Stand der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung zur Überwachung einer Hochspannungszündanlage
einer Brennkraftmaschine eines Kraftfahrzeuges oder dergleichen nach der Gattung
des Hauptanspruchs.
[0002] Um die Schadstoffwerte des Abgases einer Brennkraftmaschine eines Kraftfahrzeuges
oder dergleichen möglichst niedrig zu halten, ist der Einsatz eines Katalysators
erforderlich. Die Effizienz und Lebensdauer eines derartigen Katalysators ist wesentlich
von der einwandfreien Funktion der Brennkraftmaschine abhängig. Sofern Fehler, beispielsweise
in der Hochspan nungszündanlage auftreten, kann es zu Betriebszuständen kommen,
die den Katalysator unzulässig belasten.
Vorteile der Erfindung
[0003] Durch die erfindungsgemäße Schaltungsanordnung mit den Merkmalen des Hauptanspruchs
ergibt sich dem gegenüber der Vorteil, daß Fehler in der Hochspannungszündanlage
durch Neben- und/oder Kurzschlüsse in der Sekundärwicklung der Zündspule, dem Zündgeschirr
oder der Zündkerzen erkannt werden, so daß rechtzeitig Abhilfemaßnahmen getroffen
werden können. Demgemäß läßt sich mit dem Einsatz der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung
eine Katalysatorschutzfunktion realisieren. Die dem Primärstrom der Zündspule entsprechende
Prüfspannung läßt bei einem Vergleich gegenüber der Versorgungsspannung der Hochspannungszündanlage
eine Aussage über den Anlagenzustand zu. Sofern Neben- und/oder Kurzschlüsse im Sekundärkreis
auftreten, führt dieses - durch die magnetische Kopplung von Sekundär- und Primärseite
der Zündspule zu einer Verringerung ihrer wirksamen Primärinduktivität, so daß es
zu einem schnelleren Anstieg des Primärstroms (Ladestroms der Zündspule) kommt. Der
Primärstromanstieg wird von der Meßanordnung erfaßt und führt zu einem entsprechend
schnellen Anstieg der Prüfspannung, wodurch sich gegenüber einer fehlerfreien Zündanlage
eine Verschiebung der Relation zwischen Prüfspannung zu Versorgungsspannung ergibt,
die zur Auslösung einer Fehlermeldung führt.
[0004] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Meßanordnung ein
im Primärstromkreis der Zündspule liegendes Shunt aufweist. Die am Shunt abfallende
Spannung stellt ein Maß für den sich jeweils bei einem Zündvorgang einstellenden Primärstrom
dar.
[0005] Vorzugsweise ist vorgesehen, daß parallel zum Shunt eine Filterschaltung liegt, die
aus einer Reihenschaltung eines Widerstandes und eines Kondensators gebildet ist.
Die Kondensatorspannung bildet die zur Überwachnung der Zündanlage herangezogene Prüfspannung.
[0006] Durch den Vergleich der Prüfspannung mit der Versorgungsspannung ist gewährleistet,
daß durch Versorgungsspannungsänderungen hervorgerufene Primärstromänderungen nicht
zu einer Fehlermeldung führen. Die Höhe der Versorgungsspannung ist beispielsweise
von dem Ladezustand der Batterie des Kraftfahrzeuges und auch von der Einstellung
des Reglers abhängig.
[0007] Eine besonders einfache Meßwert-Auswertung ist mittels eines Komparators der Auswerteschaltung
möglich, dem die Prüfspannung und die Versorgungsspannung zugeführt werden. Übersteigt
die Prüfspannung in Relation zur Versorgungsspannung einen bestimmten Wert, so liegt
ein Neben- bzw. Kurzschlußfehler der Hochspannungszündanlage vor.
[0008] Vorzugsweise bildet die Auswerteschaltung für den Spannungsvergleich einen der Versorgungsspannung
entsprechenden Referenzwert. Für die Fehlerauswertung wird die Höhe der Prüfspannung
der Größe des Referenzwertes gegenübergestellt. Wird von der Batteriespannung ausgegangen,
so wird ein der Batterie spannung des Kraftfahrzeuges entsprechender Referenzwert
für die Überwachung herangezogen.
[0009] Eine Weiterbildung der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß die Auswerteschaltung
für den Spannungsvergleich mindestens einen Momentanwert der Prüfspannung heranzieht.
Demgemäß erfolgt zur Bildung des Momentanwertes eine Abtastung des Spannungsanstiegs
der Prüfspannung in einem entsprechend gewählten Zeitpunkt. Die zeitliche Lage des
Momentanwertes in Bezug auf die Zeitdauer eines Primärstromimpulses liegt vorzugsweise
in der ersten, früheren Hälfte des Primärstromimpulses, da sich durch Neben- und/oder
Kurzschlüsse bedingte Fehler insbesondere in der ersten Hälfte des dem Primärstromverlaufs
entsprechenden Prüfspannungsanstiegs bemerkbar machen.
[0010] Je nach Ausbildung, Aufbau bzw. Typ der zum Einsatz gelangenden Zündanlage kann der
für die Fehlererkennung repräsentative Bereich innerhalb der Länge eines Primärstromimpulses
unterschiedlich sein, so daß vorteilhafterweise die zeitliche Lage des Momentanwertes
der Prüfspannung in Bezug auf die Zeitdauer eines Primärstromimpulses in Abhängigkeit
von dem jeweils eingesetzten Zündanlagensystem festgelegt wird.
[0011] Die Überwachung wird besonders vereinfacht, wenn die Auswerteschaltung bei im Vergleich
zum Referenzwert größerem Momentanwert die Fehlermeldung abgibt. Die Überwachung läßt
sich auf einfache Weise mit einem Komparator durchführen.
[0012] Neben der bereits genannten Fehlermeldung ist es zusätzlich oder aber auch alternativ
möglich, bei einem unzulässigen Betriebszustand die Hochspannungszündanlage außer
Betrieb zu setzen.
Zeichnung
[0013] Die Erfindung wird anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 einen Prinzipschaltplan der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung,
Figur 2 ein Ersatzschaltbild einer einen Neben- und/oder Kurzschluß aufweisenden Zündspule,
Figur 3 ein Prüfspannungsdiagramm einer fehlerfreien Zündspule,
Figur 4 ein Prüfspannungsdiagramm einer einen Nebenschluß (500 kΩ) aufweisenden Zündspule,
Figur 5 ein Prüfspannungsdiagramm einer einen Nebenanschluß (100 kΩ) aufweisenden
Zündspule,
Figur 6 ein Prüfspannungsdiagramm einer einen Kurzschluß aufweisenden Zündspule und
Figur 7 eine Meßwerttabelle betreffend die in den Figuren 3 bis 6 dargestellten Prüfspannungsverläufe.
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
[0014] Die Figur 1 zeigt eine Schaltungsanordnung zur Überwachung einer Hochspannungszündanlage
einer Brenn kraftmaschine eines Kraftfahrzeuges oder dergleichen. Die Überwachung
erfolgt im Hinblick auf Neben- und/oder Kurzschlüsse auf der Sekundärseite 1 einer
Zündspule 2.
[0015] Die Primärwicklung 3 der Zündspule 2 ist mit ihrem einen Ende 4 an eine Versorgungsspannung
U
V angeschlossen. Bei der Versorgungsspannung U
V kann es sich um die Batteriespannung des Kraftfahrzeuges handeln.
[0016] Das andere Ende 5 der Primärwicklung 3 ist mit einem Unterbrecher 6 verbunden, der
über ein Shunt 7 an Masse 8 liegt. An der Masse 8 ist der andere Pol der Versorgungsspannung
U
V angeschlossen; vorzugsweise handelt es sich hierbei um das Chassis des Kraftfahrzeuges.
[0017] Der Unterbrecher 6 ist als Transistor T ausgebildet. Seine Basis wird von einer nicht
dargestellten Ansteuerschaltung eines Steuergerätes der Hochspannungszündanlage
angesteuert; seine Kollektor-Emitter-Strecke ist in den Primärstromkreis der Primärwicklung
3 geschaltet.
[0018] Parallel zum Shunt 7 liegt eine Filterschaltung 9, die aus einer Reihenschaltung
eines Widerstandes R und eines Kondensators C besteht. Die am Kondensator anliegende
Kondensatorspannung U
C bildet eine Prüfspannung U
Pr. Die Prüfspannung U
Pr wird einer Auswerteschaltung 10 zugeführt.
[0019] Das Shunt 7 bildet zusammen mit dem Widerstand R und dem Kondensator C eine Meßanordnung
11, die den durch die Primärwicklung 3 der Zündspule 2 fließenden Primärstrom i in
eine entsprechende Prüfspannung U
Pr umwandelt.
[0020] Der Meßanordnung 11 wird ferner die Versorgungsspannung U
V bzw. die Batteriespannung des Kraftfahrzeuges zugeführt. Sie bildet einen der Versorgungsspannung
U
V bzw. Batteriespannung entsprechenden Referenzwert U
R.
[0021] Die Sekundärwicklung 12 der Zündspule 2 ist mit ihrem Hochspannungsanschluß 13 an
eine Elektrode 14 einer Zündkerze 15 angeschlossen. Die andere Elektrode 16 steht
mit Masse 8 in Verbindung.
[0022] Fehler, die durch Neben- und/oder Kurzschlüsse der Sekundärwicklung 12, des Zündgeschirrs
(Zuleitung zur Zündkerze und dergleichen) und/oder der Zündkerze 15 auftreten, können
- gemäß Figur 1 - durch einen Nebenschlußwiderstand R
N dargestellt und erfaßt werden. Sekundärseitige Neben- und/oder Kurzschlüsse führen
durch die Kopplung von Sekundär- und Primärseite der Zündspule 2 zu einer Verringerung
der wirksamen Primärinduktivität L₁
wirk. Dieses wird aus der Figur 2 deutlich, die das Ersatzschaltbild der Zündspule 2 zeigt.
Diese besteht aus dem Wirkwiderstand R₁ der Primärseite, der in Reihe zu einer Streuinduktivität
L
S1 liegt. Hieran schließt sich ein die Eisenverluste berücksichtigender Widerstand R
Fe und - parallel da zu - eine Querinduktivität M an. Die Sekundärseite ist im Ersatzschaltbild
durch die Streuinduktivität L
S2 durch den Wirkwiderstand R₂ repräsentiert. Auftretendende Neben- und/oder Kurzschlüsse
werden durch Einschaltung des Nebenschlußwiderstandes R
N berücksichtigt. Insgesamt wird deutlich, daß sich je nach Größe des Nebenschlußwiderstandes
R
N die in die Figur 2 eingetragenene wirksame Primärinduktivität L₁
wirk verändert. Mit kleiner werdendem Nebenschlußwiderstand R
N verringert sich auch die wirksame Primärinduktivität L₁
wirk. Dieses führt zu einem schnelleren Anstieg des Primärstroms i.
[0023] In den Figuren 3 bis 6 ist der einem Primärstromimpuls entsprechende zeitliche Verlauf
der Prüfspannung U
Pr für verschieden große Nebenschlußwiderstände R
N dargestellt. Die Figur 3 betrifft eine fehlerfrei arbeitende Hochspannungszündanlage,
d. h. der Nebenschlußwiderstand R
N ist unendlich. In der Figur 4 weist der Nebenschlußwiderstand R
N den Wert 500 kΩ auf. Der Nebenschlußwiderstandswert beträgt in der Figur 5 100 kΩ,
und die Figur 6 betrifft den Kurzschlußfall, d. h. der Nebenschlußwiderstand R
N hat den Wert 0.
[0024] Im Vergleich der Figuren 3 bis 6 ist ersichtlich, daß der Verlauf der Prüfspannung
U
Pr von der Größe des Nebenschlußwiderstandes R
N abhängig ist. Für die beispielhaft in den genannten Figuren eingetragenen Zeitpunkte
t₁ bis t₆ ergeben sich größtenteils entsprechend unterschiedliche Werte.
[0025] Eine Übersicht hierüber gibt die Meßwert-Tabelle der Figur 7. Es wird der zum jeweiligen
Zeitpunkt t₁ bis t₅ vorliegende Prüfspannungswert U
Pr auf den maximalen Prüfspannungswert U
Pr max (U
Pr zum Zeitpunkt t₆) dargestellt. Das Verhältnis wird in Prozenten für einen Nebenschlußwiderstand
unendlich, 500 kΩ, 100 kΩ und 0 angegeben.
[0026] Es ist ersichtlich, daß mit der Verkleinerung des Nebenanschlußwiderstands R
N, d. h. mit Zunahme der Wirksamkeit des Nebenschluß- bzw. Kurzschlußfehlers, ein Anstieg
des Prozentwertes erfolgt. Ferner ist ersichtlich, daß sich in der ersten, früheren
Hälfte des Prüfspannungsimpulses und damit des Primärstromimpulses die stärksten
Änderungen ergeben, während beispielsweise in der zweiten, späteren Hälfte (Zeitpunkte
t₄ und t₅) bei einem Nebenschlußwiderstand R
N unendlich, 500 kΩ und 100 kΩ keine unterschiedlichen Werte vorliegen. Demgemäß ist
es vorteilhaft, wenn die Auswertung der Prüfspannung U
Pr in der ersten, früheren Hälfte des in den Figuren 3 bis 6 dargestellten Spannungsverlaufes
erfolgt.
[0027] Für die Fehlererkennung wird vorzugsweise mindestens ein Momentanwert in einem vorwählbaren
Zeitpunkt dem Prüfspannungsverlauf durch Abtastung entnommen. Die Abtastung erfolgt
- aus den oben geschilderten Gründen - vorzugsweise in der ersten, früheren Hälfte
des Impulses. Da der durch Abtastung gewonnene Momentanwert der Prüfspannung U
Pr von der Größe der Versorgungsspannung U
V bzw. der Batteriespannung abhängig ist, wird die im Zeitpunkt der Abtastung vorliegende
Versorgungs- bzw. Batteriespannung als Vergleichspotential herangezogen. Sofern die
Prüfspannung U
Pr einen von der Größe der Versorgungs- bzw. Batteriespannung abhängigen Wert überschreitet,
liegt ein Neben- und/oder Kurzschlußfehler auf der Sekundärseite 1 der Hochspannungszündanlage
vor, was zur Abgabe einer Fehlermeldung führt.
[0028] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Auswerteschaltung einen der Versorgungs-
bzw. Batteriespannung entsprechenden Referenzwert bildet, der dann für den Spannungsvergleich
mit der Prüfspannung U
Pr herangezogen wird. Dieser Spannungsvergleich ist besonders einfach mit einem zur
Auswerteschaltung 10 gehörenden Komparator durchzuführen; ein Fehler liegt vor, wenn
die Prüfspannung U
Pr größer als die Referenzspannung U
R ist.
[0029] Die erfindungsgemäße Schaltungsanordnung zur Überwachung der Hochspannungszündanlage
stellt eine Maßnahme im Hinblick auf einen Katalysatorschutz dar, denn bei auftretenden
Fehlern ist eine saubere Verbrennung des Kraftstoffes nicht mehr gewährleistet, so
daß bei längerer Fehlerdauer der Katalysator einer hohen Belastung unterliegt, die
zu Schädigungen führen kann.
1. Schaltungsanordnung zur Überwachung einer Hochspannungszündanlage einer Brennkraftmaschine
eines Kraftfahrzeuges oder dergleichen auf Neben- und/oder Kurzschlüsse, mit einer
aus der Primärwicklung einer Zündspule und einem Unterbrecher gebildeten Reihenschaltung,
die an eine Versorgungs- bzw. Batteriespannung angeschlossen ist, gekennzeichnet
durch eine den Primärstrom (i) der Zündspule (2) erfassende und diesen in eine entsprechende
Prüfspannung (UPr) umwandelnde Meßanordnung (11), die eine die Prüfspannung (UPr) mit der Versorgungsspannung (UV) vergleichende Auswerteschaltung aufweist und bei gegenüber der Versorgungsspannung
(UV) zu großer Prüfspannung (UPr) eine Fehlermeldung abgibt.
2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Meß anordnung (11) ein im Primärstromkreis der Zündspule (2) liegendes
Shunt (7) aufweist.
3. Schaltungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß parallel zum Shunt (7) eine Filterschaltung (9) liegt, die aus einer Reihenschaltung
eines Widerstandes (R) und eines Kondensators (C) gebildet ist und daß die Kondensatorspannung
(UC) die Prüfspannung (UPr) bildet.
4. Schaltungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich net, daß die Auswerteschaltung (10) einen Komparator aufweist, dem die Prüfspannung
(UPr) und die Versorgungsspannung (UV) zugeführt werden.
5. Schaltungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Auswerteschaltung (10) für den Spannungsvergleich einen der Versorgungsspannung
(UV) entsprechenden Referenzwert (UR) bildet.
6. Schaltungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Auswerteschaltung (10) für den Spannungsvergleich mindestens einen Momentanwert
der Prüfspannung (UPr) heranzieht.
7. Schaltungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die zeitliche Lage des Momentanwertes in Bezug auf die Zeitdauer eines Primärstrom-
bzw. Prüfspannungsimpulses in der ersten, früheren Hälfte des Primärstromimpulses
liegt.
8. Schaltungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die zeitliche Lage des Momentanwertes in Bezug auf die Zeitdauer eines Primärstromimpulses
in Abhängigkeit von der Ausbildung der Hochspannungszündanlage festgelegt wird.
9. Schaltungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Auswerteschaltung (10) bei im Vergleich zum Referenzwert (UR) größerem Momentanwert die Fehlermeldung abgibt.