(19)
(11) EP 0 388 692 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
26.09.1990  Patentblatt  1990/39

(21) Anmeldenummer: 90104136.8

(22) Anmeldetag:  03.03.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5E04B 1/00, E04B 1/76
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 20.03.1989 CH 1018/89

(71) Anmelder: EGCO AG
CH-1696 Vuisternens-en-Ogoz (CH)

(72) Erfinder:
  • Witschi, Heinz
    CH-3042 Ortschwanden (CH)

(74) Vertreter: Feldmann, Clarence Paul 
c/o Patentanwaltsbüro FELDMANN AG Postfach Kanalstrasse 17
8152 Glattbrugg
8152 Glattbrugg (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Isoliertes Kragplattenanschlusselement


    (57) Das Kragplattenanschlusselement besteht im wesentlichen aus einem Isolationskörper aus geschäumten Kunststoff. Das Element bildet eine wärmedämmende Brücke zwischen dem Ge­bäude und der aussenliegenden Kragplatte. Die Platte wird von mehreren Armierungseisen durchsetzt, die von Fall zu Fall in unterschiedlichen Abständen, entsprechend der sta­tischen Belastung angeordnet sind. Damit trotzdem ein ein­heitlicher Isolationskörper (1) Anwendung finden kann, ist er mit einer Anzahl von Schlitzen (13) versehen, die von den Armierungseisen (7) durchsetzt werden. Zur isolieren­den Abdichtung werden die verbleibenden Oeffnungen zwischen den Armierungseisen mittels Zwischenstücken (2) und Endstücken (3) aufgefüllt. Die Platte, die Zwischen­stücke und die Endstücke sind mit halbrunden Nuten ver­sehen, die Durchgangsöffnungen für die Armierungseisen bilden.




    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein aus geschäumtem Kunststoff gefertigtes Kragplattenanschlusselment für kor­rosionsgeschützte Armierungsstäbe mit einem Isolations­körper, der Durchführungsöffnungen für die Armierungseisen aufweist.

    [0002] Isolierte Kragplattenanschlussel emente wurden erstmals be­kannt aus der DE-OS 30'05'571 . Es handelt sich hierbei um einen Isolationskörper mit mehreren ihn durchsetzenden Armierungseisen, die darin in fester Anordnung eingebracht sind. Dieses Element ist in sich nicht besonders stabil und ausserordentlich sperrig. Die EP-PS 0′119′165 schlägt daher ein Element in kompakter Bauweise vor, bei dem die den Isolationskörper durchsetzenden Armierungseisen zu Schlaufen geformt sind, die untereinander mittels Quer­stäben zu einem robusten Gebilde zusammengeschweisst sind. Gegenüber dem vorgenannten Element lässt diese Konstruk­ tion besser lagern bei einem geringeren Raumbedarf.

    [0003] Neuderdings sind nun Kragplattenanschlusselement der Firma SFS AG auf dem Markt erhältlich, die einen Kunststoff-Iso­lationskörper mit eingeschäumten Rohrabschnitten und mit dazwischenliegenden Z-förmigen, die Querkraft aufnehmenden Armierungseisen ausgerüstet sind. Nachdem die Isolations­körper auf dem Bau verlegt worden sind, werden durch die Rohrabschnitte lange Armierungseisen geschoben, die nach­her die Verbindung zwischen der Bodendeckenplatte des Gebäudes und der auskragenden Balkonplatte bilden. Dies ist aber erstens ein schwieriges Unterfangen und zweitens schliesst diese Methode aus, dass geschlaufte oder ge­bogene Armierungseisen eingesetzt werden können. Da jedoch bei dieser Ausführungsform die Isolationskörper und die Armierungseisen getrennt gelagert werden können, ist der Raumbedarf hierfür optimal gering. Aus Korrosions-Schutz­gründen müssen doch hier beschichtete Armierungseisen oder solche aus rostfreiem Stahl verwendet werden.

    [0004] Die vorliegende Erfindung stellt sich nunmehr die Aufgabe, ein Kragplattenanschlusselement der eingangs genannten Art derart zu verbessern, dass die Einführung der Armierungs­eisen erheblich vereinfacht wird und zugleich auch Armierungseisen, die ein- oder beidseitig schlaufenförmig gebogen sind, mit dem Isolationskörper kombiniert werden können.

    [0005] Diese Aufgabe löst ein Kragplattenanschlusselement mit den Merkmalen des Patentanspruches 1. Weitere erfindungsge­mässe Merkmale gehen aus den abhängigen Ansprüchen hervor und deren Vorteile sind in der nachfolgenden Beschreibung erläutert.
    In der Zeichnung zeigt:

    Figur 1 eine schematische Darstellung des Kragplattenan­schlusselementes in verschiedenen Stadien des Zusammenbaues in der Seitenansicht;

    Figur 2 eine Ansicht des Isolationskörper auf die obere Stirnseite;

    Figur 3 einen Querschnitt durch den Isolationskörper mit zusätzlich eingeschäumten Elementen;

    Figur 4 eine weitere Variante des Kragplattenan­schlusselementes im eingebauten Zustand wiederum im Querschnitt;

    Figur 5 eine weitere schematische Darstellung des Krag­plattenanschlusselementes nach Figur 4.



    [0006] Das erfindungsgemässe Kragplattenanschlusselement umfasst einen quaderförmigen, geschäumten Isolationskörper 1. Dieser ist etwa 50-100 cm lang und cirka 15-40 cm hoch. Seine Dicke entspricht der Dicke der üblicherweise ver­wendeten Isolationsplatten, dass heisst etwa 4-10 cm. Die seitlichen Stirnflächen 10 des Isolationsköprers 1 sind auf der einen Seite mit einer Feder 11 und auf der anderen Seite mit einer formschlüssig die Feder aufnehmenden Nut 12 ausgerüstet. Von der oberen Längskante 14 aus sind im regelmässigen Abstand mehrere Schlitze 13 vorhanden, die den Isolationskörper in der Höhe zu etwa 3/4 durchsetzen. In die genannten Schlitze 13 des Isolationskörpers 1 lassen sich Zwischenstücke 2 einschieben. Die obere und untere Stirnfläche 20 jedes Zwischenstückes ist mit einer halbrunden Nut 21 versehen, die im eingeschobenen Zustand des Zwischenstückes im Isolationskörper senkrecht zur Isolationskörper-Oberfläche 15 verlaufen. Die Schlitze 13 sind unten am Boden ebenfalls halbrund geformt, so dass sie zusammen mit den halbrunden Nuten 21 der Zwischen­stücke 2 Durchführungsöffnungen 22 definieren. Auf die Zwischenstücke 2 lassen sich in die gleichen Nuten 13 Endstücke 3 einschieben. Deren untere Stirnfläche 30 ist wiederum mit einer halbrunden Nut 31 versehen. Sind die Zwischenstücke 2 und die Endstücke 3 aufeinander in die Schlitze 13 eingeschoben, so formen die obere halbrunde Nut 21 und die untere halbrunde Nut 31 des Endstückes wiederum eine Durchführungsöffnung 32. Die Länge L der Zwischenstücke 2 kann variieren, wodurch der Abstand zweier übereinander liegenden Durchführungsöffnungen 22,32 verschieden gross wird. Wie noch zu beschreiben sein wird, kommen noch in die Durchführungsöffnungen 22 beziehungs­weise 32 Armierungseisen zuliegen. Je nach der Dicke der Bodendeckenplatte und, der zu verbindenden Balkenplatte kann somit die erforderliche Distanz zwischen der oberen und unteren Armierung variiert werden. Damit sich die Zwischen- und Endstücke in den Schlitzen 13 nicht senk­recht zur Isolationskörper-Oberfläche 15 verschieben können, sind die Zwischen- und Endstücke 2,3 mit kamm­förmigen Erhebungen 23 versehen, die in komplimentäre Nuten 17 im Isolationskörper 1 passen (Figur 2). Als Alternative können die kammförmigen Erhebungen am Zwischen- und Endstück auch randständig angeordnet sein, wie dies in Figur 2 unten ersichtlich ist.

    [0007] In den Figuren 1 und 2 ist die einfachste Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes gezeigt, der lediglich aus dem Isolationskörper 1, den Zwischenstücken 2 und den End­stücken 3 besteht, wobei man lediglich beim Zusammensetzen die gewünschten Armierungseisen in die Schlitze 13 einlegt und damit das Kragplattenanschlusselement ergänzt. Figur 3 zeigt nun einen Vertikalschnitt durch den Isolationskörper durch das Zwischenstück und durch das Endstück im ein­gebauten Zustand eines Kragplattenanschlusselementes. Der unterhalb des Schlitzes 13 verbleibende Steg des Isola­tionskörpers 1 ist mit einer T-förmigen Kunststoffschiene 4 verstärkt. Der mittige, senkrecht aufragende Schenkel 40 reicht genau bis zur Unterkante der Durchführungsöffnung 22. Der untere Flansch 41 bildet die Auflagefläche des Isolationskörpers 1. Im unter dem Schlitz 13 verbleibenden Steg 18 sind ferner Halterungen 5 eingeschäumt. In diese lassen sich Randbügel 6 einpressen. Die Schenkel , der im wesentlichen U-förmigen Randbügel 6, sind in den beid­seitig des Kragplattenanschlusselmentes Betonplatten ver­ankert. Die Randbügel 6 haben die Doppelfunktion, einer­seits die Kräfte der Armierungseisen 7 in die Betonplatten einzuleiten und andererseits die Betonplatten im Bereich der Einführung der Armierungseisen 7 gegen Ausbröckeln aufgrund von Dehnungsbewegungen und/oder Vibrationen zu schützen. Im hier dargestellten Zwischenstück 2 ist ein Querkraftbügel 8 eingeschäumt. Der etwa Z-förmig aus­sehende Querkraftbügel 8 verläuft mit seinen beiden aus dem Zwischenstück ragenden Enden horizontal, während der im Zwischenstück verlaufende Anteil diesen etwa diagonal durchsetzt. Das Endstück 3 ist gleich dem Steg wiederum mit Halterungen 5 versehen, die im Zwischenstück 3 einge­schäumt sind und ebenfalls zur Aufnahme von Randbügeln 6 geeignet sind. Die Schenkel, der am Enddstück 3 befestig­ten Randbügel verlaufen etwa gegengleich zu jenen bereits beschriebenen Randbügeln am Steg gegengleich nach unten gerichtet. Im der Figur 4 ist diesselbe Situation in Auf­sicht auf die Oberfläche des Isolationskörper 1 nochmals dargestellt.

    [0008] Der Einbau des erfindungsgemässen Kragplattenanschluss­elementes lässt sich anhand der schematischen Zeichnung gemäss Figur 5 einfach erkennen. Im ersten Schritt wird der Isolationskörper 1 am gewünschten Ort auf der Schalung angebracht. Hierzu kann beispielsweise der untere Flansch 41 der Kunststoffschiene 4 verbreitert sein, so dass sich dieser direkt auf die Schalungsbretter nageln lässt. Da­nach klemmt man die unteren Randbügel in den Halterungen fest. In die offenen daliegenden Schlitze 13 lassen sich nun beliebige korrosionsgeschützte Armierungseisen von oben einfach einlegen. Die Armierungseisen 7 können dabei ein- oder beidseitig beliebig hakenförmig umgebogen sein. Nun schiebt man die Zwischenstücke 2 mit der gewünschten Länge L in die Schlitze 13 ein. Die Zwischenstücke 2 können wiederum mit einem Querkraftbügel 8 versehen sein. In die weniger tiefen Schlitze 13 legt man abermals erforderliche Armierungseisen 7 ein und steckt schliess­lich die Endstücke 3 von oben in die Schlitze 13. Nun ist auch das obere Armierungseisen 7 gehalten. Die Randbügel 6 am Endstück 3 können vor oder nach dem Einschieben des Zwischenstückes in die Schlitze 13 ange­bracht werden.

    [0009] Ein derartiges Kragplattenelement weist alle erwünschten Vorteile bezüglich der Lagerhaltung und des Raumbedarfs auf. Der Isolationskörper kann bezüglich der Höhe in der maximalen Grösse gefertigt werden und der eventuell, in der fertigen Einbaulage vorstehende Teil, später abge­schnitten werden.

    [0010] Sowohl Rand- wie auch Querkraftbügel sind relativ kleine Elemente, die sich preiswert aus Chrom-Nickelstahl fer­tigen lassen. Die Armierungseisen 7 werden jedoch vorzug­weise mit Epoxy-Harz beschichtet.


    Ansprüche

    1. Aus geschäumtem Kunststoff gefertigtes Kragplattenan­schlusselement für korrosionsgeschützte Armierungs­stäbe mit einem Isolationskörper der Durchführungs­öffnungen für die Armierungseisen aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass im Isolationskörper (1) mehrere Schlitze (13) im Abstand der zu verlegenden Armie­rungseisen (7) angeordnet sind, und dass Zwischen­stücke (2) formschlüssig in diese einschiebbar sind, die an ihren in den Schlitzen (13) liegenden Stirn­seiten im eingeschobenen Zustand senkrecht zur Isola­tionskörperoberfläche (15) verlaufende Nuten (10) auf­weisen, und dass ferner Endstücke (3) auf die Zwischenstücke (2) formschlüssig in die Schlitze (13) einschiebbar sind, wobei diese eine im eingebauten Zu­stand zur Nut (10) im Zwischenstück (2) eine gegen­gleiche Nut (10) aufweisen, so dass das Zwischenstück (2) zum Isolationskörper (1) und zum Endstück (3) je eine Druchführungsöffnung (22) zum Einlegen der Ar­mierungseisen (7) bilden.
     
    2. Kragplattenanschlusselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zwischen- und Endstücke (2,3) seitliche kammförmige Erhebungen (23) aufweisen, wel­che in komplimentäre Nuten (17) der Schlitze (13) des Isolationskörpers (1) formschlüssig passen.
     
    3. Kragplattenanschlusselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Querschnitt der Nuten (10) in den Zwischen- und Endstücken (2,3) halbrund geformt ist die dem Querschnitt der darin aufzunehmenden Ar­mierungseisen (7) entspricht.
     
    4. Kragplattenanschlusselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Zwischenstück (2) mit einem eingeschäumten, Z-förmigen Querkraftbügel (8) ausge­rüstet ist.
     
    5. Kragplattenanschlusselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an der unteren Seite des Iso­lationskörpers (1) ein T-förmiges Profilstück (4) ein­geschäumt ist.
     
    6. Kragplattenanschlusselement nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das T-förmige Profilstück (4) einen Flansch (41) aufweist der beidseitig über den Isolationskörper (1) hinausragt.
     
    7. Kragplattenanschlusselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in den Schlitzen (13) des Iso­lationskörpers (1) Haltelemente (5) mit darin einge­legten Randbügel (6) eingeschäumt sind.
     
    8. Kragplattenanschlusselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in den Endstücken (3) Halteele­mente (5) mit darin eingelegten Randbügel (6) einge­schäumt sind.
     




    Zeichnung
















    Recherchenbericht