[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ablegen, Verpacken und Pressen von Faserflocke,
die aus Kurzschnittfasern oder anderen Fasern mit hohen Gleiteigenschaften besteht,
in Ballenform und geeignete Vorrichtungen dazu.
[0002] Es ist allgemein bekannt, Stapelfaserflocke in Behältern abzulegen, mehrfach vorzupressen
und dann eine Endpressung in einer zweiten Presse vorzunehmen. Das so gepreßte Material
wird üblicherweise mit flächenförmigem Verpackungsmaterial, wie z. B. Folien, verpackt
und im hochgepreßten Zustand mit einer Armierung versehen. Die so erzeugten Ballen
sind die übliche Versandform für Stapelfasern bzw. Stapelfaserflocke. Bewährt haben
sich sogenannte Karusselpressen, bei denen zwei Preßkästen um eine vertikale Achse
drehbar angeordnet sind, und jeweils in einem Kasten in der Vorpreßstufe das Fasermaterial
angesammelt und von Zeit zu Zeit vorgepreßt wird, um anschließend nach einer Drehung
des Freßkastenpaares um 180° der Wirkung des Hauptpressenstempels ausgesetzt zu werden.
Derartige Pressen sind z. B. in der DE-A-25 23 043, aber auch in der DE-B-20 42 004
ausführlich beschrieben.
[0003] Bei neueren Ausführungsformen wurde die starre Kopplung von Vorpressen- und Hauptpressensystem
durchbrochen, indem die eingesetzen Preßkästen nicht mehr einer bestimmten Presse
zugeordnet werden können, sondern frei beweglich sind, zwischengelagert werden können,
um in beliebiger Reihenfolge einer Vorpresse bzw. der Hauptpresse zugeführt zu werden.
Für die Verpackung und Verpressung von Fadenkabeln wurde bereits in der DE-A-27 36
316 beschrieben, Vor- und Endpressung unabhängig voneinander zu gestalten und Preßkästen
einzusetzen, die in beliebiger Art und Weise und auf beliebigen Wegen transportiert
werden können. Eine Weiterführung stellt die Lehre der EP-B1-0 014 923 dar, bei der
die Endverpressung in den transportablen Preßbehältern vorgenommen werden kann. Gemäß
dieser Patentschrift erfolgt die endgültige Verpackung und Armierung der erzeugten
Ballen in der Endpresse. Falls eine höhere Auslastung dieser Presse erforderlich ist,
lehrt die EP-B1-00 29 977, daß die Verpackungsoperationen auch außerhalb der eigentlichen
Hauptpresse erfolgen können.
[0004] Besondere Vorteile, die sich durch den Einsatz von frei beweglichen Preßbehältern
ergeben, wie z. B. die Möglichkeit der genauen Wägung des Füllzustandes eines Preßbehälters,
werden beispielsweise in der EP-B1-115 069 beschrieben.
[0005] Voraussetzung für alle diese Verpackungsverfahren ist, daß die zu verpackenden Stapelfasern
einen gewissen Zusammenhalt aufweisen und so beispielsweise die Zudosierung bzw. Ablage
der Flocke in der Vorpresse, aber auch die Standfestigkeit des Ballens vor der endgültigen
Verpackung und Armierung gewährleisten. Diese Voraussetzungen sind bei einer Reihe
von sogenannten Kurzschnittfasern, d. h. Fasern, deren Schnittlänge maximal etwa 20
mm beträgt, vorzugsweise 4 bis 12 mm, nicht mehr gegeben. Derartige Materialien, die
beispielsweise als Verstärkungsfasern in anorganischen Matrices eingesetzt werden,
weisen darüber hinaus meist nur eine geringe oder überhaupt keine Kräuselung auf.
Aber auch bei gekräuseltem Material können unerwünschte Gleitvorgänge auftreten, wie
z. B. bei der Ablagerung, Verpressung und Verpackung von siliconisierten Stapelfasern,
wie sie beispielsweise als Füllfasern für Polster, Bettzeug bzw. stark wärmeisolierende
Kleidung eingesetzt werden. In allen diesen Fällen ist die Reibung der Fasern untereinander
stark herabgesetzt, was zu großen Schwierigkeiten bei der gleichmäßigen Füllung der
Vorpressensysteme, bei dem Weitertransport des so angesammelten Materials und bei
der Verpackung nach der Endpressung führt.
[0006] Es bestand daher immer noch die Aufgabe, ein Ablage-, Ballenpressen- und Verpackungssystem
für diese Stapelfasern mit besonderen Gleiteigenschaften zu finden, das sich möglichst
in vorhandene Abfüll- und Pressensysteme integrieren läßt.
[0007] Es wurde nun gefunden, daß der Einsatz von Kastensäcken, wie er bisher nur für die
Verpackung von Fadenkabel benutzt wurde, geeignet ist, die Standfestigkeit des vorgepreßten
bzw. endgepreßten Materials sicherzustellen, sofern dafür gesorgt wird, daß die erzeugte
Füllung mit Faserflocke möglichst wenige Inhomogenitäten und Massenunterschiede aufweist.
[0008] Während es bei der Verarbeitung von Stapelfasern für übliche textile Einsatzzwecke
ohne weiteres ausreichend ist, das Material frei in den Preßbehälter fallen zu lassen,
muß beispielsweise bei der Verpackung von ungekräuselten Kurzschnittfasern von z.
B. 6 mm Schnittlänge genau darauf geachtet werden, daß das angelieferte Material sehr
gleichmäßig über den gesamten Querschnitt im Preßkasten verteilt wird. Wird diese
Gleichmäßigkeit nicht erreicht, besteht die Gefahr, daß es bei dem Weitertransport
bzw. bei der Verpackung dieses Materials in Ballenform zu Gleitvorgängen kommt, die
zum Wegrutschen von Teilen innerhalb des Ballens oder sogar zur vollständigen Auflösung
dieser Verpackungsform führen können. Daneben besteht vor allen Dingen noch die Gefahr,
daß durch die ungleichmäßige Schüttung des Materials die Kraft des Preßstempels nicht
mehr gleichmäßig verteilt wird. Das bedeutet, daß die Gefahr von Verklemmungen des
Preßstempels gegeben ist. Es waren daher zusätzlich Verfahren und Vorrichtungen zu
entwickeln, die die oben geschilderten Nachteile nicht aufweisen.
[0009] Versuche haben gezeigt, daß eine ausreichende Vergleichmäßigung nicht mehr durch
Rührvorgänge oder dgl. in dem Preßbehälter erreicht werden kann. Gefunden wurde vielmehr,
daß es notwendig ist, die Vergleichmäßigung der Flockenmenge in Richtung der Breite
des Preßkastens und in Richtung der Länge des Preßkastens getrennt vorzunehmen.
[0010] Die gefundenen Lösungen sind in dem Hauptverfahrens- und Hauptvorrichtungsanspruch
festgehalten, während Sonderausführungen, die bevorzugt sind, Gegenstand der Unteransprüche
sind.
[0011] Die weitere Erläuterung der Erfindung soll für Verfahren und Vorrichtung gemeinsam
anhand der beigefügten Abbildungen erfolgen.
Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung einer geeigneten Vorrichtung zum Abfüllen
und Verpressen derartiger Faserflocke dar.
Figur 2a und 2b geben einen Schnitt entlang der Ebene II-II′ der Vorrichtung gemäß
Figur 1 wieder. Figur 2a enthält einen Schwenkrüssel im Füllschacht, während Figur
2b ein bewegliches Paddel an dieser Stelle aufweist.
Figur 3 zeigt eine weitere Ausführungsform der Vorrichtung, bei der der Preßkasten
hin und her bewegt wird.
Figur 4 zeigt eine weitere Ausführungsform der Vorrichtung bei der die Räumvorrichtung
hin und her bewegt wird.
Figur 5 zeigt eine mögliche Anordnung von Ablegevorrichtungen und zugehörigen Pressen
und eine Endpresse in schematischer Darstellung.
Figur 6 zeigt ein erzeugtes Produkt in Form eines Ballens.
[0012] Die Arbeitsweise der Vorrichtung zum Verpacken und Pressen von Faserflocke und das
dabei einzuhaltende Verfahren sollen zunächst allgemein in Verbindung mit den Figuren
1 und 2a und 2b beschrieben werden. Die zu verpackende Faserflocke erreicht die Vorrichung
über ein Anlieferrohr (1) und fällt durch den Füllschacht (2) in die Öffnung (30)
der Räumvorrichtung. Hierbei ist eine Verteilung der Faserflocke notwendig. Wie aus
den Figuren 2a und 2b ersichtlich, weist der Füllschacht wenigstens an seinem unteren
Ende (3) bereits eine Breite auf, die der Breite des Preßbehälters (11), in den das
Material verpackt und verpreßt werden soll, weitgehend entspricht. Um eine gleichmäßige
Beaufschlagung der Räumvorrichtung (7) mit der anfallenden Faserflocke zu erreichen,
ist der Einsatz einer schwenkbaren Verteilungsvorrichtung (6) erforderlich. Diese
schwenkbare Verteilungsvorrichtung kann beispielsweise aus einem schwenkbaren Rüssel
(17) bestehen, der mit Hilfe einer Bewegungsvorrichtung (19) in dem Füllschacht (2)
hin und her bewegt wird. Die gleiche Verteilungsaufgabe kann auch durch ein schwenkbar
gelagertes Paddel (18) gelöst werden, das ebenfalls wieder mit einer Antriebsvorrichtung
(19) verbunden ist. Mit Hilfe derartiger Vorrichtungen ist es möglich, den Raum oberhalb
der Austragsöffnung (3) des Füllschachtes (2) gleichmäßig über die gesamte Breite
(4) mit Faserflocke anzufüllen. Die Flocke wird dann von einer Räumvorrichtung (7)
übernommen. Diese Räumvorrichtung kann beispielsweise aus einem endlosen Förderband
mit aufgesetzten Noppen oder Haken oder einem Schwingförderer von entsprechender Breite
(4) bestehen. Wichtig ist, daß diese Räumvorrichtung in der Lage ist, die durch die
schwenkbare Verteilungsvorrichtung (6) erzeugte Schüttung von Faserflocke weiterzutransportieren,
ohne daß es zu einer merklichen Veränderung der Flockendichte, gemessen über die Breite
der Räumvorrichtung kommt. In den Figuren ist die Räumvorrichtung (7) dargestellt
als eine Anordnung von mehreren Schneckenförderern (20), bei welchen die Steigung
der Schneckenwendeln (21) gegebenenfalls in Richtung der Austragsöffnung (22) zunimmt,
die über einen Antrieb (29) bewegt werden. Der Einsatz von Schneckenförderern ist
bevorzugt bei Stapellängen unter 20 mm, während Noppenbänder insbesondere über 20
mm Schnittlänge und bei gekräuselten Fasern Vorteile bringen können. Schwing- oder
Rüttelförderer zeichnen sich durch besonders schonenden Transport unter Vermeidung
von Zopfbildung oder dergl. aus.
[0013] Über diese Räumvorrichtung (7) bzw. die mehreren, parallel nebeneinander angeordneten
Schneckenförderer (20) ist es möglich, die anfallende Faserflocke über die Länge (10)
der Öffnung (5) des Preßbehälters (11) gleichmäßig zu verteilen, sofern entweder die
Austragsöffnung (22) der Schneckenförderer (20) bzw. der Räumvorrichtung (7) eine
Relativbewegung zur Öffnung des Preßbehälters (11) in der Weise ausführt, daß der
Hub eine gleichmäßige Verteilung von Faserflocke über die gesamte Länge (10) der Öffnung
(5) des Preßbehälters (11) gestattet oder die anfallende Flocke zunächst in einem
Ausgleichsraum (8) angesammelt wird, um dann als Anhäufung in den Preßbehälter (11)
zu gelangen.
[0014] Eine mögliche Ausführungsform für eine derartige Vergleichmäßigung der Faserflockendichte
auch in Längsrichtung ist der Einsatz einer Ausgleichsvorrichtung, die aus einem Ausgleichsraum
(8) besteht, in dem die durch die Räumvorrichtung (7) angelieferte Flocke angehäuft
wird. Dieser Ausgleichsraum (8) hat eine Bodenfläche, die durch den Schieber (23)
gebildet wird. Dieser Schieber, der gegebenenfalls mehrteilig ausgeführt ist, kann
den Ausgleichsraum (8) vollständig von dem Innenraum des Preßbehälter (11) abtrennen
und in geöffnetem Zustand diese beiden Räume vollständig miteinander verbinden, ohne
daß es zu einer Behinderung des Transports von Faserflocke in den Preßbehälter kommt.
Die beiden Längswände (24) des Ausgleichsraumes (8) fluchten vorzugsweise mit den
Innenwänden des darunter befindlichen Preßbehälters (11). Nach oben wird der Ausgleichsraum
(8) durch den Preßstempel (12) abgeschlossen. Es verbleiben noch die beiden Seitenwände:
die eine Seitenwand ist die Austragsöffnung (22) der Räumvorrichtung (7); ihr gegenüber
ist ein Preßstempel angeordnet, der über die gesamte Länge (10) bis zur Austragsöffnung
(22) vorgeschoben werden kann und gegen den dann die Faserflocke gefördert wird. Der
Gegendruckstempel (25) kann seiner Bewegung gegen die Förderrichtung der Austragsvorrichtung
(7) einen vorgegebenen Widerstand leisten, was beispielsweise durch einen mit Preßluft
gesteuerten Kolben-Zylindereinheit (40) bewerkstelligt werden kann. Aufgrund der
benötigten Kraft ist eine Kombination von Schwingförderer und Gegendruckstempel (25)
ohne besondere Maßnahmen nicht möglich.
[0015] Die Arbeitsweise dieser Längsvergleichmäßigungsvorrichtung (9) besteht also in einer
Verteilung der anfallenden Faserflocke in der Breite durch die Vorrichtung (6) und
durch die Füllung des Ausgleichsraumes über die Länge (10). Wenn der Gegendruckstempel
(25) seine Endstellung erreicht hat, wird die Räumvorrichtung (7) angehalten, der
Gegendruckstempel (25) in seiner Endposition gehalten und der Schieber (23) vollständig
geöffnet. Das in dem Ausgleichsraum (8) angesammelte Material wird dann durch Absenken
des Preßstempels (12) in den Innenraum des Preßbehälters (11) verbracht. Nach Anheben
des Preßstempels (12) in seine obere Ruheposition, Schließen des Schiebers (23) und
Vorfahren des Gegendruckstempels (25) bis an die Austragsöffnung (22) der Räumvorrichtung
(7) kann die Räumvorrichtung (7) wieder in Betrieb gehen und wieder zu einer allmählichen
Füllung des Ausgleichraumes (8) gegen den Widerstand des Gegendruckstempels (25) führen.
[0016] Den Figuren 1 und 2a und 2b ist auch der prinzipielle Aufbau des Preßbehälters zu
entnehmen. Dieser Preßbehälter (11) sollte einen rechteckigen Querschnitt aufweisen
und vorzugsweise keine inneren Einbauten, wie Rückhaltevorrichtungen oder Schnürnuten
oder dergleichen aufweisen. Er ist ein rechteckiger Hohlkörper mit der inneren Breite
(4) und der Länge (10), der an seinem Boden durch eine lösbare Bodenplatte (16) verschlossen
ist. Diese Bodenplatte kann im einfachsten Fall schubkastenartig in dem unteren Teil
des Preßbehälters (11) gehalten werden, weitere Lösungen für eine derartige Bodenplatte
sind im Stand der Technik bereits bekannt. Für die vorliegende Verpackungsaufgabe
ist es notwendig, daß der Innenraum des Preßbehälters mit Verpackungsmaterial (15)
ausgelegt ist, vorzugsweise mit einem bereits vorgefertigten Kastensack, der am oberen
Rand des Preßbehälters durch Klemmvorrichtungen (14) gehalten wird. Das Verpackungsmaterial
für die spezielle Faserflocke mit erhöhten Gleiteigenschaften kann entweder ein Kastensack
sein, der so reichlich bemessen ist, daß er nach Befüllung mit dem Fasermaterial und
Verdichtung durch den Preßstempel (12) vor der letzten, endgültigen Pressung z.B.
mit dem Preßstempel (12) noch überlappend verschlossen werden kann. Es ist jedoch
auch eine andere Ausführungsart der Verpackung (15) einsetzbar. Hierbei wird ein Kastensack
eingesetzt, der in etwa nur die Größe der Seitenwände und der Bodenplatte des Preßbehälters
(11) aufweist und beispielsweise anschließend eine überlappende Abdeckfolie zur Abdeckung
der Stirnseite vor der endgültigen Verpressung erhält.
[0017] Der Preßbehälter (11) sollte so ausgeführt sein, daß er den auf ihn einwirkenden
Preßdruck auf jeden Fall aufnehmen kann. Dazu sind außen am Preßbehälter Verstärkungen
(41) angedeutet. Auch eine leichte Ausführung des Behälters (11) ist möglich, falls
die Wände des Preßbehälters (11) beim Pressen flächig abgestützt werden können oder
der Preßkasten (11) zumindest vor der Endpressung von dem zu verpressenden Material
entfernt werden kann.
[0018] Die Preßbehälter (11) sind vorzugsweise frei beweglich, d.h. sie sind nicht über
Führungen oder Stangen mit der Ablage oder Preßeinrichtung verbunden. Sie können vielmehr
mittels geeigneter Transportmittel, wie z.B. Flurförderer oder Rollenbahnen oder dergleichen
beliebig transportiert werden. Insbesondere ist ein Transport zu einer getrennten
Endpresse (34) möglich, die unabhängig von der hier beschriebenen Vorrichtung zum
Verpacken und Pressen von Faserflocke arbeitet. Für ein endgültiges Verpressen ist
jedoch gegebenenfalls auch in einer vereinfachten Ausführungsform bereits die Vorrichtung
gemäß Figur 1 geeignet. In diesem Fall sollte der Preßkasten (11) nach Lösung der
lösbaren Bodenplatte (16) von dem gepreßten Gut entfernbar sein, so daß eine ungehinderte
Verpackung des zusammengepreßten Fasermaterials in Ballenform möglich wird.
[0019] Weiter oben wurde augeführt, daß die Preßbehälter (11) vorzugsweise auch keine sonst
üblichen Rückhalteklappen aufweisen. Aufgrund der besonderen Eigenschaften des hier
zu verpackenden Fasermaterials mit hohen Gleiteigenschaften und meist geringer Kräuselung
ist die Tendenz des vorgepreßten Materials, nach Rückführung des Preßstempels aus
dem Preßbehälter herauszuquellen, gering. Auf der anderen Seite zeigen die Rückhalteklappen,
wie sie aus dem Stand der Technik für die Verpackung von normaler Faserflocke bekannt
sind, hier aufgrund der hohen Gleitfähigkeit der Fasern meist keine Wirkung, ihr Rückhalteeffekt
ist meist so begrenzt, daß auf ihn verzichtet werden kann.
[0020] Die eigentliche Verpackung und Verpressung des faserigen Materials erfolgt nach dem
Verfahren gemäß dem Stand der Technik in der Form, daß eine bestimmte Menge an Fasermaterial
in den Preßbehälter eingeführt wird und dann der Preßstempel (12) abgesenkt wird,
um dieses Material vorzuverdichten; danach wird der Preßstempel hochgefahren und nach
weiterer Füllung kommt er erneut zum Einsatz. Es ist so möglich, das Material bereits
ausreichend vorzukomprimieren, insbesondere dann, wenn es aufgrund der eingesetzten
Vorrichtungen möglich gewesen ist, eine möglichst gleichmäßige Füllung des Preßbehälters
mit der Faserflocke zu erzielen.
[0021] Eine weitere Ausführungsform ist in Figur 3 schematisch dargestellt worden. Die Verteilung
der Faserflocke über die Breite des Preßbehälters (11) erfolgt in gleicher Weise wie
vorgehend beschrieben, dagegen ist die Verteilung in Längsrichtung (10) des Preßbehälters
hier eine andere. Ausgenutzt für die gleichmäßige Verteilung in Längsrichtung wird
eine Relativbewegung des Preßkastens (11) bzw. seiner Öffnung (5) zu der Austragsöffnung
(22) der Räumvorrichtung (7), die in der Figur 3 wiederum als Aggregation mehrerer
Schneckenförderer dargestellt wurde. Die Relativbewegung von Räumvorrichtung bzw.
Austragsöffnung der Räumvorrichtung und Preßbehälter (11) erfolgt durch Einsatz einer
Changiervorrichtung (26), die zu einer Hin- und Herbewegung des Preßkastens (11) führt.
In der Figur 3 ist mit ausgezogenen Linien die eine Endposition dieser Changierung
wiedergegeben, in der auch die Zwischen- und gegebenenfalls Endpressung des Fasermaterials
mit Hilfe des Preßstempels (12) erfolgt und in strichpunktierter Linie die andere
Endstellung des Preßkastens (11′) zusammen mit der Changiervorrichtung (26′). Um einen
Faserflug nach Möglichkeit zu vermeiden ist es notwendig, für eine Abdichtung des
Preßkastens auch bei der Changierung zu achten; eine derartige Dichtung (27) wurde
in der Figur 3 ebenfalls angedeutet. Im Füllschacht (2) findet sich noch wenigstens
ein Fremdkörpersensor (31) oder ähnliches, der mit dem Antrieb der Räumvorrichtung
(7) in der Weise gekoppelt ist, daß bei Ansprechen dieses Detektors für eine bestimmte
kurze Zeit die Räumvorrichtung (7) in ihrer Förderrichtung umgekehrt wird und nun
das Fasermaterial zusammen mit dem Fremdkörper über den Stutzen (32) automatisch ausgeschieden
werden kann. Derartige Fremdkörper sind beispielsweise Messer-Bruchstücke, die durch
entsprechende Metalldetektoren sehr gut erkannt werden können.
[0022] In Figur 4 ist eine weitere Ausführungform der Vorrichtung gemäß der Erfindung wiedergegeben.
Hier erfolgt die Verteilung über die Längsrichtung (10) des Preßkastens (11) durch
eine Changierbewegung der gesamten Räumvorrichtung (7), während der Preßbehälter (11)
in der Füll- und Preßposition fixiert ist. Weitere Preßbehälter (11) neben dem eigentlichen
Preßbehälter in Preßposition sollen die An-und Abführung derartiger Preßbehälter
andeuten. Der linke Preßbehälter soll dabei sich noch im leeren Zustand, nur bereits
mit einem Kastensack ausgestattet, befinden, während der rechte Behälter (11) bereits
fertig gepreßte Ware enthält, die einer Endpresse zugeführt werden soll. Als Transporteinrichtungen
sind hier Rollen- bzw. Walzenförderer (37, 38) angedeutet.
[0023] Wie bereits oben ausgeführt, bewegt sich bei dieser Ausführungsform die Räumvorrichtung
hin und her. Dazu dient eine Changiervorrichtung, die die Räumvorrichtung (7) einschließlich
Antrieb (29) hin- und herbewegt. Auch hier sollte der Hub dieser Changiervorrichtung
so ausgerichtet sein, daß in einer linken Endstellung die Öffnung des Preßbehälters
(11) vollständig freigegeben wird, so daß der Preßstempel (12) abgesenkt werden kann
und auf der anderen Seite der Hub ausreichend sein, um ein gleichmäßiges Streuen der
Faserflocke über die gesamte Länge des Preßbehälters zu ermöglichen. Auch in diesem
Fall kann als Alternative die Räumvorrichtung (7) aus einem entsprechend breiten Schwing-
oder Rüttelförderer bestehen.
[0024] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist die Austragsöffnung (3) des Füllschachtes
(2), die mit der Einlauföffnung (30) der Räumvorrichtung (7) verbunden ist, mit in
dieser Changiervorrichtung aufgenommen. So ist es erforderlich, den Füllschacht (2)
bzw. das Anlieferrohr (1) für Faserflocke mit wenigstens einem elastischen Verbindungsglied
(36) und gegebenenfalls auch (42) zu verbinden. Diese elastischen Glieder sind beispielsweise
aus elastischem Kunststoff oder Gummi gefertigt und haben in etwa die Form des Füllschachtes.
Die beiden Endstellungen bei der Changierung der Räumvorrichtung (7) sind in Figur
4 wiederum angedeutet. In ausgezogenen Linien ist die Endstellung angegeben, in der
der Einsatz des Preßstempels (12) ohne Beschädigung der Räumvorrichtung möglich ist.
In der strichpunktierten Ausführung wird die andere Endlage angedeutet, die für die
Austragung der Faserflocke bis zur anderen Seite des Preßbehälters notwendig ist.
Auch bei dieser Vorrichtung sind Fremdkörpersensoren (31) vorgesehen und eine Reversiervorrichtung
des Antriebes (29), so daß Fremdkörper über den Stutzen (32) ,ausgestoßen werden können.
[0025] In der Figur 4 ist ein Sockel (43) wiedergegeben, der ebenfalls Transportvorrichtungen
für den Preßbehälter (11) aber auch entsprechende Positioniervorrichtungen (13) aufweist.
Darüberhinaus können hier Kraftaufnehmer (Wiegezellen) angebracht werden, die beispielsweise
an nicht gezeigten pneumatischen Stellgliedern befestigt sind und mit deren, Hilfe
eine fortlaufende Kontrolle des Füllgrades, d.h. also der Menge an eingefüllter Faserflocke
durchgeführt werden kann. Zweckmäßigerweise werden diese Kraftaufnehmer (44) vor einer
Betätigung des Preßstempels (12) wieder ausgeschwenkt oder heruntergefahren, um eine
Beschädigung während des eigentlichen Preßvorgangs nach Möglichkeit auszuschließen.
Bei Einsatz mehrerer Wiegezellen kann ggf. sogar die Gleichmäßigkeit der Verteilung
der Faserflocke verfolgt und ggf. Einfluß auf Wirksamkeit der Verteilungsvorrichtungen
(6) und/oder (9) genommen werden.
[0026] Die Fahrweise dieser Vorrichtung ähnelt der, wie sie bei der Vorrichtung gemäß Figur
1 bereits beschrieben wurde. Die Faserflocke fällt durch den Füllschacht (2) und die
elastischen Glieder (36) und gegebenenfalls (42) in die Räumvorrichtung, nachdem sie
durch eine schwenkbare Verteilungsvorrichtung (6) gleichmäßig über die Breite des
Füllschachtes verteilt worden ist. Die untere Austragsöffnung des Füllschachtes und
die Räumvorrichtung haben bereits eine Arbeitsbreite, die der Breite (4) des Preßbehälters
(11) entspricht. Bei dem Betrieb bewegt sich die Räumvorrichtung zwischen 2 Grenzpunkten
hin und her. Die eine Grenzstellung gestattet das gefahrlose Absenken des Preßstempels
(12) in den Preßbehälter (11), die andere Endstellung genügt der Forderung nach einer
gleichmäßigen Verteilung der Faserflocke über die volle Länge des Preßbehälters (11).
Die Preßbehälter (11) sind vor dem Verfüllen mit Verpackungsmaterial in Kastensackform
ausgekleidet. Diese Kastensäcke werden durch entsprechende Klemmvorrichtungen (14)
gehalten. Durch die von Zeit zu Zeit vorzunehmende Pressung mit Hilfe des Preßstempels
(12) wird eine Verdichtung des Fasermaterials erreicht. Nach Vervollständigung bzw.
Schließen der Verpackung kann eine Endpressung des faserigen Gutes in dem Preßbehälter
(11) erfolgen. Es ist dann möglich, mit geeigneten Vorrichtungen den Preßbehälter
(11) nach Entfernung der lösbaren Bodenplatte (16) von dem gepreßten Gut zu entfernen
und die Faserflocke im stark gepreßten Zustand z.B. durch Einbringen von Armierungen
aus Bandstahl oder Drähten (33) in Ballenform (35), zu fixieren (Fig. 6). Auch eine
Entfernung des Preßbehälters (11) vor der Endpressung ist möglich.
[0027] Eine derartige Endverpressung und Verpackung des Materials muß nicht mit Hilfe des
Preßstempels (12) der Vorrichtung vorgenommen werden, sondern kann auch in einer ggf.
getrennt aufgestellten Endpresse (34) mit oder ohne Freßbehälter (11) erfolgen.
[0028] Die Auftrennung zwischen Füll- und Preßvorrichtung und Endpresse ist bereits von
den Karusellpressen für die Verpackung von Faserflocke seit Jahrzehnten bekannt. Derartige
Pressensysteme können auch im vorliegenden Fall eingesetzt werden. Bekannt ist aber
auch bereits die Verpackung mit Hilfe von frei beweglichen, transportablen Preßbehältern.
Eine schematische Darstellung einer möglichen Anordnung ist in Figur 5 wiedergegeben.
Hier sind zwei Ablage- und Vorpreßeinrichtungen nebeneinander angeordnet. Die Preßkästen
(11) gelangen von den Vorpreßeinrichtungen über Rollenbahnen zu einer Zentralpresse
(34), in der die endgültige Verpressung und Verpackung vorgenommen wird. Die leeren
Preßbehälter werden über Rollenbahnen (38) wieder den Ablage- und Vorpreßeinrichtungen
zurückgeschickt. Ein derartiges System kann Teil einer größeren Verpressungsanlage
unter Einsatz von verschiedenen Vorpressen oder Kabelablegern sein. Diese Möglichkeiten
sind durch die zusätzlichen Rollenbahnen (39) angedeutet worden.
1. Vorrichtung zum Verpacken und Pressen von Faserflocke aus Kurzschnittfasern oder
anderen Fasern mit hohen Gleiteigenschaften in Ballenform bestehend aus
a) einem Füllschacht (2) für die zu verpackende Faserflocke, der wenigstens an seiner
Austragsöffnung (3) die Breite (4) der Preßbehälteröffnung (5) aufweist und innen
eine schwenkbare Verteilungsvorrichtung (6) besitzt,
b) einer Räumvorrichtung (7) von entsprechender Breite, die unter dem Füllschacht
(2) angeordnet ist und die Flocke wenigstens bis an den Rand der Preßbehälteröffnung
(5) bzw. in eine Ausgleichsraum (8) über der Preßbehälteröffnung (5) transportieren
kann,
c) einer Längsvergleichmäßigungsvorrichtung (9) zur Vergleichmäßigung der Flockendichte
in Längsrichtung (10) des Preßbehälters (11), die vor oder über der Öffnung (5) des
Preßbehälters gelegen ist,
d) Preßbehältern (11), die in ihrer räumlichen Lage zu Preßstempel (12), Räumvorrichtung
(7) und Längsvergleichmäßigungsvorrichtung (9) durch Positioniervorrichtungen (13)
innerhalb der Ablage- und/oder Preßvorrichtung fixierbar sind und Klemmvorrichtungen
(14) für die Festlegung von Verpackungsmaterial (15) an der inneren Oberfläche des
Preßbehälters (11) besitzen,
e) weiteren bekannten Vorrichtungen derartiger Verpackungs- und Preßeinrichtungen,
wie Preßstempel (12) mit entsprechenden Betätigungsvorrichtungen, Verpackungs- und
Amierungsvorrichtungen, Steuer- und Regeleinrichtungen usw.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verpackungs- und Preßvorrichtung
zusätzlich noch über eine Endpresse (34) verfügt, in die die Preßbehälter (11) nach
ihrer Füllung und Pressung verbringbar sind, und in der die Endverpressung unter weiterer
Kompression der Faserflocke und des Verpackungsmaterials (15) erfolgt sowie die endgültige
Verpackung und Armierung der so erzeugten Ballen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Preßbehälter
(11) einen rechteckigen Querschnitt aufweisen und frei beweglich sind, d. h. keine
ständige Verbindung zu anderen Teilen der Verpackungs- und Preßvorrichtung aufweisen,
der Innenraum frei von Nuten und Rückhaltevorrichtungen ist und der Behälter am Boden
eine lösbare Bodenplatte (16) aufweist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Verteilungsvorrichtung
(6) im Füllschacht (2) ein in Richtung der Breite (4) des Preßbehälters (11) schwenkbarer
Rüssel (17) oder ein ebenso schwenkbares Paddel (18) ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Räumvorrichtung
(7) aus wenigstens zwei, vorzugsweise drei bis fünf parallel nebeneinander angeordneten
Schneckenförderern (20) besteht, wobei die Steigung der Schneckenwendel (21) von der
Einfüllstelle (3) des Füllschachtes (2) bis zur Austragsöffnung (22) vorzugsweise
zunimmt, um ein Verdichten der Faserflocke bei dem Transport zu vermeiden.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Längsvergleichmäßigungsvorrichtung (9) wenigstens die folgenden Merkmale aufweist:
Einen Ausgleichsraum (8), der den gleichen Querschnitt wie der Preßbehälter (11) aufweist,
sich direkt über diesem Preßbehälter (11) befindet und von diesem durch ein, gegebenenfalls
mehrteiligen, völlig zu öffnenden Schieber (23) von dem Preßbehälter (11) getrennt
ist, die Decke des Ausgleichsraums (8) durch den Preßstempel (12) gegeben ist, die
Längswände (24) des Ausgleichsraumes (8) vorzugsweise fluchtend mit den Längsseiten
des Preßbehälters (11) sind, während die eine Seitenwand in der Breite (4) die Austragsöffnung
(22) der Räumvorrichtung (7) ist und die gegenüberliegende Wand als Gegendruckstempel
(25) ausgeführt ist, der über die gesamte Länge des Ausgleichraumes (8) bewegt werden
kann und der dieser Bewegung einen vorgegebenen Widerstand entgegenleisten kann.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Längsvergleichmäßigungsvorrichtung (9) wenigstens die folgenden Merkmale aufweist:
Daß eine Räumvorrichtung (7) mit festgelegter Austragsöffnung (22) über dem Preßbehälter
(11), der auf einer Changiervorrichtung (26) gehalten wird, die den Preßbehälter (11)
in Längsrichtung mit einem solchen Hub bewegt, daß die kontinuierlich die Räumvorrichtung
(7) verlassende Faserflocke gleichmäßig über die ganze Länge (10) des Preßbehälters
(11) abgelegt werden kann und die Möglichkeit von Zwischenpressungen des abgelegten
Materials durch den Preßstempel (12) gegeben ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Längsvergleichmäßigungsvorrichtung (9) die folgenden Merkmale aufweist:
Fixierte Stellung des Preßbehälters (11) in der Gesamtanlage während des Füll- und
Preßvorgangs, aber changierende Bewegung der Räumvorrichtung (7) in Längsrichtung
des Preßbehälters (11) mit einem solchen Hub, daß die kontinuierlich aus der Räumvorrichtung
austretende Faserflocke gleichmäßig über die Länge (10) des Preßbehälters (11) abgelegt
werden kann und die Möglichkeit von Zwischenpressungen des abgelegten Materials durch
Einsatz eines Preßstempels (12) gegeben ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Füllschacht flexibel
mit der Einlauföffnung (30) der changierenden Räumvorrichtung (7) verbunden ist, um
eine möglichst gleichmäßige Füllung der Räumvorrichtung bzw. des Austrages pro Zeiteinheit
zu erreichen.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
in dem Füllschacht Fremdkörpersensoren (31) eingebaut sind, die in Verbindung mit
einer Reversiermöglichkeit der Arbeitsrichtung der Räumvorrichtung (7) eine automatische
Ausschleusung von Fremdkörpern und Fehlschnitten über eine Öffnung (32) ermöglichen.
11. Verfahren zum Pressen und Verpacken von Faserflocken aus Kurzschnittfasern oder
anderen Fasern mit hoher Gleitfähigkeit in Ballenform, wobei die Faserflocke in einem
Füllschacht (2), der bereits etwa die Breite (4) der Öffnung (3) des zu füllenden
Preßbehälters (11) aufweist, gleichmäßig verteilt wird, um anschließend von einer
Räumvorrichtung gleicher Breite übernommen und weitergeleitet werden, ohne die erzeugte
Gleichmäßigkeit in der Breite (4) merklich zu verschlechtern, um dann nach einem Verfahren
zur Vergleichmäßigung der Flockendichte über die Länge der Öffnung (10) des Preßbehälters
(11) unterworfen zu werden, bevor die Faserflocke in den mit Verpackungsmaterial (15)
ausgelegten Preßbehälter (11) gelangt, um dort zeitweilig und wiederholt der Einwirkung
eines Preßstempels (12) ausgesetzt zu werden; nach Erreichen des gewünschten Füllgrades
wird das Verpackungsmaterial (15) geschlossen und die so verpackte Faserflocke gepreßt
und in diesem Zustand durch Einsatz von Bändern oder Drähten (33) armiert.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die abgelegte und vorgepreßte
Faserflocke vorzugsweise in einem Preßbehälter (11) zu einer Endpresse (34) gebracht
und nach Schließen der Verpackungsmaterials (15) einem besonders starken Preßgang
unterworfen wird, und die auf diese Weise verpreßte und verpackte Faserflocke im hochgepreßten
Zustand als Ballen (35) bandagiert wird.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß die gleichmäßige
Verteilung der Faserflocke in dem Füllschacht (2) durch Einsatz eines Schwenkrüssels
(17) im Oberteil des Schachtes (2) oder durch ein in Richtung der Breite (4) des Schachtes
(2) schwenkbares Paddel (18) bewirkt wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die
Übernahme und die Weiterleitung der Flocke von dem Füllschacht (2) durch eine Räumvorrichtung
(7) aus wenigstens zwei, vorzugsweise drei bis fünf parallel nebeneinander angeordneten
Schneckenförderern (20) bewerkstelligt wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die
Pressung und gegebenenfalls Endpressung der Faserflocke in den Preßbehältern (11)
erfolgt, und diese Behälter (11) frei beweglich bzw. frei transportabel sind und nur
während der Füll- und Preßvorgänge durch Positionierungsvorrichtungen (13) in ihrer
räumlichen Lage fixiert werden.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß der
Füll- und Preßvorgang durch laufende oder wiederholte Wägung des zu füllenden Preßbehälters
außerhalb der Zwischenpreßzeiten erfolgt, um ein vorgegebenes Ballengewicht zu erzielen.
17. Verfahren nach Anspruch 11 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß das Verfahren zur
Vergleichmäßigung der Flockendichte über die Länge (10) der Öffnung (5) des Preßbehälters
(11) darin besteht, daß über dem Preßbehälter (11) ein Ausgleichsraum (8) vorgesehen
ist, wie er in Anspruch 6 definiert wurde, und in dem mit Hilfe der Räumvorrichtung
(7) so lange Faserflocken gegen den vorgegebenen Widerstand eines Gegendruckstempels
(25) der Faserflocke gefördert wird, bis der gesamte Ausgleichsraum (8) gleichmäßig
mit Faserflocke gefüllt ist; nach Anhalten der Räumvorrichtung (7) und Öffnen des
Schiebers (23) kann dann die in dem Ausgleichsraum (8) angesammelte Faserflocke mit
Hilfe des Preßstempels (12) in den Preßkasten (11) überführt und gepreßt werden.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß das
Verfahren zur Vergleichmäßigung der Flockendichte über die Länge (10) der Öffnung
(5) des Preßbehälters (11) darin besteht, daß die Austrittsöffnung (22) der Räumvorrichtung
(7) und die Öffnung (5) des Preßkastens (11) Relativbewegungen in der Art zueinander
ausführen, daß eine gleichmäßige Befüllung des Preßkastens in Längsrichtung (10) gewährleistet
ist und darüber hinaus der wiederholte Einsatz des Preßstempels (12) zur Verpressung
des abgelegten faserigen Guts in dem Preßbehälter (11) ermöglicht wird.
19. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß der Preßkasten (11) in
seiner Lage fixiert ist und daß die Räumvorrichtung (7) sich changierend so bewegt,
daß ihre Austrittsöffnung (22) über praktisch die volle Länge (10) der Öffnung (5)
des Preßbehälters (11) hinwegstreicht und Füllschacht (2) und Einlauföffnungen (30)
der Räumvorrichtung (7) über ein elastisches Verbindungsglied (36) miteinander verbunden
sind.
20. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 11 bis 19, dadurch gekennzeichnet,
daß die Förderrichtung der Räumvorrichtung (7) reversierbar ist, und in Zusammenarbeit
mit Metall- oder Fremdkörperdetektoren (31) eine automatische Ausschleusung von Fremdkörpern
und Fehlschnitten über die Öffnung (32) ermöglicht wird.
21. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Wägung durch Einsatz
mehrerer, vorzugsweise von 4 Kraftmeßvorrichtungen erfolgt und dabei zu beobachtende
Gewichtsdifferenzen zu einer Variation der Bewegungen der Vergleichsmäßigungsvorrichtungen
(6, 9) führen.