[0001] Die Erfindung betrifft einen Verschluß für Medikamentenflaschen, der einen durchstechbaren
Dichteinsatz hat, welcher durch eine außen heißsiegelfähig beschichtete Verschlußkappe
gehalten wird, die eine öffnung aufweist, welche vor Gebrauch mit einer auf der Verschlußkappe
sitzenden Kunststoffkappe verschlossen ist. Der Verschluß soll die Originalität der
verschlossenen Medikamentenflasche gewährleisten.
[0002] Es sind bereits Verschlüsse für Medikamentenflaschen in verschiedenen Ausführungen
bekannt, bei denen eine Öffnung einer Bördelkappe durch Abreißen oder Herausziehen
einer Kunststoffüberkappe freigegeben wird. Bei solchen vorbekannten Verschlüssen
durchsetzen axiale Fortsätze der Kunststoffkappen die Öffnungen der Bördelkappen
und hintergreifen diese formschlüssig. Das Freilegen der gewöhnlich als Bördelkappe
ausgebildeten Verschlußkappe erfolgt dann z.B. durch Herausziehen der Kunststoffkappe
(vgl. DE-PS 26 28 771). Bei einer etwas abgewandelten vorbekannten Ausführung erfolgt
das Freilegen der Öffnung der Verschlußkappe durch Herausreißen eines mit dem Rest
der Verschlußkappe durch Brücken verbundenen Ringes (vgl. DE-PS 1 207 043).
[0003] Derartige Verschlüsse haben noch erhebliche Nachteile. Z.B. ist den vorerwähnten
Verschlüssen der Nachteil gemeinsam, daß zwischen der Kunststoffkappe und der gewöhnlich
aus Aluminium bestehenden Verschlußkappe keine hermetische Absperrung erfolgt, so
daß z.B. während der Sterilisation Wasserdampf bzw. während der Lagerung Schmutz und
Keime zwischen Verschluß- und Kunststoffkappe gelangen können, was zu einer höchst
unerwünschten Kontamination bei der Durchstichstelle des Verschlusses führen kann.
[0004] Um diesen wesentlichen Nachteil wenigstens zu vermindern, hat man auch bereits einen
Verschluß für Medikamentenflaschen vorgeschlagen, bei dem die Öffnung der Verschlußkappe
in ihrer Umrißform durch Anritzungen vorgegeben ist und die zugehörige Kunststoffkappe
kreisflächenförmig auf die heißsiegelfähig beschichtete Verschlußkappe aufgeschweißt
wird (EP-Anmeldung 0 120 351). Bei diesem Verschluß erreicht man zwar eine hermetische
dichte Verbindung zwischen der Kunststoff- und der Verschlußkappe aus Aluminium,
jedoch ergeben sich dort andere Nachteile. Durch die flächenförmige Verschweißung
der Kunststoffkappe mit der Verschlußkappe erhält man nämlich keine genügend genau
definierten Verbindungsverhältnisse und dementsprechend auch kein genügend genaues
Aufreißverhalten beim Öffnen des Verschlusses. Schließlich ist noch ein weiterer Verschluß
in der EP-Anmeldung 0 242 453 beschrieben. Der dortige Verschluß weist eine Verschlußkappe
aus Aluminium auf, deren spätere Öffnung ebenfalls durch Einritzungen in der Verschlußkappe
vorgegeben ist, wobei ein axialer, nach außen gerichteter Vorsprung innerhalb der
vorgegebenen Sollbruchstelle angebracht ist. Dieser wird durch die Öffnung einer Kunststoffscheibe
gesteckt und dann durch Breitschlagen des herausragenden Teiles mit dieser vernietet.
Dieser Verschluß weist insbesondere den erheblichen Nachteil auf, daß beim Vernieten
die äußerst empfindlichen Sollbruchstellen verletzt werden können, so daß dann ein
hermetisch dichter Verschluß nicht mehr gewährleistet ist.
[0005] Es besteht daher die Aufgabe, einen Verschluß für Medikamentenflaschen der eingangs
erwähnten Art zu schaffen, der einerseits vor dem Öffnen hermetisch dicht und sicher
die Medikamentenflasche abschließt, der andererseits aber auch einfach herzustellen
sowie gut zu öffnen ist.
[0006] Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht insbesondere darin, daß eine
Kunststoffkappe mit einer Verschlußkappe entlang einer in Umfangsrichtung in sich
zurücklaufenden, in ihrer radialen Ausdehnung etwa linienförmigen Zone hermetisch
dicht verschweißt ist. Durch eine solche hermetisch dichte Verbindung zwischen Verschluß-
und Kunststoffkappe können weder Schmutz, Keime noch Wasserdampf zur Öffnung der
Verschlußstelle, welche später die Durchstichstelle des Verschlusses darstellt, gelangen.
Dabei erlaubt die schmale praktisch etwa linienförmige Verschweißzone noch ein gutes
Aufreißen des Verschlusses von Hand. Dabei kann man in vorteilhafter Weise die Verschweißzone
in einer gewissen Entfernung vom Rand der Öffnung der Verschlußkappe anbringen. Das
hat den Vorteil, daß durch das Aufreißen der Rand der Öffnung nicht beeinflußt wird,
so daß es bei Ingebrauchnahme der mit einem solchen Verschluß versehenen Medikamentenflasche
ohne Probleme möglich ist, die Durchstichstelle bei der Öffnung der Verschlußkappe
mit einem Wattebausch zu desinfizieren.
[0007] Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung besteht darin, daß die Verschweißung
der Verschlußkappe auf einer um die Kappenöffnung der Verschlußkappe ringförmig und
vom Flascheninneren hin wegweisenden, z. B. kreislinienförmigen Sicke liegt. Diese
Ausführung ist besonders gut her stellbar.
Eine demgegenüber etwas abgewandelte, vorteilhafte Ausführung der Erfindung besteht
darin, daß die Verschweißung der Verschlußkappe auf einer um die Kappenöffnung der
Verschlußkappe ringförmig und in Richtung des Flascheninneren weisenden Sicke erfolgt,
wobei ein entsprechend in Richtung des Flascheninneren vorstehender Ring der Kunststoffkappe
in diese Sicke eingreift und dort verschweißt ist. Bei beiden vorbeschriebenen, mit
einer Sicke versehenen Ausführung der Verschlußkappe ergeben sich mehrere Vorteile.
Je nach Tiefe und Form der Sicke ist es nämlich möglich, die Aufreißkraft kleiner
oder größer einzustellen. Beim Einformen der Sicke in die in aller Regel aus Metall,
vorzugsweise aus Aluminium bestehende Verschlußkappe wird nämlich erfindungsgemäß
bei der Sicke in gezielter Weise in einem bestimmten Querschnittsbereich eine Wandstärkenverdünnung
erreicht; diese ermöglicht beim Aufbringen eines Verschweißstempels einen schnelleren
Wärmedurchgang an den verdünnten Stellen der Verschlußkappe, so daß es möglich ist,
die radiale Erstreckung der Verschweißungszone nahezu linienförmig zu gestalten.
Dadurch erhält man nicht nur eine hermetisch dichte Verbindung von Kunststoff- und
Verschlußkappe, sondern erreicht auch mit sehr einfachen Mitteln eine nahezu linienförmige,
leicht aufreißbare Verbindung der Aluminiumkappe mit der Kunststoffkappe und gleichzeitig
geometrisch genügend genaue Verhältnisse für das Abreißen der Verschlußkappe.
[0008] Zusätzliche Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verschlusses sind in weiteren
Unteransprüchen aufgeführt.
[0009] Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Herstellen eines Verschlusses der eingangs
erwähnten Art, wobei die erfindungsgemäße Aufgabenstellung analog derjenigen ist,
die bereits in Verbindung mit dem Verschluß vorstehend erläutert wurde. Die erfindungsgemäße
Lösung des Verfahrens zum Her stellen eines solchen Verschlusses besteht insbesondere
darin, daß an der Verschlußkappe ein verdünnter, entlang einer in Umfangsrichtung
in sich zurücklaufender, in seiner radialen Ausdehnung etwa linienförmiger Wandbereich,
vorzugsweise in Form einer Sicke, an dieser Verschlußkappe geformt und dann unter
Ausnützen des vergleichsweise schnelleren Wärmedurchgangs beim verdünnten Wandbereich
eine in radialer Richtung nahezu linienförmige Verschweißzone zwischen der Verschluß-
und der Kunststoffkappe hergestellt wird.
[0010] Zusätzliche Weiterbildungen der Erfindung werden nachstehend mit ihren erfindungswesentlichen
Einzelheiten anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen in Verbindung mit der Zeichnung
noch näher beschrieben.
[0011] Es zeigen :
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine Flaschenmündung, die mit einem Dichteinsatz verschlossen
ist, der durch eine Verschlußkappe mit aufgeschweißter Kunststoffkappe an der Flaschenmündung
festgehalten wird,
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht der Verschlußkappe ohne aufgeschweißte Kunststoffkappe,
Fig. 3 eine perspektivische Ansicht einer gegenüber Fig. 2 etwas abgewandelten Verschlußkappe,
die eine Ganzabrißmarkierung aufweist,
Fig. 4 in schematischer Darstellung eine Situation beim Abreißen der mit einer Kunststoffkappe
versehenen Verschlußkappe,
Fig. 5 eine Einzelheit im Bereich A von Fig. 1 in stark vergrößertem Maßstab,
Fig. 6 einen Schnitt durch eine Flaschenmündung ähnlich Fig. 1, wobei die Flaschenmündung
mit einem Dichtungseinsatz verschlossen ist, der durch eine gegenüber Fig. 1 etwas
abgewandelte Verschlußkappe mit aufgeschweißter Kunststoffkappe gehalten wird und
Fig. 7 eine Einzelheit gemäß dem Ausschnitt B in Fig. 6 in vergrößertem Maßstab.
[0012] Fig. 1 zeigt die Mündung 1a einer Medikamentenflasche 1, die mit einem im ganzen
mit V bezeichneten Verschluß verschlossen ist. Zum Verschluß V gehört ein elastischer
Dichtteil 2, der an der Flasche 1 durch eine Verschlußkappe 3 aus Aluminium festgehalten
ist. Diese Verschlußkappe 3 hat eine zentrale Öffnung 5, die vor Benutzung durch eine
Kunststoffkappe 4 verschlossen ist. Um die in aller Regel zentrale Öffnung 5 der Verschlußkappe
3 herum befindet sich, vorzugsweise konzentrisch, eine Sicke 6. Diese steht bei dem
Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 - 5 nach außen, das heißt, von der Flaschenmündung
1a wegweisend, vor. Dabei gehört mit zur Erfindung, daß diese Sicke 6 so ausgebildet
ist, daß der Kappenwerkstoff etwa in der Gegend der höchsten Stelle 6a der Sicke 6
am dünnsten ist, wie gut aus Fig. 5 erkennbar. In Umfangsrichtung ist die Sicke 6
kreisringförmig ausgebildet. Sie könnte auch eine andere, in sich zurücklaufende,
z.B. ovale oder elliptische Form haben. Aus fertigungstechnischen Gründen, insbesondere
beim Herstellen der zugehörigen Werkzeuge zum Stanzen der Verschlußkappe sowie zum
Verschweißen von Verschlußkappe 3 mit der Kunststoffkappe 4 ist jedoch eine in Umfangsrichtung
kreisförmig ausgebildete Sicke 6 und eine entsprechend ausgebildete Verschweißzone
besonders vorteilhaft. Ferner gehört mit zur Erfindung, daß die Verschweißzone 20
in ihrer radialen Ausdehnung sehr schmal, praktisch etwa linienartig ist, wie besonders
gut aus Fig. 5 erkennbar, wobei die starke unmaßstäbliche Vergrößerung nach Fig. 5
mitzüberücksichtigen ist. Dabei stellt Fig. 5 einen Längsschnitt durch die Sicke 6
der Verschlußkappe entsprechend dem Ausschnitt A in Fig. 1 dar. In Fig. 1 und 5 erkennt
man die normale Wanddicke D der Verschlußkappe 3 und die vorerwähnte Materialverdünnung
mit der wesentlich geringeren Wanddicke d an der Verschweißzone 20 der Sicke 6. Durch
eine entsprechende Ausbildung der Sicke 6 mit verdünnter Wandstärke d bei der Verschweißzone
20 erhält man gleichzeitig eine hermetisch dichte Verschweißung von Verschluß- und
Kunststoffkappe 3 u. 4 bei sehr schmaler, nahezu linienförmiger radialer Ausdehnung
der Verschweißzone 20.
[0013] Fig. 2 zeigt eine perspektivische Ansicht der Verschlußkappe 3 mit der zentralen
Öffnung 5 und der koaxial zu dieser angeordneten Sicke 6. Man erkennt gut den radialen
Abstand a zwischen dem Rand 5a der Öffnung 5 einerseits und der Sicke 6 andererseits.
[0014] Fig. 3 zeigt in perspektivischer Darstellung eine etwas abgewandelte Verschlußkappe
3′. Sie unterscheidet sich von der bereits beschriebenen, besonders in Fig. 2 gut
sichtbaren Verschlußkappe 3 vor allem dadurch, daß -von der Kappenöffnung 5 ausgehend-
Einritzungen 7, 7a u. 7b angebracht sind. Solche Einritzungen zum Aufbrechen und bequemen
Entfernen von Verschlußkappen, namentlich metallischen Bördelkappen, sind an sich
bekannt. Bei der Ausführung der Verschlußkappe 3′ gemäß Fig. 3 ist ein zwischen zwei
benachbarten Einritzunge 7a und 7b liegender Sickenabschnitt 6a verbreitert ausgeführt.
Dadurch kann man die Kunststoffkappe 4 im Bereich dieses verbreiterten Sickenabschnittes
6a fester mit der Verschlußkappe 3′ verbinden, weil ein verbreiterter Verschweißzonen-Abschnitt
21 für diese Verbindung zur Verfügung steht im Vergleich zur übrigen Verschweißzone
20. Beim Aufreißen läßt sich der den größeren Umfangsabschnitt 6b der Sicke 6 umfassende
Bereich zuerst aufbrechen, und zwar bis zu den Punkten oder Abschnitten 8a u. 8b,
wo die Sicke 6 die benachbarten Einritzungen 7a und 7b schneidet. Wegen der entsprechend
den verbreiterten Sickenabschnitt 6a und dem dortigen breiteren Verschweißzonen-Abschnitt
21 sowie der sich daraus ergebenden festeren Verbindung zwischen Verschlußkappe 3
und Kunststoffkappe 4 wird dann die Verschlußkappe 3 längs der Einritzungen 7, 7a,
7b aufgerissen, wenn die Kunststoffkappe 4 in Richtung des Pfeiles 22 (Fig. 1) in
der üblichen Weise hochgerissen wird.
[0015] Fig. 4 zeigt eine Situation beim Aufreißen der Verschlußkappe 3, die nach entsprechendem
Aufreißen an Einritzungen 7, 7a, 7b leicht von der Mündung 1a der Flasche 1 entfernt
werden kann. Aus der perspektivisch dargestellten Verschlußkappe 3 gemäß 4 ist gut
die Sicke 6 mit entsprechenden Sickenabschnitten 6b und -gestrichelt in Fig. 4 rechts
angedeutetdie abgetrennte Verschweißzone 20 zu erkennen. Dort ist auch gut zu erkennen,
daß die Kunststoffkappe 4 eine den verbreiterten Verschweißzonen-Abschnitt 21 gegenüberliegende
Vertiefung 9 als Fingereinlage hat. Diese kann sowohl das Bedienen erleichtern als
auch die Aufreißrichtung andeuten.
[0016] Fig. 6 zeigt in ähnlicher Darstellung wie Fig. 1 einen Verschluß V′. Dort ist eine
Sicke 10 in der Verschlußkappe 3a angeordnet, die in Richtung zum Flascheninneren
gerichtet ist. Dabei befindet sich auf der Innenseite 14 der Kunststoffkappe 4′ eine
ringförmige Erhöhung 11, die in diese Sicke 10 hineinpaßt. In einem Querschnittsabschnitt
11a weist die Sicke, mindestens über einen Großteil ihres Umfangsbereiches, eine
wesentlich geringere Wandstärke d auf, verglichen mit der Wandstärke D der Verschlußkapsel
3′ im Bereich außerhalb ihrer Sicke 10. Die Erhöhung 11 der Kunststoffkappe 4′ ist
dabei so ausgebildet, daß sie nur im ver dünnten Teilbereich 11a der Sicke 11 anliegt
und dort in der schon erwähnten Weise im Bereich der Materialverdünnung gut linienartig
ringförmig verschweißt werden kann.
[0017] Fig. 7 zeigt eine Vergrößerung des entsprechenden, in Fig. 6 mit B bezeichneten Bereiches
von Sicke 10 und dortiger Schweißzone 20a.
[0018] Beim Einbringen der als Verschweißzone 20 bzw. 20a dienenden Sicke 6 bzw. 10 durch
einen Tiefziehvorgang wird die Wandstärke D der unverformten Verschlußkappe 3 an
der Verschweißzone (20, 20a) auf eine Dicke d verdünnt. Diese Verdünnung erfolgt
dergestalt, daß die Kunststoffkappe 4 auf einer in sich geschlossenen Linie oder Fläche
geringer radialer Ausdehnung hermetisch verschweßt wird und durch Hochdrücken wieder
von der Verschlußkappe 3 abgerissen werden kann. Dies geschieht fertigungstechnisch
praktisch ohne zusätzlichen Aufwand, wobei die Verschweißzone lage- und ausdehnungsmäßig
so definiert wird, daß die Kraft für das Hochdrücken und Abreißen der zwischen 5
- 200 Newton (N), vorzugsweise zwischen 10 und 25 N liegt. Dadurch ist einerseits
eine technisch problemlose Herstellbarkeit gewährleistet und andererseits eine leichte
und anwendungssichere Bedienung des Verschlusses begünstigt.
Regelmäßig stellt man die Verschlußkappe 3 aus Metall, vorzugsweise aus Aluminium
her. Bei der Ausbildung gemäß Fig. 3 und 4 läßt sich die Verschlußkappe 3 aus Aluminium
gut so aufbrechen, daß sie als Bördelkappe leicht vom Mündungsende der Flasche 1 zu
entfernen ist.
In Fig. 2 erkennt man noch gut, daß die Sicke 6 in einem radialen Abstand a vom Innenrand
5a der Öffnung 5 der Kappe 3 angeordnet ist. Dadurch wird beim Abreißen der Kunststoffkappe
4 der glatte Rand der Öffnung 5 der Kappe 3 in keiner Weise beeinflußt, so daß der
von der Öffnung 5 freigehaltene Zentralbereich des Dichtelementes 2 vor dem Durchstechen
mit einer Kanüle zur Entnahme des Flascheninhaltes problemlos mit einem Wattebausch
desinfiziert werden kann.
[0019] Bei der Herstellung des Verschlusses wird durch geeignete Formgebung des die Kappe
3 formenden Tiefziehstempels ein in sich selbstzurücklaufender verdünnter Wandbereich
in Form einer axial nach außen oder innen ragenden Sicke (6, 10) angebracht. Die
Kunststoffkappe 4 ist mit einer zu der Sicke 6 bzw. 10 passenden Aussparung 15 oder
Erhöhung 11 versehen. Die beiden aneinander gesetzten Teile 4 bzw. 4′ und 3 bzw. 3′
(vgl. Fig. 1 und 5 einerseits bzw. Fig. 6 und 7 andererseits) werden dann durch eine
in radialer Richtung linienförmige bzw. auch mit geringer radialer Ausdehnung flächenförmige
Schweißzone miteinander hermetisch verbunden, dadurch daß ein Schweißstempel mit erhöhter
Temperatur auf die Verschweißzone innerhalb der Kappe 3 drückt, wodurch durch den
schnelleren Wärmeübergang beim verdünnten Wandbereich die erwünschte, praktisch linienförmige
Verschweißung der Kappe 3 mit der Kunststoffkappe 4 erfolgt. Durch das Zeit-Temperaturintegral,
das vom Verschweißstempel auf die Kappe einwirkt, kann die flächenmäßige Ausdehnung
der verschweißten Stelle und damit die beim bestimmungsgemäßen Gebrauch des Verschlusses
notwendige Kraft zum Abreißen der Kunststoffkappe genau definiert werden.
[0020] Erwähnt sei noch folgendes :
Die radiale Breite der Verschweißzone 20, 20a der Verschlußkappe 3 beträgt, je nach
Durchmesser der Kappe 3, 0,5 bis 3,5 mm, vorzugsweise 1, 2 bis 2,5 mm. Bei kleinerem
Kappen-Durchmesser gelten die vorstehend erwähnten kleineren Werte. Bei einer bevorzugten
Ausführung ist das Verhältnis der Wanddicke D der unverformten Verschlußkappe 3 zur
Wanddicke d im Bereich der Sicke 6, 10 und dort insbesondere im Bereich der Verschweißzone
20, 20a D : d zwischen 1,1 bis 1,5, vorzugsweise bei 1,25 bis 1,5 gewählt.
[0021] Der Abstand a der Sicke 6, 10 vom Rand 5′ der Öffnung 5 der Kappe beträgt, je nach
Größe der Kappe 3, zwischen 0,1 und 10,00 mm, vorzugsweise zwischen 0,3 bis 1,0 mm.
[0022] Alle vorbeschriebenen und/oder in den Ansprüchen aufgeführten Einzelmerkmale können
je für sich oder in beliebiger Kombination miteinander erfindungswesentlich sein.
1. Verschluß für Medikamentenflaschen mit einem durchstechbaren Dichteinsatz, der
durch eine außen heißsiegelfähig beschichtete Verschlußkappe festgehalten wird, die
eine Öffnung aufweist, welche vor Gebrauch mit einer auf der Verschlußkappe sitzenden
Kunststoffkappe verschlossen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Kunststoffkappe (4) mit der Verschlußkappe (3) entlang einer in Umfangsrichtung
in sich zurücklaufenden, in ihrer radialen Ausdehnung etwa linienförmigen Zone (Verschweißzone
20, 20a) hermetisch dicht verschweißt ist.
2. Verschluß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschweißzone (20,
20a) in Umfangsrichtung ringförmig, vorzugsweise kreisringförmig ausgebildet ist.
3. Verschluß nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschweißzone
(20, 20a) auf einem verdünnten Bereich der Verschlußkappe (3) liegt.
4. Verschluß nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 3, da durch gekennzeichnet,
daß die Verschweißzone (20, 20a) der Kunststoffkappe (4) mit der Verschlußkappe (3)
auf einer vorzugsweise ringförmig um die Öffnung (5) der Verschlußkappe (3) in Richtung
des Flaschenäußeren erhöht angeordneten, etwa kreislinienförmigen Sicke (6) dieser
Verschlußkappe (3) liegt.
5. Verschluß nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verschweißzone (20a) der Verschlußkappe (3a) auf einer um die Kappenöffnung
(5) herum liegenden, zum Inneren der Flasche (1) hin vorstehend angebrachten Sicke
(10) verläuft, wobei ein entsprechend zum Flascheninneren hin vorspringender Ring
(11) in diese Sicke eingreift.
6. Verschluß nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verschlußkappe (3) aus Metall, vorzugsweise aus Aluminium besteht.
7. Verschluß nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verschweißzone (20, 20a) über ihren Umfangsbereich so dünn ausgebildet ist,
daß sie durch Hochdrücken der Kunststoffkappe (4, 4′) von Hand aufbrechbar ist.
8. Verschluß nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die radiale Breite der Verschweißzone (20, 20a) je nach Durchmesser der Kappe
0,5 bis 3,5 mm, vorzugsweise 1,2 bis 2,5 mm beträgt.
9. Verschluß nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kraft für das Hochdrücken und Aufbrechen der Verschweißzone zwischen 5 N und
100 N liegt, vorzugsweise etwa zwischen 10 und 25 N.
10. Verschluß nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verschlußkappe (3) Anritzungen (7) od. dgl. Schwächungsstellen aufweist,
welche ein Aufreißen der Verschlußkappe (3) sowie ihre vollständige Entfernung von
der Flasche (1) erlauben.
11. Verschluß nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschweißzone (20,
20a) im Bereich zwischen benachbarten Anritzungen (7) od. dgl. Schwächungsstellen
verstärkt, vorzugsweise verbreitert ist derart, daß dort die Kunststoffkappe (4)
mit der Verschlußkappe (3) bezüglich des Öffnungsvorganges des Verschlusses (V) unlösbar
miteinander verbunden sind.
12. Verschluß nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kunststoffkappe (4) eine Einbuchtung (9), Lippe od. dgl. Anzeige- und Anfaßhilfe
aufweist, welche dem verbreiterten Schweißzonen-Abschnitt (21) od. dgl. verstärktem
Verbindungsbereich von Verschlußkappe (3) und Kunststoffkappe (4) gegenüberliegt.
13. Verschluß nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die Sicke (6, 10) in einem radialen Abstand (a) vom Rand (5′) der Öffnung (5)
der Kappe (3) angeordnet ist, der je nach Größe der Kappe zwischen 0,1 bis 10,0 mm,
vorzugsweise 0,3 bis 1,0 mm beträgt.
14. Verschluß nach wenigstens einem der Ansprüche 4 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß die Wanddicke (D) der Verschlußkappe (3) im Bereich der Sicke (6, 10), insbesondere
im Bereich der Verschweißzone (20, 20a), mindestens über einen Großteil des Umfangs,
verdünnt ausgebildet ist.
15. Verschluß nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis der Wanddicke
(D) der unverformten Verschlußkappe (3) zu der Wanddicke (d) im Bereich der Sicke
(6, 10) und da insbesondere im Bereich der Verschweißzone (20, 20a) D : d zwischen
1,1 bis 2,5, vorzugsweise 1,25 bis 1,5 mm liegt.
16. Verfahren zum Herstellen eines Verschlusses nach wenigstens einem der Ansprüche
1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß ein an der Verschlußkappe (3) verdünnter, entlang
einer in Umfangsrichtung in sich zurücklaufender, in seiner radialen Ausdehnung etwa
linienförmiger Wandbereich, vorzugsweise in Form einer Sicke (6, 10) angeformt und
dann unter Zuhilfenahme des vergleichsweise schnellen Wärmedurchgangs beim verdünnten
Wandbereich eine in radialer Richtung nahezu linienförmige Verschweißzone (20, 20a)
zwischen der Verschluß- und der Kunststoffkappe (3, 4) hergestellt wird.