[0001] Verfahren zum Herstellen von Schnittabak aus Tabak, insbesondere aus Tabakblättern,
der in Ballen oder Teilen davon gepreßt angeliefert wird.
[0002] Tabak wird nach der Ernte relativ stark, d. h. auf eine Restfeuchte von etwa 8 -
11 % getrocknet und zum Versand gewöhnlich in quader- oder zylinderförmigen Ballen
oder Paketen gepreßt, wobei auch andere Preßformen möglich sind. Bei dem Tabak kann
es sich um reines vorentripptes Blattgut (ohne wesentliche Rippenanteile) handeln;
die vor dem Trocknen entfernten Rippen, die getrennt weiterverarbeitet und dem Blattabak
wieder zugemischt werden, können für sich ebenfalls in trockenem Zustand verpreßt
und versandt werden. Der gepreßte und relativ trockene Tabak kann in diesem Zustand
auch über längere Zeit gelagert werden.
Soll dieser relativ trockene Tabak zu Rauchprodukten, z. B. Zigaretten, verarbeitet
werden, so ist es bei den bekannten Verarbeitungsverfahren erforderlich, die einzelnen
Blätter (oder Blattstücke) bzw. Rippen (oder Rippenstücke) in den gepreßten Ballen
wieder voneinander zu lösen und zu vereinzeln. Da die Blätter stark aneinanderhaften
und sehr trocken sind, wodurch sie brüchig und sehr empfindlich gegen mechanische
Einwirkungen sind, muß das Lösen schonend geschehen. Die heute überwiegend angewandte
Methode des Lösens besteht darin, den Ballen in eine Vakuumkammer zu verbringen und
durch einen oder mehrere Dorne, die in den Ballen getrieben werden, Dampf zuzuführen,
der wegen des außen herrschenden Vakuums nach außen strömt und den Tabak erwärmt und
befeuchtet, wodurch er geschmeidig wird, so daß die Blätter voneinander gelöst werden
können. Diese Methode, die z. B. in der US-PS 3 372 703 beschrieben ist, ist apparativ
aufwendig und erfordert zusätz lich einen beträchtlichen Energieaufwand. Anschließend
an das zum Lösen erforderliche Feuchten auf ca. 12 bis 14 % Feuchte wird der Tabak
bei konventionellen Verarbeitungsanlagen auf eine Schneidfeuchte von ca. 18 bis 23
% bei Tabakblättern und auf bis zu 30 % bei Rippen hochgefeuchtet und in einem Tabakschneider
zu Schnittabak geschnitten. Hierbei wird der Tabak bei modernen Schneidern mittels
konvergierender Preßketten sehr stark verdichtet (man spricht von einem "Tabakkuchen")
, bevor an einem Mundstück von rotierenden Messern Scheiben aus Fasern abgeschnitten
werden können. Der geschnittene Tabak muß dann wieder abgetrocknet werden bis auf
die Verarbeitungsfeuchte von 12,5 bis 13,5 %, bei der er z.B. auf einer Zigarettenmaschine
zu Zigaretten verarbeitet wird.
[0003] Alle diese Verfahrensschritte vom Lösen über das Hochfeuchten bis zu dem Rücktrocknen
sind energie- und kostenaufwendig. Durch die US-PS 4 799 501 ist es schon bekanntgeworden,
anstelle von Vakuum-Feuchtanlagen Mikrowellen zum Lösen von Tabak zu verwenden, wobei
die Haftungskräfte zwischen den Tabakteilen durch Erwärmen mittels der Mikrowellen
verringert werden, doch werden auch bei diesem bekannten Verfahren die gelösten Tabakblätter
auf Schneidfeuchte hochgefeuchtet, so daß der Schnitttabak anschließend ebenfalls
wieder abgetrocknet werden muß. Es geht somit auch bei dem zuletzt erwähnten Verfahren
Energie durch das Auffeuchten und Wiederabtrocknen verloren. In der GB-OS 2 187 632
ist ein Verfahren und eine Anlage zum Schneiden von Tabak beschrieben, wobei Ballen
von relativ trockenem Tabak mittels Mikrowellen erwärmt und anschließend vor dem Abkühlen
einem Tabakschneider zugeführt werden. Die Ballen (oder auch Ballenstücke davon) haben
dabei die gleiche Größe nach Breite und Höhe, wozu die meist größeren Versandballen
erst in passende Teilstücke unterteilt werden müssen.
[0004] Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht darin, das Schneiden von Tabak
ohne großen Aufwand an Energie und Anlagen durchzuführen, wobei die Verfahrensparameter
so gewählt werden können, daß gute Ergebnisse bezüglich der Füllkraft des erzeugten
Schnittabaks erzielt werden.
Gemäß der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß der Tabak bei einer Feuchte zwischen
10 % und 17 % und einer Mindesttemperatur von Umgebungstemperatur (18 °C bis 25 °C)
in einem Tabakschneider geschnitten wird.
Dieses Schneiden kann derart erfolgen, daß kein vorheriges Lösen der gepreßten Tabakteile
voneinander stattfindet, sondern daß der Tabak in Ballen oder Ballenstücken verpreßt
mit seiner Versandfeuchte und Raumtemperatur dem Tabakschneider zugeführt wird und
von diesem zu Schnittabak verarbeitet wird. Wie anschließend noch ausgeführt wird,
kann aber bei etwas erhöhter Temperatur und/oder Feuchte der Tabak auch gelöst werden,
bevor er dem Tabakschneider zugeführt wird. Dies hat insofern Vorteile, als der Betrieb
des Tabakschneiders unproblematischer wird. Gute Ergebnisse beim Schneiden erhält
man dann, wenn der Tabak bei einer Feuchte zwischen 11 % und 16 %, bevorzugt zwischen
13% und 16 %, z.B. ca. 14 %, in einem Tabakschneider geschnitten wird. Eine sehr vorteilhafte
Feuchtekondition des Tabaks beim Schneiden besteht darin, ihm die Feuchte zu verleihen,
die der Tabak bei der weiteren Verarbeitung in Zigarettenmaschinen aufweisen soll.
Es sind dies Feuchtewerte zwischen 12,5 und 13,5 %, die in Ausnahmefällen geringfügig
unter- bzw. überschritten werden können. Der Tabak läßt sich bei solchen Feuchtewerten
sehr gut direkt, also ohne das bisher für erforderlich gehaltene Auffeuchten auf
Werte zwischen 18 bis 23 % Feuchtegehalt, schneiden. Bei dieser sehr vorteilhaften
Schneidfeuchte, die im Bereich der Verarbeitungsfeuchte liegt, entfällt der bisher
erforderlich gewesene Feucht- und Trocknungsschritt. Außerdem wird der Tabak weniger
beansprucht, da Auffeucht- und Trocknungsvor gänge entfallen, die den Tabak naturgemäß
mechanisch belasten und zu einer unerwünschten Faserverkürzung führen. Wie schon ausgeführt,
besteht eine sehr vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung darin, daß der Tabak als
in Ballen oder Teilen davon gepreßter Tabak dem Tabakschneider zugeführt und ohne
weitere Auffeuchtung und/oder Erwärmung zu Schnittabak geschnitten wird. Der in Ballen
oder Teilen davon gepreßte Tabak kann allerdings vor dem Schneiden auch auf eine Temperatur
von mindestens 30 °C, bevorzugt mindestens 40 °C, z.B. 40 °C bis 50 °C, erwärmt werden,
was das Schneidergebnis noch verbessert. Bei sehr niedrigen Feuchtewerten, also bei
geringen Versandfeuchtewerten, und Raumtemperatur oder ganz wenig erhöhter Temperatur
besteht beim Lösen der Tabakteilchen, z. B. der Tabakblätter, voneinander die Gefahr
der Tabakbeschädigung. Unter den vorgeschilderten Bedingungen ist es daher vorteilhaft,
den Tabak in gepreßter Form, d. h. als Versandballen oder Stücken davon dem Tabakschneider
zuzuführen. Es ist dann für die Qualität des Schnitttabaks wichtig, daß die zugeführten
Stücke etwa gleiche Abmessungen haben und den Tabakschneider zumindest annähernd
über seine Breite ausfüllen, damit die sogenannten Preßketten, die konisch zu einem
Preßkanal divergieren, gut und gleichmäßig ausgefüllt sind. Der zu schneidende Tabak
muß also, falls die zugeführten Stücke nicht genau den vorgenannten Bedingungen genügen,
vorbereitet werden. Eine Verbesserung in dieser Hinsicht bringt eine weitere Ausgestaltung
der Erfindung, bei der der Tabak unmittelbar nach einem Erwärmungsvorgang einem Löseschritt
unterzogen wird und der gelöste Tabak unmittelbar nach dem Lösen einem Tabakschneider
zugeführt wird, in dem er zu Schnittabak geschnitten wird.
Es hat sich gezeigt, daß ein ausreichendes Lösen des gepreßten Tabaks bei viel geringeren
Feuchte- und Temperaturwerten erfolgen kann, als bisher angenommen wurde. Bei einer
Versandfeuchte von 11 % kann schon bei einer Erwärmung auf 30 °C ausreichend gelöst
werden, wobei die Lösequalität mit zunehmender Temperatur besser wird. Unter dem Begriff
"Lösen" des Tabaks in dem erwärmten Ballen oder einem Teilstück davon wird nicht
verstanden, daß alle oder die ganz überwiegende Zahl der Blätter von den benachbarten
Blättern gelöst werden müssen. Dies kann zwar der Fall sein, doch genügt für die Erfindung,
daß die Ballen soweit aufgelöst werden, daß die Einzelblätter und/oder kleinere oder
größere Klumpen davon den Preßraum des Tabakschneiders zwischen dessen Kette vor den
Schneidmessern ausreichend homogen ausfüllen. Wenn im vorigen ausgeführt wurde, daß
ein Lösen des erwärmten Tabaks erfolgen soll, wonach der gelöste Tabak unmittelbar
dem Tabakschneider zugeführt wird, so wird darunter verstanden, daß der Temperaturabfall
während des Lösens und des Förderns zu dem Tabakschneider nicht so groß werden darf,
daß der Tabak zu kalt in den Tabakschneider kommt, weil dann die Tabakblätter in dem
Tabakschneider durch die Preßkräfte beschädigt werden können. Der Tabak sollte vor
dem Lösen und Schneiden daher so weit aufgewärmt werden, daß er im Tabakschneider
eine Mindesttemperatur von 30 °C, möglichst aber von ca. 40 °C und darüber, z.B. zwischen
40 °C und 50 °C, aufweist. In diesem Fall ist er geschmeidig genug, um den Preßkräften
standzuhalten. Das Erwärmen des in Ballen oder Teilen davon gepreßten Tabaks kann
vorteilhaft durch Beaufschlagung mit Mikrowellen oder elektrischen Hochfrequenzfeldern
erfolgen, wie dies in der US-PS 4 799 501 beschrieben ist. Bei einer derartigen Erwärmung
wird der Tabak nicht gleichzeitig gefeuchtet.
Ist es erwünscht, den Tabak beim Erwärmen auch zu feuchten, wodurch er noch geschmeidiger
wird und das Lösen bei erheblich niedrigeren Temperaturen möglich ist, so ist dies
dadurch möglich, daß in an sich bekannter und z.B. durch die US-PS 3 372 703 beschriebener
Weise durch Hohldorne Dampf in das Innere der sich im Vakuum befindlichen Ballen geführt
wird. Der nach außen in Richtung des Vakuums strömende Dampf erwärmt und feuchtet
dabei die Tabakblätter, so daß die Ballen entweder ohne Lösevorgang direkt im Tabakschneider
geschnitten werden können oder die Blätter nach dem Lösen dem Tabakschneider zugeführt
werden. Ein besonders guter Kompromiß zwischen Anlagen- und Energieaufwand und Qualität
des Schnittabaks erzielt man dann, wenn der in Ballen oder Teilen davon gepreßte Tabak
auf eine Temperatur zwischen 30 °C und 60 °C, vorzugsweise zwischen 40 °C und 50 °C
erwärmt wird, und auf eine Feuchte zwischen 13 % und 15 %, vorzugsweise von ca. 14
% gefeuchtet wird. Bei diesen Parametern ist der Energieaufwand zum Erwärmen und evtl.
Abtrocknen erheblich geringer als bei einem Auffeuchten auf relative Feuchtwerte von
18 % und darüber bei üblichen Konditionierungsverfahren oder bei einem Erwärmen auf
hohe Temperaturen vor dem Schneiden. Außerdem sind die Anlagen zum Behandeln des Tabaks
bei den optimalen Parametern gemäß der Erfindung wenig aufwendig. Schließlich werden
unerwünschte geschmackliche Beeinflussungen des Tabaks infolge Erwärmens auf hohe
Temperaturen, die zum Abtrocknen auch noch längere Zeit gehalten werden müssen, vermieden
und gute Werte der Füllkraft des Tabaks erreicht.
[0005] Besonders vorteilhaft ist, wenn der Tabak nach dem Erwärmen und Feuchten unter zumindest
annähernder Beibehaltung seiner Kondition zu Schnitttabak geschnitten wird. Auch
bei der zuletzt genannten Variante der Erfindung kann der Tabak nach dem Erwärmen
und Feuchten unter zumindest annähernder Beibehaltung seiner Kondition einem Löseschritt
unterzogen werden, wonach er anschließend ohne wesentliche Änderung seiner Kondition
in einem Tabakschneider zu Schnittabak geschnitten wird. Wird der Tabak vor dem Schneiden
gelöst, so kann eine Bedämpfung vorteilhaft sein, z.B. um Temperatur- und Feuchteverluste
auszugleichen oder um noch zusammenhängende Tabakteile voneinander zu trennen. Eine
Bedämpfung kann durch Aufleiten von Sattdampf oder trockenem Dampf auf den gelösten
Tabak erfolgen, beispielsweise während dieser auf einem Schwingförderer gefördert
wird. Der Dampf kann dann von unten zugeführt werden. Die Tabaktemperaturen können
nach dem Bedämpfen bei ca. 60 °C liegen, sie können aber auch bis ca. 90 °C erhöht
werden.
[0006] Der warm und trocken den Tabakschneider verlassende Schnittabak (Blattschnitt, Rippenschnitt,
Gemisch von Blatt- und Rippen - schnitt) wird, vorzugsweise unmittelbar anschließend,
d. h. vor dem Abkühlen, gefeuchtet, was in an sich bekannter Weise in einer Feuchttrommel
geschehen kann, wie sie z. B. in der US-PS 4 054 145 oder 3 948 277 beschrieben ist.
Gemäß einer besonders vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird der Schnittabak
in einem sogenannten Dämpftunnel gefeuchtet, der einen vibrierenden Förderkanal mit
Dampfeinlässen aufweist und z. B. in der US-PS 4 004 594 oder der GB-OS 2 138 666
beschrieben ist. Die Tabakfeuchte kann zwecks Minimierung des Energieaufwandes bis
zur Weiterverarbeitungsfeuchte (12 bis 13,5 %) erhöht werden, die der Tabak nach dem
Abkühlen auf Raumtemperatur hat und mit der er in Zigarettenmaschinen weiterverarbeitet
wird. Er kann aber auch zwecks Erhöhung seiner Füllkraft auf höhere Feuchtegrade
(über 20 %) gefeuchtet werden, wonach er auf die Weiterverarbeitungsfeuchte herabgetrocknet
wird. Die Befeuchtung findet vorzugsweise unmittelbar nach dem Schneiden statt, so
daß der relativ trockene, aber noch warme Schnittabak zur Feuchteinrichtung gelangt,
bevor er abgekühlt ist. Der Schnitttabak kann in an sich bekannter Weise mit Geschmacksstoffen,
z. B. Soße und/oder Flavour, versehen werden. Wenn es sich um Burley-Tabak handelt,
so kann die Temperatur auf Werte zum Austreiben des Ammoniaks erhöht werden.
[0007] Nach beendeter Behandlung können die Tabakfasern unterschiedlicher Tabakarten oder
-sorten, auch Blattabak und Rippentabak, miteinander gemischt werden, wozu sich eine
Anlage entsprechend der US-PS 4 116 203 eignet.
[0008] Der mit der Erfindung erzielte Vorteil besteht darin, daß ein Verfahren angegeben
wird, wie in Ballen gepreßter Tabak mit minimalem Energie- und Anlageneinsatz zu brauchbarem
Schnitttabak verarbeitet werden kann, ohne daß die umfangreichen und energieaufwendigen
Löse-, Feucht- und Trocknungsanlagen verwendet werden, die bisher für erforderlich
gehalten wurden. Diese Anlagen verändern den Tabak geschmacklich und reduzieren ihn
in seiner Größe.
Soll der Tabak in gelöster Form dem Tabakschneider zugeführt werden, was für dessen
Betrieb Vorteile bietet, so wird er vorteilhaft geringfügig erwärmt und/oder aufgefeuchtet,
wozu sich preiswerte Anlagen eignen. Der Energieaufwand ist ebenfalls dabei gering.
Die Konditionierung des Tabaks zum Lösen kann mit geringem Energieaufwand und mit
einfachen Anlagen erfolgen, weil sich herausgestellt hat, daß die Tabakblätter nicht
vollständig voneinander gelöst werden müssen, sondern es genügt, wenn der Tabak grob
gelöst wird, damit der Preßraum des Tabakschneiders zumindest annähernd homogen gefüllt
ist. Im Bedarfsfall kann der Tabak vor dem Schneiden einer Bedämpfungsanlage zugeführt
werden, in der seine Temperatur und Feuchte erhöht wird.
[0009] Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
1. Roh-Burley-Tabak (Tabakblätter) mit einem Feuchtegehalt von 8,5, 11 (Versandfeuchte)
und 14 % wurde in gepreßtem Zustand mit einem Tabakschneider der Anmelderin vom Typ
KTH geschnitten. Die Temperaturen beim Schneiden betrugen ca. 20 °C, 40 °C und 75
°C. Die Erwärmung auf 40 °C und 75 °C wurde durch Beaufschlagung des Tabaks mit Mikrowellen
vorgenommen. Nach dem Schneiden wurde der Tabak auf eine Feuchte von 15,64 % gefeuchtet
und seine Füllkraft in einem üblichen in der tabakverarbeitenden Industrie weitverbreiteten
Borgwald-Densimeter in mm Resthöhe ermittelt.
Im folgenden findet sich der Zusammenhang zwischen mm Resthöhe des Borgwald-Densimeters
und Schneidfeuchte bzw. Schneidtemperatur des Tabaks:
| Feuchtegehalt [%] |
Temperatur [°C] |
Resthöhe [mm] (Borgwald-Densimeter) |
| 8,5 |
|
|
| 8,5 |
40 |
34,27 |
| 8,5 |
75 |
38,63 |
| 11 |
20 |
36,20 |
| 11 |
40 |
40,44 |
| 11 |
75 |
39,23 |
| 14 |
20 |
39,65 |
| 14 |
40 |
42,75 |
| 14 |
75 |
39,57 |
2. Roh-Virginia-Tabak (Tabakblätter) mit einem Feuchtegehalt von 8 %, 11 % (Versandfeuchte)
und 13 % wurde ebenfalls in gepreßtem Zustand in einem Tabakschneider der Anmelderin
vom Typ KTH geschnitten. Die Temperaturen beim Schneiden betrugen ebenfalls 20 °C,
40 °C und 75 °C. Die Erwärmung auf 40 °C und 75 °C wurde durch Beaufschlagung des
Tabaks mit Mikrowellen vorgenommen. Nach dem Schneiden wurde der Tabak auf eine Feuchte
von 12,04 % gebracht und seine Füllkraft in mm Resthöhe ermittelt.
Im folgenden findet sich der Zusammenhang zwischen mm Resthöhe des Borgwald-Densimeters
und Schneidfeuchte bzw. Schneidtemperatur des Tabaks:
| Feuchtegehalt [%] |
Temperatur [°C] |
Resthöhe [mm] (Borgwald-Densimeter) |
| 8 |
|
|
| 8 |
40 |
36,04 |
| 8 |
75 |
37,10 |
| 11 |
20 |
34,26 |
| 11 |
40 |
38,23 |
| 11 |
75 |
38,26 |
| 13 |
20 |
38,05 |
| 13 |
40 |
39,66 |
| 13 |
75 |
38,16 |
3.Gepreßter Roh-Virginia-Tabak (Tabakblätter) mit einem Feuchtegehalt von 8,4 % (Versandfeuchte)
wurde von Raumtemperatur dadurch erwärmt und gefeuchtet, daß seinem Inneren, während
er sich in einem Vakuum befand, Dampf durch einen Hohldorn zugeleitet wurde. Der Tabak
wurde mit einer Kondition von ca. 65 °C und 11,8 % Feuchtegehalt mittels eines Tabakschneiders
der Anmelderin vom Typ KTH geschnitten. Nach dem Schneiden wurde der Tabak auf eine
Feuchte von 13 % gebracht, die etwa der Verarbeitungsfeuchte entspricht, bei der aus
dem Tabak Zigaretten hergestellt werden. Die Resthöhe im Borgwald-Densimeter war
bei dieser Feuchte 36,31 mm.
[0010] Ein ähnlicher Härtewert wurde erreicht, nachdem die Blätter nach dem Feuchten und
Erwärmen und vor dem Schneiden voneinander gelöst worden waren und in lockerer Formation
dem Tabakschneider zugeführt worden waren.
Eine Referenzprobe des gleichen Tabaks, die in der gleichen Weise auf die vorgenannte
Kondition von 65 °C und 11,8 % Feuchte gebracht worden war, wurde zunächst einem Löseschritt
unterzogen, bei dem also die Tabakblätter voneinander getrennt wurden. Nach dem Lösen
wurde der Tabak in konventioneller Weise, nämlich mittels eines sogenannten Dämpftunnels
(US-PS 4 004 594) auf 21 % Feuchtegehalt hochgefeuchtet und bei Raumtemperatur zu
Tabakfasern geschnitten. Diese Fasern wurden in einem HT-Vibrationstunnel der Anmelderin
(GB-OS 2 138 666) auf eine Temperatur von ca. 90 °C erwärmt und dabei noch geringfügig
weitergefeuchtet und in einem handelsüblichen Gleichstromtrockner auf den Weiterverarbeitungs-Feuchtegehalt
von 13 % heruntergetrocknet. Die Resthöhe im Borgwald-Densimeter betrug 34,97 mm.
Es muß betont werden, daß der Verarbeitungsprozeß der Referenzprobe, den die Anmelderin
bisher als bestgeeigneten vertrieben hat, gegenüber dem vorbeschriebenen Verfahren
gemäß der Erfindung drei zusätzliche Anlagenteile erfordert, nämlich eine Vorrichtung
zum Hochfeuchten von 11,8 % auf ca. 21 %, einen HT-Tunnel zum Erwärmen und gleichzeitigen
Expandieren des Tabaks sowie eine Gleichstromtrocknungstrommel zum Abtrocknen auf
Verarbeitungsfeuchte von 13 %. Diese zusätzlichen Anlagenteile sind aufwendig und
erfordern beträchtlichen Energieeinsatz. Außerdem wird der Tabak durch die Förder-
und Behandlungsvorgänge mechanisch beansprucht.
1. Verfahren zum Herstellen von Schnittabak aus Tabak, insbesondere aus Tabakblättern,
der in Ballen oder Teilen davon gepreßt angeliefert wird, dadurch gekennzeichnet,
daß der Tabak bei einer Feuchte zwischen 10 und 17 % und einer Mindesttemperatur
von Umgebungstemperatur (18 °C bis 25 °C) in einem Tabakschneider geschnitten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Tabak, der eine Feuchte
zwischen 11 % und 16 % aufweist, in einem Tabakschneider zu Schnittabak geschnitten
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Tabak als in Ballen
oder Teilen davon gepreßter Tabak dem Tabakschneider zugeführt und ohne Auffeuchtung
und/oder Erwärmung zu Schnittabak geschnitten wird.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß in Ballen oder Teilen davon gepreßter Tabak auf eine Temperatur von mindestens
30 °C erwärmt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Tabak unmittelbar nach
dem Erwärmen einem Löseschritt unterzogen wird und daß der gelöste Tabak unmittelbar
einem Tabakschneider zugefördert wird, in dem er zu Schnittabak geschnitten wird.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Tabak auf eine Temperatur von 40 °C oder darüber erwärmt wird.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der in Ballen oder Teilen davon gepreßte Tabak durch Beaufschlagung mit Mikrowellen
oder elektrischen Hochfrequenzfeldern erwärmt wird.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der Tabak beim Erwärmen zusätzlich gefeuchtet wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der in Ballen oder Teilen
davon gepreßte Tabak dadurch erwärmt und gefeuchtet wird, daß Dampf vorzugsweise durch
einen Hohldorn in das Innere der sich in einem Vakuum befindlichen Ballen geleitet
wird.
10. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der in Ballen oder Teilen davon gepreßte Tabak auf eine Temperatur zwischen 30
°C und 60 °C, vorzugsweise zwischen 40 °C und 50 °C, z.B. auf ca. 40 °C. erwärmt und
auf eine Feuchte zwischen 13 % und 16 %, vorzugsweise von 14 %, gebracht wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Tabak nach dem Erwärmen
und Feuchten unter zumindest annähernder Beibehaltung seiner Kondition zu Schnittabak
geschnitten wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Tabak nach dem Erwärmen
und Feuchten unter zumindest annähernder Beibehaltung seiner Kondition einem Löseschritt
unterzogen wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Tabak nach dem Lösen
ohne wesentliche Änderung seiner Kondition einem Tabakschneider zugeführt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Tabak nach dem Lösen
zwecks Erhöhung seiner Temperatur und relativen Feuchte bedämpft und anschließend
dem Tabakschneider zugeführt wird.
15. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der den Tabakschneider verlassende Schnittabak, vorzugsweise unmittelbar anschließend,
gefeuchtet wird.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Schnittabak auf Verarbeitungsfeuchte
gefeuchtet wird.
17. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Schnittabak wesentlich
über die Verarbeitungsfeuchte hinaus gefeuchtet und danach auf Verarbeitungsfeuchte
zurück getrocknet wird.
18. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 15 bis 17, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schnittabak zum Feuchten mit Dampf beaufschlagt wird, während er einen vibrierenden
Kanal durchläuft.
19. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 15 bis 17, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schnittabak in einer Feuchttrommel gefeuchtet wird.
20. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß dem Schnittabak Geschmacksstoffe, z. B. Sauce, zugesetzt werden.
21. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß zum Herstellen von Tabakmischungen Fasern unterschiedlicher Arten von Schnittabak
und/oder Rippentabak miteinander gemischt werden.