[0001] Die Erfindung betrifft einen zweiachsigen Eisenbahngüterwagen, insbesondere einen
Schiebewandwagen.
[0002] Durch Lieferungen sowie ein entsprechendes Prospektblatt der Firma DUEWAG AKTIENGESELLSCHAFT
ist eine Großraum-Schiebewandwageneinheit bekannt. Die Einheit besteht aus zwei jeweils
zweiachsigen Güterwagen, die über eine Kurzkupplung miteinander verbunden sind. Jeder
der 13,5 m langen Zweiachser hat eine Ladefläche, auf der 30 sogenannte Industriepaletten
mit den Abmessungen 1,0 x 1,2 m oder 35 Europaletten mit den Abmessungen 0,8 x 1,2
m unterbringbar sind.
[0003] Ziel der Erfindung ist ein Güterwagen mit noch größerem Ladevermögen. Auf dem Weg
zu diesem Ziel bietet sich an, von der für zweiachsige Wagen zugelassenen Länge von
15,5 m Gebrauch zu machen. Aus den einschlägigen Berechnungsformeln für die Wagenbegrenzung
gemäß EBO bzw. UIC resultiert dann eine Wagenbreite, die zwar das Verstauen von 42
Europaletten ermöglicht, jedoch nur noch 28 Industriepaletten Platz bietet.
[0004] Das in Vorgenanntem liegende Problem einer Vergrößerung des Ladevermögens unter gleichzeitigem
Einhalten der Begrenzungsvorschriften für Güterwagen wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst, daß die beiden Kopfpartien des Wagens jeweils einen Längsabschnitt mit einer
gegenüber der Breite des mittleren Wagenabschnittes verringerten Breite aufweisen.
[0005] Bei Schiebewandwagen bestehen die Wandteile im wesentlichen aus einem durch im Querschnitt
hutförmige Säulen verstärkten Blech. Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
enthält jedes Schiebewandteil eine den Übergang zwischen der verringerten Breite auf
die Breite des mittleren Wagenabschnittes erzeugende Profilsäule.
[0006] Der erfindungsgemäße Güterwagen kann in seinem mittleren Wagenabschnitt drei Längsreihen
von z. B. Industriepaletten oder Europaletten aufnehmen, wobei in den beiden Kopfpartien
jeweils zwei Industriepaletten oder drei Europaletten nebeneinander angeordnet werden.
Um zu gewährleisten, daß die Schiebewand vor allem beim Pufferstoß nicht mit der Masse
solcher Ladeeinheiten belastet wird, besteht eine weitere Ausgestaltung der Erfindung
darin, daß der in der Breite verringerte Längsabschnitt eine Länge hat, die um ein
Sicherheitsmaß kleiner ist als die Länge einer Ladeeinheit Auf diese Weise setzen
sich alle Längskräfte über die Ladeeinheiten (Paletten) in den Kopfpartien unmittelbar
an den Stirnwänden des Güterwagen ab.
[0007] Der Erfindungsgegenstand kann sowohl bei gedeckten als auch bei offenen Güterwagen
verwirklicht werden. Eine extrem großflächige Transportmöglichkeit mit einer Länge
von beispielsweise 31 m bei maximaler Breite wird nach einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung dadurch geschaffen, daß zwei jeweils zweiachsige Wagen in an sich bekannter
Weise durch eine Kurzkupplung zu einer Einheit verbunden sind.
[0008] Den Ausgangspunkt der Erfindung bildende Gestaltungen und Ausführungsbeispiele der
Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden im folgenden näher beschrieben.
Es zeigen
Fig. 1 eine bekannte Güterwageneinheit in Draufsicht,
Fig. 2 eine der Gestaltung nach Fig. 1 ähnliche, jedoch längere Güterwageneinheit,
ebenfalls in Draufsicht,
Fig. 3 eine aus erfindungsgemäßen zweiachsigen Eisenbahngüterwagen gebildete Wageneinheit,
gleichfalls in Draufsicht,
Fig. 4 einen Teilbereich der als Schiebewandwagen ausgestalteten Einheit nach Fig.
3, in Draufsicht.
[0009] Die in den Fig. 1 bis 3 gezeigten Wageneinheiten bestehen jeweils aus zweiachsigen
Güterwagen, die durch eine Kurzkupplung 6 miteinander verbunden sind.
[0010] Bei der bekannten Einheit gemäß Fig. 1 ist die Ladefläche jedes 13,5 m langen und
etwas über 3 m breiten Zweiachsers zur Aufnahme von 30 Industriepaletten 4 mit den
Abmessungen 1,0 m x 1,2 m (linke Bildhälfte) oder von 35 Europaletten 5 mit den Abmessungen
0,8 m x 1,2 m (rechte Bildhälfte) ausgelegt. Verlängert man die Zweiachser der Fig.
1 um jeweils 2 m auf mithin 15,5 m, so ergibt sich die in Fig. 2 gezeigte Wageneinheit,
deren Breite dann entsprechend den einschlägigen Berechnungsformeln für die Wagenbegrenzung
unter 3 m liegt. Wie ersichtlich, vermag eine solche Einheit zwar 42 Europaletten
5, jedoch nur 28 Industriepaletten 4 aufzunehmen.
[0011] Die ebenso 15,5 m langen Zweiachser der Einheit nach Fig. 3 weisen im Bereich ihrer
Kopfpartien jeweils einen Längsabschnitt 1 auf, dessen Breite B1 gegenüber der Breite
B2 des mittleren Wagenabschnittes 2 verringert ist, wobei die Breite B2 wie im Falle
der Fig. 1 größer als 3 m ist. Auf diese Weise können auf jeder Ladefläche der Güterwageneinheit
nunmehr 34 Industriepaletten 4 oder 42 Europaletten 5 verstaut werden.
[0012] Die in Fig. 4 dargestellten Schiebewandteile 3 weisen jeweils eine Profilsäule 3a
auf, die durch ihre Formgebung den Übergang zwischen der verrringerten Breite B1 auf
die Breite B2 des mittleren Wagenabschnittes 2 erzeugen. An diese Profilsäulen 3a
sind im übrigen die Bleche der Schiebewandteile 3 auf einfache Weise anschließbar.
Die in ihrer Breite verringerten Längsabschnitte 1 haben eine Länge L1, die kleiner
ist als die Länge L einer Ladeeinheit, beispielsweise gemäß Fig. 4 einer Industriepalette
4. Dadurch besteht zwischen den Profilsäulen 3a der Schiebewandteile 3 und den Ladeeinheiten
im mittleren Wagenabschnitt 2 ein Sicherheitsabstand mit der Folge, daß die speziell
beim Pufferstoß auftretenden Längskräfte über die in den Längsabschnitten 1 angeordneten
Ladeeinheiten in die Stirnwände 7 geleitet werden.
1. Zweiachsiger Eisenbahngüterwagen, insbesondere Schiebewandwagen, dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Kopfpartien des Wagens jeweils einen Längsabschnitt (1) mit einer
gegenüber der Breite (B2) des mittleren Wagenabschnittes (2) verringerten Breite (B1)
aufweisen.
2. Als Schiebewandwagen ausgebildeter Güterwagen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß jedes Schiebewandteil (3) eine den Übergang zwischen der verringerten Breite
(B1) auf die Breite (B2) des mittleren Wagenabschnittes (2) erzeugende Profilsäule
(3a) enthält.
3. Güterwagen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der in der Breite verringerte
Längsabschnitt (1) eine Länge (L1) hat, die um ein Sicherheitsmaß kleiner ist als
die Länge (L) einer Ladeeinheit (z. B. Industriepalette 4 oder Europalette 5).
4. Güterwagen nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwei jeweils
zweiachsige Wagen in an sich bekannter Weise durch eine Kurzkupplung (6) zu einer
Einheit verbunden sind.