Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht aus von einer Einrichtung zum Steuern der Gaszufuhr nach der
Gattung des Hauptanspruchs. Durch die Anordnung eines schnappend arbeitenden Zusatzventils
zum Hauptventil wird eine schleichende Freigabe von geringen Gasmengen verhindert,
wenn bei stark gedrosselten Zapfmengen oder geringen Sollwertabweichungen der geregelten
Wassertemperatur das Hubstellglied nur einen kleinen Stellhub ausgeführt hat. Die
Gaszufuhr wird erst freigegeben, wenn der Stellhub des Hubstellgliedes mindestens
annhähernd der zum sicheren Zünden des gesamten Brenners notwendigen Zündgasmenge
entspricht. Bei einer bekannten Einrichtung der gattungsmäßigen Art (DE-PS 12 29
928) ist das schnappend öffnende und schließende Zusatzventil innerhalb des gehäuseartig
ausgebildeten Schließglieds des Hauptventils angeordnet, welches an einer inneren
Ringschulter einen Ventilsitz für das Zusatzventil bildet, dessen Schließglied von
einer eigenen Schließfeder und von einer mechanischen Schnappscheibe beeinflußt ist,
über welche das Hubstellglied auf beide Ven tile einwirkt. Diese Ausführung besteht
aus einer Vielzahl von Einzelteilen, deren Zusammenbau einen erheblichen Fertigungsaufwand
bedingt. Ferner ist aus der DE-PS 12 92 980 ein von einem Bimetallthermostaten betätigtes
Ventil bekannt, dessen federnd aufgehängtes Verschlußteil eine Membran trägt, die
gegen einen gehäusefesten Ventilsitz schwenkbar ist und durch den Venturieffekt schnappend
an diesen herangezogen wird.
Vorteile der Erfindung
[0002] Die erfindungsgemäße Anordnung mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs
zeichnet sich gegenüber der bekannten Einrichtung der gattungsmäßigen Art durch einen
wesentlich einfacheren Aufbau aus, der aus weniger Einzelteilen besteht und einen
geringeren Fertigungsaufwand beim Zusammenbau der Ventile erfordert.
[0003] Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen
der Anordnung nach dem Hauptanspruch möglich.
Zeichnung
[0004] Drei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und in
der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen Figur 1 als erstes Ausführungsbeispiel
einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße Einrichtung, die mit einer Wassermangelsicherung
eines Warmwasserbereiters kombiniert ist, und die Figuren 2 und 3 je einen Teil-Längsschnitt
durch das zweite und dritte Ausführungsbeispiel.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0005] Die Einrichtung 10 nach Figur 1 ist auf einer Wassermangelsicherung 11 befestigt,
welche die Einrichtung 10 nach Maßgabe des Wasserdurchflusses über einen Stößel 12
stetig bzw. modulierend betätigt. Die Einrichtung 10 hat ein Ventilgehäuse 13 mit
einer Gaseinlaßöffnung 14, die in eine Eingangskammer 15 führt. Diese ist oben durch
einen Einsatz 16 abgeschlossen, der eine Bohrung 17 enthält und einen Flansch 18
aufweist, auf den eine Dichtmanschette 19 aus Gummi aufgespannt ist. Diese ist auf
der oberen Stirnseite mit einem Ringwulst 20 versehen, der einen Ventilsitz für ein
Schließglied 21 bildet, welches mit einem durch eine Schließfeder 22 gegen den Ringwulst
20 gedrückten Ringflansch 21a versehen ist.
[0006] Das Schließglied 21 ist mit einem zentralen Regelkörper 24 versehen, der in der dargestellten
Schließlage mit einem zylindrischen Abschnitt 25 in die Bohrung 17 taucht. An den
zylindrischen Abschnitt 25 schließt sich ein konisch verjüngter Abschnitt 26 an, der
über den gesamten Hub des Schließglieds 21 die Bohrung 17 durchsetzt. Das Schließglied
21 ist fest mit einer Stellstange 27 verbunden, die im Ventilgehäuse 13 geführt ist
und unten auf dem Stößel 12 der Wassermangelsicherung 11 aufliegt. Stromab des Ventilsitzes
20 ist eine Ausgangskammer 28 gebildet, aus welcher das Gas zum Brenner des Gerätes
gelangt.
[0007] Das Schließglied 21 bildet mit dem Ventilsitz 20 ein Hauptventil, welchem in Strömungsrichtung
des Gases ein insgesamt mit der Bezugszahl 32 bezeichnetes Schnappventil als Zusatzventil
vorgeschaltet ist. Dieses hat als Ventilsitz eine am Schließglied 21 gebildete Ringkante
33, welcher als Dichtelement eine einstückig an die Dichtmanschette 19 angeformte,
frei nach innen ragende Dichtlippe 34 zu geordnet ist. Im unverformten Zustand steht
die Dichtlippe 34 annähernd waagrecht von der Dichtmanschette 19 ab; die Anordnung
ist so getroffen, daß in Schließstellung des Hauptventils 30 die Dichtlippe 34 leicht
gegenüber der unverformten Stellung nach unten abgebogen ist, so daß im wesentlichen
der zuströmseitige Gasdruck die Dichtlippe 34 mit ausreichender Dichtkraft an die
Ringkante 33 andrückt.
[0008] Die Einrichtung nach Figur 1 arbeitet wie folgt:
[0009] Die Wassermangelsicherung 11 hebt je nach der pro Zeiteinheit durchfließenden Wassermenge
über den Stößel 12 und die Stellstange 27 das Schließglied 21 mehr oder weniger weit
an. Dabei wird das Hauptventil 30 zwar bereits bei sehr kleinen Wassermengen geöffnet,
wogegen das Schnappventil 32 den Gasdurchgang schlagartig erst freigibt, wenn eine
zum sicheren Zünden des Brenners ausreichende Gasmenge durch die Ventile hindurchtreten
kann. Das ist dadurch erreicht, daß die Dichtlippe 34 zunächst unter dem Einfluß des
zuströmseitigen Gasdruckes dicht an der Ringkante 33 des Schließglieds 21 angelegt
gehalten wird.
[0010] Mit zunehmendem Hub des Schließgliedes 21 verformt der zuströmseitige Gasdruck die
Dichtlippe 34 nach oben, wobei deren Rückstellkraft stetig zunimmt, bis sie schließlich
durch den Gasdruck nicht mehr überwunden werden kann. Danach springt die Dichtlippe
34 unter elastischer Rückfederung von der Ringkante 33 ab und in ihre unverformte
Ausgangsstellung zurück, in welcher der Gasweg durch das Schnappventil freigegeben
ist. Danach wird die durch beide Ventile hindurchtretende Gasmenge durch den Hub
des Schließglieds 21 in Verbindung mit dem in der Bohrung 17 freigegebenen Regelspalt
bestimmt. Die Anordnung kann vorteilhaft so getroffen sein, daß beim Abreißen der
Dichtlippe 34 von der Ringkante 33 sich noch der zylindrische Abschnitt 25 des Regelkörpers
24 in der Bohrung 17 befindet.
[0011] Bei abnehmendem Wasserdurchfluß durch die Wassermangelsicherung 11 nähert sich zunächst
die Ringkante 33 des Schließglieds 21 an die unverformte Dichtlippe 34 an, bis die
Strömung an der Dichtlippe 34 diese gegen die Ringkante 33 zieht. Dadurch wird die
Gaszufuhr zum Brenner schlagartig unterbrochen, was mit Rücksicht auf eine einwandfreie
Funktion des Gerätes ebenfalls erwünscht ist. Nach einer leichten Verformung der Dichtlippe
34 in die in Figur 1 gezeigte Stellung kommt das Schließglied 21 zur Auflage auf den
Ventilsitz 20, wonach auch das Hauptventil 30 geschlossen ist.
[0012] Bei der Ausführung nach Figur 2 ist ein von der Stellstange 27 betätigtes Schließglied
41 als Träger einer Dichtscheibe 42 ausgebildet, die eine frei nach außen wegstehende,
elastisch biegbare Dichtlippe 44 bildet. An einem Ventilgehäuse 45 sind zwei Ventilsitze
durch zwei konzentrisch zueinander angeordnete Ringkanten 46 und 47 vorgesehen, von
denen die innere Ringkante 46 dem inneren Ringbereich der Dichtscheibe 42 zugeordnet
ist, welcher auf einem Ringbund 48 des Schließglieds 41 abgestützt ist. Die innere
Ringkante 46 und der innere Ringbereich der Dichtscheibe 42 bilden zusammen ein Hauptventil
50, welches mit einer in Gasströmungsrichtung wirkenden Schließfeder 49 versehen
ist.
[0013] Die äußere Ringkante 47 ist der Dichtlippe 44 zugeordnet und bildet mit dieser ein
Schnappventil 52. Die Ringkante 47 ist derart axial gegenüber der inneren Ringkante
46 versetzt angeordnet, daß in Schließlage des Hauptventils 50 die Dichtlippe 44 in
einem geringen Ausmaß aus ihrer unverspannten Ausgangsstellung nach unten abgebogen
ist. Den beiden Ventilen 50, 52 ist ein Regelspalt 53 im Gasweg nachgeschaltet, der
durch einen am Schließglied 41 gebildeten Regelkörper 54 überwacht ist und für einen
linearen Zusammenhang zwischen der Wasserdurchflußmenge und der dem Brenner zugeführten
Gasmenge sorgt.
[0014] Beim Freigeben der Gaszufuhr wird das Schließglied 41 nach unten bewegt, wobei zunächst
die Dichtlippe 44 des Schnappventils 52 unter dem Einfluß des zuströmseitigen Gasdrucks
in der Kammer 55 an der gehäusefesten Ringkante 47 angelegt bleibt. Nach einem bestimmten
Teilhub des Schließglieds 41 reißt die Dichtlippe 44 von der Ringkante 47 ab, wodurch
die dem Teilhub entsprechende Kleingas- bzw. Überzündgasmenge schlagartig freigegeben
wird. Beim Schließen des Ventils wird die Dichtlippe 44 schnappend an die Dichtkante
47 herangezogen, wenn sich die Teile auf eine bestimmte, vom anstehenden Gasdruck
abhängige Distanz aneinander angenähert haben.
[0015] Die Einrichtung nach Figur 3 besteht aus einem über das mechanische Stellglied 27
stetig betätigten Hauptventil 60, welchem ein Schnappventil 62 als Zusatzventil im
Strömungsweg des Gases nachgeschaltet ist. Das Schnappventil 62 ist analog zu den
beiden vorbeschriebenen Ausführungen mit einer am inneren Ringrand eingespannten Dichtlippe
64 versehen, welche mit einem auf der Abströmseite des Gases angeordneten gehäusefesten
Ventilsitz 65 zusammenarbeitet. Die Dichtlippe 64 ist an einem Tragkörper 66 befestigt,
der verschiebbar im Ventilgehäuse gelagert und mit einem bei 67 drehbar gelagerten
doppelarmigen Hebel 68 gekoppelt ist. Auf diesen wirkt andererseits eine Stellstange
70 ein, die mit einem Schließglied 71 des Hauptventils 60 fest verbunden ist. Das
Schließglied 71 ist von einer Schließfeder 72 entgegen der Durchströmrichtung des
Gases gegen einen gehäusefesten Ventilsitz 73 gedrückt.
[0016] Das Schnappventil 62 hält auch bei dieser Ausführung den Gasweg geschlossen, bis
das Stellglied 27 das vorgeschaltete Hauptventil 60 so weit geöffnet hat, daß dort
eine Mindest- bzw. Überzündgasmenge übertreten kann. Danach drückt der Hebel 68 den
Tragkörper 66 des Schnappventil 62 so weit nach unten, daß die Dichtlippe 64 vom Dichtsitz
65 abreißt und die Gaszufuhr zum Brenner freigibt.
[0017] In allen drei beschriebenen Ausführungsbeispielen des Erfindungsgegenstandes kann
- wie bei der Anordnung nach Figur 1 - eine Wassermangelsicherng bzw. ein Wasserschalter
zur Betätigung der Ventile vorgesehen sein. Eine andere vorteilhafte Kombination ergibt
sich, wenn die Ventile durch einen Thermostaten betätigt werden, der die Ventile beispielsweise
nach Maßgabe der Sollwertabweichung der Wasserauslauftemperatur eines temperaturgeregelten
Gas-Heißwasserbereiters beeinflußt. In diesem Fall erhält das Schnappventil die Funktion
eines Zweipunktreglers in einem Arbeitsbereich, in welchem der Wärmebedarf unter der
Überzündgasmenge liegt.
1. Einrichtung zum Steuern der Gaszufuhr zu einem Brenner eines gasbeheizten Geräts,
insbesondere eines Durchlauf-Wassererhitzers, mit einem Hauptventil, dessen Schließglied
mit einem Wärmebedarfsgeber, wie Thermostat oder Wassermangelsicherung, über ein Hubstellglied
gekoppelt ist und im Zusammenwirken mit einem gehäusefesten Ventilsitz die Gaszufuhr
in einem oberen Leistungsbereich beeinflußt, der einerseits durch die Nennleistung
des Gerätes und andererseits durch eine zum sicheren und vollständigen Zünden des
Brenners mindestens erforderliche Zündleistung begrenzt ist, und ferner mit einem
Zusatzventil, das die Gaszufuhr in einem unteren Leistungsbereich beeinflußt und
bei vorgegebenen Stellungen des Hubstellglieds schnappend öffnet und schließt, dadurch
gekennzeichnet, daß das Zusatzventil (32, 52, 62) ein elastisch verformbares Dichtelement
in Gestalt einer von einem Tragkörper (16, 41, 66) frei abstehenden Dichtlippe (34,
44, 64) hat, die durch den zuströmseitigen Gasdruck gegen einen Ventilsitz (33, 47,
65) des Zusatzventils (32, 52, 62) gedrückt und derart bemessen ist, daß sie sich
beim Bewegen des Hubstellglieds (27) in Öffnungsrichtung durch ihre Rückstellkraft
entgegen dem Gasdruck vom Ventilsitz (33, 47, 65) schnappend ablöst, wenn das Hubstellglied
(27) einen der Zündleistung entsprechenden Öffnungshub zurückgelegt hat, und daß die
vom Ventilsitz (33, 47, 65) abgelöste Dichtlippe (34, 44, 64) durch aus der Gasströmung
abgeleitete Kräfte an den Ventilsitz (33, 47, 65) schnappend herangezogen wird, wenn
sie sich bei der Schließbewegung des Hubstellglieds (27) bis auf einen bestimmten
Abstand an den Ventilsitz (33, 47, 65) angenähert hat.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Tragkörper (16, Figur
1) des Zusatzventils (32) gehäusefest angeordnet und dessen Venilsitz (33) am Schließglied
(21) des Hauptventils (30) gebildet ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Tragkörper (16) des
Zusatzventils (32) zugleich den gehäusefesten Ventilsitz (18, 20) des Hauptventils
(30) bildet bzw. trägt.
4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Dichtlippe (34, Figur 1) des Schnappventils (32) einstückig an einer Gummimanschette
(19) angeformt ist, die über einen Ringflansch (18) des Tragkörpers (16) gespannt
ist und auf einer Stirnseite mit einem Ringwulst (20) am Ventilsitz des Hauptventils
(30) versehen ist.
5. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Schließglied (41,
Figur 2) des Hauptventils (50) zugleich den Tragkörper des Zusatzventils (52) bildet,
dessen Ventilsitz (47) gehäusefest angeordnet ist.
6. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Schließglied (41)
eine Dichtscheibe (42) trägt, deren frei abstehender äußerer Ringrand die Dichtlippe
(44) des Zusatzventils (52) bildet, wogegen der innere Ringrand der Dichtscheibe
(42) an einer Ringschulter (48) des Schließglieds (41) abgestützt und dem Ventilsitz
(46) des Hauptventils (50) zugeordnet ist.
7. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Tragkörper (66, Figur
3) des Zusatzventils (62) mit dem Schließglied (71) des Hauptventils (60) über einen
vorzugsweise doppelarmigen Hebel (68) gekoppelt ist.
8. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das Zusatzventil (32, 52, 62) in Reihe mit dem Hauptventil (30, 50, 60) im Gasweg
angeordnet ist (Figuren 1 bis 3).
9. Einrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Schließglied (21,
41, 71) des Hauptventils (30, 50, 60) mit einem in eine Gasdurchgangsbohrung (17)
mit Spiel eintauchenden Regelkörper (25, 26, 54) versehen ist, der einen freien Querschnitt
der Gasdurchgangsbohrung (17) hubabhängig steuert.
10. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Hubstellglied (27) von einem vom Wasserdurchfluß durch das Gerät gesteuerten
Wasserschalter (11, Figur 1) beeinflußt ist.
11. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Hubstellglied (27) von einem die Temperatur des im Gerät erwärmten Wassers
erfassenden Thermostaten beeinflußt ist.