[0001] Die Erfindung betrifft ein Feuchtwerk einer Offsetdruckmaschine nach dem Oberbegriff
des ersten Patentanspruches.
[0002] Ein Feuchtwerk vorstehend spezifizierter Gattung ist aus der DE-OS 2 909 765 bekannt.
Dieses Feuchtwerk weist eine Feuchtmittelzuführwalze auf, die sowohl einen Dosierspalt
zur Auftragwalze des Feuchtwerkes als auch einen vorangehenden Dosierspalt zu einer
weiteren Feuchtwerkswalze bildet. Besondere Maßnahmen gegen Schablonieren sind nicht
vorgesehen, so daß bei derartigen Feuchtwerken die Gefahr besteht, daß ein Schabloniereffekt
auf der Auftragwalze infolge Plattenzylinder-Kanalrückwirkungen, insbesondere bei
schwierigen Druckformen auftreten kann.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Feuchtwerk zu schaffen, bei dem die Feuchtmittelzuführwalze
zur Beseitigung von Feuchtmittelstörschablonen eine axiale Verreibstelle an der Auftragwalze
besitzt, ohne zugleich eine zweite Verreibstelle mit einer vorgeordneten Feuchtwerkswalze
zu bilden, die mit der Feuchtmittelzuführwalze einen Dosierspalt aufweist.
[0004] Gelöst wird die Aufgabe durch die im Kennzeichen des ersten Patentanspruches angegebenen
Merkmale. Weitere Merkmale ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0005] Der Vorteil der Erfindung besteht darin, daß nur in dem einen Dosierspalt 1b der
Feuchtmittelzuführwalze zur Auftragwalze zur Störschablonenbeseitigung axiale Verreibung
und eine Dosierung von Feuchtmittel miteinander gekoppelt sind, während in dem vorgelagerten
Dosierspalt 1a der Feuchtmittelzuführwalze zur vorgeordneten Feuchtwerkswalze das
Feuchtmittel unbeeinflußt von axialer Verreibung dosiert werden kann, was zu einer
Verbesserung des Druckergebnisses führt.
[0006] Die Erfindung wird nachstehend an einem Ausführungsbeispiel in zwei Ausführungsformen
von zwei bekannten Feuchtwerkstypen anhand einer Zeichnung beschrieben.
[0007] Auf dieser Zeichnung zeigt:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht einer ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Feuchtwerkes,
Fig. 2 eine schematische Seitenansicht einer zweiten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Feuchtwerkes,
Fig. 3 eine Draufsicht in aufgeklappter Darstellung auf zwei Feuchtwerkwalzen der
Feuchtwerke nach Fig. 1 bzw. Fig. 2, die zur gemeinsamen Ausführung einer seitlichen
Changierbewegung erfindungsgemäß in einem Stützrahmen gelagert sind.
[0008] Das in Fig. 1 dargestellte Feuchtwerk weist eine Auftragwalze 2 auf, die mit ihrer
elastischen Oberfläche an einem Plattenzylinder 1 anliegt. Oleophile Zwischenwalzen
5, 6 stellen eine Verbindung zu Farbwerkswalzen 7, 8 eines Farbwerkes her. Dem Farbzylinder
8 wird dabei Farbe über nicht dargestellte an sich bekannte Walzen von einer Farbzuführung
zugeführt und an am Plattenzylinder 1 hintereinander geschaltete Auftragwalzen 7
weitergeleitet.
[0009] Eine als Wasserkastenwalze ausgebildete weitere Feuchtwerkswalze 27 taucht teilweise
in einen Feuchtflüssigkeit aufnehmenden Wasserkasten ein. Sie besitzt eine elastische
Oberfläche, z.B. aus Gummi.
[0010] An der weiteren Feuchtwerkswalze 27 liegt eine als Übertragungswalze ausgebildete
Feuchtmittelzuführwalze 28 an, die eine metallische, wasserannehmende Oberfläche aufweist.
[0011] Das in Fig. 2 dargestellte Feuchtwerk weist im Unterschied zu dem in Fig. 1 dargestellten
Feuchtwerkstyp eine als Dosierwalze ausgebildete weitere Feuchtwerkswalze 4 und eine
als Wasserkastenwalze ausgebildete, an die Auftragwalze 2 in der Betriebsstellung
unmittelbar angestellte Feuchtmittelzuführwalze 3 auf, wobei die Dicke des Feuchtmittelfilms
durch die an der Feuchtmittelzuführwalze 3 in der Umfangsrichtung vor der Berührungslinie
mit der Auftragwalze 2 angeordnete als Dosierwalze ausgebildete weitere Feuchtwerkswalze
4 bestimmbar ist.
[0012] In den beiden Feuchtwerkstypen nach Fig. 1 und nach Fig. 2 sind jeweils ein Dosierspalt
1b zur Auftragwalze 2 und ein diesem vorgelagerter Dosierspalt 1a vorhanden.
[0013] Um zu verhindern, daß durch Schaffen einer axialen Verreibstelle zwischen der Feuchtmittelzuführwalze
3 bzw. 28 und der Auftragwalze 2 am Dosierspalt 1b zugleich eine weitere axiale Verreibstelle
zwischen der Feuchtmittelzuführwalze 3 bzw. 28 und der vorgeordneten weiteren Feuchtwerkswalze
4 bzw. 27 an dem Dosierspalt 1a entsteht - was zu einer Beeinträchtigung der Vordosierung
infolge durch Geschwindigkeitsänderung der axialen Verreibebewegung führen könnte
- sind die den Dosierspalt 1a bildenden Feuchtwerkswalzen 3, 4 bzw. 27, 28 beidseitig
in einem Träger 14 zwischen den Maschinenseitenwänden 15 angeordnet, wobei die Träger
14 durch eine zur Achse 22 der beiden Achsen 22, 24 der Feuchtwerkswalzen 3, 4 bzw.
27, 28 parallele Traverse 17 zu einem Stützrahmen 14, 17, 22 fest verbunden sind.
[0014] Die Traverse 17 weist beiderseits eine zapfenartige Verlängerung 25 auf, die in den
Maschinenseitenwänden 15 axial beweglich in einer Kugelhülse 13 geführt ist. Ferner
weist eine der Achsen 22, 24 der einen Dosier spalt 1a bildenden Feuchtmittelzuführwalzen
3 bzw. 28 und 4 bzw. 27 beidseitig eine zapfenartige Verlängerung 23 auf, die ebenfalls
in den Maschinenseitenwänden 15 axial beweglich in einer Kugelhülse 13 geführt ist.
An der zapfenartigen Verlängerung 23 der Achse 22 wird über Verreibungshebel 20 und
eine Mitnehmerrolle 21, die in einer Kulisse 19 der Verlängerung 23 läuft, eine axiale
Bewegung des Stützrahmens 14, 17, 22 eingeleitet. Der Antrieb des Verreibungshebels
20 ist z.B. mittels einer Antriebsstange 16 erzielbar, die in an sich bekannter Weise
vom Maschinenantrieb oder gegebenenfalls auch von einem Changierantrieb des Farbwerkes
abgeleitet antreibbar ist.
[0015] Die Achsen 22, 24 sind im zugeordneten Träger 14 drehbar aber axial unbeweglich gelagert.
Die Fixierung in axialer Richtung erfolgt z.B. über Sicherungsringe, die die Außen-
bzw. Innenringe der Wälzlager 26 auf den Achsen 22, 24 sichern.
[0016] Um die Walzen 3, 4 bzw. 27, 28 zueinander hinsichtlich der Dosierung einstellen zu
können, ist die Achse 24 an beiden Enden in je einem Exzenterlager 10 gelagert, das
im Träger 14 angeordnet ist.
[0017] Die als Dosierwalze ausgebildete weitere Feuchtwerkswalze 4 kann ebenso wie die als
Wasserkastenwalze ausgebildete weitere Feuchtwerkswalze 27 in an sich bekannter Weise
schränkbar ausgebildet werden. Hierzu liefert beispielsweise prinzipielle Anregungen
die DE-PS 2 054 678, wobei die Achse 24 hierzu an einer Seite nicht im Träger 14,
sondern in einem besonderen Hebel gelagert werden müßte, der durch eine Stelleinrichtung
gegenüber dem Träger 14 so verschwenkt wird, daß die Achsen 22, 24 zueinander eine
Schräglage einnehmen. In der Zeichnung ist dies nicht dargestellt.
[0018] Die Achse 22 der Feuchtmittelzuführwalze 3 bzw. 28 ist dem Antriebsmechanismus 16,
19, 20, 21 für die axiale Hin- und Herbewegung gegenüberliegend durch einen von der
Maschine unabhängigen separat in der Drehzahl regelbaren Elektromotor 9 über ein Getriebe
18, 29 in Umfangs richtung antreibbar. Das Zahnrad 18 auf der Achse 22 muß mit einer
Geradverzahnung versehen sein, da dieses Zahnrad 18 die Hin- und Herbewegung des
Stützrahmens 14, 17, 22 mit ausführt.
[0019] Es besteht auch die Möglichkeit, die den Dosierspalt 1a bildenden Feuchtwerkswalzen
3, 4 bzw. 27, 28 mittels eines Getriebezuges über Zahnräder 11, 12 synchron anzutreiben.
Werden die Übersetzungsverhältnisse geändert, wäre auch ein asynchroner Antrieb mit
Umfangsschlupf an den Walzenoberflächen denkbar.
[0020] Für eine erleichterte Montage des Stützrahmens 14, 17, 22 in den Maschinenseitenwänden
15 können in bekannter Weise Trennstellen in der Achse 22 bzw. der Traverse 17 vorgesehen
werden.
[0021] Der Dosierspalt 1a läßt sich mittels der verdrehbaren Exzenterbuchsen 10 sowohl einstellen,
als auch an- und abstellen.
[0022] Zur Einstellung des Anlagedruckes der Auftragwalze 2 am Plattenzylinder 1 und an
der darunterliegenden Feuchtmittelzufuhrwalze 3 bzw. 28 (Dosierspalt 1b) sowie zum
An- und Abstellen der Auftragwalze 2 dienen an sich bekannte, nicht dargestellte Mittel,
z.B. eine Lagerung der Auftragwalze 2 in Exzenterlagern oder in Schwenkhebeln, die
jeweils am Maschinenseitenständer 15 angebracht werden müßten.
[0023] Durch die Verwendungsmöglichkeit des Stützrahmens 14, 17, 22, welcher eine axiale
Hin- und Herbewegung mit den beiden aufgenommenen Feuchtwerkswalzen 3, 4 bzw. 27,
28 ausführt, in zwei Ausführungsformen gemäß Fig. 1 und 2 von Feuchtwerkstypen wird
deutlich, daß die Erfindung nicht darauf beschränkt werden kann, sondern bei beliebigen
einen ersten und einen zweiten nachfolgenden Dosierspalt bildenden zwei Walzen einsetzbar
ist, die mit einer axialen Verreibstelle versehen werden sollen, ohne den zwischen
den beiden Walzen bestehenden Dosierspalt zu beeinflussen.
Bezugszeichenliste
[0024]
1 Plattenzylinder
2 Auftragwalze
3 Feuchtmittelzuführwalze
4 weitere Feuchtwerkswalze
5 Zwischenwalze
6 Zwischenwalze
7 Farbauftragwalze
8 Farbreibzylinder
9 Antrieb
10 Exzenterbuchse
11 Zahnrad
12 Zahnrad
13 Kugelhülse
14 Träger
15 Maschinenseitenwände
16 Antriebsstange
17 Traverse
18 Zahnrad
19 Kulisse
20 Verreibungshebel
21 Mitnehmerrolle
22 Achse
23 zapfenartige Verlängerung
24 Achse
25 zapfenartige Verlängerung
26 Wälzlager
27 weitere Feuchtwerkswalze
28 Feuchtmittelzuführwalze
29 Zahnrad
1.) Feuchtwerk für eine Offsetdruckmaschine mit einer Feuchtmittelzuführwalze, welche
mit einer an einem Plattenzylinder anliegenden Auftragwalze und einer vorgeordneten
weiteren Feuchtwerkswalze je einen einstellbaren Dosierspalt bildet, wobei die Achsen
der Walzen beidseitig in einem Träger angeordnet, mittels eines Getriebezuges antreibbar
sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Träger (14) der Feuchtmittelzuführwalze (3; 28) und der weiteren Feuchtwerkswalze
(4; 27) durch eine zur Achse (22) der Feuchtmittelzuführwalze (3; 28) parallele Traverse
(17) zu einem Stützrahmen (14, 17, 22) fest verbunden sind, daß die Traverse (17)
beiderseits eine zapfenartige Verlängerung (25) aufweist, die in den Maschinenseitenwänden
(15) axial beweglich in einer Kugelhülse (13) geführt ist, daß mindestens eine der
Achsen (22, 24) der Feuchtmittelzuführwalze (3; 28) und der weiteren Feuchtwerkswalze
(4, 27) beidseitig eine zapfenartige Verlängerung (23) aufweist, die ebenfalls in
den Maschinenseitenwänden (15) axial beweglich in einer Kugelhülse (13) geführt ist
und daß an einer der beiden zapfenartigen Verlängerungen (23, 25) ein eine axiale
Hin- und Herbewegung bewirkender Antriebsmechanismus (16, 19, 20, 21) angreift.
2.) Feuchtwerk nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Achsen (22, 24) im zugeordneten Träger (14) axial unbeweglich drehbar gelagert
sind.
3.) Feuchtwerk nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Achse (24) an beiden Enden in je einem Exzenterlager (10) gelagert ist, das
im Träger (14) angeordnet ist.
4.) Feuchtwerk nach Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Zwei-Walzen-Feuchtwerk (2, 3) mit einer zusätzlichen als Dosierwalze ausgebildeten
weiteren Feuchtwerkswalze (4) und einer als Wasserkastenwalze ausgebildeten Feuchtmittelzuführwalze
(3) vorgesehen ist.
5.) Feuchtwerk nach Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Drei-Walzen-Feuchtwerk (2, 27, 28) mit einer als Wasserkastenwalze ausgebildeten
weiteren Feuchtwerkswalze (27) und einer als Übertragungswalze ausgebildeten Feuchtmittelzuführwalze
(28) vorgesehen ist.
6.) Feuchtwerk nach Anspruch 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die als Dosierwalze ausgebildete weitere Feuchtwerkswalze (4) in an sich bekannter
Weise schränkbar ist.
7.) Feuchtwerk nach Anspruch 1 bis 3 und 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die als Wasserkastenwalze ausgebildete weitere Feuchtwerkswalze (27) in an sich
bekannter Weise schränkbar ist.
8.) Feuchtwerk nach Anspruch 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Achse (22) auf der dem Antriebsmechanismus für die axiale Hin- und Herbewegung
gegenüberliegenden Seite durch einen von der Maschine unabhängig separat in der Drehzahl
regelbaren Elektromotor (9) über ein Getriebe (18, 29) antreibbar ist.