(19)
(11) EP 0 388 774 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
26.09.1990  Patentblatt  1990/39

(21) Anmeldenummer: 90104789.4

(22) Anmeldetag:  14.03.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5E06B 5/16
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GR IT LI NL SE

(30) Priorität: 23.03.1989 DE 3909638

(71) Anmelder: Schröders, Theo
D-41812 Erkelenz (DE)

(72) Erfinder:
  • Schröders, Theo
    D-41812 Erkelenz (DE)

(74) Vertreter: Bauer, Hubert, Dipl.-Ing. 
Am Keilbusch 4
52080 Aachen
52080 Aachen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Feuerschutztür


    (57) Die Feuerschutztür ist aus einem kastenförmigen Türblatt (1) gebildet, das Mineralfaserplatten (5) einschließt. Die Ansichtsseiten des Türblatts (1) bestehen aus zwei Deckblechen (2, 3), und die Stirnseiten sind mit einem Rahmen (4) gebildet. Ein Spalt zwischen Randkanten (6) von abgewinkelten Randstreifen (7) der Deckbleche (2, 3) sind durch den Rahmen (4) überbrückt. Im Innern des Türblatts (1) abgewinkelte Längsrandstreifen (14) des Rahmens (4) greifen in Nuten (15), welche in Stirnseiten der Mineralfaserplatten (5) vorgesehen sind. Das Profil des Rahmens (4) ist im mittleren Bereich mit einer nach außen offenen Nut (8) versehen, worin eine unter Hitzeeinwirkung aufschäumende Leiste (10) und ein Gipsstollen (11) angeordnet sind. Der Rahmen (4) hält die Mineralfaserplatten (5) in einem Parallelabstand, so daß diese Teile eine kompakte, vorfertigbare Baueinheit bilden, worauf zu beiden Seiten die Deckbleche (2, 3) formschlüssig aufsetzbar sind.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Feuerschutztür aus einem kastenförmigen, Mineralfaserplatten einschließenden Türblatt. Die Ansichtsseiten des Türblatts sind durch zwei Deckbleche gebildet. Die Stirnseiten des Türblatts sind mindestens teilweise durch abgewinkelte Randstreifen der Deckbleche gebildet. Das Türblatt enthält einen Rahmen, der aus einem Profil gebildet ist. In Türblattebene sind Längsrandstreifen des mit einer zu den Stirnseiten des Türblattes hin offenen Nut versehen Profils abgewinkelt.

    [0002] Eine derartige Feuerschutztür ist aus der DE-PS 34 23 550 bekannt. Dabei ist der Raum zwischen den die Ansichtsseiten des Türblatts bildenden Deckblechen und dem umlaufenden, die Stirnseiten des Türblatts bildenden Rahmen mit Mineralfasern ausgefüllt. Weil diese organische Bindemittel enthalten sollen, wird befürchtet, daß bei hoher Temperatur ein Zerfall der organischen Bindemittel eintritt und sich infolgedessen brennbares, explosives Rauchgas entwickelt und ansammelt.

    [0003] Auch schwere Türen dieser Bauart sollen den Nachteil aufweisen, den Bereich des Spalts zwischen Türblatt und Zarge nicht hinreichend zuverlässig abzudichten und den Austritt eines explosiven Rauchgases in diesem Bereich nicht zu verhindern. Mit der bekannten Tür soll daher die Aufgabe gelöst werden, zu einer einfach herstellbaren und leichten Tür zu gelangen, die im übrigen zugleich und ohne weitere Maßnahmen im Bereich der Zarge hinreichend zuverlässig feuerhemmend ausgebildet ist.

    [0004] Zur Lösung dieser Aufgabe wird für die bekannte Feuerschutztür vorgeschlagen, die Stirnflächen des Türblatts durch einen mit Durchbrüchen versehenen Rahmen zu bilden, wobei der Rahmen aus einem Profil bestehen soll, das eine nach außen offene, schwalbenschwanzförmige Nut aufweist. Die Durchbrechungen im Rahmen sollen in Form von Langlöchern im Nutengrund angeordnet sein. Weiterhin soll eine Abdeckleiste mit zwei Schenkeln die schwalbenschwanzförmige Nut hintergreifen, wobei die Abdeckleiste mit einem bei Hitze aufschäumenden, nicht brennbaren Material gefüllt sein soll.

    [0005] Die Gewichtsersparnis der vorstehend beschriebenen Tür ist gegenüber konventionellen Türen vernachlässigbar klein, da diese sich allenfalls aus dem zur Bildung der Langlöcher aus dem Profil ausgestanzten Material ergibt. Die Langlöcher selbst können zwar an sich eine Rauchgasansammlung innerhalb des Türblatts vermeiden. Tritt aber brennbares Rauchgas aus dem Türblatt aus, wird dadurch die Gefahr, den Brand auf Nachbarräume zu übertragen, begünstigt. Gelingt es dagegen, durch die mit bei Hitze aufschäumendem Material gefüllte Abdeckleiste den Spalt zwischen dem Türblatt und der Zarge abzudichten, sind die Langlöcher in dem Profil, das den stirnseitigen Rahmen des Türblatts bildet, im Ergebnis wirkungslos, da das Rauchgas nicht entweichen kann. In der Praxis ist man daher genötigt, als Füllstoff für den Türblattkasten Mineralfaserplatten einzusetzen, welche keine nennenswerten organischen Beimengungen enthalten, die im Brandfall brennbare, explosive Rauchgase freisetzen. Solche Mineralfaserplatten verfügen jedoch nur über eine geringe Stabilität und lassen sich nicht ohne weiteres innerhalb des Türblattkastens fixieren, was aber insbesondere dann erforderlich ist, wenn der Kasteninnenraum nicht völlig mit Mineralfasermaterial ausgefüllt ist.

    [0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Feuerschutztür der eingangs beschriebenen Art unter Verwendung von im Türblattkasten anzuordnenden Mineralfaserplatten vorzuschlagen, wobei die Feuerschutztür sich durch eine besonders hohe Stabilität auszeichnet, ohne dadurch ein großes Gewicht zu erhalten.

    [0007] Zur Lösung dieser Aufgabe wird von einer Feuerschutztür der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten gattungsgemäßen Art ausgegangen, welche erfindungsgemäß die im kennzeichnenden Teil desselben angegebenen Merkmale aufweist.

    [0008] Durch die erfindungsgemäße Ausbildung lassen sich mit Hilfe des Rahmens zwei Mineralfaserplatten in einem Abstand parallel voneinander anordnen, welcher der Breite des Profilteils entspricht, aus dem die nach außen offene Nut gebildet ist. Die abgewinkelten Längsrandstreifen des Profils greifen formschlüssig in die stirnseitige Nut der Mineralfaserplatten ein und fixieren diese in der vorgesehenen Position, ohne daß der Rahmen dazu die Mineralfaserplatten über die volle Breite der Stirnseite abdeckt und sich ein Längsrandstreifen auf die außen gelegenen Seitenflächen der Mineralfaserplatten auflegen muß, wodurch die hitzeübertragende Kontaktfläche zwischen dem Rahmen und den Deckblechen des Türblatts vergrößert würde und zudem die Mineralfaserplatten entsprechend der Stärke der abgewinkelten Längsrandstreifen in einem Abstand von den Deckblechen angeordnet werden müßten. Statt dessen lassen sich aufgrund der erfindungsgemäßen Anordnung der Rahmen und die Mineralfaserplatten zu einer kompakten, stabilen und den Innenraum des Türblattkastens formschlüssig ausfüllenden Baueinheit vorfertigen, worauf lediglich noch zu beiden Seiten der Baueinheit die Deckbleche satt anliegend aufzusetzen und deren abgewinkelte Randstreifen mit dem Rahmen beispielsweise durch Kleben oder Punktschweißen zu verbinden sind.

    [0009] Nach einer Ausgestaltung der Erfindung läßt sich die Biegesteifigkeit des Rahmens und damit die Stabilität des Türblattes insgesamt noch dadurch steigern, daß das den Rahmen bildende Profil mindestens in seinem die Nut begrenzenden Bereich mit sich in Profillängsrichtung erstreckenden Versteifungssicken versehen ist.

    [0010] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist zur versenkten Anordnung des Stulpes eines Schloßkastens der Öffnungsquerschnitt der Nut auf beiden Laibungsseiten mit treppenförmigen Erweiterungen versehen.

    [0011] Sind die Deckbleche des Türblattes nicht unmittelbar miteinander verbunden, läßt sich für die dann allein durch den Rahmen gebildete unvermeidbare Wärmeübertragungsbrücke ein möglichst langer Wärmeübertragungsweg schaffen, in dem die Nut im Rahmenprofil verhältnismäßig tief ausgebildet wird, was den weiteren Vorteil hat, nach einer Ausgestaltung der Erfindung in der Nut einen stabilen Gipsstollen anordnen zu können. Durch den Gipsstollen läßt sich der Rahmen zusätzlich aussteifen und erhält dadurch selbst dann ein großes Biegewiderstandsmoment, wenn das Material des Profils, aus dem der Rahmen gebildet ist, verhältnismäßig dünnwandig ist.

    [0012] Vorzugsweise sind der Querschnitt der Nut des Profils und der Querschnitt des Gipsstollens so aufeinander abgestimmt, daß der Gipsstollen die Nut des Rahmens gänzlich ausfüllt.

    [0013] In der Zeichnung ist der Randbereich einer erfindungsgemäßen Feuerschutztür in fünf Ausführungsbeispielen jeweils im Querschnit dargestellt. Es zeigen:

    Fig. 1 eine Ausführungsform mit einer tief ausgebildeten Rahmennut, worin ein von einer Leiste überlagerter Gipsstollen angeordnet ist;

    Fig. 2 eine Ausführungsform gemäß Fig. 1, jedoch mit einer weniger tief ausgebildeten Rahmennut;

    Fig. 3 eine Ausführungsform mit einer tief ausgebildeten Rahmennut, worin eine von einem Gipsstollen überlagerte Leiste angeordnet ist;

    Fig. 4 eine Ausführungsform gemäß Fig. 3, jedoch mit einer weniger tief ausgebildeten Rahmennut;

    Fig. 5 eine Ausführungsform mit einer durch den abgewinkelten Randstreifen eines Deckbleches verschlossenen Rahmennut.



    [0014] In allen Ausführungsbeispielen besteht die Feuerschutztür im wesentlichen aus einem kastenförmigen Türblatt 1. Dieses ist aus zwei Deckblechen 2, 3 sowie einem Rahmen 4 zusammengesetzt und schließt zwei Mineralfaserplatten 5 ein.

    [0015] In den Ausführungsbeispielen gemäß den Fig. 1 bis 4 ist der Rahmen 4, der Randkanten 6 von abgewinkelten Randstreifen 7 der Deckbleche 2, 3 überbrückt, aus einem Profil gebildet, das eine nach außen offene Nut 8 aufweist. Darin sind, von einer Folie 9 ummantelt, eine unter Hitzeeinwirkung aufschäumende Leiste 10 und ein Gipsstollen 11 eingesetzt, welche durch wulstförmige Vosprünge 12 an der Folie 9 und entsprechende Vertiefungen 13 in den Laibungen der Nut 8 gehalten werden.

    [0016] Zum Türblattkasteninnern hin abgewinkelte Randstreifen 14 des Rahmens 4 greifen in Nuten 15, welche in den Stirnseiten der Mineralfaserplatten 5 vorgesehen sind, und fixieren diese in einem Parallelabstand voneinander, so daß die Mineralfaserplatten 5 dicht gegen die Innenseiten der Deckbleche 2, 3 anliegen.

    [0017] Im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 5 ist der Rahmen 4′ aus einem Profil gebildet, dessen die Nut 8′ begrenzenden Profilteilstücke mit Versteifungssicken 16 versehen sind, die in Abständen zueinander angeordnet sind und sich in Profillängsrichtung erstrecken. Vom Deckblech 2′ ist ein Randstreifen 7′ abgewinkelt, der den Rahmen 4′ übergreift, dabei die Nut 8′ nach außen abschließt und mit einem U-förmig umgebogenen Randstreifen 7˝ des Deckbleches 3′ verfalzt ist.

    [0018] Der Öffnungsquerschnitt der Nut 8′ ist auf beiden Laibungsseiten mit treppenstufenförmigen Erweiterungen 17 versehen, um dadurch in die Nut 8 auch einen nicht dargestellten Schloßkasten einsetzen zu können, dessen Stulp mit seinen über den Schloßkasten vorstehenden Randstreifen formschlüssig in die Erweiterungen 17 versenkbar ist.


    Ansprüche

    1. Feuerschutztür aus einem kastenförmigen, Mineralfaserplatten einschließenden Türblatt, dessen Ansichtsseiten durch zwei Deckbleche und dessen Stirnseiten mindestens teilweise durch abgewinkelte Randstreifen der Deckbleche gebildet sind, wobei das Türblatt einen Rahmen enthält, der aus einem Profil mit in der Ebene des Türblattes abgewinkelte, zum Innern des Türblattes weisenden Längsrandstreifen und mit einer zu den Stirnseiten des Türblattes hin offenen Nut gebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Längsrandstreifen (14) des den Rahmen (4) bildenden Profils in eine stirnseitige Nut (15) einer Mineralfaserplatte (5) eingreift, die sich über die Innenseite je eines der Deckbleche (2, 3) erstreckt.
     
    2. Feuerschutztür nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das den Rahmen (4′) bildende Profil mindestens in seinem die Nut (8′) begrenzenden Bereich mit sich in Profillängsrichtung erstreckenden Versteifungssicken (16) versehen ist.
     
    3. Feuerschutztür nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Öffnungsquerschnitt der Nut (8) auf beiden Längsseiten treppenstufenförmige Erweiterungen (17) aufweist.
     
    4. Feuerschutztür nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in der Nut (8) des den Rahmen (4) bildenden Profils ein Gipsstollen (11) angeordnet ist.
     
    5. Feuerschutztür nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Gipsstollen (11) die Nut (8) des Rahmens (4) gänzlich ausfüllt.
     




    Zeichnung