[0001] Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung zum hochfrequenten Betrieb einer
oder mehrerer parallel zueinander geschalteter Niederdruckentladungslampen nach dem
Oberbegriff des Hauptanspruches.
[0002] Derartige Schaltungsanordnungen sind an sich bekannt (DE-OS 36 23 749, DE-OS 36 11
611 und DE-OS 37 00 421). Diese Schaltungen können zwar eine Niederdruckentladungslampe
hochfrequent speisen und die bestehenden Vorschriften bezüglich der Netzstromform
erfüllen, erfordern dafür aber noch einen erheblichen Bauteileaufwand. Die gewünschten
Schaltungseffekte in den bekannten Schaltungen beruhen auf der Funktion einer Gegentaktendstufe
in Verbindung mit mindestens vier Dioden und drei Kondensatoren.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Schaltungsanordnung zum hochfrequenten Betrieb
von Niederdruckentladungslampen zu schaffen, die mit einem minimalen Bauteileaufwand
auskommt.
[0004] Diese Aufgabe ist durch die in dem Kennzeichen des Hauptanspruches angegebenen Merkmale
gelöst.
[0005] Die erfindungsgemäße Schaltungsanordnung kommt mit weniger Bauteilen als die bekannten
Schaltungsanordnungen aus, da der Hochfrequenzgenerator als Eintakt-Hochfrequenzgenerator
aufgebaut ist, der nur einen Schalttransistor, eine Schaltinduktivität, einen Schwingkondensator
und zwei Dioden aufweist. Durch die Kombination dieses Eintakt-Hochfrequenzgenerators
mit dem aktiven Oberschwingungsfilter kann ein annäherungsweise sinusförmiger Netzstrom
erreicht werden, und andererseits ergeben sich ein Lampenstrom und eine Lampenspannung,
die zum Betreiben der Niederdruckentladungslampe geeignet sind.
[0006] Eine vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäpen Schaltungsanordnung ist dadurch
gekennzeichnet, daß das aktive Oberschwingungsfilter eine Längsinduktivität, einen
Pumpkondesator und zwei Entkopplungsdioden aufweist. Der Schalttransistor schaltet
den Pumpkondensator zwischen der Längsinduktivität und einer der Entkopplungsdioden
gegen Bezugspotential. Mit diesem aktiven Oberschwingungsfilter wird der Netzstrom
mit jedem Lampentakt sinusförmig moduliert. Mit jedem Lampentakt wird während der
Einschaltphase dem Netz eine zu dem jeweiligen Momentanwert der Netzspannung proportionale
Energiemenge entnommen und dem Glättungskondensator über die eine der beiden Entkopplungsdioden
zugeführt. Damit wird durch das Oberschwingungsfilter eine sinusförmig modulierte
Netzstromaufnahme gewährleistet.
[0007] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung
ist der Pumpkondensator vom Kollektor- bzw. Drainanschluß des Schalttransistors über
die eine Entkopplungsdihde parallel zur Schaltinduktivität und der anderen Entkopplungsdiode
geschaltet, wobei der Wiederanstieg der Spannung an dem Schalttransistor durch das
Reso nanzverhalten, bestimmt durch die Schaltinduktivität und den Pumpkondensator,
vorgegeben ist. Dabei ist weiterhin vorteilhaft, wenn der Eintakt-Hochfrequenzgenerator
in Resonanzfrequenz, bestimmt durch die Schaltinduktivität und den Pumpkondensator,
betrieben ist. Durch diese Schaltung des Schalttransistors wird ein vorteilhaftes
Ausschaltentlastungsnetzwerk geschaffen.
[0008] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung
ist der Pumpkondensator über die beiden Entkopplungsdioden parallel zu der Schaltinduktivität
geschaltet, so daß die Amplitude der negativen Stromhalbwelle in der Lampe reduziert
wird und der Scheitelfaktor des Lampenstroms verbessert wird.
[0009] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung
ist der Schalttransistor durch eine elektronische Steuerschaltung angesteuert, die
in vorteilhafter Weise einen elektronischen Oszillator und einen Pulsbreitenmodulator
aufweist. Dabei bildet die elektronische Steuerschaltung eine elektronische Schnittstelle.
Der elektronische Oszillator und der Pulsbreitenmodulator können elektronisch gestartet
und gestoppt werden und ihre Impulsbreite bzw. Frequenz ist über ein elektronisches
Steuersignal einstellbar. Damit ergibt sich eine Schnittstelle, die für verschiedene
Anwenderoptionen erwünscht ist.
[0010] Wenn die Kapazität des Pumpkondensators den nach der Formel

wobei :
P (ges) = Lampenleistung
T (Netz) = Netzfrequenz (Periodenzeit)
T (Lampe) = Lampenfrequenz (Periodenzeit)
û = Spitzenwert der Netzspannung (Amplitude)
ω = Kreisfrequenz
U₀ = Gleichspannung am Glättungskondensator
berechneten Maximalwert nicht überschreitet, wird gewährleistet, daß die aus dem
Netz aufgenommene Leistung in dem Lampengenerator durch Lampenleistung und Schaltverluste
abgenommen wird. Eine überschüssige Energiespeicherung und damit eine unzulässige
Überhöhung der Spannung am Glättungskondensator werden somit vermieden.
[0011] Eine weitere verbesserte Schaltungsanordnung ermöglicht den Start mit vorgeheizten
Elektroden und bietet zudem entsprechende Sicherheits funktionen und den Schutz vor
Überspannung und Überströmen, wie sie z.B. bei Ausfall einer Lampe auftreten können.
Dazu weist die Schaltinduktivität zwei zusätzliche Sekundärwicklungen auf, die in
Abhängigkeit von der Lampenspannung über je einen Thyristor auf die jeweilige Heizwendel
der Lampe geschaltet werden und mit ihren Spannungen die Heizwendel heizen.
[0012] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung
ist die Steuerelektronik so ausgeführt, daß bei jedem erstmaligen Inbetriebsetzen
der Schaltung die Schaltfrequenz des Eintakt-Hochfrequenzwandlers zunächst erhöht
wird, um dann im 1/10-Sekundenbereich stetig auf die eigentliche Taktfrequenz reduziert
zu werden, so daß bei jeder Neu-Inbetriebnahme ein erhöhter Heizstrom zur Verfügung
steht.
[0013] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung
wird sowohl die Spannung am Kollektor des Schalttransistors als auch die Elektronik-Eigenversorgungsspannung
in ihrer jeweiligen Höhe erfaßt und bei eventueller Überspannung durch Zünden eines
Thyristors zum Kurzschließen der Anlaufschaltung und der Ansteuerung des Schalttransistors
benutzt. Damit ist ein gefahrloses Außerbetriebsetzen der Schaltung möglich.
[0014] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Schaltungsanordung
befindet sich in Reihe zum Emitter des Schalttransistors ein Widerstand, dessen Spannungsabfall
bei Überströmen zum Ausschalten des Schalttransistors führt und somit eine Stromüberbeanspruchung
verhindert.
[0015] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung
wird über einen Vorwiderstand aus der gleichgerichteten Netzspannung eine Elektronikvorsorgungsspannung
abgeleitet, die bei Erreichen eines höchstzulässigen Grenzwertes zur Elektronikversorgungsspannung
mit einem Thyristor durchgeschaltet wird, so daß dieser über den Elektronikversorgungsstrom
in Selbsthaltung gehen kann. Durch diese Schaltung kann die erstmalige Elektronikversorgung
mit mimimalem Aufwand solange realisiert werden, bis die taktabhänge Eigenversorgung
die Spannungsversorgung übernehmen kann.
[0016] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung
befindet sich eine weitere Sekundärwicklung entweder auf der Schaltinduktivität oder
auf der Schutzinduktivität, über die eine Wechselspannung abgegriffen wird. Diese
Wechselspannung - mit einer Einweggleichrichterschaltung gleichgerichtet - stellt
dann die EigenElektronikversorgungsspannung zur Verfügung.
[0017] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nun anhand der beiliegenden Zeichnungen
beschrieben. Für gleiche Teile wurden gleiche Bezugszeichen gewählt. Es zeigen:
Fig. 1 ein Blockschaltbild der Schaltungsanordnung mit Oberschwingungsfilter für eine
Niederdruckentladungslampe;
Fig. 2 ein Schaltbild einer Schaltungsanordnung mit Heizkondensator und mit Oberschwingungsfilter
zum Betrieb einer Niederdruckentladungslampe;
Fig. 3 ein Schaltbild einer Schaltungsanordnung mit Heizkondensator und mit Oberschwingungsfilter
zum Betrieb mit zwei parallel geschalteten Niederdruckentladungslampen;
Fig. 4 ein Schaltbild einer Schaltungsanordnung mit Heizwicklung und mit Oberschwingungsfilter
zum Betrieb einer Niederdruckentladungslampe;
Fig. 5 Liniendiagramme für Netzstrom und -spannung in der Schaltungsanordnung nach
Fig. 2;
Fig. 6 die harmonische Analyse des Netzstromes;
Fig. 7 Lampenstrom und -spannung in der Schaltungsanordnung nach Fig. 2;
Fig. 8 ein Blockschaltbild eines weiteren Ausführungsbeispiels der Schaltungsanordnung
mit den einzelnen Schaltungsabschnitten;
Fig. 9 ein Schaltbild der Schaltungsanordnung der zwei zusätzlichen Sekundär-Heizwicklungen
mit Thyristoraufschaltung auf die Heizwendeln und die Überstromerfassung;
Fig. 10 ein Schaltbild der Schaltungsanordnung zur Erfassung der Überspannung am
Kollektor des Schalttransistors und an der Elektronikversorgung; und
Fig. 11 ein Schaltbild der Schaltungsanordnung zur Erzeugung der Elektronik-Eigenversorgungsspannung.
[0018] Das Blockschaltbild in Fig. 1 gibt den Prinzipaufbau der Schaltungsanordnung für
den hochfrequenten Betrieb einer Niederdruckentladungslampe LL1 wieder.
[0019] Die Schaltungsanordnung beinhaltet ein Hochfrequenzfilter 1, einen Netzgleichrichter
2, einen Eintakt-Hochfrequenzgenerator mit einem Schalttransistor T1 und einer elektronischen
Steuerschaltung 6 zur Ansteuerung des Eintakt-Hochfrequenzgenerators sowie einen
Glättungskondensator 4 und ein aktives Oberschwingungsfilter 3.
[0020] Das Oberschwingungsfilter 3 besteht aus einer Längsinduktivität L2, einem Pumpenkondensator
C2, den Entkopplungsdioden D6 und D5 und dem Schalttransistor T1 des Eintakt-Hochfrequenzgenerators.
[0021] Fig. 2 zeigt das Schaltbild einer Schaltungsanordnung mit dem Oberschwingungsfilter
3 zum Betrieb der Niederdruckentladungslampe LL1. Am Eingang des Netzes befindet
sich das Hochfrequenzfilter 1, dem der Netzgleichrichter 2 in 2-pulsiger, ungesteuerter
Brückenschaltung folgt. Der über eine elektronische Steuerschaltung 6 betriebene
Eintakt-Hochfrequenzgenerator besteht aus dem Schalttransistor T1, einer Schaltinduktivität
L1 und einem Schwingkondesator C1.
[0022] Die Elektroden der Lampe LL1 sind mit einer Seite E1, H1 an die Schaltinduktivität
L1 ,und den Glättungskondensator CO und mit der anderen Seite E2, H2 an den Schwingkondensator
C1 angeschlossen. Die Elektroden der Heizkreise H1 und H2 können, wie in Fig. 2 gezeigt
ist, über einen Heizkondensator C3 verbunden werden; oder es kann getrennt mit E1-H1
und E2-H2 jeweils eine Heizwicklung als Teilwicklung der Schaltinduktivität L1 angeschlossen
sein, wie in Fig. 4 gezeigt ist.
[0023] Der hochfrequent betriebene Eintaktwandler liefert bei leitendem Schalttransistor
über den Schwingungskondensator C1 aus dem Pluspol des Glättungskondensators C0 einen
Anteil der positiven Stromhalbwelle der Lampe. Gleichzeitig lädt die Schaltinduktivität
L1 einen Energieteil proportional der Einschaltzeit des Schalttransistors T1. Im
ausgeschalteten Zustand des Schalttransistors T1 bildet sich über Lampe, Schwingkondensator
C1 und Schaltinduktivität L1 ein Schwingkreis aus, der zunächst bei gleicher Stromrichtung
in der Schaltinduktivität L1 die negative Stromhalbwelle der Lampe und danach bei
Stromrichtungsumkehr in der Schaltinduktivität L1 durch Entladen des Schwingungskondensators
C1 den restlichen Anteil der positiven Stromhalbwelle in der Lampe erzeugt. Der
Glättungskondensator CO ist dabei über die Entkopplungsdiode D6 von der Netzspannung
entkoppelt.
[0024] Die Schaltungsanordnung weist weiterhin ein aktives Oberschwingungsfilter auf, das
aus der in der Plusleitung befindlichen Längsinduktivität L2, dem Pumpkondensator
C2 und den Entkopplungsdioden D5 und D6 besteht.
[0025] Die Funktionsweise des aktiven Oberschwingungsfilters in Verbindung mit dem hochfrequent
betriebenen Eintakt-Lampengenerator ist im folgenden näher erläutert.
[0026] Beim "Ein"-schalten des Schalttransistors T1 wird der Pumpenkondensator C2 über
die Längsinduktivität L2 bis zur Spannungshöhe an dem Glättungskondensator C0 aufgeladen.
Der Ladestrom wird dem Netz entnommen. Damit ist in der Längsinduktivität L2 ein
Energieteil gespeichert, der nach beendeter Aufladung des Pumpenkondesators C2 an
den Eintakt-Hochfrequenzgenerator, die Lampe und den Glättungskondensator CO abgegeben
wird. Die Energiemenge je Takt ist dabei proportional zu der Spannungszeitfläche an
der Längsinduktivität L2 und wird durch die Differenz der Netzspannungsmomentanwerte
und der Spannung an dem Pumpkondesator C2, die durch den vorweggehenden "Ausschalt"-takt
in negativer Polarität ansteht, bestimmt. Durch den Einfluß der Netzspannungsmomentanwerte
wird der Netzstrom mit jedem Lampentakt sinusförmig moduliert. Die Energieabgabe
der Längsinduktivität L2 erfolgt durch Entmagnetisieren der Längsinduktivität L2.
Dazu polt sich die Spannung an der Längsinduktivität L2 um und erreicht einen Spannungswert
gleich der Differenz aus der Spannung am Glättungskondensator C0 und dem jeweiligen
Momentanwert der Netzspannung.
[0027] Mit dem "Aus"-schalten des Schalttransistors T1 beginnt eine zweite Phase in der
Wirkung des Pumpkondensators C2. Der in der Schaltinduktivität L1 fließende Strom
kommutiert vom Schalttransistor T1 zum Teil auf den Pumpkondensator C2 als Entlade-
und Umschwingstrom und zum anderen Teil auf den Schwingkondensator C1 und die Niederdruckentladungslampe,
die damit ihre negative Stromhalbwelle erhält. Der Pumpkondensator C2 wirkt somit
als Ausschaltentlastungsnetzwerk für den Schalttransistor T1. Die Spannung am Kollektor-
bzw. Drainanschluß des Schalttransistors T1 kann sich damit nur so schnell ändern,
wie der Pumpkondensator C2 mit seiner Resonanzfrequenz, bestimmt durch die Kapazität
des Pumpkondensators C2 und den Induktivitätswert der Schaltinduktivität L1, umgeladen
wird. Durch diese Begrenzung des Wiederanstiegs der Spannung am Schalttransistor T1
werden dessen Ausschaltverluste erheblich reduziert.
[0028] Die negative Stromhalbwelle im Schwingkondensator C1 und der Niederdruckentladungslampe
LL1 wird um den Stromteil reduziert, der von der Schaltinduktivität L1 als Umladestrom
auf den Pumpkondesator C2 kommutiert. Damit verbessert sich der Scheitelfaktor des
Lampenstroms und somit die Lebensdauer der Niederdruckentladungslampe.
[0029] Die elektronische Steuerschaltung 6 des Schalttransistors besteht aus einem elektronischen
Oszillator und einem Pulsbreitenmodulator, der elektronisch gestartet und gestoppt
werden kann und dessen Pulsbreite bzw. Frequenz über ein elektroni sches Steuersignal
einstellbar ist. Dadurch läßt sich eine elektronische Schnittstelle realisieren, wie
sie für verschiedene Anwenderoptionen erforderlich ist.
[0030] Fig. 3 zeigt eine Schaltungsanordnung zum hochfrequenten Betreiben von zwei parallel
geschalteten Niederdruckentladungslampen LL1 und LL2. Der der Niederdruckentladungslampe
LL1 zugeordnete Schaltungsteil besteht aus den Entkopplungsdioden D5.1 und D6.1, der
Schaltinduktivität L1.1, dem Schwingkondensator C1.1. und dem Heizkondensator C3.1.
Der der Niederdruckentladungslampe LL2 zugeordnete Schaltungsteil besteht aus den
Entkopplungsdioden D5.2 und D6.2, der Schaltinduktivität L1.2, dem Schwingkondensator
C1.2 und dem Heizkondensator C3.2.
[0031] Fig. 4 zeigt ein abgewandeltes Ausführungsbeispiel der Schaltung von Fig. 2. Zur
Beheizung der Niederdruckentladungslampe LL1 sind zwei Heizwicklungsabschnitte L3,
L4 vorgesehen, die jeweils zwischen den Anschlüssen E1 und H1 bzw. E2 und H2 der Niederdruckentladungslampe
LL1 liegen. Bei dieser Schaltungsanordnung führt der Stromweg bei eingesetzter Niederdruckentladungslampe
LL1 von der Diode D6 über die Anschlüsse H1 und E1 der Niederdruckentladungslampe
LL1, die Schaltinduktivität L1 und die Diode D5 zu dem Schalttransistor T1. Wenn die
Niederdruckentladungslampe LL1 aus der Schaltung herausgenommen wird, wird die Strecke
E1 - H1 durch die Heizwicklung überbrückt, während andererseits die an der Schaltinduktivität
L1 anstehende Energie nicht mehr entladen werden kann. Daher ist als Leerlaufschutz
eine weitere Diode D7 vorgesehen, die zwischen der Schaltinduktivität L1 und dem
Glättungskondensator C0 liegt und den Einschaltstromweg unterbricht.
[0032] Die Fig. 5 bis 7 zeigen Strom- und Spannungsdiagramme einer tatsächlich ausgeführten
Schaltungsanordnung nach Fig. 2. Fig. 5 ist ein Ozillogramm für Netzspannung und Netzstrom
der Schaltung nach Fig. 2. Die Stromkurve I zeigt einen annäherungsweise sinusförmigen
Verlauf des Netzstroms. Ohne das Oberschwingungsfilter in der Schaltung von Fig. 2
ergibt sich ein Strom während 1/10 bis 1/15 der Halbwelle. Eine solche Stromspitze
würde zu Netzrückwirkungen führen, die aufgrund von gesetzlichen Regelungen eingegrenzt
werden müssen. Aufgrund des Oberschwingungsfilters wird das Maximum des Stromes verkleinert
und der Strom wird auf die ganze Halbwelle verteilt, so daß sich die gewünschte Annäherung
an eine sinusförmige Stromkurve ergibt.
[0033] Fig. 6 zeigt die harmonische Analyse des Netzstromes, der in Fig. 5 gezeigt ist.
Der Oberschwingungsanteil des Netzstromes liegt dabei weit unter den nach VDE/IEC
zulässigen Grenzwerten.
[0034] Fig. 7 zeigt Lampenstrom und Lampenspannung einer Schaltungsanordnung nach Fig.
2. Die Kurven des Lampenstroms I und der Lampenspannung U zeigen jeweils auf der positiven
Halbwelle eine einer Sinuskurve überlagerte Spitze. Diese Spitze entspricht der Einschaltzeit
des Transistors T1. In der Praxis hat sich gezeigt, daß die Niederdruckentladungslampe
mit einem derartigen Strom bzw. einer derartigen Spannung betrieben werden kann,
ohne daß sich nachteilige Nebenwirkungen oder eine kürzere Lebensdauer ergeben würde.
[0035] Das Blockschaltbild in Fig. 8 gibt den Prinzipaufbau einer weiteren Schaltungsanordnung
für den hochfrequenten Betrieb einer Niederdruckentladungslampe LL1 wieder. Die Bezugszeichen
a - j in Fig. 8 sind auch in Fig. 9 - 11 verwendet, um die Verbindungspunkte der verschiedenen
Schaltungsblöcke in Fig. 8 zu zeigen. Die Schaltungsanordnung beinhaltet ein Hochfrequenzfilter
10, einen Netzgleichrichter 12, ein aktives Oberschwingungsfilter 13, einen Glättungskondensator
14, einen Eintakt-Hochfrequenz-Lampengenerator 15, eine Steuerelektronik 16, eine
Treiberschaltung 17, eine Überspannungsüberwachung 18, eine Anlaufschaltung 19 und
eine Elektronikversorgung 20.
[0036] Fig. 9 zeigt das Schaltbild der Schaltungsanordnung der zwei zusätzlichen Sekundär-Heizwicklungen
L3 und L4, die mit den Thyristoren Q4 und Q5 auf die Heizwendeln E2, H2 und E1, H1
geschaltet werden. Die Aufschaltung ist abhängig von dem Betriebszustand der Lampe.
Eine noch nicht gezündete oder im Startvorgang befindliche Lampe zeigt eine erhöhte
Betriebs- und Zündspannung, die als Sekundär-Spannung auch an den Wicklungen L3 und
L4 transformiert zur Verfügung steht und als Triggerspannung benutzt wird. Über den
Spannungsteiler R1/R2 und R3/R4 wird der Zündpunkt für die Thyristoren Q4 und Q5 abgeleitet.
[0037] Bei Nennbetriebsspannung der Lampe wird die Triggerspannung nicht mehr erreicht,
so daß die Heizung dafür ständig ausgeschaltet bleibt. Steigt die Betriebsspannung
der Lampe, z. B. bei tiefen Betriebstemperaturen oder bei gedimmter Lampe, wird die
Triggerspannung erreicht, wodurch sich die Heizung der Wendeln automatisch zuschaltet.
Bei Ausfall der Heizwendeln auf Unterbrechung verhindern die Dioden D12 und D13 eine
unzulässig hohe Strombeanspruchung der Spannungsteilerwiderstände.
[0038] Das Startverhalten kann durch Erhöhung der Schaltfrequenz des Eintakt-Hochfrequenz-Lampengenerators
weiter verbessert werden, denn jeder Schalttakt liefert einen Heizstromimpuls. Die
Frequenzerhöhung ist in Abhängigkeit vom jeweils erstmaligen Anlegen der Elektronikversorgungsspannung
an die Steuerelektronik realisiert.
[0039] Fig. 9 zeigt weiterhin die Überstromerfassung des Emitterstromes von T1 über den
Spannungsabfall an dem Widerstand RO, der in Reihe zum Emitter geschaltet ist. Wird
ein bestimmter Stromgrenzwert erreicht, wirkt der entsprechende Spannungsabfall auf
die Steuerelektronik 16 in der Art ein, daß die Treiberschaltung 17 abgeschaltet und
damit der Schalttransistor T1 ausgeschaltet wird. Diese Schaltungsanordnung wirkt
somit als eine elektronische Überstromsicherung.
[0040] Fig. 10 zeigt einen Schaltungsausschnitt der Schaltungsanordnung zur Überspannungserfassung.
Die Kollektorspannung des Schalttransistors wird über den Spannungsteiler R5/R6 und
die Diode D15 auf die Triggerdiode Q1 geschaltet. In logischer "ODER"-Verknüpfung
kann die Triggerdiode Q1 in Abhängigkeit von der Höhe der Elektronikversorgungsspannung
auch über die Diode D16 geschaltet werden. Der Kondensator C13 verhindert dabei ein
Ansprechen der Triggerschaltung auf nur kurzfristig auftretende Spannungsspitzen und
bietet bei Durchschaltung der Triggerdiode den erforderlichen Zündstrom für den Thyristor
Q2. Wird der Thyristor Q2 mittels eines Triggerimpulses gezündet, so fällt er über
den Widerstand R7 in Selbsthaltung.
[0041] Gleichzeitig schließt er über die Diode D17 den Ausgang der Steuerelektronik und
über die Diode D18 den Ausgang der Anlaufschaltung kurz. Damit ist der Eintakt-Hochfrequenz-Lampengenerator
abgeschaltet. Ein erneuter Start der Lampe ist erst nach erfolgter Netztrennung, d.h.
durch Aufheben der Selbsthaltung des Thyristorstromes Q2, möglich.
[0042] Fig. 11 zeigt den Schaltungsausschnitt der Schaltungsanordnung zur Anlaufschaltung
19 und zur Elektronik-Selbstversorgung 20. Mit jedem Einschalten der Netzspannung
wird der Kondensator C14 über den Widerstand R10 und die Diode D10 aufgeladen. Über
den Spannungsteiler R8/R9 wird ein maximal zulässiger Spannungswert an C14 vorgegeben,
bei dem der Thyristor Q3 diese Spannung auf die Elektronikversorgung zuschaltet.
[0043] Damit kann der Eintakt-Hochfrequenz-Lampengenerator anschwingen und nach dem Sperrwandler-Prinzip
über die magnetisch gekoppelten Spulen L1-L5 bzw. alternativ L6-L5 die Elektronik-Eigenversorgung
übernehmen. Die Spannungsstabilisation erfolgt im Block 20 (Fig. 8) in einfacher
Art mit Hilfe eines Längstransistors.
1. Schaltungsanordnung zum hochfrequenten Betrieb einer oder mehrerer parallel zueinander
geschalteter Niederdruckentladungslampen, wobei die Schaltungsanordnung einen Netzgleichrichter
mit nachgeschaltetem aktiven Oberschwingungsfilter, einen nachgeschalteten Glättungskondensator
und einen jeder Niederdruckentladelampe zugeordneten Hochfrequenzgenerator aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß der Hochfrequenzgenerator ein Eintakt-Hochfrequenzgenerator ist, der einen Schalttransistor
(T1), eine Schaltinduktivität (L1) und einen Schwingkondensator (C1) aufweist und
der über zwei Dioden (D5, D6) vom Netz entkoppelt an dem Glättungskondensator (C0)
betrieben ist.
2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das aktive Oberschwingungsfilter eine Längsinduktivität (L2), einen Pumpkondensator
(C2) und zwei Entkopplungsdioden (D5, D6) aufweist, wobei der Netzstrom mit dem Lampentakt
sinusförmig moduliert wird.
3. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Pumpkondesator (C2) vom Kollektor- bzw. Drainanschluß des Schalttransistors
(T1) über die eine Entkopplungsdiode (D6) parallel zu der Schaltinduktivität (L1)
und die andere Entkopplungsdiode (D5) geschaltet ist, wobei der Wiederanstieg der
Spannung an dem Schalttransistor (T1) durch das Resonanzverhalten, bestimmt durch
die Schaltinduktivität (L1) und den Pumpkondensator (C2), vorgegeben ist.
4. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Eintakt-Hochfrequenzge nerator in Resonanzfrequenz, bestimmt durch die Schaltinduktivität
(L1) und dem Schwingungskondensator (C1), betrieben wird.
5. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Pumpkondensator (C2) über die beiden Entkopplungsdioden (D5, D6) parallel
zu der Schaltinduktivität (L1) geschaltet ist.
6. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Schalttransistor (T1) durch eine elektronische Steuerschaltung (6) gesteuert
ist.
7. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß sich durch die elektronische Steuerschaltung (6) eine elektronische Schnittstelle
bildet.
8. Schaltungsanordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerschaltung (6) einen elektronischen Oszillator und einen Pulsbreitenmodulator
aufweist.
9. Schaltungsanordnung nach einem der Anprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltinduktivität (L1) zwei zusätzliche Sekundärwicklungen (L3) und (L4)
besitzt, die je über einen Thyristor in Abhängigkeit von der Lampenspannung auf die
jeweilige Heizwendel der Lampe geschaltet werden.
10. Schaltungsanordnung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß mit Hilfe einer Steuerelektronik (16) bei jedem erstmaligen Inbetriebnehmen der
Schaltung die Schaltfrequenz des Eintakt-Hochfrequenzgenerators erhöht wird, um dann
im 1/10-Sekundenbereich stetig auf die eigentliche Taktfrequenz reduziert zu werden.
11. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl die Überspannung am Kollektor des Schalttransistors (T1) über einen Spannungsteiler
(R5/R6) und die Diode (D15) als auch die Überspannung einer Elektronikversorgung (10)
über (D16) zum Triggern über eine Triggerdiode (Q1) eines Thyristors (Q2) benutzt
werden, der seinerseits eine Anlaufschaltung (19) und die Steuerschaltung (16) des
Schalttransistors außer Funktion setzt.
12. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß zum Schutz der Schaltung vor Überströmen der Emitterstrom des Schalttransistors
(T1) als Spannungsfeld an einen Widerstand (RO) erfaßt wird und ein dem Spannungsabfall
entsprechendes Signal der Steuerschaltung (16) zugeführt wird, die den Schalttransistor
abschaltet, wenn der Spannungsabfall einen vorgegebenen Wert überschreitet.
13. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß bei Anlegen der Netzspannung die Schaltung automatisch über einen Widerstand
(R10) und eine Diode (D10) an einen Kondensator (C14) die Elektronikversorgungsspannung
bis zur höchstzulässigen Grenze aufbaut, um dann mit einem Thyristor (Q3) auf die
Elektronikversorgung (20) geschaltet zu werden.
14. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß mit jedem Lampentakt über eine weitere Sekundärwicklung (L5) auf der Schaltinduktivität
(L1) oder auf einer Schutzinduktivität (L6) eine Wechselspannung abgenommen und über
einen Gleichrichter (D19) als Elektronik-Eigenversorgung zur Verfügung gestellt wird.