(19)
(11) EP 0 389 410 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
26.09.1990  Patentblatt  1990/39

(21) Anmeldenummer: 90810102.5

(22) Anmeldetag:  14.02.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5D03D 47/34
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE DE FR IT SE

(30) Priorität: 17.03.1989 CH 1007/89

(71) Anmelder: SULZER RÜTI AG
CH-8630 Rüti (CH)

(72) Erfinder:
  • Bürer, Franz
    CH-8483 Kollbrunn (CH)
  • Gehrig, Hans-Jörg
    CH-8444 Henggart (CH)
  • Kaufmann, Josef
    CH-8352 Elsau (CH)
  • Maurer, Heinz
    CH-8356 Ettenhausen (CH)
  • Müller, Hanspeter
    CH-8451 Dorf (CH)

(74) Vertreter: Hammer, Bruno, Dr. 
c/o Sulzer Management AG KS/Patente/0007
8401 Winterthur
8401 Winterthur (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zum Einziehen eines Schussfadens in eine Webmaschine


    (57) In einer Vorrichtung zum Einziehen eines Schussfadens (2) in eine Webmaschine ist ein durchgehender aus Rohrstücken (54,55) zusammengesetzter Führungskanal stellenweise un­terbrochen, damit verschiedene Funktionsorgane wie Faden­bremse (62) oder Fadenspanner (72) auf den Schussfaden (2) einwirken können. Der Schussfaden (2) wird dabei quer zu seiner Laufrichtung ausgelenkt, weshalb die Rohrstücke (54,55) im Bereich der Auslenkung Schlitze aufweisen, die sich von einer Umlenkstelle (63) zur anderen (63′) er­strecken. Die Vorrichtung ermöglicht ein automatisches Einziehen des Schussfadens mittels Druckluft.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Einziehen ei­nes Schussfadens in eine Webmaschine, in der der Faden von einer Garnspule dem Eintragsorgan zugeführt wird, mit ei­nem Führungskanal für den Schussfaden.

    [0002] Bei den meisten Webmaschinen wird der Schussfaden in der Vorrichtung zum Einziehen des Schussfadens wenigstens streckenweise in einem Kanal geführt, so beispielsweise im Inneren eines Schussfadenspeichers mit einer stillstehen­den Speichertrommel, auf der der Schussfaden in Windungen abgelegt wird, im Bereich zwischen der Einlauföse und der Wickelzone auf der Speichertrommel.

    [0003] Bei Luftdüsenwebmaschinen wird der Schussfaden wenigstens streckenweise mittels Druckluft in die Maschine eingezo­gen, während bei Greiferwebmaschinen das Einziehen des Schussfadens von der Schussgarnspule bis zum Eintragsorgan von Hand üblich ist, zum Teil mittels mechanischer Mittel.

    [0004] Im Zuge der Rationalisierung soll der Vorgang des Faden­einziehens vereinfacht werden. Der Erfinder hat sich die Aufgabe gestellt, eine Einrichtung zum automatischen Ein­ziehen des Schussfadens zu konzipieren.

    [0005] Die Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass der Führungskanal aus Rohrstücken zusammengesetzt ist, und dass zwischen einzelnen wenigstens teilweise mit Druckluft beaufschlagten Rohrstücken und jeweils zwischen zwei Fa­denumlenkstellen verschiedene Funktionsorgane zur Beein­flussung des Fadens angeordnet sind, beispielsweise eine Fadenbremse oder ein Fadenspanner, welche den Faden quer zu seiner Laufrichtung auslenken, und dass die Rohrstücke jeweils im Bereich der Fadenauslenkung und in Richtung der Auslenkung Schlitze aufweisen, die sich von einer Umlenk­stelle zur anderen erstrecken.

    [0006] Vorteilhafte Ausführungsformen der Einrichtung sind in den Unteransprüchen und in den Zeichnungen sowie der nachfol­genden Beschreibung dargelegt.

    [0007] Durch die Einrichtung gemäss der Erfindung wird erreicht, dass der Schussfaden von der Schussfadenspule bis zum Ein­tragsorgan rasch und ohne von Hand zu führendes Werkzeug bis zum Eintragsorgan der Webmaschine vorgelegt wird.

    [0008] Es zeigen:

    Fig. 1 einen perspektivischen Ueberblick über ei­nen Teil der Vorrichtung zum Einziehen von Schussfäden in eine Webmaschine für vier Schussfarben von der Garnspule bis zur Fa­denbremse,

    Fig. 1a die Fortsetzung der Vorrichtung vom Schuss­fadenwächter anschliessend an die Faden­bremse bis zum Führungskanal des Schussfa­dens in der Webmaschine,

    Fig. 2 die Situation in Fig. 1 und 1a in schema­tischer Darstellung,

    Fig. 3 eine Injektordüse,

    Fig. 4 das Ende des Führungskanals vor dem Ein­tritt in das Webfach der Webmaschine,

    Fig. 5,6 ein Fadenführungsorgan in der Ansicht bzw. im Schnitt,

    Fig. 7,8 eine andere Ausführungsform des Fadenleit­organs,

    Fig. 9 den Fadenspanner mit Antrieb und die Faden­führung in der Umgebung des Fadenspanners in perspektivischer Ansicht,

    Fig. 10 in entsprechender Weise die Fadenbremse

    Fig. 11 eine andere Ausführungsart des Fadenspan­ners,

    Fig. 12,a,b,c, den Fadenspanner und die Fadenführung in verschiedenen Ansichten, und

    Fig. 13a,b, eine andere Anordnung beim Fadenführungsor­gan zur Abfuhr des vorderen Endes des Schussfadens.



    [0009] Von einer Garnspule 3 wird Schussfaden 2 mittels eines bzw. mehrerer Schussfadenspeicher 4 abgezogen und durch eine Fadenöse 72 einer Injektordüse 73 zugeführt. Zwischen der Injektordüse 73 und dem Umfang des Schussfadenspei­chers 4 ist ein gebogenes Führungsrohr 51 mit einem Schlitz 51′ auf der dem Schussfadenspeicher zugewandten Seite an­geordnet. Anschliessend an ein dahinter angeordnetes Rohr­stück 52 wird der Schussfaden 2 in den Bereich einer Fa­denbremse 60 geführt, wobei der Rohrabschnitt 52′ hinter einer Fadenumlenkstelle 63 auf der Unterseite geschlitzt ist, damit der Schussfaden nach unten aus dem Schlitz 52′ austreten kann, wenn er von einem Bremsfinger 62 nach un­ten gegen eine Bremsplatte 61 gedrückt wird. In der Fort­setzung des Fadenlaufes des Schussfadens in Fig. 1a wird der Schussfaden 2 durch einen Schussfadenwächter 74, der zugleich als Fadenumlenkstelle dient, in eine Injektordüse 73′ und ein dahinter angeordnetes Rohrstück 54 eingeblasen. Sowohl die Injektordüse 73′ als auch das Rohrstück 54 sind oben geschlitzt, damit der Schussfaden durch Hochschwenken eines Fadenspanners 71a in die Positi­on 71e ein Fadendreieck 2′ - 2′ bilden kann. Durch ein weiteres geschlitztes Rohrstück 55 gelangt der Schussfaden in eine Injektordüse 73˝ und von dort durch ein Rohrstück 56, das die Injektordüse 73˝ mit einem Wechslersegment 82 verbindet, in ein Rohrstück 57. Von diesem Rohrstück 57, dessen Endpartie gemäss Fig. 4 nach oben gekrümmt sein kann, wird der Schussfaden frei über die Kettfäden gemäss Fig. 2 geblasen oder in eine Oeffnung 58 eines Fadenleit­organs 57′ eingeblasen, welche an eine Saugleitung ange­schlossen ist. Anschliessend kann der jeweilige Schussfa­den von einer Klammer 84 eines Fadengebers 83 erfasst wer­den. Das Wechslersegment 82 gehört zu einem Fadenwechsler 80, der in einem Gehäuse 20 gelagert ist. Die Welle 65′ für die Fadenbremse 60 und die Welle 75′ für den Faden­spanner 71a,b,c,d sind ebenso wie die Wechslerwelle 82 im Gehäuse 20 gelagert.

    [0010] In Fig. 2 ist der Fadenlauf mit der ganzen Vorrichtung schematisch gezeigt. Mittels eines Injektors 43 am Ein­tritt in den Schussfadenspeicher 4, der einen Druckluftan­schluss 42 besitzt, wird der Schussfaden 2 durch ein Wick­lerrohr 41 in den Wickelbereich der Speichertrommel 44 ge­bracht. Von dort kann der Schussfaden 2 durch das gebogene Führungsrohr 51 herab zur Injektordüse 73 geführt werden, von welcher er angesaugt wird, wenn durch eine Leitung 93 Druckluft herangeführt wird. Der Schussfaden 2 gelangt dann aus einem Schlitz 51′ in die gestreckte Lage 2˝, wobei er beim Austritt aus dem Rohr 51 vom Umfang 73a der Injektordüse 73 aufgrund der Saugströmung zur Fadenöse 72 in Richtung auf den Schussfadenspeicher 4 zurückgelenkt wird. Weitere Druckluftanschlüsse 94,95,96 befinden sich bei weiteren Injektordüsen 63′, welche gleichzeitig als Fadenumlenkstelle dient, sowie 73′ und 73˝. Die Rohr­stücke 54,55, welche durch einen Haltebügel 54′ verbunden sind, sind ebenso wie die Injektordüse 73′ oben ge­schlitzt, da der Schussfaden sich nur in der Einfädelposi­tion F des Fadenspanners innerhalb der Rohrstücke 54 und 55 befindet, während er sich sonst zwischen der Spannposi­tion S innerhalb einer Fadenöse 71′a des Fadenspanners 71a bzw. in der Entspannungsposition E befindet. Alle vier Schussfäden werden vor dem Eintritt in den Fadenwechsler 80 mehreren Injektordüsen 73˝ zugeführt, welche je nach Stellung einer Wechslerwelle 82′ und eines daran ange­schlossenen Druckluftverteilers 95′ über die Druckluftlei­tung 95 versorgt werden. Der Fadenwechsler 80 wird mittels eines Wechslerantriebes 81 über Zahnräder 82˝ in eine Schwenkbewegung versetzt. Zwischen dem Wechslersegment 82 mit vier Fadengebern 83 und den Injektordüsen 73˝ sitzen entsprechend der Anzahl Schussfäden vier Rohrstücke 56, welche die Bewegung des Wechslersegments 82 teilweise mitvollziehen. Im Wechslersegment 82 sind die vier Faden­geber 84 gemäss Pfeil 83′ verschiebbar angeordnet. Die Fadengeber 83 halten das vordere Ende des jeweiligen Schussfadens mittels Klammern 84 fest. Von dort kann der Schussfaden jeweils einem Eintragsorgan 22, hier einem Projektil, übergeben werden, welches durch Führungszähne 21 eines Führungskanals innerhalb des Webfaches 1′ an die andere Seite der Webmaschine geleitet wird. Das Fadenfüh­rungsorgan 57′ dient dazu, den Schussfaden 2a nach dem Schusseintrag so zu positionieren, dass er von der zugehö­rigen Fadenklammer 84 wieder erfasst und zurückgeführt werden kann. Das Fadenführungsorgan 57′ kann gemäss Fig. 5 bis 8 innen hohl ausgeführt sein, so dass durch Anschluss an eine Saugleitung der Schussfaden 2 durch die Oeffnungen 58 bzw. 575 angesogen werden kann. Während sich die Oeff­nung 58 auf einer Breitseite des Fadenleitorgans 57′ be­findet, sitzt die Oeffnung 575 in einer Kehle 574 des aus zwei Hälften 571 und 572 zusammengesetzten Fadenleitorgans 57′ gemäss Fig. 7 und 8. An einer geeigneten Stelle wird dann der Schussfaden, wenn er durch den Hohlraum 573 nach unten in Richtung des Pfeiles 576 abgeführt wird, abge­schnitten.

    [0011] In Fig. 9 ist der Fadenspanner 71a perspektivisch zusammen mit dem Fadenlauf des Schussfadens 2 in der Umgebung des Fadenspanners dargestellt. Der Schussfaden 2 wird in der strichpunktierten Position F des Fadenspanners 71a in die gesamte Vorrichtung eingeblasen. Dazu wird der Fadenspan­ner 71a beispielsweise von Hand in Richtung des Pfeiles H in Fig. 9 nach unten gedrückt. Ueber ein Gestänge wird ein unterhalb eines Rollenhebels mit Achse 75˝ angeordnetes Ventil 92 betätigt, das den Durchgang von Druckluft aus der Leitung 97 in die Leitung 97′ ermöglicht. Wenn der Fadenspanner 71a aus der Position E in die Position F nach unten gedrückt wird, hebt der Rollenhebel mit Achse 75˝ von der Kurvenscheibe mit Welle 75′ des Schwenkantriebes 75 für den Fadenspanner 71a ab. Bei Betätigung des Faden­spanners 71a und gleichzeitigem Oeffnen des Ventils 92 bewirkt die durch die Leitung 97′ in ein Servoventil 91 gemäss Fig. 1 einströmende Druckluft, dass von einem Druckluftspeicher 9 über die Leitung 98 Druckluft in sämt­liche Injektordüsen 73,73′,73˝ usw. über die Leitungen 93 bis 98 strömen kann. Auch die Druckluftleitung 42 am Fa­denspeicher 4 wird in diesem Augenblick mit Druckluft be­aufschlagt. Das Wicklerrohr 41 muss dabei mit seiner Aus­trittsöffnung gegenüber der Eintrittsöffnung des gebogenen Führungsrohres 51 stehen, was durch eine entsprechende Schaltung des elektrischen Antriebes für das Wicklerrohr 41 erreicht werden kann. Weiterhin muss die Bremse 60 ge­öffnet sein. Der Schussfaden 2 kann nun vom Injektor 43 am Schussfadenspeicher 4 bis in den Bereich der Kettfäden 1 eingezogen werden. Nach Erfassung des Schussfadens 2 durch die Fadenklammer 84 und Uebergabe an das Eintragsorgan 22 kann der Schusseintrag vollzogen werden. Nach dem Schuss­eintrag wird der Faden 2 durch die Schere 59 abgeschnit­ten. Die Einrichtung eignet sich besonders für Greiferweb­maschinen, vor allem mit Schusseintrag mittels Projektil. Einzelne Elemente der Vorrichtung können auch für Düsen­webmaschinen verwendet werden.

    [0012] In Fig. 10 ist die Fadenbremse 60 perspektivisch im Detail dargestellt. Die Fadenbremse wird im normalen Webbetrieb durch einen Antrieb 65 mit einer Welle 65′ mit Kurven­scheibe und einer Achse 65˝ mit Rollenhebel abwechselnd gelüftet und geschlossen. Zum Lüften der Fadenbremse 60 wird ein Hubzylinder 66 über eine Leitung 67 mit Druckluft beaufschlagt, wobei diese Leitung 67 ebenfalls an das Servoventil 91 angeschlossen sein kann.

    [0013] Fig. 11 zeigt als Ausschnitt aus Fig. 2 schematisch eine andere Ausführungsart des Fadenspanners und der umgebenden Fadenführung, wobei die Achse des Fadenspanners 71a gegen­über Fig. 2 um 90° gedreht ist. Der Fadenspanner 71a ist in der Einfädelposition F ausgezogen und in der Spannposi­tion S strichpunktiert gezeichnet.

    [0014] Die Fig. 12a - 12c zeigen ein Ausführungsbeispiel für die Fadenführung im Bereich des Fadenspanners 71a. Die Rohre 54 und 55 sind aus einem Block (B) herausgearbeitet, wobei mehrere Führungskanäle gemäss Anzahl Schussfarben neben­einander liegen. Sie sind unten offen und werden von einer Aussparung A unterbrochen, in welcher sich die ringförmige Fadenöse 71′a des Fadenspanners 71a auf und ab bewegt. Die Injektordüsen 73′ bzw. 73˝ sind bei dem Ausführungsbei­spiel in die Führungskanäle integriert. Von den Leitungen 95 und 96 für Druckluft wird diese über ein System von Bohrungen schräg in das jeweilige Rohr beidseits eingeleitet, wobei die Bohrungen an der Einmündung in die Rohre unter einem spitzem Winkel zur Förderrichtung und ein wenig von unten nach oben geneigt sind, wie aus Fig. 12c als Schnitt von Fig. 12a hervorgeht. Die Laufrichtung des Schussfadens in den Fig. 12a - 12c ist von rechts nach links im Gegensatz zu Fig. 11.

    [0015] Hinter der kreisrunden Platte mit den Injektoröffnungen 73˝ am Wechslersegment 82 gemäss Fig. 1a sind zusätzlich zu dem Röhrchen 56 weitere mit diesem fluchtende Röhrchen 57 entsprechend der Anzahl der Injektordüsen 73˝ vorhan­den.

    [0016] In den Fig. 13a und 13b wird eine der Anordnung in Fig. 5 ähnliche Ausführung zum Auffangen der Spitze des Schuss­fadens 2 gezeigt. Sobald der Schussfaden 2 aus dem Rohr­stück 57 ausgetreten ist und frei am Fadenführungsorgan 57′ vorbeigeflogen ist, wird er von einem zweiten Faden­führungsorgan 57˝ mit einer Saugöffnung 58˝ aufgefangen. Das Fadenführungsorgan 57˝ ist trichterförmig ausgeführt, und es ist bei der Saugöffnung 58˝ quer zur Flugrichtung des Schussfadens 2 plattenförmig erweitert. Mittels eines Saugrohrs 58′ wird Luft durch die Saugöffnung 58˝ ange­saugt. Nach Auftreffen des Schussfadens 2 auf der Innen­seite der Saugöffnung 58˝ wird der Schussfaden über eine gewisse Länge durch das Fadenführungsorgan 57˝ rechtwink­lig umgelenkt und durch das Saugrohr 58′ abgesogen. Dabei kann der Schussfaden wie in Fig. 13a gezeigt mehrfach um­gelenkt werden, da das Saugrohr zwei Krümmer aufweist. Sobald durch einen Fadenwächter 86 in dem Saugrohr 58′ die Anwesenheit des Schussfadens 2 festgestellt wird, kann der Einziehvorgang als beendet betrachtet werden, und er wird an einer geeigneten Stelle, beispielsweise bei der Bremse 60, festgehalten. Durch Wegschwenken des Fadenleitorgans 57˝ mittels eines Hubzylinders 87, an den Druckluftleitungen 99 angeschlossen sind, über eine Kol­benstange 88 und einen Hebel 89, und Verschwenken des an­deren Fadenleitorgans 57′ gelangt der Schussfaden 2 wie in Fig. 13b dargestellt in den Bereich des Fadenleitorgans 57′ unterhalb des Flügels 570′. Der Schussfaden ist damit zentriert, d.h. genau positioniert, und kann durch die Fadenklammer 84 ergriffen werden, welche den Schussfaden dann an ein Eintragsorgan 22 übergibt. Nach Schliessen der Fadenklammer 84 wird der Schussfaden 2 mittels der Schere 59 geschnitten. Das vor der Schere 59 auf ihrer dem Web­blatt 11 zugewandten Seite befindliche Stück des Schuss­fadens 2 wird dann vollends durch das Saugrohr 58′ abge­führt. Anschliessend kann der Schussfaden 2 mittels des Eintragsorgans 22 zwischen den Kettfäden 1 eingetragen und mittels des Webblattes 11 an das Gewebe 10 angeschlagen werden. Das abgeschnittene Stück des Schussfadens 2 ge­langt durch das Saugrohr 58′ in einen Fadensammler 85. Alternativ zur Schwenkbewegung des Fadenleitorgans 57˝ nach unten ist auch eine translatorische Bewegung nach hinten denkbar. Das Saugrohr 58′ kann aus einem Material mit grosser Haftfähigkeit, beispielsweise Silicon-Gummi ausgeführt sein, wodurch der Schussfaden 2, sobald er in das Saugrohr 58′ eingeführt ist, auch nach Abschalten der Saugluft, welche durch die Druckluftleitung 99 in den In­jektor 99′ eingeblasen wird, an der Innenseite des Saug­rohres 58′ haften kann, da die Rauheit des Fadens gepaart mit der Haftfähigkeit auf der Innenseite des Saugrohres 58′ ein Weggleiten des unter der Eigenelastizität gegen die Rohrwand gedrückten Fadens verhindert.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum Einziehen eines Schussfadens in eine Webmaschine, in der der Faden von einer Garnspule dem Eintragsorgan zugeführt wird, mit einem Führungskanal für den Schussfaden, dadurch gekennzeich­net, dass der Führungskanal aus Rohrstücken zusam­mengesetzt ist, und dass zwischen einzelnen wenigstens teilweise mit Druckluft beaufschlagten Rohrstücken (54,55) und jeweils zwischen zwei Fadenumlenkstellen (74,73˝) verschiedene Funktionsorgane (62,72) zur Be­einflussung des Fadens angeordnet sind, beispielsweise eine Fadenbremse (62) oder ein Fadenspanner (72), wel­che den Faden (2) quer zu seiner Laufrichtung auslen­ken, und dass die Rohrstücke jeweils im Bereich der Fadenauslenkung und in Richtung der Auslenkung Schlit­ze (52′) aufweisen, die sich von einer Umlenkstelle (63) zur anderen (63′) erstrecken.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass am Eintritt in ein Rohrstück (52) eine Injektor­düse (73) angeordnet ist, die zugleich als Fadenum­lenkstelle (72) dienen kann.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass nach einem Rohrstück (52) mit einer Fadenumlenk­stelle (63), von der aus das Rohrstück (52) geschlitzt ausgeführt ist, eine Fadenbremse (60) bestehend aus einer Bremsplatte (61) und einem Bremsfinger (62) an­geordnet ist, mit welcher der Schussfaden (2) in Rich­tung auf die Bremsplatte und in Richtung des Schlitzes (52′) auslenkbar ist.
     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekenn­zeichnet, dass anschliessend an die Fadenbremse (60) ein bis zu einer Fadenumlenkstelle (63′) geschlitzt ausgeführtes Rohrstück (53) angeordnet ist.
     
    5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem Fadenweg von der Schussfadenspule (3) bis zum Eintragsorgan (22) ein quer zum Weg des Schussfa­dens (2) bewegbarer Fadenspanner (71a,b,c,d) angeord­net ist, und dass jeweils vor und hinter dem Faden­spanner je ein geschlitztes Rohrstück (54,55) vorgese­hen ist, welches neben dem Fadenweg während des Schusseintrages liegt.
     
    6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Fadenspanner (71a) mit einem Schwenkantrieb (75) ausgestattet ist, mittels dessen der Fadenspanner von einer Spannposition (S) in eine Entspannungsposi­tion (E) während des Schusseintrages neben den Rohr­stücken (54,55) bewegbar ist, und dass der Fadenspan­ner von der Entspannungsposition (E) weiter in eine Einziehposition (F) zwischen den Rohrstücken (54 und 55) weiterbewegbar ist.
     
    7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Rohrstücken (54 und 55) vor und hin­ter dem Fadenspanner (71a) ein Zwischenraum für eine Fadenöse (71a′) des Fadenspanners (71a) vorgesehen ist.
     
    8. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Eintritt in das Webfach (1′) der Webma­schine ein Fadenführungskanal (57) mit schräg nach oben gerichtetem Ende angeordnet ist, womit ein Luft­strom für den Schussfaden oberhalb des Webfaches er­zeugt werden kann.
     
    9. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass unmittelbar vor dem Eintritt in das Webfach (1) ein Fadenführungsorgan (57′) angeordnet ist, das eine Saugöffnung (58) für den Schussfaden besitzt.
     
    10. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass parallele Rohrstücke (54,55) in einem Block (B) zusammengefasst sind und auch die Injektordüsen (73,73′) in demselben Block (B) sitzen.
     
    11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Injektordüsen (73′,73˝) als unter spitzem Winkel zu den Achsen der Rohrstücke (54,55) in diese einmündende Bohrungen ausgebildet sind.
     
    12. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass ein trichterförmiges Fadenführungsorgan (57˝) vorhanden ist, das bei seiner Saugöffnung (58˝) plattenförmig erweitert ist und dass das Fadenfüh­rungsorgan (57˝) schwenkbar angeordnet ist.
     
    13. Vorrichtung nach den Ansprüchen 9, 12 und 13, dadurch gekennzeichnet, dass beim Fadenführungsorgan (57˝) ein Saugrohr (58′) vorgesehen ist, das auf seiner In­nenseite mit einem haftfähigen Material, beispielswei­se Silicon-Gummi, beschichtet bzw. aus diesem ausge­führt ist.
     
    14. Verfahren zum Betrieb einer Vorrichtung zum Einziehen eines Schussfadens in eine Webmaschine, in der der Faden von einer Garnspule dem Eintragsorgan zugeführt wird, mit einem Führungskanal für den Schussfaden, wobei der Führungskanal aus Rohrstücken (54,55) zusam­mengesetzt ist, wobei die Rohrstücke wenigstens teil­weise mit Druckluft beaufschlagbar sind und jeweils zwischen zwei Fadenumlenkstellen (73˝,74) verschiede­ne Funktionsorgane (62,72) zur Beeinflussung des Fa­dens angeordnet sind, beispielsweise eine Fadenbremse (62) oder ein Fadenspanner (72), und wobei die Rohr­stücke (54,55) jeweils im Bereich der Fadenauslenkung mittels der Funktionsorgane (62,72) in Richtung der Auslenkung Schlitze (52′) aufweisen, die sich von ei­ner Umlenkstelle (63) zur anderen (63′) erstrecken, dadurch gekennzeichnet, dass während des Einziehens ein trichterförmiges Fadenführungsorgan (57˝) vor den Führungskanal für den Schussfaden geschwenkt wird, und dass der Schussfaden durch die Saugöffnung (58˝) des Fadenführungsorgans (57˝) erfasst wird und durch ein an das Fadenführungsorgan (57˝) angeschlossenes Saug­rohr (58′) abgeleitet wird, und dass der Faden dann nach Beendigung des Einziehvorganges mittels einer Schere (59) bei dem Fadenführungsorgan (57˝) ge­schnitten wird.
     




    Zeichnung

























    Recherchenbericht