[0001] Die Erfindung betrifft einen Naßrasierapparat, bei dem eine Rasierklinge fest in
einem Klingenkörper eingebettet ist.
[0002] Naßrasierapparate sind bekannt, bei denen in einem Kunststoffkörper eine Einfachrasierklinge
oder eine Doppelrasierklinge eingebettet ist, wobei bei der Doppelrasierklinge die
Schneidkanten der beiden Rasierklingen versetzt zueinander angeordnet sind. Dabei
unterscheidet man zwei Typen, nämlich zum einen einen Naßrasierapparat, bei dem der
Rasierapparatekopf einstückig mit dem Handgriff ausgebildet ist, und zum anderen die
sogenannten Rasierklingeneinheiten, die separat vom Handgriff ausgebildet sind und
mittels eines entsprechenden Mechanismus auswechselbar am Handgriff angebracht werden
können.
[0003] Ein Nachteil bei diesen Naßrasierapparaten ist, daß während des Rasiervorganges Unebenheiten
der Haut von den Rasierklingen erfaßt werden können und damit die Ursache von manchmal
auch nicht sichtbaren Hautverletzungen (Hautirritationen) sein können. Darüber hinaus
besteht bei dem bekannten Naßrasierapparat die Gefahr, daß sich der Benutzer bei einer
unbeabsichtigen Berührung der Schneidkante der Rasierklinge verletzt.
[0004] Davon ausgehend liegt der Erfindung die
Aufgabe zugrunde, den bekannten Naßrasierapparat der eingangs angegebenen Art, bei dem eine
Rasierklinge fest in einem Klingenkörper eingebettet ist, derart weiterzuentwickeln,
daß bei einer Erhöhung der Sicherheit die Rasiereigenschaften verbessert werden.
[0005] Als technische
Lösung wird mit der Erfindung vorgeschlagen, daß der Klingenkörper zusammen mit der Rasierklinge
mit Draht umwickelt ist.
[0006] Die Drahtumwicklung gewährleistet einen sehr guten Schutz vor Verletzungen, wenn
die Schneidkante unbeabsichtigt berührt wird oder wenn während der Rasur dem Benutzer
ein Mißgeschick passiert, was ohne die Drahtumwicklung ansonsten zu einer Schnittverletzung
führen würde. Darüber hinaus verbessert die Drahtumwicklung die Rasiereigenschaften
des Naßrasierapparates beträchtlich. Der Draht verhindert nämlich die Bildung einer
Hautfalte, so daß Hautverletzungen auch im nicht sichtbaren Bereich vermieden werden.
Darüber hinaus reduziert der Draht den Rasierwiderstand. Eine derartige Drahtumwicklung
ist sowohl für Naßrasierapparate verwendbar, deren Rasierapparatekopf mit der darin
eingebetteten Rasierklinge einstückig mit dem Handgriff ausgebildet ist, als auch
für die sogenannten Rasierklingeneinheiten, die als separate Bauteile mit einer in
einem Klingenkörper eingebetteten Rasierklinge auswechselbar am vorderen Ende eines
Handgriffs befestigt werden können.
[0007] Vorzugsweise ist der Draht ein Metalldraht und kann dabei aus Kupfer, Silber oder
rostfreiem Stahl bestehen. Statt des Metalldrahtes kann der Draht auch eine Kunststoffaser
sein und ist insbesondere ein Polyamid, Polyethylen, Polystyrol, Vinyliden-Vinylchlorid-Copolymer,
Acrynitril-Co-Polymerisat, gummielastisches Polyurethan oder Polyerephtalsäureester.
[0008] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann der Draht mit einer die Reibung
vermindernden und als Schmiermittel dienenden Beschichtung versehen sein. Diese Beschichtung
kann insbesondere aus einem wasserlöslichen Polymer, insbesondere Polyethylen-Oxid,
Polyvinylpyrrolidon, Methylcellulose oder Polyvinylmethylenether bestehen. Statt
des wasserlöslichen Polymers kann die Beschichtung auch aus einem wasseraufnehmenden,
jedoch nicht wasserlöslichen Material bestehen, beispielsweise aus Polyvinylalkoholfasern
oder PUR-Polyvinyl-Interpolymer. Durch die Verwendung eines derartigen Schmiermittels
zur Reibungsverminderung der Drähte wird erreicht, daß diese während der Rasur ohne
Widerstand über die Haut des Benutzers gleiten und somit den Rasiervorgang nicht beeinträchtigen.
Bei der Verwendung eines wasserlöslichen Polymers als Schmiermittel ist die Adhäsion
und die Kohäsion dieses wasserlöslichen Polymers so einzustellen, daß zur Ablösung
Wasser und Druck zusammenkommen müssen. Das Wasser dient der Freisetzung des wasserlöslichen
Polymers, während der Druck den nötigen Abrieb gewährleistet und damit die Schmierung
realisiert.
[0009] Vorzugsweise weist der Draht einen Durchmesser kleiner als 0,1 mm auf.
[0010] Um den Draht sicher in seiner Position zu halten, wird gemäß einer weiteren Weiterbildung
der Erfindung vorgeschlagen, daß Ausnehmungen vorgesehen sind, in denen der Draht
verläuft. Durch die Führung des Drahtes in den Ausnehmungen wird ein seitliches Verschieben
verhindert. Darüber hinaus kann der Draht auch festgeklebt werden.
[0011] Weiterhin wird mit der Erfindung die Verwendung der Drahtumwicklung für die herkömmlichen
Rasierklingen vorgeschlagen. Weiterhin wird erfindungsgemäß die Verwendung der Drahtumwicklung
für einen Naßrasierapparat mit einem Einfach- oder Doppelrasierklingen aufweisenden
Rasierkopf vorgeschlagen, der am vorderen Ende eines Handgriffs angeordnet ist, wobei
mehrere Rasierklingen an einem gemeinsamen, um eine Achse drehbaren Klingenträger
gleichmäßig über dessen Umfang angeordnet sind, wobei die Schneidkanten der Rasierklingen
parallel zu dieser Achse verlaufen und wobei der Klingenträger mit den Rasierklingen
mittels eines in der Achse liegenden und am Klingenträger angeordneten Drehknopfes
jeweils in die Rasierposition drehbar und dort verrastbar ist, wobei der Klingenträger
zusammen mit den Rasierklingen mit Draht umwickelt ist. Bei diesen Verwendungsarten
wird somit nicht mehr von einem Klingenkörper mit einer eingebetteten Rasierklinge
der eingangs angegebenen Art ausgegangen, sondern vielmehr von herkömmlichen Rasierklingen
sowie von einem sogenannten Revolverkopf-Rasierapparat.
[0012] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
der zugehörigen Zeichnung, in der verschiedene Ausführungsformen der Erfindung schematisch
dargestellt sind. In der Zeichnung zeigt:
Fig. 1 eine Ansicht eines sogenannten Revolverkopf-Rasierapparates;
Fig. 2 einen Schnitt entlag der Linie II-II in Fig. 1 durch den Rasierkopf;
Fig. 3 einen Schnitt entlang der Linie III-III in Fig. 2 im Bereich der Verrastung
des Klingenträgers;
Fig. 4 einen Schnitt entlang der Linie IV-IV in Fig. 2 im Bereich der Dreheinrichtung
für den Klingenträger;
Fig. 5 eine Ansicht einer Rasierklinge mit einer Drahtumwicklung.
[0013] Der in Fig. 1 dargestellte Revolverkopf-Rasierapparat besteht aus einem Handgriff
1 sowie aus einem Rasierkopf 2, der am vorderen Ende des Handgriffs 1 angeordnet ist.
[0014] An einer L-förmigen Fortsetzung 3 des Handgriffs 1 ist eine Drehachse 4 quer zur
Längserstreckung des Handgriffs 1 verlaufend angebracht, wobei diese Drehachse 4
frei auskragt, wie insbesondere in Fig. 2 zu erkennen ist. Dabei können der Handgriff
1, die Fortsetzung 3 sowie die Drehachse 4 einstückig ausgebildet sein und beispielsweise
aus Kunststoff oder Metall bestehen. In der Drehachse 4 ist eine Feder 5 angeordnet,
die über die Umfangsfläche der Drehachse 4 durch einen Schlitz hindurch hinausragt.
Dies ist ebenfalls in Fig. 2 zu erkennen. Diese Feder 5 ist quer zur Längserstreckung
der Drehachse 4 in deren Inneres hineindrückbar.
[0015] Auf die Drehachse 4 ist ein Klingenträger 6 (in der Zeichnung von rechts) aufgesteckt.
Dieser Klingenträger 6 weist einen im wesentlichen quadratischen Querschnitt auf,
wobei an jeder Seitenfläche eine Rasierklinge 7 in Form einer Doppelrasierklinge
fest eingeschweißt ist. Die Schneidkanten 8 der Rasierklingen 7 verlaufen parallel
zur mittleren Drehachse 4.
[0016] Durch die Drehachse 4 wird eine Achse A definiert, um die der Klingenträger 6 mit
den Rasierklingen 7 drehbar ist, was durch den Drehpfeil D angedeutet ist.
[0017] Zur Festlegung des Klingenträgers 6 auf der Drehachse 4 sowohl in axialer Richtung
der Drehachse 4 als auch in der Drehposition ist der Klingenträger im Innern mit einer
Umfangsaussparung 9 mit quadratischem Querschnitt (Fig. 3) versehen, wie in Fig. 2
zu erkennen ist. Diese Umfangsaussparung 9 stößt stirnseitig an der Feder 5 der Drehachse
4 an, so daß dadurch eine Festlegung des Klingenträgers 6 in axialer Richtung gegeben
ist. Durch Überwinden der Federkraft der Feder 5 kann diese jedoch nach innen in die
Drehachse 4 hinein gedrückt werden, so daß der Klingenträger 6 von der Drehachse 4
abgezogen werden kann. Entsprechend kann ein neuer Klingenträger 6 nach Aufschieben
auf die Drehachse 4 in seiner Lage festgelegt werden.
[0018] Durch die quadratische Querschnittsform der Umfangsaussparung 9 kommt die Feder 5
immer in den Ecken zu liegen, so daß darüber hinaus auch eine Winkeleinstellung des
Klingenträgers 6 auf der Drehachse 4 realisiert ist. Diese Verrastung definiert die
Rasierposition des Klingenträgers 6 und damit der Rasierklingen 7.
[0019] Um den Klingenträger 6 auf der Drehachse 4 drehen zu können, ist eine Dreheinrichtung
10 vorgesehen. Diese besteht aus einem Drehknopf 11 außerhalb des Klingenträgers 6.
Dabei liegt dieser Drehknopf 11 in der Achse A bzw. in der Verlängerung der Drehachse
4. Der Drehknopf 11 ist mit einer Betätigungsstange 12 versehen, die durch eine Durchbohrung
13 an der Stirnseite des Klingenträgers 6 axial verschiebbar hineinragt. Das im Innern
des Klingenträgers 6 liegende Ende der Betätigungsstange 12 ist mit einem Anschlag
14 versehen, der eine nichtrunde Querschnittsform aufweist und im dargestellten Ausführungsbeispiel
quadratisch ist. Die Innenkontur des Klingenträgers 6 ist dieser Querschnittsform
des Anschlags 14 angepaßt, so daß der Anschlag 14 verdrehsicher im Klingenträger 6
angeordnet ist.
[0020] In der Ruhestellung befindet sich der Drehknopf 11 in der hineingesteckten Stellung
(durchgezogene Linie in Fig. 2). Soll der Klingenträger 6 in die nächste Position
gedreht werden, wird der Drehknopf 11 herausgezogen, was durch den Pfeil P angedeutet
ist, wobei die herausgezogene Stellung gestrichelt dargestellt ist. Durch die verdrehsichere
Anordnung des Anschlags 14 im Klingenträger 6 kann durch Drehen des Drehknopfes 11
der Klingenträger 6 in die nächste Position der Rasierklinge 7 gedreht werden. Nach
Beendigung des Drehvorganges wird der Drehknopf 11 wieder (in der Zeichnung von rechts
nach links) hineingedrückt.
[0021] In Fig. 1 ist angedeutet, daß der Klingenträger 6 spiralförmig von einem Draht 15
umwickelt ist, der vorzugsweise einen Durchmesser kleiner als 0,1 mm hat. Diese Drahtumwicklung
dient als Verletzungsschutz, wobei die Rasiereigenschaften der Rasierklingen 7 voll
erhalten bleiben.
[0022] Die Verwendung dieser Drahtumwicklung ist nicht auf die Klingenträger 6 bei derartigen
Revolverkopf-Rasierapparaten beschränkt. Die Drahtumwicklung ist gleichermaßen auch
auf Rasierklingen anwendbar. In Fig. 5 ist eine einzelne Rasierklinge 7 dargestellt,
die mit einer derartigen Drahtumwicklung versehen ist. Zur Fixierung des Drahtes 15
kann dabei die Rasierklinge 7 (oder der Klingenträger 6) mit nicht dargestellten Ausnehmungen
versehen sein, in denen der Draht 15 verläuft und somit diesen vor Verschieben schützt.
Zusätzlich kann der Draht 15 auch noch an der Rasierklinge 7 festgeklebt, angeschweißt
oder angelötet werden. Eine derartige Rasierklinge 7 kann dann entweder bei einer
Rasierklingeneinheit eingebettet werden, wie dies bei den sogenannten Einwegrasierapparaten
der Fall ist. Die Rasierklinge 7 kann statt dessen jedoch auch als Einzelstück in
einem entsprechenden Rasierkopf austauschbar sein.
[0023] Die Drahtumwicklung wurde anhand eines sogenannten Revolverkopf-Rasierapparates
(Fig. 1 bis 4) sowie anhand einer herkömmlichen Rasierklinge 7 (Fig. 5) beschrieben.
In einer bevorzugten, jedoch nicht dargestellten Ausführungsform ist die Drahtumwicklung
bei einem Naßrasierapparat vorgesehen, bei dem eine Einfach- oder Doppelrasierklinge
fest in einem Klingenkörper aus Kunststoff eingebettet ist. Dabei kann der Klingenkörper
einstückig mit dem Handgriff ausgebildet sein und bildet somit einen sogenannten Einwegnaßrasierapparat.
Statt dessen ist es auch denkbar, die Drahtumwicklung bei einer sogenannten Rasierklingeneinheit
vorzusehen, die auswechselbar am vorderen Ende eines Handgriffs eines Naßrasierapparates
anordenbar ist.
[0024] Die Offenbarung der vorliegenden Anmeldung beschränkt sich nicht nur auf die vorstehenden
sowie nachstehenden Ausführungen. Zur Offenbarung gehören gleichermaßen die Unterlagen
der zu dieser Teilungsanmeldung gehörenden europäischen Stammanmeldung unter der Anmeldenummer
87 10 0035.2-2302 und bilden gleichermaßen den Gegenstand der vorliegenden Anmeldung.
Bezugszeichenliste
[0025]
1 Handgriff
2 Rasierkopf
3 Fortsetzung
4 Drehachse
5 Feder
6 Klingenträger
7 Rasierklinge
8 Schneidkante
9 Umfangsaussparung
10 Dreheinrichtung
11 Drehknopf
12 Betätigungsstange
13 Durchbohrung
14 Anschlag
15 Draht
A Achse
D Drehung
P Pfeil
1. Naßrasierapparat,
bei dem eine Rasierklinge fest in einem Klingenkörper eingebettet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Klingenkörper zusammen mit der Rasierklinge mit Draht umwickelt ist.
2. Rasierapparat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Draht ein Metalldraht
insbesondere aus Kupfer, Silber oder rostfreiem Stahl ist.
3. Rasierapparat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Draht eine Kunststoffaser
insbesondere aus einem Polyamid, Polyethylen, Polystyrol, Vinyliden-Vinylchlorid-Copolymer,
Acrynitril-Co-Polymerisat, gummielastischen Polyurethan oder Polyterephtalsäureester
ist.
4. Rasierapparat nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Draht mit einer die Reibung vermindernden und als Schmiermittel dienenden Beschichtung
insbesondere aus einem wasserlöslichen Polymer, insbesondere Polyethylen-Oxid, Polyvinylpyrrolidon,
Methylcellulose oder Polyvinylmethylenether, oder insbesondere aus einem wasseraufnehmenden,
jedoch nicht wasserlöslichen Material, insbesondere Polyvinylalkoholfasern oder PUR-polyvinyl-Interpolymer,
versehen ist.
5. Rasierapparat nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
Draht einen Durchmesser kleiner als 0,1 mm aufweist.
6. Rasierapparat nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß Ausnehmungen
vorgesehen sind, in denen der Draht verläuft.
7. Verwendung der Drahtumwicklung nach einem der Ansprüche 1 bis 6 für Rasierklingen
(7).
8. Verwendung der Drahtumwicklung nach einem der Ansprüche 1 bis 6 für einen Naßrasierapparat
mit einem Einfach- oder Doppelrasierklingen (7) aufweisenden Rasierkopf (2), der
am vorderen Ende eines Handgriffs (1) angeordnet ist, wobei mehrere Rasierklingen
(7) an einem gemeinsamen, um eine Achse (A) drehbaren Klingenträger (6) gleichmäßig
über dessen Umfang angeordnet sind, wobei die Schneidkanten (8) der Rasierklingen
(7) parallel zu dieser Achse (A) verlaufen und wobei der Klingenträger (6) mit den
Rasierklingen (7) mittels eines in der Achse (A) liegenden und am Klingenträger (6)
angeordneten Drehknopfes (11) jeweils in die Rasierposition drehbar und dort verrastbar
ist, wobei der Klingenträger (6) zusammen mit den Rasierklingen (7) mit Draht (15)
umwickelt ist.