[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein aus geschäumtem Kunststoff gefertigtes Kragplattenanschlusselment
für korrosionsgeschützte Armierungsstäbe mit einem Isolationskörper, der Durchführungsöffnungen
für die Armierungseisen aufweist.
[0002] Isolierte Kragplattenanschlussel emente wurden erstmals bekannt aus der DE-OS 30'05'571
. Es handelt sich hierbei um einen Isolationskörper mit mehreren ihn durchsetzenden
Armierungseisen, die darin in fester Anordnung eingebracht sind. Dieses Element ist
in sich nicht besonders stabil und ausserordentlich sperrig. Die EP-PS 0′119′165 schlägt
daher ein Element in kompakter Bauweise vor, bei dem die den Isolationskörper durchsetzenden
Armierungseisen zu Schlaufen geformt sind, die untereinander mittels Querstäben zu
einem robusten Gebilde zusammengeschweisst sind. Gegenüber dem vorgenannten Element
lässt diese Konstruk tion besser lagern bei einem geringeren Raumbedarf.
[0003] Neuderdings sind nun Kragplattenanschlusselement der Firma SFS AG auf dem Markt erhältlich,
die einen Kunststoff-Isolationskörper mit eingeschäumten Rohrabschnitten und mit
dazwischenliegenden Z-förmigen, die Querkraft aufnehmenden Armierungseisen ausgerüstet
sind. Nachdem die Isolationskörper auf dem Bau verlegt worden sind, werden durch
die Rohrabschnitte lange Armierungseisen geschoben, die nachher die Verbindung zwischen
der Bodendeckenplatte des Gebäudes und der auskragenden Balkonplatte bilden. Dies
ist aber erstens ein schwieriges Unterfangen und zweitens schliesst diese Methode
aus, dass geschlaufte oder gebogene Armierungseisen eingesetzt werden können. Da
jedoch bei dieser Ausführungsform die Isolationskörper und die Armierungseisen getrennt
gelagert werden können, ist der Raumbedarf hierfür optimal gering. Aus Korrosions-Schutzgründen
müssen doch hier beschichtete Armierungseisen oder solche aus rostfreiem Stahl verwendet
werden.
[0004] Die vorliegende Erfindung stellt sich nunmehr die Aufgabe, ein Kragplattenanschlusselement
der eingangs genannten Art derart zu verbessern, dass die Einführung der Armierungseisen
erheblich vereinfacht wird und zugleich auch Armierungseisen, die ein- oder beidseitig
schlaufenförmig gebogen sind, mit dem Isolationskörper kombiniert werden können.
[0005] Diese Aufgabe löst ein Kragplattenanschlusselement mit den Merkmalen des Patentanspruches
1. Weitere erfindungsgemässe Merkmale gehen aus den abhängigen Ansprüchen hervor
und deren Vorteile sind in der nachfolgenden Beschreibung erläutert.
In der Zeichnung zeigt:
Figur 1 eine schematische Darstellung des Kragplattenanschlusselementes in verschiedenen
Stadien des Zusammenbaues in der Seitenansicht;
Figur 2 eine Ansicht des Isolationskörper auf die obere Stirnseite;
Figur 3 einen Querschnitt durch den Isolationskörper mit zusätzlich eingeschäumten
Elementen;
Figur 4 eine weitere Variante des Kragplattenanschlusselementes im eingebauten Zustand
wiederum im Querschnitt;
Figur 5 eine weitere schematische Darstellung des Kragplattenanschlusselementes nach
Figur 4.
[0006] Das erfindungsgemässe Kragplattenanschlusselement umfasst einen quaderförmigen, geschäumten
Isolationskörper 1. Dieser ist etwa 50-100 cm lang und cirka 15-40 cm hoch. Seine
Dicke entspricht der Dicke der üblicherweise verwendeten Isolationsplatten, dass
heisst etwa 4-10 cm. Die seitlichen Stirnflächen 10 des Isolationsköprers 1 sind auf
der einen Seite mit einer Feder 11 und auf der anderen Seite mit einer formschlüssig
die Feder aufnehmenden Nut 12 ausgerüstet. Von der oberen Längskante 14 aus sind im
regelmässigen Abstand mehrere Schlitze 13 vorhanden, die den Isolationskörper in der
Höhe zu etwa 3/4 durchsetzen. In die genannten Schlitze 13 des Isolationskörpers 1
lassen sich Zwischenstücke 2 einschieben. Die obere und untere Stirnfläche 20 jedes
Zwischenstückes ist mit einer halbrunden Nut 21 versehen, die im eingeschobenen Zustand
des Zwischenstückes im Isolationskörper senkrecht zur Isolationskörper-Oberfläche
15 verlaufen. Die Schlitze 13 sind unten am Boden ebenfalls halbrund geformt, so dass
sie zusammen mit den halbrunden Nuten 21 der Zwischenstücke 2 Durchführungsöffnungen
22 definieren. Auf die Zwischenstücke 2 lassen sich in die gleichen Nuten 13 Endstücke
3 einschieben. Deren untere Stirnfläche 30 ist wiederum mit einer halbrunden Nut 31
versehen. Sind die Zwischenstücke 2 und die Endstücke 3 aufeinander in die Schlitze
13 eingeschoben, so formen die obere halbrunde Nut 21 und die untere halbrunde Nut
31 des Endstückes wiederum eine Durchführungsöffnung 32. Die Länge L der Zwischenstücke
2 kann variieren, wodurch der Abstand zweier übereinander liegenden Durchführungsöffnungen
22,32 verschieden gross wird. Wie noch zu beschreiben sein wird, kommen noch in die
Durchführungsöffnungen 22 beziehungsweise 32 Armierungseisen zuliegen. Je nach der
Dicke der Bodendeckenplatte und, der zu verbindenden Balkenplatte kann somit die erforderliche
Distanz zwischen der oberen und unteren Armierung variiert werden. Damit sich die
Zwischen- und Endstücke in den Schlitzen 13 nicht senkrecht zur Isolationskörper-Oberfläche
15 verschieben können, sind die Zwischen- und Endstücke 2,3 mit kammförmigen Erhebungen
23 versehen, die in komplimentäre Nuten 17 im Isolationskörper 1 passen (Figur 2).
Als Alternative können die kammförmigen Erhebungen am Zwischen- und Endstück auch
randständig angeordnet sein, wie dies in Figur 2 unten ersichtlich ist.
[0007] In den Figuren 1 und 2 ist die einfachste Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
gezeigt, der lediglich aus dem Isolationskörper 1, den Zwischenstücken 2 und den Endstücken
3 besteht, wobei man lediglich beim Zusammensetzen die gewünschten Armierungseisen
in die Schlitze 13 einlegt und damit das Kragplattenanschlusselement ergänzt. Figur
3 zeigt nun einen Vertikalschnitt durch den Isolationskörper durch das Zwischenstück
und durch das Endstück im eingebauten Zustand eines Kragplattenanschlusselementes.
Der unterhalb des Schlitzes 13 verbleibende Steg des Isolationskörpers 1 ist mit
einer T-förmigen Kunststoffschiene 4 verstärkt. Der mittige, senkrecht aufragende
Schenkel 40 reicht genau bis zur Unterkante der Durchführungsöffnung 22. Der untere
Flansch 41 bildet die Auflagefläche des Isolationskörpers 1. Im unter dem Schlitz
13 verbleibenden Steg 18 sind ferner Halterungen 5 eingeschäumt. In diese lassen sich
Randbügel 6 einpressen. Die Schenkel , der im wesentlichen U-förmigen Randbügel 6,
sind in den beidseitig des Kragplattenanschlusselmentes Betonplatten verankert.
Die Randbügel 6 haben die Doppelfunktion, einerseits die Kräfte der Armierungseisen
7 in die Betonplatten einzuleiten und andererseits die Betonplatten im Bereich der
Einführung der Armierungseisen 7 gegen Ausbröckeln aufgrund von Dehnungsbewegungen
und/oder Vibrationen zu schützen. Im hier dargestellten Zwischenstück 2 ist ein Querkraftbügel
8 eingeschäumt. Der etwa Z-förmig aussehende Querkraftbügel 8 verläuft mit seinen
beiden aus dem Zwischenstück ragenden Enden horizontal, während der im Zwischenstück
verlaufende Anteil diesen etwa diagonal durchsetzt. Das Endstück 3 ist gleich dem
Steg wiederum mit Halterungen 5 versehen, die im Zwischenstück 3 eingeschäumt sind
und ebenfalls zur Aufnahme von Randbügeln 6 geeignet sind. Die Schenkel, der am Enddstück
3 befestigten Randbügel verlaufen etwa gegengleich zu jenen bereits beschriebenen
Randbügeln am Steg gegengleich nach unten gerichtet. Im der Figur 4 ist diesselbe
Situation in Aufsicht auf die Oberfläche des Isolationskörper 1 nochmals dargestellt.
[0008] Der Einbau des erfindungsgemässen Kragplattenanschlusselementes lässt sich anhand
der schematischen Zeichnung gemäss Figur 5 einfach erkennen. Im ersten Schritt wird
der Isolationskörper 1 am gewünschten Ort auf der Schalung angebracht. Hierzu kann
beispielsweise der untere Flansch 41 der Kunststoffschiene 4 verbreitert sein, so
dass sich dieser direkt auf die Schalungsbretter nageln lässt. Danach klemmt man
die unteren Randbügel in den Halterungen fest. In die offenen daliegenden Schlitze
13 lassen sich nun beliebige korrosionsgeschützte Armierungseisen von oben einfach
einlegen. Die Armierungseisen 7 können dabei ein- oder beidseitig beliebig hakenförmig
umgebogen sein. Nun schiebt man die Zwischenstücke 2 mit der gewünschten Länge L in
die Schlitze 13 ein. Die Zwischenstücke 2 können wiederum mit einem Querkraftbügel
8 versehen sein. In die weniger tiefen Schlitze 13 legt man abermals erforderliche
Armierungseisen 7 ein und steckt schliesslich die Endstücke 3 von oben in die Schlitze
13. Nun ist auch das obere Armierungseisen 7 gehalten. Die Randbügel 6 am Endstück
3 können vor oder nach dem Einschieben des Zwischenstückes in die Schlitze 13 angebracht
werden.
[0009] Ein derartiges Kragplattenelement weist alle erwünschten Vorteile bezüglich der Lagerhaltung
und des Raumbedarfs auf. Der Isolationskörper kann bezüglich der Höhe in der maximalen
Grösse gefertigt werden und der eventuell, in der fertigen Einbaulage vorstehende
Teil, später abgeschnitten werden.
[0010] Sowohl Rand- wie auch Querkraftbügel sind relativ kleine Elemente, die sich preiswert
aus Chrom-Nickelstahl fertigen lassen. Die Armierungseisen 7 werden jedoch vorzugweise
mit Epoxy-Harz beschichtet.
1. Aus geschäumtem Kunststoff gefertigtes Kragplattenanschlusselement für korrosionsgeschützte
Armierungsstäbe mit einem Isolationskörper der Durchführungsöffnungen für die Armierungseisen
aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass im Isolationskörper (1) mehrere Schlitze (13)
im Abstand der zu verlegenden Armierungseisen (7) angeordnet sind, und dass Zwischenstücke
(2) formschlüssig in diese einschiebbar sind, die an ihren in den Schlitzen (13) liegenden
Stirnseiten im eingeschobenen Zustand senkrecht zur Isolationskörperoberfläche (15)
verlaufende Nuten (10) aufweisen, und dass ferner Endstücke (3) auf die Zwischenstücke
(2) formschlüssig in die Schlitze (13) einschiebbar sind, wobei diese eine im eingebauten
Zustand zur Nut (10) im Zwischenstück (2) eine gegengleiche Nut (10) aufweisen,
so dass das Zwischenstück (2) zum Isolationskörper (1) und zum Endstück (3) je eine
Druchführungsöffnung (22) zum Einlegen der Armierungseisen (7) bilden.
2. Kragplattenanschlusselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zwischen-
und Endstücke (2,3) seitliche kammförmige Erhebungen (23) aufweisen, welche in komplimentäre
Nuten (17) der Schlitze (13) des Isolationskörpers (1) formschlüssig passen.
3. Kragplattenanschlusselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Querschnitt
der Nuten (10) in den Zwischen- und Endstücken (2,3) halbrund geformt ist die dem
Querschnitt der darin aufzunehmenden Armierungseisen (7) entspricht.
4. Kragplattenanschlusselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Zwischenstück
(2) mit einem eingeschäumten, Z-förmigen Querkraftbügel (8) ausgerüstet ist.
5. Kragplattenanschlusselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an der
unteren Seite des Isolationskörpers (1) ein T-förmiges Profilstück (4) eingeschäumt
ist.
6. Kragplattenanschlusselement nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das T-förmige
Profilstück (4) einen Flansch (41) aufweist der beidseitig über den Isolationskörper
(1) hinausragt.
7. Kragplattenanschlusselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in den
Schlitzen (13) des Isolationskörpers (1) Haltelemente (5) mit darin eingelegten
Randbügel (6) eingeschäumt sind.
8. Kragplattenanschlusselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in den
Endstücken (3) Halteelemente (5) mit darin eingelegten Randbügel (6) eingeschäumt
sind.