[0001] Die Erfindung betrifft einen Verschlußdeckel für einen Behälterstutzen, insbesondere
Kühlerdeckel, umfassend eine Deckelkappe und ein mit dieser verbundenes topfförmiges
Deckelinnenteil mit einem radial auswärts gerichteten Ringflansch, der eine zur Auflage
auf dem Stutzenrand bestimmte Ringdichtung trägt, und mit einem Überdruck-Unterdruckventil,
umfassend eine ringförmige Dichtmembran, die mit ihrer zum Behälterinnenraum weisenden
Innenfläche an einer ringförmigen Dichtfläche des Deckelinnenteils und an einem gegenüber
dieser durchmesserkleineren, die Mittelöffnung der Dichtmembran abdeckenden Verschlußteil
anliegt, das durch eine sich am Boden des Deckelinnenteils abstützende Unterdruckfeder
gegen die innere Fläche der Dichtmembran gespannt wird, und an deren nach außen weisender
Fläche eine Stützscheibe unter dem Druck einer Überdruckfeder anliegt.
[0002] Bei Kühlerdeckeln beispielsweise werden heute von der Industrie Drucktoleranzen von
0,1 bar für das Öffnen des Überdruck-Unterdruckventils bei einem in dem Behälter herrschenden
Über- bzw. Unterdruck gefordert. Diese Forderung ist mit normalen Federn kaum zu erreichen,
da deren Toleranzen in der Regel zu größeren Drucktoleranzen führen wurden.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Deckel der eingangs genannten Art
anzugeben, mit dem auf einfache Weise und ohne die Verwendung von Spezialfedern erreicht
werden kann, daß das Überdruck-Unterdruckventil bei einem Druckwert öffnet, der innerhalb
enger vorgegebener Grenzen liegt.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Vorspannung der Überdruckfeder
einstellbar ist. Damit kann der Öffnungsdruck des Überdruck-Unterdruckventils genau
eingestellt werden. Die Toleranzen der verwendeten Federn spielen hierbei keine Rolle.
[0005] Auf einfache Weise läßt sich die Verstellung der Vorspannung der Überdruckfeder
dadurch erreichen, daß die von einer Schraubendruckfeder gebildete Überdruckfeder
mit Ihrem der Dichtmembran fernen Ende an einem Stützkörper anliegt, der mit einem
Gewinde versehen ist und im Eingriff mit einem Gegengewinde am Deckelinnenteil parallel
zur Achsrichtung der Überdruckfeder verstellbar ist. Vorzugsweise ist dabei der Stützkörper
von einem Ring mit U-förmigem Profil gebildet, dessen radial innere, in das Innere
der Schraubendruckfeder eingreifende Wand, eine polygonale Öffnungsfläche umschließt,
dessen radial äußere Wand auf ihrer Außenseite das Gewinde trägt und der in einen
das Gegengewinde tragenden zylindrischen Ansatz des Deckelinnen teils einschraubbar
ist. Die radial innere Wand kann beispielsweise als Sechskantfläche ausgebildet sein,
so daß der Stützkörper mit einem in die Öffnung eingreifenden Sechskantschlüssel
bequem verdreht und damit die Spannung der Feder eingestellt werden kann. Die als
Überdruckfeder verwendete Schraubendruckfeder ist an ihren Endflächen angeschliffen,
um eine ebene Auflagefläche zu erzielen. Um eine gleichmäßige Verteilung des Federdruckes
der Überdruckfeder auf die flexible Stützscheibe zu erreichen, wird erfindungsgemäß
vorgeschlagen, daß sich die Überdruckfeder mit ihrem der Dichtmembran zugekehrten
Ende an einem Teller abstützt, der mittels eines Kugelgelenkes auf der flexiblen Stützscheibe
gelagert ist. Der Teller kann dabei in seinem Zentrum eine kugelschalenförmige Erhebung
aufweisen, die in eine entsprechende kugelpfannenartige Vertiefung der Stützscheibe
eingreift.
[0006] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den weiteren Unteransprüchen
und der folgenden Beschreibung der Erfindung, welche in Verbindung mit den beigefügten
Zeichnungen die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles erläutert. Die einzige
Figur zeigt einen die Achse enthaltenden, teilweise schematischen Schnitt durch einen
erfindungsgemäßen Kühlerdekkel.
[0007] Der dargestellte Kühlerdeckel umfaßt eine in der Regel aus Kunststoff bestehende
äußere Deckelkappe 10 und ein mit diesem in nicht dargestellter Weise verbundenes
allgemein mit 12 bezeichnetes Deckelinnenteil 12. Das Deckelinnenteil besteht aus
einem topfförmigen unteren Abschnitt 14 mit einem radial nach außen gerichteten Flansch
16, der eine Ringdichtung 18 abstützt, die zur Auflage auf dem Rand eines durch den
Kühlerdeckel zu verschließenden nicht dargestellten Behälterstutzens bestimmt ist.
Die Ringdichtung 18 wird durch achsparallel verlaufende Rippen 20 an der Innenseite
der Deckelkappe 10 gehalten, so daß sie sich nicht von dem Flansch 16 lösen kann.
Das aus Blech bestehende Unterteil 14 ist mit einem ebenfalls aus Blech gefertigten
Oberteil 22 verbunden, das aus einem zylindrischen Abschnitt 24 und einem radial
nach außen abstehenden Ring 26 besteht. Dieser Ring 26 liegt auf der der Ringdichtung
abgewandten Seite des Flansches 16 auf und ist durch ein Einwärtsbördeln des Flanschrandes
fest mit dem Unterteil 14 verbunden, wie dies in der Figur dargestellt ist.
[0008] Der zylindrische Abschnitt 24 ist mit einem Innengewinde 28 versehen. In den so
gebildeten Gewindeansatz ist ein ein Außengewinde tragender Ring 30 eingeschraubt,
der ein U-förmiges Querschnittsprofil aufweist. Die radial innere Wand 32 des Ringes
30 ist als Innensechskantfläche ausgebildet, so daß in die Mittelöffnung des Ringes
ein Sechskantschlüssel eingeführt werden kann, mit dessen Hilfe der Ring in den Gewindeansatz
24 eingedreht werden kann. Der Ring 30 dient in der dargestellten Weise zur Abstützung
einer Schraubendruckfeder 34, die sich mit ihrem dem Ring 30 fernen Ende auf einem
Teller 36 abstützt. Dieser weist in seinem Zentrum eine kugelkopfförmige Ausformung
38 auf, die in eine Kugelpfanne 40 einer flexiblen Stützscheibe 42 eingreift. Die
flexible Stützscheibe 42 liegt an einer ringförmigen Dichtmembran 44 an. Die Dichtmembran
44 liegt auf einer Ringrippe 46 auf, die an einer radial einwärts gerichteten Schulter
48 am unteren Ende des Deckelinnenteils 12 ausgebildet ist. Die Ringrippe 46 ist dabei
einstückig mit einem Kunststoffteil 50 ausgebildet, das durch Umspritzen des unteren
Endes des Unterteils 14 gebildet ist.
[0009] Die Mittelöffnung 52 der ringförmigen Dichtmembran 44 wird durch einen flachen Blechtopf
54 verschlossen, der von einer sich an seinem radial auswärts gerichteten Rand abstützende
Schraubendruckfeder 56 umgeben ist, die sich mit ihrem entgegengesetzten Ende an einem
radial einwärts gerichteten Abschnitt 58 des Kunststoffteils 50 abstützt.
[0010] Der soweit beschrieben Kühlerdeckel arbeitet bei der Einwirkung von Unterdruck oder
Überdrück in dem von ihm verschlossenen Behälter folgendermaßen:
[0011] Herrscht in dem von dem Kühlerdeckel verschlossenen Behälter ein Unterdruck, so
wirkt dieser über die in dem Boden des Deckelinnenteils 12 ausgebildete Öffnung 60
auf den Federtopf 54 und zieht diesen gegen die Wirkung der Unterdruckfeder 56 zum
Behälterinnenraum hin. Die Dichtmembran folgt dieser Bewegung zunächst ein gewisses
Stück, bis sie an einer radial zwischen der Ringrippe 46 und dem Rand des Federtopfes
54 liegenden Ringrippe 62 an dem Kunststoffteil 50 anstößt und bei einer weiteren
Bewegung des Federtopfes 54 von diesem abgehoben wird. Dadurch wird eine Verbindung
zwischen dem Behälterinnenraum und der Außenwelt geschaffen, die über die Öffnung
60 in dem Deckelinnenteil 12, den Zwischenraum zwischen der Dichtmembran 44 und dem
Rand des Federtopfes 54, die Mittelöffnung 52 in der Dichtmembran 44, Öffnungen 64
in der Stützscheibe 42 und Öffnungen 66 in dem Oberteil des Deckelinnenteils führt.
[0012] Ein in dem Behälterinnenraum herrschender Überdruck wirkt ebenfalls gegen den Federtopf
54 und hebt diesen zusammen mit der Dichtmembran 44 der Stützscheibe 42 und dem Teller
36 gegen die Kraft der Überdruckfeder 44 von der Ringrippe 46 ab, so daß über die
Bodenöffnung 60 des Deckelinnenteils und die Öffnungen 66 in dem Oberteil desselben
eine Verbindung zwischen dem Behälterinnenraum und der Außenwelt geschaffen wird.
Je nach dem, wie stark die Überdruckfeder 34 durch das Hineindrehen oder Herausdrehen
des Ringes 30 aus dem Ansatz 24 vorgespannt wurde, öffnet das so gebildete Überdruck-Unterdruckventil
bei einem mehr oder weniger starken Überdruck im Behälterinnenraum. Der Öffnungsdruck
läßt sich damit für die eingebauten Federn ganz genau einstellen und ist damit nicht
mehr abhängig von den Federtoleranzen.
[0013] Nachzutragen ist noch, daß in der Stützscheibe 42 nahe deren Rand eine Ringsicke
68 ausgeformt ist, die auf der Dichtmembran aufliegt und deren mittlerer Durchmesser
dem mittleren Durchmesser der Ringrippe 46 entspricht. Diese Ringsicke 48 sorgt dafür,
daß der Druck der Stützscheibe 42 im Bereich der Ringrippe 46 auf die Dichtmembran
44 ausgeübt wird. Eine gute Zentrierung der Dichtmembran 44 und der Stützscheibe 42
wird durch Zentrierrippen 70 gewährleistet, die an der Innenseite des topfförmigen
Unterteils 14 des Deckelinnenteils 12 ausgebildet sind.
1. Verschlußdeckel für einen Behälterstutzen, insbesondere Kühlerdeckel umfassend
eine Deckelkappe (10) und ein mit dieser verbundenes topfförmiges Deckelinnenteil
(12) mit einem radial auswärts gerichteten Ringflansch (16), der eine zur Auflage
auf dem Stutzenrand bestimmte Ringdichtung (18) trägt, und mit einem Überdruck-Unterdruckventil,
umfassend eine ringförmige Dichtmembran (44), die mit ihrer zum Behälterinnenraum
weisenden Innenfläche an einer ringförmigen Dichtfläche (46) des Deckelinnenteils
(12) und an einem gegenüber dieser durchmesserkleineren, die Mittelöffnung (52) der
Dichtmembran (44) abdeckenden Verschlußteil 854) anliegt, das durch eine sich am Boden
(58) des Deckelinnenteils (12) abstützende Unterdruckfeder (56) gegen die innere
Fläche der Dichtmembran (44) gespannt wird, und an deren nach außen weisender Fläche
eine Stützscheibe (42) unter dem Druck einer Überdruckfeder 34 anliegt,
dadurch gekennzeichnet
daß die Vorspannung der Überdruckfeder (34) einstellbar ist.
2. Verschlußdeckel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die von einer Schraubendruckfeder gebildete Überdruckfeder (34) mit ihrem der
Dichtmembran (44) fernen Ende an einem Stützkörper (30) anliegt, der mit einem Gewinde
versehen ist und in Eingriff mit einem Gegengewinde (28) am Deckelinnenteil (12)
parallel zur Achsrichtung der Überdruckfeder (34) verstellbar ist.
3. Verschlußkörper nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Stützkörper (30) von einem Ring mit U-förmigem Profil gebildet ist, dessen
radial innere Wand 31 eine polygonale Öffnungsfläche umschließt, dessen radial äußere
Wand auf ihrer Außenseite das Gewinde trägt und der in einen das Gegengewinde (28)
tragenden zylindrischen Ansatz (24) des Dekkelinnenteils (12) einschraubbar ist.
4. Verschlußdeckel nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich die Überdruckfeder (34) mit ihrem der Dichtmembran (44) zugekehrten Ende
an einem Teller (36) abstützt, der mittels eines Kugelgelenkes auf der flexiblen Stützscheibe
(42) gelagert ist.
5. Verschlußdeckel nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stützscheibe (42) eine zur Dichtmembran (44) hin ausgeformte Ringsicke (68)
aufweist, deren mittlerer Durchmesser annähernd gleich dem mittleren Durchmesser der
Dichtfläche (46) an dem Deckelinnenteil (12) ist.
6. Verschlußdeckel nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stützscheibe (42) radial innerhalb der Mittelöffnung (52) der Dichtmembran
(44) mindestens eine Öffnung (64) aufweist.
7. Verschlußdeckel nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dichtfläche am Deckelinnenteil (12) von einer Ringrippe (46) gebildet ist
und daß radial zwischen dieser und dem Verschlußteil (54) eine zweite etwas flachere
Ringrippe (62) angeordnet ist.