[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abtrennen von nichtmagnetisierbaren Metallen,
insbesondere Nichteisen-Metallen, aus einem Feststoffgemisch mittels eines Magnetfelderzeugers.
[0002] Mit Hilfe einer solchen Vorrichtung läßt sich die sogenannte Wirbelstromscheidung
ausführen. Das Aufgabegut wird dabei über die Pole eines Wechselmagnetfelderzeugers,
beispielsweise auf einem Band oder im freien Fall, geführt. Hierbei werden in den
elektrisch leitfähigen Bestandteilen der Mischung Wirbelströme induziert, die eigene,
dem Erzeugerfeld entgegengerichtete Magnetfelder aufbauen und dadurch diese Bestandteile
durch elektromagnetische Kräfte relativ zu den übrigen Bestandteilen der Mischung
beschleunigen. Durch Wirbelstromscheidung lassen sich nicht ferromagnetisierbare
elektrisch gut leitfähige Stoffe, wie Aluminium und Kupfer, aus NE-Feststoffgemischen
und NE-Metall-/Nichtmetall-Feststoffgemischen, wie Autoshredderschutt oder Elektronikschrott
aussondern. Falls in diesen Materialien ferromagnetische Teile enthalten sind, kann
der Wirbelstromscheidung eine Magnetscheidung vorgeschaltet werden, um ferromagnetische
Teile vorab zu entfernen. Zweckmäßig werden außerdem der Wirbelstromscheidung andere
Sor tier- und Klassierstufen vorgeschaltet, weil sich eine möglichst weitgehende
Voranreicherung und Fraktionierung der aufgegebenen Feststoffmischung positiv auf
den Trennerfolg auswirken.
[0003] Bei einer aus der DE-OS 34 16 504 bekannten Trennvorrichtung wird eine Feststoffmischung
zum Abtrennen des ferromagnetischen Anteils zunächst mittels eines Förderbandes unterhalb
eines Magnetscheiders hindurchgeführt und danach von dem Förderband zum Abtrennen
der Nichteisen-Metalle einer langsam rotierenden Außentrommel zugeführt. Im Inneren
der Außentrommel ist ein schnell rotierender, mit Permanentmagneten bestückter Rotor
konzentrisch angeordnet. Die Permanentmagnete erstrecken sich gleichförmig parallel
zur Rotorachse und sind mit großem Abstand voneinander angeordnet, damit das sich
zwischen den Polen der Permanentmagnete bildende Magnetfeld bis möglichst weit außerhalb
der Trommel wirkt. Mit dieser Vorrichtung sollen gegenüber anderen Wirbelstromscheideverfahren
höhere Durchsätze mit größeren Schichthöhen der Feststoffmischung dadurch möglich
sein, daß die Trennkräfte des Wechselmagnetfeldes schon zu dem Zeitpunkt auf die Feststoffmischung
einwirken, zu dem die Schwerkraft noch nicht oder nur wenig wirksam ist.
[0004] Bei dieser bekannten Vorrichtung kommt es allerdings zu gegenseitigen Behinderungen,
wenn die Materialteile über den Trommelradius hinaus in ihre Wurfparabel übergehen.
Es werden nämlich einerseits auszulenkende, leitfähige Teile durch die nicht leitfähigen
Teile abgebremst und andererseits nicht leitfähige Teile durch den Kontakt mit den
leitfähigen Nichteisen-Metallteilen unerwünscht beschleunigt. Als Folge lassen sich
Fehlausträge in beiden Produkten nicht vermeiden, d.h. in den Sammelbereich der Nichteisen-
Metallteile geraten auch elektrisch nicht leitfähige Teile und umgekehrt. Abgesehen
davon, bereitet die Unterbringung des Magnetrotors im Hohlraum der Trommel nicht unerhebliche
Probleme; diese betreffen sowohl den konstruktiven als auch den herstellungstechnischen
Aufwand. Der Magnetrotor muß nämlich in den beengten Platzverhältnissen innerhalb
der in ihrem Durchmesser nicht beliebig zu vergrößernden, vorzugsweise drehbaren,
Trommel gelagert werden, wobei die Lagerung dann noch komplizierter wird, wenn der
Magnetrotor verstellbar sein soll, beispielsweise konzentrisch auf einem Radius um
oder auf einer Kurve mit unterschiedlichen radialen Entfernungen von der Trommeldrehachse.
[0005] Außerdem läßt sich die Trommel nur schwierig herstellen bzw. bearbeiten und setzt
eine äußerst genaue Fertigung voraus, mit dem Ziel, gewünscht dünne, gleichmäßige
Trommelwanddicken mit hoher mechanischer Stabilität zu erreichen, so daß möglichst
keine Magnetkraft verlorengeht; beispielsweise dürfen in der Mantelfläche der Trommel
auch keine unterschiedlichen Materialhärten, d.h. keine weicheren und härteren Stellen
auftreten, wodurch der nur geringe Luftspalt zwischen dem Magnetrotor und der Trommel
partiell so verringert werden kann, daß schwerwiegende Beschädigungen durch Reibkontakt
zwischen dem Magnetrotor und der Trommel nicht ausgeschlossen werden können.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen, die konstruktiv
einfach gestaltet ist und ein besseres Abtrennen von insbesondere Nichteisen-Metallen
aus einem Feststoffgemisch erlaubt.
[0007] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß bei einer Vorrichtung der eingangs genannten
Art erfindungsgemäß der Magnet felderzeuger neben einer geradlinigen und/oder gekrümmten
und/oder abgeknickten Gleitbahn aus einem elektrisch schlecht leitfähigen Material
angeordnet ist. Mit dem Ausdruck "elektrisch schlecht leitfähig" wird berücksichtigt,
daß nach wissenschaftlichem Verständnis alle Materialien elektrisch leitfähig sind;
es wird nur noch nach besser oder schlechter leitfähigen Materialien unterschieden,
wobei die Leitfähigkeit letzterer praktisch gegen Null geht (vgl. Seite 522 aus "Taschenbuch
Elektrotechnik", Band 1, Carl Hanser Verlag). Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde,
daß sich mit einer über einem Magnetfelderzeuger angeordneten Gleitbahn, deren Form
und Krümmung sich verglichen mit einer rotierenden Trommel mit einfachen Mitteln
konstruktiv so anpassen läßt, daß sich eine optimierte Wirkung der Wirbelstromscheidung
erreichen läßt. Außerdem wird durch die vergleichsweise einfach herstellbare Gleitbahn
und den dadurch möglichen Wegfall der rotierenden, eine aufwendige Lagerung erfordernden
Trommel sowohl der Anlagen- als auch der Fertigungs- und Montageaufwand entscheidend
verringert. Der in seiner Einbaulage entweder ortsfeste, vorzugsweise jedoch einstellbare
Magnetfelderzeuger läßt sich so anordnen, daß die volle Kraft des Magnetfeldes die
im Bereich der Gleitbahn abgleitenden Nichteisen-Metalle in dem nachfolgend "Material-Abwurfzone"
genannten Bereich durchflutet; die Material-Abwurfzone ist dann erreicht, wenn das
zu trennende Gut auf der entweder unmittelbar von der Gleitbahn oder vorzugsweise
einem die Gleitbahn umschlingenden Fördergurt gebildeten gekrümmten Fläche schwerkraftbedingt
gerade ins Fallen kommt, so daß sich in der Vereinigung der mechanischen Abwurfkräfte
mit den spätestmöglich einwirkenden Kräften des Magnetfeldes für die Nichteisen-Metalle
die größte Auslenkung der Wurfparabel und damit ein gezieltes Abtrennen von den übrigen
Gemisch-Bestandteilen ergibt. Zum Erzeugen des Wechselmagnetfeldes läßt sich vorteilhaft
ein Magnetrotor oder alternativ ein elektrisch erregter Magnetfelderzeuger in Form
eines feststehenden, mit Wechselspannung gespeisten Magnetsystems verwenden.
[0008] Der bei einer stationären, vorzugsweise als Segment eines Hohlzylinders ausgebildeten
und vorteilhaft ein den Magnetfelderzeuger einkapselndes Gehäuse aufweisenden Gleitbahn
sehr variable, von der Kreisform abweichend gekrümmte, gegebenenfalls endlose Krümmungsradius
ermöglicht unterhalb der Gleitbahn einen großen, zu baulichen Zwecken nutzbaren Freiraum,
ohne dabei jedoch den Platzbedarf der Anlage bzw. Wirbelstromscheidevorrichtung zu
erhöhen, wie das bei einem im Verhältnis zu dem bei einer erfindungsgemäßen Gleitbahn
möglichen Krümmungsradius schon geringfügig größeren Trommeldurchmesser der Fall
wäre. Abgesehen davon, daß eine Krümmung gegebenenfalls auch eine Gerade aufweisen
kann, läßt sich die Gleitbahn beispielsweise aus einer oder mehreren unterschiedlich
gekrümmten Kurvenbahnen und/oder geradlinigen Strecken mit Knickstellen ausbilden.
Schließlich braucht der Magnetfelderzeuger in Form eines Magnetrotors nicht aufwendig
in einer ebenfalls rotierenden Trommel gelagert zu werden, sondern kann beispielsweise
in den Seitenwänden des aus einem antimagnetischen und elektrisch nicht leitenden
Werkstoff bestehenden Gehäuses lagern. Das den Magnetrotor einkapselnde Gehäuse schützt
insbesondere den Luftspalt zwischen dem Magnetrotor und der Gleitbahn vor Spritzwasser
und Staub, insbesondere Fe-Staub, der den Rotordurchmesser vergrößert, und verhindert
somit, daß sich der Luftspalt zusetzt, was zur Reibung mit der Innenseite der Gleitbahn
führt und somit eine Überhitzung bewirkt.
[0009] Eine gegenseitige Behinderung der voneinander zu trennenden Teile des Feststoffgemischs
läßt sich dann fast ausschließen, wenn das zu trennende Gemisch ohne störende Einflüsse
einerseits schon möglichst weit über den Scheitelpunkt der Gleitbahn hinaus befördert
wird und andererseits die abstoßenden Kräfte auf die Nichteisen-Metalle dann am stärksten
einwirken, wenn sich das Gemisch gerade noch in der Material-Abwurfzone befindet,
wobei der erfindungsgemäß sowohl radial als auch in Umfangsrichtung einstellbare
Magnetfelderzeuger einen allen Betriebsansprüchen genügenden Einstellbereich erfaßt.
Das Feststoffgemisch läßt sich beispielsweise mittels eines separaten, oberhalb der
Gleitbahn endenden Förderers auf den gewünschten Bereich weit über dem Scheitelpunkt
der Gleitbahn aufgeben, in dem das Material schwerkraftbedingt gerad ins Fallen kommt.
[0010] Nach einer bevorzugten Ausgestaltung wird das Feststoffgemisch jedoch von einem
über die Gleitbahn geführten Fördergurt zugeführt, dem vorzugsweise noch zwei Umlenktrommeln
zugeordnet sind. Wenn die in Transportrichtung des Fördergurtes vordere Umlenktrommel
angetrieben ist, werden aufgrund des dann gezogenen Fördergurtes geringere Kräfte
benötigt, als das beim Antrieb der in Transportrichtung hinteren, d.h. im Aufgabebereich
des Feststoffgemischs angeordneten, den Fördergurt dann schiebenden Umlenktrommel
der Fall wäre. Außerdem treten beim Antrieb der vorderen Umlenktrommel geringere
Reibungskräfte auf, da im wesentlichen nur die Reibung im Bereich der Gleitbahn zu
überwinden ist, die aus einem möglichst reibungsarmen, nichtmetallischen Material
bestehen sollte.
[0011] Es empfiehlt sich, daß die vordere Umlenktrommel verstellbar gelagert ist. Auf diese
Weise läßt sich die Vorspannung des Fördergurtes beeinflussen und ein großer Umschlingungswinkel
und damit ein höherer Reibschluß der ziehenden, vorderen Umlenkrolle erreichen. Alternativ
kann die Vorspannung des Fördergurtes mittels einer Spannrolle verändert werden.
[0012] Wenn die vordere Umlenktrommel als Bandrollen-Magnetscheider ausgebildet ist, lassen
sich, insbesondere bei einer vor der Wirbelstromabscheidung nicht oder nur ungenügend
durchgeführten Eisenseparierung, an dieser Stelle Eisenbestandteile separat aussortieren.
[0013] Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung liegt das horizontale Obertrum des Fördergurtes
auf einer Gleitfläche auf. Damit läßt sich ein Gleitbandförderer erreichen, bei dem
der Fördergurt von der Material-Aufgabestelle im Bereich der in Transportrichtung
hinteren Umlenktrommel bis zum vorderen Ende der Gleitbahn, d.h. bis weit über die
Material-Abwurfzone hinaus auf einer den Fördergurt zugleich abstützenden Unterlage
gleitet. Als Material für die vorzugsweise in Form eines Troges, d.h. mit Bordwänden
ausgebildete, den Abstand von der hinteren Umlenktrommel bis zu der Gleitbahn überbrückenden
Gleitfläche eignen sich alle ein gutes Gleitverhalten gewährleistenden, sich jedoch
nicht elektrostatisch aufladenden Werkstoffe, wie beispielsweise antimagnetischer
Edelstahl, Kunststoff oder Glas. Bei einer trogartigen Gleitfläche verhindern die
Seiten- bzw. Bordwände, daß Material auf seinem Weg von der Aufgabestelle zur Gleitbahn
von dem Fördergurt herunterfällt. Der Trog unterstützt gleichzeitig die Führung des
Fördergurtes.
[0014] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung ist in dem Raum unterhalb der Gleitbahn und oberhalb
des Magnetrotors ein sich axial in Transportrichtung erstreckender, vorzugsweise aus
magnetisch gut und elektrisch schlecht leitfähigem Material bestehender Leitkörper
im Magnetfeld des Magnetrotors oder Magnetfelderzeugers angeordnet. Unter einem Leitkörper,
der zur Vermeidung von Wirbelstromverlusten aus einem elektrisch schlecht, aber magnetisch
gut leitfähigen Material, beispielsweise Ferrit, bestehen sollte, wird ein Körper,
wie z.B. eine ebene oder gekrümmte Platte, verstanden, der die Feldlinien des Magnetfelderzeugers
umlenkt und einen Magnetschluß nach unten, zum Magnetfelderzeuger hin ermöglicht
und verstärkt. Die Feldlinien des Magnetfelderzeugers sollen somit gerichtet und das
Magnetfeld kanalisiert werden. Durch Versuche hat sich nämlich die Erkenntnis bestätigt,
daß das Magnetfeld auf das Feststoffgemisch bereits lange vor Erreichen des Scheitelpunktes
einwirkt und die Materialbestandteile schon frühzeitig Relativbewegungen vollführen,
so daß das Wechselmagnetfeld diese Teile beim Erreichen des Scheitelpunktes bzw. der
Material-Abwurfzone nicht gewünscht beeinflussen kann, was den Trenneffekt beeinträchtigt.
Bedingt durch die stationäre, einen großen Krümmungsradius aufweisende Gleitbahn steht
jedoch - ohne die Anlagengröße insgesamt zu erhöhen und ohne die mechanischen Probleme
im Vergleich zu einer rotierenden Trommel - unter der Gleitbahn ein Freiraum zur Verfügung,
der ausreicht, neben dem Magnetfelderzeuger auch noch einen, vorzugsweise sowohl in
als auch entgegen der Förderrichtung verstellbaren, Leitkörper aufzunehmen. Das Verstellen
des Leitkörpers ermöglicht Anpassungen an die jeweilige Lage des Magnetfelderzeugers.
[0015] Wenn sich der Leitkörper, vorteilhaft ausgehend von dem in Transportrichtung hinteren
Ende der Gleitbahn, nach vorne erstreckt, läßt sich erreichen, daß das zugeführte
Fest stoffgemisch auf dem Fördergurt ruhig, d.h. ohne von dem Magnetfeld gestört
zu werden, liegenbleibt, bis es den Scheitelpunkt der Gleitbahn und die sich anschließende
Material-Abwurfzone erreicht hat, in der die volle Kraft des Magnetfeldes die Nichteisen-Metalle
durchflutet.
[0016] Nach einer weiteren Ausgestaltung ist mit Abstand über der Krümmung der Gleitbahn
im Magnetfeld des Magnetfelderzeugers ein Richtkörper angeordnet. Dieser besteht
vorzugsweise aus magnetisch gut und elektrisch schlecht leitfähigem Material. Unter
einem Richtkörper, der beispielsweise eine ebene oder gekrümmte Platte sein kann,
wird ein die von dem Magnetrotor erzeugten Feldlinien in Richtung auf seine Oberfläche
ausrichtender, d.h. anziehender Gegenstand verstanden; die Feldlinien lassen sich
damit so konzentrieren, daß auch auf diese Weise eine maximale Kraftwirkung des Magnetfeldes
auf die NE-Metalle im Bereich der Materialabwurfzone begünstigt wird.
[0017] Vorteilhaft ist ein Richtkörper, der sich verstellen läßt. Wenn der Richtkörper sowohl
radial einstellbar als auch auf einem Radius um die Drehachse bzw. den Drehpunkt des
Magnetfelderzeugers zu verschwenken angeordnet ist, läßt sich sein Abstand zur Gleitbahn
bzw. zum Magnetfelderzeuger an die in dem Feststoffgemisch enthaltenen Fraktionen
anpassen, wobei dieser Abstand der eineinhalb- bis dreifachen Größe des größten Korndurchmessers
des verarbeiteten Materials entsprechen sollte; außerdem kann er genau in den Bereich
der Material-Abwurfzone verschwenkt werden.
[0018] Vorzugsweise ist die Breite des Leit- und des Richtkörpers gleich der Breite des
Magnetfelderzeugers. Damit läßt sich die Kraftwirkung des Magnetfeldes über den gesamten
Bereich der Materialabwurfzone optimieren.
[0019] Es empfiehlt sich, daß der Leit- und der Richtkörper gekühlt sind, wozu diese Bauteile
beispielsweise von Öl durchströmte Kühlrippen und/oder Kühlrohrleitungen aufweisen
können. Eine aufgrund der Wirbelstromdurchflutung zurückzuführende übermäßige Erwärmung
des Richt- und/oder Leitkörpers läßt sich somit vermeiden.
[0020] Die Erfindung wird nachfolgend anhand des in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Wirbelstromscheidevorrichtung mit einer erfindungsgemäßen Gleitbahn in der
Abscheidezone oberhalb eines dort angeordneten Magnetfelderzeugers in Form eines
Magnetrotors, in schematischer Seitenansicht;
Fig. 2 den gemäß Fig. 1 neben der Gleitbahn gelagerten Magnetrotor, in der Seitenansicht
als Einzelheit vergrößert dargestellt; und
Fig. 3 einen Querschnitt durch eine der Gleitbahn gemäß Fig. 1 vorgeschaltete, als Trog
ausgebildete Gleitfläche für einen Fördergurt.
[0021] Bei einer im Rahmen der erfindungsgemäßen Wirbelstromscheidevorrichtung bevorzugten
Anlage mit einem Gurtförderer wird gemäß Fig. 1 ein Nichteisen-Metalle enthaltendes
Feststoffgemisch von einem nicht dargestellten Zuführförderer, beispielsweise einer
Vibrationsrinne, am Aufgabeende 1 auf einen Fördergurt 2 aufgegeben. Der in Transportrichtung
3 (vgl. den Pfeil) umlaufende Fördergurt 2 umschlingt an dem in Transportrichtung
3 vorderen Ende eine als Viertelhohl zylindersegment ausgebildete Gleitbahn 4; außerdem
wird der Fördergurt 2 von einer am Aufgabeende 1 angeordneten, hinteren Umlenktrommel
5 und einer vorderen, angetriebenen Umlenktrommel 6 (Trommelmotor) umgelenkt. Der
Gleitbahn 4 ist eine den Abstand von der hinteren Umlenktrommel 5 bis zur Stoßstelle
7 des in Transportrichtung 3 rückwärtigen Endes der Gleitbahn 4 überbrückende, gemäß
Fig. 3 als Trog 8 mit Seitenwänden 9 ausgebildete Gleitfläche 10 vorgeschaltet. Die
Gleitfläche 10 bzw. der Trog 8 ermöglichen in Verbindung mit der sich nahtlos anschließenden,
schalenartigen Gleitbahn 4 eine Gleitführung und Abstützung des Obertrums 11 des
Fördergurtes 2; die Seitenwände 9 des Trogs 8 verhindern, daß auf den Fördergurt 2
aufgegebenes Material auf dem Weg vom Aufgabeende 1 bis zur Stoßstelle 7 herunterfällt.
Wie in Fig. 1 für die Umlenktrommeln 5, 6 schematisch dargestellt ist, ist der Gurtförderer
über Träger 12 mit dem Fundament 13 verankert.
[0022] Neben der Gleitbahn 4, unterhalb der Ebene des Fördergurtes 2 ist in einem geschlossenen
Gehäuse 14 ein im Rahmen der Erfindung als Magnetfelderzeuger bevorzugter Magnetrotor
15 in einer Schwinge 16 gelagert, um deren Drehpunkt 17 er sich in Richtung des Doppelpfeiles
18 verschwenken läßt; außerdem ist der Magnetrotor 15 in Pfeilrichtung 19 radial verstellbar
angeordnet, so daß er auf beliebigen Kurvenbahnen verschwenkt werden kann. Wie im
einzelnen in Fig. 2 dargestellt ist, weist der Magnetrotor 15 sich in Längsrichtung
der Rotorwelle 20 erstreckende, mit abwechselnder Nord-Südpolung im Grundkörper 21
befestigte Reihen von Permanentmagneten 22 auf; es ist immer eine solche Polzahl
zu wählen, die eine abwechselnde Polart ermöglicht. Die Lage der Rotorwelle 20 unterhalb
der Gleitbahn 4 in dem Gehäuse 14 und damit der Wirkbereich der Permanentmagnete 22
kann in der durch die Vertikale 23 und die Horizontale 24 in etwa begrenzten Abwurfzone,
die den Bereich definiert, in dem das dem Fördergurt 2 aufliegende Feststoffgemisch
aufgrund der Schwerkraft ins Fallen kommt, verstellt werden. Der Luftspalt 25 zwischen
dem Magnetrotor 15 und der Innenfläche der Gleitbahn 4 ist in diesem - außerdem die
durch die strichpunktierten Linien verdeutlichte - Material-Abwurfzone 26 aufweisenden
Bereich am geringsten.
[0023] Das mittels des Fördergurtes 2 bis über die Vertikale 23 hinaus, weit in den Bereich
der Abwurfzone transportierte Gemisch befindet sich schon in einer Wurfparabel 27,
für die sich aufgrund der an der Material-Abwurfzone 26, die auf einer der optimalen
Wirkung des Magnetrotors 15 entsprechenden Wirklinie 28 liegt, vollwirksamen Kraft
des Wirbelstromes ein am weitesten aussen liegender Kurvenverlauf mit einer entsprechend
starken Auslenkung der Nichteisen-Metalle ergibt. Die entsprechend der Wurfparabel
27 ausgelenkten Nichteisen-Metalle fallen definiert in einen von der Sammelstelle
für die übrigen Gemisch-Bestandteile entfernt befindlichen, nicht dargestellten Sammelbehälter.
Mittels eines mit seinem Scheitelpunkt in im wesentlichen horizontaler Richtung einstellbaren
Trennsattels 29 wird die Trennung in wertvolle Nichteisen-Metalle und die übrigen
Bestandteile unterstützt. Die letzteren Bestandteile fallen gemäß Pfeil 30 im wesentlichen
ohne Auslenkung nach unten und gelangen in Transportrichtung 3 gesehen in einen Bereich
vor dem Trennsattel 29.
[0024] Die Gleitführung des Fördergurtes 2 im Bereich des Magnetrotors 15 mittels der stationären,
als Viertelhohlzylindersegment ausgebildeten Gleitbahn 4, über die der Fördergurt
2 von der angetriebenen Umlenktrommel 6 gezogen wird, schafft unterhalb der Gleitbahn
4 in dem Gehäuse 14 einen ausreichenden Freiraum, um darin einen Leitkörper 31 anzuordnen,
beispielsweise starr mit den Seitenwänden des Gehäuses 14 zu verbinden. Der Leitkörper
31 erstreckt sich oberhalb des Magnetrotors 15 axial in Transportrichtung 3 und ermöglicht
einen Magnetschluß nach unten, zurück zum Magnetrotor 15, d.h. die Feldlinien des
von dem Magnetrotor 15 erzeugten Wechselmagnetfeldes werden gezielt gerichtet und
kanalisiert. Das verhindert, daß das Magnetfeld das auf dem Fördergurt 2 in dem Bereich
zwischen der Stoßstelle 7 und der Vertikalen 23 liegende Feststoffgemisch beeinflußt;
die Bestandteile des Feststoffgemischs bleiben somit ruhig auf dem Fördergurt 2 liegen,
bis sie den Krümmungsbereich der Gleitbahn 4 erreicht haben und dort in der Material-Abwurfzone
26 der größten Magnetkraft ausgesetzt sind.
[0025] Die Güte des Trenneffektes, insbesondere, wenn in dem zugeführten Feststoffgemisch
Fraktionen kleiner Korngröße enthalten sind, wird weiterhin durch einen Richtkörper
32 verbessert, der sich über der Krümmung der Gleitbahn 4 befindet, und sich - wie
auch der Leitkörper 31 - über die gesamte Breite des Magnetrotors 15 erstreckt. Der
Richtkörper 32 bewirkt nämlich, daß sich die Feldlinien des von dem Magnetrotor 15
erzeugten Wechselmagnetfeldes bis zu dem Richtkörper 32 verlängern, der die Feldlinien
anzieht und in gewünschter Weise konzentriert.
1. Vorrichtung zum Abtrennen von nichtmagnetisierbaren Metallen, insbesondere Nichteisen-Metallen,
aus einem Feststoffgemisch mittels eines Wechselmagnetfeldes, dadurch gekennzeichnet, daß der Magnetfelderzeuger (15) neben einer geradlinigen und/oder gekrümmten und/oder
abgeknickten Gleitbahn (4) aus einem elektrisch schlecht leitfähigen Material angeordnet
ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitbahn (4) von der Kreisform abweichend gekrümmt ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitbahn (4) als Segment eines Hohlzylinders ausgebildet ist.
4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch einen Magnetrotor (15) als Magnetfelderzeuger.
5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitbahn (4) Teil eines den Magnetfelderzeuger (Magnetrotor 15) einkapselnden
Gehäuses (14) ist.
6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Lage des Magnetfelderzeugers (Magnetrotor 15) einstellbar ist.
7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein Fördergurt (2) über die Gleitbahn (4) geführt ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch zwei den Fördergurt (2) umlenkende Trommeln (5, 6).
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die in Transportrichtung (3) des Fördergurtes (2) vordere Umlenktrommel (6)
angetrieben ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die vordere Umlenktrommel (6) verstellbar gelagert ist.
11. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die vordere Umlenktrommel (6) als Bandrollen-Magnetscheider ausgebildet ist.
12. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß das horizontale Obertrum (11) des Fördergurtes (2) auf einer Gleitfläche (10)
aufliegt.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitfläche (10) in Form eines Troges (8) ausgebildet ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitfläche (10) den Abstand von der hinteren Umlenktrommel (5) bis zu der
Gleitbahn (4) überbrückt.
15. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß ein sich in dem Raum unterhalb der Gleitbahn (4) und oberhalb des Magnetrotors
(15) axial in Transportrichtung (3) erstreckender Leitkörper (31) im Magnetfeld des
Magnetfelderzeugers (Magnetrotor 15) angeordnet ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet daß der Leitkörper (31) aus magnetisch gut und elektrisch schlecht leitfähigem Material
besteht.
17. Vorrichtung nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Leitkörper (31) ausgehend von dem in Transportrichtung (3) hinteren
Bereich der Gleitbahn (4) nach vorne erstreckt.
18. Vorrichtung nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, daß der Leitkörper (31) in und entgegen der Förderrichtung (3) verstellbar ist.
19. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß mit Abstand über der Krümmung der Gleitbahn (4) im Magnetfeld des Magnetfelderzeugers
(Magnetrotor 15) ein Richtkörper (32) angeordnet ist.
20. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß der Richtkörper (32) verstellbar ist.
21. Vorrichtung nach Anspruch 19 oder 20, dadurch gekennzeichnet, daß der Richtkörper (32) aus magnetisch gut und elektrisch schlecht leitfähigem
Material besteht.
22. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 15 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite des Leit- und des Richtkörpers (31 bzw. 32) gleich der Breite des
Magnetfelderzeugers (Magnetrotor 15) ist.
23. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 19 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß der Richtkörper (32) ein mit etwa der Geschwindigkeit des Fördergurtes (2) umlaufender
Rotor ist.
24. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 15 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß der Leit- und/oder der Richtkörper (31 bzw. 32) gekühlt sind.