[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Sprühkopf für einen Sprühbehälter zur Ausgabe
von Schaum, wobei der Sprühbehälter ein manuell betätigbares Ausgabeventil in einem
Austrittskanal des Sprühkopfes und der Sprühkopf ein den Austrittskanal selbsttätig
und gegenüber dem Ausgabeventil verzögert schließendes Verschlußelement stromunterhalb
des Ausgabeventils aufweist.
[0002] Bei einem bekannten Sprühkopf dieser Art (US-PS 44 37 592) wird das Verschlußelement
vor dem Ausgabeventil geöffnet und nach diesem hermetisch geschlossen. Bei der Ausgabe
von Schaum aus einem Aerosol- bzw. Sprühbehälter (Sprühdose) ist man jedoch daran
interessiert, daß das zunächst flüssig in dem Sprühbehälter enthaltene Aerosolprodukt
beim Öffnen des Ausgabeventils nicht ungebremst aus dem Sprühkopf austritt, sondern
zunächst vollständig aufschäumt. Wenn das Verschlußelement jedoch vor dem Ausgabeventil
öffnet, kann die Aerosolflüssigkeit zumindest teilweise austreten, bevor sie vollständig
aufgeschäumt ist. Ferner ist man auch daran interessiert, den Schaum nicht ungebremst
austreten zu lassen, weil sich gezeigt hat, daß ein gebremst austretender Schaum eine
höhere Schaumfestigkeit erhält. Wenn andererseits das Verschlußelement hermetisch
schließt, kann der zwischen dem Ausgabeventil und der Auslaßöffnung verbleibende
Produktrest in dem geschlossenen Austrittskanal nachschäumen und gegebenenfalls das
Verschlußelement unter dem Druck des Schaums wieder öffnen, so daß weiterhin Schaum
ausströmt.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Sprühkopf der gattungsgemäßen Art
anzugeben, bei dem der austretende Schaum eine höhere Festigkeit aufweist und ein
Ausströmen von Schaum nach dem Schließen des Verschlußelements vermieden ist.
[0004] Erfindungsgemäß ist diese Aufgabe dadurch gelöst, daß das Öffnen des Verschlußelements
gegenüber dem Öffnen des Ausgabeventils verzögert ist und das Verschlußelement in
seiner Schließlage Gase, aber keine Flüssigkeiten austreten läßt.
[0005] Bei dieser Lösung wirkt das verzögert öffnende Verschlußelement zunächst wie eine
Schaumaustrittsbremse, so daß die Schaumfestigkeit erhöht wird. Durch das nichthermetische
Schließen und den weiterhin möglichen Gasaustritt wird gleichzeitig auch ein Nachschäumen
und Ausströmen von Schaum vermieden.
[0006] Vorzugsweise wird das Verschlußelement bei aufrechtstehendem Sprühbehälter nur durch
Schwerkraft in der Schließlage gehalten. Bei dieser Ausbildung wird das Verschlußelement
auf einfache Weise durch den Druck des Schaums erst nach dem Öffnen des Ausgabeventils
geöffnet und umgekehrt erst nach dem Schließen des Ausgabeventils mit abnehmendem
Druck des Schaums wieder geschlossen, wobei in der Schließstellung zwar überschüs
siges Gas entweichen kann, die Flüssigkeit aber zurückgehalten wird. Der zwischen
dem Ausgabeventil und der Auslaßöffnung des Austrittskanals verbleibende flüssige
Produktrest kann somit nicht nachströmen und sich mangels Luftzutritt auch nicht verändern.
[0007] Wenn das Verschlußelement wie bisher etwa pilzartig geformt ist, mit seinem Stiel
axial in den Austrittskanal eingeführt ist, mit einem radialen Vorsprung des Stiels
eine Hinterschneidung im Austrittskanal untergreift und in der Schließstellung mit
dem Rand seines Pilzkopfes am Rand der Austrittsöffnung des Austrittskanals anliegt,
sollte der radiale Vorsprung in der Schließstellung einen axialen Abstand von der
Hinterschneidung aufweisen, das Verschlußelement aus weitgehend starrem Material
bestehen und wenigstens ein axialer Durchgangskanal den radialen Vorsprung oder die
Hinterschneidung durchsetzen. Auf diese Weise ist das Verschlußelement im Austrittskanal
begrenzt zwischen der Schließstellung und der Offenstellung verschiebbar, wobei der
erwähnte Abstand den Öffnungshub des Verschlußelements bestimmt.
[0008] Wenn hierbei der radiale Vorsprung in der Schließstellung an der Hinterschneidung
anliegt, ist es günstig, wenn zumindest der Pilzkopf aus elastisch biegsamen Material
besteht. Hierbei kann sich der Rand des Pilzkopfes unter dem Druck des Schaums gegenüber
dem Öffnen des Ausgabeventils verzögert vom Rand der Austrittsöffnung des Austrittskanals
wegbiegen, um den Austritt des Schaums freizugeben. Nach dem Schließen des Ausgabeventils
bewegt sich der Rand des Pilzkopfes aufgrund seiner Eigenelastizität wieder verzögert
mit nachlassendem Druck des Schaums in die Schließstellung zurück.
[0009] Alternativ kann das Verschlußelement eine Membram aus elastisch nachgiebigem Material
mit wenigstens einem Durchgangsloch aufweisen, das durch Anlage der Membran am Rand
der Austrittsöffnung des Austrittskanals oder an einem durch wenigstens einen radialen
Steg koaxial im Austrittskanal gehaltenen Stift absperrbar ist. Auch dieses Verschlußelement
hat die gleiche Funktion wie das pilzkopfartige Verschlußelement und ist ebenso einfach
wie dieses herstellbar und montierbar.
[0010] Der Austrittskanal kann in einen ersten Abschnitt und einen mit diesem zusammensteckbaren,
das Verschlußelement aufweisenden zweiten Abschnitt unterteilt sein. Hierbei kann
der erste Abschnitt den herkömmlichen Austrittskanal bilden, in den der zweite Abschnitt
in der gewünschten Ausgestaltung einfach eingesteckt werden kann.
[0011] Sodann kann der Sprühkopf, wenn das Verschlußelement in der Schließstellung mit einem
radialen Vorsprung eine Hinterschneidung am Austrittskanal hintergreift, in der Weise
ausgebildet sein, daß das Verschlußelement einen weitgehend flachen Deckel bildet,
der mit dem äußeren Umfangsrand der Austrittsöffnung des Austrittskanals durch ein
Filmgelenk verbunden ist, dessen zur Öffnungsstellung des Verschlußelements hin wirkende
Federkraft kleiner als die zur Schließstellung des Verschlußelements hin wirkende
Komponente der Schwerkraft des Verschlußelements ist, wobei der Vorsprung des Verschlußelements
in der Schließstellung einen Abstand in Öffnungsrichtung von der Hinterschneidung
aufweist und das Verschlußelement auf dem Öffnungsrand des Austrittskanals aufsitzt.
Bei dieser Ausbildung bietet das Filmgelenk den Vorteil, daß der Betätigungsaufsatz
und das Verschlußelement auch nach ihrer Herstellung in einem einzigen Formwerkzeug
miteinander verbunden bleiben - im Gegensatz zu einer getrennten Herstellung der beiden
Teile, sei es in getrennten Formwerkzeugen oder einem einzigen Formwerkzeug - und
auf diese Weise für eine bleibende Zuordnung mit zusammenpassender Fertigungstoleranz
von Betätigungsaufsatz und Verschlußelement gesorgt ist, so daß ein Sortieren der
in großen Stückzahlen in mehreren Formwerkzeugen oder in einem Mehrfach-Formwerkzeug
in der Regel mit unterschiedlichen Fertigungstoleranzen geformten Betätigungsaufsätze
und Verschlußelemente nach zusammenpassenden Fertigungtoleranzen entfällt.
[0012] Die Erfindung und ihre Weiterbildungen werden nachstehend anhand von Zeichnungen
bevorzugter Ausführungsbeispiele näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 einen Axialschnitt durch einen erfindungsgemäßen Sprühkopf in der Schließstellung,
Fig. 2 den Sprühkopf nach Fig. 1 in der Öffnungsstellung,
Fig. 3 einen Axialschnitt durch einen Aufsatz eines Sprühkopfes mit zugehörigem Verschlußelement
in Explosionsdarstellung,
Fig. 4 den Aufsatz nach Fig. 3 bei eingesetztem Verschlußelement in der Schließstellung,
Fig. 5 ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Sprühkopfes im Axialschnitt,
Fig. 6 ein drittes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Sprühkopfes im Axialschnitt,
Fig. 7 ein viertes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Sprühkopfes im Axialschnitt,
Fig. 8 ein fünftes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Sprühkopfes im Axialschnitt,
Fig. 9 ein sechstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Sprühkopfes im Axialschnitt
bei aufgeklapptem Verschlußelement,
Fig. 10 eine Draufsicht auf den Sprühkopf nach Fig. 9,
Fig. 11 eine Seitenansicht des Sprühkopfes nach Fig. 10,
Fig. 12 eine andere Seitenansicht des Verschlußelements nach Fig. 10 bei geschlossenem
Verschlußelement, teilweise im Axialschnitt und
Fig. 13 den Ausschnitt X der Fig. 12 in vergrößertem Maßstab.
[0013] Der Sprühkopf nach den Fig. 1 und 2 besteht aus einem Betätigungsaufsatz 1 für ein
(nichtdargestelltes) Ausgabeventil eines Sprühbehälters zur Ausgabe von Schaum mit
einem im Querschnitt etwa pilzkopfförmigen Verschlußaufsatz 2, in den ein Verschlußelement
3 in Form eines Pilzkopfes im Schnappsitz eingesetzt ist, und einer Schutzhaube 4.
[0014] Der Betätigungsaufsatz 1 hat ein vertikales Austrittsrohr 5, das einen ersten Abschnitt
eines Austrittskanals 6 bildet und in das ein Rohrstutzen 7 des Verschlußaufsatzes
2 eingesetzt ist, wobei der Rohrstutzen 7 einen zweiten Abschnitt des Austrittskanals
6 bildet. Hierbei sind das Austrittsrohr 5 und der Rohrstutzen 7 im Reibschluß dicht
zusammengehalten. Der axial untere Abschnitt des Austrittsrohres 5 bildet eine Fassung
8 zur Aufnahme des Austrittsendes eines Ausgaberohres des Ausgabeventils. Der Austrittskanal
6 ist teilweise durch eine sich quer in diesem erstreckende Prallwand 9 versperrt,
an der die wässrige, aus dem Sprühbehälter freigegebene Aerosolflüssigkeit zunächst
aufschäumen kann.
[0015] Die obere Wand 10 des Betätigungsaufsatzes 1 ist nur auf der einen (in Fig. 1 linken)
Seite des Austrittsrohres 5 mit dem oberen Rand einer radial äußeren, auf den oberen
Rand des Sprühbehälters im Schnappsitz aufgesetzten Umfangswand 11 des Betätigungsaufsatzes
1 einteilig verbunden. Die Wand 10 besteht aus biegsamem Material. Daher kann durch
Niederdrücken einer der Verbindungsstelle zwischen den Wänden 10 und 11 diametral
gegenüberliegenden Betätigungsstufe 12 ein Druck auf das in die Fassung 8 eingreifende
Ausgaberohr des Ausgabeventils ausgeübt werden. Durch das Niederdrücken des Ausgaberohrs,
das zugleich einen Verschlußteil des Ausgabeventils bildet, wird das Ausgabeventil
geöffnet.
[0016] Das Verschlußelement 3 ist etwa pilzartig geformt und mit seinem Stiel 13 axial in
den Austrittskanal 6 eingeführt. Der Stiel 13 hat einen radialen Vorsprung 14 in
Form eines umlaufenden Wulstes, der eine Hinterschneidung 15 untergreift, die ebenfalls
durch einen radial nach innen vorstehenden Wulst im Austrittskanal 6 gebildet wird.
In der in Fig. 1 dargestellten Schließstellung des Verschlußelements 3 liegt dieses
mit dem Rand 16 seines Pilzkopfes 17 am Rand 18 der Austrittsöffnung des Austrittskanals
6 an. Der radiale Vorsprung 14 hat in der Schließstellung einen axialen Abstand d
von der Hinterschneidung 15, durch den der Hub des aus starrem Material bestehenden
Verschlußelements 3 bestimmt und begrenzt wird. Axiale Durchgangskanäle 19 durchsetzen
den radialen Vorsprung 14 bis auf die obere Seite des die Hinterschneidung 15 bildenden
Vorsprungs. Der Pilzkopf 17 des Verschlußelements 3 ist in einer axialen Vertiefung
20 in der pilzkopfartigen Erweiterung des Verschlußaufsatzes 2 weitgehend bündig versenkt.
[0017] Wenn die Betätigungsstufe 12 niedergedrückt und das Ausgabeventil geöffnet wird,
strömt der Behälterinhalt unter dem Druck eines Treibmittels über das Ausgabeventil
und dessen Ausgaberohr gegen die Prallwand 9, von der es unter Aufschäumung in das
Austrittsrohr 5 und den Rohrstutzen 7 umgeleitet wird. Hier trifft es auf das die
Schließstellung nach Fig. 1 einnehmende Verschlußelement 3, wobei dieses gegen seine
Schwerkraft (bzw. sein Gewicht) unter dem Druck des Schaums verzögert in die Öffnungsstellung
nach Fig. 2 angehoben wird und wie eine Schaumaustrittsbremse wirkt. Durch diesen
"gebremsten" Austritt des Schaums wird dessen Festigkeit erhöht.
[0018] Sobald der Druck von der Betätigungstaste 12 weggenommen wird, schließt sich das
Ausgabeventil, während das Verschlußelement 3 weiterhin unter dem Druck des Schaums
die Öffnungsstellung beibehält.
[0019] In aufrechter Lage des Sprühbehälters und dem entsprechend vertikaler Lage des Ausgangskanals
6 sinkt nun das Verschlußelement 3 bei nachlassendem Schaumdruck in die Schließstellung
zurück. Alternativ kann das Verschlußelement 3 auch manuell beim Abstreifen des ausgetretenen
Schaums in die Schließstellung zurückgedrückt werden. In der Schließstellung kann
durch den nicht hermetisch dichten Schließspalt zwischen Verschlußelement 3 und Verschlußaufsatz
2 weiterhin Gas austreten, während der Schaum bzw. sich in dem Austrittskanal 6 bildende
Flüssigkeit zurückgehalten wird und gleichzeitig verhindert wird, daß der im Austrittskanal
verbleibende Produktrest sich unter Luftzutritt verändern kann.
[0020] Die Fig. 3 und 4 zeigen einen abgewandelten Verschlußaufsatz 2a, der zusammen mit
dem Betätigungsaufsatz 1 verwendet werden kann und bei dem das ebenfalls pilzkopfförmige
Verschlußelement 3a nicht starr, sondern aus elastisch biegsamem Material hergestellt
ist. Die Durchgangskanäle 19a sind nicht im Stiel 13a, sondern in einem sich konisch
aufweitenden Teil des Rohrstutzens 7a ausgebildet. Dementsprechend ist der radiale
Vorsprung 14a des Stiels 13a in Umfangsrichtung durchgehend ausgebildet und die Hinterschneidung
15a in Umfangsrichtung durch die Durchgangskanäle 19a unterbrochen. Der Vorsprung
14a hat keinen axialen Abstand von der Hinterschneidung 15a, sondern liegt ständig
an dieser an.
[0021] Beim Öffnen des Ausgabeventils wird das Verschlußelement 3a mithin nicht angehoben,
sondern lediglich sein Rand 16 durch den Druck des Schaums axial nach oben gebogen
und auf diese Weise das Verschlußelement 3a verzögert in die (nichtdargestellte) Öffnungsstellung
gebracht. Nach dem Schließen des Ausgabeventils wird der Öffnungsrand 16 wieder bis
zur Anlage an den Rand 18 aufgrund seiner Rückstellfederkraft zurückgebogen und in
die Schließstellung gebracht. Das Öffnen und Schließen des Verschlußelements 3a ist
daher ebenfalls jeweils gegenüber dem Öffnen und Schließen des Ausgabeventils verzögert.
[0022] Beim dem Sprühkopf nach Fig. 5 ist die Oberseite des Betätigungsaufsatzs 1a als etwa
topfförmiger Vorsprung 21 ausgebildet, an dessen Boden 22 das Austrittsrohr 5 angeformt
ist. Der Austrittskanal 6 verjüngt sich im Bereich des Bodens 22 und ist auf der Oberseite
von einer axial vorstehenden Dichtkante 23 umgeben. Oben auf dem Vorsprung 21 ist
das Verschlußelement 3b in Form einer Haube aus elastisch nachgiebigem gummiartigem
Material im Schnappsitz aufgesetzt, wobei ein radial nach innen vorstehender Ringwulst
des Verschlußelements 3b in eine radial äußere Umfangsnut des Vorsprungs 21 eingreift
und der Boden der Haube eine Membran bildet, die unter Federvorspannung auf der den
Rand der Austrittsöffnung des Austrittskanals 6 bildenden Dichtkante 23 anliegt.
Der Boden bzw. die Membran der das Ver schlußelement 3b bildenden Haube ist radial
außerhalb der Dichtkante 23 mit Durchgangslöchern 24 versehen, die in der dargestellten
Schließlage des Verschlußelements 3b durch die Anlage der Membran an der Dichtkante
23 gegen den Austritt von Schaum oder Flüssigkeit, nicht jedoch gegen den Durchtritt
von Gas, dessen Druck höher als die Schließkraft der Membran ist, abgesperrt ist.
[0023] Beim Niederdrücken der Betätigungsstufe 12 wird mithin auch bei diesem Ausführungsbeispiel
zunächst das (nichtdargestellte) Ausgabeventil geöffnet und sodann nach Ausbildung
von Schaum unter hinreichendem Druck im Ausgangskanal 6 des Austrittsrohrs 5 die
Membran von der Dichtkante 23 abgehoben, so daß der Schaum über die Durchgangslöcher
24 austreten kann. Umgekehrt kehrt die Membran nach Wegnahme des Drucks von der Betätigungsstufe
12 und Schließen des Ausgabeventils erst dann wieder in die dargestellte Schließlage
zurück, nachdem sich der Druck im Ausgangskanal 6 abgebaut hat.
[0024] Auch hier hat die gelochte Membran die Funktion einer Schaumbremse. Dagegen ist eine
Prallwand nicht vorgesehen.
[0025] Bei dem Betätigungsaufsatz 1b nach Fig. 6 verläuft das Austrittsrohr 5a im Bereich
der Fassung 8 vertikal und anschließend nach einer rechtwinkligen Abwinklung horizontal,
um den Schaum weitgehend horizontal oder bequemer nach unten versprühen zu können.
In der Stirnseite des Austrittsrohrs 5a ist eine Ringnut 25 konzentrisch zum Ausgangskanal
6 ausgebildet. Das Verschlußelement 3c hat wieder die Form einer Haube, die jedoch
im Reibschluß auf das freie Ende des Austrittsrohrs 5a aufgesetzt ist. Der Boden
der Verschlußhaube 3c bildet wieder eine Membran aus elastisch nachgiebigem gummiartigem
Material mit Durchgangslöchern 24, die mit der Ringnut 25 fluchten und in der dargestellten
Schließlage durch die Anlage der Membran am Rand 23a der Austrittsöffnung des Austrittskanals
6 abgesperrt sind.
[0026] Beim Niederdrücken der Betätigungsstufe 12a wird auch hier erst das (nichtdargestellte)
Ausgabeventil des Sprühbehälters geöffnet. Dabei strömt die freigegebene Produktflüssigkeit,
in der Treibmittel gelöst oder emulgiert ist, dessen Aufgabe es ist, die Flüssigkeit
aufzublasen, gegen die sich quer zur Strömungsrichtung erstreckende Wand 9 des Austrittsrohrs
5a im Bereich der Fassung 8, wobei diese Wand 9 wiederum die Funktion einer Prallwand
hat, um die Flüssigkeit im Ausgangskanal 6 aufschäumen zu lassen. Erst danach hebt
der im Ausgangskanal 6 ansteigende Druck die Membran des Verschlußelements 3c von
dem Rand 23a der Austrittsöffnung des Austrittskanals 6 ab, so daß der sich bildende
Schaum austreten kann. Auch hier bildet die Membran des Verschlußelements 3c wieder
eine Schaumaustrittsbremse, die zur Verfestigung des Schaums beiträgt. Die Rückkehr
der Membran des Verschlußelements 3c in die Schließstellung vollzieht sich ebenfalls
wieder verzögert gegenüber dem Schließen des Ausgabeventils entsprechend dem Druckabbau
im Austrittskanal 6. Desgleichen kann in der Schließstellung des Verschlußelements
3c nur Gas, aber keine Flüssigkeit aus dem Austrittskanal 6 entweichen.
[0027] Bei dem Sprühkopf nach Fig. 7 entspricht der Betätigungsaufsatz 1c weitgehend dem
Betätigungsaufsatz 1 nach den Fig. 1 und 2, nur daß die Prallwand 9 weggelassen ist.
Der sich ebenfalls zum oberen freien Ende hin radial erweiternde Rohrstutzen 7b enthält
einen koaxialen Stift 26, der durch wenigstens einen radialen Steg 27 mit axialen
Durchbrüchen 28 koaxial im Austrittskanal 6 gehalten wird. Das Verschlußelement 3d
hat wiederum etwa die Form einer Haube oder eines Topfes, der mit seiner Umfangswand
im Schnappsitz in einer koaxialen Ringnut in der Stirnseite des Rohrstutzens 7b gehalten
wird und aus elastisch nachgiebigem gummiartigem Material besteht. Der Boden der
Haube bzw. des Topfes 3d bildet eine Membran, die in der Mitte ein Durchgangsloch
24 aufweist, das durch Anlage der Membran an dem Stift 26 in der in Fig. 7 dargestellten
Schließlage abgesperrt ist. Auch hier wird mithin das Verschlußelement 3d bzw. dessen
Membran in Abhängigkeit vom Druck im Austrittskanal 6 gegenüber dem Öffnen und Schließen
des (nichtdargestellten) Ausgabeventils verzögert in die Öffnungs- bzw. Schließstellung
gebracht, indem die elastische Membran von dem Stift 26 abgehoben bzw. durch ihre
Federkraft wieder mit diesem Stift 26 zur Anlage gebracht wird. Auch hier ist wiederum
in der Schließstellung das Entweichen von Gas, nicht jedoch von Flüssigkeit durch
den Schließspalt zwischen dem Stift 26 und der Membran über die Austrittsöffnung 24
möglich, während der Verschlußaufsatz 2b dicht auf dem Austrittsrohr sitzt.
[0028] Bei dem Sprühkopf nach Fig. 8 entspricht der Betätigungsaufsatz 1d wiederum weitgehend,
bis auf die fehlende Prallwand 9, dem Betätigungsaufsatz 1 nach den Fig. 1 und 2.
Der in das Austrittsrohr 5 dicht eingesetzte Verschlußaufsatz 2c enthält eine den
Austrittsstutzen 7c umgebende Ringnut 25a, die mit Austrittslöchern 24 in einer Membran
des hauben- oder topfartig ausgebildeten Verschlußelements 3e aus elastisch nachgiebigem
Material fluchtet, das im Reibschluß mit einer radial inneren Umfangswand in die Ringnut
25a und mit einer radial äußeren Umfangswand in eine Ringnut 29 in der Stirnseite
einer den Rohrstutzen 7c umgebenden Außenwand 30 im Reibschluß eingreift. Die Membran
des Verschlußelements 3e liegt in der Schließlage am Rand 23a der Austrittsöffnung
des Austrittskanals 6 an und versperrt den Durchgang zu den radial außerhalb des Rands
23a liegenden Durchgangslöchern 24. Die Wirkungsweise dieses Sprühkopfes entspricht
prinzipiell wiederum der Wirkungsweise der Sprühköpfe nach den Fig. 5 und 6.
[0029] Bei dem Sprühkopf nach den Fig. 10 bis 13 entspricht der Betätigungsaufsatz 1e ebenfalls
prinzipiell dem Betätigungsaufsatz nach den Fig. 1 und 2. Abweichend ist im wesentlichen,
daß der Betätigungsaufsatz 1e einteilig ausgebildet ist, das heißt keinen getrennt
ausgebildeten Verschlußaufsatz aufweist, und das Verschlußelement 3f einteilig durch
ein Filmgelenk 31 mit dem äußeren Umfangsrand der Austrittsöffnung des Austrittskanals
6 verbunden ist und einen weitgehend flachen Deckel in Form einer flachen Haube bildet,
das heißt keinen Stiel wie das pilzartige Verschlußelement 3 aufweist. Am Boden der
Vertiefung 20, die durch die sich radial nach außen erweiternde Austrittsöffnung des
Austrittskanals 6 gebildet ist, sind vier axial vorstehende Stege 32 mit je einem
radial nach außen ragenden Vorsprung vorgesehen, der eine Hinterschneidung 15b (Fig.
13), ähnlich der Hinterschneidung 15a (Fig. 3), bildet.
[0030] Nach dem Aufsetzen des Betätigungsaufsatzes 1e auf den Sprühbehälter und dem Umklappen
des Verschlußelements 3f in die in den Fig. 11 bis 13 dargestellte Schließstellung,
wobei das Verschlußelement 3f mit seinem teilweise über den inneren Umfang des Verschlußelements
3f umlaufenden Vorsprung 14 unter der Hinterschneidung 15b der Stege 32 eingerastet
ist, siehe insbesondere Fig. 13, und das Filmgelenk 31 in eine Aussparung 33 der die
Vertiefung 20 begrenzenden Umfangswand eingreift, kann der obere Teil des Betätigungsaufsatzes
1e durch Drücken gegen die Betätigungstaste 12b seitlich gekippt werden, wobei die
von der Wand 11 durch einen in der Draufsicht nach Fig. 10 C-förmigen Schlitz 34 getrennte
Wand 10 um den die Wände 10 und 11 zwischen den Enden des Schlitzes 33 verbindenden
Steg nach unten geschwenkt und damit das Ausgabeventil geöffnet wird. Das Filmgelenk
31 hat eine so geringe Elastizität oder Rückstellfederkraft, daß das Verschlußelement
3f durch sein Eigengewicht vor dem Öffnen des Ventils sicher in der Schließstellung
gehalten wird, in der es an dem Rand 18 anliegt, auch wenn der Sprühbehälter etwas
schräg gehalten wird oder das den Austrittskanal 16 begrenzende Rohr gegenüber der
horizontalen Wand 10 geneigt ist. Das Verschlußelement 3f gelangt daher, ebenso wie
bei den vorhergehenden Ausführungsbeispielen, erst verzögert unter dem Druck des sich
während der Verzögerungszeit in dem Austrittskanal 6 bildenden Schaums in die Öffnungsstellung,
in der der Vorsprung 14 an der Hinterschneidung 15b anliegt und der Schaum zwischen
radialen Zähnen 35 (oder Stegen) am inneren Umfangsrand des Austrittskanals, dem engen
radialen Spalt zwischen Rand 18 und Verschlußelement 3f sowie einem Ringspalt zwischen
der Umfangswand der Vertiefung 20 und dem Umfang des Verschlußelements 3f austreten
kann. Die Weite des radialen Spaltes entspricht dem Abstand d.
[0031] Bei diesem Ausführungsbeispiel bietet das Filmgelenk 31 den Vorteil, daß der Betätigungsaufsatz
1e und das Verschlußelement 3f auch nach ihrer Herstellung in einem einzigen Formwerkzeug
miteinander verbunden bleiben - im Gegensatz zu einer getrennten Herstellung der beiden
Teile, sei es in getrennten Formwerkzeugen oder einem einzigen Formwerkzeug - und
auf diese Weise für eine bleibende Zuordnung mit zusammenpassender Fertigungstoleranz
von Betätigungsaufsatz 1e und Verschlußelement 3f gesorgt ist, so daß ein Sortieren
der in großen Stückzahlen in mehreren Formwerkzeugen oder in einem Mehrfach-Formwerkzeug
in der Regel mit unterschiedlichen Fertigungstoleranzen geformten Betätigungsaufsätze
1e und Verschlußelemente 3f nach zusammenpassenden Fertigungstoleranzen entfällt.
[0032] Anstelle in der Draufsicht kreisförmiger Verschlußelemente, wie dargestellt, können
auch mehreckige, z.B. viereckige, Verschlußelemente und entsprechend in der Form
angepaßte Betätigungsaufsätze bei im übrigen gleicher Ausbildung, wie dargestellt,
vorgesehen sein.
1. Sprühkopf für einen Sprühbehälter zur Ausgabe von Schaum, wobei der Sprühbehälter
ein manuell betätigbares Ausgabeventil in einem Austrittskanal des Sprühkopfes und
der Sprühkopf ein den Austrittskanal selbsttätig und gegenüber dem Ausgabeventil verzögert
schließendes Verschlußelement stromunterhalb des Ausgabeventils aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß das Öffnen des Verschlußelements (3; 3a-3f) gegenüber dem Öffnen des Ausgabeventils
verzögert ist und das Verschlußelement in seiner Schließlage Gase, aber keine Flüssigkeiten
austreten läßt.
2. Sprühkopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verschlußelement (3;
3f) bei aufrecht stehendem Sprühbehälter nur durch Schwerkraft in der Schließlage
gehalten wird.
3. Sprühkopf nach Anspruch 1 oder 2, bei dem das Verschlußelement etwa pilzartig
geformt ist, mit seinem Stiel axial in den Austrittskanal eingeführt ist, mit einem
radialen Vorsprung des Stiels eine Hinter schneidung im Austrittskanal untergreift
und in der Schließstellung mit dem Rand seines Pilzkopfes am Rand der Austrittsöffnung
des Austrittskanals anliegt, dadurch gekennzeichnet, daß der radiale Vorsprung (14) in der Schließstellung einen axialen Abstand (d) von
der Hinterschneidung (15) aufweist, daß das Verschlußelement (3) aus weitgehend starrem
Material besteht und daß wenigstens ein axialer Durchgangskanal (19) den radialen
Vorsprung (14) oder die Hinterschneidung durchsetzt.
4. Sprühkopf nach dem Oberbegriff des Anspruchs 3, bei dem der radiale Vorsprung (14a)
in der Schließstellung an der Hinterschneidung (15a) anliegt, dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest der Pilzkopf (17) aus elastisch biegsamem Material besteht.
5. Sprühkopf nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Verschlußelement
(3b-3e) eine Membran aus elastisch nachgiebigem Material mit wenigstens einem Durchgangsloch
(24) aufweist, das durch Anlage der Membran am Rand (23; 23a) der Austrittsöffnung
des Austrittskanals (6) oder an einem durch wenigstens einen radialen Steg (27) koaxial
im Austrittskanal (6) gehaltenen Stift (26) absperrbar ist.
6. Sprühkopf nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Austrittskanal
(6) in einen ersten Abschnitt (5) und einen mit diesem zusammensteckbaren, das Verschlußelement
(3; 3a; 3d; 3e) aufweisenden zweiten Abschnitt (7; 7a; 7b; 7c) unterteilt ist.
7. Sprühkopf nach Anspruch 1 oder 2, bei dem das Verschlußelement (3f) in der Schließstellung
mit einem radialen Vorsprung (14) eine Hinterschneidung (15b) am Austrittskanal (6)
hintergreift, dadurch gekennzeichnet, daß das Verschlußelement (3f) einen weitgehend
flachen Deckel bildet, der mit dem äußeren Umfangsrand der Austrittsöffnung des Austrittskanals
(6) durch ein Filmgelenk (31) verbunden ist, dessen zur Öffnungsstellung des Verschlußelements
hin wirkende Federkraft kleiner als die zur Schließstellung des Verschlußelements
(3f) hin wirkende Komponente der Schwerkraft des Verschlußelements (3f) ist, wobei
der Vorsprung (14) des Verschlußelements in der Schließstellung einen Abstand (d)
in Öffnungsrichtung von der Hinterschneidung (15b) aufweist und das Verschlußelement
(3f) auf dem Öffnungsrand (18) des Austrittskanals (6) aufsitzt.