[0001] Zum Befestigen von Schienen, insbesondere Eisenbahnschienen auf Holzschwellen, werden
Rippenplatten eingesetzt, die mittels Schwellenschrauben unmittelbar auf den Schwellen
befestigt werden. Dabei ist es üblich, daß zwischen dem Kopf der Schwellenschraube
und der Rippenplatte Federringe angeordnet werden. Die Schienen selbst sind mittels
Klemmelementen an den Rippenplatten befestigt. Infolge der beim Befahren der Schienen
auftretenden Wechselbelastung aber auch des Einflusses der Witterung lockern sich
die Schwellenschrauben in den Holzschwellen im Laufe der Jahre. Durch in das Bohrloch
eindringendes Regenwasser kommt es darüber hinaus zu einem natürlichen Verrotten des
Holzes im Bereich des Bohrloches.
[0002] Die Reparatur derart gelockerter Schienenbefestigungen besteht in der Regel darin,
daß nach Lösen der Schienenbefestigung die Rippenplatten ausgebaut und häufig sogar
die Schwellen ausgebaut werden, um durch Aufbohren der Bohrlöcher das verrottete Holz
zu entfernen. In das so aufgeweitete Bohrloch wird dann ein Dübel eingesetzt, so daß
mittels der üblichen, ein Holzgewinde aufweisenden Schwellenschrauben die Rippenplatte
wieder befestigt werden kann (DE-GM 83 04 915).
[0003] Dieser Aufwand wird bei einem bekannten Verfahren dadurch vermindert, daß das Aufbohren
der alten Bohrlöcher für die Schwellenschrauben im eingebauten Zustand der Holzschwellen
erfolgt und in das aufgebohrte Bohrloch eine Schwellenschraube mit selbstschneidendem
Gewinde eingeschraubt wird, deren Schaft gegenüber der alten Schwellenschraube ein
feingängigeres Gewinde und einen solchen Durchmesser hat, daß er mit radialem Preßsitz
im Bohrloch verankert ist. Sofern zwischen den Schienen und den Holzschwellen Rippenplatten
eingesetzt sind, werden diese in einem Arbeitsgang mit dem Bohrloch aufgebohrt. Zwar
erfüllt ein solches Verfahren alle Anforderungen hinsichtlich eines geringen Aufwandes
und eines auf lange Dauer wieder festen Sitzes der Schraube, doch hat es sich in der
Praxis deshalb nicht durchsetzen können, weil zum Aufbohren des Bohrloches in der
Schwelle eine Bohrmaschine für den Antrieb des Bohrwerkzeuges notwendig ist. Solche
Bohrmaschinen stehen der Reparaturkolonne aber nicht ohne weiteres zur Verfügung.
Hinzu kommt, daß das Aufbohren der Rippenplatte unerwünscht ist, weil sie dann nicht
mehr für die Neubestückung einer Befestigung verwendbar ist (DE 36 26 148 A1).
[0004] Bei einem ganz anderen Reparaturverfahren wird an dem Bohrloch für die Schwellenschrauben
selbst nichts verändert, sondern nach Entfernen der Schwellenschraube wird in das
Bohrloch eine metallische Spirale eingeschraubt, die dann beim Einschrauben der alten
Schwellenschraube gespreizt und in das Holz eindringt, um der Schwellenschraube wieder
Halt zu geben (EP 0 228 269).
[0005] Schließlich ist es bekannt, in das alte Bohrloch mit den von der alten Schwellenschraube
eingeschnittenen Gewindegängen eine neue Schwellenschrauben einzusetzen, die ein zweigängiges
Gewinde aufweist, von denen das eine Gewinde über die Spitzen der Gewindegänge gemessen
einen größeren Außendurchmesser als das andere Gewinde hat. Der Außendurchmesser des
größeren Gewindes ist gleich dem Durchmesser des sich am Schraubenkopf anschließenden
gewindelosen Abschnittes, auf dem der zwischen der Rippenplatte und dem Schraubenkopf
anzuordnende Federring sitzt. Da das zweigängige Gewinde im Vergleich zu einem eingängigen
Gewinde ein größeres Gewindevolumen hat, findet eine solche Schwellenschraube im Bohrloch
der Schwelle trotz gewisser Verrottung des Holzes Halt. Wegen der Zweigängigkeit des
Gewindes ist das Einschrauben nicht leicht (FR-PS 11 02 146).
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Mittel und Wege anzugeben, mit denen die
Befestigungen von Schienen auf Holzschwellen ohne Aufbohren mit Bohrmaschinen und
ohne Einsetzen von Dübel, Spiralen oder dergleichen in die Bohrlöcher möglich ist.
[0007] Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zum Reparieren von Befestigungen für auf
Holzschwellen verlegte Eisenbahnschienen, die aus mit Schwellenschrauben befestigten
Rippenplatten bestehen, bei dem die alten Schwellenschrauben durch neue Schwellenschrauben
mit gleicher Gewindesteigung und mehr Gewindevolumen als die alten Schwellenschrauben
ersetzt werden.
[0008] Die Lösung dieser Aufgabe besteht nach einer ersten Alternativen darin, daß in die
unveränderten Bohrlöcher in den Schwellen mit den darin von den alten Schwellenschrauben
eingeschnittenen Gewinden die neuen Schwellenschrauben eingeschraubt werden, die zumindest
einen sich an die Schaftspitze anschließenden Führungsabschnitt mit gleichem Gewinde
wie die alten Schwellenschrauben und im anschließenden Abschnitt ein zweigängiges
Gewinde aufweisen, von denen ein Gewinde die Fortsetzung des Gewindes auf dem Führungsabschnitt
bildet, wobei der Außendurchmesser des Gewindes in dem anschließenden Abschnitt höchstens
gleich dem Innendurchmesser der nicht aufgebohrten Durchgangslöcher in der Rippenplatte
ist.
[0009] Die Lösung der Aufgabe besteht nach einer zweiten bevorzugten Alternativen darin,
daß in die Durchgangslöcher der Rippenplatten Innengewinde eingeschnitten werden und
daß anschließend die neuen Schwellenschrauben eingeschraubt werden, deren Gewinde
dem Innengewinde in den Durchgangslöchern der Rippenplatte entspricht und die am Schaftende
einen gewindelosen Abschnitt aufweisen, dessen Durchmesser höchstens gleich dem Innendurchmesser
der nicht aufgebohrten Durchgangslöcher der Rippenplatte ist. Nicht notwendig, aber
vorteilhaft ist es dabei, wenn die von den alten Schwellenschrauben in den Bohrlöchern
der Schwelle eingeschnittenen Gewinde dem Gewindeschneider beim Einschneiden der Innengewinde
in die Durchgangslöcher als Führung dienen und neue Schwellenschrauben verwendet werden,
die die gleiche Gewindesteigung wie die alten Schwellenschrauben besitzen.
[0010] Bei beiden Verfahren wird das in den Bohrlöchern der Schwelle von den alten Schwellenschrauben
eingeschnittene Gewinde genutzt, um das Einschrauben der neuen Schwellenschrauben
zu erleichtern oder überhaupt erst zu ermöglichen. Bei der ersten alternativen Lösung
dient das alte Gewinde der Führung der neuen Schwellenschraube, während es in der
zweiten alternativen Lösung dem Gewindeschneider als Führung dient. Wie bei der ersten
alternativen Lösung können auch bei der zweiten alternativen Lösung Schwellenschrauben
Verwendung finden, die zumindest einen sich an die Schaftspitze anschließenden Führungsabschnitt
mit gleichem Gewinde wie die alten Schwellenschrauben aufweisen. In diesem Fall wird
auch beim Einschrauben der neuen Schwellenschraube das alte Gewinde als Führung benutzt.
Notwendig ist dies allerdings nicht, denn durch das in die Bohrlöcher der Rippenplatte
eingeschnittene Gewinde, das wegen der Verwendung des vom alten Gewinde in den Bohrlöchern
der Schwelle geführten Gewindeschneiders auf dieses alte Gewinde ausgerichtet ist,
erhalten die neuen Schwellenschrauben eine ausreichende Führung, um auch problemlos
in das alte Gewinde in den Bohrlöchern der Schwelle eingeführt werden zu können. Im
einfachsten Fall braucht das eingeschnitte Gewinde in der Rippenplatte nicht einmal
auf das alte Gewinde in der Schwelle ausgerichtet zu sein, weil dieses eingeschnittene
Gewinde der neuen Schwellenschraube eine so gute Führung gibt, daß deren Gewinde in
der Lage ist, ein völlig neues Gewinde in die Bohrlöcher der Schwelle einzuschrauben.
In jedem Fall ist die zweite alternative Lösung besonders vorteilhaft, weil sie die
Verwendung von Schwellenschrauben mit größerem Durchmesser erlaubt, ohne daß es dafür
erforderlich ist, die Durchgangslöcher aufzubohren. Wegen des in die Durchgangslöcher
der Rippenplatte eingeschnittenen Innengewindes lassen sich Schwellenschrauben verwenden,
deren Kerndurchmesser im Bereich des Gewindes ebenfalls größer als derjenige der alten
Schwellenschrauben ist. Mit solchen Schwellenschrauben läßt sich ein großer Schwund
des Holzes in den Bohrlöchern ausgleichen.
[0011] Diese zweite Alternative läßt sich auch bei einem zweigängigen Gewinde verwirklichen.
In diesem Fall ist der Außendurchmesser des zweiten Gewindes gleich dem Durchmesser
der Durchgangslöcher. Sofern bei dieser Ausgestaltung im Führungsabschnitt ein Gewinde
vorgesehen ist, das gleich dem Gewinde der alten Schwellenschraube ist, dann sollte
dieses Gewinde in das Gewinde des zweigängigen Gewindes übergehen, dessen Außendurchmesser
höchstens gleich dem Durchmesser der nicht aufgebohrten Durchgangslöcher ist.
[0012] Es versteht sich, daß bis auf die Gewindesteigung die Dimensionierung des Gewindes
im Führungsabschnitt und bei einem zweigängigen Gewinde das sich daran anschließende
Gewinde nicht dem der alten Schwellenschraube entsprechen muß, sondern eine breitere
Zahnform haben kann, um möglichst viel Gewindevolumen in das Bohrloch der Schwellenschraube
hineinzubringen und damit der Schwellenschraube einen bessseren Halt zu geben.
[0013] Gegenstand der Erfindung ist ferner ein Gewindeschneider zur Durchführung des Verfahrens
nach der zweiten alternativen Lösung. Dieser Gewindeschneider ist dadurch gekennzeichnet,
daß sein Schaft einen an der Schaftspitze beginnenden Führungsabschnitt mit Normalgewinde
einer Schwellenschraube und einen sich daran anschließenden Abschnitt mit Gewindeschneiden
für ein gegenüber dem Normalgewinde im Durchmesser größeres Gewinde aufweist. Sofern
die neue Schwellenschraube ein eingängiges Gewinde hat, sind die Gewindeschneiden
im Sinne eines gedachten fortgesetzten Gewindeganges des Gewindes auf dem Führungsabschnitt
angeordnet. Sofern jedoch die neue Schwellenschraube ein zweigängiges Gewinde aufweist,
sind die Gewindeschneiden vorzugsweise im Sinne eines zwischen einem gedachten fortgesetzten
Gewindegang des Gewindes auf dem Führungsabschnitt liegenden Gewindeganges angeordnet.
[0014] Gegenstand der Erfindung ist ferner eine Schwellenschraube zum Befestigen von Rippenplatten
für Eisenbahnschienen auf Holzschwellen mit einem einen Bund aufweisenden Kopf und
einem ein Gewinde tragenden Schaft. Die Schwellenschraube ist erfindungsgemäß dadurch
gekennzeichnet, daß der Schaft zwei Abschnitte mit unterschiedlichen Gewinden gleicher
Steigung aufweist, von denen das an der Schaftspitze beginnende, einen Führungsabschnitt
bildende Gewinde als Normalgewinde und das sich daran anschließende Gewinde mit vergrößertem
Gewindevolumen ausgebildet ist.
[0015] Vorzugsweise haben die Gewinde im Führungsabschnitt und im sich daran anschließenden
Abschnitt ineinander übergehende Gewindegänge. Nach einer bevorzugten Ausgestaltung
der Erfindung ist nur das Gewinde im sich am Führungsabschnitt anschließenden Abschnitt
ein zweigängiges Gewinde, von dem ein, insbesondere nur der sich am Führungsabschnitt
anschließende Gewindeabschnitt liegende Gewindegang einen größeren Außendurchmesser
hat. Bei dieser Ausgestaltung wird das größere Gewindevolumen also nicht nur durch
den zweiten Gewindegang, sondern auch noch durch den größeren Durchmesser des anderen
Gewindeganges erhalten. Darüber hinaus ist es zum Zwecke der besseren Verankerung
der Schwellenschrauben in den Bohrlöchern der Schwelle von Vorteil, wenn ein Gewindegang
des zweigängigen Gewindes, insbesondere der sich über beide Abschnitte erstreckende
Gewindegang im sich am Führungsabschnitt anschließenden Abschnitt eine breitere Zahnform
als das Gewinde im Führungsabschnitt hat.
[0016] Auch wenn der Schaft der Schwellenschraube keinen Führungsabschnitt aufweist, aber
das Gewinde einen vergrößerten Außendurchmesser hat, sollte der Schaft am kopfseitigen
Ende einen gewindelosen Abschnitt haben, dessen Durchmesser kleiner als der Außendurchmesser
des Gewindes ist. Dies ist deshalb von Vorteil, weil dann großvolumigere Schwellenschrauben
als die alten Schwellenschrauben verwendet werden können, ohne daß die Durchgangslöcher
der Rippenplatte aufgebohrt werden müssen. In die Durchgangslöcher der Rippenplatten
brauchen dann lediglich Innengewinde für das Gewinde der neuen Schwellenschraube eingeschnitten
zu werden.
[0017] Eine Schwierigkeit beim Einsatz solcher Schwellenschrauben mit vergrößertem Außengewinde
besteht allerdings in deren Bestückung mit spielfrei auf dem gewindelosen Abschnitt
sitzenden Federringen. Diese Schwierigkeit läßt sich überwinden, wenn der gewindelose
Abschnitt unmittelbar unter dem Bund einen Durchmesser hat, der gleich dem größten
Durchmesser des Gewindes ist. Bei dieser Ausgestaltung läßt sich der Federring über
das Gewinde schieben und sitzt im eingebauten Zustand ohne radiales Spiel auf dem
gewindefreien Abschnitt. Der im Durchmesser etwas kleinere übrige Teil des gewindelosen
Abschnittes hat dagegen gegenüber dem Durchgangsloch der Rippenplatte ausreichend
Spiel, um ohne Verklemmung durch die Rippenplatte gesteckt werden zu können. Der im
Durchmesser vergrößerte Teil des gewindefreien Abschnittes ist vorzugsweise konisch
ausgebildet, um bei der Montage eine Selbstzentrierung des Federringes zu bewirken.
[0018] Im folgenden wird die Erfindung anhand einer zwei Ausführungsbeispiele darstellenden
Zeichnung näher erläutert. Im einzelnen zeigen:
Fig. 1 eine Schwelle mit einer darauf angeordneten Rippenplatte und einer eingeschraubten,
locker sitzenden Schwellenschraube im Axialschnitt,
Fig. 2 die Schwelle mit Rippenplatte gemäß Figur 1 ohne Schwellenschraube im Axialschnitt,
Fig. 3 die Schwelle mit Rippenplatte gemäß Figur 1 und einer neuen teilweise eingeschraubten
Schwellenschraube im Axialschnitt,
Fig. 4 die Schwelle mit Rippenplatte und vollständig eingeschraubter Schwellenschraube
gemäß Figur 3 im Axialschnitt,
Fig. 5 die Schwelle mit Rippenplatte gemäß Figur 1 und einem eingeschraubten Gewindeschneider
im Axialschnitt,
Fig. 6 die Schwelle mit Rippenplatte gemäß Figur 5 und einer zum Teil eingeschraubten
neuen Schwellenschraube im Axialschnitt, und
Fig. 7 die Schwelle mit Rippenplatte gemäß Figur 1 und einer zum Teil eingeschraubten
neuen Schwellenschraube im Axialschnitt in einer zu Figur 6 abgewandelten Ausführung.
[0019] Gemäß Figur 1 ist auf einer Holzschwelle 1 eine nicht dargestellte Schiene, insbesondere
Eisenbahnschiene, in bekannter Weise mittels einer Rippenplatte 2 befestigt. Die Rippenplatte
2 ist mittels vier in die Schwelle 1 eingeschraubter Schwellenschrauben 3 befestigt.
Jede Schwellenschraube 3 weist einen Kopf 4 mit angeformten Bund 5, einen sich hieran
anschließenden gewindelosen oberen Schaftteil 6 und einen unteren ein Grobgewinde
7 tragenden unteren Schaftteil 8 auf. Der Durchmesser des gewindelosen Schaftteils
6 ist gleich dem Außendurchmesser des mit dem Grobgewinde 7 versehenen Schaftteils
8 über die Gewindespitzen gemessen. Dieser Außendurchmesser entspricht im wesentlichen
dem Durchmesser des Ausgangsloches 9 in der Rippenplatte 2. Zwischen der Rippenplatte
2 und dem Bund 5 ist ein Federring 10 angeordnet.
[0020] Nach längerem Gebrauch lockert sich der feste Sitz des Schaftes 8 in dem im Bohrloch
11 der Holzschwelle 1 durch das Grobgewinde 7 eingeschnittene Gewinde 12 infolge von
Verwitterung des Holzes. In Figur 1 ist dies zeichnerisch angedeutet. Um wieder zu
einem festen Sitz der Schwellenschraube zu kommen, wird die alte Schwellenschraube
3 entfernt und durch eine neue Schwellenschraube 14 gemäß Figur 3 ersetzt.
[0021] Bei dieser neuen Schwellenschraube 14 ist der Durchmesser des oberen, gewindelosen
Schaftes 16 gleich dem Durchmeser des gewindelosen Schaftes 6 der alten Schwellenschraube
3. Unterschiedlich ist bei der neuen Schwellenschraube 14 die Ausbildung des unteren
Schaftes 18. Der Schaft 18 trägt nämlich ein zweigängiges Gewinde 17,19, dessen Steigung
aber gleich der Steigung des Grobgwindes 7 der alten Schraube 3 ist. Von den beiden
Gewinden 17,19 hat ein Gewinde 17 eine breitere Zahnform als das Grobgewinde 7 der
alten Schwellenschraube 3. Der Außendurchmesser dieses Gewindes 17 über die abgeflachten
Spitzen gemessen ist aber nicht größer als beim Grobgewinde 7 der alten Schwellenschraube
3. Wie bei der alten Schwellenschraube 3 erstreckt sich dieses Gewinde 17 bis zur
Schaftspitze. Das zwischen diesem Gewinde 17 ausgebildete Gewinde 19 erstreckt sich
dagegen nicht bis zur Schaftspitze, sondern ist um ein bis drei Gewindegänge zurückversetzt.
Der Außendurchmesser dieses Gewindes 19, über die Spitzen gemessen, ist aber gleich
groß wie das breitere Gewinde 17. Der Flankenwinkel dieses Gewindes beträgt bevorzugt
34
o. Die Anfänge beider Gewinde 17,19 beginnen nicht in ihrer vollen Stärke, sondern
nehmen allmählich zu. Der Abschnitt des Schaftes 18, der von der Schaftspitze ausgeht
und nur ein eingängiges Gewinde trägt, dient beim Einschrauben als Führung.
[0022] Wird nun eine solche neue Schwellenschraube 14 in die Schwelle 1 eingeschraubt, dann
wird die Schwellenschraube 14 mit ihrer zunächst nur eingängigen Schaftspitze in den
alten eingeschnittenen Gewindegängen 12 der Schwelle 1 geführt.
[0023] Auch wenn diese verwittert sind, reichen sie für die erforderliche Führung der Schwellenschraube
14 voll aus. Beim weiteren Einschrauben kommen die voll ausgebildeten Bereiche des
Gewindes 17 zum Tragen, das die Fäulnisverluste im Holz ausgleicht. Zusätzlich kommt
dann auch das dazwischen liegende Gewinde 19 in dem noch annähernd voll vorhandenen
Holz zwischen den alten Gewindegängen zur Wirkung, so daß nach vollständigem Einschrauben
der Schwellenschraube 14 diese fest in der Schwelle 1 verankert ist.
[0024] Sofern die Verwitterung des Holzes in der Schwelle 1 weit fortgeschritten ist, so
daß sich allein mit einem doppelgängigen Gewinde, dessen Außendurchmesser über die
Spitze gemessen aber nicht größer als bei der alten Schwellenschraube ist, keine feste
Verankerung in der Schwelle mehr erreichen läßt, dann erfolgt die Reparatur erfindungsgemäß
nach dem Ausführungsbeispiel der Figuren 5 und 6.
[0025] Gemäß Figur 5 wird in das Bohrloch 11 ein Gewindeschneider 20 eingeschraubt, der
einen Schraubkopf 24 mit den Abmessungen des Kopfes 4 der alten Schwellenschraube
aufweist. An den Kopf 24 schließt sich ein Schaftabschnitt 26 mit darauf angeordneten
Gewindeschneiden 25 an. An den Schaftabschnitt 25 schließt sich ein Schaftabschnitt
28 mit einem eingängigen Gewinde 27 an. Dieser Schaftabschnitt 28 mit dem eingängigen
Gewinde 27 ist gleich dem Schaft 8 mit seinem eingängigen Gewinde 7 der alten Schwellenschraube
3 ausgebildet. Der Durchmesser des oberen Schaftabschnittes 26 über die Spitzen der
Gewindeschneiden 25 gemessen ist größer als der des Durchgangsloches 9 in der Rippenplatte
2. Das Gewinde der Gewindeschneide 25 ist zu dem Gewinde 27 des unteren Schaftes 28
derart versetzt, daß bei gedachter Fortsetzung des Gewindes der Gewindeschneide 25
dieses zwischen dem Gewinde 27 liegt.
[0026] Nachdem mit dem Gewindeschneider 20 ein Gewinde 30 in das Durchgangsloch 9 der Rippenplatte
2 eingeschnitten ist, kann eine neue zweigängige Schwellenschraube 33 in die Schwelle
1 gemäß Figur 6 eingeschraubt werden, wie in Figur 6 dargestellt ist. Diese Schwellenschraube
33 weist wie die Schwellenschraube 13 der Figur 3 ein zweigängiges Gewinde 37,39 auf,
das sich von dem zweigängigen Gewinde der Schwellenschraube 13 nur darin unterscheidet,
daß das mit scharfen Spitzen ausgebildete Gewinde 39 einen über diese Spitzen gemessenen
größeren Durchmesser als das andere Gewinde 17 mit der breiteren Zahnform hat. Dieses
größere Gewinde 29 ist dem in die Rippenplatte 2 eingeschnittenen Gewinde 20 zugeordnet.
Wie beim Ausführungsbeispiel der Figur 3 wird die Schwellenschraube 33 beim Einschrauben
durch das Gewinde 39, das in das alte Gewinde 12 des Bohrloches 11 eingreift, geführt.
Beim Einschrauben schneidet sich das andere spitz ausgebildete Gewinde 37 ein neues
Gewinde in das Holz der Schwelle 1 ein. Durch das höher als beim Ausführungsbeispiel
der Figur 3 ausgebildete spitze Gewinde 37 erhält man bei diesem Ausführungsbeispiel
der Figur 6 selbst bei starker Verwitterung des Holzes in den Durchgangslöchern noch
eine gute Verankerung der neuen Schwellenschraube 33. Für das Einschneiden des Gewindes
wird keine Maschine benötigt, da der Gewindeschneider 20 mittels der üblichen Schraubwerkzeuge
eingeschraubt werden kann.
[0027] Das Ausführungsbeispiel der Figur 7 unterscheidet sich von dem der Figur 6 vor allem
darin, daß als neue Schwellenschraube eine eingängige Schwellenschraube 133 eingesetzt
ist. Um eine solche eingängige Schwellenschraube 133 einsetzen zu können, wird, wie
beim Ausführungsbeispiel der Figur 5, in die Rippenplatte 2 ein Gewinde 130 eingeschnitten,
das im Unterschied zu dem der Figur 6 nicht um einen halben Gewindegang gegenüber
dem in der Schwelle 1 eingeschnittenen alten Gewinde 12 versetzt ist, sondern in dieses
übergeht. Wegen des eingängigen Gewindes 137 der Schwellenschraube 133 könnte der
Kerndurchmesser des oberen Schafteils 106 und des mittleren Schaftteils 108 praktisch
gleich dem Innendurchmesser des Durchgangsloches 9 in der Rippenplatte 2 sein, aus
fertigungstechnischen Gründen ist er aber kleiner, jedoch größer als der der alten
Schwellenschraube. Wegen des größeren Außendurchmessers des Gewindes 137, aber auch
wegen des größeren Kerndurchmessers und Schaftdurchmessers kann eine Schwellenschraube
eingeschraubt werden, die ein im Vergleich zu dem Ausführungsbeispiel der Figur 6
wesentlich größeres Volumen hat. Eine weitere Besonderheit der neuen Schwellenschraube
133 besteht darin, daß der Schaftteil 106 im gewindelosen Teil unmittelbar unter dem
im Durchmesser vergrößerten Bund 105 des Kopfes 104 einen konischen Abschnitt 101
aufweist, dessen größter Durchmesser gleich dem Außendurchmesser des Gewindes 137
ist. Dadurch wird gewährleistet, daß der Federring 100 über das Gewinde 137 geschoben
werden kann und durch den konischen Teil 101 bei der Montage radial fest zentriert
wird. Ohne diesen konischen Teil 101 würde der Federring 100 auf dem Schaft 106 mit
radialem Spiel sitzen und sich deshalb nach Belieben exzentrisch unter dem Bund 105
bei der Montage versetzen können. Die letzte Besonderheit der Schwellenschraube 133
gegenüber der Schwellenschraube gemäß Figur 6 besteht darin, daß der Schaftteil 108
länger ausgebildet ist. Da die Bohrlöcher 11 in den Schwellen 1 regelmäßig eine die
Länge des Schaftes der Schwellenschraube für die Erstbestückung übertreffende Tiefe
haben, wird durch die neue längere Schwellenschraube 133 auch der untere bisher nicht
genutzte Bereich ausgenutzt. Auch diese Maßnahme trägt zu einem besseren Halt der
Schwellenschraube 133 in der Schwelle 1 bei.
1. Verfahren zum Reparieren von Befestigungen für auf Holzschwellen (1) verlegte Eisenbahnschienen,
die aus mit Schwellenschrauben (3,14) befestigten Rippenplatten (2) bestehen, bei
dem die alten Schwellenschrauben (3) durch neue Schwellenschrauben (14) mit gleicher
Gewindesteigung und mehr Gewindevolumen als die alten Schwellenschrauben (3) ersetzt
werden,
dadurch gekennzeichnet, daß in die unveränderten Bohrlöcher (11) in den Schwellen (1) mit den darin von den
alten Schwellenschrauben (3) eingeschnittenen Gewinden (12) die neuen Schwellenschrauben
(14) eingeschraubt werden, die zumindest einen sich an die Schaftspitze anschließenden
Führungsabschnitt mit gleichem Gewinde (17) wie die alten Schwellenschrauben (3) und
im anschließenden Abschnitt ein zweigängiges Gewinde (17,19) aufweisen, von denen
ein Gewinde (17) die Fortsetzung des Gewindes (17) auf dem Führungsabschnitt bildet,
wobei der Außendurchmesser des Gewindes (17,18) im anschließenden Abschnitt höchstens
gleich dem Innendurchmesser der nicht aufgebohrten Durchgangslöcher (9) in der Rippenplatte
(2) ist.
2. Verfahren zum Reparieren von Befestigungen für auf Holzschwellen (1) verlegte Eisenbahnschienen,
die aus mit Schwellenschrauben (3,33,133) befestigten Rippenplatten (2) bestehen,
bei dem die alten Schwellenschrauben (3) durch neue Schwellenschrauben (33,133) mit
mehr Gewindevolumen als die alten Schwellenschrauben ersetzt werden,
dadurch gekennzeichnet, daß in die Durchgangslöcher (9) der Rippenplatten (2) Innengewinde (30,130) eingeschnitten
werden und daß anschließend die neuen Schwellensschrauben (33,133) eingeschraubt werden,
deren Gewinde (37,137) dem Innengewinde (30,130) in den Bohrlöchern (9) entspricht
und die am Schaftende einen gewindelosen Abschnitt (16) aufweisen, dessen Durchmesser
höchstens gleich dem Innendurchmesser der nicht aufgebohrten Durchgangslöcher (9)
der Rippenplatte (2) ist.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß beim Einschneiden der Innengewinde (30,130) die von den alten Schwellenschrauben
(3) in den Bohrlöchern (11) der Schwelle (1) eingeschnittenen Gewinde (12) dem Gewindeschneider
(20) als Führung dienen und daß die Gewindesteigung der neuen Schwellenschrauben (33,133)
gleich der der alten Schwellenschrauben (3) ist.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die neuen Schwellenschrauben (33,133) zumindest einen sich an die Schaftspitze
anschließenden Führungsabschnitt mit gleichem Gewinde (39) wie die alten Schwellenschrauben
aufweisen.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß das Gewinde in dem sich an den Führungsabschnitt anschließenden Abschnitt als
zweigängiges Gewinde (37,39) ausgebildet ist, von dem ein Gewinde (39) einen Außendurchmesser
hat, der höchstens gleich dem Innendurchmesser der nicht aufgebohrten Durchgangslöcher
(9) ist.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß das Gewinde (39) im Führungsabschnitt in das Gewinde (39) des zweigängigen Gewindes
(37,39) übergeht, dessen Außendurchmesser höchstens gleich dem Durchmesser der nicht
aufgebohrten Durchgangslöcher (9) ist.
7. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß das Gewinde (137) im Führungsabschnitt in das Gewinde (137) in dem sich an den
Führungsabschnitt anschließenden Abschnitt übergeht.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß bei einer neuen Schwellenschraube (14,33) mit einem zweigängigen Gewinde (17,19,37,39)
ein Gewinde (17,39) eine breitere Zahnform als das Gewinde der alten Schwellenschaube
(3) hat.
9. Gewindeschneider zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schaft (28) des Gewindeschneiders (20) einen an der Schaftspitze beginnenden
Führungsabschnitt (28) mit einem Normalgewinde (27) und einen sich daran anschließenden
Abschnitt (25) mit Gewindeschneiden für ein gegenüber dem Normalgewinde (27) im Durchmesser
größeres Gewinde aufweist.
10. Gewindeschneider nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Gewindeschneiden (26) im Sinne eines zwischen einem gedachten fortgesetzten
Gewindegang des Gewindes (27) auf dem Führungsabschnitt (7) liegenden Gewindeganges
angeordnet sind.
11. Schwellenschraube zum Befestigen von Rippenplatten (2) für Eisenbahnschienen auf
Holzschwellen (1) mit einem einen Bund (5) aufweisenden Kopf (4) und einen ein Gewinde
(17,19,37,39) tragenden Schaft (16,18),
dadurch gekennzeichnet, daß der Schaft (16,18) zwei Abschnitte mit unterschiedlichen Gewinden (17,19,37,39)
gleicher Steigung aufweist, von denen das an der Schaftspitze beginnende, einen Führungsabschnitt
bildende Gewinde (17,39) als Normalgewinde und das sich daran anschließende Gewinde
(17,19,37,39) mit vergrößertem Gewindevolumen ausgebildet ist.
12. Schwellenschraube nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, daß das Gewinde (37,39) mit vergrößertem Gewindevolumen einen größeren Außendurchmesser
als das Gewinde (39) im Führungsabschnitt aufweist, wobei der Schaft (16,18) am kopfseitigen
Ende einen gewindelosen Teil (16) aufweist, dessen Durchmesser gleich dem Außendurchmesser
des im Führungsabschnitt liegenden Gewindes (39) ist.
13. Schwellenschraube nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet, daß die Gewinde (17,39) im Führungsabschnitt und im sich daran anschließenden Abschnitt
ineinander übergehen.
14. Schwellenschraube nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, daß nur das Gewinde (37,39) im sich am Führungsabschnitt anschließenden Abschnitt
ein zweigängiges Gewinde ist, von dem nur ein, insbesondere nur das im sich am Führungsabschnitt
anschließenden Abschnitt liegende Gewinde (37) den größeren Außendurchmesser hat.
15. Schwellenschraube nach einem der Ansprüche 11 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß nur das Gewinde (17,19,37,39) im sich am Führungsabschnitt anschließenden Abschnitt
ein zweigängiges Gewinde ist, von dem nur ein Gewinde (39), insbesondere das sich
an das Gewinde im Führungsabschnitte anschließende Gewinde eine breitere Zahnform
als das andere Gewinde (37) hat.
16. Schwellenschraube nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schaft (16,18) unter dem Bund (5) einen gewindelosen Abschnitt (16) mit einem
Durchmesser hat, der kleiner als der größte Außendurchmesser des Gewindes (37) ist.
17. Schwellenschraube zum Befestigen von Rippenplatten (2) für Eisenbahnschienen auf
Holzschwellen (1) mit einem einen Bund (105) aufweisenden Kopf (104) und einem ein
Gewinde (137) tragenden Schaft (106,108), insbesondere nach einem der Ansprüche 11
bis 16,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schaft (106,108) an seinem kopfseitigen Ende einen gewindelosen Teil (106)
aufweist, dessen Durchmesser bis auf einen unmittelbar unter dem Bund (105) liegenden
Bereich (101) kleiner als der Außendurchmesser des Gewindes (137) ist, wobei der maximale
Durchmesser des Schaftes (106,108) in dem Bereich (101) gleich dem Außendurchmesser
des Gewindes (137) ist.
18. Schwellenschraube nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schaft (106,108) in dem Bereich (101) des größeren Durchmessers konisch ist.
19. Rippenplatte für eine Schwellenschraube (33,133) nach einem der Ansprüche 12,14,16-18,
dadurch gekennzeichnet, daß in den Durchgangslöchern (9) der Rippenplatte (2) Innengewinde (30,130) eingeschnitten
sind, die den Gewinden (37,137) mit größerem Außendurchmesser der Schwellenschrauben
(33,133) entsprechen.