[0001] Die Erfindung betrifft eine Dichtung für einen Behälterverschluß nach der Gattung
des Anspruchs 1.
[0002] Es sind verschiedene Behälterbeschlüsse, insbesondere Schraub-, Twist-Off- und Bajonettverschlüsse
aus Kunststoff oder Metall bekannt. Die Verschlüsse weisen eine Dichtung aus Papier,
Kunststoff oder Gummi auf, die einen sicheren Abschluß des Behälters gewährleisten
soll. Es hat sich jedoch gezeigt, daß -insbesondere bei einem Überdruck im Inneren
des zu verschließenden Behälters- ein dichter Abschluß des Behälters nicht immer sichergestellt
ist. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn der zu verschließende Behälter im
Anlagebereich der Dichtung eine Beschädigung aufweist.
[0003] Aus dem US-Patent 4 276 989 ist ein Behälterverschluß der eingangs genannten Art
bekannt, bei dem eine radial wirkende Dichtungslippe mittels eines vom Boden des
Behälterverschlusses ausgehenden Betätigungsarms beaufschlagt wird. An der Innenseite
des Bodens ist ferner eine Axialdichtung vorgesehen, die mit einer Stirnfläche des
Behälters zusammenwirkt. Verformungen der Gesamtkontur des bekannten Behälterverschlusses
-sei es durch entsprechend festes Aufschrauben auf den Behälter oder durch einen hohen
Behälterinnendruck- führen zur Auslenkung des Betätigungsarms, der dadurch die Dichtungslippe
radial beaufschlagt, wodurch die Abdichtwirkung verbessert wird. Im Querschnitt
betrachtet weist dieser bekannte Behälterverschluß eine sehr zerklüftete und mit
Hinterschneidungen versehene Kontur auf, so daß der Aufbau kompliziert ist und nur
mit entsprechend aufwendigen Kunststoffspritzformen gefertigt werden kann. Der Behälterverschluß
läßt sich daher bei der Herstellung auch nur mit einem entsprechend großen Aufwand
entformen.
[0004] Es ist Aufgabe der Erfindung, einen Behälterverschluß mit Dichtungseinrichtung zu
schaffen, der stets, insbesondere auch bei Beschädigungen des Mündungsbereichs des
Behälters, eine einwandfreie Dichtwirkung gewährleistet. Dabei soll ein besonders
einfacher Aufbau vorliegen und insbesondere auch eine einfache Herstellung sowie Entformbarkeit
bei der Fertigung als Kunststoffspritzteil gegeben sein.
[0005] Diese Aufgabe wird bei einer Dichtung der eingangs genannten Art mit Hilfe der in
Anspruch 1 genannten Merkmale gelöst. Durch den die Dichtungslippe verschwenkenden
Betätigungsarm ist sichergestellt, daß sich bei Vergrößerung der Abdichtkraft der
Axialdichtung die Dichtungslippe in radialer Richtung fest an den zu verschließenden
Behälter anlegt, wodurch eine optimale Dichtwirkung gewährleistet ist. Da Betätigungsarm
und Dichtungslippe eine in sich starre Wippe bilden, der zur Entkopplung eine eine
Schwenkbewegung erleichternde Schwächungszone der Wandung des Behälterverschlusses
zugeordnet ist, stellt sich durch Verlagerung der Wippe die geforderte optimale Dichtwirkung
ein, ohne daß sich die übrige Kontur des Behälterverschlusses in ihrer Form verändert.
Die Starrheit der Wippe führt zu einer unmittelbaren Kraftübertragung, die sich günstig
und mit besonders hoher Intensität auf die Abdichtfunktion auswirkt. Da der Betätigungsarm
die Axialdichtung bildet und ferner mit dem Boden zusammenfällt, ist ein besonders
einfacher Aufbau gegeben, der -im Querschnitt betrachtet- eine entsprechende Kontur
zur Folge hat, ohne daß Hinterschneidungen auftreten, die komplizierte und aufwendige
Spritzformen bei der Herstellung des Behälterverschlusses bzw. dessen Dichtungseinrichtung
aus Kunststoff erfordert. Die auf den Betätigungsarm wirkende Kraft, die ein Verschwenken
der zugehörigen Dichtungslippe verursacht, bewirkt dadurch auch im Bereich des Betätigungsarms
eine verbesserte Abdichtung des Behälters. Der Betätigungsarm hat daher eine Doppelfunktion,
in dem er einerseits als Teil der Wippe die Dichtungslippe verlagert und andererseits
selbst die genannte Dichtungsfunktion (Axialdichtung) übernimmt. Die Axialdichtung
kann ebenfalls als Dichtungslippe ausgebildet sein. Insbesondere dann, wenn der Verschluß
aus einem Teil besteht und aus Kunststoff hergestellt ist, läßt sich durch den Zusammenfall
des Betätigungsarms mit dem Boden des Behälterverschlusses eine besonders einfache
und preiswerte Ausgestaltung erzielen, die problemlos in hohen Stückzahlen herstellbar
ist. Durch die Schwächungszone legt sich die Dichtungslippe besonders gut an den
zu verschließenden Behälter an und dichtet diesen optimal ab. Diese gute Abdichtwirkung
wird auch bereits bei einem Aufschrauben des Behälterverschlusses auf ein Behältergewinde
mit nur geringem Festschraubmoment erzielt; es Bedarf also nicht zwingend extremer
Festschraubkräfte, die gegebenenfalls zu Verformungen des Behälterverschlusses (Kappenkontur)
führen.
[0006] Weitere Ausgestaltungen und Vorteile ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0007] Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 ein erstes Ausführungsbeispiel einer Dichtung im Schnitt;
Figur 2 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Dichtung im Schnitt;
Figur 3 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Dichtung im Schnitt;
Figur 4 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Dichtung im Schnitt;
Figur 5 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Dichtung im Schnitt und
Figur 6 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Dichtung im Schnitt, die als Teil
einer Dichtungsscheibe ausgebildet ist.
[0008] Figur 1 zeigt einen Teilschnitt durch einen Behälterverschluß 1 aus Kunststoff.
Der Verschluß ist beispielsweise im Kunststoffspritzverfahren hergestellt, so daß
die Dichtung und der Verschluß aus einem Stück bestehen.
[0009] Die Dichtung weist eine Dichtungslippe 3 und einen Betätigungsarm 5 auf. Die Dichtungslippe
hat einen im wesentlichen dreieckförmigen Querschnitt, wobei eine konzentrisch zur
Mittelachse des Behälterverschlusses liegende Anlagefläche 7 gebildet wird.
[0010] Die äußere Begrenzungswand 9 der Dichtungslippe 3 kann mit der Anlagefläche 7 einen
Winkel von ca 15° bis 85°, vorzugsweise von 30° bis 60° einschließen. Bei dem hier
dargestellten Ausführungsbeispiel ist ein Winkel von 45° gewählt.
[0011] Die äußere Begrenzungsfläche 9 geht in die Seitenwand 11 des Behälterverschlusses
1 über.
[0012] Der Betätigungsarm 5 hat eine nach unten in Richtung auf den zu verschließenden Behälter
weisende Abschlußfläche, die mit der Anlagefläche 7 der Dichtungslippe 3 einen Winkel
von ca 90° einschließt. Der Winkel kann auch kleiner sein, wenn die Dichtungslippe,
bzw. die Anlagefläche 7 nicht parallel zur Mittelachse des Behälterverschlusses 1
angeordnet ist sondern nach innen verschwenkt ist.
[0013] Die Seitenwand 11 des Behälterverschlusses 1 geht in einen Boden 15 über.
[0014] Bei dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel ist im Bereich der aus Dichtungslippe
3 und Betätigungsarm 5 gebildeten Dichtung, die eine in sich starre Wippe 18 bildet,
eine Schwächungszone 17 vorgesehen, die in einer konzentrisch zur Mittelachse des
Behälterver schlusses verlaufenden, eine kräftemäßige Entkopplung bewirkenden, vorzugsweise
außenliegende Rinne besteht. Die Schwächungszone ist so ausgebildet, daß der Betätigungsarm
5 nach oben, in Richtung auf den Boden 15, verschwenkt werden kann. Der Drehpunkt
einer derartigen Schwenkbewegung liegt im Bereich des Schnittpunkts der Anlagefläche
7 und der Abschlußfläche 13. Dadurch, daß der Betätigungsarm 5 gegen den Uhrzeigersinn
verschwenkt wird, findet auch eine Schwenkbewegung der Dichtungslippe 3 ebenfalls
gegen den Uhrzeigersinn statt.
[0015] Wenn der Behälterverschluß 1 auf einen Behälter aufgesetzt wird, so liegt dessen
Mündungsbereich, bzw. dessen obere Außenfläche einerseits an der Anlagefläche 7 der
Dichtungslippe 3 und andererseits an der Abschlußfläche 13 des Betätigungsarms 5 an.
[0016] Figur 2 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer aus Dichtungslippe und Betätigungsarm
bestehenden Dichtung, die ebenfalls Teil eines aus Kunststoff bestehenden Behälterverschlusses
ist. In Figur 2 ist wiederum nur ein Teilschnitt eines Behälterverschlusses wiedergegeben.
[0017] Der Behälterverschluß 20 weist wiederum eine Dichtung auf, die eine Dichtungslippe
23 sowie einen Betätigungsarm 25 aufweist. Die Dichtungslippe 23 hat einen im wesentlichen
dreieckförmigen Querschnitt, wobei eine konzentrisch zur Mittelachse des Behälterverschlusses
20 angeordnete Anlagefläche 27 gebildet wird. Diese kann mit einer äußeren Begrenzungsfläche
29 der Dichtungslippe 23 einen Winkel von ca. 10° bis 85° einschließen. Vorzugsweise
liegt der Winkel im Bereich zwischen 15° und 40°. Bei dem wie dargestellten Ausführungsbeispiel
schließen die Anlagefläche 27 und die Äußerübergrenzungsfläche 29 einen Winkel von
ca 20° ein.
[0018] Die äußere Begrenzungsfläche 29 der Dichtungslippe 23 geht in die Seitenwand 31 des
Behälterverschlusses 21 über.
[0019] Auch hier weist der Betätigungsarm 25 eine in Richtung auf den zu verschließenden
Behälter gerichtete Abschlußfläche 33 auf, die mit der Anlagefläche 27 einen Winkel
von ca 90° einschließt.
[0020] Die Seitenwand 31 des Behälterverschlusses 21 geht in einen Boden 35 über. Bei diesem
Ausführungsbeispiel, ist wie bei dem in Figur 1 dargestellten, der Betätigungsarm
25 Teil des Bodens 35. Im Bereich des Betätigungsarms ist eine Schwächungszone 37
in der Wandung des Behälterverschlusses vorgesehen, die auch hier als konzentrisch
zur Mittelachse des Verschlusses 21 angeordnete vorzugsweise außenliegende Rinne
ausgebildet ist. Der Querschnitt der eine Entkopplung von dem übrigen Bereichen des
Behälterverschlusses herbeiführenden Rinne ist beliebig wählbar. Während bei dem Ausführungsbeispiel
gemäß Figur 1 eine Rinne mit etwa halbkreisförmigem Querschnitt gewählt wurde, hat
die Rinne hier einen trapezförmigen Querschnitt.
[0021] Wenn der Behälter 21 auf einen Behälter aufgesetzt wird, so drückt dessen Oberkante
gegen die Abschlußfläche 33. Aufgrund der Schwächungszone 37 kann der Betätigungsarm
25 bei einer derartigen Kraft ausweichen, wodurch eine Schwenkbewegung stattfindet.
Der Drehpunkt dieser Schwenkbewegung liegt hier etwa im Bereich des Schnittpunkts
zwischen der Anlagefläche 27 und der Abschußfläche 33. Beim Aufsetzen auf einen Behälter
wird der Betätigungsarm gegen den Uhrzeigersinn verschwenkt. Durch die mechanische
Kopplung zwischen der Dichtungslippe 23 und dem Betätigungsarm 25, die zur Ausbildung
einer Wippe 36 führt, findet dadurch auch eine Schwenkbewegung der Dichtungslippe
23 gegen den Uhrzeigersinn statt. Durch die Schwächungszone 37 wird indirekt auch
die Schwenkbewegung der Dichtungslippe 23 erleichtert.
[0022] Figur 3 zeigt einen Teilschnitt durch einen Behälterverchluß 41 aus Kunststoff mit
einer aus einer Dichtungslippe 43 und einem Betätigunsarm 45 bestehenden Dichtung.
[0023] Die Dichtungslippe weist einen dreieckförmigen Querschnitt auf. Sie zeigt eine parallel
zur Mittelachse des Behälterverschlusses verlaufende Anlagefläche 47 sowie eine äußere
Begrenzungsfläche 49. Die Anlagefläche und die Begrenzungsfläche können einen Winkel
von 10° bis 85° einschließen. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist ein Winkel
von etwa 20° gewählt. Die äußere Begrenzungsfläche 49 geht in die Seitenwand 51 des
Behälterverschusses 41 über.
[0024] Der Betätigungsarm 45 weist eine nach unten auf den zu verschließenden Behälter gerichtete
Abschlußfläche 53 auf.
[0025] Das in Figur 3 dargestellte Ausführungsbeispiel zeichnet sich dadurch aus, daß der
Betätigungsarm 45 vollständig in den Boden 55 des Behälterverschlusses 41 integriert
ist. Das heißt, der Betätigungsarm 45 setzt sich in dem Boden 55 des Behälterverschlusses
fort.
[0026] Die Abschlußfläche 53 des Betätigungsarms 45 und die Anlagefläche 47 der Dichtungslippe
43 schließen einen Winkel von ca 90° ein. Es kann auch ein kleinerer Winkel als 90°
vorgesehen werden.
[0027] Die Seitenwand 51 des Behälterverschlusses 41 geht über einen Höcker bzw. Randwulst
57 in den Boden 55 über. Dadurch ist der Boden 55 gegenüber der höchsten Stelle des
Randwulstes 57 versenkt angeordnet. Es entsteht also eine zentrale Mulde 59 im oberen
Abschlußbereich des Behälterverschlusses 41.
[0028] Der Betätigungsarm 45 ist so starr mit der Dichtungslippe 43 verbunden, daß bei
einer Schwenkbewegung des Betätigungsarms die Dichtungslippe 43 nach Art einer starren
Wippe 56 mitbewegt wird. Wenn beispielsweise durch die Ahlagekraft auf dem oberen
Rand des Behälters der Betätigungsarm gegen den Uhrzeigersinn verschwenkt wird,
so verlagert sich die Dichtungslippe 43 ebenfalls gegen den Uhrzeigersinn.
[0029] Figur 4 zeigt einen Teilschnitt durch ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Dichtung,
die Teil eines Behälterverschlusses 61 ist. Die Dichtung weist eine Dichtungslippe
63 und einen ihr zugeordneten Betätigungsarm 65 auf. Die Dichtungslippe ist im Querschnitt
dreieckförmig, wobei eine konzentrisch zur Mittelachse des Behälterverschlusses 61
angeordnete Anlagefläche 67 und eine äußere Begrenzungsfläche 69 gebildet wird. Die
beiden Flächen können einen Winkel von 10° bis etwa 85° einschließen. Bei dem hier
dargestellten Ausführungsbeispiel ist ein Winkel von ca. 45° gewählt.
[0030] Die äußere Begrenzungsfläche 69 geht in eine Seitenwand 71 des Behälterverschlusses
61 über. Diese ist ebenfalls konzentrisch zur Mittelachse des Behälterverschlusses
angeordnet. Der Betätigungsarm 65 weist eine untere in Richtung auf den zu verschließenden
Behälter gerichtete Abschlußfläche 73 auf, die einen Winkel von ca. 90° mit der Anlagefläche
67 der Dichtungslippe 63 einschließt. Der Winkel kann auch größer oder kleiner gewählt
werden.
[0031] Die Seitenwand 71 des Behälterverschlusses 61 geht in einen Boden 75 über. Der Betätigungsarm
65 entspringt von der Innenfläche des Bodens.
[0032] Im Bereich des Betätigungsarms 65 ist eine umlaufende, eine Entkopplung herbeiführende
Kerbe 77 vorgesehen, die im Übergangsbereich zwischen der Seitenwand 71 und dem
Boden 75 angeordnet ist. Durch diese Kerbe wird eine Schwenkbewegung des Betätigungsarms
65 erleichtert, die dann eintritt, wenn beispielsweise durch den zu verschließenden
Behälter eine Kraft auf die Abschlußfläche 73 ausgeübt wird. Der Betätigungsarm 65
und die Dichtungslippe 63 sind derartig starr als Wippe 76 miteinander verbunden,
daß bei einer Schwenkbewegung des Betätigungsarms eine Schwenkbewegung der Dichtungslippe
hervorgerufen wird, wobei der Drehpunkt der beiden Schwenkbewegungen etwa im Schnittbereich
der Anlagefläche 67 und der Abschlußfläche 73 liegt.
[0033] Die als Kerbe 77 ausgebildete Schwächungszone kann im Bereich des Bodens, der Seitenwand
oder im Übergangsbereich zwischen Seitenwand und Boden angeordnet sein. Dies gilt
auch für die Schwächungszonen der in den Figuren 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiele.
[0034] Figur 5 zeigt einen Schnitt durch eine Dichtung, die Teil eines Behälterverschlusses
61′ ist. Gleiche Teile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen, so daß auf ihre ausführliche
Bezeichnung verzichtet werden kann.
[0035] Die Dichtung weist, wie bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 4, eine Dichtungslippe
63 und einen Betätigungsarm 65 auf.
[0036] Die Dichtungslippe 63 ist auch hier im Querschnitt dreieckförmig ausgebildet, wobei
eine konzentrisch zur Mittelachse des Behälterverschlusses angeordnete Anlagefläche
67 und eine äußere Begrenzungsfläche 69 der Dichtungslippe 63 gebildet wird. Die äußere
Begrenzungsfläche geht in die Seitenwand 71 des Behälterverschlusses über.
[0037] Der Betätigungsarm ist mit einer Abschlußfläche 73 versehen, die auf den zu verschließenden
Behälter weist.
[0038] Die Seitenwand 73 des Behälterverschlusses 61 setzt sich in einem Boden 75 fort.
[0039] Im Gegensatz zu dem in Figur 4 dargestellten Ausführungsbeispiel ist hier auf die
umlaufende Kerbe 77 verzichtet.
[0040] Durch die Wahl des Kunststoffes für den Behälterverschluß 61′ ist dennoch sichergestellt,
daß bei einer auf die Abschlußfläche 73 des Betätigungsarms 65 wirkenden Kraft eine
Schwenkbewegung sowohl des Betätigungsarms 65 als auch der Dichtungslippe 63 möglich
ist. Dabei findet eine elastische Verformung des Bodens 75 gegenüber dem Betätigungsarm
65 und der Dichtungslippe 63 gegenüber der Seitenwand 71 statt, so daß insofern dort
durch die geeignete Kunststoffwahl Schwächungszonen gebildet sind.
[0041] Aus dem oben Gesagten ist die Funktion der Dichtung ohne weiteres ableitbar. Bei
einer von unten auf die Abschlußfläche des Betätigungsarms wirkenden Kraft wird dieser
gegen den Uhrzeigersinn verschwenkt. Durch die relativ starre Kopplung mit der Dichtungslippe
wird auch diese so verschwenkt, daß sie gegen die äußere Begrenzungsfläche des zu
verschließenden Behälters angepreßt wird. Wenn also die aus der Dichtungslippe und
dem Betätigungsarm bestehende wippenförmige Dichtung auf einen Behälter aufgepreßt
wird, so dient einerseits die Abschlußfläche des Betätigungsarms als Dichtfläche
andererseits aber auch die Dichtungslippe, die gegen die äußere, konzentrisch zur
Mittelachse des Verschlusses verlaufende Außenwand des Behälters angepresst wird.
Dadurch, daß die Dichtungslippe gegen die Außenwand des Behälters gedrückt wird,
findet eine optimale Abdichtung des Behälters auch dann statt, wenn im Mündungsbereich,
also im Bereich zwischen der horizontalen und vertikalen Begrenzungsfläche des Behälters
eine Beschädigung vorliegt.
[0042] Mit der beschriebenen Dichtung können verschiedene Überdrücke im Behälter sicher
abgeschlossen werden. Je nach Wahl der Länge der Dichtungslippe kann der von der Dichtung
abzudichtende Überdruck variiert werden. Je länger die Dichtungslippe ist, je weiter
der an der Außenseite des Behälters überspannte Bereich ist, umso höher kann der
Überdruck im Behälter sein.
[0043] Es wird deutlich, daß der Betätigungsarm der Dichtung nicht nur durch die beim Verschließen
des Behälters auf die Abschlußfläche wirkende Kraft verschwenkt wird. Durch die Kopplung
mit dem Boden des Behälterverschusses ist ein Verschwenken des Betätigungsarms durch
einen Überdruck im Behälter möglich. Wird der Boden des Verschlusses durch einen Überdruck
nach oben gewölbt, so findet durch diese Wölbung eine Schwenkbewegung des Betätigungsarms
gegen den Uhrzeigersinn statt. Auch dadurch wird dann die Dichtungslippe gegen den
Uhrzeigersinn verschwenkt und gegen die Außenseite des zu verschließenden Behälters
angepreßt. Durch einen Überdruck im Behälter wird also die Dichtungswirkung der Dichtung
erhöht.
[0044] Besonders hervorzuheben ist es, daß bei einem übergroßen Druck im Behälter die Dichtung
vom Mündungsbereich des Behälters abgehoben werden kann, so daß der Überdruck entweicht.
Mit sinkendem Überdruck legt sich die Dichtung wieder an den Behälter an und schließt
diesen optimal ab.
[0045] Das Abblasen von Überdruck kann durch die Gestaltung der Dichtung gezielt eingeleitet
werden. Je kürzer die Dichtungslippe ist, je weniger sie also die Außenwand des Behälters
überspannt, umso niedriger ist der Überdruck, bei dem ein Abblasen des Überdrucks
erfolgt.
[0046] Anhand des Teilschnitts in Figur 6 wird gezeigt, daß die aus einer Dichtungslippe
und einem Betätigungsarm bestehende Dichtung auch Teil einer Dichtungsscheibe sein
kann, die hier beispielshaft in einen Behälterverschluß aus Metall eingesetzt ist.
[0047] Figur 6 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Behälterverschlusses 101. Bei
der Darstellung ist ein Verschluß aus tiefziehfähigem Material, beispielsweise aus
Aluminium oder Stahl gezeigt.
[0048] Der Verschluß ist mit einer aus einer Dichtungslippe 103 und einem Betätigungsarm
105 bestehenden Dichtung kombiniert. Die Dichtung ist Teil einer in den Behälterverschluß
101 eingelegten Dichtungsscheibe 107. Im Bereich des Übergangs zwischen der Seitenwand
109 und dem Boden 111 der Verschlußkappe des Behälters 101 ist ein Radius vorgesehen.
Die Dichtung weist an ihrer dem Behälterverschluß zugewandten Außenseite ebenfalls
einen Radius auf, so daß praktisch eine Abrollbewegung der Dichtung auf der Innenfläche
des Behälterverschlusses ermöglicht wird. Der Betätigungsarm 105 der Dichtung setzt
sich in der Dichtungsscheibe 107 fort, wobei die Dichtungsscheibe bei diesem Ausführungsbeispiel
dünner ausgelegt ist als der Betätigungsarm. Dadurch wird eine Schwächungszone 108
gebildet, die die Schwenkbewegung des Betätigungsarms beim Verschließen eines Behälters
113 durch den Behälterverschluß 101 erleichtert. Wenn der Behälter 113 gegen die
Unterseite 15 des Betätigungsarms 105 drückt, so wird dieser gegen den Uhrzeigersinn
verschwenkt. Es findet dabei eine elastische Verformung im Übergangsbereich zwischen
dem Betätigungsarm und der Dichtungsscheibe 107 statt. Durch die relativ starre, zu
einer Wippe 106 führenden Kopplung zwischen Betätigungsarm und Dichtungslippe 103
wird auch diese bei einer Schwenkbewegung des Betätigungsarms gegen den Uhrzeigersinn
verschwenkt. Dadurch legt sich die Dichtungslippe gegen die Außenseite des Behälters
133 an. Es wird also nicht nur zwischen der Unterseite 115 des Betätigungsarms 105
und dem Behälter 113 sondern auch zwischen dessen Außenseite und der Innenfläche
der Dichtungslippe 103 eine Dichtungsfläche gebildet.
[0049] Es ist auch möglich, die Kopplung zwischen der Dichtungsscheibe 107 und dem Betätigungarm
105 so starr auszulegen, daß bei einer Wölbung der Dichtungsscheibe bei einem Innendruck
im Inneren des Behälters 113 eine Schwenkbewegung des Betätigungsarms 105 gegen den
Uhrzeigersinn erfolgt.
[0050] Die in Figur 6 dargestellte Dichtung kann mit einem Behälterverschluß aus Kunststoff
kombiniert werden.
[0051] Der Behälterverschluß kann als Schraub-, Twist-Off- oder Bajonett-Verschluß ausgelegt
sein. Die Funktion der aus Dichtungslippe und Betätigungsarm bestehenden Dichtung
ändert sich dadurch nicht.
1. Behälterverschluß mit einer einen Boden und eine Seitenwand aufweisenden Wandung
sowie einer Dichtungseinrichtung, die eine mit einer Stirnfläche des Behälters zusammenwirkende
Axialdichtung und eine mit einer Mantelfläche des Behälters radial zusammenwirkende
Dichtungslippe aufweist, der ein Betätigungsarm zugeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß Betätigungsarm (5, 25, 45, 65, 105) und Dichtungslippe (3, 23, 43, 63, 103)
eine in sich starre Wippe (18, 36, 56, 76, 106) bilden, der zur Entkopplung eine eine
Schwenkbewegung erleichternde Schwächungszone (17, 37, 77, 59, 108) der Wandung des
Behälterverschlusses zugeordnet ist, wobei der Betätigungsarm (5, 25, 45, 65, 105)
die Axialdichtung (13, 33, 53, 73, 115) bildet und mit dem Boden (15, 35, 55, 75,
107) zusammenfällt.
2. Behälterverschluß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenwand (11, 31, 51, 71), der Boden (15, 35, 55, 75, 107) und/oder der
Übergangsbereich zwischen Seitenwand und Boden im Bereich der Dichtungseinrichtung
die Schwächungszone (17, 37, 77, 59, 108) aufweist.
3. Behälterverschluß nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtungslippe (3, 23, 43, 63, 103) und der Betätigungsarm (5, 25, 45,
65, 105) einen Winkel von 30° bis 150°, vorzugsweise von 70° bis 110°, insbesondere
von 90°, einschließen.
4. Behälterverschluß nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Anlagefläche (7, 27, 47, 67) der Dichtungslippe (3, 23, 43, 63, 103) im
wesentlichen parallel zur Außenfläche des zu verschließenden Behälters angeordnet
ist.
5. Behälterverschluß nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtungslippe (3, 23, 43, 63) einen im wesentlichen dreieckförmigen Querschnitt
aufweist.
6. Behälterverschluß nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtungseinrichtung einstückig mit dem Behälterverschluß ausgebildet
oder Teil einer Dichtungsscheibe (107) des Behälterverschlusses ist.
7. Behälterverschluß nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkbewegung der Wippe (18, 36, 56, 76) um einen Drehpunkt erfolgt,
der im Bereich des Schnittpunktes einer Anlagefläche (7, 27, 47, 67) der Dichtungslippe
(3, 23, 43, 63) und einer Abschlußfläche (13, 33, 53, 73) der Axialdichtung liegt.
8. Behälterverschluß nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Anlage fläche (7, 27, 47, 67) konzentrisch zur Mittelachse des Behälterverschlusses
verläuft.
9. Behälterverschluß nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Abschlußfläche (13, 33, 53, 73) und Anlagefläche (7, 27, 47, 67) einen Winkel
von 90° einschließen.
10. Behälterverschluß nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Abschlußfläche (13, 33, 53, 73,) und Anlagefläche (7, 27, 47, 67) direkt aneinandergrenzen.
11. Behälterverschluß nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich des Betätigungsarms (5, 25, 45, 65, 105) die Schwächungszone (17,
37, 59, 77, 108) angeordnet ist.
12. Behälterverschluß nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwächungszone (17, 37, 77) als eine konzentrisch zur Mittelachse des Behälterverschlusses
verlaufende Rinne ausgebildet ist.
13. Behälterverschluß nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Rinne einen etwa halbkreisförmigen Querschnitt hat.
14. Behälterverschluß nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Rinne einen trapezförmigen Querschnitt hat.
15. Behälterverschluß nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich des Betätigungsarms (65) eine umlaufende Kerbe (77) ausgebildet ist,
die die Schwächungszone bildet und im Übergangsbereich zwischen der Seitenwand (71)
und dem Boden (75) liegt.
16. Behälterverschluß nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß er aus Kunststoff besteht.
17. Behälterverschluß nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß er aus tiefziehfähigem Material, insbesondere Aluminium oder Stahl, besteht
und eine aus Kunststoff bestehende Dichtungseinrichtung (107) aufweist.
18. Behälterverschluß nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine die Schwenkbewegung der Dichtungslippe (103) erleichternde, einen Radius aufweisende
Abrollfläche der Dichtungseinrichtung, wobei im Bereich des Übergangs zwischen der
Seitenwand (109) und dem Boden (111) ein Radius vorgesehen ist, der mit der Abrollfläche
zusammenwirkt.