hin zur Brennerdüse verlängert
ausgebildet, und zwar derart, daß die Mündung des Brennerrohres in den von dem Feuerraumeinsatz
umschlossenen Innenraum (Brennkammer) eingreift. Dabei muß natürlich die zuzuführende
Abgasteilmenge in das innere des die Brennkammer bildenden Feuerraumeinsatzes einströmen
können, d.h. der Feuerraumeinsatz wird nicht bis zum Deckel an diesen anschließend
hochgezogen, sondern mehr oder weniger davon beabstandet endend gehalten. Die Mündung
des Brennerrohres kann allenfalls in der Öffnungsebene der damit definierten Brennkammer
angeordnet sein, vorzugsweise greift sie aber in den von dem Feuerraumeinsatz umgriffenen
Brennkammerraum ein.
[0010] Bei der besonders bevorzugten Ausführung der Erfindung in Ausbildung eines solchen
Kessels mit besonders niedriger Abgastemperatur wird im Übergangsbereich von der ersten
Wärmetauscherstrecke zu derjenigen mit der großen Wärmetauscherfläche der Schlußströmungsstrecke
der Abgase ein gezielter Spalt zwischen dem Feuerraumeinsatz und der diese haltenden
Innenwandung des Wassermantels geschaffen. Im Ausführungsbeispiel geschieht dies durch
eine vorstehende, ringsum durchgehend oder unterbrochen ausgebildete Rippe, an der
über mehr oder weniger stabförmige oder bereichsweise klein bemessene Abstützvorsprünge
der rohrförmige Feuerraumeinsatz an der inneren Heizkesselwandung abgestützt ist.
[0011] Über die Größe der Spaltbildung in diesem Abstützbereich ist eine Einstellmöglichkeit
für die Größenordnung der Teilstrommenge des abgegriffenen Rauchgases gegeben; der
Abstand zwischen der oberen Kante des rohrförmigen Feuerraueinsatzes und dem Deckel,
der von dem Brennerkopf durchgriffen wird, bietet eine weitere Einstellmöglichkeit
des Strömungswiderstandes und damit der zurückgeführten Rauchgasteilmenge.
[0012] Es ist des weiteren möglich, die nach innen hin gerichtete Wandung des Wassermantels
im oberen Bereich von dem Deckel beabstandet zu halten, so daß eine Rauchgasteilmenge
aufgrund der Sogwirkung der Flamme aus dem Ringkanal entnommen werden kann, der zu
Ende der Wärme tauscherstrecke angeordnet ist und mit dem Kamin in Verbindung steht.
Anstelle eines ringförmigen Spaltes können hier auch Bohrungen oder dergleichen vorgesehen
werden, die den Abgasringkanal mit dem Unterdruckbereich zu Beginn der Flammenbildung
verbinden.
[0013] Das Rauchgas gelangt im Unterdruckbereich in die Brennkammer, durchmischt sich mit
der Flamme und setzt dadurch die Temperatur in diesem Flammenbereich aufgrund des
zurückgeführten kühlen Rauchgases entsprechend herab. Diese "Abkühlung" liegt an
der erhöhten relativen Wärmekapazität der Rauchgasteilmenge. Ein weiterer Effekt ist,
daß die Temperaturspitzen im Verbrennungsbereich dadurch abgebaut werden, d.h. die
Temperatur innerhalb der Flamme, die ohne eine solche Maßnahme hinsichtlich ihrer
Verteilung sehr unterschiedlich sein kann, vergleichmäßigt wird. In solchen Temperaturspitzenbereichen
würde die NO
x-Bildung entsprechend begünstigt. Durch den Abbau dieser Spitzen aufgrund der hohen
Temeraturdifferenzen zur Rauchgastemperatur werden diese Bildungszonen entsprechend
eingeschränkt.
[0014] In besonders bevorzugter Ausführung ist die "zweistufige" Ausgestaltung der Wasserkammer
als einteiliges Gußstück ausgebildet, beispielsweise Grauguß, so daß die insbesondere
bei weit herabgekühlten Rauchgasen auftretenden Kondensatbildungen problemlos beherrscht
werden. Das Gußstück bildet durch Aufnahme von Silikat eine sehr korrisionsbeständige
Gußhaut, die wesentlich widerstandsfähiger gegen Kondensat ist als Stahl. Voraussetzung
dafür ist allerdings, daß die Gußhaut unverletzt bleibt. Gußhautverletzungen treten
durch Bearbeitung und auch durch Reibbelastung auf. Aus diesem Grunde ist in bevorzugter
Ausführung die Wandung der Wasserkammer einstück durchgehend und zumindest im Begrenzungsbereich
des Rauchgaskanales unbearbeitet ausgebildet. Vorzugsweise besteht die Wasserkammer
insgesamt aus einem einstückigen Gußteil.
[0015] Der untere stirnseitige Abschluß des Kessels wird durch einen Bodenisolierkörper
gebildet, der den Umlenkraum nach unten hin begrenzt. Die Wärmetauscherflächen des
Wassermantels verlaufen im Bereich des bzw. der Rauchgaskanäle vorzugsweise zumindest
im wesentlichen vertikal, so daß sich im oben gelegenen Niedertemperaturbereich bildendes
Kondensat nach unten hin in Richtung höherer Rauchgastemperatur abfließen und damit
verdampfen kann. Eingehende Ausführungen dazu finden sich in der DE-OS 35 46 368.6-16.
[0016] Nach der EP-OS 292 580 kann im oberen Bereich des Rauchgaskanals die Wasserkammer
derart ausgebildet sein, daß sie von dem Rauchgaskanal radial außen umgriffen oder
von diesem durchgriffen wird. In diesen Fällen liegt demnach eine aufzuheizende Innenwandung
der Wasserkammer nahe dem vorzugsweise rohrförmig ausgebildeten Feuerraumeinsatz.
Das bedeutet, daß hier eine zum oberen Bereich (Flammenbildungsbereich) der Brennkammer
gerichtete Kühlung stattfindet, die insbesondere dann auf die rezirkulierte Randgasteilmenge
Einfluß hat, wenn diese in diesem Bereich zwischen der Innenwandung der Wasserkammer
und dem Feuerraumeinsatz nach oben hin abgezweigt gelenkt wird.
[0017] Die hier bevorzugt vorgesehene Rauchgasrückführung bei einem Kessel mit im oberen
Bereich innengelegener Wasserkammer ist ganz grundsätzlich auf eine solche Kesselausbildung
nicht beschränkt. Es ist nur erforderlich, eine Möglichkeit der Teilmengenabspaltung
des der Flamme zugeführten Rauchgases vorzusehen. Im primitivsten Falle könnten das
auch Schlitze oder Bohrungen sein, die im oberen Ringraumbereich zwischen der Rauchgassammelkammer
mit Anschluß zum Kamin und dem Brennerkopfbereich vorgesehen werden. Anstelle einer
Bohrung kann auch ein durchgehender Spalt zwischen der oberen Berandung der inneren
Kesselwandung und dem Deckel vorgesehen sein. Die bevorzugte Abzweigung des rückgeführten
Teilstrombereiches des Abgases aus dem Übergangsbereich zwischen dem unteren und
dem oberen Rauchgaskanalabschnitt kann jedoch den Vorteil haben, daß diese rückgeführte
Abgasmenge nicht zu weit abgekühlt ist.
[0018] Bevorzugte Ausführungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen erfaßt, insbesondere
unter Bezugnahme auf die in der Zeichnung wiedergegebenen Ausführungsbeispiele, deren
nachfolgende Beschreibung die Erfindung näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 einen Vertikalschnitt nach der Linie I, II-I, II in Figur 3 durch ein erstes
Ausführungsbeispiel, bei welchem eine Abzweigung einer rückzuführenden Abgasteilmenge
aus dem vertikalen Mittelbereich des Rauchgaskanales des stehend betriebenen Kessels
erfolgt;
Figur 2 einen Vertikalschnitt nach der Linie I, II-I, II in Figur 3 durch ein zweites
Ausführungsbeispiel, bei welchem eine Abzweigung einer rückzuführenden Rauchgasteilmenge
aus dem Rauchgassammelraum unterhalb des Kesseldeckels erfolgt;
Figur 3 einen Schnitt nach der Linie III-III in den Figuren 1 und 2.
[0019] Die Ausführungsbeispiele zeigen einen stehend angeordneten Heizkessel 1, an dessen
oberer Stirnseite ein Brenner als Sturzbrenner angeordnet ist; der Brenner ist in
den Figuren 1 und 2 nur mit seinem Brennerrohr 2 angedeutet wiedergegeben. Der Heizkessel
1, der einen im wesentlichen kreisrunden Querschnitt aufweist, ist in seinem Zentrum
mit einem Feuerraum 3 versehen, der sich nahe der Innenseite der oberen Stirnwand
etwa von der Mündung des Brennerrohres 2 ausgehend bis in den Bodenbereich des Kessels
erstreckt und dort offen in einem Umlenkraum 4 mündet. Die in dem Feuerraum 3 durch
die Verbrennung entstehenden heißen Rauchgase strömen somit abwärts, werden in dem
Raum 4 umgelenkt und seitlich des Feuerraumes in Gegenrichtung weitergeführt.
[0020] Der Feuerraum 3 weist eine im Anschluß an die obere stirnseitige Begrenzung des Feuerraumes
3 angeordnete erste Zone auf, in der sich die Flamme bildet und die hier daher Flammenbildungszone
5 genannt wird. An diese Zone 5 schließt sich über den Rest des Feuerraumes 3 nach
unten hin gesehen eine weitere Zone an, in der die Flamme ausbrennt und daher als
Flammenausbrandzone 6 bezeichnet ist. Der Feuerraum 3 und damit die Flammenbildungszone
5 und die Flammenausbrandzone 6 wird von einer als Stahlrohr ausgebildeten Wandung
eines Feuerraumeinsatzes 7 begrenzt. Der insgesamt mit 8 bezeichnete Wasserraum ist
in zwei Wasserraumbereiche, nämlich einen ersten Bereich 11 und einen zweiten Bereich
9 unterteilt, die miteinander durch einen mehrteiligen Übergangsbereich 14 in Verbindung
stehen. Der zweite Bereich 9 umfaßt mit seiner Innenwandung 10 unter Bildung eines
hohlzylinderförmigen Raumes mit Abstand den Feuerraumeinsatz 7 im Bereich der Zone
6, während der erste Bereich 11 mit seiner Innenmantelwandung 12 den Feuerraumeinsatz
7 im Bereich der Zone 5 umgreift. Ein insgesamt mit 15 bezeichneter Rauchgaskanal
erstreckt sich von der unten liegenden Umlenkkammer 4 außerhalb des Feuerraumes 3
bis in einen im oberen stirnseitigen Bereich des Kessels ausgebildeten Rauchgas-Sammelraum
19, der über einen Ausgang 20 an einen nicht weiter dargestellten Kamin angeschlossen
ist. Der Rauchgaskanal 15 weist in dieser Rauchgas-Strömungsrichtung gesehen einen
ersten Abschnitt 16 auf, der sich in dem hohlzylindrischen Raum zwischen dem Feuerraumeinsatz
7 und der Innenwandung 10 des zweiten Wasserraumbereiches 9 erstreckt, und pflanzt
sich in einem zweiten Abschnitt 17 fort, der hier durch eine Vielzahl von Durchgangshohlräumen
35 gebildet ist, die über den Umfang gleichmäßig verteilt und parallel verlaufend
so angeordnet sind, daß sie den ersten Wasserraumbereich 11 mit Abstand von dessen
Innenwandung 12 durchgreifen. Die beiden Abschnitte 16 und 17 des Rauchgaskanales
15 stehen über einen Rauchgaszwischenraum 18 miteinander in Verbindung, wie dies die
Figuren 1 und 2 erkennen lassen.
[0021] Der Umlenkraum 4 ist nach unten hin durch einen Bodenisolierkörper 21 abgeschlossen,
der an dem als Gußteil ausgebildeten zweiten Wasserraumbereich 9 angeordnet ist. Die
obere Stirnwand des Heizkessels 1 ist durch einen Deckel 23 gebildet, der zum Kesselinneren
hin eine Isolierung aufweist und sich über die gesamte Kesselstirnseite hinweg erstreckt.
Der Deckel 23 ist in nicht näher dargestellter Weise aufklappbar bzw. abnehmbar, so
daß durch die entstehende Öffnung eine Reinigung des Feuerraumes und der Rauchgaskanalabschnitte
ermöglicht wird.
[0022] Die beiden Wasserraumbereiche 9 und 11 stehen mittels des in Umfangsrichtung von
den Rauchgasübergängen zu den Durchgangshohlräumen 35 unterbrochenen Übergangsbereiches
14 miteinander in Verbindung. Das über einen Wassereinlaß 24 in den zweiten Wasserraumbereich
9 eingeführte Wasser tritt somit in den ersten Wasserraumbereich 11 über und gelangt
von dort über einen Wasserauslaß 25 wieder nach außerhalb des Kessels.
[0023] Die Flammenbildung findet in der vom Brenner 2 aus gesehen ersten Zone 5 des Feuerraumes
3 statt und entfaltet große Hitze. In dieser Zone 5 ist zwischen dem Feuerraumeinsatz
7 und der wassergekühlten Innenwandung 12 des ersten Wassermantelbereichs 11 ein
verhältnismäßig kleiner radialer Abstand freigelassen, so daß Wärme abgeführt wird,
wodurch ein Betrag zur Verringerung der Bildung von NOx geleistet wird. Die Flamme
tritt in die Zone 6 des Feuerraums ein, die aufgrund des radial angrenzenden, größer
bemessenen und das heiße Rauchgas aufnehmenden ersten Abschnittes 16 des Rauchkanals
15 verhältnismäßig heiß ist, so daß ein guter Ausbrand der Flamme erfolgt, wodurch
die Bildung von Schadstoffen wie Kohlenmonoxid, Kohlenwasserstoffen und Ruß wesentlich
reduziert wird.
[0024] Das Rauchgas durchtritt ausgehend von dem Umlenkraum 4 nacheinander die Abschnitte
16 und 17 des Rauchgaskanales sowie den diese verbindenden mehrteiligen Rauchgaszwischenraum,
wobei im ersten Abschnitt ein Großteil der Wärme des Rauchgases über die Innenwandung
10, die mit Rippen 28 versehen ist, an das Wasser in dem Wasserraumbereich 9 abgegeben
wird. Im Bereich des Rauchgaszwischenraumes 18 herrscht durch Strahlungswärme aus
dem oberen Bereich der Zone 6 eine Temperatur, die die Ansammlung von Kondensat behindert.
Danach wird das Raucchgas über die Strömungsstrecke entlang der Außenwandung 13 des
ersten Wasserraumbereiches 11 gekühlt und verläßt somit mit nur noch geringer Wärme
den Kessel über den Rauchgassammelraum 19 und den Ausgang 20. Während der zweite Wasserraumbereich
9 ausschließlich der Aufheizung über das heiße Rauchgas und die von dem Feuerraumeinsatz
7 ausgehende Strahlungswärme dient, hat der erste Wasserraumbereich 11 die Aufgabe,
die Umgebung der Zone 5 und das Rauchgas in dem Abschnitt 17 des Rauchgaskanals zu
kühlen. Auf diese Weise wird eine gedrungene Bauweise bei gleichzeitig gutem Ausbrand
der Flamme erreicht.
[0025] Wie die Zeichnungen erkennen lassen, sind die den gesamten Wasserraum 8 umfassenden
Wandungen, d.h. einschließlich der Übergänge im Bereich des Rauchgaskanals 15 von
dessen ersten Abschnitt 16 zu dessen zweiten Abschnitt 15 in Form mehrerer paralleler
Durchführungskanäle 15 sowie einer Aufnahmeausbildung für den Bodenisolierkörper
21 und einer Teileinfassung des Rauchgaskanales 19 als einstückiges Gußteil, insbesondere
Graugußteil, ausgebildet. Es bedarf daher keiner Bearbeitung der Graugußflächen im
Bereich der Rauchgasführung vor allem in deren zur Kondensatbildung neigenden Bereich.
Wie die Figuren 1 und 2 erkennen lassen, sind an der Innenwandung 10 des zweiten Wasserraumbereiches
9 radial nach innen vorstehende Rippen 28 ausgebildet, die der Erhöhung der Wärmetauscherfläche
im ersten Abschnitt 16 des Rauchgaskanals 15 dienen. Die Größe der Wärmeübergangsfläche
im Bereich des zweiten Abschnittes 17 des Rauchgaskanals 15 läßt sich durch die Anzahl
und/oder Formgebung der Durchgangskanäle 35 beeinflußen.
[0026] Beim Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1 wird der hohlzylinderförmige Raum 40 zwischen
der Außenwand des Feuerraumeinsatzes 7 im Bereich der Flammenbildungszone 5 und der
Außenwandung 12 des ersten Wasserraumbereiches 11 als Kanal für die Leitung einer
aus dem Rauchgaszwischenraum 18 abgezweigten Rauchgasteilmenge hin zum Raum zwischen
dem Deckel 23 und der oberen Stirnkante des Feuerraumeinsatzes 7 geleitet. Die obere
Stirnkante des Feuerraumeinsatzes 7 ist mit einem Abstand 39 von der Innenwandung
des Deckels 23 beabstandet, so daß die Rauchgasteilmenge entsprechend dem links gezeigten
Pfeil in die obere Stirnseite des Feuerraumeinsatzes 7 eintreten kann, und zwar über
den Bereich der Fläche 41. Das Brennerrohr 2 ragt etwas in den von dem rohrförmigen
Feuerraumeinsatz 7 umgriffenen Raum hinein. Durch die Austrittsgeschwindigkeit der
dem Brennerrohr 2 entströmenden, zur Flammenbildung führenden Brennstoffe oder Brennstoffgemische
wird ein Unterdruck erzeugt, der die abgezweigte Rauchgasteilmenge ansaugt und der
Flamme im Bildungsbereich zuführt.
[0027] Oberhalb des Rauchgaszwischenraumes 18 ist von der Wandung 12 nach radial innen abstrebend
eine in Umfangsrichtung durchlaufende oder unterbrochen ausgebildete Rippe 42 ausgeformt,
an der Vorsprünge 43 abgestützt sind, die in Umfangsrichtung verteilt an der Außenwandung
des Feuerraumeinsatzes 7 ausgebildet, beispielsweise angeschweißt, sind. Die Abmessungen
sind derart getroffen, daß sich zwischen der Rippe 42 und den Vorsprüngen 43 ein
mehr oder weniger unterteilter, im übrigen aber hinsichtlich des Gesamtquerschnittes
entsprechend zu bemessener Spalt 44 bildet, der die Menge des abgezweigten Rauchgasteiles
bestimmt. Von dem Rauchgaszwischenraum 18 ausgehend durchströmt die bereits entspre
chend abgekühlte Rauchgasteilmenge den hohlzylinderförmigen Kanal 40 und wird dabei
durch das Entlangstreichen an der wassergekühlten Innenwandung 12 des ersten Wasserbereiches
11 gekühlt bzw. hinsichtlich der Aufheizung vom Feuerraumeinsatz 7 im Bereich der
Zone 5 her gesehen begrenzt. Damit wird eine Kühlwirkung auf die Flammenbildungszone
5 des Feuerraumes 3 ausgeübt, die neben der Zuführung der Rauchgasteilmenge einer
Bildung von NOx entgegenwirkt. Die Kühlwirkung dieser Rauchgasteilmenge kann durch
einstückig an der Innenwandung 12 in den Kanal 40 vorspringende Rippen noch erhöht
werden.
[0028] Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 2 wird der von der Innenseite des Deckels
23 beabstandete obere Randbereich des Feuerraumeinsatzes 7 mit einer kegelförmigen
Erweiterung 45 versehen, was der besseren Einleitung der Rauchgasteilmenge dient,
die in diesem Ausführungsbeispiel aus dem Rauchgassammelkanal 19 abgezweigt wird,
und zwar durch eine Bemessung der Innenwandung 12 des ersten Wasserbereiches 11 derart,
daß deren obere Berandung einen ringförmigen Spaltabstand 46 zur Innenwandung des
Deckels 23 aufweist. Durch die Größenordnung dieses Spaltabstandes 46 und/oder aber
auch dessen Unterbrechung läßt sich wiederum eine Mengenbestimmung der abgezweigten,
der Flammenbildungszone unter Unterdruck zuzuführenden Rauchgasteilmenge vornehmen.
[0029] Um eine gleichmäßige Zufuhr der abgezweigten Teilmenge des Rauchgases sicherzustellen,
müssen stabile Druckverhältnisse angestrebt werden. Diese sind beim Abzweig der Rauchgasteilmenge
aus dem Rauchgaszwischenraum 18 eher gegeben als bei dem Abzweig aus dem Rauchgassammelraum
19 am Ende des Rauchgaskanals 15, so weit dieser mit dem Ausgang zu Kamin hin entsprechende
Druckschwankungen erfährt. Aus diesem Grunde und wegen der besseren Kühlung der Flammenbildungszone
5 durch die Teilmengenströmung des Rauchgases im Kanal 40 wird daher die Ausführung
gemäß Figur 1 bevorzugt. Grundsätzlich könnte man die beiden unterschiedlichen Abzweigungen
der Rauchgasteilmenge nach den Figuren 1 und 2 auch nebeneinander vorsehen.
1. Heizkessel mit integrierter Abgasrezirkulation für die Verbrennung von flüssigem
oder gasförmigem Brennstoff mit einem in Strömungsrichtung offenen Feuerraumeinsatz
(7) und einem stirnseitig angeordneten Brenner mit - vorzugsweise von oben nach unten
- gerichteter Flamme, in die ein Teil des Rauchgases zur Kühlung der Flammentemperatur
zurückgeführt wird, wobei der Rauchgasteilstrom über einen zwischen dem Feuerraumeinsatz
(7) und dem Kesseldeckel (23) gebildeten Öffnungsquerschnitt aufgrund der Austrittsgeschwindigkeit
der Flamme aus dem Brennerrohr (2) der Flamme zugeführt wird.
2. Heizkessel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der beidendig stirnseitig offene Feuerraumeinsatz (7) flammeneintrittsseitig in
einem 20 bis 50 mm, vorzugsweise 30mm, betragenden Abstand (39) von der Innenwandung
des Kesseldeckels (23) angeordnet eine Fläche (41) zwischen dem Deckel (23) und dem
Feuerraum (3) bildet, über die ein Rauchgasteilstrom in die Flamme zurückgeführt wird.
3. Heizkessel nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Feuerraumeinsatz (7) in einem Abstand von 10 bis 30 mm, vorzugsweise 15 mm,
zur Innenwandung (12) eines ersten, die Flammenbildungszone des Feuerraumes (3) umgreifenden
ersten Wasserraumbereiches (11) angeordnet einen hohlzylinderischen Kanal (40) zwischen
einem Rauchgaszwischensammelraum (18) und dem dem Brennerrohr (2) zugewandten Übertrittsbereich
des Rauchgasteilstromes in die Flammenbildungszone (5) des Feuerraumes (3) bildet.
4. Heizkessel nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß an der Innenwand (12) des ersten Wasserraumbereiches (11) in Rauchgasströmungsrichtung
eine nach radial innen gerichtet in Umfangsrichtung durchgehend oder unterteilt verlaufende
Rippe (42) ausgebildet ist, an der der Feuerraumeinsatz (7) über mehrere von ihm radial
abstehend ausgebildete Vorsprünge (43) abgestützt ist.
5. Heizkessel auch Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Innenwandung (12) eines ersten, die Flammenbildungszone (5) des Feuerraumes
(3) umgreifenden Wasserraumbereiches (11) im Bereich des Rauchgassammelraumes (19)
mit einem Spaltabstand (46) zum Kesseldeckel (23) ausgebildet ist.
6. Heizkessel nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Feuerraumeinsatz (7) im Bereich des Rauchgassammelraumes (19) mit einem Abstand
(39) zum Kesseldeckel (23) ausgebildet ist.
7. Heizkessel nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Feuerraumeinsatz (7) im Bereich des Flammenaustrittes aus dem Brennerrohr
(2) mit vergrößertem Durchmesser kegelig (45) ausgebildet ist.
8. Heizkessel nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Brennerrohr (2) des Brenners in die benachbarte Mündung des Feuerraumeinsatzes
(7) hineinragt.
9. Heizkessel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß der der Flamme zugeführte Rauchgasteilstrom aus einem Mittelbereich des Rauchgaskanales
(15) abgezweigt ist.
10. Heizkessel nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß der gesamte Wasserraum (8) durch ein einstückiges Gußbauteil gebildet ist.