(19)
(11) EP 0 388 723 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
26.09.1990  Patentblatt  1990/39

(21) Anmeldenummer: 90104465.1

(22) Anmeldetag:  08.03.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5D01H 9/10, D01H 9/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR IT LI

(30) Priorität: 23.03.1989 DE 3909723

(71) Anmelder: Zinser Textilmaschinen GmbH
D-73058 Ebersbach/Fils (DE)

(72) Erfinder:
  • Müller, Heinz, Dipl.-Ing.
    D-7336 Sparwiesen (DE)

(74) Vertreter: Schieschke, Klaus, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte Dipl.-Ing. E. Eder Dipl.-Ing. K. Schieschke Elisabethstrasse 34
D-80796 München
D-80796 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zum selbsttätigen gruppenweisen Austausch voller Spulen gegen leere Hülsen an einer Vorspinnmaschine


    (57) Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum selbst­tätigen, gruppenweisen Austausch voller Spulen 3 gegen leere Hülsen 25 an einer Vorspinnmaschine, mit einem entlang der Ma­schine verfahrbaren Wagen 1 mit an einer Greif- und Schwenkvor­richtung 30 angeordneten Greifern 5 für volle Spulen 3 und leere Hülsen 25, mit einem mit Aufnahmedornen 51, 51′ für die Spulen 3 und Hülsen 25 versehenen Drehtisch 9 und mit einer Hubvorrich­tung 10 im Bereich des Drehtisches 9 zur Weitergabe voller Spu­len 3 an eine sich entlang der Vorspinnmaschine erstreckende Transportvorrichtung 11 und Überführung leerer Hülsen 25 von der Transportvorrichtung 11 zu dem Drehtisch 9, wobei die Greifer 5 der Greif- und Schwenkvorrichtung 30 in ihrem gegenseitigen Ab­stand durch eine Verstelleinrichtung veränderbar sind. Erfin­dungsgemäß wird durch die Verstelleinrichtung 30 der Greif- und Schwenkvorrichtung der gegenseitige Abstand der Greifer 5 in eine erste Richtung verändert, wobei der Drehtisch 9 mit einer weiteren Verstelleinrichtung 50 versehen ist, welche den gegenseitigen Abstand der Aufnahmedorne 51, 51′ in einer zwei­ten, zur ersten Richtung orthogonalen Richtung verändert.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum selbst­tätigen, gruppenweisen Austausch voller Spulen gegen leere Hül­sen an einer Vorspinnmaschine, mit einem entlang der Maschine verfahrbaren Wagen mit an einer Greif- und Schwenkvorrichtung angeordneten Greifern für volle Spulen und leere Hülsen, mit ei­nem mit Aufnahmedornen für die Spulen und Hülsen versehenen Drehtisch und mit einer Hubvorrichtung im Bereich des Drehti­sches zur Weitergabe von Spulen an eine sich entlang der Vor­spinnmaschine erstreckende Transportvorrichtung und Überführung leerer Hülsen von der Transportvorrichtung zu dem Drehtisch, wo­bei die Greifer der Greif- und Schwenkvorrichtung in ihrem ge­genseitigen Abstand durch eine Verstelleinrichtung veränderbar sind.

    [0002] Als Stand der Technik ist bereits eine derartige Konstruktion bekannt, welche zum selbsttätigen Austausch voller Spulen gegen leere Hülsen an einer Vorspinnmaschine dient (DE-OS 36 30 214). Zur Durchführung dieses Austausches sind ein Abziehbereich, ein Aufsteckbereich, ein Hubbereich sowie ein Austauschbereich vor­gesehen. Zur Veränderung des Abstandes der die Spulen tragenden Elemente der Greif- und Hubvorrichtung sind eine Anzahl von Dop­pelschwingen und Schubkurbeln sowie Koppelgliedern erforderlich.

    [0003] Weiterer bekannter Stand der Technik ist in der japanischen Druckschrift 58-41919 offenbart, wo ebenfalls über durch Kolben­zylindereinheiten betätigbare Koppelgetriebe volle Spulen bzw. leere Hülsen erfaßt und gegeneinander im Bereich einer Vorspinn­maschine ausgetauscht werden.

    [0004] Der vorliegenden Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zu­grunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art so weiterzu­ bilden, daß eine Vereinfachung im Verfahrensablauf des Aus­tauschs voller Spulen gegen leere Hülsen im Bereich einer Vor­spinnmaschine gegeben ist.

    [0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Ver­stelleinrichtung der Greif- und Schwenkvorrichtung den gegensei­tigen Abstand der Greifer in eine erste Richtung verändert und daß der Drehtisch mit einer weiteren Verstelleinrichtung verse­hen ist, welche den gegenseitigen Abstand der Aufnahmedorne in einer zweiten, zur ersten Richtung orthogonalen Richtung verän­dert.

    [0006] Da die Spulenteilung einer Flyer-Bank nicht mit der Teilung des Spulengatters übereinstimmt, muß, wie bisher, eine Anpassung der Greifer auf die unterschiedlichen Teilungen erfolgen. Durch die Schaffung zweier Verstelleinrichtungen ergibt sich erfindungsge­mäß hierbei der Vorteil einer einfacheren Gestaltung der einzel­nen, die Verstellung bewirkenden Elemente, so daß insgesamt bei der Möglichkeit des Austausches einer größeren Anzahl voller Spulen gegen leere Hülsen und umgekehrt, der Verfahrensablauf vereinfacht und beschleunigt werden kann.

    [0007] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist die Verstell­einrichtung der Greif- und Schwenkvorrichtung zur Längsrichtung der Vorspinnmaschine parallele Geradführungen für die Greifer und mindestens zwei endlose Zugglieder auf, an denen jeweils zwei, zur Mitte der gleichzeitig ausgewechselten Gruppe von Spu­len bzw. Hülsen symmetrisch angeordneten Greifer angelenkt sind. Hierbei sind vorteilhafterweise die Zugwege der Zugglieder dem Abstand der an ihnen angelenkten Greifer von der Mitte der gleichzeitig ausgewechselten Gruppe von Spulen bzw. Hülsen pro­portional, so daß eine genaue Abstimmung der einzelnen Vorschübe gegeben ist.

    [0008] Die Zugglieder der Verstelleinrichtung können hierbei als Rie­mentrieb ausgebildet sein, wobei jeweils an einem Riemen diago­ nal gegenüberliegend zwei Greifelemente befestigt sind. Vorzugs­weise sind drei Riementriebe übereinander angeordnet und insge­samt sechs Greifelemente vorgesehen, wobei jeweils ein Greifele­ment eines Riementriebes mit einem Antrieb, beispielsweise einer Kolbenzylindereinheit, verbunden ist.
    Damit ergibt sich vorteilhafterweise eine Vergrößerung der An­zahl der Greifer und damit des gruppenweisen Austausches von bisher vier auf sechs Spulen bzw. Hülsen, wobei infolge des Ein­satzes des Riementriebes und der Kolbenzylindereinheiten einfa­che Bauelemente Anwendung finden.

    [0009] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist die Verstell­einrichtung des um eine vertikale Drehachse drehbaren Dreh­tisches jeweils beidseitig der Drehachse zu starr angeordneten Aufnahmedornen parallel verschiebbare Dorne auf, wobei vorteil­hafterweise die der Achse am nächsten liegenden Aufnahmedorne starr angeordnet sind. Demgegenüber sind die verschiebbaren Auf­nahmedorne über Schiebeführungen mit den starr angeordneten Auf­nahmedornen verbunden. Hierbei ist die Anordnung so getroffen, daß bei Abstandsverkleinerung der Aufnahmedorne auf der einen Seite des Drehtisches eine Abstandsvergrößerung der Auf­nahmedorne auf der anderen Seite des Drehtisches gegeben ist, wobei diese Verschiebung dadurch erfolgt, daß die beiden äußeren Tischteile durch eine Zuglasche miteinander verbunden sind, wel­che durch eine in der Drehachse des Drehtisches gelagerte Exzen­terscheibe hin- und herschiebbar ist. Damit ist es auf einfache Weise möglich, durch Drehen des Drehtisches um 180° eine Abstandsveränderung der die vollen Spulen bzw. Hülsen auf­nehmenden Aufnahmedorne vorzunehmen. Wiederum besteht die Mög­lichkeit, daß jeweils auf einer Drehtischseite drei starre und drei verschiebbare Aufnahmedorne angeordnet sind, so daß die sechs von der Vorspinnmaschine abgezogenen vollen Spulen über die Aufnahmedorne des Drehtisches an die Transportvorrichtung oberhalb der Vorspinnmaschine weitergegeben werden.

    [0010] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher beschrieben. In der Zeichnung zeigen:

    Fig. 1 eine schematische Seitenansicht eines sog. Flyer-Doffers beim Abziehen voller Spulen;

    Fig. 2 eine Seitenansicht des Flyer-Doffers von der anderen Seite in schematischer Darstellung;

    Fig. 3 eine Vorderansicht des Flyer-Doffers;

    Fig. 4 eine Draufsicht auf die erste Verstelleinrichtung des Flyer-Doffers;

    Fig. 5 eine Draufsicht auf die zweite Verstelleinrichtung (Dreh­tisch), teils gebrochen;

    Fig. 6 einen Schnitt nach der Linie VI-VI in Fig. 5.



    [0011] Nach Fig. 1 ist die Flyer-Bank 2 einer nicht näher dargestellten Vorspinnmaschine, d.h. eines Flyers angekippt, so daß volle Vor­garnspulen 3 mit Hilfe eines Flyer-Doffers 1 über eine Greif- und Schwenkvorrichtung 30 abgezogen und auf einem Drehtisch 9 abgesetzt werden können.

    [0012] Dieser Flyer-Doffer 1 ist als Wagen ausgebildet und über nicht naher bezeichnete Rollen entlang der Vorspinnmaschine verfahr­bar. Der Flyer-Doffer 1 weist an einem Auslegearm 4 Greifer 5 zum Erfassen der vollen Vorgarnspulen auf. Hierbei ist der Aus­legearm 4 um eine Achse 6 drehbar gelagert und kann über eine Kolbenzylindereinheit 7 sowie eine Getriebeeinrichtung 8 aus ei­ner senkrechten, der Lage des Drehtisches entsprechenden Posi­tion in eine Schräglage gekippt werden, wie aus Fig. 1 ersicht­lich.

    [0013] Die von der Flyer-Bank 2 abgezogenen vollen Vorgarnspulen 3 wer­den auf dem Drehtisch 9 bzw. auf daran angeordneten Auf­nahmedornen 51 und 51′ abgesetzt, wonach sich der Drehtisch um 180° um eine vertikale Drehachse dreht und die vollen Vorgarn­spulen 3 über eine Hubvorrichtung 10 an eine Trans­portvorrichtung 11, beispielsweise ein Spulengatter abgegeben werden. Auf den Aufnahmedornen 51 bzw. 51′ angeordnete, von der Transporteinrichtung über die Hubvorrichtung 10 abgezogene leere Hülsen werden ihrerseits dann von der Greif- und Schwenkvorrich­tung 30 erfaßt und auf entsprechende, nicht näher dargestellte Spindeln der Flyer-Bank aufgesteckt.

    [0014] Aus Fig. 2 ist ersichtlich, daß das Getriebe 8 zum Schwenken der Greif- und Schwenkvorrichtung von der Kolbenzylindereinheit 7 angetrieben wird. Hierbei ist die Kolbenstange der Kolbenzylin­dereinheit 7 nach Fig. 2 exzentrisch und gelenkig an einer Scheibe 33 gelagert, welche über einen Riementrieb 34 mit einer weiteren Scheibe 35 verbunden ist. An dieser Scheibe 35 ist ein Hebel 36 angelenkt, welcher über einen Hebel 37 mit dem Ausle­gerarm 4 über ein Gelenk 38 in Verbindung steht.

    [0015] Durch den exzentrischen Angriff der Kolbenstange der Kolben­zylindereinheit 7 an der Scheibe 33 wird durch das Zusammen­wirken der vorgenannten Elemente ein Schwenken des Auslegerarms 4 um die Drehachse 6 bewirkt, so daß, wie vorstehend beschrie­ben, der Auslegerarm 4 aus einer vertikalen in eine schräge Lage geschwenkt werden kann.

    [0016] Aus Fig. 3 ist ersichtlich, daß der Auslegerarm 4 aus zwei ein­zelnen Armteilen 4′ und 4˝ besteht, welche um die Achse 6 dreh­bar gelagert und am Doffer-Gehäuse 14 befestigt sind. Diese bei­den einzelnen Armteile 4 und 4′ weisen Stangenführungen 13 auf. Auf diesen Stangenführungen 13 ist eine Konsole 12 höhenver­stellbar geführt. Die Verschiebung dieser Konsole 12 erfolgt hierbei über einen in Fig. 2 dargestellten Antriebsmotor 21, welcher ein endseitig einer Welle 22 angeordnetes Ritzel 23 an­ treibt. Dieses Ritzel 23 kämmt gemäß Fig. 2 mit einer Verzahnung 20, welche im Bereich der Armteile 4′ bzw. 4˝ angeordnet ist.

    [0017] Die Konsole 12 weist ihrerseits zwei Geradführungen 15 auf, an welchen die Greiferelemente 5 der Greif- und Schwenkvorrichtung 30 in Richtung der Maschinenlängsachse verschiebbar gelagert sind. Die Greifer 5 sind, wie in Fig. 2 und 3 dargestellt, paar­weise über drei Zugglieder 16, 16′, 16˝ an Kolbenzylinderein­heiten 17, 18 und 19 angeschlossen, wobei diese Zugglieder über Umlenkrollen 31 und 32 laufen.

    [0018] Aus Fig. 4 ist ersichtlich, daß der Kolben 17 mit einer Platte 27 und - diagonal gegenüberliegend - über das Zugglied 16 mit einer Platte 27′ verbunden ist. In gleicher Weise ist die Kol­benstange der Kolbenzylindereinheit 18 über das Zugglied 16′ mit der Platte 28 und der Platte 28′ bzw. die Kolbenzylindereinheit 19 mit der Platte 29 und der Platte 29′ verbunden.
    Jede der vorgenannten Platten dient zur Befestigung eines der Greifer 5. Hierbei sind die Zugwege der Zugglieder 16, 16′, 16˝ dem Abstand der an ihnen angelenkten Greifer 5 von der Mitte der gleichzeitig ausgewechselten Gruppe von Spulen 3 bzw. Hülsen 25 proportional. Wird also beispielsweise die Kolbenzylindereinheit 17 betätigt, so werden die an den Platten 27 und 27′ angeordne­ten Greifer entweder zueinander oder auseinander verschoben; der gleiche kinematische Vorgang ergibt sich durch Bewegung der Kol­benzylindereinheiten 18 bzw. 19. Auf diese Weise ist es möglich, eine Verstellung des Abstandes der Greifer in einer ersten Rich­tung im Bereich der Greif- und Schwenkvorrichtung 30 durchzufüh­ren. Damit werden die von den Spindeln der Flyer-Bank 2 ab­gezogenen vollen Vorgarnspulen 3 in einer ersten Richtung bezüg­lich ihres Abstandes verstellt. Wie ersichtlich, können hierbei sechs Greifer zum gleichzeitigen gruppenweisen Austausch voller Vorgarnspulen dienen.

    [0019] Nach dem Abzug und der Abstandsveränderung der vollen Vor­garnspulen wird über das Getriebe 8 der Auslegearm 4 in die ver­ tikale Position verschwenkt, so daß sich die vollen Spulen ober­halb der Aufnahmedorne 51 und 51′ des Drehtisches 9 befinden.

    [0020] Über den Antriebsmotor 21 (Fig. 2) sowie das Ritzel 23 werden über den Auslegerarm 4 die Greifer 5 abgesenkt und die vollen Vorgarnspulen 3 an die nach Fig. 1 linken Aufnahmedorne 51 und 51′ des Drehtisches 9 abgegeben.

    [0021] Dieser Drehtisch besteht nach Fig. 5 und 6 aus einer Basisplatte 40, welche über die vertikale Drehachse 41 um 180° drehbar gela­gert ist. Die Basisplatte 40 weist außerdem seitliche Aufla­geleisten 42 auf, auf welchen innere und äußere Tischteile 43 und 43′ bzw. 44 und 44′ aufliegen. Die äußeren Tischteile 44 bzw. 44′ sind mit den inneren Tischteilen 43 bzw. 43′ über Füh­rungen 45 verbunden.

    [0022] Die äußeren Tischteile 44 und 44′ sind außerdem über eine Zugla­sche 46, welche im unteren Bereich an der Basisplatte 40 geführt ist, verbunden. Diese Zuglasche 46 gleitet zwischen Führungs­stücken 47 und stützt sich mit Anschlägen 48 an einer Exzenter­scheibe 55 ab.

    [0023] In den Fig. 5 und 6 ist auf der rechten Seite die Ausgangs­stellung dargestellt, in welcher Vorgarnspulen 3 auf dem Dreh­tisch 9 abgesetzt werden. Beim Verschwenken des Drehtisches 9 um seine vertikale Drehachse 41 wird das äußere Tischteil 44 nach innen gezogen und nimmt die links dargestellte Position ein. Diese Wirkung erfolgt infolge des Zusammenwirkens der Exzenter­scheibe 55 mit der Zuglasche 46, wobei diese Zuglasche ein Lang­loch 54 nach Fig. 6 aufweist.

    [0024] An den äußeren Enden besitzt die Zuglasche 46 zwei nach oben stehende Zapfen 52, welche jeweils in eine Öffnung 53 des betreffenden äußeren Tischteils 44 bzw. 44′ eingreifen. Durch die Exzenterscheibe 55 sowie die Zuglasche 46 wird im Zusammen­wirken mit den vorgenannten Elementen eine weitere Verstelleinrichtung 50 geschaffen, welche es ermöglicht, daß der gegenseitige Abstand der Aufnahmedorne 51 und 51′ in einer zwei­ten, zur ersten Verstellrichtung orthogonalen Richtung verändert wird. Während also im Bereich der Greif- und Schwenkeinrichtung 30 die Greifer beispielsweise in X-Richtung in ihrem gegenseiti­gen Abstand verändert werden, wird durch die Verstelleinrichtung 50 des Drehtisches 9 der Abstand in Y-Richtung bezüglich der Aufnahmedorne 51 und 51′ gegeneinander verändert.

    [0025] In der in Fig. 1 dargestellten rechten Position des Drehtisches 9 haben die Aufnahmedorne 51 und 51′ einen Abstand, welcher der Teilung des Spulengatters, d.h. der Transporteinrichtung 11 an­gepaßt ist. Nunmehr können über die Hubvorrichtung 10 die vollen Spulen an die Transportvorrichtung 11 abgegeben werden, während andererseits durch das Drehen des Drehtisches um 180° die leeren Hülsen 25 bereit sind, von den Greifern 5 aufgenommen und auf die entsprechenden Spindeln der Flyer-Bank 2 gesteckt zu werden.

    [0026] Dadurch, daß zwei Verstelleinrichtungen, nämlich einmal im Be­reich des Auslegerarms 4 und im Bereich des Drehtisches 9 vorge­sehen sind, ergibt sich insgesamt eine Vereinfachung der Kon­struktion, welche es außerdem ermöglicht, daß nunmehr sechs Spu­len bzw. Hülsen gruppenweise abgezogen bzw. aufgesteckt und ent­sprechend weitertransportiert werden können.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum selbsttätigen, gruppenweisen Austausch voller Spulen gegen leere Hülsen an einer Vorspinnmaschine,
    mit einem entlang der Maschine verfahrbaren Wagen mit an ei­ner Greif- und Schwenkvorrichtung angeordneten Greifern für volle Spulen und leere Hülsen,
    mit einem mit Aufnahmedornen für die Spulen und Hülsen verse­henen Drehtisch und
    mit einer Hubvorrichtung im Bereich des Drehtisches zur Wei­tergabe voller Spulen an eine sich entlang der Vor­spinnmaschine erstreckende Transportvorrichtung und Über­führung leerer Hülsen von der Transportvorrichtung zu dem Drehtisch,
    wobei die Greifer der Greif- und Schwenkvorrichtung in ihrem gegenseitigen Abstand durch eine Verstelleinrichtung verän­derbar sind
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Verstelleinrichtung der Greif- und Schwenkvorrichtung (30) den gegenseitigen Abstand der Greifer (5) in einer er­sten Richtung verändert und
    daß der Drehtisch (9) mit einer weiteren Verstelleinrichtung (50) versehen ist, welche den gegenseitigen Abstand der Auf­nahmedorne (51) in einer zweiten, zur ersten Richtung ortho­gonalen Richtung verändert.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstelleinrichtung der Greif- und Schwenkvorrichtung (30) zur Längsrichtung der Vorspinnmaschine parallele Ge­radführungen (15) für die Greifer (5) und mindestens zwei endlose Zugglieder (16, 16′, 16˝) aufweist, an denen jeweils zwei, zur Mitte der gleichzeitig ausgewechselten Gruppe von Spulen (3) bzw. Hülsen (25) symmetrisch angeordnete Greifer (5) angelenkt sind.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zugwege der Zugglieder (16, 16′, 16˝) dem Abstand der an ihnen angelenkten Greifer (5) von der Mitte der gleichzeitig ausgewechselten Gruppe von Spulen (3) bzw. Hülsen (25) pro­portional sind.
     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Zugglieder (16, 16′, 16˝) der Verstelleinrichtung (30) je­weils als Riementrieb ausgebildet sind, wobei jeweils an ei­nem Riemen diagonal gegenüberliegend zwei Greifelemente (5) befestigt sind.
     
    5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß drei Riementriebe übereinander angeordnet und insgesamt sechs Greifelemente (5) vorgesehen sind.
     
    6. Vorrichtung nach Anspruch 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils ein Greifelement (5) eines Riementriebes mit ei­nem Antrieb verbunden ist.
     
    7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb als Kolbenzylindereinheit (17, 18, 19) ausgebildet ist.
     
    8. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstelleinrichtung (50) des um eine vertikale Drehachse (41) drehbaren Drehtisches (9) jeweils beidseitig der Drehachse (41) zu starr angeordneten Aufnahmedornen (51) parallel ver­schiebbare Aufnahmedorne (51′) aufweist.
     
    9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die der Achse (41) am nächsten liegenden Aufnahmedorne (51) starr angeordnet sind.
     
    10. Vorrichtung nach Anspruch 8 und 9, dadurch gekennzeichnet, daß die verschiebbaren Aufnahmedorne (51′) über Schiebefüh­rungen (45) mit den starr angeordneten Aufnahmedornen (51) verbunden sind.
     
    11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die starren Aufnahmedorne (51) auf einem inneren, der Drehachse (41) benachbarten Tischteil (43, 43′) und die äußeren Aufnahmedorne (51′) auf zwei verschiebbaren äußeren Tischteilen (44, 44′) angeordnet sind.
     
    12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden äußeren Tischteile (44, 44′) gegeneinander ver­schiebbar sind.
     
    13. Vorrichtung nach Anspruch 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß bei Abstandsverkleinerung der Aufnahmedorne (51, 51′) auf der einen Seite des Drehtisches (9) eine Abstandsver­größerung der Aufnahmedorne (51, 51′) auf der anderen Seite des Drehtisches (9) gegeben ist.
     
    14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden äußeren Tischteile (44, 44′) über eine mit An­schlägen (48) ausgestattete Zuglasche (46) miteinander ver­bunden sind, welche durch eine in der Drehachse (41) des Drehtisches (9) Exzenterscheibe (55) hin- und herschiebbar ist.
     
    15. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils auf einer Drehtischseite drei starre (51) und drei verschiebbare Aufnahmedorne (51′) ange­ordnet sind.
     




    Zeichnung