[0001] Die Erfindung betrifft einen freitragenden Behälter, insbesonders zur Verwendung
als Elektrolysezelle.
[0002] Üblicherweise werden Elektrolysezellen als Betonbehälter angefertigt und anschließend
mit einer geeigneten Gummihaut oder einem Plastikmaterial ausgekleidet.
[0003] Derartige Auskleidungen sind logischerweise gegenüber mechanischen Belastungen sehr
empfindlich. Eine Beschädigung der Auskleidung läßt die in den Behälter gefüllte
Säure, meist Schwefelsäure, austreten. Dadurch wird der Beton des Stahlbetonbehälters
stark angegriffen und kann diesen bis zur völligen Zerstörung schädigen.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, die oben genannten Nachteile zu vermeiden.
[0005] Die Erfindung löst die Aufgabe dadurch, daß der Behälter aus glasfaserverstärktem
Kunststoff besteht, daß der Behälter doppelschalig ausgeführt ist und daß die beiden
Schalen des Behälters in Abstand zueinander angeordnet sind.
[0006] Ein weiteres Merkmal der Erfindung ist es, daß zwischen den Schalen des Behälters
vorzugsweise aus Kunststoff bestehende Distanzhalter angeordnet sind.
[0007] Ein anderes Merkmal der Erfindung ist es, daß zwischen den Schalen eine Kunststoff-Mineral-Mischung
angeordnet ist.
[0008] Ein anderes, weiteres Merkmal der Erfindung ist es, daß zwischen den Behälterschalen
Vorspannelemente angeordnet sind.
[0009] Ein anderes Merkmal der Erfindung ist es, daß die Vorspannelemente Glasfaser-, Kohlenstoff-Faser-,
Polyesterfaserstränge oder mit Kunststoff umhüllte Stahlseile sind.
[0010] Ein weiteres Merkmal der Erfindung ist es, daß die von den Vorspannelementen geschaffene
Vorspannung ausgehend vom Boden des Behälters zu seinem oberen Rand hin zunimmt.
[0011] Ein anderes Merkmal der Erfindung ist es, daß die Vorspannelemente in Gruppen angeordnet
sind, wobei die Anzahl der Elemente pro Gruppe ausgehend vom Boden des Behälters zu
seinem oberen Rand hin zunimmt.
[0012] Ein weiteres Merkmal der Erfindung ist es, daß der Behälter in seinem oberen äußeren
Bereich von einem Rahmen umfaßt ist, der aus mit wenigstens einem Vorspannelement
versehenen Profilstahl besteht.
[0013] Ein abschließendes Merkmal der Erfindung ist es, daß in der vertikalen Ebene der
Schalen zickzackförmig und gegeneinander versetzt verlaufende Vorspannelemente angeordnet
sind, welche von den Eckbereichen des Behälters ausgehen und ihre Richtungsumkehr
im Bereich von Distanzhaltern haben.
[0014] Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispieles unter Zuhilfenahme
der angeschlossenen Zeichnung näher beschrieben.
[0015] Es zeigen Fig. 1 einen Teil eines Schrägrisses des erfindungsgemäßen Behälters;
Fig. 2a, b einen Schnitt durch den erfindungsgemäßen Behälter; Fig. 3 einen Schnitt
in Draufsicht durch den erfindungsgemäßen Behälter mit Vorspannelementen; Fig. 4 die
Anordnung der Vorspannelemente in Gruppen; Fig. 5 einen Schnitt in Draufsicht durch
den erfindungsgemäßen Behälter mit dem Rahmen; Fig. 6 einen Schnitt durch die Fig.
5 entlang der Linie A-A; und Fig. 7 eine Vorspannungsanordnung des erfindungsgemäßen
Behälters.
[0016] Ein als Elektrolysezelle verwendeter Behälter 1 ist in doppelschaliger Ausführung
aus glasfaserverstärktem Kunststoff hergestellt. Die beiden Schalen 2, 3 sind in
einem bestimmten Abstand zueinander fixiert. Dazu können vorzugsweise aus Kunststoff
bestehende Distanzhalter 4 , ein Kunststoffraster oder auch eine vollflächige Füllung
des Raumes zwischen den beiden Schalen 2, 3 mit einer Kunststoff-Mineral-Mischung
5 dienen. Durch eine derartige Behälterbauweise wird erreicht, daß die innere, medienseitige
Schale 2 eine wesentlich höhere mechanische Widerstandsfähigkeit als beispielsweise
eine Gummihaut aufweist. Sollte es trotzdem zu einer Beschädigung dieser inneren
Schale 2 kommen, so kann ein eventueller Säureaustritt nicht zur Zerstörung von Bauwerken
führen, da die zweite, äußere Schale 3 ein Auslaufen der Säure verhindert.
[0017] Die vollflächige Füllung des Zwischenraumes mit der Kunststoff-Mineral-Mischung
5 steigert die herkömmliche Belastbarkeit um ein Vielfaches. Je nach der Stärke dieser
Zwischenschicht kann eine unterschiedliche Belastung aufgenommen werden.
[0018] Gleichzeitig mit der Vergrößerung des Abstandes der beiden Behälterschalen 2, 3 und
der Füllung mit einer Kunststoff- Mineral-Mischung eröffnet sich die Möglichkeit,
einen freitragenden und freistehenden Behälter 1 zu schaffen.
[0019] Da Elektrolysezellen in den meisten Fällen auf vier Isoliersteinen punktförmig aufgestellt
werden, gleichzeitig aber am oberen Behälterrand hoch belastbar sein müssen, ergeben
sich bei Großbehältern konstruktive Schwierigkeiten, wenn eine Ausbiegung des Behälters
nach erfolgter Füllung vermieden werden muß. Meist stehen zur Elektrolyse eine große
Anzahl von Elektrolysezellen nebeneinander. Schon geringe, wenn auch grundsätzlich
unbedenkliche Ausbeulungen um wenige mm würden sich aufsummieren und eine exakte Kranführung
mit genauer Positionierung der einzutauchenden Elektrolyseplatten stören. Um eine
derartige Ausbeulung des als Elektrolysezelle verwendeten Behälters 1 zu vermeiden,wird
durch innerhalb der Kunststoff-Mineral-Mischung 5 angeordnete Vorspannelemente 6
zwischen den beiden Behälterschalen 2,3 eine vorprogrammierte Behälterwanddurchbiegung
nach innen geschaffen. Diese Durchbiegung ist so bemessen, daß bei Füllung des Behälters
1 dessen Tendenz, den oben offenen Rand nach außen zu drücken,derart aufgefangen wird,
daß nach erfolgter Füllung keine Ausbeulung des Behälters 1 auftritt.
[0020] Da im Bodenbereich des Behälters keine Ausbeulung auftreten kann, diese Tendenz
aber nach oben zum Behälterrand hin immer mehr zunimmt, um am oberen Behälterrand
einen Maximalwert zu erreichen, muß die Vorspannung über die Höhe des Behälters gleichmäßig
ansteigen. Die Vorspannelemente 6 werden zu diesem Zweck in Gruppen 7 zusammengefaßt,
wobei die Anzahl der Vorspannelemente pro Gruppe nach oben hin zunimmt. Als Material
für die Vorspannelemente 6 wird vorzugsweise Glasfaser verwendet, da diese bei einer
eventuellen Beschädigung der medienseitigen Schale 2 und einem Säureaustritt bis
zu den Vorspannelementen, diese nicht angegriffen werden. Für den Fall, daß Säuren
verwendet werden, welche die Glasfaserstränge angreifen, können Materialien wie Kohlenstofffasern,
Polyesterfasern und ähnliche verwendet werden. Auch säurebeständige Stahldrähte, vorzugsweise
mit einer Kunststoffummantelung können zum Einsatz kommen.
[0021] Bei Großbehältern ist eine einen Rahmen 8 bildende Außenstahlkonstruktion, vorzugsweise
aus Profilstahl, notwendig. Diese muß ebenfalls entsprechend der vorgespannten Behälterwand
angefertigt werden. Dies ist deshalb notwendig, da aus Platzgründen schmale Behälterränder
gefordert werden, sodaß zum Auffangen einer Behälterausbeulung keine Randverbreiterung
möglich ist. Aus diesen Platzgründen wird daher ein möglichst kleines Profil gewählt.
Dieses Profil wird durch ein in ihm angeordnetes Vorspannelement 9 , welches sich
an Distanzhaltern 10 abstützt so weit vorgespannt, daß eine Ausbiegung nach innen
erreicht wird, welche nach Füllung der Zelle vollständig verschwindet.
[0022] Fig. 7 zeigt eine mögliche Vorspannungsanordnung mit Vorspannelementen 11 in einer
Längswand des Behälters 1 . Die Vorspannelemente 11 sind zickzackförmig verlaufend
angeordnet, gehen von den Eckbereichen des Behälters 1 aus und haben ihre Richtungsumkehr
jeweils im Bereich von senkrecht zur Behälterwand angeordneten Distanzhaltern 12
.
1. Freitragender Behälter, insbesonders zur Verwendung als Elektrolysezelle, dadurch
gekennzeichnet, daß der Behälter (1) aus glasfaserverstärktem Kunststoff besteht,
daß der Behälter doppelschalig ausgeführt ist, und daß die beiden Schalen (2, 3) in
Abstand zueinander angeordnet sind.
2. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Schalen (2,
3) vorzugsweise aus Kunststoff bestehende Distanzhalter (4) angeordnet sind.
3. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Schalen (2,
3) eine Kunststoff-Mineral-Mischung (5) angeordnet ist.
4. Behälter nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den
Schalen (2, 3) Vorspannelemente (6) angeordnet sind.
5. Behälter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorspannelemente (6)
Glasfaserstränge sind.
6. Behälter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorspannelemente (6)
aus Kohlenstoffasern bestehen.
7. Behälter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorspannelemente (6)
aus Polyesterfasern bestehen.
8. Behälter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorspannelemente (6)
aus säurebeständigen, mit Kunststoff umhüllten Stahlseilen bestehen.
9. Behälter nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die von den
Vorspannelementen (6) geschaffene Vorspannung ausgehend vom Boden des Behälters (1)
zu seinem oberen Rand hin zunimmt.
10. Behälter nach den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorspannelemente
(6) in Gruppen (7) angeordnet sind, wobei die Anzahl der Elemente pro Gruppe ausgehend
vom Boden des Behälters (1) zu seinem oberen Rand hin zunimmt.
11. Behälter nach den Ansprüchen 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß er in seinem
oberen äußeren Bereich von einem Rahmen (8) umfaßt ist.
12. Behälter nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Rahmen aus mit wenigstens
einem Vorspannelement (9) versehenen Profilstahl besteht.
13. Behälter nach den Ansprüchen 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß in der vertikalen
Ebene einer Schale zick-zackförmig und gegeneinander versetzt verlaufende Vorspannelemente
(11) angeordnet sind, welche von den Eckbereichen des Behälters ausgehen und ihre
Richtungsumkehr im Bereich von Distanzhaltern (12) haben.