(19)
(11) EP 0 388 772 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
26.09.1990  Patentblatt  1990/39

(21) Anmeldenummer: 90104785.2

(22) Anmeldetag:  14.03.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5A63G 3/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH DE ES FR GB IT LI NL

(30) Priorität: 21.03.1989 AT 654/89

(71) Anmelder: WAAGNER-BIRO AKTIENGESELLSCHAFT
A-1221 Wien (AT)

(72) Erfinder:
  • Schemitsch, Walter, Dipl.-Ing.
    A-8073 Neuseiersberg (AT)

(74) Vertreter: Wallner, Gerhard, Dipl.-Ing. 
c/o Waagner-Biro Aktiengesellschaft Patentabteilung Stadlauer-Strasse 54 Postfach 11
A-1221 Wien
A-1221 Wien (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung für den Wechsel von Fahrgästen


    (57) Für eine Vergnügungseinrichtung wird eine Fahrgastwechselein­richtung mittels einer sich drehenden schrägen Wendescheibe 1 geoffenbart, auf der die Fahrzeuge 2 der Vergnügungseinrichtung auffahren, wobei die Auffahrgeschwindigkeit durch eine Führung 3 vorgegeben ist, und die Wendescheibe zur Erhöhung des Reib­wertes zwischen Fahrzeug und Wendescheibe mit einem flüssig­keitsdurchlässigen Bodenbelag, wie z.B. Haftbelag, versehen ist, der dadurch auch rutschfest für die Fahrgäste ist. Für die Zubringung der Fahrgäste sind brückenartige Einrichtungen 5 vorgesehen.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung für den Wechsel von Fahrgästen in längs einer Bahn bewegbaren Wasserfahrzeugen, wie z.B. geführten Booten, insbesondere von Vergnügungseinrichtun­gen, bei der die Wasserfahrzeuge an bzw. auf einer kontinuier­lich sich drehenden Scheibe anlegen und die Fahrgäste gefahrlos während der Drehung der Scheibe ein- und aussteigen können. Es ist bekannt, daß Boote gemäß der EU-PS 137.780 an den Umfang einer sich drehenden Scheibe angepreßt werden, wobei die Fahr­gäste in das mehr oder weniger schwimmende Boot ein- und aus­steigen können. Durch die Niveauunterschiede (der Bootsboden liegt tiefer als die Scheibe) und durch den nahen Flüssigkeits­spiegel tritt eine psychologische Bremse ein, die dem raschen Fahrgastwechsel entgegenwirkt, wodurch die Bootsgröße bzw. die maximal zu befördernde Personenzahl eingeschränkt wird.

    [0002] Die Erfindung hat es sich zur Aufgabe gestellt, diesem psycho­logischen Punkt entgegenzuwirken, und so das Ein- und Ausstei­gen der Fahrgäste zu erleichtern.

    [0003] Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Scheibe mit einem feinporigen flüssigkeitsdurchlässigen Belag, insbesondere Haftbelag, versehen ist und schräg zur die Bahn des Wasserfahr­zeuges bestimmenden Führung desselben angeordnet ist und das Wasserfahrzeug auf einer Seite der Scheibe aufnehmbar und aus seiner Führung genommen sowie auf der sich drehenden Scheibe ruhend angeordnet ist und der Fahrgastwechsel, die Wendung des Wasserfahrzeuges und auf der anderen Seite die Einkuppelung in die Führung in abführender Richtung zur Bahn vorgesehen ist, wodurch der Fahrgastwechsel erleichtert und auch der Platzbe­darf der Anlage reduziert wird. Gemäß einem weiteren Erfin­dungsmerkmal sind die Wasserfahrzeuge als längs einer Bahn be­wegbare und insbesondere in einer Flüssigkeit aufschwimmende Boote oder gleitende Schlitten ausgebildet, wodurch die Ausbil­dung der Wasserfahrzeuge, insbesondere für schnelle Bahnen, wo der Flüssigkeitswiderstand eine große Rolle spielt, präzisiert wird. Vorzugsweise sind feststehende Einrichtungen, wie z.B. Brücken zur Einstieg- bzw. Ausstiegsstelle nahe dem Drehzentrum der Scheibe zur Lenkung des Fahrgaststromes vorgesehen, die eine zweckmäßige Lenkung des Fahrgaststromes gewährleisten. Insbesondere ist die Drehgeschwindigkeit des Wasserfahrzeuges auf der Scheibe geringer als die Geschwindigkeit des Wasser­fahrzeuges auf der Bahn und ist die Wasserfahrzeugdichte auf der Scheibe größer als auf der Bahn, wodurch eine weitere Er­leichterung des Fahrgastwechsels vorgegeben ist.

    [0004] Die Erfindung ist in den angeschlossenen Fig. 1 und 2 bei­spielsweise und schematisch dargestellt.

    [0005] Fig. 1 zeigt in einem Grundriß die Scheibe und einen Teil der Bootsbahn, Fig. 2 einen zugehörigen Aufriß.

    [0006] In Fig. 1 ist die Endstelle bzw. Einstiegstelle einer Vergnü­gungsbahn dargestellt, bei der die Wasserfahrzeuge 2, bei­spielsweise Boote, in Pfeilrichtung 6 bewegt werden. So fährt das Wasserfahrzeug 2′, durch eine Führung 3 gehalten, mit vor­gegebener Geschwindigkeit auf die sich drehende, geneigte Scheibe 1 auf, wird aus der Führung 3 gehoben und durch den Haftbelag 4 auf der Scheibe 1 gehalten. Die Fahrgäste kommen in Pfeilrichtung 7 über feststehende Einrichtungen 5 wie z.B. Brücken an die Einstiegstelle, wobei sie die Scheibe 1 in der Nähe des Drehzentrums 8 betreten. Das Zentrum der Scheibe 1 kann als stillstehende Insel ausgebildet sein, um die sich die Scheibe mit dem Wasserfahrzeug 2 ring-förmig in Drehrichtung 9 dreht, so daß beim Verlassen der Brücke nicht sofort eine sich mit langsamer Geschwindigkeit drehende Scheibe betreten wird. Die Scheibe 1 ist mit einem flüssigkeitsdurchlässigen porigen Belag 4, insbesondere Haftbelag, versehen, so daß einerseits die Wasserfahrzeuge 2 ruhig auf dem bewegten Teil der Scheibe liegen, andererseits die Fahrgäste mit ihren Schuhen auch bei ungünstiger Witterung (feuchter Scheibe) nicht in Gefahr ge­bracht werden. Die Schrägstellung der Scheibe gegenüber dem Flüssigkeitsspiegel 10 ist gering, in der Größe von einigen Graden. Nach einer Drehung von 1800 dem Scheibe wird das Was­serfahrzeug 2 wieder in die Führung eingehoben und dadurch auf Bahngeschwindigkeit gebracht und verläßt schließlich gemäß Be­zugszeichen 2˝ die Einstiegstelle. Die Scheibe 1 taucht teil­weise in einen mit Flüssigkeit gefüllten Graben ein, von dem die Wasserfahrzeuge schwimmend zu- und abgeführt werden. Hiebei läßt sich natürlich die Führung 3 durch die Strömung der Flüs­sigkeit im Graben ersetzen, insbesondere dann, wenn die Boote durch eine entsprechende Geschwindigkeitsführung, beispielswei­se über nicht dargestellte Rutschhänge, zu Wasser gebracht wer­den.

    [0007] In Fig. 2 ist die feststehende starre Brückenkonstruktion dar­gestellt, unter welche die Fahrzeuge 2 hindurchgeführt werden, wobei die Führung 3 als Schleppkette ausgebildet ist, mit der das Fahrzeug mit vorgegebener Geschwindigkeit an die Scheibe herangebracht und von dieser mit Schleppgeschwindigkeit in den abführenden Kanal eingefädelt wird. Die Schleppkette 11 ist dabei unterhalb der Drehscheibe 1 geführt.


    Ansprüche

    1) Vorrichtung für den Wechsel von Fahrgästen in längs einer Bahn bewegbaren Wasserfahrzeugen, wie z.B. geführten Boo­ten, insbesondere von Vergnügungseinrichtungen, bei der die Wasserfahrzeuge an bzw. auf einer kontinuierlich sich drehenden Scheibe anlegen und die Fahrgäste gefahrlos wäh­rend der Drehung der Scheibe ein- und aussteigen können, dadurch gekennzeichnet, daß die Scheibe (1) mit einem feinporigen flüssigkeitsdurchlässigen Belag (4), insbeson­dere Haftbelag, versehen ist und schräg zur die Bahn des Wasserfahrzeuges (2) bestimmenden Führung (3) desselben angeordnet ist und das Wasserfahrzeug (2) auf einer Seite der Scheibe (1) aufnehmbar und aus seiner Führung (3) ge­nommen sowie auf der sich drehenden Scheibe ruhend ange­ordnet ist und der Fahrgastwechsel, die Wendung des Was­serfahrzeuges und auf der anderen Seite die Einkuppelung in die Führung in abführender Richtung zur Bahn vorgesehen ist.
     
    2) Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wasserfahrzeuge (2) als längs einer Bahn bewegbare und insbesondere in einer Flüssigkeit aufschwimmende Boote oder gleitende Schlitten ausgebildet sind.
     
    3) Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß feststehende Einrichtungen (5), wie z.B. Brücken zur Ein­stieg- bzw. Ausstiegsstelle nahe dem Drehzentrum (8) der Scheibe (1) zur Lenkung des Fahrgaststromes vorgesehen sind.
     
    4) Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeich­net, daß die Drehgeschwindigkeit des Wasserfahrzeuges auf der Scheibe (1) geringer ist als die Geschwindigkeit des Wasserfahrzeuges auf der Bahn und die Wasserfahrzeugdichte auf der Scheibe größer als auf der Bahn ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht