(19)
(11) EP 0 389 870 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
03.10.1990  Patentblatt  1990/40

(21) Anmeldenummer: 90104857.9

(22) Anmeldetag:  15.03.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B24B 49/10, B24D 3/34, B24B 27/033, B24D 5/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT DE ES FR GB IT NL SE

(30) Priorität: 29.03.1989 CH 1130/89

(71) Anmelder: Lüber, Werner
CH-9602 Bazenheid (CH)

(72) Erfinder:
  • Lüber, Werner
    CH-9602 Bazenheid (CH)

(74) Vertreter: Petschner, Goetz 
Patentanwaltsbüro G. Petschner Wannenstrasse 16
8800 Thalwil
8800 Thalwil (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Schleif- oder Trennscheibe für eine automatische Gussputzschleifmaschine


    (57) Die Umfangsschleifscheibe (1) umfasst einen Schleifkörper (2), der über eine Metallnabe (3) auf einer Achse oder Welle (4) aufsitzt. Diese Schleifscheibe (1) bildet hier eine an einen Hochspannungsgenerator (9) anschliessbare Elektrode, deren Gegenelektrode ein Gusswerkstück (7) ist, zwischen welchen bei Näherung ein steuersignalerzeugender Lichtbogen zündet. Hierfür ist die Schleifscheibe (1) über ihre gesamte Aus­dehnung elektrisch leitend ausgebildet.




    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schleif- oder Trenn­scheibe für eine automatische Gussputzschleifmaschine.

    [0002] In einer gleichzeitig hinterlegten Patentanmeldung des glei­chen Anmelders wird ein Verfahren zum Steuern einer automati­schen Gussputzschleifmaschine beschrieben, bei welcher eine Schleif- oder Trennscheibe an ein eingespanntes Gusswerk­stück angestellt und dann mindestens der Arbeitsvorschub der Schleif- oder Trennscheibe mittels werkstückabhängigen Steuer­daten programmgesteuert wird, wobei der Näherungsabstand zwischen Schleif- oder Trennscheibe und Gusswerkstück als Vergleichsmass für die Auslösung eines elektrischen Steuer­signals zur Einleitung der Programmsteuerung dient, indem zwischen der Schleif- oder Trennscheibe und dem Gusswerkstück ein regelbares Hochspannungspotential aufgebaut wird, wobei die Höhe der Spannung und die Grösse des, einen Ueberschlags­spalt bildenden Luftspaltes zwischen Schleif- oder Trennscheibe und Gusswerkstück ein Mass für die das elektrische Steuer­signal bewirkende Zündspannung sind.

    [0003] Durch diese Massnahmen kann ein Steuersignal erzeugt werden, welches vor einer Berührung zwischen Schleif- oder Trenn­scheibe und Gusswerkstück wirksam wird und so unabhängig und unbeeinflusst von Fibrationen eine präzise programmgesteuerte Bearbeitung des Gusswerkstückes einleitet. Hierbei ist es zu­dem gleichgültig, aus welchem Material das Werkstück besteht.

    [0004] Dieses Verfahren setzt aber eine spezielle Schleif- oder Trennscheibe voraus, welche Gegenstand der vorliegenden Er­findung ist und welche sich erfindungsgemäss auszeichnet durch eine elektrisch leitende Ausbildung über deren ganze Ausdehnung.

    [0005] Eine solche Schleif- oder Trennscheibe kann somit neben ihrer Bearbeitungsfunktion eine der beiden Elektroden einer Hoch­spannungs-Zündstrecke bilden, deren andere Elektrode das zu bearbeitende Gusswerkstück ist, zwischen welchen beiden Elek­toden dann bei genügender Hochspannung und ausreichender Nähe­rung eine Lichtbogenzündung stattfindet, welche zum vorer­wähnten Steuersignal führt.

    [0006] Hierbei kann die Schleif- oder Trennscheibe vorteilhaft so ausgebildet sein, dass der Schleifkörper mit einem Kupferge­webe oder -geflecht oder einer Kupferfolie beschichtet oder durchsetzt wird oder im Schleifkörper elektrisch leitende Strukturen, wie Graphit, eingebunden sind.

    [0007] Der Schleifkörper kann dann über seine Nabe mit einem Pol eines Hochspannungsgenerators verbunden werden.

    [0008] Eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes ist nachfolgend anhand der Zeichnung, welche in schematischer Darstellung eine Schleif- oder Trennscheibe für eine auto­matische Gussputzschleifmaschine zeigt, näher erläutert.

    [0009] Die hier als Umfangsschleifscheibe 1 dargestellte Schleif- oder Trennscheibe umfasst in üblicher Weise einen Schleif­körper 2, der über eine Metallnabe 3 auf einer Achse oder Welle 4 aufsitzt, die in Lager 5 abgestützt ist.

    [0010] Diese Schleifscheibe 1 soll hier mit dem Gusswerkstück 7 zu­sammenwirken, um bei genügender Näherung von Scheibe und Werk­stück im Näherungsspalt 8 einen signalerzeugenden Lichtbogen zu zünden.

    [0011] Hierfür bildet die Schleifscheibe 1 eine an einen Hochspan­nungsgenerator 9 anschliessbare Elektrode, deren Gegenelek­trode das Gusswerkstück 7 bildet.

    [0012] Um als Elektrode wirksam zu sein, ist die Schleif- oder Trennscheibe über ihre ganze Ausbildung elektrisch leitend.

    [0013] Hierfür können im Schleifkörper 2 elektrisch leitende Struk­turen, wie Graphit, eingebunden sein, oder der Schleifkörper ist, wie dargestellt, mit einem Gewebe oder Geflecht 6 vor­zugsweise aus Kupfer, oder mit Kupferfolie o. dgl. beschich­tet oder damit durchsetzt.

    [0014] Der Schleifkörper 2 ist dann über seine Nabe 3 resp. seine Welle oder Achse 4 über geeignete Schleifkontakte o. dgl. mit dem Hochspannungsgenerator 9 elektrisch verbunden.

    [0015] Eine solche erfindungsgemässe Schleif- oder Trennscheibe kann im übrigen in konventioneller Weise aufgebaut sein.


    Ansprüche

    1. Schleif- oder Trennscheibe für eine automatische Guss­putzschleifmaschine, gekennzeichnet durch eine elektrisch leitende Ausbildung über deren ganze Ausdehnung.
     
    2. Schleif- oder Trennscheibe nach Anspruch 1, dadurch ge­kennzeichnet, dass der Schleifkörper (2) mit einem Gewebe oder Geflecht oder einer Folie aus Kupfer o. dgl. beschich­tet oder durchsetzt ist.
     
    3. Schleif- oder Trennscheibe nach Anspruch 1, dadurch ge­kennzeichnet, dass im Schleifkörper (2) elektrisch leitende Strukturen, wie Graphit, eingebunden sind.
     
    4. Schleif- oder Trennscheibe nach einem der vorangehenden Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Schleif­körper (2) über seine Nabe (3) mit einem Pol eines Hoch­spannungsgenerators (9) verbindbar ist.
     




    Zeichnung