[0001] Die Erfindung betrifft einen Sportschuh, insbesondere zur Verwendung für Rasensportarten
mit den Merkmalen gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Fußballschuhe und Sportschuhe, die für American Football, Rugby und dgl. bestimmt
und mit Greifelementen bestückt sind, haben in der Regel eine nur wenige Millimeter
dicke plattenförmige Laufsohle aus einem biegeelastischen Kunststoff, z.B. Polyamid
oder Polyurethan, an der die Greifelemente auswechselbar (Stollen) oder mit der Sohle
einstückig (Nocken) angeordnet sind. Die Laufsohle ist mit ihrer Laufseite im Gelenkbereich
der Fußsohlenform angepasst, d.h. relativ schmal. Bei einem bekannten Sportschuh
der eingangs angegebenen Art weist die Laufsohle, ausgehend von inneren und vom äußeren
Sohlenrand, nach oben gerichtete einstückig angeformte Stützwände auf, die sich jeweils
über den ganzen seitlichen Fersenbereich und durch den Gelenkbereich hindurch erstrecken
und mit den zugeordneten Schaftseitenteilen verbunden sind. Die Höhe dieser Stützwände
ist verhältnismässig gering, d.h. sie beträgt nur etwa 15 bis 20 mm über dem Sohlenrand.
Dabei schließen die Stützwände unter Bildung einer Sohlenrandkante an die Laufseite
der Sohle an.
[0003] Aufgrund dieser Gestaltung ist der bekannte Fußballschuh in seinem den Fersen- und
Gelenkbereich erfassenden Teil sehr biegesteif, ohne aber - aufgrund der relativ niedrigen
seitlichen Stützwände - dem Fuß zur Seite hin eine ausgeprägte Stützung und Führung
zu vermitteln.
[0004] Es ist weiterhin auch schon ein Fußballschuh bekannt, dessen Laufsohle nur auf der
Außenseite des Gelenkbereiches eine nach oben gezogene, einstückig angeformte Stützwand
aufweist, deren Höhe im Übergang zwischen dem Außenballen und dem Gelenk am grössten
ist und nach hinten in den Fersenbereich hinein auf einen geringeren Wert absinkt.
Hierdurch ist zwar eine übermässige Steifigkeit im Gelenk- und Fersenbereich vermieden,
jedoch ist die Halte- und Führungseigenschaft des Schuhes aufgrund der fehlenden Stützwand
an der Gelenkinnenseite verringert.
[0005] Es ist schließlich auch schon bekannt, zur Vermeidung eines vorzeitigen Verschleisses
des Schuhschaftes in dem unmittelbar über dem Gelenkbereich der Laufsohle liegenden
Teil sowie zur verbesserten Stützung und Halterung des Fusses nach der Seite auf der
Gelenkinnen- und -außenseite jeweils eine Schaftverstärkung vorzusehen, die aus dem
gleichen Material wie der Schuhschaft selbst, d.h. in der Regel aus Leder, besteht
(vgl. z.B. adidas-Schuhkatalog FS 1989, Modell "Europa Cup"). Diese angenähtenoder
angeklebten Schaftverstärkungen, die mit der Laufsohle keine Verbindung haben, üben
jedoch auf den Fuß nur eine relativ geringe Stützwirkung aus. Überdies sind zur Erzielung
einer hinreichenden Biegesteifigkeit der Laufsohle im Gelenkbereich zusätzliche
Versteifungsmaßnahmen erforderlich.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Sportschuh der eingangs geschilderten Art
zu schaffen, der bei Gewährleistung einer hinreichenden Biegesteifigkeit im Gelenkbereich
eine ausgeprägte Halte- und Stützwirkung entfaltet, ohne daß die für das Laufen und
insbesondere die Ballbehandlung notwendige Beweglichkeit beeinträchtigt ist.
[0007] Erfindungsgemäß wird dies bei einem Sportschuh der beschriebenen Art durch die Merkmale
gemäß dem Kennzeichen des Anspruches 1 erreicht.
[0008] Erfindungsgemäß sind somit die Stützwände, die für die seitliche Stützung und Halterung
des Fusses sorgen und zusätzlich den Schaft vor einem vorzeitigen äußeren Reibverschleiß
schützen, durch hochgezogene Auswölbungen der Laufsohle gebildet, die gezielt auf
den Gelenkbereich beschränkt sind. Hierdurch wird eine übermässige Biegeversteifung
im Gelenkbereich vermieden, da die Stützwände sich nicht auch über den Fersenbereich
auf der Laufsohle abstützen können. Infolge der einstückigen Ausbildung der Stützwände
mit der Laufsohle können diese außerdem in erhöhtem Maße seitliche Belastungen, z.B.
beim seitlichen Antritt, erzeugte Biegemomente übertragen. Schließlich bilden die
Stützwände keine Sohlenrandkante mit der Laufseite der Sohle, sondern sind mit dieser
durch einen -insbesondere am Fußgewölbe - ausgeprägt runden Übergang verbunden. Hierdurch
können die Stützwände im Interesse einer guten Halterung und Führung verhältnismässig
hoch entlang dem Schaft nach oben gezogen werden, ohne daß daraus eine übermässige
und unerwünschte Biegeversteifung resultiert.
[0009] Ein wesentlicher, durch die Erfindung erzielter weiterer Vorteil besteht darin, daß
die Laufsohle im Gelenk in Schuhlängsrichtung im wesentlichen ein nach oben offenes
U-Profil bildet, das eine Verdrehung der Vordersohle relativ zur Hintersohle um eine
in Sohlenlängsrichtung verlaufende Achse relativ wenig behindert, jedoch einer Biegung
um eine zu dieser Längsachse querverlaufende Achse einen relativ hohen Widerstand
entgegensetzt.
[0010] Nach einer vorteilhaften Weiterbildung kann daran gedacht werden, die seitliche Stütz-
und Haltefunktion der Stützwände dadurch zu steigern, daß an den Stützwänden quer
zur Sohlenlängsrichtung verlaufende Versteifungsrippen ausgebildet sind. Diese sind
zweckmässigerweise einstückig unmittelbar an die Laufsohle bzw. deren die Stützwände
bildende Auswölbungen angeformt.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung eines
Ausführungsbeispiels anhand der beiliegenden Zeichnungen. In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines Fußballschuhes nach der Erfindung;
Fig. 2 eine perspektivische Darstellung der Laufsohle des Sportschuhes gemäß Fig.
1, und
Fig. 3 einen Querschnitt durch die Laufsohle längs der Linie III-III in Fig. 2 und
gesehen in Richtung auf die Sohlenspitze.
[0011] Der in Fig. 1 dargestellte Fußballschuh besteht im wesentlichen aus einem Schaft
1 und einer Laufsohle 2 mit daran lösbar befestigten Stollen 3, die in nicht dargestellte
Gewindeeinsätze od.dgl., die in die Laufsohle 2 eingebettet sind, einschraubbar sind.
[0012] Die Laufsohle 2 besteht aus einem hart eingestellten, kratzfesten und biegeelastischen
Kunststoff, z.B. aus Polyamid oder Polyurethan, und hat eine durchschnittliche Dicke
von 1,5 bis 3 mm. Im Gelenkbereich G des Schuhes, d.h. in demjenigen Bereich, der
die Vordersohle mit der Hintersohle verbindet, ist die Laufsohle an ihrer Außenseite
zu einer Stützwand 4 und an ihrer Innenseite zu einer Stützwand 5 schalenförmig nach
oben gezogen und bildet hierdurch entsprechende Schaftverstärkungen, die mit der Außenseite
des Schaftes 1 durch Kleben oder direktes Anspritzen verbunden sind. Wie in Fig. 1
angedeutet ist, kann parallel zum oberen Rand der Stützwände 4,5 eine Nut 6 vorgesehen
sein, die zusätzlich das Anbringen einer Nahtverbindung mit dem Schaft 1 erlaubt.
[0013] Wie aus den Fig. 1 und 2 hervorgeht, nimmt die äußere Stützwand 4 an ihrem hinteren
Ende etwa die halbe Schafthöhe ein und verläuft dann mit ihrem Rand geneigt nach
vorne. Die innere Stützwand 5 hingegen weist, wie aus Fig. 2 hervorgeht, ihre grösste
Höhe im Bereich ihrer Längsmitte auf; ihr oberer Rand ist zu dieser Längsmitte etwa
symmetrisch bogenförmig gewölbt. In Fig. 2 ist gestrichelt die Kontur des inneren
Sohlenrandes einer herkömmlichen Fußballschuhsohle angedeutet.
[0014] Aus dem in Fig. 3 dargestellten Querschnitt der Laufsohle 2 ist erkennbar, daß die
beiden Stützwände 4 und 5 am Übergang von der Laufseite der Sohle in Anpassung an
die Rundungen der Fußaußenkante und des Fußgewölbes ausgebildet sind. Außerdem weist
die Laufsohle direkt angeformte Versteifungsrippen 7 auf, die unter der Laufseite
der Sohle 2 hindurch verlaufen und zu den oberen Rändern der Stützwände 4, 5 hin in
ihrer Dicke auf Null abnehmen. Die Versteifungsrippen springen von der übrigen Fläche
der Laufsohle 2 etwa 1 mm vor. Im gezeichneten Ausführungsbeispiel sind drei Versteifungsrippen
7 etwa gleichmässig über die Länge der äußeren Stützwand 4 verteilt.
1. Sportschuh,insbesondere zur Verwendung für Rasensportarten mit einer Laufsohle
(2) aus biegeelastischem Kunststoff, an die im Gelenkbereich (G) auf der Innen- und
Außenseite nach oben gerichtete, mit den Schaftseitenteilen verbundene Stützwände
(4, 5) einstückig angeformt sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stützwände (4, 5) auf den Gelenkbereich (G) beschränkt sind und zumindest
am Übergang von der Sohlenlaufseite zu den Schaftseitenteilen in Anpassung an die
Fußform im Sohlenquerschnitt gerundet sind.
2. Sportschuh nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stützwände sich etwa bis zur halben Schafthöhe erstrecken.
3. Sportschuh nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der obere Rand der der Innenseite des Gelenkbereiches zugeordneten Stützwand (5)
bogenförmig zwischen dem vorderen und hinteren Sohlenrand verläuft.
4. Sportschuh nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die der Außenseite des Gelenkbereiches zugeordnete Stützwand (4) an ihrem hinteren
Ende etwa die halbe Schafthöhe einnimmt und mit ihrem oberen Rand geneigt nach vorne
verläuft.
5. Sportschuh nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf der Außenseite der Stützwände (4, 5) quer zur Sohlenlängsrichtung verlaufende
Verstärkungsrippen (7) ausgebildet sind.
6. Sportschuh nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verstärkungsrippen (7) sich bis in die Laufseite der Sohle (2) hinein erstrecken.