[0001] Die Erfindung betrifft einen Auslösesensor für den Gefechtskopf eines Flugkörpers,
welcher an seinem Umfang mindestens zwei ringförmige Anordnungen von mehreren optischen
Aufnehmern aufweist, deren Erfassungsbereiche sich in Flugrichtung konisch öffnen.
[0002] Derartige Flugkörper werden zur Bekämpfung anfliegender feindlicher Flugkörper eingesetzt.
Aus der US-PS 3 942 446 ist ein Auslösesensor für den Gefechtskopf eines Flugkörpers,
der die rechtzeitige Auslösung bei einem Zielvorbeiflug bewirken soll bekannt. Hierzu
weist der Flugkörper vier Ringe mit jeweils mehreren Sensoren auf, bei denen sich
die Erfassungsbereiche von zwei Sensoren in Flugrichtung konisch öffnen, während
die anderen senkrecht zur Flugrichtung angeordnet sind. Neben dem hohen Aufwand aufgrund
der vier notwenigen Sensorringe erscheint es weiterhin nachteilig, daß die Geschwindigkeit
des zu bekämpfenden Zieles erst nach dem Durchstoßen des Erfassungsbereiches des letzten
der vier Sensorringe ermittelt werden kann. Damit ist die Anwendung eines derartigen
Auslösesensors für einen auf ein Ziel ausrichtbaren Gefechtskopf ausgeschlossen.
Außerdem werden keine Hinweise auf die verwendete Art der Sensoren gegeben.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Auslösesensor für einen Gefechtskopf
so auszubilden, daß ein Einsatz sowohl bei einem richtbaren Gefechtskopf als auch
bei einem Splittergarbengefechtskopf möglich ist.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des Hauptanspruches
angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Kennzeichen
der Unteransprüche.
[0005] Die besonderen Vorteile des erfindungsgemäßen Auslösesensors sind der einfache Aufbau
und die gleichzeitige Verwendbarkeit für gerichtete Gefechtsköpfe und Splittergarbengefechtsköpfe.
[0006] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch vereinfacht
dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 einen Auslösesensor zur Bekämpfung von Flugzielen;
Fig. 2 ein Blockschaltbild des Auslösesensors;
Fig. 3 eine Anordnung von Doppellaserentfernungsmessern;
Fig. 4 einen Ausschnitt der Sensoranordnung.
[0007] Die Fig. 1 zeigt vereinfacht die Erfassungsbereiche E1, E2 und die Sensorringe R1,
R2, die auf dem Mantel des Flugkörpers FK umlaufend angeordnet sind. Die Erfassungsbereiche
E1,E2 öffnen sich konisch in Flugrichtung, wobei der rückwärtige Sensorring R2 einen
etwas größeren Öffnungswinkel als der vordere Sensorring R1 aufweist, so daß sich
die Erfassungsbereiche nicht schneiden.
[0008] Hinter den Sensorringen R1, R2 ist im Flugkörper FK ein (nicht dargestellter) Gefechtskopf
angeordnet, der im Fall der Verwendung eines Splittergarben-Gefechtskopfes eine radial
umlaufende Wirkrichtung W aufweist. Wird jedoch ein ausrichtbarer Gefechtskopf eingesetzt,
so kann die Wirkachse W jede Richtung in der in Fig. 1 gezeigten und durch die Strahlen
W aufgespannten Ebene einnehmen.
[0009] Jeder der Sensorringe R1, R2 besteht aus einer Vielzahl von einzelnen aktiven Laserentfernungsmessern,
die derart angeordnet sind, daß sie die Erfassungsbereiche E1, E2 mittels gleichmäßig
verteilter Einzel strahlen aufspannen.
[0010] Für die geplante Einsatzsituation sind Laserentfernungsmesser mit einer Bündelung
der Einzelstrahlen auf weniger als 3 mrad vorgesehen. Der gegenseitige Strahlabstand
beträgt in einer Entfernung von 10 Metern vom Flugkörper etwa 30 Zentimeter. Hieraus
ergibt sich eine Anzahl von 150 bzw. 90 Einzelstrahlern pro Sensorring R1, R2. Konstruktiv
werden die Senderdioden, wie in Fig. 4 zu erkennen, zu Gruppen von jeweils 5 bzw.
3 Elementen zu einer Baueinheit zusammengefaßt. Zwischen diesen werden die gemeinsamen
Empfangsoptiken EO für jeweils 5 bzw. 3 Empfangsdioden ED angeordnet. Die Sendedioden
SD werden auf den Träger der Baueinheit vorjustiert. Sie sind mit zentrierenden Sammellinsen
(sog. Selfoc-Linsen) ausgerüstet.
[0011] Wenn eine besonders gute Auflösung gewünscht ist, können - wie in Fig. 3 dargestellt
- die Sensorringe R1, R2 auch doppelt ausgeführt sein, wobei dann die Strahlen der
Laserentfernungsmesser innerhalb jeweils eines Erfassungsbereiches E1, E2 nahezu
parallel ausgerichet sind.
[0012] Gemäß einer anderen, nicht dargestellten, Ausführungsform des Flugkörpers kann der
Gefechtskopf ebensogut auch - in Flugrichtung gesehen - vor den Sensorringen R1, R2
angeordnet sein, da die nach vorne gerichteten Erfassungsbereiche E1, E2 in Verbindung
mit der Entfernungsmessung eine wesentlich frühzeitigere Berechnung des Zündzeitpunktes
erlauben als dies bei bisher bekannten Ausführungsformen von Flugkörpern möglich ist.
[0013] In der Fig. 2 ist vereinfacht die Auswertung der Ausgangssignale a, b der Vielzahl
von Laserentfernungsmessern LEM 1(a...n), LEM 2(a...n) dargestellt. Wenn ein Ziel
mit der Flugbahn T wie in Fig. 1 gezeigt die Erfassungsbereiche E1, E2 durchstößt,
erzeugen die Laserentfernungsmesser, deren Strahl das Ziel trifft, Ausgangssignale
a, b. Diese werden dem Koordinatenrechner KR1, KR2 und dem den Auslösezeitpunkt berechnenden
Teil des Rechners A zugeleitet. Aus den gemessenen Richtungen werden im Koordinatenrechner
die Entfernungen d1, d2 berechnet, die zusammen mit der Zeitdifferenz zwischen den
einzelnen Durchstoßpunkten durch die Erfassungsbereiche E1, E2 die Flugbahn T des
Zieles ergeben. Unter Berücksichtigung der Vorhaltezeit und der systembedingten Verzögerungszeiten
wird schließlich in der Zündschaltung Z der optimale Auslösezeitpunkt bestimmt.
[0014] Zur Vereinfachung der Signalverarbeitung ist es vorgesehen, die Laserentfernungsmesser
zu Gruppen zusammenzufassen und eine wirksame Rauschunterdrückung bei den Ausgangssignalen
der leerlaufenden Empfänger vorzusehen. Schließlich ist es möglich, den Auslösesensor
mit dem ohnehin im Flugkörper vorhandenen Suchkopf zu koppeln und dessen Signale für
das Einschalten des Auslösesensors bei Annäherung an ein Ziel und für die Voreinweisung
auf die zu erwartende Zielflugbahn zu verwenden.
1. Auslösesensor für den Gefechtskopf eines Flugkörpers, welcher an seinem Umfang
mindestens zwei ringförmige Anordnungen von mehreren optischen Aufnehmern aufweist,
deren Erfassungsbereiche sich in Flugrichtung konisch öffnen,
gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
a) der Flugkörper (FK) weist an seinem Umfang zwei Ringe (R1, R2) mit jeweils einer
Vielzahl von Laserentfernungsmessern (LEM 1(a..n), LEM 2(a...n) auf, deren scharf
gebündelte Erfassungsbereiche (E1, E2) sich in Flugrichtung konisch divergierend öffnen.
b) die Ausgangssignale (a, b) der Laserentfernungsmesser (LEM 1, LEM 2) werden einem
Rechner (KR1, KR2) zugeführt, der aus der jeweils gemessenen Position (AZ, EL) und
Entfernung (d1, d2) des Schnittpunktes der Flugbahn (T) eines vorbeifliegenden Zieles
und des Strahles (E1, E2) eines Laserentfernungsmessers den Vektor (V) der Relativgeschwindigkeit
zwischen Flugkörper und Ziel errechnet und aus der Lage des errechneten Durchstoßpunktes
(D) dieses Vektors (V) durch die auf die Zielflugbahn gerichtete Wirkachse (W) des
Gefechtskopfes den Auslösezeitpunkt (t) bestimmt.
2. Auslösesensor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sender- und Empfangsbauteile (SD, ED) mehrerer Laserentfernungsmesser als
Gruppen zusammengefaßt sind.
3. Auslösesensor nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest jeweils die Gruppe der Empfangsbauteile (ED) eine gemeinsame Empfangsoptik
(EO) aufweist.
4. Auslösesensor nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in der Richtung des Erfassungsbereiches (E1, E2) eines Ringes von Laserentfernungsmessern
jeweils ein weiterer Ring von Laserentfernungsmessern mit nahezu parallelen Erfassungsbereichen
(E11, E12, E21, E22) vorgesehen ist.
5. Auslösesensor nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Signalauswertung der empfangenen Laserentfernungsmessersignale gruppenweise
zusammengefaßt erfolgt.
6. Auslösesensor nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Auslösesensor erst bei Annäherung an ein Ziel vom Suchkopf des Flugkörpers
in die Bereit-Stellung geschaltet wird.