(19)
(11) EP 0 389 849 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
03.10.1990  Patentblatt  1990/40

(21) Anmeldenummer: 90104538.5

(22) Anmeldetag:  09.03.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5D01H 13/14, B65H 63/00, D01H 13/32, G05B 19/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE ES FR GB IT LI

(30) Priorität: 29.03.1989 DE 3910181

(71) Anmelder: MASCHINENFABRIK RIETER AG
CH-8406 Winterthur (CH)

(72) Erfinder:
  • Erni, Markus
    CH-8400 Winterthur (CH)

(74) Vertreter: Dipl.-Phys.Dr. Manitz Dipl.-Ing. Finsterwald Dipl.-Ing. Grämkow Dipl.Chem.Dr. Heyn Dipl.Phys. Rotermund Morgan, B.Sc.(Phys.) 
Postfach 22 16 11
80506 München
80506 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Steuersystem für eine Textilmaschine


    (57) Es wird ein Steuersystem (10) für eine Textilmaschine, insbe­sondere Ringmaschine, beschrieben, welche eine Vielzahl von Produktionsstellen aufweist. Jeder Produktionsstelle ist eine Produktionsstellenelektronik 12 bis 22 zugeordnet, wel­che zur autonomen Ausführung wenigstens eines Teils der Be­triebsfunktionen ausgelegt ist. Jeder jeweils mehrere Produk­tionsstellen umfassenden Sektionen ist eine der Produktions­stellenelektronik übergeordnete Sektionssteuereinheit (24 bis 34) zugeordnet. Diese Sektionssteuereiheiten sind über einen Datenbus (40) mit einer in einer weiteren übergeordne­ten Hierarchieebene vorgesehenen Maschinensteuereinheit (36) verbunden.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Steuersystem für eine Textil­maschine, insbesondere eine Ringspinnmaschine, welche eine Vielzahl von Produktionsstellen, insbesondere Spinnstellen, aufweist, die sektionsweise gemeinsam überwachbar sind.

    [0002] In der DE-30 05 746 A1 ist ein Überwachungssystem für eine Textilmaschine mit einer Vielzahl gleichartiger Behandlungs­stationen für die Behandlung einer entsprechenden Anzahl von Fäden beschrieben, bei dem jede Station einen elektrische Meßsignale abgebenden Fühler aufweist. Die Fühler der Behand­lungsstationen sind gruppenweise zusammengefaßt. Jeder Füh­lergruppe ist eine Überwachungseinheit zugeordnet. Die Über­wachungseinheiten sind mit einer gemeinsamen Anzeige- und Steuereinrichtung des Systems verbunden. Die Überwachungs­einheiten dienen dazu, von den Fühlern erhaltene Informationen einer gemeinsamen Datenverarbeitungseinheit zuzuführen, welche Bestandteil der Anzeige- und Steuereinheit ist.

    [0003] Bei diesem bekannten Überwachungssystem mag sich aufgrund der Überwachungseinheiten zwar eine gewisse Vereinfachung bei der Datenerfassung bzw. -sammlung ergeben. Nachdem die eigentlichen Betriebsfunktionen jedoch praktisch ausschließ­lich durch die eine gemeinsame Steuereinheit vorgegeben sind und ausgeführt werden, ist eine problemlose gegenseitige An­passung des Betriebs der einzelnen Behandlungsstationen und damit eine wirkungsvolle Gesamtregulierung des Systems nicht ohne weiteres möglich.

    [0004] Aus der DE-29 46 031 A1 geht eine Vorrichtung zum Abschalten eines elektromotorischen Einzelspindelantriebs bei einer Tex­tilmaschine hervor, die zur weiteren Auswertung eines gege­benenfalls bei einer Betriebsstörung auftretenden und die Ab­schaltung herbeiführenden Signals zusätzlich mit einer Vor­richtung zum Unterbrechen der Materialzufuhr zu einem Streck­ werk oder Lieferwerk sowie mit einer Absaugeinrichtung ver­bunden ist. Bei dieser bekannten Vorrichtung wird zwar eine einmal gewonnene Meldung zur Auslösung unterschiedlicher Funktionen herangezogen, eine gegenseitige Anpassung des Be­triebs der einzelnen Produktions- bzw. Spinnstellen und da­mit eine Optimierung der Gesamtregulierung des Systems dürf­te jedoch auch hier nicht ohne weiteres durchführbar sein.

    [0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Steuersystem der eingangs genannten Art zu schaffen, bei dem auf einfach­ste Weise und insbesondere bei geringem elektronischen Auf­wand und minimaler Verkabelung jederzeit eine problemlose Ge­samtregulierung der Maschine mit für eine optimale Produk­tion gegenseitig anpaßbaren Betriebsbedingungen der Produk­tionsstellen möglich ist, und bei der dennoch die einzelnen Funktionsbereiche klar voneinander trennbar sind.

    [0006] Die Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß je­der Produktionsstelle eine zur autonomen Ausführung wenig­stens eines Teils der Betriebsfunktionen ausgelegte Produk­tionsstellenelektronik zugeordnet ist, daß jeder jeweils meh­rere Produktionsstellen umfassenden Sektion eine der Produk­tionsstellenelektronik übergeordnete Sektionssteuereinheit zugeordnet ist, und daß die Sektionssteuereinheiten mit einer in einer weiteren übergeordneten Hierarchieebene vorge­sehenen Maschinensteuereinheit verbunden sind.

    [0007] Aufgrund dieser Ausbildung ist selbst bei einer großen An­zahl von zu überwachenden und zu steuernden Produktionsstel­len mit geringem Aufwand stets problemlos eine solche Ge­samtregelung der Textilmaschine durchführbar, bei der bei­spielsweise im Hinblick auf eine optimale Produktion und eine wirkungsvolle Grund- und Lagenregulierung die Betriebs­bedingungen der einzelnen Produktionsstellen wiederholt auf­einander abstimmbar sind. Die Herstellungskosten lassen sich nicht zuletzt aufgrund des minimalen Verkabelungsaufwands auf ein Minimum reduzieren. Ferner sind die einzelnen Funk­tionsbereiche klar voneinander trennbar. Die sich für die Steuerung der Textilmaschine ergebenden Variationsmöglich­keiten werden nicht zuletzt dadurch beträchtlich gesteigert, daß die auf unterschiedlichen hierarchischen Ebenen vorgese­hen Sektionssteuereinheiten und Produktions-Elektronikschal­tungen Baugruppen mit eigener Intelligenz sind. Es liegen auf mehreren Hierarchieebenen mehrere Subsysteme vor, denen die Maschinensteuereinheit beispielsweise als Master zugeord­net ist. Demnach ist die zur Steuerung und zum Betrieb der gesamten Textilmaschine erforderliche Intelligenz auf ver­schiedene Ebenen aufgeteilt. In einer Richtung senkrecht zu den jeweiligen Hierarchieebenen ist demnach praktisch keine Verkabelung erforderlich. Die Aufteilung der Funktionen auf die verschiedenen Hierarchieebenen kann nun problemlos bei­spielsweise auch nach Kostenkriterien vorgenommen werden.

    [0008] Vorteilhafterweise ist nicht nur die jeweilige Produktsstel­lenelektronik, sondern zusätzlich oder alternativ auch die jeweilige Sektionssteuereinheit zur automatischen Ausführung wenigstens eines Teils der Betriebsfunktionen ausgelegt. Da­mit können neben der übergeordneten Maschinensteuereinheit auch die auf den unteren Hierarchieebenen vorgesehenen Bau­gruppen autonom zumindest einzelne Betriebsfunktionen ausfüh­ren.

    [0009] Hierbei kann die betreffende Produktionsstellenelektronik bzw. Sektionssteuereinheit beispielsweise zur autonomen Aus­führung einer oder mehrerer der folgenden Funktionen Faden­brucherfassung, Luntenstop, Einzelspindel-Antriebssteuerung, thermische Überwachung der Einzelspindelantriebe, Luntenum­schaltung, Spindeldrehzahlmessung, Fadenspannungsmessung, Kommunikation mit einem zugeordneten Wanderautomaten, Spinnstellen-Bedienerführung und/oder weiterer Sensor­ funktionen ausgelegt sein.

    [0010] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsvariante ist vorgesehen, daß der einer jeweiligen Produktionsstelle zugeordnete An­trieb über die zugeordnete Produktionsstellenelektronik bzw. die übergeordnete Sektionssteuereinheit elektronisch und zweckmäßigerweise auch mittels eines Handschalters abschalt­bar ist. Grundsätzlich kann eine jeweilige Spinnstelle je­doch auch vom Master abgeschaltet werden, was bei bestimmten Störfällen besonders zweckmäßig ist.

    [0011] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsvariante ist die übergeordnete Maschinensteuerung zumindest für einen Teil der Betriebsfunktionen für einen Steuereingriff in die Produktionsstellen vorzugsweise über die betreffende Sekti­onssteuereinheit und die zugeordnete Produktionsstellenelek­tronik ausgelegt. Zumindest eine übergeordnete gegenseitige Anpassung der jeweiligen Betriebsparameter kann demnach im Hinblick auf eine optimale Gesamtsteuerung direkt durch die Maschinensteuereinheit vorgenommen werden.

    [0012] Beispielsweise ist durch die Maschinensteuerung für die Funk­tion bzw. Funktionen Stillsetzen der gestörten Produktions­stelle, Einschalten des Luntenstops und/oder Anzeige einer Störung in die Produktionsstellen steuern eingreifbar.

    [0013] Die einzelnen Antriebe der Produktionsstellen sind zweck­mäßigerweise jeweils durch einen über eine Speisefrequenz drehzahlgesteuerten Motor gebildet, wobei die jeweilige Soll­freguenz vorzugsweise über die Maschinensteuereinheit vorgeb­bar ist.

    [0014] Insbesondere die Maschinensteuereinheit kann eine Anlauf- und/oder Ablaufsteuerung für die betreffende Textilmaschine umfassen, welche beispielsweise sowohl bei einer normalen Abschaltung als auch bei einer Notabschaltung bei Netzaus­fall wirksam werden kann. Bei einem Netzausfall muß aller­dings dafür gesorgt werden, daß bis zum Stillstand der Ma­schine die erforderliche Energie beispielsweise aus Sekundär­quellen oder über als Generator arbeitende Motoren bereitge­stellt wird. Bei einer solchen Ablaufsteuerung ist vorzugs­weise, wie zuvor beschrieben, wiederum eine Aufteilung der Funktionen auf die unterschiedlichen Hierarchieebenen gege­benen.

    [0015] Vorteilhafterweise sind die Sektionssteuereinheiten durch einen Datenbus miteinander verbunden, auf den die Maschinen­steuereinheit Zugriff hat. Dieser Datenbus erstreckt sich zweckmäßigerweise längs der jeweiligen Textilmaschine.

    [0016] Im Hinblick auf einen optimalen Informationsfluß sowie eine Reduzierung des Verkabelungsaufwands ist es zweckmäßig, wenn sämtliche Daten von und zu den Produktionsstellen bzw. deren Produktionsstellenelektronik durch die zugeordnete Sektions­steuereinheit steuerbar und konzentrierbar sind.

    [0017] Zumindest ein Teil der von der Sensorik der Produktionsstel­len erfaßten Signale kann über die betreffende Produktions­stellenelektronik und die übergeordnete Sektionssteuerein­heit für eine Auswertung und/oder Anzeige der Maschinen­steuereinheit zuführbar sein. Grundsätzlich ist jedoch auch denkbar, zumindest bei einzelnen Produktionsstellen bei­spielsweise eine Anzeige vorzusehen.

    [0018] Der Maschinensteuereinheit sind für eine solche Auswertung und/oder Anzeige beispielsweise einen Fadenbruch, eine Hand­abstellung, die Spindeldrehzahl und/oder dergl. repräsentie­rende Signale zuführbar.

    [0019] Bei einer in Sektionsbauweise hergestellten Textilmaschine ist die Zusammenfassung der Produktionsstellen zu Sektionen und die entsprechende Zuordnung einer jeweiligen Sektions­steuereinheit vorteilhafterweise durch die herstellungsbe­dingte Unterteilung der Maschine vorgegeben. Die konstrukti­ve Anwendung eines solchen Baukastenprinzips ermöglicht eine Vormontage in Sektionen im Herstellerbetrieb, was die Mon­tagezeiten im Spinnereibetrieb beträchtlich verringert.

    [0020] Die gebildeten Sektionen können gemäß einer weiteren Ausfüh­rungsvariante der Erfindung maschinenseitenübergreifend sein.

    [0021] Vorzugsweise ist ein Fadenbruch und/oder eine erhöhte Faden­spannung durch die jeweilige Produktionsstellenelektronik über die Strom- bzw. Leistungsaufnahme des der jeweiligen Produktionsstelle zugeordneten Elektroantriebs bestimmbar.

    [0022] Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbei­spieles unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert; in dieser zeigt:

    Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Teils des Steuersystems für eine Ringspinnmaschi­ne, und

    Fig. 2 in ebenfalls schematischer Darstellung eine Produktionsstellenelektronik des in Fig. 1 gezeigten Steuerungssystems.



    [0023] In Fig. 1 ist ein Steuerungssystem 10 für eine Textilmaschi­ne, insbesondere eine Ringspinnmaschine dargestellt.

    [0024] Die Ringspinnmaschine umfaßt eine Vielzahl von Spinnstellen, welche entsprechend der herstellungsbedingten Unterteilung der im Baukastenprinzip hergestellten Ringspinnmaschine sek­ tionsweise zusammengefaßt sind.

    [0025] Jeder Produktionsstelle ist jeweils eine Produktionsstellen­elektronik 12 bis 22 zugeordnet, welche zur autonomen Ausführung wenigstens eines Teils der Betriebsfunktionen aus­gelegt ist.

    [0026] Jeder jeweils eine Vielzahl von Produktionsstellen, d.h. Spinnstellen, umfassenden Sektion ist eine Sektionssteuer­einheit 24 bis 34 zugeordnet. Die Sektionssteuereinheiten 24 bis 34 sind den jeweiligen Produktionsstellen-Elektronik­schaltungen 12 bis 22 übergeordnet und liegen demnach in einer höheren Hierarchieebene.

    [0027] Die Sektionssteuereinheiten 24 bis 34 sind über einen Daten­bus 40 mit einer in einer weiteren übergeordneten Hierarchie­ebene vorgesehenen Maschinensteuereinheit 36 verbunden.

    [0028] In der Fig. 1 sind für jede Sektion jeweils nur drei Produk­tionsstellen bzw. Produktionsstellen-Elektronikschaltungen 12 bis 22 angedeutet. Die Anzahl der Produktionsstellen kann jedoch wesentlich höher sein. So können beispielsweise einer maschinenseitenübergreifenden Sektion 2 x 24 Spindeln zuge­ordnet sein.

    [0029] In Fig. 2 ist eine 12 der Produktionstellen-Elektronikschal­tungen 12 bis 22 dargestellt, welche Meßsignale von einem Fadenwächter FW erhält und Ausgangssignale für einen Lunten­stop und gegebenenfalls eine Anzeige liefert.

    [0030] Über ein und dieselbe Datenschnittstelle 42 können beispiels­weise Angaben über die Drehzahlen und/oder Fadenbrüche über­mittelt werden. Die betreffende Spindel bzw. der dieser zu­geordnete Antrieb 44 kann beispielsweise bei einem Faden­bruch durch die Produktionsstellen- bzw. Spinnstellenelektro­ nik 12 autonom stillgesetzt werden.

    [0031] Die Anzeige für eine jeweilige Spindel kann direkt vom Faden­wächter oder auch vom Master-System her eingeschaltet wer­den, welches neben der Produktionsstellenelektronik 12 bis 22 und den Sektionssteuereinheiten 24 bis 34 auch die Maschi­nensteuereinheit 36 umfaßt, welche beispielsweise ein Mikro­prozessor sein kann.

    [0032] Es ist auch denkbar, nur eine Anzeige für einige wenige Spin­deln, beispielsweise eine Sektion, zu aktivieren.

    [0033] Eine jeweilige Produktionsstellenelektronik 12 bis 22 und/oder eine betreffende Sektionssteuereinheit 24 bis 34 ist insbesondere zur autonomen Ausführung wenigstens eines Teils der Betriebsfunktionen ausgelegt.

    [0034] Zu diesen auch von den Funktionsgruppen in den unteren Hier­archieebenen ausführbaren Funktionen zählen beispielsweise die Funktionen Fadenbrucherfassung, Luntenstop, Einzelspin­del-Antriebssteuerung, Luntenumschaltung, Spindeldrehzahl­messung, Fadenspannungsmessung, Spinnstellen-Bedienerführung und/oder weitere Sensorfunktionen.

    [0035] Gemäß Fig. 2 kann der einer jeweiligen Produktionsstelle zu­geordnete Antrieb 44 über die zugeordnete Produktionsstellen­elektronik mittels eines Handschalters 38 abgeschaltet wer­den. Über einen Eingang 46 kann eine Abschaltung von außen erfolgen.

    [0036] Insbesondere für eine übergeordnete Gesamtregulierung der Textilmaschine und insbesondere eine gegenseitige Abstimmung des Betriebs der einzelnen Produktionsstellen ist die Ma­schinensteuereinheit 36 zumindest für einen Teil der Be­triebsfunktionen für einen Steuereingriff in die Produktions­ stellen ausgelegt. Ein solcher Steuereingriff erfolgt über die betreffenden Sektionssteuereinheiten 24 bis 34 und Pro­duktionsstellen-Elektronikschaltungen 12 bis 22.

    [0037] Ein solcher Eingriff in die Produktionsstellen, d.h. Spinn­stellen, kann beispielsweise für die Funktionen Stillsetzen der gestörten Produktionsstelle, Einschalten des Luntenstops und/oder Anzeige einer Störung vorgesehen sein.

    [0038] Beim beschriebenen Ausführungsbeispiel sind die einzelnen An­triebe 44 der Produktionsstellen jeweils durch einen Motor gebildet, der über eine Speisefreguenz drehzahlgesteuert ist. Dazu kann jede Produktionsstellenelektronik oder die übergeordnete Sektionssteuereinheit mit wenigstens einem Fre­quenzumrichter bzw. einem Wechselrichter versehen sein. Die jeweilige Sollfrequenz ist hierbei zweckmäßigerweise über die Maschinensteuereinheit 36 vorgebbar.

    [0039] Der die Sektionssteuereinheiten 24 bis 34 untereinander und mit der Maschinensteuereinheit 36 verbindende Datenbus 36 er­streckt sich längs der betreffenden Textilmaschine.

    [0040] Ein Teil der von der Sensorik der Produktionsstellen erfaß­ten Signale werden über die betreffende Produktionsstellen­elektronik 12 bis 22 und die übergeordnete Sektionssteuer­einheit 24 bis 34 für eine Gesamtauswertung und/oder -anzei­ge der Maschinensteuereinheit 36 zugeführt. Hierbei können die Signale beispielsweise die Betriebszustände Fadenbruch, Handabstellung, sowie die Spindeldrehzahl und/oder derglei­chen repräsentieren.

    [0041] Während beim dargestellten Ausführungsbeispiel ein linker Ast und ein rechter Ast des Datenbuses auf den beiden Maschi­nenseiten vorgesehen ist, ist grundsätzlich auch ein Ringbus oder Sternbus denkbar. Dieser Datenbus kann beispielsweise als Kupferleitung oder als Lichtleiter ausgebildet sein. Dennoch sind sowohl maschinenseitenübergreifende Sektionen als auch getrennte Sektionen auf jeder Maschinenseite denk­bar.

    [0042] Bevorzugt ist ein Fadenbruch und/oder eine erhöhte Fadenspan­nung durch die jeweilige Produktionsstellenelektronik 12 bis 22 über die Strom- bzw. Leistungsaufnahme des der jeweiligen Produktionsstelle zugeordneten Elektroantriebs 44 bestimm­bar. Statt dessen kann jedoch auch ein Fadenfühler oder dergl. vorgesehen sein.


    Ansprüche

    1. Steuersystem für eine Textilmaschine, insbesondere eine Ringspinnmaschine, welche eine Vielzahl von Produktions­stellen, insbesondere Spinnstellen, aufweist, die sek­tionsweise gemeinsam überwachbar sind,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß jeder Produktionsstelle eine zur autonomen Ausfüh­rung wenigstens eines Teils der Betriebsfunktionen aus­gelegte Produktionsstellenelektronik (12 - 22) zugeord­net ist, daß jeder jeweils mehrere Produktionsstellen um­fassenden Sektion eine der Produktionsstellenelektronik übergeordnete Sektionssteuereinheit (24 - 34) zugeordnet ist, und daß die Sektionssteuereinheiten mit einer in einer weiteren übergeordneten Hierarchieebene vorgese­henen Maschinensteuereinheit (36) verbunden sind.
     
    2. Steuersystem nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die jeweilige Sektionssteuereinheit (24 - 34) zur autonomen Ausführung wenigstens eines Teils der Betriebs­funktionen ausgelegt ist.
     
    3. Steuersystem nach Anspruch 1 oder 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die betreffende Produktionsstellenelektronik (12 - 22) bzw. Sektionssteuereinheit zur autonomen Ausführung einer oder mehrerer der folgenden Funktionen Fadenbruch­erfassung, Luntenstop, Einzelspindel-Antriebssteuerung, thermische Überwachung der Einzelspindelantriebe, Luntenumschaltung, Spindeldrehzahlmessung, Faden­spannungsmessung, Kommunikation mit einem zugeordneten Wanderautomaten, Spinnstellen-Bedienerführung und/oder weiterer Sensorfunktionen ausgelegt ist.
     
    4. Steuersystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der einer jeweiligen Produktionsstelle zugeordnete Antrieb über die zugeordnete Produktionsstellenelektro­nik (12 - 22) bzw. die übergeordnete Sektionssteuerein­heit (24 - 34) elektronisch vorzugsweise auch mittels eines Handschalters (38) abschaltbar ist.
     
    5. Steuersystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die übergeordnete Maschinensteuerung (36) zumindest für einen Teil der Betriebsfunktionen für einen Steuer­eingriff in die Produktionsstellen vorzugsweise über die betreffende Sektionssteuereinheit (24 - 34) und die zu­geordnete Produktionsstellenelektronik (12 - 22) ausge­legt ist.
     
    6. Steuersystem nach Anspruch 5,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß für die Funktion bzw. Funktionen Stillsetzen der ge­störten Produktionsstelle, Einschalten des Luntenstops und/oder Anzeige einer Störung durch die Maschinensteue­rung (36) in die Produktionsstellen steuernd eingreifbar ist.
     
    7. Steuersystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die einzelnen Antriebe der Produktionsstellen je­weils durch einen über eine Speisefreguenz drehzahlge­steuerten Motor gebildet sind und daß die jeweilige Soll­freguenz vorzugsweise über die Maschinensteuereinheit (36) vorgebbar ist.
     
    8. Steuersystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß insbesondere die Maschinensteuereinheit (36) eine An- und/oder Ablaufsteuerung für die betreffende Textil­maschine umfaßt.
     
    9. Steuersystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Sektionssteuereinheiten (24 - 34) durch einen Da­tenbus (40) miteinander verbunden sind, auf den die Ma­schinensteuereinheit (36) Zugriff hat.
     
    10. Steuersystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß sich der Datenbus (40) längs der Textilmaschine er­streckt.
     
    11. Steuersystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß sämtliche Daten von und zu den Produktionsstellen bzw. deren Produktionsstellenelektronik (12 - 22) durch die zugeordnete Sektionssteuereinheit (24 - 34) steuer­bar und konzentrierbar sind.
     
    12. Steuersystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß zumindest ein Teil der von der Sensorik der Produk­tionsstellen erfaßten Signale über die betreffende Pro­duktionsstellenelektronik (12 - 22) und die übergeordne­te Sektionssteuereinheit (24 - 34) für eine Auswertung und/oder Anzeige der Maschinensteuereinheit (36) zuführ­bar sind.
     
    13. Steuersystem nach Anspruch 12,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß einen Fadenbruch, eine Handabstellung, die Spindel­drehzahl und/oder dergleichen repräsentierende Signale für eine Auswertung und/oder Anzeige der Maschinensteuer­einheit (36) zuführbar sind.
     
    14. Steuersystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß bei einer in Sektionsbauweise hergestellten Textil­maschine die Zusammenfassung der Produktionsstellen zu Sektionen und die entsprechende Zuordnung einer jeweili­gen Sektionssteuereinheit (24 - 34) durch die herstel­lungsbedingte Unterteilung der Maschine vorgegeben ist.
     
    15. Steuersystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die gebildeten Sektionen maschinenseitenübergreifend sind.
     
    16. Steuersystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß ein Fadenbruch und/oder eine erhöhte Fadenspannung durch die jeweilige Produktionsstellenelektronik (12 - 22) über die Strom- bzw. Leistungsaufnahme des der je­weiligen Produktionsstelle zugeordneten Elektroantriebs (44) bestimmbar ist.
     
    17. Steuersystem für eine Textilmaschine, insbesondere eine Ringspinnmaschine, welche eine Vielzahl von Produktions­stellen, insbesondere Spinnstellen, aufweist, die sektionsweise gemeinsam überwachbar sind, insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß jeder jeweils mehrere Produktionsstellen umfassenden Sektion eine Sektionssteuereinheit (24 - 34) zugeordnet ist, daß jede Sektionseinheit zur autonomen Ausführung wenigstens eines Teils der Betriebsfunktionen ausgelegt ist und daß die Sektionssteuereinheiten mit einer in einer weiteren übergeordneten Hierachieebene vorgesehe­nen Maschinensteuerung (36) verbunden sind.
     




    Zeichnung