(19)
(11) EP 0 388 397 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
19.09.1990  Patentblatt  1990/38

(21) Anmeldenummer: 90890051.7

(22) Anmeldetag:  01.03.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B65H 35/04, B65H 45/101, B65H 45/103
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE ES FR GB IT

(30) Priorität: 14.03.1989 AT 580/89

(71) Anmelder: Blaimschein, Gottfried, Dipl.-Ing.
A-4407 Steyr (AT)

(72) Erfinder:
  • Blaimschein, Gottfried, Dipl.-Ing.
    A-4407 Steyr (AT)

(74) Vertreter: Hübscher, Heiner, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte Dipl.-Ing. Gerhard Hübscher, Dipl.-Ing. Helmut Hübscher Dipl.-Ing. Heiner Hübscher Spittelwiese 7
A-4020 Linz
A-4020 Linz (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zum Auflegen von Bandmaterial auf einen Arbeitstisch


    (57) Eine Vorrichtung zum Auflegen von Bandmaterial (1) auf einen Arbeitstisch (2) besteht aus einem dem Arbeitstisch (2) entlang verfahrbaren Legeschlitten (3), der mit einem Materialspender zur Aufnahme drehbar gelagerter Bandrollen, einer Klemmeinrichtung zum Festhalten eines von einer Bandrolle abziehbaren Bandes und einer Schneideinrichtung zum Ablängen des von einer Bandrolle abgezogenen und auf den Arbeitstisch aufgebrachten Bandes ausgerüstet ist und gegebenenfalls mit einer zum Legeschlitten relativverfahr­baren Halterungseinrichtung zum Niederhalten des Band­anfanges bei Abzugsbeginn zusammenwirkt.
    Um ein rationelles Auflegen beliebigen, auch unterschied­lichen Bandmaterials zu ermöglichen, umfaßt der Material­spender (4) eine dreh- und antreibbar im Legeschlitten (3) gelagerte Magazintrommel (5) od. dgl. mit Aufnahmen für wenigstens zwei, vorzugsweise drei Bandrollen (6), wobei die Magazintrommel (5) für jede Bandrolle (6) eine eigene, dieser lagefest zugeordnete Klemme (7) aufweist und durch Drehverstellung jeweils eine Bandrolle (6) und Klemme (7) in eine Abgabestellung (A) schwenkt, in der die im Nahbereich der Arbeitstischfläche (2a) sich be­findende Klemme (7) das von der zugehörenden Bandrolle (6) abzuziehende Band (1) spitzwinkelig zur Arbeits­tischfläche (2a) hin ausrichtet und sitzt die Schneidein­richtung (10) in Abziehrichtung hinter der Abgabestellung (A) der Klemmen (7) am Legeschlitten (3) und ist am Legeschlitten (3) zusätzlich eine aus einer Arbeits- in eine Ruhestellung bewegbare, auf das abgezogene Band (1) aufsetzbare Andrückrolle (13) vorgesehen.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Auflegen von Bandmaterial auf einen Arbeitstisch, bestehend aus einem dem Arbeitstisch entlang hin- und herverfahrbaren Legeschlitten, der mit einem Materialspender zur Aufnahme drehbar gelagerter Bandrollen,einer Klemmeinrichtung zum Festhalten eines von einer Bandrolle abziehbaren Bandes und einer Schneideinrichtung zum Ablängen des von einer Bandrolle abgezogenen und auf den Arbeitstisch aufgebrachten Bandes ausgerüstet ist und gegebenenfalls mit einer zum Legeschlitten relativverfahrbaren Halterungseinrichtung zum Niederhalten des Bandanfanges bei Abzugsbeginn zusam­menwirkt.

    [0002] Um Bandmaterial, wie Stoffe, Folien od. dgl., maschinell bearbeiten, beispielsweise zuschneiden zu können, muß es auf einen Arbeitstisch aufgelegt werden, wozu es, wie aus der US-PS 4 514 246 hervorgeht, bereits eine spezielle Auflegevorrichtung gibt, die sich aus einem einerends des Arbeitstisches vorgesehenen, ein oder zwei Bandrollen auf­ nehmenden Materialspender und einem über den Arbeitstisch verfahrbaren Legeschlitten zusammensetzt. Der Legeschlitten ist mit einer Klemmeinrichtung ausgerüstet, die den Anfang des aufzulegenden Bandes erfaßt, so daß durch ein Verfahren des Legeschlittens das Band von der jeweiligen Bandrolle abgewickelt und auf den Arbeitstisch gezogen werden kann, wobei eine am Tischende montierte Schneideinrichtung zum Ablängen des abgezogenen Bandes dient. Durch mehrmaliges Hin- und Herfahren des Legeschlittens lassen sich auch mehrere Bandlagen auf dem Arbeitstisch aufschichten und es können auch die Bänder beider Bandrollen gemeinsam aufgelegt werden. Da hier jedoch das Bandmaterial zum Auflegen auf den Arbeitstisch zu ziehen ist und daher über die Tischfläche oder eine untere Materiallage gleiten muß, kommt es häufig zu Schwierigkeiten und vor allem das Auf­legen mehrlagiger Materialschichten wird beeinträchtigt und verlangt meist ein Mitverlegen einer Kunststoff-­Schutzfolie.

    [0003] Es sind auch schon verschiedene Auflegevorrichtungen bekannt, bei denen der Legeschlitten selbst den Mate­rialspender aufnimmt und die zum Bandlegen erforderlichen zusätzlichen Einrichtungen, wie Klemmen, Messer, Halterungen u. dgl. trägt, so daß beim Verfahren des Legeschlittens mit einem gleichzeitigen Abwickeln des Bandmaterials ein Bandlegen ohne Zieh- und Gleitbewegungen durch Aufrollen möglich ist. Allerdings können die Materialspender dieser Legeschlitten immer nur mit einer einzigen Bandrolle ausge­stattet werden, was zum Auflegen unterschiedlichen Band­materials oder gar zum Aufschichten mehrerer unterschied­licher Bandlagen einen häufigen, umständlichen Bandrollen­wechsel erfordert, welche Bandrollenwechsel außerdem längere Unterbrechungen des Legevorganges und damit beträchtliche Arbeitszeitverzögerungen nach sich ziehen.

    [0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, diese Mängel zu beseitigen und eine Vorrichtung der eingangs geschil­derten Art zu schaffen, die auf verhältnismäßig aufwands­arme, rationelle Weise ein schnelles und funktionssicheres Auflegen von Bändern auch unterschiedlichen Materials ge­währleistet.

    [0005] Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß der Mate­rialspender eine dreh- und antreibbar im Legeschlitten gelagerte Magazintrommel od. dgl. mit Aufnahmen for wenig­stens zwei, vorzugsweise drei Bandrollen umfaßt, wobei die Magazintrommel for jede Bandrolle eine eigene, dieser lagefest zugeordnete Klemme aufweist und durch Drehver­stellung jeweils eine Bandrolle und Klemme in eine Ab­gabestellung schwenkt, in der die im Nahbereich der Ar­beitstischfläche sich befindende Klemme das von der zugehörenden Bandrolle abzuziehende Band spitzwinkelig zur Arbeitstischfläche hin ausrichtet und daß die Schneid­einrichtung in Abziehrichtung hinter der Abgabestellung der Klemmen am Legeschlitten sitzt und am Legeschlitten zusätzlich eine aus einer Arbeits- in eine Ruhestellung bewegbare, auf das abgezogene Band aufsetzbare Andrückrolle vorgesehen ist. Durch die Kombination von Legeschlitten und Bandmagazin können je nach Bestückung des Magazins große Bandmengen gleichen Materials oder auch unter­schiedlichste Bänder ohne Unterbrechung durch einen Bandrollenwechsel aufgelegt und/oder übereinander ge­schichtet werden. Die betreffenden Bandrollen des Magazins lassen sich dabei durch eine einfache, entsprechend ge­steuerte Drehbewegung der Magazintrommel jeweils in die Abgabestellung bringen, aus der dann das Bandmaterial im Maße der Legeschlittenbewegung von der jeweiligen Bandrolle abgewickelt und gleichzeitig auf den Arbeitstisch aufgelegt wird. Das verschiebefreie Auflegen des Bandmaterials auf den Arbeitstisch erlaubt es, Bandmaterial verschiedenster Oberflächenbeschaffenheit und der damit zusammenhängenden Reibungs- und Haftverhältnisse problemlos in ein- oder mehrlagigen Schichten aufzulegen, wobei die Andrückrolle ein sattes, faltenfreies Ablegen der Bänder garantiert und für einen ordnungsgemäßen Abwickelvorgang des abzu­legenden Bandes von der jeweiligen Bandrolle sowie gleich­zeitig für das rutschsichere Auflegen des Bandes auf der gegebenen Unterlage sorgt. Da jeder Bandrolle eine ent­sprechende Klemme zugeordnet ist, die den Bandanfang dieser Rolle bis zum eigentlichen Auflegevorgang festhält, kommen zwangsweise durch die Positionierung der jeweiligen Bandrolle in der Abgabestellung auch die Klemme und damit der Bandanfang in eine entsprechende Abgabestellung, so daß nach einem Öffnen der Klemme das Band der in Abgabe­stellung liegenden Bandrolle freigegeben und durch die offene Klemme auch noch einwandfrei zur Arbeitsfläche hin geführt wird. Um einen störungsfreien Beginn des Bandabzuges sicherzustellen, kann eine Halterungseinrichtung vorgesehen sein, die den Bandanfang nach dem Lösen der Klemme so lange am Arbeitstisch niederhält, bis die Andrückrolle, die an­fangs in einer Ruhestellung liegt, sich in Arbeitsstellung auf das Band aufsetzen und niederdrücken läßt. Da die Halte­rungseinrichtung zum Legeschlitten relativverschiebbar angeordnet und die Schneideinrichtung am Schlitten montiert ist, können Beginn und Ende des jeweiligen Bandauflege­vorganges am Arbeitstisch frei gewählt und damit Lage und Länge der aufgelegten Bänder rationell vorbestimmt werden. Der feste Abstand zwischen Schneideinrichtung und der sich in Abgabestellung befindenden Klemmen bringt nach dem Ablängen des Bandes auch stets einen gleichbleibenden Überstand des dann wieder in der Klemme festgehaltenen Bandes und damit zwangsweise auch einen den Beginn eines neuerlichen Ablegevorganges begünstigenden, frei über die Klemme vorkragenden Bandanfang mit sich. Durch die dreh­verstellbare Magazintrommel entsteht darüber hinaus eine kompakte, aufwandsarme Konstruktion, wobei diese drehbare Magazintrommel sogar den Bandrollenwechsel erleichtert, weil durch eine Trommeldrehung jede Bandrolle geschickt in die geeignetste Wechselposition zu bringen ist.

    [0006] Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Er­findung ist wenigstens einer Bandrolle eine dreh- und an­treibbar gelagerte Wickeltrommel zum Aufwickeln einer Deck­folie des Bandmaterials od. dgl. zugeordnet, so daß gleich­zeitig mit dem Abwickeln des Bandes während des Bandauf­legens auf den Tisch eine vorhandene Deckfolie abgezogen und auf die Wickeltrommel aufgewickelt werden kann. Es läßt sich daher auch klebendes, mit einer Schutzfolie abge­decktes Bandmaterial problemlos auflegen und durch das Abziehen der Schutzfolie beim Übereinanderlegen auch gleich miteinander verkleben, was insbesondere beim Auflegen von sogenannten Prepregs oft zweckmäßig ist. Um die Deckfolie od. dgl. aufwickeln zu können, genügt es, zu Beginn die Deckfolie vom Bandmaterial händisch abzuziehen und in die Wickeltrommel einzuspannen, und bei einem Auflegen des Bandes erfolgt dann zwangsweise durch die Aufwickel­bewegung der Wickeltrommel das Abziehen der Deckfolie, wobei selbstverständlich der Antrieb der Wickeltrommel an die Abwickelgeschwindigkeit des Bandes angepaßt sein muß.

    [0007] Ist die Andrückrolle mit unterschiedlicher Anpreßkraft beaufschlagbar und lagert sie vorzugsweise über Schwenkarme schwenkverstellbar im Legeschlitten, kann sie in ihrer Wirkung an den jeweiligen Vorgang, sei es ein Einzelauflegen eines Bandes oder ein Übereinanderschichten von Bändern, abgestimmt werden und die Schwenkverstellung ermöglicht nicht nur eine einfache Kraftbeaufschlagung der Andrückrolle über einen mit den Schwenkarmen verbundenen Hebel od. dgl., sondern erlaubt es auch, die Andrückrolle aus ihrer Arbeits­ stellung in eine den Ablegebereich großräumig freigebende Ruhestellung wegzubewegen.

    [0008] Günstig ist es weiters, wenn erfindungsgemäß die Halte­rungseinrichtung aus einer über Auslegerarme schwenk­verstellbar an einem Zusatzschlitten od. dgl. angelenkten Halteleiste od. dgl. besteht, die durch Relativverfahren von Lege- und Zusatzschlitten bis in den Ablegebereich zwischen Schneideinrichtung und Abgabestellung der Klemmen vorschiebbar ist. Die Auslegerarme bieten der Halterungs­einrichtung eine entsprechende Reichweite, so daß die Halte­leiste bei Beginn des Ablegevorganges schwierigkeitslos den über die Klemme vorragenden Bandanfang erfassen und am Arbeitstisch festklemmen kann. Sobald dann das Band durch ein entsprechend weites Verfahren des Legeschlittens soweit abgezogen und abgelegt ist, daß die Andrückrolle in Arbeitsstellung das abgelegte Band erfassen kann, setzt die Androckrolle auf das Bandmaterial auf und übernimmt die Aufgabe der Halterungseinrichtung, deren Halteleiste durch die Weiterbewegung des Legeschlittens den Ablege­bereich verläßt. Beim Fixieren des Bandanfanges bleibt die Halterungseinrichtung gegenüber dem Arbeitstisch orts­fest, sie kann aber je nach Wahl des Auflegebeginns dem Arbeitstisch entlang entsprechend verschoben werden, wozu sie auf einem Zusatzschlitten sitzt.

    [0009] Ist erfindungsgemäß die Andrückrolle beim Einsatz der Halterungseinrichtung auf die in den Ablegebereich vorragende Halteleiste od. dgl. aufdrückbar, kann die Haltekraft der Halterungseinrichtung über die Andrückrolle aufgebracht werden, welche Andrückrolle dabei außerdem, bedingt durch die Relativbewegung zwischen Lege- und Zu­satzschlitten beim Legevorgang, in Drehung versetzt wird und von der Halteleiste auf das abzulegende Band hinüber­rollt, so daß eine Störung der Bandablage durch das Auf­ setzen der Andrückrolle ausgeschlossen ist.

    [0010] Als Zusatzschlitten eignet sich jeder am Arbeitstisch ge­führte und wunschgemäß positionierbare Schlitten, wobei günstigerweise ein vorhandener Werkzeugschlitten für die Bandbearbeitung als Zusatzschlitten dienen kann. Es ist aber durchaus auch möglich, einen eigenen, über eine längenverstellbare Kupplungseinrichtung am Legeschlitten anhängbaren Zusatzschlitten vorzusehen, so daß Zusatz­schlitten und Legeschlitten ein einheitliches Aggregat bilden, aber durch die längenverstellbare Kupplungsein­richtung die erforderliche Relativverschiebung zwischen Lege- und Zusatzschlitten während des Einsatzes der Halte­rungseinrichtung durchführbar ist.

    [0011] Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung können in der Magazintrommel den Klemmen nachgeordnete Führungs­schienen vorgesehen sein, die jeweils in Abgabestellung als Querführung für die Schneideinrichtung dienen. Für die Schneideinrichtung läßt sich daher eine zweckmäßige seitliche Warteposition einrichten, in der kein zum Bandver­legen oder Trommeldrehen wertvoller Platz verstellt wird, aus der sie dann aber entlang der jeweiligen Führungsschiene gemäß der Vorschubbewegung zum Ablängen einwandfrei verfahr­bar ist. Die Führungsschienen sind wie die Klemmen den Bandrollen fest zugeordnet, so daß unabhängig von der je­weiligen Bandrolle stets gleichbleibende Ablängbedingungen bestehen.

    [0012] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise an Hand eines schematischen Längsschnittes durch eine erfin­dungsgemäße Vorrichtung näher veranschaulicht.

    [0013] Um Bandmaterial 1 rationell auf einem Arbeitstisch 2 ein- oder mehrlagig auflegen zu können, gibt es einen dem Arbeitstisch 2 entlang verfahrbaren Legeschlitten 3, in dem ein Materialspender 4, der aus einer dreh- und an­treibbar gelagerten Magazintrommel 5 zur Aufnahme von drei Bandrollen 6 besteht, sitzt. Die Bandrollen 6, auf denen das Bandmaterial 1 aufgewickelt ist, lagern drehbar in der Magazintrommel 5 und für jede der Bandrollen 6 ist in der Magazintrommel 5 eine eigene Klemme 7 zum Festhalten des jeweiligen Bandanfanges 1a vorgesehen. Durch eine ent­sprechende Ansteuerung des Drehantriebes 8 für die Maga­zintrommel 5 läßt sich wunschgemäß jede der drei Bandrollen 6 in eine Abgabestellung A drehen und dort fixieren, in welcher Abgabestellung A die jeweilige Bandrolle 6 im Nahbereich der Arbeitstischfläche 2a liegt und die Klemme 7 das Band 1 spitzwinkelig zu dieser Arbeitsfläche 2a hin ausrichtet.

    [0014] Der Legeschlitten 3 nimmt zusätzlich zum Materialspender 4 eine Schneideinrichtung 10 auf, die in Abziehrichtung hinter der Abgabestellung A der Bandrollen 6 angeordnet ist und ein entlang von Führungsschienen 9 quer zur Band­richtung mittels eines Querschlittens 11 verschiebbares Schneidwerkzeug 12 umfaßt. Die jeder Klemme 7 nachgeord­neten, in der Magazintrommel 5 abgestützten Führungsschienen 9 bewegen sich mit der Magazintrommel mit und dienen nur jeweils in der Abgabestellung als Querführung für das Schneidwerkzeug 12, so daß dieses Schneidwerkzeug 12 nach einem Schneidvorgang in eine seitliche Warteposition verfahren werden und die Schneideinrichtung 10 weder die Magazintrommelbewegung noch den Bandablegevorgang stören kann.

    [0015] Weiters trägt der Legeschlitten 3 eine Andrückrolle 13, die über Schwenkarme 14 schwenkverstellbar gelagert ist und sich aus einer vom Arbeitstisch 2 abgehobenen Ruhe­stellung in eine Arbeitsstellung schwenken läßt, in der sie knapp hinter der sich in der Abgabestellung A befin­denden Klemme 7 auf das abzulegende Band 1 aufgesetzt und gegen die Arbeitstischfläche 2a mit einstellbarer Kraft andrückbar ist.

    [0016] Um auch den jeweiligen Beginn eines Bandauflegens einwand­frei zu beherrschen, gibt es außer der Andrückrolle 13 noch eine Halterungseinrichtung 15 zum Niederhalten des Bandanfanges 1a, die aus einer über Auslegerarme 16 schwenk­verstellbar an einem Zusatzschlitten 17, beispielsweise dem Werkzeugschlitten eines Schneidaggregates 18, angelenk­ten, in Form eines Führungsbleches ausgebildeten Halteleiste 19 besteht, die durch ein Relativverfahren von Legeschlitten 3 und Zusatzschlitten 17 bis in den Auflegebereich des Bandes 1 vorschiebbar ist, wozu selbstverständlich die Andrückrolle 13 ihre Arbeitsstellung verlassen muß.

    [0017] Ist das Bandmaterial 1 mit einer Deckfolie 1b versehen, kann diese Deckfolie 1b gleichzeitig beim Auflegen des Bandes 1 abgezogen werden, wenn der jeweiligen Bandrolle 6 in der Magazintrommel 5 eine dreh- und antreibbare Wickel­trommel 20 zugeordnet ist, so daß die gegebenenfalls in die Wickeltrommel 20 vor Ablegebeginn eingespannte Deckfolie 1b durch die angetriebene Wickeltrommel 20 während des Bandauflegens abgezogen und auf die Wickeltrommel auf­gewickelt wird und ein deckfolienfreies Band auf den Ar­beitstisch 2 aufgelegt werden kann.

    [0018] Zum Bestücken des Materialspenders 4 wird die Magazintrommel 5 entsprechend verdreht, so daß die zu wechselnde oder zu erneuernde Bandrolle 6 problemlos, beispielsweise von oben durch eine Ladeöffnung 21 mittels eines Hebezeuges, ausgetauscht und der jeweilige Bandanfang 1a der neuen Bandrolle in die zugehörende Klemme 7 eingespannt werden kann. Ist der Materialspender bestückt, läßt sich das gewünschte Bandmaterial automatisch auf den Arbeitstisch 2 auflegen, wozu der Legeschlitten 3 in die gewählte Startposition des Auflegevorganges fährt. Die Andrückrolle 13 ist in Ruhestellung, die gewünschte Bandrolle 6 wird in die Abgabestellung A gebracht und die Halterungsvor­richtung 15 vorgeschoben, bis die Halteleiste 19 den Bandanfang 1a erfassen und gegen die Arbeitstischfläche 2a niederdrücken kann. Nun öffnet die Klemme 7 der in der Abgabestellung A liegenden Bandrolle 6 und durch Vorwärts­fahren des Legeschlittens 3 wird das durch die Halte­rungseinrichtung 15 an der Arbeitstischfläche 2a fest­gehaltene Band 1 von der Bandrolle 6 abgewickelt und auf die Arbeitstischfläche 2a aufgelegt. Sobald der Legeschlit­ten 3 genügend weit für den Einsatz der Andrückrolle 13 gefahren ist, schwenkt die Andrückrolle 13 in ihre Ar­beitsstellung und übernimmt von der Halterungsvorrichtung 15 die Andrückfunktion beim Auflegen des Bandes 1. Es ist aber auch möglich, die Andrückrolle 13 schon früher in Arbeitsstellung zu bringen und sie dadurch auf die Halte­leiste 19 abzusenken, so daß die Haltekraft der Hal­terungseinrichtung verstärkt oder überhaupt von der An­drückrolle aufgebracht wird und außerdem die Andrückrolle bei Bewegungsbeginn bereits mitgedreht werden und ohne Gleitgefahr auf das Band überrollen kann. Durch das Ver­fahren des Legeschlittens 3 wird nun das Band 1 unter gleichzeitigem Abwickeln von der Bandrolle 6 ordnungsgemäß im Maße der Schlittenbewegung auf die Arbeitstischfläche 2a aufgelegt, wobei Führungswalzen 7a im Bereich der Klemmen 7 einen vom jeweiligen Rollendurchmesser unabhängigen, gleichmäßigen Bandabzug gewährleisten.

    [0019] Soll außerdem eine eventuell vorhandene Deckfolie 1b vom aufzulegenden Band 1 entfernt werden, wird die Deckfolie 1b, die vor Auflegebeginn händisch abgehoben und in die Wickeltrommel 20 eingespannt wurde, dem Bandabzug gemäß auf die entsprechend schnell angetriebene Wickeltrommel 20 aufgewickelt.

    [0020] Ist die gewünschte Bandlänge auf den Arbeitstisch 2 aufgelegt, stoppt der Legeschlitten 3, die Klemmen 7 fixieren das Band 1, die Andrückrolle 13 schwenkt aus der Arbeitsstellung in die Ruhestellung zurück und das Schneidwerkzeug 12 der Schneideinrichtung 10 kann durch eine Querbewegung das aufgelegte Band 1 vom restlichen ablängen, so daß über die Klemme 7 wieder der für den nächsten Auflegevorgang erforderliche Bandanfang 1a vorragt. Nun kann der Legeschlitten für eine Bearbeitung des auf­gelegten Bandes in eine Parkposition gefahren oder zum Auflegen mehrlagiger Schichten zur Wiederholung des Auf­legevorganges in die Startposition zurückgefahren werden, wobei je nachdem welche Bandrolle 6 in die Abgabestellung A gebracht wird, das gleiche oder ein anderes Band auflegbar ist.

    [0021] Durch die freie Verfahrbarkeit des Legeschlittens 3 und des Zusatzschlittens 17 lassen sich der Beginn und auch das Ende des Bandauflegens wunschgemäß wählen, so daß in Lage und Länge, in Materialart und Zahl der aufeinander­geschichteten Lagen beliebiges Bandmaterial auf den Ar­beitstisch 2 aufgebracht werden kann. Dabei ist es auch möglich, den Legeschlitten 3 mit einem nur angedeuteten Geräteschlitten 22 zur Aufnahme von Zusatzgeräten od. dgl. auszurüsten und beispielsweise nicht nur zum Auflegen des Bandmaterials, sondern gleichzeitig auch als Trägerschlitten für eine Markierungs- oder Etikettiereinrichtung zum ge­wünschten Bezeichnen der aufgelegten Bandmaterialien zu nützen.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum Auflegen von Bandmaterial (1) auf einen Arbeitstisch (2), bestehend aus einem dem Arbeitstisch (2) entlang hin- und herverfahrbaren Legeschlitten (3), der mit einem Materialspender zur Aufnahme drehbar gelagerter Bandrollen, einer Klemmeinrichtung zum Festhalten eines von einer Bandrolle abziehbaren Bandes und einer Schneideinrichtung zum Ablängen des von einer Bandrolle abgezogenen und auf den Arbeitstisch aufgebrachten Bandes ausgerüstet ist und gegebenenfalls mit einer zum Legeschlitten relativverfahrbaren Halterungseinrichtung zum Niederhalten des Bandanfanges bei Abzugsbeginn zusammenwirkt, dadurch gekennzeichnet, daß der Materialspender (4) eine dreh- und antreibbar im Legeschlitten (3) gelagerte Magazintrommel (5) od. dgl. mit Aufnahmen für wenigstens zwei, vorzugsweise drei Bandrollen (6) umfaßt, wobei die Magazintrommel (5) für jede Bandrolle (6) eine eigene, dieser lagefest zu­geordnete Klemme (7) aufweist und durch Drehverstellung jeweils eine Bandrolle (6) und Klemme (7) in eine Abgabe­stellung (A) schwenkt, in der die im Nahbereich der Ar­beitstischfläche (2a) sich befindende Klemme (7) das von der zugehörenden Bandrolle (6) abzuziehende Band (1) spitzwinkelig zur Arbeitstischfläche (2a) hin ausrichtet und
    daß die Schneideinrichtung (10) in Abziehrichtung hinter der Abgabestellung (A) der Klemmen (7) am Legeschlitten (3) sitzt und am Legeschlitten (3) zusätzlich eine aus einer Arbeits- in eine Ruhestellung bewegbare, auf das abgezogene Band (1) aufsetzbare Andrückrolle (13) vorge­sehen ist.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens einer Bandrolle (6) eine dreh- und antreibbar gelagerte Wickeltrommel (20) zum Aufwickeln einer Deckfolie (1b) des Bandmaterials (1) od. dgl. zugeordnet ist.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich­net, daß die Andrückrolle (13) mit unterschiedlicher Anpreß­kraft beaufschlagbar ist und vorzugsweise über Schwenkarme (14) schwenkverstellbar im Legeschlitten (3) lagert.
     
    4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterungseinrichtung (15) aus einer über Auslegerarme (16) schwenkverstellbar an einem Zusatzschlitten (17) od. dgl. angelenkten Halteleiste (19) od. dgl. besteht, die durch Relativverfahren von Lege- und Zusatzschlitten (3, 17) bis in den Ablegebereich zwischen Schneideinrichtung (10) und Abgabestellung (A) der Klemmen (7) verschiebbar ist.
     
    5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Andrückrolle (13) beim Einsatz der Halterungsein­richtung (15) auf die in den Ablegebereich vorragende Halteleiste (19) od. dgl. aufdrückbar ist.
     
    6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeich­net, daß ein Werkzeugschlitten als Zusatzschlitten (17) dient.
     
    7. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeich­net, daß ein eigener, über eine längenverstellbare Kupp­lungseinrichtung am Legeschlitten anhängbarer Zusatzschlit­ten vorgesehen ist.
     
    8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß in der Magazintrommel (5) den Klemmen (7) nachgeordnete Führungsschienen (9) vorgesehen sind, die jeweils in Abgabestellung (A) als Querführung für die Schneideinrichtung (10) dienen.
     




    Zeichnung