[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Auflegen von Bandmaterial auf
einen Arbeitstisch, bestehend aus einem dem Arbeitstisch entlang hin- und herverfahrbaren
Legeschlitten, der mit einem Materialspender zur Aufnahme drehbar gelagerter Bandrollen,einer
Klemmeinrichtung zum Festhalten eines von einer Bandrolle abziehbaren Bandes und einer
Schneideinrichtung zum Ablängen des von einer Bandrolle abgezogenen und auf den Arbeitstisch
aufgebrachten Bandes ausgerüstet ist und gegebenenfalls mit einer zum Legeschlitten
relativverfahrbaren Halterungseinrichtung zum Niederhalten des Bandanfanges bei Abzugsbeginn
zusammenwirkt.
[0002] Um Bandmaterial, wie Stoffe, Folien od. dgl., maschinell bearbeiten, beispielsweise
zuschneiden zu können, muß es auf einen Arbeitstisch aufgelegt werden, wozu es, wie
aus der US-PS 4 514 246 hervorgeht, bereits eine spezielle Auflegevorrichtung gibt,
die sich aus einem einerends des Arbeitstisches vorgesehenen, ein oder zwei Bandrollen
auf nehmenden Materialspender und einem über den Arbeitstisch verfahrbaren Legeschlitten
zusammensetzt. Der Legeschlitten ist mit einer Klemmeinrichtung ausgerüstet, die den
Anfang des aufzulegenden Bandes erfaßt, so daß durch ein Verfahren des Legeschlittens
das Band von der jeweiligen Bandrolle abgewickelt und auf den Arbeitstisch gezogen
werden kann, wobei eine am Tischende montierte Schneideinrichtung zum Ablängen des
abgezogenen Bandes dient. Durch mehrmaliges Hin- und Herfahren des Legeschlittens
lassen sich auch mehrere Bandlagen auf dem Arbeitstisch aufschichten und es können
auch die Bänder beider Bandrollen gemeinsam aufgelegt werden. Da hier jedoch das Bandmaterial
zum Auflegen auf den Arbeitstisch zu ziehen ist und daher über die Tischfläche oder
eine untere Materiallage gleiten muß, kommt es häufig zu Schwierigkeiten und vor allem
das Auflegen mehrlagiger Materialschichten wird beeinträchtigt und verlangt meist
ein Mitverlegen einer Kunststoff-Schutzfolie.
[0003] Es sind auch schon verschiedene Auflegevorrichtungen bekannt, bei denen der Legeschlitten
selbst den Materialspender aufnimmt und die zum Bandlegen erforderlichen zusätzlichen
Einrichtungen, wie Klemmen, Messer, Halterungen u. dgl. trägt, so daß beim Verfahren
des Legeschlittens mit einem gleichzeitigen Abwickeln des Bandmaterials ein Bandlegen
ohne Zieh- und Gleitbewegungen durch Aufrollen möglich ist. Allerdings können die
Materialspender dieser Legeschlitten immer nur mit einer einzigen Bandrolle ausgestattet
werden, was zum Auflegen unterschiedlichen Bandmaterials oder gar zum Aufschichten
mehrerer unterschiedlicher Bandlagen einen häufigen, umständlichen Bandrollenwechsel
erfordert, welche Bandrollenwechsel außerdem längere Unterbrechungen des Legevorganges
und damit beträchtliche Arbeitszeitverzögerungen nach sich ziehen.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, diese Mängel zu beseitigen und eine
Vorrichtung der eingangs geschilderten Art zu schaffen, die auf verhältnismäßig aufwandsarme,
rationelle Weise ein schnelles und funktionssicheres Auflegen von Bändern auch unterschiedlichen
Materials gewährleistet.
[0005] Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß der Materialspender eine dreh- und
antreibbar im Legeschlitten gelagerte Magazintrommel od. dgl. mit Aufnahmen for wenigstens
zwei, vorzugsweise drei Bandrollen umfaßt, wobei die Magazintrommel for jede Bandrolle
eine eigene, dieser lagefest zugeordnete Klemme aufweist und durch Drehverstellung
jeweils eine Bandrolle und Klemme in eine Abgabestellung schwenkt, in der die im
Nahbereich der Arbeitstischfläche sich befindende Klemme das von der zugehörenden
Bandrolle abzuziehende Band spitzwinkelig zur Arbeitstischfläche hin ausrichtet und
daß die Schneideinrichtung in Abziehrichtung hinter der Abgabestellung der Klemmen
am Legeschlitten sitzt und am Legeschlitten zusätzlich eine aus einer Arbeits- in
eine Ruhestellung bewegbare, auf das abgezogene Band aufsetzbare Andrückrolle vorgesehen
ist. Durch die Kombination von Legeschlitten und Bandmagazin können je nach Bestückung
des Magazins große Bandmengen gleichen Materials oder auch unterschiedlichste Bänder
ohne Unterbrechung durch einen Bandrollenwechsel aufgelegt und/oder übereinander geschichtet
werden. Die betreffenden Bandrollen des Magazins lassen sich dabei durch eine einfache,
entsprechend gesteuerte Drehbewegung der Magazintrommel jeweils in die Abgabestellung
bringen, aus der dann das Bandmaterial im Maße der Legeschlittenbewegung von der jeweiligen
Bandrolle abgewickelt und gleichzeitig auf den Arbeitstisch aufgelegt wird. Das verschiebefreie
Auflegen des Bandmaterials auf den Arbeitstisch erlaubt es, Bandmaterial verschiedenster
Oberflächenbeschaffenheit und der damit zusammenhängenden Reibungs- und Haftverhältnisse
problemlos in ein- oder mehrlagigen Schichten aufzulegen, wobei die Andrückrolle ein
sattes, faltenfreies Ablegen der Bänder garantiert und für einen ordnungsgemäßen Abwickelvorgang
des abzulegenden Bandes von der jeweiligen Bandrolle sowie gleichzeitig für das
rutschsichere Auflegen des Bandes auf der gegebenen Unterlage sorgt. Da jeder Bandrolle
eine entsprechende Klemme zugeordnet ist, die den Bandanfang dieser Rolle bis zum
eigentlichen Auflegevorgang festhält, kommen zwangsweise durch die Positionierung
der jeweiligen Bandrolle in der Abgabestellung auch die Klemme und damit der Bandanfang
in eine entsprechende Abgabestellung, so daß nach einem Öffnen der Klemme das Band
der in Abgabestellung liegenden Bandrolle freigegeben und durch die offene Klemme
auch noch einwandfrei zur Arbeitsfläche hin geführt wird. Um einen störungsfreien
Beginn des Bandabzuges sicherzustellen, kann eine Halterungseinrichtung vorgesehen
sein, die den Bandanfang nach dem Lösen der Klemme so lange am Arbeitstisch niederhält,
bis die Andrückrolle, die anfangs in einer Ruhestellung liegt, sich in Arbeitsstellung
auf das Band aufsetzen und niederdrücken läßt. Da die Halterungseinrichtung zum Legeschlitten
relativverschiebbar angeordnet und die Schneideinrichtung am Schlitten montiert ist,
können Beginn und Ende des jeweiligen Bandauflegevorganges am Arbeitstisch frei gewählt
und damit Lage und Länge der aufgelegten Bänder rationell vorbestimmt werden. Der
feste Abstand zwischen Schneideinrichtung und der sich in Abgabestellung befindenden
Klemmen bringt nach dem Ablängen des Bandes auch stets einen gleichbleibenden Überstand
des dann wieder in der Klemme festgehaltenen Bandes und damit zwangsweise auch einen
den Beginn eines neuerlichen Ablegevorganges begünstigenden, frei über die Klemme
vorkragenden Bandanfang mit sich. Durch die drehverstellbare Magazintrommel entsteht
darüber hinaus eine kompakte, aufwandsarme Konstruktion, wobei diese drehbare Magazintrommel
sogar den Bandrollenwechsel erleichtert, weil durch eine Trommeldrehung jede Bandrolle
geschickt in die geeignetste Wechselposition zu bringen ist.
[0006] Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist wenigstens einer
Bandrolle eine dreh- und antreibbar gelagerte Wickeltrommel zum Aufwickeln einer
Deckfolie des Bandmaterials od. dgl. zugeordnet, so daß gleichzeitig mit dem Abwickeln
des Bandes während des Bandauflegens auf den Tisch eine vorhandene Deckfolie abgezogen
und auf die Wickeltrommel aufgewickelt werden kann. Es läßt sich daher auch klebendes,
mit einer Schutzfolie abgedecktes Bandmaterial problemlos auflegen und durch das
Abziehen der Schutzfolie beim Übereinanderlegen auch gleich miteinander verkleben,
was insbesondere beim Auflegen von sogenannten Prepregs oft zweckmäßig ist. Um die
Deckfolie od. dgl. aufwickeln zu können, genügt es, zu Beginn die Deckfolie vom Bandmaterial
händisch abzuziehen und in die Wickeltrommel einzuspannen, und bei einem Auflegen
des Bandes erfolgt dann zwangsweise durch die Aufwickelbewegung der Wickeltrommel
das Abziehen der Deckfolie, wobei selbstverständlich der Antrieb der Wickeltrommel
an die Abwickelgeschwindigkeit des Bandes angepaßt sein muß.
[0007] Ist die Andrückrolle mit unterschiedlicher Anpreßkraft beaufschlagbar und lagert
sie vorzugsweise über Schwenkarme schwenkverstellbar im Legeschlitten, kann sie in
ihrer Wirkung an den jeweiligen Vorgang, sei es ein Einzelauflegen eines Bandes oder
ein Übereinanderschichten von Bändern, abgestimmt werden und die Schwenkverstellung
ermöglicht nicht nur eine einfache Kraftbeaufschlagung der Andrückrolle über einen
mit den Schwenkarmen verbundenen Hebel od. dgl., sondern erlaubt es auch, die Andrückrolle
aus ihrer Arbeits stellung in eine den Ablegebereich großräumig freigebende Ruhestellung
wegzubewegen.
[0008] Günstig ist es weiters, wenn erfindungsgemäß die Halterungseinrichtung aus einer
über Auslegerarme schwenkverstellbar an einem Zusatzschlitten od. dgl. angelenkten
Halteleiste od. dgl. besteht, die durch Relativverfahren von Lege- und Zusatzschlitten
bis in den Ablegebereich zwischen Schneideinrichtung und Abgabestellung der Klemmen
vorschiebbar ist. Die Auslegerarme bieten der Halterungseinrichtung eine entsprechende
Reichweite, so daß die Halteleiste bei Beginn des Ablegevorganges schwierigkeitslos
den über die Klemme vorragenden Bandanfang erfassen und am Arbeitstisch festklemmen
kann. Sobald dann das Band durch ein entsprechend weites Verfahren des Legeschlittens
soweit abgezogen und abgelegt ist, daß die Andrückrolle in Arbeitsstellung das abgelegte
Band erfassen kann, setzt die Androckrolle auf das Bandmaterial auf und übernimmt
die Aufgabe der Halterungseinrichtung, deren Halteleiste durch die Weiterbewegung
des Legeschlittens den Ablegebereich verläßt. Beim Fixieren des Bandanfanges bleibt
die Halterungseinrichtung gegenüber dem Arbeitstisch ortsfest, sie kann aber je nach
Wahl des Auflegebeginns dem Arbeitstisch entlang entsprechend verschoben werden, wozu
sie auf einem Zusatzschlitten sitzt.
[0009] Ist erfindungsgemäß die Andrückrolle beim Einsatz der Halterungseinrichtung auf die
in den Ablegebereich vorragende Halteleiste od. dgl. aufdrückbar, kann die Haltekraft
der Halterungseinrichtung über die Andrückrolle aufgebracht werden, welche Andrückrolle
dabei außerdem, bedingt durch die Relativbewegung zwischen Lege- und Zusatzschlitten
beim Legevorgang, in Drehung versetzt wird und von der Halteleiste auf das abzulegende
Band hinüberrollt, so daß eine Störung der Bandablage durch das Auf setzen der Andrückrolle
ausgeschlossen ist.
[0010] Als Zusatzschlitten eignet sich jeder am Arbeitstisch geführte und wunschgemäß positionierbare
Schlitten, wobei günstigerweise ein vorhandener Werkzeugschlitten für die Bandbearbeitung
als Zusatzschlitten dienen kann. Es ist aber durchaus auch möglich, einen eigenen,
über eine längenverstellbare Kupplungseinrichtung am Legeschlitten anhängbaren Zusatzschlitten
vorzusehen, so daß Zusatzschlitten und Legeschlitten ein einheitliches Aggregat bilden,
aber durch die längenverstellbare Kupplungseinrichtung die erforderliche Relativverschiebung
zwischen Lege- und Zusatzschlitten während des Einsatzes der Halterungseinrichtung
durchführbar ist.
[0011] Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung können in der Magazintrommel
den Klemmen nachgeordnete Führungsschienen vorgesehen sein, die jeweils in Abgabestellung
als Querführung für die Schneideinrichtung dienen. Für die Schneideinrichtung läßt
sich daher eine zweckmäßige seitliche Warteposition einrichten, in der kein zum Bandverlegen
oder Trommeldrehen wertvoller Platz verstellt wird, aus der sie dann aber entlang
der jeweiligen Führungsschiene gemäß der Vorschubbewegung zum Ablängen einwandfrei
verfahrbar ist. Die Führungsschienen sind wie die Klemmen den Bandrollen fest zugeordnet,
so daß unabhängig von der jeweiligen Bandrolle stets gleichbleibende Ablängbedingungen
bestehen.
[0012] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise an Hand eines schematischen
Längsschnittes durch eine erfindungsgemäße Vorrichtung näher veranschaulicht.
[0013] Um Bandmaterial 1 rationell auf einem Arbeitstisch 2 ein- oder mehrlagig auflegen
zu können, gibt es einen dem Arbeitstisch 2 entlang verfahrbaren Legeschlitten 3,
in dem ein Materialspender 4, der aus einer dreh- und antreibbar gelagerten Magazintrommel
5 zur Aufnahme von drei Bandrollen 6 besteht, sitzt. Die Bandrollen 6, auf denen das
Bandmaterial 1 aufgewickelt ist, lagern drehbar in der Magazintrommel 5 und für jede
der Bandrollen 6 ist in der Magazintrommel 5 eine eigene Klemme 7 zum Festhalten des
jeweiligen Bandanfanges 1a vorgesehen. Durch eine entsprechende Ansteuerung des Drehantriebes
8 für die Magazintrommel 5 läßt sich wunschgemäß jede der drei Bandrollen 6 in eine
Abgabestellung A drehen und dort fixieren, in welcher Abgabestellung A die jeweilige
Bandrolle 6 im Nahbereich der Arbeitstischfläche 2a liegt und die Klemme 7 das Band
1 spitzwinkelig zu dieser Arbeitsfläche 2a hin ausrichtet.
[0014] Der Legeschlitten 3 nimmt zusätzlich zum Materialspender 4 eine Schneideinrichtung
10 auf, die in Abziehrichtung hinter der Abgabestellung A der Bandrollen 6 angeordnet
ist und ein entlang von Führungsschienen 9 quer zur Bandrichtung mittels eines Querschlittens
11 verschiebbares Schneidwerkzeug 12 umfaßt. Die jeder Klemme 7 nachgeordneten, in
der Magazintrommel 5 abgestützten Führungsschienen 9 bewegen sich mit der Magazintrommel
mit und dienen nur jeweils in der Abgabestellung als Querführung für das Schneidwerkzeug
12, so daß dieses Schneidwerkzeug 12 nach einem Schneidvorgang in eine seitliche Warteposition
verfahren werden und die Schneideinrichtung 10 weder die Magazintrommelbewegung noch
den Bandablegevorgang stören kann.
[0015] Weiters trägt der Legeschlitten 3 eine Andrückrolle 13, die über Schwenkarme 14 schwenkverstellbar
gelagert ist und sich aus einer vom Arbeitstisch 2 abgehobenen Ruhestellung in eine
Arbeitsstellung schwenken läßt, in der sie knapp hinter der sich in der Abgabestellung
A befindenden Klemme 7 auf das abzulegende Band 1 aufgesetzt und gegen die Arbeitstischfläche
2a mit einstellbarer Kraft andrückbar ist.
[0016] Um auch den jeweiligen Beginn eines Bandauflegens einwandfrei zu beherrschen, gibt
es außer der Andrückrolle 13 noch eine Halterungseinrichtung 15 zum Niederhalten des
Bandanfanges 1a, die aus einer über Auslegerarme 16 schwenkverstellbar an einem Zusatzschlitten
17, beispielsweise dem Werkzeugschlitten eines Schneidaggregates 18, angelenkten,
in Form eines Führungsbleches ausgebildeten Halteleiste 19 besteht, die durch ein
Relativverfahren von Legeschlitten 3 und Zusatzschlitten 17 bis in den Auflegebereich
des Bandes 1 vorschiebbar ist, wozu selbstverständlich die Andrückrolle 13 ihre Arbeitsstellung
verlassen muß.
[0017] Ist das Bandmaterial 1 mit einer Deckfolie 1b versehen, kann diese Deckfolie 1b gleichzeitig
beim Auflegen des Bandes 1 abgezogen werden, wenn der jeweiligen Bandrolle 6 in der
Magazintrommel 5 eine dreh- und antreibbare Wickeltrommel 20 zugeordnet ist, so daß
die gegebenenfalls in die Wickeltrommel 20 vor Ablegebeginn eingespannte Deckfolie
1b durch die angetriebene Wickeltrommel 20 während des Bandauflegens abgezogen und
auf die Wickeltrommel aufgewickelt wird und ein deckfolienfreies Band auf den Arbeitstisch
2 aufgelegt werden kann.
[0018] Zum Bestücken des Materialspenders 4 wird die Magazintrommel 5 entsprechend verdreht,
so daß die zu wechselnde oder zu erneuernde Bandrolle 6 problemlos, beispielsweise
von oben durch eine Ladeöffnung 21 mittels eines Hebezeuges, ausgetauscht und der
jeweilige Bandanfang 1a der neuen Bandrolle in die zugehörende Klemme 7 eingespannt
werden kann. Ist der Materialspender bestückt, läßt sich das gewünschte Bandmaterial
automatisch auf den Arbeitstisch 2 auflegen, wozu der Legeschlitten 3 in die gewählte
Startposition des Auflegevorganges fährt. Die Andrückrolle 13 ist in Ruhestellung,
die gewünschte Bandrolle 6 wird in die Abgabestellung A gebracht und die Halterungsvorrichtung
15 vorgeschoben, bis die Halteleiste 19 den Bandanfang 1a erfassen und gegen die Arbeitstischfläche
2a niederdrücken kann. Nun öffnet die Klemme 7 der in der Abgabestellung A liegenden
Bandrolle 6 und durch Vorwärtsfahren des Legeschlittens 3 wird das durch die Halterungseinrichtung
15 an der Arbeitstischfläche 2a festgehaltene Band 1 von der Bandrolle 6 abgewickelt
und auf die Arbeitstischfläche 2a aufgelegt. Sobald der Legeschlitten 3 genügend
weit für den Einsatz der Andrückrolle 13 gefahren ist, schwenkt die Andrückrolle 13
in ihre Arbeitsstellung und übernimmt von der Halterungsvorrichtung 15 die Andrückfunktion
beim Auflegen des Bandes 1. Es ist aber auch möglich, die Andrückrolle 13 schon früher
in Arbeitsstellung zu bringen und sie dadurch auf die Halteleiste 19 abzusenken,
so daß die Haltekraft der Halterungseinrichtung verstärkt oder überhaupt von der
Andrückrolle aufgebracht wird und außerdem die Andrückrolle bei Bewegungsbeginn bereits
mitgedreht werden und ohne Gleitgefahr auf das Band überrollen kann. Durch das Verfahren
des Legeschlittens 3 wird nun das Band 1 unter gleichzeitigem Abwickeln von der Bandrolle
6 ordnungsgemäß im Maße der Schlittenbewegung auf die Arbeitstischfläche 2a aufgelegt,
wobei Führungswalzen 7a im Bereich der Klemmen 7 einen vom jeweiligen Rollendurchmesser
unabhängigen, gleichmäßigen Bandabzug gewährleisten.
[0019] Soll außerdem eine eventuell vorhandene Deckfolie 1b vom aufzulegenden Band 1 entfernt
werden, wird die Deckfolie 1b, die vor Auflegebeginn händisch abgehoben und in die
Wickeltrommel 20 eingespannt wurde, dem Bandabzug gemäß auf die entsprechend schnell
angetriebene Wickeltrommel 20 aufgewickelt.
[0020] Ist die gewünschte Bandlänge auf den Arbeitstisch 2 aufgelegt, stoppt der Legeschlitten
3, die Klemmen 7 fixieren das Band 1, die Andrückrolle 13 schwenkt aus der Arbeitsstellung
in die Ruhestellung zurück und das Schneidwerkzeug 12 der Schneideinrichtung 10 kann
durch eine Querbewegung das aufgelegte Band 1 vom restlichen ablängen, so daß über
die Klemme 7 wieder der für den nächsten Auflegevorgang erforderliche Bandanfang 1a
vorragt. Nun kann der Legeschlitten für eine Bearbeitung des aufgelegten Bandes in
eine Parkposition gefahren oder zum Auflegen mehrlagiger Schichten zur Wiederholung
des Auflegevorganges in die Startposition zurückgefahren werden, wobei je nachdem
welche Bandrolle 6 in die Abgabestellung A gebracht wird, das gleiche oder ein anderes
Band auflegbar ist.
[0021] Durch die freie Verfahrbarkeit des Legeschlittens 3 und des Zusatzschlittens 17 lassen
sich der Beginn und auch das Ende des Bandauflegens wunschgemäß wählen, so daß in
Lage und Länge, in Materialart und Zahl der aufeinandergeschichteten Lagen beliebiges
Bandmaterial auf den Arbeitstisch 2 aufgebracht werden kann. Dabei ist es auch möglich,
den Legeschlitten 3 mit einem nur angedeuteten Geräteschlitten 22 zur Aufnahme von
Zusatzgeräten od. dgl. auszurüsten und beispielsweise nicht nur zum Auflegen des Bandmaterials,
sondern gleichzeitig auch als Trägerschlitten für eine Markierungs- oder Etikettiereinrichtung
zum gewünschten Bezeichnen der aufgelegten Bandmaterialien zu nützen.
1. Vorrichtung zum Auflegen von Bandmaterial (1) auf einen Arbeitstisch (2), bestehend
aus einem dem Arbeitstisch (2) entlang hin- und herverfahrbaren Legeschlitten (3),
der mit einem Materialspender zur Aufnahme drehbar gelagerter Bandrollen, einer Klemmeinrichtung
zum Festhalten eines von einer Bandrolle abziehbaren Bandes und einer Schneideinrichtung
zum Ablängen des von einer Bandrolle abgezogenen und auf den Arbeitstisch aufgebrachten
Bandes ausgerüstet ist und gegebenenfalls mit einer zum Legeschlitten relativverfahrbaren
Halterungseinrichtung zum Niederhalten des Bandanfanges bei Abzugsbeginn zusammenwirkt,
dadurch gekennzeichnet, daß der Materialspender (4) eine dreh- und antreibbar im Legeschlitten
(3) gelagerte Magazintrommel (5) od. dgl. mit Aufnahmen für wenigstens zwei, vorzugsweise
drei Bandrollen (6) umfaßt, wobei die Magazintrommel (5) für jede Bandrolle (6) eine
eigene, dieser lagefest zugeordnete Klemme (7) aufweist und durch Drehverstellung
jeweils eine Bandrolle (6) und Klemme (7) in eine Abgabestellung (A) schwenkt, in
der die im Nahbereich der Arbeitstischfläche (2a) sich befindende Klemme (7) das
von der zugehörenden Bandrolle (6) abzuziehende Band (1) spitzwinkelig zur Arbeitstischfläche
(2a) hin ausrichtet und
daß die Schneideinrichtung (10) in Abziehrichtung hinter der Abgabestellung (A) der
Klemmen (7) am Legeschlitten (3) sitzt und am Legeschlitten (3) zusätzlich eine aus
einer Arbeits- in eine Ruhestellung bewegbare, auf das abgezogene Band (1) aufsetzbare
Andrückrolle (13) vorgesehen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens einer Bandrolle
(6) eine dreh- und antreibbar gelagerte Wickeltrommel (20) zum Aufwickeln einer Deckfolie
(1b) des Bandmaterials (1) od. dgl. zugeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Andrückrolle
(13) mit unterschiedlicher Anpreßkraft beaufschlagbar ist und vorzugsweise über Schwenkarme
(14) schwenkverstellbar im Legeschlitten (3) lagert.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterungseinrichtung
(15) aus einer über Auslegerarme (16) schwenkverstellbar an einem Zusatzschlitten
(17) od. dgl. angelenkten Halteleiste (19) od. dgl. besteht, die durch Relativverfahren
von Lege- und Zusatzschlitten (3, 17) bis in den Ablegebereich zwischen Schneideinrichtung
(10) und Abgabestellung (A) der Klemmen (7) verschiebbar ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Andrückrolle (13)
beim Einsatz der Halterungseinrichtung (15) auf die in den Ablegebereich vorragende
Halteleiste (19) od. dgl. aufdrückbar ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein Werkzeugschlitten
als Zusatzschlitten (17) dient.
7. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein eigener, über
eine längenverstellbare Kupplungseinrichtung am Legeschlitten anhängbarer Zusatzschlitten
vorgesehen ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß in der
Magazintrommel (5) den Klemmen (7) nachgeordnete Führungsschienen (9) vorgesehen sind,
die jeweils in Abgabestellung (A) als Querführung für die Schneideinrichtung (10)
dienen.