[0001] Parkettböden werden überwiegend in Form von industriell hergestellten tafelförmigen
Verlegeeinheiten vertrieben, bei denen nach bestimmter Musterungsart die Stäbe, auch
Lamellen, Riemchen oder Stäbchen genannt, auf einem Trägernetz befestigt sind. Bei
der industriellen Fertigung werden im Rahmen eines weitgehend kontinuierlichen Fertigungsablaufes
die von der Schneidstation kommenden Stäbe in verschiedene Güteklassen sortiert, wonach
dann die einzelnen Stabsorten zu den Tafelfertigungsstationen weitergeleitet werden.
Beim Sortieren werden zunächst die von der Sollänge abweichenden Stäbe als Ausschuß
ausgeschieden. Sodann werden die Stäbe im allgemeinen in die Sorten "rustikal", d.
h. mit dunklen Flecken, insbesondere Ästen, in "gestreift", d. h. mit dunklen, ausgeprägten
Maserungsstreifen, und in "natur", d. h. im wesentlichen unifarbig, sortiert. Beim
Zusammenstellen der für die Tafeln erforderlichen Stabgruppen ist noch zusätzlich
darauf zu achten, daß die aufeinanderfolgend hergestellten Tafeln in ihrer Gesamt
helligkeit oder Gesamtfarbtönung möglichst gleichmäßig anfallen, damit sich beim verlegten
Parkettboden keine hellen oder dunklen "Wolkenfelder" ergeben. Bisher werden solche
Sortierarbeiten von Arbeitskräften ausgeführt, wobei sich aber gerade im Rahmen eines
kontinuierlichen Fertigungsprozesses bei der Berücksichtigung der Gesamthelligkeit
der Tafeln große Schwierigkeiten ergeben. Denn die von der Schneidmaschine kommenden
Stäbe weisen, soweit sie von demselben Ausgangsbrett stammen, im allgemeinen eine
einheitliche Gesamthelligkeit auf. Von einem Brett werden beispielsweise vier Quadratmeter
Stäbchen geschnitten, so daß also von der Schneidstation jeweils große Stäbchenmengen
in einheitlichem Farbton anlaufen, die beispielsweise einen sehr hellen Gesamtton
aufweisen können, wonach dann eine gleiche Menge von Stäbchen mit beispielsweise einer
sehr dunklen Gesamttönung entsprechend dem nächsten geschnittenen Brett anlaufen.
Bei den fertigen Tafeln kann eine gleichmäßige Gesamthelligkeit nur dadurch erreicht
werden, daß bei jeder Tafel etwa in gleichem Maße helle und dunkle Stäbchen gemischt
werden.
[0002] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Misch- und Sortieranlage für Parkettstäbe
zu schaffen, mit der sowohl die Sortierung nach Qualitätsgesichtspunkten als auch
die Durchmischung der Stäbchen hinsichtlich der Gesamthelligkeit ausgeführt wird.
[0003] Diese Aufgabe wird durch eine Misch- und Sortieranlage gelöst, die erfindungsgemäß
gekennzeichnet ist
a) durch ein die Stäbe gegen eine Stauwand zuführendes Förderband,
b) durch einen Stäbe-Umsetzer, in den eine große Anzahl von Stäben lageweise eingebbar
ist und der die Stäbe spaltenweise an einen Ausgabeschacht wieder ausgibt,
c) durch ein unter dem Ausgabeschacht verlaufendes Förderband mit diskreten Stabaufnahmen,
welches die Stäbe an Prüfeinrichtungen vorbeiführt, und
d) durch vom Förderband abzweigende Förderbahnen, auf welche die Stäbe abhängig vom
Prüfergebnis ausgeworfen werden.
[0004] Bei der Misch- und Sortieranlage nach der Erfindung werden die von der Schneidmaschine
kommenden Stäbe zunächst in einen Speicher geführt, der eine Kapazität für mindestens
die Stäbchen von zwei aufzuschneidenden Brettern aufweist, und durch die lage- oder
zeilenweise Eingabe und die dagegen spaltenweise Wiederausgabe werden die von mehreren
Brettern kommenden Stäbe durchmischt. Es hat sich dabei gezeigt, daß durch diesen
Umsetzer eine solche Durchmischung bewirkt wird, daß beim gruppenweisen Zusammenfassen
der Stäbchen für die einzelnen Tafeln später bezüglich der Gesamthelligkeit keine
Korrekturmaßnahmen mehr durchgeführt werden müssen, sondern gerade auch unter diesem
kritischen Gesichtspunkt der Fertigungsprozeß automatisch ablaufen kann. Im Anschluß
an die Durchmischung im Umsetzer werden die Stäbchen nach der Qualität sortiert und
dann auf verschiedene Förderbahnen aufgeteilt. Da die Durchmischung vor dieser Qualitätsaufteilung
vorgenommen wird, ist also nur ein Stäbe-Umsetzer erforderlich und damit der Herstellaufwand
der Misch- und Sortieranlage begrenzt.
[0005] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform kann der Stäbe-Umsetzer, für den selbständigen
Schutz geltend gemacht wird, bestehen aus
a) einem Sammelspeicher mit lageweise absenkbarem Boden, in den die Stäbe mittels
eines Schiebers lageweise eingebbar sind,
b) aus einem neben dem Sammelspeicher angeordneten, etwa gleichgroßen Übernahmespeicher,
in welchen der gesamte Inhalt des gefüllten Sammelspeichers mittels eines Querschiebers
translatorisch überführbar ist und der einen Längsschieber zum Verschieben der Stäbe
zu einem Längsende aufweist,
c) aus einem an diesem Längsende des Übernahmespeichers angeordneten Schieberschwert,
welches etwa die Breite der Stäbe und die Höhe des Übernahmespeichers aufweist, und
d) durch einen Ausgabeschacht, in welchen die Stäbe mittels des Schieberschwertes
spaltenweise aus dem Übernahmespeicher überführbar sind.
[0006] Ein solcher Stäbe-Umsetzer arbeitet störungsfrei auch bei hohen Ein- und Ausgabegeschwindigkeiten
von beispielsweise zwei Parkettstäben je Sekunde.
[0007] Die Prüfeinrichtungen können der Erfindung zufolge eine die Länge der Stäbe erfassende
Prüfungsstation und eine Helligkeitssprünge an der Oberfläche einzelner Stäbe erfassende
optische Prüfstation umfassen, wobei die von den Prüfstationen ermittelten Werte mit
gespeicherten Kriterien-Werten verglichen und entsprechend Weichen an den abzweigenden
Förderbahnen für jeden einzelnen Stab gesteuert werden.
[0008] Schließlich kann der Erfindung zufolge noch vorgesehen werden, daß das durch die
Prüfstationen laufende Förderband ein Saugförderband ist und daß jeweils pneumatische
Auswerfer als steuerbare Weichen vorgesehen sind.
[0009] Die Erfindung wird im folgenden anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
näher beschrieben. In der Zeichnung zeigen :
Fig. 1 eine Draufsicht auf die Misch- und Sortieranlage nach der Erfindung,
Fig. 2 die Misch- und Sortieranlage in einem Vertikalschnitt etwa gemäß der Linie
II-II in Fig. 1,
Fig. 3 ein Steuerungsdetail in Blickrichtung des Pfeiles III in Fig. 1 gesehen und
Fig. 4 ein Detail der Misch- und Sortieranlage, in Fig. 1 in Richtung des Pfeiles
IV gesehen.
[0010] Auf einem Förderband 1 werden die von einer Schneidstation kommenden Parkettstäbe,
- hierunter werden auch Riemchen, Stäbchen, Lamellen oder dgl. verstanden -, gegen
eine Stauwand 3 geführt, vgl. auch Fig. 3, wo sie zunächst an einer durch ein Gegengewicht
4 belasteten Wippe 5 auflaufen. Das Förderband 1 läuft unter den festgehaltenen Stäben
2 weiter, so daß durch mit der Anzahl der gestauten Stäbe 2 zunehmende Reibungskraft
ein stärkerer Andruck auf die Wippe 5 ausgeübt wird, bis diese in Richtung des Pfeiles
6 schwenkt und dabei einen Endschalter 7 betätigt, durch den ein von einem Hydraulikkolben
8 betätigter Schieber 9 eingeschaltet wird, der jeweils eine Lage aufgestauter Stäbe
2 in einen Stäbe-Umsetzer 10 einschiebt.
[0011] Der Stäbe-Umsetzer 10 besteht aus einem Sammelspeicher 11, dessen Boden 12 mittels
eines Druckmittelkolbens 13 lageweise absenkbar ist, bis der Boden 12 mit dem Boden
14 eines benachbarten, etwa gleich großen Übernahmespeichers 15 fluchtet. In diesem
Zustand ist der Sammelspeicher 11 voll, und nunmehr werden mittels eines Querschiebers
16, der ebenfalls durch einen Druckmittelkolben 17 antreibbar ist, alle im Speicher
11 gesammelten Stäbchen translatorisch in den Übernahmespeicher 15 geschoben. Der
Übernahmespeicher 15 ist mit einem durch einen Druckmittelkolben 18 antreibbaren Längsschieber
19 versehen, mit dem die Stäbe gegen die in Fig. 1 rechte Stirnwand 20 des Übernahmespeichers
15 schrittweise andrückbar sind. Vor diese Stirnwand 20 ist ein Schieberschwert 21
mittels eines Kolbenantriebes 22 schiebbar, welches etwa die Breite der Stäbe 2 und
die Höhe des Übernahmespeichers 15 aufweist. Während der Überführung der Stäbe vom
Sammelspeicher 11 zum Übernahmespeicher 15 befindet sich der Längsschieber 19 in
der zurückgezogenen Position 19′ und liegt das Schieberschwert 21 vor der rechten
Stirnwand 20 dieses Speichers.
[0012] Nach Füllung des Übernahmespeichers 15 wird das Schieberschwert 21 taktweise hin
und her in Richtung des Doppelpfeiles gesteuert, wobei jedesmal ein Stapel von übereinander
liegenden Stäben in einen vertikalen Ausgabeschacht 23 überführt wird. Unter dem Ausgabeschacht
23 verläuft ein Förderband 24, welches an seinen beiden Längsrändern jeweils Mitnehmerstege
25, 26, 27 aufweist. Wie aus Fig. 4 ersichtlich ist, sind die im Ausgabeschaft 23
befindlichen Stäbe 2 auf einem schmalen, mittig über dem Förderband 24 angeordneten,
steuerbaren Tisch 28 abgestützt. Zwischen den Stegen 27, 25 ist jeweils eine diskrete
Stabaufnahme 29 ausgespart, in die jeweils der unterste Stab 2 durch den nachfolgenden
Mitnehmer 25 überführt wird.
[0013] Auf dem als Saugband ausgebildeten Förderband 24 werden die Stäbe nacheinander zunächst
an einer Prüfstation 30 zur Erfassung ihrer Länge und dann an einer mit optischen
Sensoren bestückten Prüfstation 31 zur Erfassung der Helligkeitssprünge an der Oberfläche
einzelner Stäbe vorbeigeführt. Die von den Prüfstationen ermittelten Werte werden
in einem Computer (nicht gezeigt) mit gespeicherten Kriterien-Werten verglichen, und
mittels der als pneumatische Düsen ausgebildeten Weichen 32, 33, 34 werden die Stäbe
nachfolgend über verschiedene Umlenkbahnen 35, 36, 37 an einen Ausschußsammler 38
bzw. an Förderbahnen 39, 40 weitergeleitet. Eine Sorte wird mittels des Förderbandes
24 dabei ohne Umlenkung direkt an eine weitere Förderbahn 41 übergeben. Die auf den
Förderbahnen 39, 40, 41 weitergeführten Stäbchen sind einerseits nach Qualitätssorten
aufgeteilt, andrerseits sind aber auf jeder dieser Förderbahnen die Stäbchen in ihrer
Helligkeitsabstufung durchmischt, so daß sie unmittelbar zu einer Station zur Herstellung
der Parkettafeln geleitet werden können.
1. Misch- und Sortieranlage für Parkettstäbe, gekennzeichnet
a) durch ein die Stäbe (2) gegen eine Stauwand (3) zuführendes Förderband (1),
b) durch einen Stäbe-Umsetzer (10), in den eine große Anzahl von Stäben lageweise
eingebbar ist und der die Stäbe spaltenweise an einen Ausgabeschacht (23) wieder ausgibt,
c) durch ein unter dem Ausgabeschacht (23) verlaufendes Förderband (24) mit diskreten
Stabaufnahmen (29), welches die Stäbe an Prüfeinrichtungen (30, 31) vorbeiführt,
und
d) durch vom Förderband (24) abzweigende Förderbahnen (35, 36, 37, 39, 40, 41), auf
welche die Stäbe abhängig vom Prüfergebnis ausgeworfen werden.
2. Misch- und Sortieranlage, insbesondere nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Stäbe-Umsetzer (10) besteht aus
a) einem Sammelspeicher (11) mit lageweise absenkbarem Boden (12), in den die Stäbe
mittels eines Schiebers (9) lageweise eingebbar sind,
b) aus einem neben dem Sammelspeicher (11) angeordneten, etwa gleichgroßen Übernahmespeicher
(15), in welchen der gesamte Inhalt des gefüllten Sammelspeichers (11) mittels eines
Querschiebers (16) translatorisch überführbar ist und der einen Längsschieber (19)
zum Verschieben der Stäbe zu einem Längsende (20) aufweist,
c) aus einem an diesem Längsende (20) des Übernahmespeichers (15) angeordneten Schieberschwert
(21), welches etwa die Breite der Stäbe und die Höhe des Übernahmespeichers (15) aufweist,
und
d) durch einen Ausgabeschacht (23), in welchen die Stäbe (2) mittels des Schieberschwertes
(21) spaltenweise aus dem Übernahmespeicher (15) überführbar sind.
3. Misch- und Sortieranlage nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Prüfeinrichtungen eine die Länge der Stäbe erfassende Prüfstation (30) und eine
Helligkeitssprünge an der Oberfläche einzelner Stäbe erfassende optische Prüfstation
(30) umfassen, daß die von den Prüfstationen ermittelten Werte mit gespeicherten
Kriterien-Werten verglichen und entsprechend Weichen (32, 33, 34) an den abzweigenden
Förderbahnen (35, 36, 37, 39, 40, 41) für jeden einzelnen Stab (2) gesteuert werden.
4. Misch- und Sortieranlage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Förderband
(24) ein Saugförderband ist, und daß jeweils pneumatische Auswerfer als steuerbare
Weichen (32, 33, 34) vorgesehen sind.