[0001] Die Erfindung betrifft ein elektrisches Hörhilfegerät, insbesondere ein Hinter-dem-Ohr-Hörgerät,
mit einem Gehäuse, einer ausschwenkbaren Batterielade zur Aufnahme einer Batterie
mit Batteriefederkontakten und einem Ein-Aus-Schalter.
[0002] Aus der DE-C-22 19 970 ist ein elektrisches Hörhilfegerät bekannt, dessen Betriebsstrom
einer Stromquelle entnommen wird, die im Gehäuse des Gerätes in einer zum Auswechseln
einer Batterie bewegbaren Lade mit Halter untergebracht ist, und bei dem der Betriebsstrom
durch Bewegung des Halters und Schließen bzw. Lösen von Kontakten an das Gerät angeschaltet
bzw. davon abgeschaltet wird, wobei in Ein- und Ausschaltstellung des Halters ein
zwischen dem Halter und dem Gehäuse wirksames Element in Raststellungen einschnappt.
Um zu verhindern, daß unbeabsichtigt schon beim Ausschalten des Gerätes die Batterielade
ganz geöffnet wird und die Batterie heraus fällt, damit also der Verbleib der Batterie
in ihrem Halter gesichert wird, ist der Halter des bekannten Hörhilfegerätes mit
einem Anschlag versehen, in dessen Verschiebeweg am Gehäuse ein Gegenanschlag liegt,
der vom erstgenannten Anschlag einen dem Schaltweg entsprechenden Abstand hat, und
wobei einer der Anschläge bezüglich des genannten Verschiebeweges aus- und einrückbar
ist.
[0003] In der US-A-3,475,566 ist ein Batteriehalter und -schalter für ein HdO-Hörgerät beschrieben,
der als eine vom Hörgerätegehäuse trennbare Schublade ausgebildet und in eine Öffnung
des Hörgerätegehäuses einschiebbar ist. Der Schaltvorgang selbst erfolgt dann bei
eingeschobenem Batteriehalter durch Drehen des Halters um die Mittelachse der Batterie
oder es ist ein zusätzlicher Ein-Aus-Schalter am Hörgerätegehäuse vorgesehen. Die
Schaltung erfolgt in jedem Fall bei völlig geschlossener Schublade. Da der Batteriehalter
zum Auswechseln der Batterie völlig vom Hörgerät trennbar ist, kann bei unachtsamer
Bedienung neben dem Verlust der Batterie auch der Batteriehalter verloren gehen.
[0004] Aus der DE-B-25 03 253 ist schließlich ein HdO-Hörgerät bekannt, bei dem das Ein-
und Ausschalten ohne zusätzlichen Schalter durch eine schwenkbare Batterielade erfolgt.
Zwei Kontakte sind derart in bezug auf die Batterielade im Hörgerät eingebaut, daß
beide Kontakte nur dann die Batterie berühren, wenn diese völlig in das Hörgerätegehäuse
eingeschwenkt ist. In dieser ersten Stellung ist das Hörgerät eingeschaltet, d.h.
alle Hörgerätbauteile, die mit Strom versorgt werden müssen, liegen an Spannung.
Die schwenkbare Batterielade weist jedoch noch zwei zusätzliche Schwenkstellungen
auf. In einer zweiten, etwas ausgeschwenkten Stellung ("Aus"-Stellung) berührt die
Batterie höchstens eine Kontaktfeder, kann aber nicht entfernt werden oder herausfallen,
da die Batterielade nur teilweise aus dem Gehäuse ragt. Diese Stellung entspricht
dem völlig ausgeschalteten Zustand des Hörgerätes, da alle mit Strom zu versorgenden
Hörgerätbauteile von der Batterie abgeschaltet sind. In einer dritten Stellung ("Batteriewechsel"-Stellung)
ist die Batterielade ganz aus dem Hörgerätgehäuse herauszuschwenken. Die Batterie
kann in dieser Stellung herausgenommen werden. Nachteilig dabei ist, daß in der Aus-Stellung
die Batterielade bereits teilweise aus dem Hörgerätgehäuse herausragt, deshalb auch
optisch störend wirkt und durch eine unbewußte Handbewegung die Batterielade in die
Batteriewechsel-Stellung geöffnet werden kann, wobei es leicht möglich ist, daß
die Batterie unbeabsichtigt herausfällt und verloren geht.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Hörhilfegerät der eingangs genannten
Art bezüglich der Ausbildung der Batterie halterung und des Ein-Aus-Schalters zu
vereinfachen und zu verbessern.
[0006] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß der Batterielade ein Schalter
zugeordnet ist, der in seiner einen Stellung das Hörhilfegerät einschaltet und die
Batterielade gegen Öffnen verriegelt und in seiner zweiten Stellung das Hörhilfegerät
abschaltet und die Batterielade zum Öffnen freigibt.
[0007] Nach der Erfindung dient zum Ein- und Ausschalten des elektrischen Hörhilfegerätes
ein Schalter, in vorteilhafter Ausbildung ein Wippenschalter, der der Batterielade
derart zugeordnet bzw. nach vorteilhafter Ausführung in der Batterielade gehaltert
oder daran befestigt oder darin gelagert ist, daß die Batterielade mit dem Schalter
zum Batteriewechsel aus dem Gerätegehäuse ausschwenkbar ist.
[0008] In der in das Gerätegehäuse eingeschwenkten Lage der Batterielade und bei durch
den Wippenschalter eingeschaltetem HdO-Gerät oder eingeschalteter Hörbrille wird
die Batterielade durch den Schalter verriegelt und kann in der Ein-Stellung des Schalters
nicht geöffnet werden. Wird der Schalter in die Aus-Stellung geschwenkt, so rasten
seine Nocken aus den Aussparungen des Gehäuses aus und gleichzeitig hintergreift eine
kulissenförmige Schalternase eine Batterie-Kontaktfeder und hebt diese zum Ausschalten
des Hörhilfegerätes vom Batteriepol ab. Das Öffnen der Batterielade ist deshalb erst
nach Ausschalten des Hörhilfegerätes möglich. Im Betriebszustand des Hörhilfegerätes
kann die Batterielade nicht geöffnet werden.
[0009] Die Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung sind nachfolgend anhand der
in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele weiter erläutert. Es zeigen:
Figur 1 den die Batterielade mit Schalter aufweisenden Gehäuseabschnitt eines erfindungsgemäßen
Hörhilfegerätes im Einschalt-Zustand,
Figur 2 das Hörhilfegerät nach Figur 1 im Ausschalt-Zustand,
Figur 3 das Hörhilfegerät nach Figur 1 und 2 im Ausschalt-Zustand und mit zum Batteriewechsel
geöffneter Batterielade,
Figur 4 einen Schnitt entlang der Linie IV-IV des Hörgeräte-Gehäuseabschnittes gemäß
Figur 1,
Figur 5 einen Schnitt entlang der Linie V-V des Hörgeräte-Gehäuseabschnittes gemäß
Figur 2,
Figur 6 eine Befestigungsanordnung für die Wippe eines Wippenschalters an der aus
dem Hörgerätegehäuse herausschwenkbaren Batterielade.
[0010] Die Figuren 1 bis 3 zeigen einen Gehäuse-Endabschnitt 1 eines hinter dem Ohr zu tragenden
elektrischen Hörhilfegerätes, insbesondere eines HdO-Hörgerätes oder eines Hörgerätes
einer Hörbrille. Das Gehäuse 1 des Hörgerätes besteht vorzugsweise aus zwei Schalen
2, 3, die nicht näher gezeichnete Bauteile des Hörgerätes umschließen. Am distalen
Ende des Gehäuses 1 befindet sich in einer schlitzförmigen Aussparung eine Batterielade
4, die eine Batterie 5 zur Stromversorgung der elektrischen Hörgerätebauteile, wie
z.B. Mikrofon, Verstärker und Hörer, aufnimmt und die im Ausführungsbeispiel um eine
Achse 6 schwenkbar im Gehäuse gelagert ist.
[0011] In der in das Gehäuse eingeschobenen Endlage der Batterielade 4 liegen eine erste
Kontaktfeder 7 am Pluspol und eine zweite Kontaktfeder 8 am Minuspol der Batterie
5 an, wenn in der Schalterstellung gemäß den Figuren 1, 4 sich ein Wippenschal ter
9 in der gezeichneten Schalterlage befindet. Im Einschalt-Zustand (Figur 1, 4) ist
z.B. der Wippenschalter 9 so betätigt, daß sich sein Wippenarm 10 in der niedergedrückten
und der Wippenarm 11 in der angehobenen Lage befinden. In dieser Schalterstellung
des Wippenschalters ist eine Kulisse 12 des Schalters so weit zurückgezogen, daß z.B.
die Kontaktfeder 8 die Kontaktlage mit dem Minuspol der Batterie 5 einnehmen kann.
Mit 13 ist die Schwenkachse der Wippe 10, 11 des Wippenschalters 9 bezeichnet. Die
Schwenkachse 13 kann aus einer an die Batterielade 4 angeformten Rippe mit beispielsweise
kreisförmigem Querschnitt bestehen, auf die die Wippe 10, 11 mit einem angeformten
Drehzapfen 14 od.dgl. aufschnappbar ist.
[0012] Im Einschalt-Zustand des Hörhilfegerätes (Figuren 1, 4) ist ferner die Batterielade
4 durch den Schalter 9 gegen Öffnen verriegelt. Dazu ist nach dem Ausführungsbeispiel
an den Wippenarm 10 wenigstens eine Rastnase 15 od.dgl. angeformt, die in eine Raste
16 einer oder der beiden Gehäuse-Schalen 2 bzw. 3 eingreift. Die Rastnasen 15 können
aus seitlichen Nocken des Wippenschalters bestehen, die in entsprechend ausgeformte
Rasten (Aufnahmen 16 oder Aussparungen der Gehäuse-Schalen 2, 3) einrastbar sind.
Damit sichergestellt wird, daß die Batterie 5 in der richtigen Anordnung in die Batterielade
4 eingelegt wird, sind seitliche Wangen 17 vorgesehen.
[0013] Der im Ausführungsbeispiel dargestellte Wippenschalter ist nicht breiter als die
Batterielade 4 ausgebildet und kann daher an der Batterielade befestigt sein. Die
Wippe 10, 11 des Wippenschalters 9 ist mit einem angeformten Drehzapfen 14 gegen
eine Aufnahme 13 der Batterielade kippbar aufgesetzt. Durch den Wippenschalter ist
eine die Kontaktlage wenigstens der Kontaktfeder 8 gegen einen Batteriepol unterbrechende
Kulisse 12 betätigbar. Dabei ist die Kulisse 12 an einen Wippenarm bzw. an die Wippe
angeformt.
[0014] Gemäß den Figuren 2, 5 befindet sich das Hörhilfegerät im Ausschalt-Zustand. In
dieser Stellung des Wippenschalters 9 hintergreift eine als Kulisse 12 ausgebildete
Schalternase die Batterie-Kontaktfeder 8 und hebt diese zum Ausschalten des Hörgerätes
vom Batteriepol ab. Ist die Wippe 10, 11 in diese Aus-Schalterstellung gebracht,
so ist auch die Verriegelung der Teile 15, 16 gelöst und die Batterielade kann bei
ausgeschaltetem Hörgerät in die geöffnete Lage - zum Auswechseln der Batterie -
gemäß Figur 3 geschwenkt werden. Aus Figur 3 ist auch eine Aussparung 19 oder eine
Aufnahme des Gehäuses zu sehen, in die ein Nocken 18 des Wippenschalters im Einschalt-Zustand
eingreift.
1. Elektrisches Hörhilfegerät, insbesondere Hinter-dem-Ohr-Hörgerät, mit einem Gehäuse,
einer ausschwenkbaren Batterielade zur Aufnahme einer Batterie mit Batteriefederkontakten
und einem Ein-Aus-Schalter, dadurch gekennzeichnet, daß der Batterielade (4) ein Schalter (9) zugeordnet ist, der in seiner einen Stellung
das Hörhilfegerät einschaltet und die Batterielade gegen Öffnen verriegelt und in
einer zweiten Stellung das Hörhilfegerät abschaltet und die Batterielade zum Öffnen
freigibt.
2. Hörhilfegerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schalter aus einem in oder an der Batterielade (4) befestigten oder gelagerten
Wippenschalter (9, 10, 11) besteht.
3. Hörhilfegerät nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Wippenschalter (9, 10, 11) nicht breiter als die Batterielade (4) ausgebildet
ist.
4. Hörhilfegerät nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Wippe (10, 11) des Wippenschalters (9) mit einem angeformten Drehzapfen
(14) in eine Aufnahme (13), Schwenkachse od.dgl. der Batterielade (4) eingesetzt ist.
5. Hörhilfegerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß durch den Wippenschalter (9, 10, 11) eine die Kontaktlage wenigstens einer Kontaktfeder
(8) gegen einen Batteriepol unterbrechende Kulisse (12) betätigbar ist.
6. Hörhilfegerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Kulisse (12) an einen Wippenarm oder an die Wippe (10, 11) angeformt ist.
7. Hörhilfegerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Wippenschalter seitlich angeformte Nocken (18), Stifte od.dgl. aufweist,
die in der Ein-Stellung des Schalters in Aussparungen (19) od.dgl. der Gehäuse-Schalen
eingreifen und die Batterielade gegen Öffnen verriegeln.