[0001] Die Erfindung betrifft eine Pressen-Anlage.
[0002] Die Bearbeitung von Blechteilen erfolgt in mehreren Bearbeitungsschritten. Ursprünglich
wurden Einzelpressen, z.B. sog. Karosseriepressen verwendet. In Weiterentwicklung
zu Pressenstraßen erfolgte die Bearbeitung zunächst mit manueller Handhabung der Blechteile;
später mit teilmechanisierter, dann mit vollautomatisierter Förderung der Bleche.
[0003] Die Notwendigkeit der Verringerung von Investitions- und Betriebskosten führte zur
Zusammenlegung der auf Einzelpressen in Pressenstraßen durchgeführten Bearbeitungsschritte
in kompakte, mehrstufige Mehrständer-Transferpressen. Mehrständer-Transferpressen
entsprechen der Forderung nach hoher Flexibilität, großer Ausbringung und kurzen Umrüstzeiten.
Die zur Herstellung der Blechteile im Automobilbau notwendigen beispielsweise acht
Bearbeitungsstufen sind in den Mehrständer-Transferpressen auf einen, zwei oder auf
drei Stößel verteilt. Als Folge der Abmessungen der Blechteile ergehen sich Werkzeugmittenabstände
von 2.500 mm und darüber hinaus und die Blechteile und die Mittel zum Umsetzen der
Blechteile in den Bearbeitungsstufen sind zum Erreichen großer Stückzahlen für die
Transferbewegungen hoch zu beschleunigen.
[0004] Eine neue Entwicklungsrichtung zeigt die Pressen-Anlage nach den Gesamt-Merkmalen
der Ansprüche 1 oder 2. Eine solche Hybrid-Pressen- Anlage nutzt vorteilhafte Eigenheiten
sowohl der Pressenstraße als auch der Mehrständer-Transferpresse. Es werden im folgenden
daher die DE 12 71 067 C , die eine Pressenstraße offenbart und die DE 23 59 912 C2,
die eine Mehrständer-Transferpresse offenbart, beschrieben.
[0005] Die Pressenstraße der erstgenannten Druckschrift besteht aus einer im Dauerlauf
betriebenen, mehrfach wirkenden Ziehpresse als Kopfpresse mit einem von der Kopfpresse
gesteuerten Transportsystem für die Blechteile durch die Pressenstraße. Um Wendeeinrichtungen
zwischen der Kopfpresse und der folgenden Presse zu vermeiden und somit die Abstände
zwischen den Pressen zu verringern, ist die Ziehpresse mit von unten nach oben wirkendem
Ziehstößel und von oben nach unten wirkendem Blechhalterstößel ausgestattet. Das Transportsystem
für die Blechteile weist ein sich durch die ganze Pressenstraße erstreckendes Greiferschienensystem
auf, das in drei Achsen zum Öffnen-Schließen, Heben-Senken sowie zum Transfer und
zurück bewegbar ist. Jede Presse ist für sich eine Einzelmaschine. Die Verwendung
von durch die Pressenstraße hindurch geführten Greiferschienen ist nur dann sinnvoll,
wenn auch die Pressenstößel der Einzelpressen eine synchrone Umsetzbewegung der Blechteile
gestatten. Ist die Pressenstraße vollsynchronisiert zu fahren, sind hierfür aufwendige
Synchronisationsmittel einzusetzen. Obwohl die Aufstellung der Einzelpressen wegen
Wegfalls der Wendeeinrichtung und demzufolge geringeren Pressenabstandes schon zu
einem verringerten Platzbedarf geführt haben, ist einerseits der geringe Platzbedarf
von Mehrständer-Transferpressen nicht erreichbar; es ist weiterhin eine verhältnismäßig
große Pressengründung (Fundament) erforderlich, andererseits ist auch der Transferschritt
des Greiferschienensystems ein noch verhältnismäßig weiter. Die große Masse des transportierenden
Greiferschienensystems erfordert große Antriebskräfte bei hohen Beschleunigungswerten.
Großflächige Blechteile, wie auch dünnwandige Blechteile, d.h. insgesamt in sich
labile Blechteile, sind in der Pressenstraße nur bedingt verarbeitbar bzw. umsetzbar,
insbesondere dann nicht, wenn ein hoher Ausstoß (z.B. 16 Teile pro Minute) erreicht
werden soll. Ein Werkzeugwechsel vermittels in die Pressen und aus diesen heraus
verfahrbarer Schiebetische ist nicht vorgesehen. Das über die Länge der Pressenstraße
sich erstreckende Gestänge für die Bewegungen des Greiferschienensystems in den drei
Achsen und die Greiferschienen stören den Wechselvorgang der Werkzeuge erheblich.
[0006] Die zweitgenannte Druckschrift lehrt eine Transferpresse mit mehreren aufeinanderfolgenden
Bearbeitungsstationen. Die Transferpresse ist eine Mehrständer-Transferpresse mit
einem durch Ständer abgestützten Kopfstück, einem Pressentisch und Stößeln, die von
einem gemeinsamen Antrieb heb- und senkbar sind. Den Stößeln sind Werkzeuge bzw.
Werkzeugsätze zugeordnet. Im Bereich der Pressenständer sind bearbeitungsfreie Stufen,
sog. Leerstufen, vorgesehen, in denen bei anderer Ausführung Zwischenablagen angeordnet
sind. Der Antrieb von zwei Greiferschienen in den drei Achsen erfolgt, ausgehend vom
Pressenhauptantrieb oder einem Nebenantrieb, über Kurvensteuerungen. Werkzeuge bzw.
Werkzeugsätze und Teilstücke der Greiferschienen sind vermittels in die Transferpresse
bzw. aus dieser heraus verfahrbarer Schiebetische austauschbar. Die Umform- und/oder
Scherkräfte in den einzelnen Bearbeitungsstufen sind unterschiedlich hoch. Die einseitige
Belastung der Stößel sowie die Stößel-, Tisch- und Werkzeugdurchbiegungen wirken
sich ungünstig auf die Bearbeitung und das Ausgangsteil aus.
[0007] Zur Vermeidung von Werkzeug- und Pressenbruch ist zum einen jede Bearbeitungsstufe
und zum anderen sind die Bearbeitungsstufen jedes der Stößel insgesamt abzusichern.
Bei übermäßigen Druckerhöhungen in einzelnen Bearbeitungsstufen und in den einzelnen
Pleueln muß die Transferpresse abschalten, und es ist somit zur Sicherung der Werkzeuge
und der Transferpresse ein hoher Aufwand zu betreiben.
[0008] Die Werkzeuge bzw. Werkzeugsätze sind nicht separat einstellbar und somit vorab auf
die Bearbeitungswerte einzustellen. Eine Änderung der Einstellung eines Werkzeugs
bewirkt im allgemeinen die Änderung aller Werkzeuge. Die Massen der Greiferschienen
sind zu beschleunigen, so daß allein schon wegen des großen Mittenabstands der Werkzeuge
und dementsprechend der großen Umsetzbewegung der Blechteile pro Stößeltakt, der Ausstoß
der Transferpresse gering ist. Hohe Beschleunigungswerte, und hier die Beschleunigungen
großer Massen, führen zu Schwingungen in allen Pressenteilen. Es ist die Genauigkeit
in dem Transfer und in der Umformung der Werkstücke beeinträchtigt. Die Umsetzbewegung
der Blechteile entspricht auch bei Transferpressen dem Mittenabstand der Werkzeuge.
[0009] Demgegenüber ist es eine Aufgabe der Erfindung, insbesondere im Hinblick auf die
immer großflächiger werdenden Blechteile, die Länge der Umsetzbewegung der Blechteile
je Stößelhub wesentlich zu verkürzen, um so die Beschleunigungswerte herabzusetzen.
Es sollen großflächige und dünnwandige und von daher in sich labile Blechteile umgesetzt
werden. Weiterhin ist es eine Aufgabe der Erfindung, den Abstand der Führungen jedes
der Stößel zu verringern, um so das Führungsverhältnis aus Abstand der Führungen
zueinander zur Länge der Führungen und somit die Seitenführung jedes der Stößel zu
verbessern. Weiterhin sollen die Elemente der Einrichtung zum Umsetzen der Blechteile
in Zeiten des Auswechselns der Werkzeuge derart weit angehoben sein, daß diese den
Wechselvorgang nicht behindern.
[0010] Die Lösung der gestellten Aufgabe sieht die Kombination der gegenständlichen Gesamt-Merkmale
nach dem Anspruch 1 oder dem Anspruch 2 zu einer in ihrer Art neuen, kortpakten Hybrid-Pressen-Anlage
vor. Die Merkmale der weiteren Ansprüche stellen bevorzugte und zum Teil auch für
sich erfinderische Lösungen dar.
[0011] Gegenüber einer Pressenstraße und einer Mehrständer-Stufenpresse ist von Vorteil,
daß die Hybrid-Pressen-Anlage nach der Erfindung eine wesentlich geringere Gesamt-Aufstellfläche
beansprucht. Die Transportwege der Blechteile sind insgesamt wesentlich verringert.
Die Hubzahl, der Ausstoß, der Pressen-Anlage kann erhöht werden. Die Pressen-Anlage
bildet ein in sich geschlossenes System, ohne daß sich die Bearbeitungsstufen durch
die Umformvorgänge gegenseitig beeinflussen. Von Vorteil ist hierbei die zentrale
Steuerung aller Systeme wie Druckverbraucher, der Bewegungsabläufe, des Werkzeugwechsel
u.dgl..
[0012] Gegenüber einer Mehrständer-Stufenpresse ist der Wegfall der gegenseitigen Beeinflussung
der Bearbeitungsstufen von Vorteil, weiterhin die Möglichkeit der Absicherung jedes
Werkzeugs und somit jedes Stößels durch separate Überlastsicherungen. Es wird von
daher ein verbesserter Überlastschutz erreicht. Jedes Werkzeug ist separat einstellbar
und die Nacharbeit dieser ist wesentlich erleichtert. Die Zugänglichkeit zu den Stößeln,
zu den Werkzeugspannern, den Werkzeugen und zu den Teileaufnahmeelementen ist verbessert.
Weiterhin von Vorteil sind die geringen Massen und der kleinere Raumbedarf der Schiebetische,
der ruhigere Blechteiletransport, die Integration der Zwi schenablagen aktiv in den
Werkstückdurchlauf, - Anpassung an die Schräglage der ankommenden Blechteile und Vorgabe
einer neuen Schräglage, - und die leichtere Ausführung der Pressen-Anlage bei erhöhter
Anzahl an Aufstellflächen. Die statischen und dynamischen Belastungen auf das Fundament
sind verringert und gleichmäßiger verteilt.
[0013] Anhand von Ausführungsbeispielen soll im folgenden die Erfindung erläutert werden.
Die Zeichnung zeigt in den
Fig. 1A bis 1F die Entwicklung von der Pressenstraße über die Mehrständer-Transferpresse
zur Hybrid-Pressen-Anlage,
Fig. 2 eine Vorderansicht auf eine Hybrid-Pressen-Anlage nach der Erfindung,
Fig. 3 eine Draufsicht auf die in Fig. 2 gezeigte Hybrid-Pressen-Anlage unter Weglassung
der Kopfstücke,
Fig. 4 eine Seitenansicht auf die Hybrid-Pressen-Anlage nach Fig. 2 und
Fig. 5 eine vergrößerte Darstellung der in Fig. 2 gezeigten Einzelheit Z.
[0014] In den Fig. 1A bis 1F sind gleiche Bauelemente mit gleichen Kennziffern versehen
worden. Fig. 1A zeigt eine Pressenstraße mit einer Kopfpresse 1 und weiteren Folgepressen
2. Das von einer Zufuhreinrichtung 3 der Kopfpresse 1 zugeführte Blechteil wird in
dieser von einem Blechhalterstößel in einem Zieh-Werkzeug gehalten und von einem weiteren
Stößel umgeformt. Die Bewegungen der Stößel zum Halten und zum Umformen erfolgen
von oben nach unten. Für die Weiterbearbeitung der Blechteile in den Folgepressen
ist somit zumindest eine Wendeeinrichtung 6 erforderlich. Der Transport der Blechteile
durch die Pressenstraße bis in die Entnahmeeinrichtung 4 erfolgt vermittels Feeder
5. Mit 9 sind Ständer der Pressen 1, 2 angedeutet.
[0015] Durch Verwendung eines im Pressentisch der Kopfpresse 1 in Fig. 1B angeordneten Ziehapparats
7 mit von unten nach oben wirkendem Ziehkissen wurde der Abstand zwischen der Kopfpresse
1 und der Folgepresse 2 verringert.
[0016] Fig. 1C zeigt eine kombinierte Pressen-Anlage mit doppeltwirkender Ziehpresse 1,
einer Wendeeinrichtung 6 und einer Drei-Ständer Transferpresse mit den Ständern 9
und einer Einrichtung 8 zum Umsetzen der Werkstücke durch die Bearbeitungsstufen
der Transferpresse. Die Werkzeugsätze von z.B. jeweils zwei Bearbeitungsstufen können
vermittels Schiebetischen 11 ausgewechselt werden.
[0017] Die in Fig. 1D gezeigte Vier-Ständer-Transferpresse weist mit der doppelt wirkenden
Kopfpresse 1 eine von unten nach oben arbeitende Ziehstufe 10 auf und eine durch die
Transferpresse geführte Einrichtung 8 zum Umsetzen der Werkstücke.
[0018] In Fig. 1E ist die Kopfpresse 1 eine einfachwirkende Presse mit in den Pressentisch
integriertem Ziehapparat 7.
[0019] Fig. 1F zeigt in einer vereinfachten Vorderansicht und Draufsicht eine Hybrid-Pressen-Anlage
nach der Erfindung im Vergleich zu den Vorgängerentwicklungsstufen, wie sie im nachfolgenden
zu den Fig. 2 bis 5 näher erläutert wird. Wesentliche und neue Elemente der Erfindung
sind bereits aus dieser schematischen Darstellung erkennbar. Zwischen jeder Bearbeitungsstufe
ist jeweils eine Zwischenablage 12 angeordnet. Jede Bearbeitungsstufe kann sowohl
ein Werkzeug für ein zu bearbeitendes Blechteil oder auch mehrere Werkzeuge für mehrere
gleichzeitig in der Bearbeitungsstufe zu bearbeitende Blechteile enthalten. Die Einrichtung
13 zum Umsetzen der Werkstücke ist oberhalb der Blechteiletransportebene - oberhalb
der Zwischenablagen 12 - orientiert.
[0020] Entsprechend Fig. 2 werden Blechteile 39 einzeln, oder wenn z.B. beide Innenseiten
von Türen eines Personenkraftwagens zu fertigen sind, dann zwei Blechteile 39, 39′,
vermittels einer Zufuhreinrichtung 3 der Kopfpresse 1 zugeführt. Die Kopfpresse 1
ist beispielsweise eine Ziehpresse mit einem Ziehapparat 7. Die Ziehpresse 1 weist
vier Ständer auf. Mit 18 ist das linke Ständerpaar, mit 16 das rechte Ständerpaar
positioniert. Die der Ziehpresse 1 nachgeordneten Folgepressen 2 sind mit weiteren
Bearbeitungsfolgen für die Bearbeitung der Blechteile 39 ausgerüstet. Die Bearbeitung
umfaßt ggf. auch Nachziehstufen. Die Folgenpressen 2 weisen gleichfalls vier Ständer
16, 17 auf. Die vorne befindlichen Ständer 16, 17, 18 sind insgesamt nicht dargestellt
worden. Die Pressen 1, 2 sind nebeneinander aufgestellt mit nur geringfügigem Abstand
der abstützenden Bereiche der Ständer 16, 17. Die Kopfstücke 21 der Pressen 1, 2 sind
über Paßstücke 22 auf den abstützenden, tragenden Bereichen der Ständer 18, 16 bzw.
17, 16 aufgesetzt und durch Spannanker 46, Fig. 3, 4, 5, gehalten. Jede Presse 1,
2 weist einen über Pleuel 25 vertikal bewegbaren Stößel 26 auf. Es sind je Stößel
26 jeweils vier Pleuel 25 vorhanden. Wie es Fig. 2 in Verbindung mit Fig. 4 für die
Ziehpresse 1 erkennen läßt, greifen die Pleuel 25 an diagonal, entfernt voneinander
liegenden Druckpunkten 27 an dem Stößel 26 an. Die Pleuel 25 sind Kurven-, oder wie
es Fig. 4 zeigt, Kurbelwellen-getrieben. Der Antrieb erfolgt über eine Welle 23,
die sich über die Länge der Hybrid Pressen-Anlage erstreckt und die von einem Hauptmotor
45, in Fig. 4, ggf. auch von einem zweiten Motor, über eine Kupplungs-Bremseinheit
24 gedreht wird. Jeder Presse 1, 2 ist ein Pressentisch 15 zugeordnet, über den sich
die Ständer 18, 16 bzw. 17, 16 bzw. deren abstützende Bereiche auf Stützen 19 abstützen.
Zwischen den Pressentischen 15 und den Ständern 16 bis 18 sind gleichfalls Paßstücke
22 eingesetzt, um auch hier Seitenversetzungen zu vermeiden. Die Kopfstücke 21 und
die Pressentische 15 sind gleichfalls mit geringem Abstand, Spalt 47, zueinander
aufgesetzt zur Vermeidung gegenseitiger Beeinflussungen. Die für die Ständer 16 bis
18 gemeinsamen Stützen 19 sind auf Aufstellflächen 20 des Fundaments 14 aufgestellt.
Jedem Stößel 26 ist ein Schiebetisch 11 zugeordnet, über die die einzelnen Werkzeuge
28, 29 austauschbar sind. Zwischen jeweils zwei Pressen 1, 2 bzw. 2, 2 mit den durch
die Werkzeuge 28, 29 charakterisierten Bearbeitungsstufen ist eine Zwischenablage
12 angeordnet. Die Zwischenablagen 12 sind z.B. mittig zu den Mittenabständen der
Werkzeuge 28, 29 und zwischen den Ständern 16, 17 angeordnet, um so die Umsetzbewegung
der Blechteile 39 je Stößelhub zu halbieren.
[0021] Für die Umsetzbewegung der Blechteile 39 ist eine Einrichtung zum Umsetzen vorgesehen,
die allgemein mit 13 positioniert ist und deren wesentliche Elemente oberhalb der
Blechteiletransportebene 35 befindlich sind. Die Umsetzeinrichtung 13 besteht hierbei
aus zunächst zwei Laufschienen 36, die sich von der Zufuhreinrichtung 3 bis zur Entnahmeeinrichtung
4 durch die Länge der Hybrid-Pressen-Anlage erstrecken können, wobei eine erste Laufschiene
36 beim Betrachten der Fig. 2 hinter den Stößeln 26 und den Werkzeugoberteilen 28
und eine zweite Laufschiene 36 vor den Stößeln 26 und den Werkzeugoberteilen 28 heb-
und senkbar an den Pressen 1, 2 gelagert ist. Die Hebe- und Senkbewegungen der Laufschienen
36 werden über Hebeeinrichtungen 40 erreicht, die an Ständern 16 oder 17 der Pressen
1, 2 angebracht sind und z.B. die horizontale Verstellbewegung jeweils eines vor und
hinter den Stößeln 26 geführten Hebegestänges 41 in Vertikalbewegungen für die Laufschienen
36 umsetzen. Die Hebe- und Senkbewegungen der beiden Laufschienen 36 erfolgen synchron
und im Takt der Hybrid-Pressen-Anlage vermittels von der Welle 23 über ein Getriebe
30, eine Drehwelle 31, ein Zwischenzahnrad 32 und einen Kurvenabgriff auf Kurvenfolgerhebel
34 übertragene Bewegungen. Jedes der Hebegestänge 41 ist über ein Gelenk mit dem jeweiligen
Kurvenfolgerhebel 34 wirkverbunden.
[0022] Auf jeder der parallel geführten Laufschienen 36 sind Laufwagen 37 in Längserstreckung
der Laufschienen 36 bewegbar. Dabei sind gegenüberliegende Laufwagen 37 untereinander
durch Saugerbrücken 42 verbunden, wie es aus Fig. 3 näher erkennbar ist.
[0023] Der Bewegungsantrieb der Laufwagen 37 in und entgegen der Richtung der Transferbewegung
erfolgt über Transportgestänge 38 von Kurvenfolgerhebeln 33 aus, die ebenfalls über
das Getriebe 30, die Drehwelle 31, das Zwischenzahnrad 32 und einen Kurvenabgriff
bewegt werden. Die erwähnten Kurvenabgriffe kommen hierbei durch Anlage der Kurvenfolgerhebel
33 bzw. 34 an über das Getriebe 30, Getriebegestänge 31 und Zwischenzahnrad 32 drehangetriebenen
Steuerkurven 48 (Fig. 3) zustande.
[0024] Fig. 3 entspricht der Darstellung eines horizontalen Schnittes durch die Hybrid-Pressen-Anlage
oberhalb der in Fig. 2 mit 35 angedeuteten Blechteiletransportebene.
[0025] In der Zuführeinrichtung 3 sind Bleche unterschiedlicher Größe (und Dicke) dargestellt.
Mit 39 ist ein großflächiges Ausgangsblech, mit 39′ sind zwei kleinere Ausgangsbleche
angedeutet. Dementsprechend sind dann ein oder auch zwei Werkzeuge für jede Bearbeitungsstufe
in die Hybrid-Pressen-Anlage einzubringen. In jede Presse 1, 2 ist hierfür jeweils
ein Schiebetisch 11 über Schienen geschoben. Die auf diesen befestigten und beim
Einrichten der Hybrid-Pressen-Anlage auf neue Werkstücke aus- bzw. einwechselbaren
Werkzeuge sind nicht dagestellt worden. Jedem- Stößel 26 ist ein Werkzeug bzw. sind
zwei Werkzeuge aus Werkzeugoberteil 28 und Werkzeugunterteil 29 zugeordnet. Während
die Schiebetische 11 aus den Pressen 1, 2 der Hybrid-Pressen Anlage einseitig (zeichnerisch
nach oben) herauszufahren sind, können von der anderen Seite der Hybrid-Pressen-Anlage
über die, in der Fig. 3 unten dargestellten Schiebetische 11 Werkzeuge eingefahren
werden.
[0026] Anhand der Schnittfläche und der unterschiedlichen Schraffurrichtung in den Ständern
16, 17 ist die Mehrteiligkeit der Ständer 16, 17 zu erkennen. Mehrteiligkeit bezieht
sich hierbei auf die tragenden, abstützenden Bereiche, nicht jedoch auf Verkleidungsteile.
Der Abstand zwischen den Ständern 16, 17, bzw. deren tragenden, abstützenden Bereiche,
sowie der Abstand der Kopfstücke 21 und der Pressentische 15 (Fig. 1) zueinander,
Spalte 47, ist ein solcher, daß eine gegenseitige Beeinflussung der Einzelpressen
1, 2 ausgeschlossen ist. Darüberhinaus sieht die Erfindung vor, ohne von dem Gedanken
der Erfindung abzuweichen, für jeweils zwei aneinander gestellte Pressen jewei ls
einen Ständer 16, 17 bzw. ein Ständerpaar - vorne- und hintenliegende Anordnung -
zu verwenden. Eine Einständer-Anordnung ist auch dann gegeben, wenn innerhalb eines
zwei Kopfstücke 21 benachbarter Pressen 1, 2 bzw. 2, 2 abstützenden Ständers 16, 17
zwei Spannanker 46 und zwei, jeweils ein benachbartes Kopfstück 21 abstützender Bereiche
in Art von Hülsen mit zentrischen oder einem, dann exzentrischen Spannankern 46 vorhanden
sind. Solche Anordnungen führen zu einer wesentlichen Verringerung, bis auf eine vernachlässigbare
Größe, der gegenseitigen Beeinflussung benachbarter Bearbeitungsstufen. Mitunter
wird bei einer Anordnung mit der zweifachen Anordnung von Spannanker 46 und tragenden,
abstützenden Bereichen auch von Zwei-Ständer-Anordnungen gesprochen. Bei Verwendung
von jeweils einem Kopfstück 21 und einem Pressentisch 15 je Presse 1, 2 sind diese
über den Ständer 16 bzw. 17 untereinander mittelbar verbunden.
[0027] Darüberhinaus ist die Verwendung eines allen Pressen 1, 2 gemeinsamen Kopfstückes
21, wie auch eines einzigen Pressentisches 15, möglich. Die Darstellungen in den
Fign. 2 und 3 gehen von Kopfstücken 21 und Pressentischen 15 in der Anzahl der Einzelpressen
der gesamten Hybrid-Pressen-Anlage aus, ohne jedoch den Gedanken nach der Erfindung
hierauf beschränken zu wollen. Zwischen den benachbarten Bearbeitungsstufen sind
Zwischenablagen 12 erkennbar mit den Blechteileaufnahmen 44. Die nach oben weisenden
Blechteileaufnahmen 44 zum Abstützen der Blechteile 39 von unten, sind in der Höhe,
auf die Größe, Form und Schräglage der Blechteile 39 mittels Stellmittel vollautomatisch
einstellbar. Stellmittel, Getriebe und Verstellstangen sind im einzelnen nicht dargestellt
worden, da diese Mittel und deren Einbau in die Zwischenablagen 12 ohne weiteres vorstellbar
sind.
[0028] Die Laufwagen 37 können, wie es Fig. 3 zeigt, vermittels des Transportgestänges 38
bei entsprechender Auslegung der Bewegung der Kurvenfolgerhebel 33 unterschiedliche
Bewegungen ausführen, um einerseits in Verbindung mit den Hebe-Senk-Bewegungen der
Laufschienen 36 Blechteile 39 aus den Werkzeugen 29 heraus in die Zwischenablagen
12 und gleichzeitig Blechteile 39 von den Zwischenablagen 12 in die folgenden Werkzeuge
29 zu transportieren, und um andererseits während der Umformphase in den Zwischenräumen
zwischen dem Werkzeug bzw. Stößel einer Presse und der Zwischenablage 12 zu verweilen.
Damit die Laufwagen 37 in den einzelnen Bewegungsphasen auch unterschiedlich weite
Schritte durchfahren können, sind der erste, dritte, fünfte und jeder übernächste
Laufwagen 37 über jeweils ein Transportgestänge 38, das hier zwischen den Laufschienen
36 liegt, und der zweite, vierte und jeder dann übernächste Laufwagen 37 über das
außenliegende Transportgestänge 38 bewegbar. Jedes Transportgestänge 38 ist über
einen Kurvenfolgerhebel 33 an eine der von der Welle 23 bewegten Steuerkurven 48
gelegt. Die Saugerbrücken 42 sind durch eine zusätzliche Absenkbewegung der Laufschienen
36 auf Stützglieder 43 an den Schiebetischen 11 auflegbar und daran anschließend
von den Laufwagen 37 abkuppelbar, um diese zugleich mit den Werkzeugen 28, 29 auszutauschen.
[0029] In der Fig. 4 ist der Antrieb der Welle 23 und der Antrieb des Stößels 26 der Pressen,
hier der Ziehpresse 1, angedeutet. In dem Gestell der Ziehpresse 1 ist ein Motor
45 festgesetzt, der vermittels Keilriemen und Schwungmasse die Welle 23 über eine
Kupplungs-Bremseinheit 24 dreht. Von dieser Welle 23 werden die Bewegungen der Stößel
26 der Pressen 1, 2, die Hebe-Senk-Bewegungen der Laufschienen 36 und die Transferbewegungen
der Laufwagen 37 abgegriffen, um so Synchronität der Bewegungen zu erreichen. Die
Verstellbewegungen der Blechteileaufnahmen 44 sind durch Pfeile angedeutet. Die Kennziffern
13 verweisen auf die Umsetzeinrichtung für die Blechteile 39, mit dem Hebe-Gestänge
41 für die Laufschienen 36, den Laufwagen 37 und den Saugerbalken 42 mit angedeuteten
z.B. Unterdruck-Haltemitteln, Sau gern. Mit 46 sind Spannanker beziffert zwischen
Kopfstück 21 und Pressentisch 15. Die weiteren Kennziffern dienen der Orientierung
beim Vergleich mit den Fig. 2 und 3.
[0030] Fig. 5 dient der besseren Erkennbarkeit der Ständerbereiche bzw. Abstützbereiche
zwischen zwei Pressen, z.B. zwischen den Pressen 1 und 2. Die mit 21 bezifferten Kopfstücke
sind auf Ständern 16 bzw. 17 vermittels der Paßstücke 22 aufgesetzt. Die Ständer 16,
17 sind auf den Pressentischen 15 vermittels weiterer Paßstücke 22 aufgesetzt. Jede
Einzelpresse 1, 2 wird über die Spannanker 46 gehalten. Die Pressentische 15 sind
über die Stützen 19 aufgestellt. Wie zuvor bereits angeführt, können die Kopfstücke
21 benachbarter Pressen 1, 2 bzw. 2, 2 auch auf einem, dann gemeinsamen Ständer 16
bzw. 17 bzw. auf einen einzigen, tragenden Bereich eines Ständerns 16, 17 aufgesetzt
sein. Desweiteren können die Ständer 16, 17 direkt über eine Stütze 19 aufgestellt
sein.
1. Pressen-Anlage mit mehreren Pressen zum Bearbeiten von Blechteilen, mit Einrichtungen
zum Zuführen und Entnehmen der Blechteile und zum Umsetzen der Blechteile in den Bearbeitungsstufen
und mit Zwischenablagen in den Leerstufen, wobei jede der Pressen einen mittels Antrieb
auf- und abbewegbaren Stößel für die Bearbeitung, einen Pressentisch und Pressenständer
zum Stützen des Kopfstückes und einen dem Stößel zugeordneten Schiebetisch für den
Werkzeugwechsel aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß
- der Kopfpresse (1) weitere Folgepressen (2) nachgeordnet sind und die Pressen (1,
2) insgesamt mit nur geringfügigem Abstand zueinander aufgestellt sind,
- die Kopfstücke (21) separat über jeweils einen der abstützenden Bereiche der Ständer
(16, 17, 18) gehalten sind,
- jedem der Stößel (26) nur eine Bearbeitungsstufe je Blechteil (39, 39′) - zumindest
ein Werkzeug (28, 29) - zugeordnet ist,
- zwischen zwei Bearbeitungsstufen jeweils eine Zwischenablage (12) angeordnet ist,
- die Bewegungen der Stößel (26) und die Bewegungen der Einrichtung (13) zum Umsetzen
der Blechteile (39) von einer gemeinsamen Welle (23) abgegriffen werden,
- die die Blechteile (39) umsetzenden Haltemittel (37, 42) durch Verschiebemittel
(33, 38) bewegbar sind, wobei die Haltemittel (37, 42) und die Verschiebemittel (33,
38) oberhalb der Blechteiletransportebene (35) an den Pressen (1, 2) geführt bzw.
gelagert sind.
2. Pressen-Anlage mit mehreren Pressen zum Bearbeiten von Blechteilen, mit Einrichtungen
zum Zuführen und Entnehmen der Blechteile und zum Umsetzen der Blechteile in den Bearbeitungsstufen
und mit Zwischenablagen in den Leerstufen, wobei jede der Pressen einen mittels Antrieb
auf- und abbewegbaren Stößel für die Bearbeitung, einen Pressentisch und Pressenständer
zum Stützen des Kopfstückes und einen dem Stößel zugeordneten Schiebetisch für den
Werkzeugwechsel aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß
- der Kopfpresse (1) weitere Folgepressen (2) nachgeordnet sind und die Pressen (1,
2) mit nur geringfügigem Abstand zueinander aufgestellt sind,
- für das Abstützen benachbarter Kopfstücke (21) in jeder Abstützstelle ein gemeinsamer
abstützender Bereich in dem Ständer (16, 17) vorgesehen ist,
- jedem der Stößel (26) nur eine Bearbeitungsstufe je Blechteil (39, 39′) - zumindest
ein Werkzeug (28, 29) - zugeordnet ist,
- zwischen zwei Bearbeitungsstufen eine Zwischenablage (12) angeordnet ist,
- die Bewegungen der Stößel (26) und die Bewegungen der Einrichtung (13) zum Umsetzen
der Blechteile (39) von einer gemeinsamen Welle (23) abgegriffen werden,
- die die Blechteile (39) umsetzenden Haltemittel (37, 42) durch Verschiebemittel
(33, 29) bewegbar sind, wobei die Haltemittel (37, 42) und die Verschiebemittel (33,
38) oberhalb der Blechteiletransportebene (35) an den Pressen (1, 2) geführt bzw.
gelagert sind.
3. Pressen-Anlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kopfpresse (1) eine Ziehpresse mit von unten wirkendem Ziehapparat (7) ist
und zumindest eine der Folgepressen (2) mit einer Nachziehstufe ausgerüstet ist.
4. Pressen-Anlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung (13) zum Umsetzen der Blechteile (39) sich von dem Bereich der
Zuführung (3) bis zu dem Bereich der Entnahme (4) der Blechteile (39) durch die Pressen-Anlage
mit deren Einzelressen (1, 2) erstreckt und durch Hängefördermittel (36, 37, 38,
40, 42) gebildet wird.
5. Pressen-Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die einander gegenüberstehenden Ständer (16, 17) benachbarter Pressen (1, 2 bzw.
2, 2) nebeneinander auf einer gemeinsamen Aufstellfläche (20), bei Verwendung entsprechend
ausgebildeter Pressentische (15) über die Pressentische (15) und weitere Stützen (19)
auf gemeinsamen Aufstellflächen (20) aufgesetzt sind.
6. Pressen-Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest drei Einzelpressen (1, 2), von denen die in der Be arbeitungsfolge
erste Presse (1) eine Ziehpresse ist, aneinandergestellt sind, und die einander gegenüberstehenden
Ständer (16, 17) von jeweils zwei Pressen (1, 2 bzw. 2, 2) paarweise, ggf. über Pressentische
(15) und Stützen (19) auf gemeinsamen Aufstellflächen (20) aufgestellt sind.
7. Pressen-Anlage nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Kopfstücke (21) benachbarter Pressen (1, 2 bzw. 2,2) über jeweils beiden
Kopfstücken (21) gemeinsame Ständer (16, 17) abgestützt sind.
8. Pressen-Anlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Blechteileaufnahmen (44) der Zwischenablagen (12) horizontal und vertikal
und mit Bezug auf eine Schräglage der Blechteile (39) verstellbar sind.
9. Pressen-Anlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Stößel (26) in zumindest zwei Druckpunkten (27) über die Antriebsmittel
der Presse (1, 2) heb- und senkbar ist.
10. Pressen-Anlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Synchronisation der Bewegungen der Stößel (26) der Pressen (1, 2) und der
Bewegungen der Einrichtungen (13) zum Umsetzen der Blechteile (39) in den Bearbeitungsstufen
hierzu durch eine gemeinsame Welle (23) erfolgt, die über Kupplungs-, Brems- und dgl.
Mittel (24) mit zumindest einem Hauptmotor (45) in Verbindung steht und die Welle
(23) im Kopfbereich der Pressen-Anlage sich über die Länge der Pressen-Anlage erstreckend
gelagert ist.
11. Pressen-Anlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die die Blechteile (39) umsetzenden Haltemittel, Saugerbrücken (42) aufweisen,
die an Laufwagen (37) befestigt sind und die Laufwagen (37) beabstandet zueinander
in Laufschienen geführt (36) sind, wobei die Laufschienen (36) sich auf gegenüberliegenden
Seiten der Stößel (26) und Werkzeuge (28, 29) in Längsrichtung der Pressen-Anlage
und oberhalb der Blechteiletransportebene (35) erstrecken, und die Laufwagen (37)
in Längsrichtung der Pressen-Anlage und die Laufschienen (36) in Hebe-Senkrichtung
im Takt der Pressen-Anlage bewegbar sind.